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Die Erfindung geht von einem Strahlungsgrill mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen aus, wie er beispielsweise aus der
DE 20 2015 106 661 U1 bekannt ist.
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Ein solcher Strahlungsgrill hat ein Gehäuse mit einer Oberseite, einer Unterseite und die Oberseite mit der Unterseite verbindenden Seitenwänden. In einer dieser Seitenwände ist eine Öffnung, in die eine Halterung für Grillgut eingesetzt werden kann, das dann in dem Gehäuse seitlich von wenigstens zwei Strahlern angestrahlt wird, die in einem seitlichen Abstand voneinander angeordnet sind. Mit einem solchen Strahlungsgrill lässt sich Grillgut, wie etwa Fleisch, Fisch oder Gemüse, sehr rasch und wohlschmeckend garen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Weg aufzuzeigen, wie ein solcher Strahlungsgrill verbessert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Strahlungsgrill mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Bei einem erfindungsgemäßen Strahlungsgrill wird Grill- oder Röstgut in einem Auszug gehalten, mit dem es zwischen die Strahler geschoben werden kann. Indem der Auszug wieder aus dem Gehäuse des Strahlungsgrills herausgezogen wird, lässt sich das fertige Grill- oder Röstgut mühelos entnehmen. Bei einem erfindungsgemäßen Strahlungsgrill verhindert ein Anschlag, dass der Auszug zu weit aus dem Gehäuse des Strahlungsgrills herausgezogen wird und reduziert so die Gefahr von Unfällen.
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Der Auszug ist bevorzugt mittels einer Teleskopschienenführung an dem Gehäuse befestigt. Indem dabei eine innere Schiene in einer äußeren Schiene beweglich ist, kann ein Anschlag in einfacher Weise an der äußeren Schiene vorgesehen sein, nämlich am Ende der äußeren Schiene. Die Teleskopschienenführung kann eine kugelgelagerte Führung sein, was vorteilhaft die zum Bewegen des Auszugs erforderliche Kraft reduziert. Grundsätzlich sind sowohl Teil- als auch Voll- und Überauszüge geeignet. Vollauszüge und Überauszüge sind aber besonders vorteilhaft, da damit die von dem Auszug getragenen Glasplatten auf ihrer vollen Länge aus dem Gehäuse herauszogen werden können. Grillgut lässt sich dann besonders komfortabel entnehmen. Bevorzugt sind die Glasplatten von dem Auszug zu Reinigungszwecken abnehmbar, beispielsweise indem diese in Nuten oder Schlitzen gehalten sind.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Glasplatten jeweils von einem Metallrahmen gefasst sind. Wenn die Glasplatten beschädigt werden, beispielsweise einen Sprung bekommen, kann der Metallrahmen verhindern, dass sich Scherben lösen. Insbesondere kann selbst einen Glasplatte mit Sprüngen weiterverwendet werden, wenn der Metallrahmen die einzelnen Scherben der zersprungenen Glasplatte zusammen hält. Der Metallrahmen kann beispielsweise aus Blechstreifen sein, die um den Rand der Glasplatten herumgebogen sind, mit anderen Worten also eine Nut bilden, in der die Glasplatte sitzt.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Auszug eine Rinne aufweist, um aus Grillgut austretende Flüssigkeit aufzufangen und durch eine Öffnung an der Vorderseite des Auszugs aus dem Garraum austreten zu lassen. Die Rinne ragt bevorzugt aus der Vorderseite des Auszugs heraus, damit die Vorderseite nicht durch austretende Flüssigkeit verschmutzt wird. Die Flüssigkeit kann mit einem Behälter aufgefangen werden, der an der Vorderseite des Auszugs angebracht ist, beispielsweise dort eingehängt ist. Bevorzugt hat die Vorderseite des Auszugs Schlitze, in die Haken des Behälters eingeführt werden können. Die Rinne kann abnehmbar an dem Auszug angebracht sein, damit sie zu Reinigungszwecken abgenommen werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass den Strahlern Reflektoren zugeordnet sind, die gekrümmt sind, insbesondere konkav gekrümmt. Auf diese Weise lässt sich die Strahlungsleistung der Strahler effizienter ausnutzen, als dies mit plan ausgebildeten Reflektoren der Fall wäre. Die Reflektoren sind bevorzugt aus Keramik, beispielsweise aus Aluminiumoxid. Wenn, was bevorzugt ist, auf jeder Seite des Garraums mehrere Strahler angeordnet sind, beispielsweise stabförmige Halogenstrahler, kann auf jeder Seite des Garraums eine gewellte Platte als Reflektor angeordnet sein, wobei jedes Wellental einen konkav gekrümmten Reflektor für einen Strahler bildet. Bevorzugt ist aber jedem Strahler ein separater Reflektor zugeordnet, beispielsweise in Form einer Schale, insbesondere einer einfach gekrümmten Schale. Eine einfach gekrümmte Schale kann beispielsweise die Form einer Längshälfte eines Zylinders haben. Separate Reflektoren aus Keramik können vorteilhaft aneinander angrenzend angeordnet werden. Vorteilhaft wird so im Vergleich zu einem größeren Reflektor für mehrere Strahler die Gefahr von Sprüngen durch mechanische Spannungen wegen thermischer Ausdehnung reduziert.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass in dem Gehäuse zur Kühlung ein Ventilator angeordnet ist, beispielsweise unter dem Garraum. Durch Bestrahlung können Komponenten im Inneren des Gehäuses eine erhebliche Strahlungsleistung absorbieren. Durch einen oder mehrere Ventilatoren lässt sich verhindern, dass dies zu einem übermäßigen Temperaturanstieg führt.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die beiden Glasplatten des Auszugs Teil eines Rösteinsatzes sind, der ein Mischelement enthält. Während ein herkömmlicher Strahlungsgrill nur für Grillgut geeignet ist, das zwischen zwei Gitterflächen einer Halterung eingeklemmt werden kann, lassen sich mit seinem solchen Rösteinsatz auch Lebensmittel zubereiten, die nur als kleine Stücke vorliegen. Kleine Stücke oder Brocken können zwar nicht von einer herkömmlichen Halterung eingeklemmt werden, lassen sich aber problemlos in einem erfindungsgemäßen Rösteinsatz zubereiten, da sie darin durch dessen gläserne Wand bzw. Wände hindurch bestrahlt werden können, während ein Mischelement dafür sorgt, dass die Strahlungseinwirkung auf verschiedene Stücke bzw. verschiedene Seiten der Stücke verteilt wird. So lassen sich mit einem erfindungsgemäßen Rösteinsatz beispielsweise Kaffeebohnen rösten.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Rösteinsatz Mittel aufweist, um das Mischelement in Rotation zu setzen. Dabei kann das Mischelement relativ zu dem Gehäuse des Rösteinsatzes in Rotation versetzt werden, beispielsweise indem es als Rührelement oder eine Schnecke ausgebildet ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass der Rösteinsatz insgesamt, also sowohl das Mischelement als auch sein Gehäuse, in Rotation versetzt werden, beispielsweise indem der Rösteinsatz drehbar in oder an dem Strahlungsgrill gelagert ist. In diesem Fall können Mischelemente als Vorsprünge oder an der Innenseite des Gehäuses ausgebildet sein, insbesondere Vorsprünge, die von der Umfangswand des Rösteinsatzes aus nach innen ragen.
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Bevorzugt enthält der Strahlungsgrill einen Antrieb, um das Mischelement in Rotation zu versetzen, insbesondere den Rösteinsatz relativ zu dem Strahlungsgrill zu drehen. Ein solcher Elektromotor kann in dem Strahlungsgrill durch die vorstehend erwähnten Reflektoren vor Strahlung geschützt sein, beispielsweise zwischen einer Seitenwand des Gehäuses und der Rückseiten des Reflektors, die von dem Strahler abgewandt ist, der der Reflektor zugeordnet ist.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Rösteinsatz eine Halterung und eine drehbar an der Halterung angebrachte Trommel aufweist, die Glasplatten als Seitenwände und eine die beiden Glasplatten verbindende Umfangswand aufweist. Um Lebensmittel in die Trommel einzubringen oder aus ihr zu entnehmen, ist bevorzugt wenigstens eine der beiden Glasplatten abnehmbar von der Umfangswand gehalten.
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Bevorzugt ragt aus dem Zentrum der Glasplatten des Rösteinsatzes ein Zapfen heraus. Vorteilhaft kann die Trommel mit diesen Zapfen drehbar gelagert sein, beispielsweise in Schlitzen einer Halterung.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden an Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Gleiche und einander entsprechende Komponenten sind darin mit übereinstimmenden Bezugszeichen bezeichnet. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Strahlungsgrills;
- 2 eine Schnittansicht zu 1;
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Strahlungsgrills; und
- 4 einen Rösteinsatz des in 3 gezeigten Strahlungsgrills.
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Der in 1 dargestellt Strahlungsgrill hat ein Gehäuse 1 und einen Auszug 2, der in 1 in seiner ausgezogenen Position gezeigt ist und in seiner eingeschobenen Position ein Öffnung in einer Vorderseite des Gehäuse 1 verschließt. Der Auszug 2 trägt zwei Glasplatten 3, zwischen denen Grillgut mit einer nicht gezeigten Halterung gehalten werden kann. Indem der Auszug 2 in das Gehäuse 1 geschoben wird, gelangt zischen den Glasplatten 3 gehaltenes Grillgut zwischen zwei Gruppen von in dem Gehäuse 1 angeordneten Strahlern 4, die insbesondere in 2 zu sehen sind.
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2 zeigt eine Schnittansicht zu 1, deren Schnittlinie senkrecht zur Bewegungsrichtung des Auszugs 2 durch das Gehäuse 1 verläuft, das an seiner Oberseite ein Gitter oder Lochblech 6 mit Belüftungsöffnungen trägt und an seiner Unterseite Füße 7 aufweist. Die Strahler 4 können beispielsweise Halogenstrahler sein, beispielsweise in Form von Stangen. Den Strahlern 4 sind Reflektoren 5 zugeordnet, die konkav gekrümmt sind. Die Reflektoren 5, die bevorzugt aus Keramik sind, z.B. aus Aluminiumoxid, verbessern die Ausnutzung des von den Strahlern 4 erzeugten Lichts. Zudem können, von den Strahlern 4 aus gesehen, hinter den Reflektoren 5 temperatursensitive Komponenten des Strahlungsgrills beispielsweise eine Steuerungselektronik angeordnet werden. Die Reflektoren 5 können als einzelne Schalen, beispielsweise in Form von Rinnen, ausgebildet sein. Die Reflektoren 5 können einzeln an einer inneren Wand befestigt sein, beispielsweise durch Schrauben und Muttern.
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Zur Kühlung können in dem Gehäuse 1 ein Ventilator 8 oder mehrere Ventilatoren angeordnet sein. Der Ventilator 8 bewirkt einen kühlenden Luftstrom durch den Garraum, beispielsweise von Lüftungsöffnungen an der Unterseite des Gehäuses 1 zu dem Gitter oder Lochblech 6 an der Oberseite des Gehäuses 1.
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Der maximale Auszugweg des Auszugs
2 ist durch einen Anschlag begrenzt. Der Auszug 2 kann dabei mittels einer Teleskopschienenführung an dem Gehäuse
1 befestigt sein. Dabei können kugelgelagerte Führungen verwendet werden, um die Kraft zum Bewegen des Auszugs
2 zu reduzieren. Geeignete Teleskopschienenführungen sind beispielsweise aus der
EP 1 540 253 B1 sowie der
EP 0 952 403 A2 bekannt. Bei Teleskopschienenführungen kann ein Anschlag zur Begrenzung des maximalen Auszugwegs ausgebildet sein, indem eine äußere Schiene, beispielsweise ein Profil aus Blech, an ihrem Ende einen Zapfen oder Stift aufweist, an die innere Schiene anschlägt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Enden der äußeren Schiene zu verschießen. Dann kann sich die innere Schiene in der äußeren Schiene nur bis zu dem verschlossenen Ende bewegen, wo sie dann anschlägt.
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Bevorzugt ist der Auszug 2 als ein Vollauszug oder ein Überauszug ausgebildet, damit sich Grillgut beim Entnehmen aus dem Auszug 2 problemlos handhaben lässt. Der Auszug 2 kann bevorzugt soweit aus dem Gehäuse 1 herausgezogen werden, dass sich die Glasplatten 3 vollständig außerhalb des Gehäuses 1 befinden, also ihr in Auszugsrichtung hinteres Ende vor der Vorderwand des Gehäuses 1 ist.
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Der Auszug 2 weist zwischen den Glasplatten 3 eine Rinne 9 auf, um von Grillgut abtropfende Flüssigkeit aufzufangen und durch eine Öffnung an der Vorderseite des Auszugs 2 herauszuführen. Unter einem Ende der Rinne 9, das aus der Vorderseite des Auszugs 2 herausragt, ist ein Auffangbehälter 10 angeordnet. Der Auffangbehälter 10 kann an den Auszug 2 angehängt sein, beispielsweise mittels Haken, die in Schlitze in der Vorderseite des Auszugs 2 eingreifen. Die Rinne 9 lässt sich bevorzugt zur Reinigung aus dem Auszug 2 entnehmen, beispielsweise kann die Rinne 9 lose auf einem Boden des Auszugs liegen. Indem von Grillgut abtropfendes Fett aus dem Garraum herausgeführt wird, lässt sich der Gefahr entgegenwirken, dass abgetropftes Fett überhitzt und sich entzündet.
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Die beiden Glasplatten 3 können an ihren Rändern von einem Metallrahmen gefasst sein. Dadurch lassen sich die Glasplatten 3 vor Beschädigung schützen. Bevorzugt lassen sich die Glasplatten 3 zusammen mit ihrem Rahmen von dem Auszug 2 abnehmen, um die Reinigung zu erleichtern. Beispielsweise können die Glasplatten 3 mit ihrem jeweiligen Rahmen in Schlitze des Auszugs 2 gesteckt sein.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Strahlungsgrills, das sich von dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel der 1 und 2 im Wesentlichen nur dadurch unterscheidet, dass der Auszug 2 einen Rösteinsatz 20 trägt, der detailliert in 4 gezeigt ist. In dem Rösteinsatz 20 lassen sich Kaffeebohnen, Gemüsewürfel oder ähnlich kleinteilige Lebensmittel rösten. Der Rösteinsatz 20 ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel als eine Rösttrommel ausgebildet, deren Seitenwände aus Glasplatten 3 gebildet sind, die von einer Umfangswand 21 verbunden werden. Die Seitenwände können von der Umfangswand 21 abgenommen werden, um Röstgut in den Rösteinsatz 20 einzufüllen oder aus ihm zu entnehmen.
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Der Rösteinsatz 20 enthält Mischelemente 22, die bevorzugt von der Umfangswand 21 ausgehen. Der Rösteinsatz 20 ist drehbar von einer Halterung 23 gehalten, die der Auszug 2 trägt, beispielsweise indem Zapfen oder eine Achse im Zentrum der Trommel in Schlitzen der Halterung 23 liegen. Durch Drehen des Rösteinsatzes 20 werden auch die Mischelemente 21 relativ der Halterung 23 in Rotation versetzt, so dass in der Trommel gelagertes Röstgut, z.B. Kaffeebohnen, durchmischt wird und somit von allen Seiten gleichmäßig angestrahlt wird.
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Um den Rösteinsatz 20 in Drehung zu versetzen, kann dieser an seiner Umfangswand 21 einen Zahnkranz aufweisen. Ein Elektromotor, der in dem Gehäuse des Strahlungsgrills angeordnet ist, kann so über ein Zahnrad auf den Zahnkranz ein Drehmoment ausüben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Auszug
- 3
- Glasplatte
- 4
- Strahler
- 5
- Reflektor
- 6
- Lochblech
- 7
- Fuß
- 8
- Ventilator
- 9
- Rinne
- 10
- Auffangbehälter
- 20
- Rösteinsatz
- 21
- Umfangswand
- 22
- Mischelement
- 23
- Halterung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015106661 U1 [0001]
- EP 1540253 B1 [0020]
- EP 0952403 A2 [0020]