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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein modulares Transportboxensystem, aufgebaut als Baukasten nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 6.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Transportboxen bekannt, um verschiedenste Waren von A nach B zu transportieren. Die bekannten Boxen haben verschiedene Standardmaße, z.B. Länge 600mm x Breite 400mm oder Länge 400 mm x Breite 300 mm, wobei das Höhenmaß variiert.
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Die bekannten Boxen bestehen aus einem festen, nicht in sich variablen Körper, d.h. aus vier miteinander fest verbundenen Seiten und einem mit den Seiten fest verbundenem Boden.
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Ebenfalls sind aus dem Stand der Technik sogenannte Klappboxen für Transportgüter für geringe Traglasten bekannt.
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Aber alle Boxensysteme können im Längen-, Breiten- und Höhenmaß nicht verändert oder den gewünschten Maßanforderungen angepasst werden.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Box für den mobilen Einsatz zu generieren, welche bis zu 50 kg Traglast garantiert und im Längen-, Breiten- und Höhenmaß im Bereich der Standardmaße 600 mm x 400 mm und 400 mm x 300 mm den Anforderungen angepasst werden kann.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale nach den Ansprüchen 1 und 6.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Es soll ein Boxensystem zur Verfügung gestellt werden, bei dem die Seitenwände und Bodenplatte modular für den Standardmaßbereich einsetzbar sind.
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Des Weiteren soll das Boxensystem beim Transport zum Anwender und im Mietpool so gering wie möglich Platz benötigen, um keine leeren Kisten zu transportieren und zu lagern.
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Bei dem erfindungsgemäßen Boxensystem handelt es sich um einen Transportbehälter mit vier Seitenwänden einer Bodenplatte und einem Deckel, um Waren mit einem Gewicht bis zu 50kg mit dem LKW auch als Palettentransport oder betriebsintern zu transportieren.
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Das System kann auch als Mehrwegeinheit z.B. im Mietpool eingesetzt werden.
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Das modulare Mehrwegboxensystem ist als Baukasten aufgebaut, um die Standardmaße 600 mm x 400 mm und 400 mm x 300 mm mit maßlich und geometrisch gleichen Baukastenelementen als Box manuell oder maschinell aufbauen zu können.
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Über eine nicht bewegbare Scharniergeometrie werden die einzelnen Elemente über einen Vollstab verbunden.
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Basis der Maßfestlegung ist das kleinste vorgegebene Boxenbaumaß. Durch das Doppeln der langen und kurzen Seitenteile und der Bodenplatte sowie des Deckels kann das große Boxenmaß erreicht werden, so dass für beide Boxen mit der Grundfläche 600 mm x 400 mm und 400 mm x 300 mm die gleichen Teile eingesetzt werden.
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Theoretisch können unendlich viele Bodenplatten und Seitenwände miteinander verbunden werden, da das Verschachtelungsprinzip der nicht beweglichen Scharnierbänder diese manuelle oder maschinelle Montage ermöglicht.
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Ebenso können die Boxen auch wieder manuell oder maschinell in die Einzelteile demontiert werden, indem die Vollstäbe, welche die Bänder mit dem Boden und den Seitenteilen verbinden, aus der Bänderverankerung gedrückt werden.
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Mit dem Baukastensystem können die Lieferfristen für Neuboxen reduziert werden, da der Mietpoolservice bzw. Hersteller immer die richtige Größe als Einzelteile am Lager vorrätig hat. Aus den drei Basiselementen, Bodenplatte, lange und kurze Seitenwand können beide Boxengröße zusammengesteckt und geliefert werden.
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Die Herstellung der Kunststoffboxen benötigt nur ein Spritzgusswerkzeug für beide Boxengrößen, um die drei Basiselemente in einem Arbeitsgang und Werkzeugt zu fertigen.
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Die Montage oder Demontage der Box kann manuell oder mit Voll- oder Halbautomaten erfolgen. Es ist auch vorstellbar, dass beim Einzelteilhersteller, beim Mietpoolservice oder beim Anwender mit großen Stückzahlen ein Automat installiert ist.
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Mit dieser Vorgehensweise werden keine luftgefüllten Boxen auf Straßen in LKWs transportiert mit dem Ergebnis, ein nachhaltiges und umweltschonendes Boxentransportsystem bereit zu stellen.
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Eine andere Variante sieht vor, aus zwei Boxenhalbschalen, durch das Verschieben der beiden Hälften gegeneinander ebenfalls verschiedene Boxengrößen zu erhalten.
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Bei dieser Variante wird über Führungen im Boden- und Seitenbereich die Stabilität der unterschiedlichen Boxengrößen erreicht, wobei das Längenmaß unterhalb der Halbschalenlänge aufgrund der Bauweise eingeschränkt ist.
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Aufbau des Systems
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Der Boxenbaukasten besteht aus fünf vorzugsweise rechteckigen Kunststoffelementen: der Bodenplatte, zwei kurze Seitenteile, zwei lange Seitenteile, optional mit einem Deckel und zum Verbinden der Elemente aus acht verschieden langen extrudierten und abgelängten Vollstäben.
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Die Elemente können manuell oder maschinell über nicht bewegliche Scharnierhülsen, welche an den Stirnseiten der Elemente angeordnet sind, auf Umschlag zusammen gesteckt werden und anschließend mit den Vollstäben ebenfalls manuell oder maschinell verankert oder wieder demontiert werden.
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Die Bodenplatte hat eine rechteckige Formgebung, welche mit einem umlaufenden T-Rippenrahmen als Stabilisationsträger stirnseitig die nicht beweglichen Scharnierhülsen aufnimmt.
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Zur zusätzlichen Lastaufnahme und Bodenstabilisierung sind auf der Bodenfläche Längsrippen und an der Unterseite Stabilisierungshülsen integriert, welche bei dem Zusammenfügen zweier Boden ebenfalls mit einem Vollstab bestückt werden, um der Box die Tragkraft von 50 kg zu sichern.
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Ebenfalls an der Unterseite ist zur sicheren Stapelung der Boxen an jeder Seite ein Längsfuß zur Zentrierung mit den stirnseitlichen angeordneten Scharnierhülsen vorgesehen.
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Damit die Seitenelemente mit den Bodenstirnseiten und die Seitenelemente untereinander gesteckt und verankert werden können, sind die nicht beweglichen Scharnierhülsen im 3 : 2 oder 2 : 1 Konstruktionsprinzip an allen fünf Elementen stirnseitig angeordnet.
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Das 3 : 2 oder 2 : 1 Konstruktionsprinzip bedeutet, wenn z.B. an der Elementenstirnlängsseite drei Scharnierhülsen im gleichen Abstand angeordnet sind, müssen auf der gegenüber liegenden Seite zwei Scharnierhülsen gegenüber dem entstandenen Zwischenraum angeordnet sein, um jeweils im Zwischenraum der Scharnierhülsen ein Seitenelement aufzunehmen oder beim 2 : 1 Konstruktionsprinzip zwei Scharnierhülsen zu einer Scharnierhülse auf der gegenüber liegenden Seite.
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Mit dieser Geometrie der Scharnierhülsenpositionierung und Anzahl der Hülsen lassen sich mehrere gleiche Elemente verbinden, d.h. die Box kann wahlweise vergrößert oder verkleinert werden, ausgehend vom feststehenden Kleinstmaß z.B. 300 mm x 400 mm.
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Die Boxenseitenteile sind ebenfalls nach dem 3 : 2 und dem 2 : 1 Konstruktionsprinzip aufgebaut, um die Teile untereinander und mit der Bodenplatte zu verankern sowie auf Umschlag einsetzten zu können.
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Damit die Seitenteile untereinander auf Umschlag und mit der Bodenplatte sowie im Baukasten für alle Baugrößen zu verwenden sind, sind die Begrenzungsflächen innen und außen der Box liegend mit der gleichen Geometrie versehen, d.h. Verstärkungsrippen befinden sich auf beiden Seiten in der gleichen Position.
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Wie die Bodenplatte werden auch die Seitenteile mit einem T-Rippenrahmen umlaufend umrahmt, auf dem stirnseitig die nicht beweglichen Scharnierhülsen angeordnet sind.
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Zwei Grifftaschen befinden Sich unterhalb des umlaufenden T-Rippenrahmens und sind in das Seitenwandelement eingelassen, wobei je eine Grifftasche einmal rechts und einmal links gegenüber der langen Seite an der durchgehenden Seitenwand angeordnet sind. Mit dieser Grifftaschen- und Seitenwandgeometrie kann das Seitenwandelement auf Umschlag eingesetzt werden und die Grifftaschen sind immer Außen und Oben in der gewünschten Trageposition.
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Die Bodenplatte und die vier Seitenteile werden nach dem Zusammenfügen über kleine Montagerastnocken im Bereich der Scharnierhülsen gehalten und mit Kunststoffvollstäben, welche in die Scharnierhülsen geschoben werden, miteinander verankert.
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Die Kunststoffvollstäbe werden im Extrusionsfertigungsprozess hergestellt, abgelängt und mit einer Einführphase versehen.
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Bei dieser Verankerung der Teile wird die Boxentraglast auf den Querschnitt der Kunststoffvollstäbe gelenkt. Da die Vollstäbe ohne Zwischenraum zwischen und in den Scharnieren montiert sind, tritt keine Biegung im System und bei den Stäben auf.
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D.h., die Stäbe werden nur auf Scherung belastet und bringen mit einem runden Querschnitt die gewünschte Traglast von 50 kg bei hoher Bruchsicherheit.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
- 1 zeigt einen Querschnitt durch das modulare Basisboxensystem 1 mit einem Bodenplattenelement 3 sowie dem Seitenwandelement 4, dem Deckel 5 und den Kunststoffvollstäben 6.
Die Stabilisierungsrippen 7 befinden sich an der Innen-und Außenwand in der gleichen Position, um die Elemente auf Umschlag verwenden zu können.
Über Scharnierhülsen 8 werden die Elemente fixiert und über den Kunststoffvollstab 6 miteinander demontierbar verankert.
Die Stapelfüße 9 auf der Unterseite des Bodenelementes 3 zentrieren die Box beim Stapeln in Verbindung mit den Scharnierhülsen 8.
Der T-Rippenrahmen 11 an dem Bodenelement 3 und dem Seitenwandelement 4 und 10 geben dem System die gewünschte Stabilität.
- 2 zeigt eine Draufsicht auf das Basisboxensystem 1 mit den zwei langen Seitenelementen 10 und den zwei kurzen Seitenelementen 4. Ebenfalls sind umlaufend die Scharnierhülsen 8 mit den innenliegenden Kunststoffvollstäben 6 dargestellt.
Die Stabilitätsverrippung 7 und die Stabilitätshülsen 12 im Bodenplattenbereich 3 laufen über die Fläche des Bodenelementes 3.
- 3 zeigt die einzelnen Elemente in der Position vor dem Zusammenfügen des Boxenbasissystems 1.
Das Bodenplattenelement 3, welches die Seitenwandelemente 4 und 10 mit sich über die im 3 : 2 und 2 : 1 Konstruktionsprinzip angeordneten Scharnierhülsen 8 auf Umschlag gesetzt, verankert.
Die länglichen Stapelfüße 9 zentrieren die Box in Verbindung mit den Scharnierhülsen 8.
- 4 zeigt einen Querschnitt durch das modular aufgebaute Boxensystem 1, erweitert zu einer Doppelbox 2 mit dem Bodenplattenelement 3, den Seitenwandelementen 4 und 10, verankert über die Kunststoffvollstäbe 6 und 11.
- 5 zeigt die Draufsicht auf das modular aufgebaute Doppelboxensystem 2 mit den langen Seitenwandelementen 10, den kurzen Seitenwandelementen 4, ebenfalls sind umlaufend die Scharnierhülsen 8 mit den innenliegenden Kunststoffvollstäben 6 dargestellt.
Die Stabilisierungsverrippung 7 und die Stabilisierungshülsen 12 im Bodenplattenelement 3 laufen über die Fläche des Bodenplattenelementes 3 und werden mit einem Vollstab 6, der über das gesamte Doppelboxensystem 2 stabilisiert.
- 6 zeigt die einzelnen Elemente in der Position vor dem Zusammenfügen zu der Doppelbox 2.
Die Bodenplattenelemente 3 , welche die Seitenplattenelemente 4 und 10 mit sich über die im 3 : 2 und 2 : 1 Konstruktionsprinzip angeordneten Scharnierhülsen 8 auf Umschlag gesetzt, verankert.
- 7 zeigt einen Querschnitt durch ein Seitenwandelement 4 oder 10 mit der Stabilitätsverrippung 7, sowie der Scharnierhülse 8 mit der Bohrung für die Kunststoffvollstäbe 6.
- 8 zeigt einen Querschnitt durch ein Seitenwandelement 4 oder 10 mit einer in die Seitenwand 4,10 integrierten Stabilitätsverrippung 7 sowie in die Verrippung integrierte Tragegriffe 14.
- 9 zeigt einen Querschnitt durch das Seitenwandelement 4 oder 10 mit zwei Grifftaschen 15 vertieft in der Seitenwandgeometrie 16 angeordnet. Die Grifftaschen 15 befinden sich gegenüber der langen Seite und unter dem umlaufenden T-Rahmen 11 sowie einmal links und einmal rechts der durchgehenden Seitenwandgeometrie 16.
- 10 zeigt einen Querschnitt durch die Variante der verschiebbaren Boxenhalbschalen 13, welche über Stabilitätshülsen 12 im Bodenplattenbereich 3 über Kunststoffvollstäbe 6 bewegbar sind und das System stabilisieren.
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Obwohl nur eine/einige bevorzugte Ausführungsbeispiel/e der Erfindung beschrieben und dargestellt wurde/n, ist es offensichtlich, dass der Fachmann zahlreiche Modifikationen hinzufügen kann, ohne Wesen und Umfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Basisboxensystem
- 2
- Doppelbox
- 3
- Bodenplattenelement
- 4
- Seitenwandelement kurz
- 5
- Deckel
- 6
- Kunststoffvollstab
- 7
- Stabilisierungsrippen
- 8
- Scharnierhülsen
- 9
- Stapelfuß
- 10
- Seitenwandelement lang
- 11
- T-Rippenrahmen
- 12
- Stabilisierungshülsen
- 13
- Boxenhalbschale
- 14
- Tragegriffe
- 15
- Grifftasche
- 16
- Wandgeometrie