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Die Erfindung betrifft einen Verkaufsautomaten zur selbsttätigen Kommissionierung und selbsttätigen Warenausgabe bei vollständiger Abwicklung des Bezahlvorganges.
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Derartige Verkaufsautomaten sind aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt. So existieren beispielsweise Verkaufsautomaten, etwa im Bahnhofsbereich, bei denen sich Bahnpassagiere mit Getränken und kleinen Speisen versorgen können. Hierzu muss ein die jeweilige Ware bezeichnender Code an einem Terminal eingegeben werden, anschließend ein angezeigter Geldbetrag, in der Regel per Münzeinwurf, bezahlt werden, woraufhin dann die ausgewählte Ware über eine Warenausgabe ausgegeben wird. Dabei wird die ausgewählte Ware, mittels eines in dem Gerät vorgesehenen Schiebers, über die Kante einer Auslagefläche geschoben und gelangt hierbei in einen Auswurfschacht, fällt durch diesen Schacht nach unten und kann dann über eine unterhalb der Auslagefläche angeordnete Warenausgabe entnommen werden.
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Eine Kommissionierung dergestalt, dass mehrere Waren miteinander kombiniert werden können, in dem Gerät zu einem Warenkorb zusammengestellt werden und dann anschließend gemeinsam ausgegeben werden, ist bei derartigen Geräten nicht möglich. Vielmehr muss jede Ware einzeln geordert und separat bezahlt werden.
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Eine Zusammenstellung mehrerer Waren zu einem Warenkorb ist in anderem Zusammenhang, beispielsweise in Verbindung mit Hochregallagersystemen bekannt, bei denen etwa eine eingehende Bestellung, umfassend mehrere Waren, mittels entsprechender Robotergreifarme oder händisch aus dem Hochregallager zu einem Warenkorb zusammengestellt und dann an eine Warenausgabe verbracht wird.
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Darüber hinaus sind in jüngster Zeit, insbesondere im Apothekenbereich, Kommissionierautomaten bekannt geworden, bei denen mehrere unterschiedliche Waren, insbesondere Medikamente, an einem Bestellterminal von einem Apotheker oder sonstigem Fachpersonal geordert werden und dann mittels eines angeschlossenen Kommissionierautomaten aus einem Regallager mittels einer Greifarmanordnung bezogen werden, zu einem Warenkorb zusammengestellt werden und einer gemeinsamen Warenausgabe zugeführt werden, um dann von dem besagten Apotheker oder sonstigen Fachpersonal an den jeweiligen Kunden ausgegeben zu werden. Wie vorstehend erläutert ist dabei die Bestellung der nachgefragten Waren dem jeweiligen Apotheker oder Fachpersonal vorbehalten. Im Übrigen erfolgt üblicherweise der Bezahlvorgang entkoppelt, d.h. über ein separates Kassensystem der jeweiligen Apotheke.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen für die Bedienung durch den Endkunden geeigneten Verkaufsautomaten zu schaffen, bei dem von dem Endkunden unmittelbar am Automaten die Bestellung mehrerer Waren in einem einzigen Bestellvorgang möglich ist, anschließend die Waren in dem Automaten selbsttätig zusammengestellt und einer gemeinsamen Warenausgabe zugeführt werden. Darüber hinaus ist der Automat auch noch in der Lage, den Bezahlvorgang abzuwickeln. Ein solcher Automat stellt demnach einen Point of Sale dar, der als eigenständige Verkaufseinheit zur Beschaffung unterschiedlichster Waren, etwa in einer Shopping-Mall oder einem Flughafen, einsetzbar ist.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch einen Verkaufsautomaten mit den Merkmalen des geltenden Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung können den geltenden Ansprüchen 2-24 entnommen werden.
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Gemäß dem geltenden Anspruch 1 ist der Verkaufsautomat als vorzugsweise quaderförmige Einheit gestaltet, wobei der Verkaufsautomat mit einer Warenausgabe, einem User-Interface zur Eingabe der ausgewählten Waren und mit einem Bezahl-Terminal zur Abwicklung des Bezahlvorganges versehen ist. Der Verkaufsautomat selbst ist eine Rahmenkonstruktion aus miteinander verschweißten Vierkantrohren, die auf einer Bodenplatte errichtet ist, oberseitig von einer Deckenplatte abgeschlossen ist und allseitig mit einer Beplankung aus Glaselementen, vorzugsweise aus Sicherheitsglas, versehen ist. In diesem Verkaufsautomaten ist eine, an sich bekannte, Rollschrankanlage mit verfahrbaren Regalen angeordnet, der wenigstens ein horizontal und vertikal verfahrbarer Greifarm, mit jeweils einem Greifer, zugeordnet ist. Mithilfe des Greifarms kann jede beliebige Lagerposition in den verfahrbaren Regalen der Rollschrankanlage angefahren werden, sodass für den Greifarm jeder beliebige Lagerplatz für Waren in der Rollschrankanlage erreichbar ist. Die mittels des Greifers des Greifarms ergriffenen Waren werden dann in einem weiteren Schritt mithilfe des oder der Greifarme(s) zu einer Warenrutsche bewegt und gleiten, infolge der Schwerkraft, über diese Warenrutsche zu einer im Bereich der Frontseite des Verkaufsautomaten angeordneten Warenausgabe. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung gegenüber vorbekannten Verkaufsautomaten ergibt sich ohne weiteres dadurch, dass der Beschaffungszeitraum für unterschiedlichste Waren für den Nutzer des Verkaufsautomaten dadurch erheblich abgekürzt wird, dass mehrere Waren in einem einzigen Bestellvorgang geordert werden können, dann nacheinander, aber gemeinsam, ausgegeben werden und überdies der Bestellvorgang mit einer gemeinsamen Bezahlroutine, betreffend sämtliche auf diesem Wege bestellten Waren, abgeschlossen werden kann.
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In konkreter Ausgestaltung ist der Verkaufsautomat mit einer zentralen Steuereinheit versehen, die in Abhängigkeit von den über das User-Interface ausgewählten Waren, also insbesondere dem individuell zusammengestellten, gegebenenfalls mehrere unterschiedliche Waren umfassenden, Warenkorb, aus einer angeschlossenen Speichereinheit deren Lagerplatz in den Regalen des Rollschranklagers ausliest und anschließend mittels der zentralen Steuereinheit eine motorische Einheit zur Bewegung der verfahrbaren Regale und mittels einer weiteren motorischen Einheit die verfahrbaren Greifarme mit den Greifern derart angesteuert werden, dass die Waren den verfahrbaren Regalen mittels des oder der Greifer(s) entnommen werden, anschließend der Warenrutsche übergeben werden und hierüber schließlich zur Warenausgabe bewegbar sind.
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In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Rollschrankanlage mit den darin abgelegten Waren in einer chaotischen Ablage derart organisiert, dass bei der Beschickung des Verkaufsautomaten die Waren jeweils dort abgelegt werden können, wo ein Lagerplatz vorhanden bzw. frei ist und anschließend dieser Lagerplatz in einer der zentralen Steuereinheit zugeordneten Speichereinheit abgelegt wird, sodass dann bei der Warenausgabe, wenn die betreffende Ware bestellt wird, diese mithilfe der in der Speichereinheit abgelegten Daten direkt greifbar ist. Dabei wird für den Fall, dass die ausgewählte Ware sich an mehreren Plätzen innerhalb der Rollschrankanlage befindet, jeweils die Ware von der zentralen Steuereinheit ausgewählt, die räumlich der aktuellen Position des Greifarmes am nächsten ist und somit am schnellsten beschafft werden kann.
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In weiterer Ausgestaltung ist das User-Interface, das in der Frontwand des Verkaufsautomaten angeordnet ist, als Touch-Display ausgebildet, sodass nicht etwa umständlich ein die jeweilige Ware bezeichnender Code eingegeben werden muss, sondern vielmehr die angebotene Ware, etwa durch die Auswahl einer Bilddarstellung, mit einem einzigen Fingerdruck unmittelbar auswählbar ist und auf diesem Wege auch mehrere Waren ohne Weiteres miteinander kombiniert werden können. Die Ausgestaltung des User-Interface als Touch-Display stellt somit eine weitere Maßnahme zur Beschleunigung des Verkaufsvorganges dar.
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In konkreter Ausgestaltung ist das in den Verkaufsautomaten integrierte und ebenfalls innerhalb der Frontwand des Verkaufsautomaten angeordnete Bezahl-Terminal mit einem Kartenleser versehen, sodass mit dem Verkaufsautomaten der Bezahlvorgang grundsätzlich bargeldlos abgewickelt werden kann. Dabei ist der Kartenleser in der Lage, herkömmliche Identifikationsmerkmale einer Geld- oder Kreditkarte auszulesen. Zusätzlich oder alternativ kann der Kartenleser mit einer COR-Leseeinheit zur kontaktlosen Bezahlabwicklung versehen sein, wobei hierbei insbesondere die neuen Möglichkeiten der Near-Field-Communication (NFC) genutzt werden, um den Bezahlvorgang weiter zu beschleunigen bzw. zu vereinfachen.
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In vorteilhafter Weiterbildung ist dieses Bezahl-Terminal mit einem Proxy-Server zur Datenpufferung sowie mit einer Datenkarte, etwa einer SIM-Card, zum eigenständigen Datenaustausch über das Telefonnetz versehen, um auch im Falle eines Stromausfalls Verkaufs- und Bezahlvorgänge abwickeln zu können, insbesondere wenn die Internetanbindung des Verkaufsautomaten unterbrochen ist.
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In vorteilhafter Ausgestaltung ist das Bezahl-Terminal des Verkaufsautomaten zusätzlich mit einer Retour-Einheit zur Gewähr von etwaigen bargeldlosen Gutschriften versehen. Hierdurch können gegebenenfalls Rabattaktionen realisiert werden bzw. für den Fall, dass, etwa aufgrund eines technischen Fehlers, die Ausgabe einer bereits bestellten Ware nicht möglich ist, der Verkaufsvorgang gleichwohl im Hinblick auf die lieferbaren Waren abgeschlossen werden, während im Hinblick auf die nicht lieferbaren Waren eine über eine Ausgabeeinheit an den Kunden gewährte Gutschrift, oder beispielsweise eine Rückvergütung über die erwähnte NFC-Kommunikation, unmittelbar auf die Geldkarte des Kunden erfolgen kann. Diese Möglichkeit erhöht den Bedienkomfort des erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten und ist darüber hinaus geeignet, das Vertrauen der Kunden in die Bedienung des Verkaufsautomaten dadurch zu erhöhen, dass selbst im Falle eines Automatenfehlers eine Rückvergütung erfolgt und dementsprechend sichergestellt ist, dass der Kunde auch nur die Waren bezahlen muss, die ihm tatsächlich durch den Verkaufsautomaten ausgeliefert werden. Außerdem ist das Bezahl-Terminal mit einer Leseeinheit versehen, um Zahlen- und/oder Buchstabencodes, ein- und/oder zweidimensionale Barcodes und/oder QR-Codes auszulesen, die ebenfalls Gutscheine oder eine Gutschrift repräsentieren können. Die Gewähr der Gutschriften erfolgt bargeldlos entweder als Abzug auf die am Verkaufsautomaten bezogene Ware oder als Gutschrift auf das Konto des jeweiligen Kunden, jedenfalls bargeldlos.
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Um im Falle eines Stromausfalls oder eines Ausfalls der Internetverbindung verkaufsfähig zu bleiben, ist das Bezahl-Terminal mit einem Proxy-Server zur Datenpufferung sowie mit einer Datenkarte zum Aufbau einer alternativen Internetverbindung versehen, um auf jeden Fall mit der jeweiligen Bankverbindung des Kunden in Datenaustausch treten zu können. Der Verkaufsautomat bleibt also in den genannten Fällen betriebsfähig.
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Im Übrigen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Verkaufsautomat mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung versehen ist, um sicherzustellen, dass der Verkaufsautomat auch im Falle eines Stromausfalls noch zumindest so lange einsetzbar ist, bis die Ressourcen der unterbrechungsfreien Stromversorgung ebenfalls erschöpft sind. Hierzu ist die unterbrechungsfreie Stromversorgung üblicherweise so ausgelegt, dass sie zumindest herkömmliche Unterbrechungsintervalle überbrücken kann. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Verkaufsautomat ständig betriebsbereit ist. Im Übrigen können aufgrund der unterbrechungsfreien Stromversorgung auch im Falle eines Stromausfalls etwa erforderliche Beschickungs-, Reparatur- oder Wartungsarbeiten innerhalb des Verkaufsautomaten durchgeführt werden.
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In abermals verbesserter Ausgestaltung ist wenigstens die Frontseite des Verkaufsautomaten mit wenigstens einem Körperschalllautsprecher bestückt, sodass die Frontwand des Verkaufsautomaten gleichzeitig als Lautsprecher eingesetzt wird und der Kunde auf diesem Wege mit Zusatzinformationen, Angeboten oder auch Fehlermeldungen versorgt werden kann. Im Übrigen erlaubt es die Sprachausgabe dem Verkaufsautomaten auch mit Kunden zu kommunizieren, die gegebenenfalls in ihren kognitiven Fähigkeiten, insbesondere in ihren Sehfähigkeiten und damit hinsichtlich der Bedienung des User-Interface, eingeschränkt sind, die Bedienung des Automaten zumindest zu erleichtern.
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In abermals verbesserter Ausgestaltung sind die zur außenseitigen Beplankung des Verkaufsautomaten eingesetzten Glaselemente zumindest abschnittsweise mit integrierten Prismenfolien versehen, die in die entsprechenden Glaselemente integriert sind, wobei diesen Prismenfolien, von der Innenseite des Automaten her, jeweils ein Beamer zur Projektion von Informationen, insbesondere von Verkaufsinformationen und Angeboten derart zugeordnet ist, dass diese Verkaufsinformationen von außen sichtbar bzw. auf der oder den Prismenfolie(n) darstellbar sind. Somit können mit Vorteil die Außenwandungen des Verkaufsautomaten, also insbesondere auch dessen Seitenwände, vom Verkaufsautomaten als Werbefläche benutzt werden, über die zum einen der Umsatz des Verkaufsautomaten gesteigert werden kann und zum anderen zusätzliche Einnahmen für die auf diesen Prismenfolien platzierten Werbeinformationen erzielbar sind.
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Zusätzlich können die zur Beplankung des Verkaufsautomaten eingesetzten Glaselemente mit Klarsichtabschnitten versehen sein, denen auf der Innenseite des Automaten Aufstellflächen zur Warenpräsentation zugeordnet sind, sodass mithilfe der erwähnten Klarsichtabschnitte als weitere Werbemöglichkeit faktisch Schaufenster für die Präsentation von Warenangeboten geschaffen sind. Nachdem derartige Verkaufsautomaten nicht zwingend in geschlossenen Räumen angeordnet sein müssen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die entsprechenden Klarsichtabschnitte mit einer UV-Schutzfolie zu versehen, um zu verhindern, dass aufgrund der UV-Einstrahlung die in diesen Bereichen präsentierten Waren unter der UV-Strahlung leiden und gegebenenfalls unansehnlich bzw. beschädigt werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Verkaufsautomat, insbesondere im Bereich seiner Rückwand, mit Vorteil mit einer verschließbaren Pendeltür versehen. Durch diese rückseitig angeordnete Pendeltür kann erforderlichenfalls Bedienpersonal zur Beschickung des Verkaufsautomaten in den begehbaren Verkaufsautomaten eingelassen werden, um das in dem Verkaufsautomaten angeordnete Regallager zu bestücken bzw. Service-, Wartungs- oder Reparaturarbeiten vorzunehmen.
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Zusätzlich kann der Innenraum des Verkaufsautomaten mit einer abgehängten Decke versehen sein, die mit Strahlerelementen zur Beleuchtung des Innenraums des Verkaufsautomaten versehen ist, sodass die Attraktivität des Verkaufsautomaten durch dessen integrierte Beleuchtung weiter erhöht ist, mithin dieser weithin sichtbar ist. Im Übrigen ist die entsprechende integrierte Beleuchtung auch bei etwaigen Service- oder Wartungsarbeiten innerhalb des Verkaufsautomaten von Vorteil.
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Dabei ist die abgehängte Decke mit einem wasserlöslichen bzw. -durchlässigen Vlies bespannt, sodass mittels einer im Aufstellraum des Verkaufsautomaten befindlichen Sprinkleranlage oder im Falle eines Feuerwehreinsatzes der Verkaufsautomat von außen löschbar ist.
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Zur Steigerung der vorstehend erläuterten Beleuchtungseffekte kann auch die Bodenplatte des Verkaufsautomaten mit einem umlaufenden Rahmenelement versehen sein, das vorzugsweise mit einem oder mehreren nach oben abstrahlenden Strahlerelementen bestückt ist und somit ein weiterer Lichteffekt erzielt wird.
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Die Attraktivität des Verkaufsautomaten kann dadurch weiter gesteigert werden, dass auch die Greifarme des Verkaufsautomaten mit wenigstens einem Scheinwerfer bestückt sind, der von der zentralen Steuereinheit derart angesteuert ist, dass, sobald die Greifarme in Bewegung gesetzt werden, die mit den Greifarmen verbundenen Scheinwerfer aktiviert werden, sodass der Kunde zumindest im Wesentlichen den Kommissionierungsvorgang innerhalb des Automaten zur Abwicklung seiner Bestellung mitverfolgen kann.
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In weiterer Ausgestaltung des Verkaufsautomaten können die zur Warenausgabe vorgesehenen Greifarme mit den jeweiligen Greifern gleichzeitig auch zur Bestückung der Rollschrankanlage eingesetzt werden, wobei die in der Rollschrankanlage einzusortierenden Waren auf einer definierten Warenablage abzulegen sind und dann mittels der der Rollschrankanlage zugeordneten Greifarme nach dem Prinzip der chaotischen Lagerhaltung in die Rollschrankanlage einsortiert werden, mithin der Verkaufsautomat sich also im Wesentlichen selbst bestückt.
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Die Einlagerung der Ware kann dadurch zusätzlich erleichtert sein, dass die Waren über eine am Verkaufsautomaten angeordnete Warenschütte ungeordnet in den Verkaufsautomaten verbracht werden und hierüber zu der definierten Warenablage gelangen, wobei die Warenschütte mit einem Scanner zur selbsttätigen Erfassung der auf diesem Wege eingebrachten Waren erfolgt. Die erfassten Informationen werden an ein angeschlossenes ERP-System übermittelt.
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Im Weiteren sind dann die Regalfächer der Rollschrankanlage mit Dioden oder Lichtschranken derart versehen, dass hierdurch die Einlagerung der Waren über den oder die Greifarm(e) erfassbar ist und in einem weiteren Schritt an die angeschlossene Steuer- und/oder ERP-Einheit übermittelt wird. Über die zentrale Steuereinheit können dann, falls die fragliche Ware über das User-Interface angefordert wird, die oder der Greifarm(e) so angesteuert werden, dass die jeweils von dem aktuellen Standpunkt des jeweiligen Greifarms nächstliegende Ware angefahren, ergriffen und zur Warenrutsche verbracht wird. Die Ware wird anschließend ausgebucht und der bisherige Lagerplatz der Ware der ERP-Einheit und/oder der zentralen Steuereinheit als frei mitgeteilt.
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Die Möglichkeit der selbsttätigen Beschickung des Verkaufsautomaten kann derart sinnvoll ausgedehnt werden, dass Lagerkapazität des Verkaufsautomaten dadurch erweitert wird, dass dieser mit einem oder mehreren außerhalb des Verkaufsautomaten angeordneten zusätzlichen Lager(n), etwa in einem unterhalb des Verkaufsautomaten angeordneten Kellerraum, zum Beispiel über ein mit dem Verkaufsautomaten verbundenes Förderband, verbunden ist. Dabei liefert das Förderband die eingelagerten Waren unsortiert an die definierte Warenablage innerhalb des Verkaufsautomaten, von der dann der Verkaufsautomat, wie vorstehend erläutert, selbsttätig bestückt wird.
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Außerdem können die Bewegungsdaten des oder der Greifarme(s) von der zentralen Steuereinheit erfasst und an einen mit der Steuereinheit verbundenen Soundgenerator übermittelt werden, der die Bewegungsdaten in vordefinierte Audiosignale umsetzt, die über einen oder mehrere der Körperschallautsprecher ausgegeben werden.
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Wie bereits ausgeführt wurde, steht der Verkaufsautomat mit einer ERP-Einheit in Datenverbindung. Dabei können mehrere Verkaufsautomaten oder sämtliche Verkaufsautomaten über eine zentrale ERP-Einheit verwaltet werden. Die ERP-Einheit ist dabei in Real-Time über die in jedem angeschlossenen Verkaufsautomaten bevorrateten Waren unterrichtet und übermittelt in Abhängigkeit von diesen Informationen individuelle Dateien über den Bestand des Verkaufsautomaten, die dann über das User-Interface des Verkaufsautomaten darstellbar sind. Dabei kann die Preisinformation je nach Verkaufsautomaten unterschiedlich gestaltet werden, jedenfalls von der zentralen ERP-Einheit vorgegeben werden. Dabei können auch saisonale, regionale oder zeitliche Besonderheiten bei der Preisgestaltung berücksichtigt werden.
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Schließlich ist der Verkaufsautomat mit Vorteil mit einer stapler- und/oder kranfähig ausgebildeten Bodenplatte derart versehen, dass der Verkaufsautomat mittels eines LKW oder per Bahn transportfähig ist. Hierdurch kann ein Verkaufsautomat zu Sonderaktionen, etwa kurzfristig auf einem Messegelände, anlässlich einer Betriebsfeier oder an vorübergehenden Aufstellorten, wie etwa gelegentlich einer Veranstaltung, aufgestellt werden.
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Dabei muss der Verkaufsautomat nicht zwingend als Stand-Alone-Einheit realisiert sein. Vielmehr kann der Verkaufsautomat auch derart in das Schaufenster eines Ladens oder eines sonstigen Verkaufsfläche oder Fassade integriert sein, dass zumindest das User-Interface, das Bezahl-Terminal und die Warenausgabe von außen zugänglich sind und dementsprechend der Verkaufsprozess, wie vorstehend erläutert, abwickelbar ist.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung nur beispielhaft dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1: einen Verkaufsautomaten in einer Seitenansicht,
- 2: den in 1 dargestellten Verkaufsautomaten in der Frontansicht,
- 3: den in 1 dargestellten Verkaufsautomaten in der Rückansicht,
- 4: den in 1 dargestellten Verkaufsautomaten in einer Draufsicht
- 5: einen abweichende Ausführung des in 1 dargestellten Verkaufsautomaten in einer perspektivischen Seitenansicht mit Einblick in das Automateninnere,
- 6: Den in 4 gezeigten Verkaufsautomaten in einer abermals abweichenden perspektivischen Seitenansicht mit einer verbesserten Ansicht der Rückseite des Verkaufsautomaten
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1 zeigt einen Verkaufsautomaten 1 in einer Seitenansicht, wobei wie aus dieser Seitenansicht erkennbar ist, es sich bei dem Verkaufsautomaten 1 zunächst um eine quaderförmige Rahmenkonstruktion handelt, wobei dieser Rahmen 24 zumindest im Wesentlichen aus miteinander verschweißten Vierkantrohren 23 hergestellt ist, an deren Außenseite die in 1 dargestellten Glaselemente 2 angebracht sind. Die Außendimensionierung des Verkaufsautomaten 1 kann mit einer Gesamtlänge von ca. 4,50 m sowie einer Breite von 2,70 m angegeben werden, wobei die Höhe des Automaten ebenfalls 2,70 m beträgt. Selbstverständlich sind auch andere Dimensionierung des Verkaufsautomaten 1 denkbar, so dass die vorstehenden Angaben nur zur Verdeutlichung der ungefähren Größenverhältnisse des Automaten dienen.
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Die dargestellte Seitenansicht ist in ihrem oberen Bereich mit drei Bildschirmen 30 bestückt. Die Frontseite 3 des Verkaufsautomaten 1 ist mit einem Bedienpanel 4, das im Wesentlichen durch ein Touchdisplay 5 realisiert ist, bestückt. Darüber hinaus weist die Frontseite 3 eine Warenausgabe 6 auf, über die von den Nutzern über das Touchdisplay 5 bestellte Waren an den jeweiligen Nutzer ausgegeben werden.
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Die Rückseite 7 des Verkaufsautomaten 1 ist gemäß der Darstellung in 1 mit einer Bedieneinheit, die im vorliegenden Fall als ein in die Rückseite 7 des Verkaufsautomaten 1 integrierter Computer 8 mit einer Tastatur und einem Bildschirm realisiert ist. Selbstverständlich könnte anstelle des Computers 8 mit angeschlossener Tastatur auch die im Bereich der Rückseite 7 angeordnete Bedieneinheit als Touch-Display realisiert sein.
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2 zeigt die Frontseite 3 des Verkaufsautomaten 1 mit dem integrierten Bedienpanel 4 mit dem bereits erwähnten Touchdisplay 5, der seitlich neben dem Bedienpanel 4 angeordneten Warenausgabe 6, die im Ergebnis nichts anderes ist, als das Ende einer in der Warenausgabe 6 mündenden Ausgaberutsche, die allerdings in 2 nicht weiter dargestellt ist.
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3 zeigt die Rückseite 7des Verkaufsautomaten 1, wobei diese Darstellung reduziert ist, also beispielsweise nicht die in 1 gezeigte BedienEinheit darstellt. Dagegen ist aus dieser Darstellung ersichtlich, dass die Rückseite des Verkaufsautomaten 1 mit einer zweiflügeligen Glastür 11, vorzugsweise einer Schiebetür, versehen ist, die es ermöglicht, den Verkaufsautomaten 1 von seiner Bedienseite, also von der Rückseite 7 etwa zu Wartungs- oder Bestückungszwecken zu betreten.
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4 zeigt den Verkaufsautomaten 1 aus der Vogelperspektive, d.h. in einer Draufsicht. Danach ist der Verkaufsautomat 1 oberseitig von einer Fachwerkkonstruktion abgeschlossen; die aus zwei übereinander gelagerten Ebenen besteht, nämlich der den eigentlichen Automaten oberseitig abschließenden Stahlkonstruktion 12 auf der oberseitig eine Holzkonstruktion 13 beanstandet von der Stahlkonstruktion 12 angeordnet ist. Die Holzkonstruktion 13 ist in nicht weiter dargestellter Form mit einer wasserdichten Folie bespannt, so dass der Verkaufsautomat 1 etwa im Falle der Aktivierung einer im Aufstellraum des Verkaufsautomaten 1 angeordneten Sprinkleranlage vor Löschwasser geschützt ist. Der Zwischenraum zwischen der die Stahlkonstruktion 12 übergreifenden Holzkonstruktion 13 und der Stahlkonstruktion 12 als solcher kann wiederum zur Be- und Entlüftung des Verkaufsautomaten 1 genutzt werden.
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5 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen quaderförmigen Verkaufsautomaten 1, dessen Außenflächen mit hier nicht dargestellten semi-durchsichtigen Glaselementen 2 beplankt sind, wobei dessen Frontseite 3 etwa auf halber Höhe mit einer Warenausgabe 6 und einem Bedienpanel 4, bestehend aus einem Touch-Display 5 sowie einem hier nicht ersichtlichen Bezahl-Terminal, das insbesondere einen Kartenleser und ein Bedienfeld, etwa zur Eingabe einer Pin, enthält, versehen ist.
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Die Darstellung in 5 zeigt auch das Innenleben des Verkaufsautomaten 1. Das Innenleben des Verkaufsautomaten 1 besteht dabei im Wesentlichen aus einer Rollschrankanlage 14, umfassend mehrere auf einer bodenseitigen Schienenkonstruktion 17 verfahrbare Regale 15, wobei jedes Regal 15 mit einer Vielzahl von übereinander angeordneten Regalböden 9 zur Ablage von Waren versehen ist.
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In dem Bereich zwischen den Stirnseiten der einzelnen Regale 15 und der Innenseite der Wandung des Verkaufsautomaten 1 sind ein oder mehrere Greifarm(e), jeweils mit einem höhenverstellbaren Greifer 21, derart angeordnet, dass die Greifarme 20 sowohl in dem Bereich zwischen den einzelnen Regalen 15 verfahrbar sind, als auch in dem Zwischenbereich zwischen den Stirnseiten der Regale 14 und der Innenseite der Wandung des Verkaufsautomaten 1. Mit dem oder den Greifarm(en) 20 kann dementsprechend jede Lagerposition in der Rollschrankanlage 14 angefahren werden und etwa dort platzierte Waren mit den Greifern 26 aufgenommen werden. Mit Hilfe der Greifarme 20 können dann diese von den Greifarmen 20 ergriffenen Waren einer mit der Warenausgabe 6 verbundenen, hier nicht weiter dargestellten, Warenrutsche zugeführt werden. Im Weiteren gleiten dann die Waren über die Warenrutsche zu der tieferliegenden Warenausgabe 6 in der Frontseite 3 des Verkaufsautomaten 1 und können dort vom Benutzer entnommen werden.
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Dabei besteht dieser Verkaufsautomat 1 zunächst im Wesentlichen aus einer Bodenplatte 22, an die sich die Rahmenkonstruktion 24, bestehend aus den mit der Bodenplatte 22 verschweißten Vierkantrohren 23, anschließt und die außenseitig mit semi-durchsichtigen Glaselementen 2 beplankt ist und oberseitig mit einer hier nicht dargestellten Abschlussplatte abgeschlossen ist.
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Dabei ist unterhalb der Abschlussplatte eine, vorzugsweise wasserdurchlässige, abgehängte Decke, umfassend zwei übereinander angeordnete Deckenplatten, mit entsprechenden Ausnehmungen zur Aufnahme von Strahlerelementen zur oberseitigen Beleuchtung des Verkaufsautomaten1 angeordnet. Unterseitig, d.h. unterhalb einer unteren umlaufenden Abschlusskante, sind zwei umlaufende Rahmenelemente vorgesehen, die ebenfalls jeweils mit Aussparungen zur Aufnahme von Strahlerelementen versehen sind, um den Verkaufsautomaten 1 von unten auszuleuchten bzw. anzustrahlen.
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Nachstehend wird unter Berücksichtigung der vorstehend erläuterten Merkmale die Funktion des Verkaufsautomaten 1 erläutert. Bei einem üblichen Verkaufsvorgang kann der Benutzer über das Touch-Display 5 seine Bestellung, etwa in einfacher Auswahl der in Form von Bildern angebotenen Produkte, auswählen. Im Weiteren wird dann in dem Touch Display 5 der zu bezahlende Betrag angezeigt. Dieser Betrag kann dann über das Bezahl-Terminal bargeldlos, etwa mit einer Bankkarte oder gegebenenfalls sogar kontaktlos über das Verfahren der NFC-Kommunikation, beglichen werden. Nach abgeschlossenem Bezahlvorgang wird die Bestellung an die, in der Zeichnung nicht weiter dargestellte, zentrale Steuereinheit übermittelt, die dann die den einzelnen Regalen 15 der Rollschrankanlage 14 zugeordneten motorischen Einheiten, sowie die motorischen Einheiten zum Antrieb der den einzelnen Regalen 15 zugeordneten Greifarme 20 mit Greifern 21 derart aktiviert, dass die von dem Benutzer ausgewählten Waren aus den Regalböden 9 der Regale 15 der Rollschrankanlage 14 entnommen werden, wobei die Entnahme der Waren gemäß einem in der Steuereinheit angelegten Optimierungsprogrammes so abläuft, dass der zeitliche und motorische Aufwand zur Entnahme der Waren möglichst minimiert ist. Die aus den Regalen 15 entnommenen Waren werden dann mittels der Greifer 21 der eingesetzten Greifarme 20 auf einer hier nicht weiter dargestellten Warenrutsche abgelegt und gelangen dann über diese Warenrutsche zu der in der Frontseite 3 des Verkaufsautomaten 1 angeordneten Warenausgabe 6 und können dort von dem jeweiligen Kunden entnommen werden. K. 6 zeigt den Verkaufsautomaten 1 in einer abermals etwas abweichenden perspektivischen Seitenansicht, die insbesondere einen besseren Ausblick auf die Rückseite 7 des Verkaufsautomaten 1 und damit auf die Beschickungsseite des Verkaufsautomaten 1 eröffnet.
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In weiterer Ausgestaltung des Verkaufsautomaten 1 können nämlich die zur Warenausgabe vorgesehenen Greifarme 20 mit den jeweiligen Greifern 21 gleichzeitig auch zur Bestückung der Rollschrankanlage 14 eingesetzt werden, wobei die in der Rollschrankanlage 14 einzusortierenden Waren auf einer definierten Warenablage abzulegen sind und dann mittels der der Rollschrankanlage zugeordneten Greifarme 20 nach dem Prinzip der chaotischen Lagerhaltung in die Rollschrankanlage 14 einsortiert werden, mithin der Verkaufsautomat 1 sich also im Wesentlichen selbst bestückt.
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Die Einlagerung der Ware kann dadurch zusätzlich erleichtert sein, dass die Waren über am Verkaufsautomaten 1 angeordnete Warenkörbe 26 ungeordnet in den Verkaufsautomaten 1 verbracht werden und hierüber zu der definierten Warenablage gelangen, auf der die Waren mit einem nicht weiter dargestellten Scanner selbsttätig erfasst werden, dann den Waren ein Lagerplatz in der Rollschrankanlage 14 mittels eines in der nicht weiter dargestellten übergeordneten Steuereinheit angelegten Algorithmus selbsttätig zugewiesen wird und anschließend die Waren jeweils in Verbindung mit dem definierten Lagerplatz in der Rollschrankanlage 14 in einer mit der Steuereinheit datenverbundenen Speichereinheit gespeichert wird. Die erfassten Informationen und von der Steuereinheit zugewiesenen Informationen etwa über den Lagerplatz werden an ein angeschlossenes ERP-System übermittelt.
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Alternativ oder zusätzlich können die Waren auch über definierte Eingabeplätze händisch über eine als Annahmeregal 27 gestaltete Bestückungsannahme des Verkaufsautomaten 1 an den Verkaufsautomaten 1 übergeben werden, wobei dieses Annahmeregal 27 auf der Rückseite 7 des Verkaufsautomaten 1 gemäß der Darstellung in 6 angeordnet ist.
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Vorstehend ist somit ein Verkaufsautomat 1 beschrieben, der zur selbsttätigen Abwicklung von Verkäufen geeignet ist, wobei sich der Automat insbesondere dadurch auszeichnet, dass nicht nur einzelne Waren, sondern beliebige vom Kunden zusammen gestellte Warenkörbe über den Verkaufsautomaten 1 binnen kürzester Zeit bezogen werden können. Darüber hinaus verfügt der Automat über ein vorteilhaftes bargeldloses Bezahlsystem, das darüber hinaus in der Lage ist erforderlichenfalls Gutschriften zu erstellen. Diese vorteilhafte Gestaltung des Verkaufsautomaten 1 aus Kundensicht, wird ergänzt durch Vorteile auf der Betreiberseite, wie beispielsweise einer automatischen Bestückung und selbsttätigen Lagerverwaltung, sowie einer hohen Störungssicherheit.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verkaufsautomat
- 2
- Glaselement
- 3
- Frontseite
- 4
- Bedienpanel
- 5
- Touch-Display
- 6
- Warenausgabe
- 7
- Rückseite
- 8
- Computer
- 9
- Regalboden
- 11
- Glastür
- 12
- Stahlkonstruktion
- 13
- Holzkonstruktion
- 14
- Rollschrankanlage
- 15
- Regal
- 17
- Schienenkonstruktion
- 20
- Greifarm
- 21
- Greifer
- 22
- Bodenplatte
- 23
- Vierkantrohr
- 24
- Rahmen
- 26
- Warenkörbe
- 27
- Annahmeregal
- 30
- Bildschirm