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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Endoskop mit einem Endoskopkopf mit einem Arbeitskanal zum Führen von Mikrowerkzeugen, und einem am Endoskopkopf beweglich angeordneten Hebel mit einer Werkzeugleitfläche, an der ein durch den Arbeitskanal führbares Werkzeug in Kontakt treten kann, um in laterale Richtung relativ zur Axialrichtung des Endoskopkopfes abgelenkt zu werden.
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Der Hebel mit der Werkzeugleitfläche hat eine ähnliche Funktion wie ein Albarranhebel.
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Ein solcher Albarranhebel kann bei einem Endoskop zur Untersuchung z.B. der Speiseröhre oder auch des Duodenums, des Gallengangs, der Galle, des Bauchspeicheldrüsengangs, der Bauchspeicheldrüse etc., angewendet werden.
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Ein solches Endoskop hat eine Optik (Beleuchtungseinrichtung und Kamera). Das Endoskop hat außerdem am Ausgang des Arbeitskanals den Albarranhebel, der durch Verschwenken eine gezielte Umlenkung der Werkzeuge ermöglicht, die durch den Arbeitskanal geschoben werden.
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Nach der Anwendung des Endoskops wird dieses einer Aufbereitung unterzogen. Diese muss zuverlässig die Übertragung sämtlicher Keime oder Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze, Würmer aber auch Sporen ausschließen. Bei der Aufbereitung wird zunächst das Endoskop manuell gereinigt, um organisches Material oder chemische Rückstände rückstandsfrei zu entfernen. Nach der Reinigung erfolgt eine maschinelle Desinfektion oder Sterilisation. Somit soll vermieden werden, dass Keime oder Mikroorganismen etc., mit denen ein Endoskop bei einem Einsatz des Endoskops in Kontakt gelangte, beim nächsten Einsatz auf den Patienten übertragen werden.
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Beispielsweise offenbart die
DE 196 27 016 C1 ein Endoskop mit einem Albarranhebel. Genauer gesagt hat das Endoskop einen vom Endoskop lösbaren Träger, in dem der Albarranhebel schwenkbar an einer im Träger abgestützten Achse angeordnet ist. Das Schwenken des Albarranhebels wird über ein Zugseil bewerkstelligt, das am Albarranhebel verankert ist und im Endoskop geführt wird.
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Die
DE 10 2016 105 028 A1 offenbart ein Endoskop mit einem Albarranhebel in einem Albarranhebelanordnungsraum, der durch zwei Flankenabschnitte des Endoskopkopfes begrenzt wird. An der distalen Seite des Endoskopkopfes wird eine Kappe auf dem Endoskopkopf angeordnet. Die Kappe bedeckt auch den Albarranhebel des Endoskopkopfes und hat eine Öffnung, durch die durch den Albarranhebel Instrumente zum Anwendungsort beim Patienten vorgeschoben werden.
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Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, ein Endoskop zu schaffen, bei dem noch besser vermieden wird, dass Keime, mit denen ein Endoskop in Kontakt gelangte, beim nächsten Einsatz auf den Patienten übertragen werden.
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Diese Aufgabe ist durch ein Endoskop mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Das erfindungsgemäße Endoskop hat einen Endoskopkopf mit einem Arbeitskanal zum Führen von Mikrowerkzeugen, einen am Endoskopkopf beweglich angeordneten Hebel mit einer Werkzeugleitfläche, an der ein durch den Arbeitskanal führbares Werkzeug in Kontakt treten kann, um in laterale Richtung relativ zur Axialrichtung des Endoskopkopfes abgelenkt zu werden, und einen am distalen Endabschnitt des Endoskopkopfes vorgesehenen Überzug, der einen Innenraum ausbildet, in dem der Hebel angeordnet ist.
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Der Überzug schützt den Hebel. Ferner wird durch Anwenden des Überzugs der Effekt erzeugt, dass bei Anwendung des Endoskops der Hebel selbst nicht mit der Umgebung in Kontakt gelangt. Somit kann der Hebel auch nicht verunreinigt werden.
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Der Überzug kann aus einem elastischen Material ausgebildet sein. Insbesondere kann der Überzug aus Gummi oder Silikon ausgebildet sein. Ein solcher Überzug ist kostengünstig und leicht herstellbar. Seine Form kann mit Leichtigkeit an den Anordnungsbereich am Endoskopkopf angepasst werden. Der Überzug kann somit als Einmalverwendungselement angewendet werden und nach Gebrauch entsorgt werden.
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Am distalen Endabschnitt des Endoskopkopfes kann der Überzug zumindest in dem Bereich vorgesehen sein, der die Lagerung des Hebels umfasst. Somit bedeckt der Überzug sowohl den Hebel als auch ein Lagerelement des Hebels.
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Am distalen Endabschnitt des Endoskopkopfes kann der Überzug zumindest in dem Bereich vorgesehen sein, der die distale Öffnung des Arbeitskanals umfasst. Der Überzug ist somit zwischen der distalen Öffnung des Arbeitskanals und dem Hebel angeordnet.
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Der Überzug kann am Außenumfang des distalen Endabschnittes des Endoskopkopfes verankert sein. Somit kann der Überzug am Endoskopkopf anliegen und jene Abschnitte des Endoskops verbergen, die aus dem Endoskopkopf zum Hebel hin vorragen.
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Der Überzug kann am Außenumfang des distalen Endabschnittes des Endoskopkopfes angeklebt sein.
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Am Außenumfang des distalen Endabschnittes des Endoskopkopfes kann eine Nut vorgesehen sein, in der ein Innenumfangsabschnitt des Überzugs eingebettet ist.
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Ein Abschnitt des Überzugs kann am Hebel dicht anliegen. Somit kann sich dieser Abschnitt des Überzugs an den Hebel anpassen.
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Der Überzug kann eine Aussparung aufweisen, die ein Lichtabgabefenster einer Beleuchtungseinrichtung und/oder ein Kamerafenster umgibt. Somit kann der Überzug sogar eine Beleuchtungseinrichtung und/oder eine Kamera bedecken, ohne deren Funktionen einzuschränken.
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Die vorstehend erläuterten Aspekte der vorliegenden Erfindung können geeignet kombiniert werden.
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Figurenliste
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- 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht auf einen Endoskopkopf eines Endoskops eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung mit einem Hebel, wobei ein auf den Hebel aufsetzbarer Überzug separat gezeigt ist.
- 2 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht des Endoskopkopfes von 1, wobei der Überzug auf den Hebel gesetzt ist.
- 3 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht des Endoskopkopfes von 2, wobei der Hebel angehoben ist.
- 4 zeigt eine schematische Seitenansicht des Endoskopkopfes des Ausführungsbeispiels, wobei ein Mikrowerkzeug vorgeschoben wird.
- 5 zeigt eine schematische Seitenansicht des Endoskopkopfes des Ausführungsbeispiels, wobei bei vorgeschobenem Mikrowerkzeug der Hebel angehoben ist.
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Nachstehend ist die vorliegende Erfindung detailliert unter Bezugnahme auf die Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
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Ausführungsbeispiel
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Nachstehend ist unter Bezugnahme auf die 1 bis 5 ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Endoskop hat einen Endoskopkopf 1.
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Zunächst ist unter Bezugnahme auf die Figuren der Endoskopkopf 1 beschrieben.
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Der erfindungsgemäße Endoskopkopf 1 hat ein zylindrisches Gehäuse 15 und weist u.a. einen Arbeitskanal 11 und einen nicht gezeigten Seilzugkanal auf, die sich jeweils entlang der Längsrichtung des Endoskopkopfes 1 und parallel zueinander erstrecken.
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Der Seilzugkanal führt ein Zugseil 5. Das Zugseil 5 dient dazu, einen nachstehend beschriebenen Hebel 2 zu betätigen. Zu diesem Zweck durchläuft das Zugseil 5 das Endoskop und kann an der proximalen Seite des Endoskops betätigt werden. An der distalen Seite des Zugseils 5 ist das Zugseil 5 mit dem Hebel 2 verbunden.
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Der Arbeitskanal 11 führt Mikrowerkzeuge zur Untersuchung z.B. der Speiseröhre oder auch des Duodenums, des Gallengangs, der Galle, des Bauchspeicheldrüsengangs, der Bauchspeicheldrüse etc.
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An der distalen Seite hat der Endoskopkopf 1 eine Optikerstreckung 12, an der eine Beleuchtungseinrichtung 17 und eine Kamera 18 in bekannter Weise vorgesehen sind, wobei diese Optikerstreckung 12 in 1 an der rechten Seite gezeigt ist. Die Optikerstreckung 12 bildet einen Flankenabschnitt mit einer Kamera und Beleuchtung. Anders ausgedrückt ist die Optikerstreckung 12 ein Gehäusevorsprung mit Kamera und Beleuchtung. Dieser Gehäusevorsprung ist seitlich neben dem Hebel 2 angeordnet, um die Position und die Manipulationsbewegungen des Mikrowerkzeugs gut im Blickfeld der Kamera 18 zu haben.
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Der Arbeitskanal 11 endet in einem Abschnitt des Endoskopkopfes 1, der vom distalen Ende beabstandet ist, und bildet dort eine distale Ausgangsöffnung 111 des Arbeitskanals 11.
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Distal vom distalen Ausgang 111 des Arbeitskanals 11 ist der Hebel 2 angeordnet, der relativ zum Endoskopkopf 1 bewegt werden kann. Der Arbeitskanal 11 verläuft somit in distaler Richtung zum Hebel 2 hin.
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Nachstehend ist der Hebel 2 genauer beschrieben.
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In 1 ist der Hebel 2 in der Perspektive gezeigt.
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Der Hebel 2 besitzt eine Werkzeugleitfläche 20, an der ein durch den Arbeitskanal 11 des Endoskopkopfes 1 führbares Mikrowerkzeug in Kontakt treten kann, um in laterale Richtung des Endoskopkopfes 1 (in 1 nach oben) abgelenkt zu werden, so dass das Mikrowerkzeug z. B. in einen Gallengang eingeführt werden kann. Die Werkzeugleitfläche 20 liegt der distalen Endöffnung 111 des Arbeitskanals 11 gegenüber, siehe 1. Somit hat der Hebel 2 eine Funktion eines herkömmlichen Albarranhebels.
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An der proximalen Seite weist der Hebel 2 einen Basisabschnitt 22 auf. Der Basisabschnitt 22 erstreckt sich in Einbaulage des Hebels 2 in die proximale Richtung.
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Im proximalen Bereich des Basisabschnittes 22 ist der Basisabschnitt 22 am Gehäuse 15 des Endoskopkopfes 1 fest verankert. An der distalen Seite hat der Basisabschnitt 22 eine Bohrung, in der eine Drehwelle 23 drehbar aufgenommen ist. Die Drehwelle 23 ist an einem proximalen Abschnitt des Hebels 2 angeordnet und durchdringt den proximalen Abschnitt des Hebels 2. Alternativ ist die Drehwelle 23 einstückig mit dem proximalen Abschnitt des Hebels 2 verbunden. Beispielsweise kann die Drehwelle 23 als Vorsprung am proximalen Abschnitt des Hebels 2 ausgebildet sein. Der Hebel 2 kann daher über die Drehwelle 23 relativ zum Endoskopkopf 1 gedreht werden.
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Somit dient der Basisabschnitt 22 als Stützabschnitt und Lager des Hebels 2.
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Am proximalen Abschnitt des Hebels 2 ist das distale Ende des Zugseils 5 verankert. Durch Ziehen des Zugseils 5 in die proximale Richtung wird daher der Hebel 2 um die Drehwelle 23 relativ zum Endoskopkopf 1 gedreht.
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Eine nicht gezeigte Feder kann als ein Vorspannelement so eingebaut sein, dass der Hebel 2 vom Endoskopkopf 1 weg vorgespannt ist. Beispielsweise kann das Vorspannelement eine Spiralfeder mit je einem am Ende ausgebildeten Schenkel sein, die um den Außenumfang der Drehwelle 23 angeordnet ist und einen am Basisabschnitt 22 anliegenden Schenkel und einen am Hebel 2 anliegenden Schenkel hat. Ein beliebiges Vorspannelement kann angewendet werden. Das Vorspannelement bewirkt, dass bei entlastetem Zugseil 5 der Hebel 2 selbständig zur in 1 gezeigten Ausgangsposition zurückkehrt. Der Hebel 2 kann einen Anschlag an der in 1 unteren proximalen Seite haben, mit dem er am Basisabschnitt 22 in der in 1 gezeigten Stellung anliegt. Somit ist die in 1 gezeigte Stellung eine vordefinierte Stellung des Hebels 2, bei der der Hebel 2 nicht per Zugseil 5 in die proximale Richtung gezogen ist.
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Am Endoskopkopf 1 ist ein Überzug 3 aufsetzbar, der z.B. die in 1 gezeigte Form haben kann.
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Nachstehend ist der Überzug 3 genauer beschrieben.
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Im Ausführungsbeispiel hat der Überzug 3 eine Form, die den Hebel 2 inklusive dem Basisabschnitt 22 und dem vom Endoskopkopf 1 in distaler Richtung vorragenden Abschnitt des Zugseils 5 bedeckt.
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Genauer gesagt hat der Überzug 3 einen Halsabschnitt 31 und einen Kopfabschnitt 32. Der Halsabschnitt 31 ist an der proximalen Seite des Kopfabschnittes 32 angeordnet. Der Halsabschnitt 31 ist in Ringform ausgebildet und hat einen Innenumfang, der an der Außenseite des Basisabschnittes 22 anliegt. Somit ist der Überzug 3 an einem Abschnitt des Außenumfangs des distalen Endabschnittes des Endoskopkopfes 1 verankert.
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Im am Endoskopkopf 1 aufgesetzten Zustand umgibt der Halsabschnitt 31 den Basisabschnitt 22 und liegt am Endoskopkopf 1 abdichtend an. Anders ausgedrückt steht die proximale Stirnfläche des Halsabschnittes 31 in Flächenkontakt mit einem distalen Abschnitt des Endoskopkopfes 1. Zu diesem Zweck kann am Außenumfang des Basisabschnittes 22 eine Vertiefung vorgesehen sein, an der ein Vorsprung am Innenumfang des Halsabschnittes 31 so einrasten kann, dass das proximale Ende des Halsabschnittes 31 abdichtend am Endoskopkopf 1 anliegt. Alternativ kann der Halsabschnitt 31 am Basisabschnitt 22 und / oder am Endoskopkopf 1 angeklebt werden.
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Der Kopfabschnitt 32 hat eine Form, die es gestattet, den Hebel 2 im Inneren des Kopfabschnittes 32 unterzubringen.
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Der Überzug 3 ist aus einem elastischen Material ausgebildet. Beispielsweise kann der Überzug aus Gummi oder Silikon ausgebildet sein. Somit kann der Überzug 3 so am Endoskopkopf 1 angeordnet werden, dass der Hebel 2 durch den Halsabschnitt 31 geschoben wird, bis das proximale Ende des Halsabschnittes 31 an der distalen Fläche des Endoskopkopfes 1 den Basisabschnitt 22 umgebend dicht anliegt, wie dies in 2 gezeigt ist.
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Der Kopfabschnitt 32 bildet einen Innenraum aus, in dem der Hebel 2 angeordnet ist.
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Funktion der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Endoskop wird wie folgt angewendet.
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Es wird ein neues Endoskop oder ein gereinigtes und sterilisiertes Endoskop bereitgestellt. Ein neuer erfindungsgemäßer Überzug 3 wird auf den Hebel 2 so gesetzt, dass der Überzug 3 am Endoskopkopf 1 abdichtet.
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Das Endoskop kann zum Zwecke einer Untersuchung oder Behandlung beim Patienten eingeführt werden.
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Wenn das Endoskop bis zu einem erwünschten Ort z. B. im Duodenum gegenüberliegend der Mündung des Gallengangs eingeführt ist, kann der Bereich der Mündung des Gallengangs durch die Beleuchtungseinrichtung 17 und die Kamera 18 beleuchtet und aufgenommen werden.
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Nun kann ein Mikrowerkzeug M durch den Arbeitskanal 11 geschoben werden. Das Mikrowerkzeug kann z.B. ein Führungsdraht, eine Biopsiezange, ein Stentsystem, ein Kathetersystem ein Papillotom etc sein. Im Ausführungsbeispiel ist das Mikrowerkzeug M eine Biopsiezange, wie dies in 4 gezeigt ist.
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Das Mikrowerkzeug wird durch die distale Ausgangsöffnung 111 des Arbeitskanals 11 vorgeschoben und erreicht die vom Überzug 3 bedeckte Werkzeugleitfläche 20 des Hebels 2.
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Nun wird zur Unterstützung der weiteren Vorwärtsbewegung des Mikrowerkzeugs der Hebel 2 bewegt. Durch Ziehen des Zugseils 5 wird der Hebel zur proximalen Richtung relativ zum Endoskopkopf 1 geschwenkt, wie dies in 5 gezeigt ist.
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Durch Ziehen und Entlasten des Zugseils wird der Hebel 2 zwischen der distalen Stellung (gestreckte Stellung von 4) und der proximalen Stellung (angewinkelte Stellung von 5) hin- und herbewegt. Dadurch wird das Vorschieben des Mikrowerkzeuges M erleichtert.
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Durch die Hebelbewegung lässt sich die Position des Mikrowerkzeuges M zur Manipulation (z.B. für eine gezielte Probenentnahme mit der Biopsiezange) im Bildbereich der Kamera 18 verändern.
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Wirkungen und Vorteile der Erfindung
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Die Erfindung schafft eine einfache und kostengünstige Lösung für ein Endoskop, bei dem ein Überzug, an dem ein Mikrowerkzeug bei Vorwärtsbewegung des Mikrowerkzeugs anliegt, von einem Zugseil, das der Betätigung einer hin- und hergehenden Bewegung einer vom Überzug bedeckten Werkzeugleitfläche dient, räumlich getrennt ist. Ein herkömmlicher Albarranhebel bietet aufgrund seines geometrischen Aufbaus viele Hinterschnitte, an denen sich beim Gebrauch Keime etc. ansetzen können, die auch bei einem intensiven Reinigen und Sterilisieren möglicherweise am Albarranhebel verbleiben könnten.
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In der vorliegenden Erfindung hat der Hebel 2 die Werkzeugleitfläche 20. Somit übernimmt der Hebel 2 die Funktion eines Albarranhebels. In der Anwendung ist der Hebel 2 vollständig vom Überzug 3 bedeckt. Die Außenfläche des Überzugs 3 ist relativ glatt, hat keine Hinterschnitte und gelangt in der Anwendung mit Keimen etc. in Kontakt.
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Der Überzug 3 kann nach Gebrauch entsorgt werden.
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Die die Oberflächen der Optikerstreckung 12 sind flach und können leicht gereinigt werden.
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Somit bildet das erfindungsgemäße Endoskop die Möglichkeit, dass ein Übertragen von Keimen etc., mit denen das Endoskop bei einem Einsatz des Endoskops in Kontakt gelangte, beim nächsten Einsatz auf den nächsten Patienten vermieden wird.
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Ferner kann sogar der Hebel 2 so gestaltet werden, dass er vom Endoskop lösbar und als Einmalverwendungsteil konzipiert ist und entsorgt werden kann. Alternativ kann der Hebel 2 samt Endoskop der Reinigung und Sterilisation zugeführt werden.
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Im Endoskopkopf ist der Seilzugkanal abgedichtet, da der Überzug 3 das distale Ende des Seilzugkanals vollständig und dicht umgibt, wobei das Zugseil 5 gegenüber der Umgebung vollständig abgedichtet ist. Das Abdichten des Seilzugkanals und des Seilzugs 5 ist wasserdicht. Somit wird vermieden, dass Keime in den Seilzugkanal eindringen können oder mit dem Zugseil 5 in Kontakt gelangen können.
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Alternativen
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Im Ausführungsbeispiel wird der Hebel 2 über die Drehachse 23 relativ zum Endoskopkopf 1 gedreht. Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt. Alternativ kann ein Hebel so ausgebildet sein, dass er relativ zum Endoskopkopf nicht drehbar ist, sondern in axialer Richtung im Endoskopkopf so gelagert ist, dass er relativ zum Endoskopkopf hin und her geschoben wird. Dieser Hebel kann somit zu dem Endoskopkopf und vom Endoskopkopf weg in axialer Richtung des Endoskopkopfes geschoben werden. Auch dieser Hebel hat eine Werkzeugleitfläche 20, an der ein Mikrowerkzeug seitlich abgelenkt werden kann.
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Im Ausführungsbeispiel bildet der Kopfabschnitt 32 einen Innenraum aus, in dem der Hebel 2 angeordnet ist. Der Kopfabschnitt 32 kann so geformt sein, dass er dicht am Hebel 2 anliegt. Alternativ kann der Kopfabschnitt 32 aber auch so geformt sein, dass er den Hebel 2 locker umgibt.
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Im Ausführungsbeispiel ist das von der proximalen Seite aus betätigbaren Zugseil 5 in proximale Richtung ziehbar, um den Hebel 2 zu bewegen, und eine Feder drückt den Hebel 2 in die distale Richtung zurück. Somit kann ein elastisches Zugseil 5 angewendet werden. Alternativ kann im Endoskop ein starres Zugelement, z.B. ein Zugdraht, anstelle eines elastischen Zugseils angewendet werden. In dieser Alternative kann auf eine Vorspanneinrichtung verzichtet werden. Die hin- und hergehende Bewegung des Hebels 2 wird dann an der proximalen Bedienerseite des Endoskops direkt erzeugt durch Vorschieben und Zurückziehen des proximalen Endes des Zugdrahtes.
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Im Ausführungsbeispiel hat der Überzug eine Form, die den Hebel 2 inklusive dem Basisabschnitt 22 und dem vom Endoskopkopf 1 in distaler Richtung vorragenden Abschnitt des Zugseils 5 bedeckt. Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt. Alternativ kann der Überzug so geformt sein, dass er einen größeren Bereich des Endoskopkopfes 1 mit bedeckt. Beispielsweise kann die Optikerstreckung 12 ebenfalls eingehüllt werden. Der gesamte distale Endabschnitt des Endoskopkopfes 1 mit Ausnahme der distalen Öffnung 111 des Arbeitskanals 11 kann von einem solchen Überzug abdichtend abgedeckt werden. Dieser alternative Überzug kann eine Aussparung haben, die ein Lichtabgabefenster der Beleuchtungseinrichtung und/oder ein Kamerafenster abdichtend umgibt. Anstelle der Aussparung für das Lichtabgabefenster der Beleuchtungseinrichtung und/oder das Kamerafenster kann der entsprechende Bereich des Überzugs durchsichtig gestaltet sein.
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In einer weiteren Alternative kann der gesamte Überzug durchsichtig gestaltet sein.
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In einer anderen Alternative kann eine separate Dichtung am proximalen Endbereich des Innenumfangs des Halsabschnittes 31 vorgesehen sein, die den Überzug am Endoskopkopf 1 abdichtet.
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Die Erfindung ist bei einem Duodenoskop anwendbar. Das Prinzip der Erfindung kann auch bei einem Ultraschallendoskop und bei jeder anderen Art an Endoskop angewendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Endoskopkopf
- 2
- Hebel
- 3
- Überzug
- 5
- Zugseil
- 11
- Arbeitskanal
- 12
- Optikerstreckung
- 15
- Gehäuse
- 17
- Beleuchtungseinrichtung
- 18
- Kamera
- 20
- Werkzeugleitfläche
- 22
- Basisabschnitt
- 23
- Drehwelle
- 31
- Halsabschnitt
- 32
- Kopfabschnitt
- 111
- distale Öffnung des Arbeitskanals
- M
- Mikrowerkzeug