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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Unterstützen eines Fahrers im Fahrbetrieb eines Fahrzeuges mittels zumindest einer Projektionseinheit.
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Aus der
DE 10 2008 049 113 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Einparkvorganges für ein Fahrzeug bekannt. Mittels einer abstandsmessenden Sensorik wird eine Parklücke vermessen, wobei mittels einer Kamera eine Umgebung der Parklücke erfasst wird. Eine die erfasste Parklücke repräsentierende Grafik wird in das Bild einer Kamera projiziert, wobei zudem eine Soll-Fahrspur und je nach Ausführung eines Parksystems zusätzlich eine Ist-Fahrspur, die sich aus einer aktuellen Lenkerstellung des Kraftfahrzeuges ergibt, in das Bild der Kamera projiziert wird. In Abhängigkeit von der Position des Kraftfahrzeuges werden die Projektionen in das Bild der Kamera aktualisiert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung zum Unterstützen eines Fahrers im Fahrbetrieb eines Fahrzeuges anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Verfahrens durch die in Anspruch 1 und hinsichtlich der Vorrichtung durch die in Anspruch 3 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zum Unterstützen eines Fahrers im Fahrbetrieb eines Fahrzeuges mittels zumindest einer Projektionseinheit, sieht erfindungsgemäß vor, dass mittels der zumindest einen Projektionseinheit eine Fahrzeuggeometrie in einer Draufsicht auf eine Fahrbahnoberfläche projiziert wird.
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Durch Anwendung des Verfahrens kann der Fahrer des Fahrzeuges dieses anhand sichtbarer Linien, die mittels der Projektionseinheit auf die Fahrbahnoberfläche projiziert werden, führen.
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Der Fahrer schaut in den Rückspiegel und kann aufgrund der sichtbaren Linien auf der Fahrbahnoberfläche genau erkennen, wo das Fahrzeug in Bezug auf die Fahrbahnoberfläche endet.
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Das Verfahren kann auch in Kombination mit Einparkhilfen und/oder anderen Fahrerassistenzsystemen eingesetzt werden.
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Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, wobei die Umsetzung einer solchen Vorrichtung vergleichsweise kostengünstig ist.
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In einer einfachsten Ausführungsform sind keine Sensoren, Kameras und/oder Bildschirme im und/oder am Fahrzeug erforderlich.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine teiltransparente Draufsicht eines Fahrzeuges mit projizierter Fahrzeuggeometrie,
- 2 schematisch eine perspektivische Ansicht des Fahrzeuges mit projizierter Fahrzeuggeometrie,
- 3 schematisch einen vergrößerten Ausschnitt eines Innenraumes des Fahrzeuges und einen seitlichen Rückspiegel,
- 4 schematisch einen Kreuzungsbereich mit dem Fahrzeug vor einer Kurvenfahrt und weitere Fahrzeugen und
- 5 schematisch den Kreuzungsbereich und das Fahrzeug bei einer Kurvenfahrt.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine teiltransparente Draufsicht eines als Bus ausgeführten Fahrzeuges 1, wobei in 2 eine perspektivische Ansicht des Fahrzeuges 1 dargestellt ist.
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Ein Fahrer des Fahrzeuges 1, bei welchem es sich auch um einen Lastkraftwagen handeln kann, kann aufgrund der Abmessungen des Fahrzeuges 1 Schwierigkeit beim Einschätzen einer Fahrzeuglänge haben. Insbesondere bei Einparken im Stadtverkehr, weiß der Fahrer nicht, wie weit er noch zurücksetzen kann, ohne an eine Wand oder ein anderes Hindernis zu stoßen. Zudem ist es vergleichsweise schwer einzuschätzen, ob das Fahrzeug 1 mit einem gegebenen Lenkeinschlag ungehindert eine Kurve durchfahren kann.
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Um den Fahrer des Fahrzeuges 1 im Fahrbetrieb, insbesondere beim Manövrieren und Rückwärtsfahren, zu unterstützen, ist ein im Folgenden beschriebenes Verfahren und eine am Fahrzeug 1 angeordnete Vorrichtung vorgesehen.
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Mittels der Vorrichtung, die gemäß dem in den 1 und 2 vorliegenden Ausführungsbeispiel zumindest eine Projektionseinheit P mit wenigstens einer Lichtquelle umfasst, wird eine Fahrzeuggeometrie G, d. h. eine Fahrzeugkontur, auf eine Fahrbahnoberfläche F projiziert. Insbesondere wird die Fahrzeuggeometrie G senkrecht auf die Fahrbahnoberfläche F projiziert, so dass der Fahrer bei einem Blick in einen seitlichen Rückspiegel 2 anhand auf die Fahrbahnoberfläche F projizierter sichtbarer Linien L ein Fahrzeugende erkennt, wie in Figur 3 näher dargestellt ist.
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Insbesondere zeigt 3 einen vergrößerten Ausschnitt eines Innenraumes des Fahrzeuges 1 und einen seitlichen Rückspiegel 2.
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Die Projektionseinheit P, insbesondere deren Lichtquelle, ist im Unterbodenbereich am Fahrzeug 1 angeordnet, wobei zusätzlich oder alternativ eine oder mehrere Lichtquellen außen am Fahrzeug 1 seitlich im Eckbereich eines Fahrzeugheckes angeordnet sein können.
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Legt der Fahrer des Fahrzeuges 1 einen Rückwärtsgang ein, wird die Projektion automatisch aktiviert und die Fahrzeuggeometrie G auf die Fahrbahnoberfläche F projiziert.
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Dazu sind keine Sensoren, Aktuatoren, Kameras, Bildschirme o. ä. erforderlich, so dass die Umsetzung einer solchen Vorrichtung vergleichsweise kostengünstig ist und weder eine Bedienung noch eine Anwendung aufwändig und komplex sind.
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Eine solche Vorrichtung kann bei allen Fahrzeugtypen, d. h. beispielsweise bei Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Lieferwagen und/oder Kraftomnibussen, eingesetzt werden.
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Durch die Projektion der Fahrzeuggeometrie G auf die Fahrbahnoberfläche F kann der Fahrer die Abmessungen des Fahrzeuges 1, insbesondere beim Rückwärtsfahren, vergleichsweise gut erkennen, wozu keine weiteren Hilfsmittel außer der seitliche Rückspiegel 2 am Fahrzeug 1 erforderlich sind.
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Der Fahrer sieht die das Fahrzeug 1 begrenzenden Linien L als Fahrzeuggeometrie G auf der Fahrbahnoberfläche F und kann sich somit präzise einem Hindernis, beispielsweise einer Wand, nähern, wobei auch eine richtige Parkposition auf einem Parkplatz genauer angefahren werden kann.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass für andere Verkehrsteilnehmer, insbesondere für hinter dem Fahrzeug 1 entlanggehende Passanten, ein Warnsymbol auf die Fahrbahnoberfläche F projiziert wird.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass die zumindest eine Projektionseinheit P nicht nur für das Rückwärtsfahren und Einparken, sondern auch im normalen Fahrbetrieb eingesetzt werden kann.
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4 zeigt einen Kreuzungsbereich, auf dem sich das Fahrzeug 1 und weitere Fahrzeuge 3 befinden.
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Bei dem Fahrzeug 1 handelt es sich um einen Bus, dessen Fahrzeugheck bei einem Abbiegen des Fahrzeuges 1 vergleichsweise weit ausschert.
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Hierzu ist vorgesehen, dass ein in Abhängigkeit eines Lenkwinkels des Fahrzeuges 1 zur Kurvenfahrt erforderlicher Raumbedarf R des Fahrzeuges 1 auf die Fahrbahnoberfläche F projiziert wird. Somit sieht der Fahrer des Fahrzeuges 1, ob er mit einem momentanen Lenkeinschlag unfallfrei um die Kurve fahren kann oder ob der Lenkeinschlag korrigiert werden muss.
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Derartige adaptive Projektionen, vorzugsweise mittels Laser, sind insbesondere aus der Industrie bekannt.
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In 5 ist das Fahrzeug 1 als Gelenkbus ausgeführt, wobei bei einem solchen Fahrzeug 1 vorgesehen ist, dass im Bereich einer mittleren Radachse 4 zumindest eine zusätzliche Projektionseinheit P angeordnet ist.
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Hierbei kann die Projektionseinheit P einen Weg einer Antriebsachse 5 im hinteren Bereich des Fahrzeuges 1 in Abhängigkeit von einem Lenk- und Knickwinkel des Fahrzeuges 1 auf die Fahrbahnoberfläche F projizieren.
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Dabei steht eine Unfallvermeidung im Vordergrund, wobei der Weg der Antriebsachse 5 und somit des hinteren Bereiches des Fahrzeuges 1 nicht nur für den Fahrer, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer, insbesondere die weiteren Fahrzeuge 3, sichtbar ist. Sowohl der Fahrer als auch die anderen Verkehrsteilnehmer können somit einen Raumbedarf R des Fahrzeuges 1 beim Durchfahren der Kurve einschätzen.
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Ist das Fahrzeug 1 ein Lastzug, so kann der Raumbedarf R eines Aufliegers oder Anhängers in Abhängigkeit vom Lenkwinkel auf die Fahrbahnoberfläche F projiziert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- seitlicher Rückspiegel
- 3
- weiteres Fahrzeug
- 4
- mittlere Radachse
- 5
- Antriebsachse
- F
- Fahrbahnoberfläche
- G
- Fahrzeuggeometrie
- L
- Linien
- P
- Projektionseinheit
- R
- Raumbedarf
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008049113 A1 [0002]