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Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorreinigungsvorrichtung für Spülgut, wobei die Vorreinigungsvorrichtung vorzugsweise als Arbeitsstation einer Geschirrspülmaschine vorgeschaltet ist.
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Stand der Technik
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Geschirrspülmaschinen dienen dazu, verschmutztes Spülgut automatisch zu reinigen. Gerade im Gastronomiebereich wird das verschmutzte Spülgut in Spülgutkörben positioniert, um den Reinigungsprozess zu optimieren.
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Bei erhöhtem Verschmutzungsgrad ist insbesondere im Gastronomiebereich einer solchen Geschirrspülmaschine eine Vorreinigungsvorrichtung vorgeschaltet. Diese Vorrichtung besteht darin, mit einer von Hand geführten Brause die Verschmutzung auf dem Geschirr, das in dem Spülgutkorb bereits angeordnet ist, zu reinigen. Dabei steht der Spülgutkorb über einem Becken, in das das über das Geschirr geführte Wasser in die Kanalisation abfliessen kann. Der Benutzer wählt dabei die Temperatur des Wassers, mit dem das Geschirr vorgewaschen werden soll.
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Bei einem solchen Vorgang geht eine grosse Menge Wasser verloren, da dieses einfach in den Abfluss fliesst. Zudem können ungelernte Kräfte mit der Vorreinigung genau das Gegenteil erreichen, nämlich, dass Essensreste fester an dem Geschirr kleben bleiben. Dadurch verbleiben in der Regel diese Essensreste auch auf dem Geschirr, wenn dieses die Geschirrspülmaschine durchlaufen hat. Für eine ausreichend und effiziente Vorreinigung ist die Kenntnis der richtigen Wahl der Temperatur und der Wassermenge sowie dem Wasserdruck notwendig, um ein Verkleben der Essenreste zu vermeiden und ein Lösen dieser Essensreste zu bewirken.
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Aus dem Stand der Technik sind Vorrichtungen zur Geschirrreinigung mit Vorreinigungsstationen bekannt. Beispielsweise ist aus der
DE 10 2007 062 953 A1 eine gewerbliche Geschirrspülmaschine mit einer Vorreinigungsstation bekannt, die ausserhalb einer Behandlungskammer der Geschirrspülmaschine angeordnet ist. Die Behandlungskammer zum Reinigen von Spülgut ist von einer Haube umgeben. Die Haube kann zum Beladen der Behandlungskammer 4 nach oben abgehoben und dann zur Behandlung des Spülgutes wieder abgesenkt werden. Zur Vorreinigung des Spülgutes durch Abspülen und/oder durch manuelles Entfernen von Verschmutzungen von dem Spülgut, bevor das Spülgut in einem Spülgutkorb in die Behandlungskammer eingeschoben wird, ist ein Zulauftisch vor der Behandlungskammer vorgesehen, der als Vorreinigungsstation ausgebildet ist. Zur Vorreinigung durch Vorspülen wird in der Vorreinigungsstation eine Vorreinigungsflüssigkeit durch Sprühdüsen auf das Spülgut gespritzt, beispielsweise mittels eines manuell geführten Sprühkopfes.
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Aus der
DE 10 2009 005 805 A1 ist eine Vorrichtung zur gewerbliche Geschirrreinigung bekannt, die eine Vorreinigungsstation für Geschirr und eine Geschirrspülmaschine mit jeweils einer schliessbaren Spülhaube umfasst. Die Vorreinigungsstation umfasst ein Grundsegment und ein relativ zum Grundsegment zwischen einer ersten und einer zweiten Position bewegliches Schliesssegment mi Spülhaube, wobei die Spülhaube mit dem Schliesssegment in der ersten Position einen Spülraum umgibt und mit dem Schliesssegment in der zweiten Position den Spülraum frei gibt. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Reinigen von Geschirr in einer Vorrichtung zur Geschirrreinigung.
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Nachteile des Standes der Technik
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Der Wasserverbrauch bei den bisher bekannten Vorreinigungsstationen ist im Vergleich zum Verbrauch der gewerblichen Spülmaschine sehr hoch. Bis zu 400 Liter Wasser pro Spülgutkorb werden benötigt, um ein adäquates Ergebnis der Vorreinigung zu erzielen.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorreinigungsstationen besteht darin, dass die Vorreinigung mit einer Temperatur des zu reinigenden Wassers ausgeführt wird. Wird zu Beginn warmes oder heisses Wasser verwendet, wird zwar möglicherweise das Fett gelöst, aber Eiweisverbindungen verkleben an dem Spülgut. Wird nur mit kaltem Wasser gewaschen, so verbleiben Fettverbindungen auf dem Spülgut.
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Ferner weisen die handgeführten Vorreinigungsvorrichtungen den Nachteil auf, dass nicht alle Bereiche des Spülguts ausreichend gereinigt werden, wenn nicht die notwendige Sorgfalt angewandt wird.
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Aufgabe der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorreinigungsvorrichtung zu einer vorzugsweise industriellen Geschirrspülmaschine zu schaffen, mit der ein zufriedenstellendes Ergebnis einer Vorreinigung erzielt werden kann. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass als Essensreste soweit zumindest gelöst und/oder teilweise entfernt sind, so dass eine einfachere und zuverlässige Reinigung erreicht wird.
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Lösung der Aufgabe
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Die Lösung wird durch die Merkmale von Anspruch 1 bereitgestellt.
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Vorteile der Erfindung
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Grundgedanke der Erfindung ist es, den Vorspülvorgang zumindest ähnlich zu automatisieren wie der eigentliche Geschirrspülvorgang mit der entsprechenden Vorrichtung. Hierzu wird vorgeschlagen, zur Vorreinigung des Spülgutes das Spülgut in einem Spülgutkorb zu geben und diesen auf eine Abtropffläche zu stellen. Die Vorreinigungsstation, die auf der Abtropffläche den Spülkorb aufnimmt, weist ein über dem Spülkorb in der Höhe verschiebliche Duschhaube auf. Diese Duschhaube kann mit einem Handgriff auf- und ab bewegt, d.h. auf den Spülkorb zu oder von diesem weg bewegt werden und die in der Duschhaube befindlichen Sensoren detektieren den Schmutzgrad des Spülguts, so dass Temperatur, Wassermenge und Wasserdruck automatisch mit der Zielsetzung ein gutes gleichmässiges Vorreinigungsergebnis zu erzielen, eingestellt werden.
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Nach Beendigung des Vorreinigungsprozesses kann der Spülkorb in die eigentliche Geschirrspülmaschine überführt werden.
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Einer der Vorteile automatisch ablaufenden Vorreinigungsstation ist es, dass unabhängig von dem Erfahrungspotential des Benutzers immer das gleiche Vorreinigungsergebnis und somit eine gute Vorreinigung für die Geschirrspülmaschine erzielt werden kann. Dies bringt zudem den Vorteil mit, dass die Bedienung auf von Nicht-Fachkräften ausgeführt werden kann. Die Geschirrspülmaschine benötigt somit keine Intensivreinigung mehr, was sich auch auf die Zeitdauer und das Reinigungsergebnis bemisst. Es entsteht eine Qualitätskonstanz durch den automatisierten und sensorgesteuerten Vorspülgang.
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Eine vorteilhafte Ausbildung sieht vor, dass das für die Vorreinigung benötigte Wasser aufgefangen, gereinigt und wieder zurückgeführt wird. Da diese Rückgewinnungsvorgänge bei Vorrichtungen von Geschirrspülmaschinen bekannt sind, kann eine solche Vorrichtung auch für die Vorreinigungsstufe verwendet werden. Ein ökologischer Nutzen durch Aufbereitung des Wassers ist gegeben.
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Somit weist die neue Erfindung gegenüber dem Stand der Technik, der im Vorreinigungsprozess eine Handdusche aufweist, den Vorteil auf, dass aufgrund dessen, dass die Höhenverstellbarkeit der Einrichtung und Düsen manuell oder durch Sensortechnik erfolgt, hierdurch ein optimales Reinigungsergebnis erzielt wird.
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Hinsichtlich der Handhabung ergibt sich zu dem der Vorteil, dass dadurch, dass die Haube nicht geschlossen ist, zusätzlich eine zusätzliche, mechanische Reinigung erfolgen kann, da der Anwender das Spülgut betrachten und qualifizieren kann.
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Durch die gezielte Besprühung des Spülguts durch die Düsen besteht eine wesentlich geringere Rutschgefahr, dass das „herumspritzendes Vorspülwasser“, was bei einer Handbrause unweigerlich entsteht durch optimal angeordnete Spüldüsen vermieden wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungeng gehen aus der nachfolgenden Beschreibung, den Zeichnungen sowie den Ansprüchen hervor.
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Figurenliste
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- 1 eine perspektivische Darstellung der Vorreinigungsvorrichtung in Verbindung mit einer Geschirrspülmaschine, angeordnet auf einem tischartigen Element;
- 2 eine Vorderansicht auf die Darstellung gemäss 1;
- 3 eine Seitenansicht auf die Darstellung gemäss 1;
- 4 eine Draufsicht auf die Darstellung gemäss 1, wobei die Duschhaube teilweise im Schnitt dargestellt ist.
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Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
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In den 1 bis ist eine Vorreinigungsvorrichtung 1 beschrieben, die geeignet ist, mit einer industriellen Geschirrspülmaschine 2 zu kombinieren. Die Vorreinigungsvorrichtung 1 sowie die Geschirrspülmaschine 2 sind auf einem tischartigen Element 3 angeordnet. Dieses tischartige Element 3 dient dazu, die Vorreinigungsvorrichtung 1, die Geschirrspülmaschine 2 sowie Abläufe und Zuläufe sowie ein Abtropfbecken 4 und vorzugsweise ein Spülbecken 5 aufzunehmen, so dass das nicht näher dargestellte Spülgut im Stehen von einer oder von mehreren Personen bearbeitet werden kann. Vorreinigungsvorrichtung 1 und Geschirrspülmaschine 2 liegen in einer Arbeitslinie, so dass ein Spülgutkorb über dem Spülbecken 5 bestückt und dann zunächst in den Bereich der Vorreinigungsvorrichtung 1 und nach deren Bearbeitung in den Bereich der Geschirrspülmaschine 2 überführt werden kann, ohne den Spülkorb anzuheben. Somit findet die Bestückung eines Spülkorbs mit schmutzigem Geschirr im Bereich I, die Vorreinigung im Bereich II und die Geschirrreinigung durch die Geschirrspülmaschine im Bereich III sowie das Parken und Abkühlen im Bereich IV statt.
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Die Vorreinigungsvorrichtung 1 umfasst eine Duschhaube 6, die über den Spülkorb positionierbar ist. Die Duschhaube 6 ist über ein Schwenkelement 7 beispielsweise an einer Wand W angelenkt, derart, dass dieses vertikal beispielsweise von Hand oder fremd angetrieben verfahrbar ist. Dadurch kann der Abstand A zum zu reinigenden Spülgut, das in dem Spülkorb angeordnet ist, verändert werden, um zum einen den Spülkorb zu positionieren und in eine neue Position zu bringen und zu prüfen, ob der Vorreinigungsprozess ausreichend durchgeführt worden ist.
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Ein zentrales Element der Erfindung ist die Duschhaube 6. Sie ist nicht, vergleichbar mit den bekannten Geschirrspülmaschinen rund um geschlossen. Es weist auf der zum Spülkorb hinweisenden Seite eine Vielzahl von Wasseraustrittselementen in der Ausbildung von Sprühdüsen 8, die einem Duschkopf ähneln. Durch diese Sprühdüsen 8 tritt Wasser aus, das in dem Abtropfbecken 4 aufgefangen und durch eine Wasseraufbereitungsanlage 9 gereinigt worden ist. Dadurch geht kaum oder gar kein Wasser verloren, so dass die Vorreinigung vergleichbar mit der Geschirrspülmaschine im Vergleich auch zum Stand der Technik Ressourcen schonend ist. Ferner kann in den hier dargestellten Wasserkreislauf 10, bestehend aus Ablauf und Zulauf ein Vorreinigungsmittel eingegeben werden.
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Zudem weist die Duschhaube 6 auf der zum Spülkorb hinweisenden Seite Sensoren 11 auf, die den Verschmutzungsgrad sowie die Art der Verschmutzung feststellen. Dadurch wird bewirkt, das im automatisch ablaufenden Vorreinigungsvorgang Wasser mit unterschiedlichen Temperaturen in unterschiedlichen Prozessabschnitten eingesetzt werden, um zu verhindern, dass verschiedene Essensreste durch chemische Prozesse, hervorgerufen durch zu warmes oder zu kaltes Wasser an dem Spülgut verbleiben. Die Sensoren 11 sind mit einer Prozessoreinheit gekoppelt.
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Alternativ oder zusätzlich zu der eben beschriebenen Sensorik kann die Duschhaube 6 Auswahltasten 12 bereitstellen, durch die die jeweiligen automatisch ablaufenden Vorreinigungsprogramme aktiviert werden können.
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Anstelle einer Bedienung von Tastelementen mit den Händen bzw. Fingern kann auch eine Bedienung mit einem Fusstaster erfolgen.
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Durch die erfindungsgemässe Vorreinigungsvorrichtung 1 ist ein Vorreinigungsprozess bereitgestellt worden, der sich sehr einfach und effizient in einen Reinigungsprozess von Spülgut, vorzugsweise vor dem Reinigen durch die Geschirrspülmaschine integrieren lässt. Durch die automatisch ablaufenden Prozesse können auch Personen zur Bedienung des gesamten Reinigungsprozesses eingesetzt werden, die keine oder wenige Kenntnisse aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorreinigungsvorrichtung
- 2
- Geschirrspülmaschine
- 3
- tischartiges Element
- 4
- Abtropfbecken
- 5
- Spülbecken
- 6
- Duschhaube
- 7
- Schwenkelement
- 8
- Sprühdüsen
- 9
- Wasseraufbereitungsanlage
- 10
- Wasserkreislauf
- 11
- Sensoren
- 12
- Auswahltasten
- A
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007062953 A1 [0005]
- DE 102009005805 A1 [0006]