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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine zum Verpacken von Produkten sowie ein entsprechendes Verpackungsverfahren.
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Insbesondere betrifft die Erfindung vorzugsweise (aber nicht ausschließlich) sogenannte Sekundär-Verpackungsmaschinen, welche ausgebildet sind, Verpackungen, insbesondere Großpackungen (Gebinde) herzustellen, und zwar indem die Gegenstände, insbesondere bereits verpackte Produkte, welche zu einem Gebinde zusammengestellt sind, in Kartonmaterial und/oder Folienmaterial einzuschlagen.
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Der hierin verwendete Begriff „Verpackungsmaschine“ umfasst auch den Begriff Gruppiereinrichtung an sich bzw. als Bestandteil einer größeren Anlage. Die Verpackungsmaschinen sind beispielsweise Bestandteil einer Abfülllinie, die im Allgemeinen innerhalb einer Produktionshalle angeordnet ist.
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Einzeln verpackte Produkte, wie beispielsweise in Kartons eingefüllte Getränke oder in Tüten verpacktes Mehl oder dergleichen werden zum besseren Transport anschließend zu größeren Gebinden zusammengefasst. Hierzu werden die Produkte in einer Verpackungsmaschine zusammen gefördert und durch entsprechende Steuerung der Transportbänder zu Gruppen gewünschter Größe zusammengefasst. Ein solches Gebinde kann dann beispielsweise durch Einfüllen mehrerer Produkte in eine Verpackung aus Karton oder durch einwickeln in Folie erfolgen, die anschließend geschrumpft wird, so dass das Gebinde stabil wird.
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Aus der Druckschrift
US 2002/0189204 A1 ist beispielsweise ein Verfahren zum Einschlagen von Produkten mit einer Schrumpffolie und einer Vorrichtung hierzu bekannt.
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Für die Verarbeitung, Zusammenstellung, Gruppierung und Verpackung von Produkten, wie beispielsweise in Karton eingefüllte Getränke oder in Tüten verpacktes Mehl oder dergleichen gibt es die unterschiedlichsten Verpackungsarten. Insbesondere bei nicht völlig formstabilen Produkten, wie beispielsweise PET-Getränkebehälter, ist es im Hinblick auf die bessere logistische Handhabbarkeit notwendig, diese Produkte in gruppierter Anordnung mit einer Kartonverpackung zu versehen. Wahlweise können diese Gebindeanordnungen anschließend mit Folie umhüllt und diese mittels eines Erwärmungsprozesses geschrumpft werden, um einen stabilen Gebindeverbund zu erhalten, der leicht transportiert und gestapelt werden kann.
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Eine weitere Gebindevariante wird als „shrink-only“ bezeichnet, da hierbei die zusammengestellten Produkte ohne weitere Kartonumverpackung mit Folie umhüllt und diese aufgeschrumpft wird. Die Formstabilität dieser Gebindevariante wird ausschließlich von der Schrumpffolie gewährleistet.
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Gemäß einer weiteren Verpackungsart werden die zusammengestellten Produkte nur mit einer Kartonverpackung versehen, wobei auf das Einschlagen der so gebildeten Gebinde in Folie verzichtet wird.
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Bekannte Verpackungsmaschinen und deren Fördereinrichtungen sind normalerweise jeweils auf eine bestimmte Art, Größe und/oder Kontur von Produkten sowie Gebinde- und Verpackungsarten optimiert. Hierbei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass für verschiedene Gebinde- und Verpackungsarten jeweils verschiedene Fördereinrichtungen benötigt werden. Ein Produktwechsel kann unter Umständen dazu führen, dass bestimmte Fördereinrichtungen nichtmehr eingesetzt werden können, da sie beispielsweise nicht den Transport von einzelnen Artikeln oder Behältern geeignet sind. Störungen im Transport der Artikel können auch dann auftreten, wenn die Verpackungsmaschinen auf eine jeweils andere Produktvariante eingestellt sind. Solche Förderprobleme können insbesondere bei einem Wechsel zwischen verpackten Gütern wie beispielsweise Gebindeeinheiten und lose Gütern wie einzelnen Getränkebehältern oder dergleichen auftreten.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird darin gesehen, eine Verpackungsmaschine zur Verfügung zu stellen, welche ausgebildet ist, Produkte wahlweise in Kartonmaterial und/oder Folienmaterial zu verpacken, wobei die Verpackungsmaschine eine einfache, rasche und flexible Umrüstung auf verschiedene Verpackungsarten bzw. eine flexible Erweiterung auf andere Verpackungsarten gewährleistet.
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Des Weiteren soll ein entsprechendes Verpackungsverfahren angegeben werden.
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Im Hinblick auf die Verpackungsmaschine wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs 1 und im Hinblick auf das Verpackungsverfahren durch den Gegenstand des nebengeordneten Patentanspruchs 14 gelöst, wobei entsprechende vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 13 und des erfindungsgemäßen Verpackungsverfahrens in dem abhängigen Patentanspruch 15 angegeben sind.
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Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere eine Verpackungsmaschine zum wahlweisen Verpacken von Produkten in Kartonmaterial und/oder Folienmaterial, wobei die Verpackungsmaschine einen eingangsseitigen Produkteinlass zum Bereitstellen von zu verpackenden Produkten, und einen dem Produkteinlass in Produkttransportrichtung gesehen nachgeordneten, ausgangsseitigen Gebindeauslass aufweist, um von in der Verpackungsmaschine gebildete Verpackungsgebinde auszugeben.
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Zwischen dem Produkteinlass und dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine sind eine Karton-Verpackungsstation sowie eine in Produkttransportrichtung gesehen der Karton-Verpackungsstation nachgeordnete Folien-Verpackungsstation angeordnet. Die Karton-Verpackungsstation ist dabei ausgebildet, die der Karton-Verpackungs-station zugeführten Produkte mit Kartonmaterial zu verpacken, beispielsweise indem die Produkte in einen oder mehrere Karton-Zuschnitte eingeschlagen werden. In gleicher Weise ist die Folien-Verpackungsstation ausgebildet, die der Folien-Verpackungsstation zugeführten Produkte mit einer Schrumpf- oder Strechfolie einzuschlagen.
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Um eine einfache, rasche und insbesondere auch werkzeuglose flexible Umrüstung der Verpackungsmaschine auf verschiedene Verpackungsarten zu ermöglichen, ist erfindungsgemäß insbesondere vorgesehen, dass die Verpackungsmaschine einen Produkt-Bypass aufweist, welcher ausgebildet ist, um wahlweise am Produkteinlass der Verpackungsmaschine bereitgestellte Produkte direkt der Folien-Verpackungsstation zuzuführen, und zwar unter Umgehung der Karton-Verpackungsstation.
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Gemäß Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine ist vorgesehen, dass die Karton-Verpackungsstation eine Verpackungszuführung zum Zuführen von leeren Karton-Verpackungen, eine Produktzuführung zum Zuführen von in der Karton-Verpackungsstation zu verpackenden Produkten und einen Kartonauslauf zum Abführen von in der Karton-Verpackungsstation mit Kartonmaterial verpackten Produkten aufweist. In diesem Zusammenhang ist es insbesondere denkbar, wenn die Karton-Verpackungsstation ferner eine Beladestation aufweist, welche ausgebildet ist, um über die Produktzuführung zugeführte Produkte in leere Karton-Verpackungen zu packen und so Verpackungsgebinde bereitzustellen.
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Gemäß anderen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine ist vorgesehen, dass die Karton-Verpackungsstation keine Verpackungszuführung zum Zuführen von leeren Karton-Verpackungen, sondern eine Verpackungsmaterialzuführung zum Zuführen von Karton-Zuschnitten aufweist. Bei diesen alternativen Ausführungsformen ist keine Beladestation vorgesehen; vielmehr weist die Karton-Verpackungsstation entsprechende Faltelemente auf, welche ausgebildet sind, um aus den zugeführten Karton-Zuschnitten Karton-Verpackungen zu bilden, welche über die Produktzuführung zugeführte Produkte zumindest bereichsweise umhüllen.
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Grundsätzlich ist jedoch vorgesehen, dass die Karton-Verpackungsstation der erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine eine Horizontalfördereinrichtung aufweist, um (a) über die Produktzuführung der Karton-Verpackungsstation zugeführte Produkte, (b) über die Verpackungszuführung zugeführte leere Karton-Verpackungen bzw. über die Verpackungsmaterialzuführung zugeführte Karton-Zuschnitte, und/oder (c) Karton-Verpackungsgebinde entsprechend zu fördern.
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Für den Produkt-Bypass, welcher ausgebildet ist, um wahlweise am Produkteinlass der Verpackungsmaschine bereitgestellte Produkte direkt der Folien-Verpackungsstation zuzuführen, und zwar unter Umgehung der Karton-Verpackungsstation, gibt es unterschiedliche Ausführungsformen. Gemäß Aspekten der vorliegenden Offenbarung weist der Produkt-Bypass eine Transporteinrichtung (beispielsweise in Gestalt einer Horizontalfördereinrichtung) mit mindestens einem in Produkttransportrichtung vorzugsweise umlaufend angetriebenen oder antreibbaren Transportband auf. Der Aufbau und die Funktionsweise des Produkt-Bypasses werden nachfolgend anhand der unterschiedlichen Betriebsmodi beschrieben, in denen die erfindungsgemäße Verpackungsmaschine betreibbar ist:
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In einem ersten Betriebsmodus der Verpackungsmaschine, in welchem am Gebindeauslass der Verpackungsmaschine Kartontray-Foliengebinde bereitgestellt werden, ist vorgesehen, dass die Transporteinrichtung des Produkt-Bypass den Kartonauslauf der Karton-Verpackungsstation derart mit dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine verbindet, dass der Karton-Verpackungsstation mit Kartonmaterial verpackte Produkte durch die Folien-Verpackungsstation hindurch zu dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine transportierbar und dort als Kartontray-Folien-Gebinde ausgebbar sind.
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In einem anderen, zweiten Betriebsmodus der Verpackungsmaschine, in welchem die Produkte am Gebindeauslass der Verpackungsmaschine als Folien-Gebinde ausgegeben werden, ist vorgesehen, dass die Transporteinrichtung des Produkt-Bypass den Produkteinlass der Verpackungsmaschine derart mit dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine verbindet, dass vom Produkteinlass der Verpackungsmaschine bereitgestellte Produkte durch die Folien-Verpackungsstation hindurch zu dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine transportierbar sind, und zwar ohne die Karton-Verpackungsstation zu passieren oder ohne in der Karton-Verpackungsstation in Kartonmaterial eingeschlagen zu werden, so dass die Produkte letztendlich am Gebindeauslass der Verpackungsmaschine als Folien-Gebinde (ohne Kartontray) ausgebbar sind.
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Gemäß einem anderen, dritten Betriebsmodus der Verpackungsmaschine, bei welchem am Gebindeauslass der Verpackungsmaschine die Produkte als Kartontray-Gebinde (ohne Folienumhüllung) ausgegeben werden, ist vorgesehen, dass die Transporteinrichtung des Produkt-Bypass den Kartonauslauf der Karton-Verpackungsstation derart mit dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine verbindet, dass in der Karton-Verpackungsstation mit Karton-Material verpackte Produkte zu dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine transportierbar sind, und zwar ohne die Folien-Verpackungsstation zu passieren oder ohne in der Folien-Verpackungsstation in Folienmaterial eingeschlagen zu werden, so dass die in der Karton-Verpackungsstation mit Kartonmaterial verpackten Produkte am Gebindeauslass der Verpackungsmaschine als Kartontray-Gebinde ausgebbar sind.
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Gemäß einem anderen, vierten Betriebsmodus der Verpackungsmaschine, bei welchem die vom Produkteinlass der Verpackungsmaschine bereitgestellten Produkte als solche, d. h. ohne Karton- oder Folienverpackung, am Gebindeauslass der Verpackungsmaschine ausgegeben werden, ist vorgesehen, dass die Transporteinrichtung des Produkt-Bypass den Produkteinlass der Verpackungsmaschine derart mit dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine verbindet, dass vom Produkteinlass der Verpackungsmaschine bereitgestellte Produkte zu dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine transportierbar sind, und zwar ohne die Karton-Verpackungsstation und die Folien-Verpackungsstation zu passieren oder ohne in der Karton-Verpackungsstation in Kartonmaterial und in der Folien-Verpackungsstation in Folienmaterial eingeschlagen zu werden, so dass die vom Produkteinlass der Verpackungsmaschine bereitgestellten Produkte als solche am Gebindeauslass der Verpackungsmaschine ausgebbar sind.
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Um die zuvor genannten unterschiedlichen Betriebsmodi der Verpackungsmaschine realisieren zu können, ist es von Vorteil, die Karton-Verpackungsstation und/oder die Folien-Verpackungsstation der Verpackungsmaschine wahlweise zu- und abschaltbar ausgeführt sind/ist. Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es denkbar, wenn beispielsweise die zum Ausbilden der Karton-Verpackungen vorgesehenen Komponenten der Karton-Verpackungsstation derart von einer ersten aktiven Stellung in eine zweite inaktive Stellung und umgekehrt bewegbar sind, das in der ersten aktiven Stellung über die Produktzuführung der Karton-Verpackungsstation zugeführte Produkte in der Karton-Verpackungsstation in Kartonmaterial eingeschlagen werden, und dass in der zweiten inaktiven Stellung über die Produktzuführung der Karton-Verpackungsstation zugeführte Produkte in der Karton-Verpackungsstation nicht in Kartonmaterial eingeschlagen werden.
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Gemäß bevorzugten Realisierungen der Transporteinrichtung des Produkt-Bypass ist vorgesehen, dass die Transporteinrichtung einen ersten aus mindestens einem Transportband gebildetem Bereich aufweist, welcher den Kartonauslauf der Karton-Verpackungsstation mit dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine verbindet, und zusätzlich hierzu einen wahlweise zuschaltbaren zweiten Bereich aufweist, welcher im zugeschalteten Zustand den ersten Bereich der Transporteinrichtung bis zum Produkteinlass der Verpackungsmaschine verlängert oder einen produkteinlassseitigen Endbereich des ersten Bereiches der Transporteinrichtung mit dem Produkteinlass der Verpackungsmaschine verbindet.
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In diesem Zusammenhang ist es insbesondere denkbar, wenn die Transporteinrichtung des Produkt-Bypass als Teleskoptransportband ausgeführt ist oder zumindest ein Teleskoptransportband aufweist, wobei der wahlweise zuschaltbare zweite Bereich der Transporteinrichtung zumindest bereichsweise durch einen teleskopierbaren Bereich des Teleskoptransportbandes gebildet wird.
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Im Hinblick auf die Folien-Verpackungsstation der erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine kommen ebenfalls unterschiedliche Ausführungsformen zum Einsatz, wobei es hierbei es insbesondere denkbar ist, wenn die Folien-Verpackungsstation mindestens einen Banderolierer aufweist, um von der Folien-Verpackungsstation angelieferten Produkteinheiten mit von einer Vorratsrolle abwickelbarem Folienmaterial (Stretch- oder Schrumpffolie) zu umwickeln.
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Wie bereits eingangs angedeutet, betrifft die vorliegende Erfindung ferner ein Verfahren zum wahlweisen Verpacken von Produkten in Kartonmaterial und/oder Folienmaterial mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine. Das Verfahren weist hierzu die folgenden Verfahrensschritte auf:
- • in einem ersten Betriebsmodus der Verpackungsmaschine wird der Kartonauslauf der Karton-Verpackungsstation derart mit Hilfe der Transporteinrichtung des Produkt-Bypass mit dem Gebindeauslass der Verpackungsstation verbunden, dass in der Karton-Verpackungsstation mit Kartonmaterial verpackte Produkte durch die Folien-Verpackungsstation hindurch zu dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine transportiert und dort als Kartontray-Folien-Gebinde ausgegeben;
- • in einem zweiten Betriebsmodus der Verpackungsmaschine wird der Produkteinlass der Verpackungsmaschine derart mit Hilfe der Transporteinrichtung des Produkt-Bypass mit dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine verbunden, dass vom Produkteinlass der Verpackungsmaschine bereitgestellte Produkte durch die Folien-Verpa-ckungsstation hindurch zu dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine transportiert werden, und zwar ohne die Karton-Verpackungs-station zu passieren oder ohne in der Karton-Verpackungsstation in Kartonmaterial eingeschlagen zu werden, so dass die Produkte am Gebindeauslass der Verpackungsmaschine als Folien-Gebinde ausgegeben werden;
- • in einem dritten Betriebsmodus der Verpackungsmaschine wird der Kartonauslauf der Karton-Verpackungsstation mit Hilfe der Transporteinrichtung des Produkt-Bypass derart mit dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine verbunden, dass in der Karton-Verpackungssta-tion mit Kartonmaterial verpackte Produkte zu dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine transportiert werden, und zwar ohne die Folien-Verpackungsstation zu passieren oder ohne in der Folien-Verpackungsstation in Folienmaterial eingeschlagen zu werden, so dass die in der Karton-Verpackungsstation mit Kartonmaterial verpackten Produkte am Gebindeauslass der Verpackungsmaschine als Kartontray-Gebinde ausgegeben werden; und
- • in einem vierten Betriebsmodus der Verpackungsmaschine wird der Produkteinlass der Verpackungsmaschine mit Hilfe der Transporteinrichtung des Produkt-Bypass derart mit dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine verbunden, dass vom Produkteinlass der Verpackungsmaschine bereitgestellte Produkte zu dem Gebindeauslass der Verpackungsmaschine transportiert werden, und zwar ohne die Karton-Verpackungsstation und die Folien-Verpackungsstation zu passieren oder ohne in der Karton-Verpackungsstation in Kartonmaterial und in der Folien-Verpackungsstation in Folienmaterial eingeschlagen zu werden, so dass die vom Produkteinlass der Verpackungsmaschine bereitgestellten Produkte als solche am Gebindeauslass der Verpackungsmaschine ausgegeben werden.
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Die erfindungsgemäße Verpackungsmaschine zeichnet sich insbesondere auch dadurch aus, dass ein am Produkteinlass der Maschine bereitgestelltes gruppiertes Produktbild bedarfsweise bzw. wahlweise unverändert die einzelnen Verpackungsstationen passieren kann und als unverändertes gruppiertes Produktbild am Gebindeauslass der Maschine ausgebbar ist.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen eine exemplarische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 schematisch und in einer isometrischen Ansicht eine exemplarische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine in ihrem ersten Betriebsmodus; und
- 2 schematisch und in einer isometrischen Ansicht die exemplarische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine in ihrem zweiten Betriebsmodus.
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Die in den Zeichnungen schematisch dargestellte Verpackungsmaschine 1 dient zum wahlweisen Verpacken von (nicht dargestellten) Produkten in Kartonmaterial und/oder Folienmaterial. Hierzu weist die Verpackungsmaschine 1 einen eingangsseitigen Produkteinlass 2 zum Bereitstellen der zu verpackenden Produkte sowie einen dem Produkteinlass 2 der Maschine in Produkttransportrichtung T gesehen nachgeordneten ausgangsseitigen Gebindeauslass 3 auf, an welchem die in der Verpackungsmaschine 1 gebildeten Verpackungsgebinde ausgegeben werden. Zwischen dem Produkteinlass 2 und dem Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 sind (in der Reihenfolge der Produkttransportrichtung T) eine Karton-Verpackungsstation 4 und eine Folien-Verpackungsstation 5 vorgesehen.
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Zunächst werden der Aufbau und die Funktionsweise der bei der exemplarischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine 1 zum Einsatz kommenden Karton-Verpackungsstation 4 näher beschrieben.
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Im Einzelnen weist die schematisch dargestellte Karton-Verpackungsstation 4 der erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine 1 eine Verpackungsmaterialzuführung zum Zuführen von Karton-Zuschnitten sowie entsprechende Faltelemente 9 auf, wobei diese Faltelemente 9 ausgebildet sind, um Karton-Verpackungen zu bilden, welche die der Karton-Verpackungsstation 4 zugeführte Produkte zumindest bereichsweise umhüllen.
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Die horizontal innerhalb eines Maschinengestells der Verpackungsmaschine 1 verlaufende Transportstrecke 13 der Karton-Verpackungsstation 4 umfasst eine Horizontalfördereinrichtung mit einem Transportmittel in Gestalt einer endlos umlaufenden Transportkette, die sich in der Darstellung gemäß 1 in einem betriebsbereiten Zustand befindet. Die Transportkette ist im gezeigten Ausführungsbeispiel mit einer Vielzahl von Faltelementen 9 versehen, die als Manipulationselemente dienen und beispielsweise als Faltfinger oder als Einteilfinger ausgestattet sind bzw. fungieren können. Diese als Faltfinger ausgebildeten Manipulationselemente bzw. Faltelemente 9 dienen insbesondere dazu, während der Förderung von hier nicht dargestellten Karton-Zuschnitten (Kartonunterlagen) deren Seitenränder nach oben zu falten, um auf diese Weise sogenannte Trays für die geförderten Produkte zu bilden. Bei den der Karton-Verpackungsstation 4 zugeführten Produkten handelt es sich um separate Artikel, Gebinde und/oder Verpackungseinheiten.
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Die Horizontalfördereinrichtung bzw. das Transportmittel der Karton-Verpackungsstation 4, die bzw. das die Transportstrecke 13 bildet, ist mehrteilig ausgebildet und weist eine Trennebene in Längs- bzw. Transportrichtung T auf. Die beiden Teile, d. h. die rechte Hälfte und die linke Hälfte der Horizontalfördereinrichtung sind für den ersten Betriebsmodus im Bereich der Trennebene zusammengefügt oder gering voneinander beabstandet und fungieren dabei als eine einzige Horizontalfördereinrichtung bzw. als ein einziges Transportmittel, zumal die darauf umlaufenden Bahnabschnitte mit synchronen Umlaufgeschwindigkeiten bewegt werden.
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Beide Hälften der Horizontalfördereinrichtung können zur Herstellung des zweiten Betriebsmodus im Bereich der Trennebene zu beiden seitlichen Richtungen der Transportstrecke 13 auseinander gezogen und dadurch voneinander getrennt werden. Der dadurch entsprechende Platz ermöglicht das Einsetzen eines Transportbandes 12 eines Produkt-Bypass 6, wobei dieses Transportband 12 dann denjenigen Teil der Transportstrecke 13 bildet, der im ersten Betriebsmodus der Verpackungsmaschine 1 von der getrennten und seitlich verschobenen Horizontalfördereinrichtung gebildet wird.
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Der bereits erwähnte Produkt-Bypass 6 der exemplarischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine 1 weist eine Transporteinrichtung mit mindestens einem in Produkttransportrichtung T vorzugsweise umlaufend angetriebenen oder antreibbaren Transportband 11, 12 auf. Im Einzelnen weist die Transporteinrichtung des Produkt-Bypass 6 einen ersten aus mindestens einem Transportband 11 gebildeten Bereich auf, welcher den Kartonauslauf 8 der Karton-Verpackungsstation 4 mit dem Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 verbindet. Darüber hinaus weist die Transporteinrichtung des Produkt-Bypass 6 einen wahlweise zuschaltbaren zweiten Bereich 12 auf, welcher im zugeschalteten Zustand den ersten Bereich 11 der Transporteinrichtung bis zum Produkteinlass 2 der Verpackungsmaschine 1 verlängert oder einen produkteinlassseitigen Endbereich des ersten Bereiches der Transporteinrichtung mit dem Produkteinlass 2 der Verpackungsmaschine 1 verbindet.
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Hierzu ist bei der in den Zeichnungen dargestellten exemplarischen Ausführungsform vorgesehen, dass die Transporteinrichtung des Produkt-Bypass 6 als Teleskoptransportband ausgeführt ist oder zumindest ein Teleskoptransportband aufweist, wobei der wahlweise zuschaltbare zweite Bereich 12 der Transporteinrichtung zumindest bereichsweise durch einen teleskopierbaren Bereich des Teleskoptransportbandes gebildet wird.
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Der Darstellung in 2 ist zu entnehmen, dass im zugeschalteten Zustand des zweiten Bereiches 12 der Transporteinrichtung des Produkt-Bypass 6 dieser teleskopierte Bereich die Transportstrecke 13 der Karton-Verpackungsstation 4 ausbildet.
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Der erste Bereich 11 der Transporteinrichtung des Produkt-Bypass 6 erstreckt sich bei der dargestellten Ausführungsform durch die Folien-Verpackungsstation 5 hindurch bis zu dem ausgangsseitigen Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1.
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Die Folien-Verpackungsstation 5 dient dazu, die über die Transporteinrichtung des Produkt-Bypass 6 zugeführten Produkte oder Gebinde in Folie einzuschlagen und anschließend über den Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 auszugeben. Unterhalb des Gestells der Verpackungsmaschine 1 ist eine Rolle gelagert, auf die eine Folienbahn aufgewickelt ist. Die Folienbahn wird über verschiedene Umlenk- und Spannvorrichtungen, die hier nicht näher erläutert werden sollen, in Richtung des mit einer Transportgeschwindigkeit umlaufenden Transportbandes in die Folieneinschlageinrichtung gefördert.
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Vor der Folieneinschlageinrichtung kann eine Folienschneidvorrichtung angeordnet sein, mit der die Folienbahn in Längen getrennt wird, die notwendig sind, um ein Gebinde in Folie einzuschlagen.
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Die Folieneinschlagvorrichtung besteht im Wesentlichen aus dem in Transportrichtung T umlaufend angetriebenen Transportband 11, das über eine Mehrzahl hier nicht einzeln bezeichneter Umlenk- und Spannrollen geführt ist. Ein erster, auf einer ersten Bahnkurve quer (in Zeichenebene) über das Transportband ragender Bügel wird, bezogen auf die Transportrichtung T, ebenfalls mit Transportgeschwindigkeit angetrieben. Auf einer zweiten Bahnkurve wird ein ebenfalls quer (in Zeichenebene) über das Transportbahn ragender Bügel mit einer Geschwindigkeit angetrieben, die bezogen auf die Transportrichtung T, größer ist als die Transportgeschwindigkeit. Der unterschiedliche Verlauf der Bahnkurven oberhalb und unterhalb des Transportbandes ist in den Zeichnungen nicht dargestellt.
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In 1 ist ein erster Betriebsmodus der Verpackungsmaschine 1 gezeigt, in welchem am Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 Kartontray-Foliengebinde bereitgestellt werden. Hierbei ist vorgesehen, dass die Transporteinrichtung des Produkt-Bypass 6 den Kartonauslauf 8 der Karton-Verpackungsstation 4 derart mit dem Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 verbindet, dass der Karton-Verpackungsstation 4 mit Kartonmaterial verpackte Produkte durch die Folien-Verpackungsstation 5 hindurch zu dem Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 transportierbar und dort als Kartontray-Folien-Gebinde ausgebbar sind.
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In 2 ist ein anderer, zweiter Betriebsmodus der Verpackungsmaschine 1 gezeigt, in welchem die Produkte am Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 als Folien-Gebinde ausgegeben werden. Hierbei ist vorgesehen, dass die Transporteinrichtung des Produkt-Bypass 6 den Produkteinlass 2 der Verpackungsmaschine 1 derart mit dem Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 verbindet, dass vom Produkteinlass 2 der Verpackungsmaschine 1 bereitgestellte Produkte durch die Folien-Verpackungsstation 5 hindurch zu dem Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 transportierbar sind, und zwar ohne die Karton-Verpackungsstation 4 zu passieren oder ohne in der Karton-Verpackungsstation 4 in Kartonmaterial eingeschlagen zu werden, so dass die Produkte letztendlich am Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 als Folien-Gebinde (ohne Kartontray) ausgebbar sind.
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Gemäß einem anderen, dritten Betriebsmodus der Verpackungsmaschine 1, bei welchem am Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 die Produkte als Kartontray-Gebinde (ohne Folienumhüllung) ausgegeben werden, ist vorgesehen, dass die Transporteinrichtung des Produkt-Bypass 6 den Kartonauslauf 8 der Karton-Verpackungsstation 4 derart mit dem Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 verbindet, dass in der Karton-Verpackungsstation 4 mit Karton-Material verpackte Produkte zu dem Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 transportierbar sind, und zwar ohne die Folien-Verpackungsstation 5 zu passieren oder ohne in der Folien-Verpackungsstation 5 in Folienmaterial eingeschlagen zu werden, so dass die in der Karton-Verpackungsstation 4 mit Kartonmaterial verpackten Produkte am Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 als Kartontray-Gebinde ausgebbar sind.
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Gemäß einem anderen, vierten Betriebsmodus der Verpackungsmaschine 1, bei welchem die vom Produkteinlass 2 der Verpackungsmaschine 1 bereitgestellten Produkte als solche, d. h. ohne Karton- oder Folienverpackung, am Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 ausgegeben werden, ist vorgesehen, dass die Transporteinrichtung des Produkt-Bypass 6 den Produkteinlass 2 der Verpackungsmaschine 1 derart mit dem Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 verbindet, dass vom Produkteinlass 2 der Verpackungsmaschine 1 bereitgestellte Produkte zu dem Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 transportierbar sind, und zwar ohne die Karton-Verpackungsstation 4 und die Folien-Verpackungsstation 5 zu passieren oder ohne in der Karton-Verpackungsstation 4 in Kartonmaterial und in der Folien-Verpackungsstation 5 in Folienmaterial eingeschlagen zu werden, so dass die vom Produkteinlass 2 der Verpackungsmaschine 1 bereitgestellten Produkte als solche am Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 ausgebbar sind.
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Um die zuvor genannten unterschiedlichen Betriebsmodi der Verpackungsmaschine realisieren zu können, ist es von Vorteil, die Karton-Verpackungsstation 4 und/oder die Folien-Verpackungsstation 5 der Verpackungsmaschine 1 wahlweise zu- und abschaltbar ausgeführt sind/ist. Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es denkbar, wenn beispielsweise die zum Ausbilden der Karton-Verpackungen vorgesehenen Komponenten der Karton-Verpackungsstation 4 derart von einer ersten aktiven Stellung in eine zweite inaktive Stellung und umgekehrt bewegbar sind, das in der ersten aktiven Stellung über die Produktzuführung der Karton-Verpackungsstation 4 zugeführte Produkte in der Karton-Verpackungsstation 4 in Kartonmaterial eingeschlagen werden, und dass in der zweiten inaktiven Stellung über die Produktzuführung der Karton-Verpackungsstation 4 zugeführte Produkte in der Karton-Verpackungsstation 4 nicht in Kartonmaterial eingeschlagen werden.
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Gemäß bevorzugten Realisierungen der Transporteinrichtung des Produkt-Bypass 6 ist vorgesehen, dass die Transporteinrichtung einen ersten aus mindestens einem Transportband gebildetem Bereich aufweist, welcher den Kartonauslauf 8 der Karton-Verpackungsstation 4 mit dem Gebindeauslass 3 der Verpackungsmaschine 1 verbindet, und zusätzlich hierzu einen wahlweise zuschaltbaren zweiten Bereich aufweist, welcher im zugeschalteten Zustand den ersten Bereich der Transporteinrichtung bis zum Produkteinlass 2 der Verpackungsmaschine 1 verlängert oder einen produkteinlassseitigen Endbereich des ersten Bereiches der Transporteinrichtung mit dem Produkteinlass 2 der Verpackungsmaschine 1 verbindet.
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Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen exemplarisch dargestellte Ausführungsform beschränkt, sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau sämtlicher hierin offenbarter Merkmale.
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In diesem Zusammenhang ist es insbesondere denkbar, wenn in der Karton-Verpackungsstation 4 die Produkte in bereitgestellte leere Kartons gesetzt werden, um so ein Gebinde zu bilden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2002/0189204 A1 [0005]