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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kochgefäß gemäß Anspruch 1.
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Kochgefäße, wie Töpfe, Pfannen oder dergleichen, kommen zur Erwärmung von Speisen auf unterschiedlichen Küchengeräten zum Einsatz. Neben Gasherden kommen bevorzugt Elektroherde zum Einsatz, welche sich hinsichtlich ihrer Funktionsweise unterscheiden. Bei konventionellen Elektroherden werden Kochfelder erhitzt, die die Wärme an das Kochgefäß abgeben. Bei so genannten Induktionskochfeldern wird die Wärme unmittelbar im Boden des Kochgefäßes erzeugt. Hierzu weisen die Kochgefäße einen Boden aus einem ferromagnetischen Material oder mit einem ferromagnetischen Einsatz auf.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines Kochgefäßes mit einem solchen Einsatz sowie ein derartiges Kochgefäß sind aus der
DE 37 13 660 A1 bekannt. Ein solches Kochgefäß hat einen Boden aus einem Aluminiumgussmaterial, in welchen eine Platte aus Eisen eingegossen wird. Die Platte ist durch Schlitze segmentiert, in welche das Aluminiumgussmaterial während des Gießens einfließt. Nach dem Gießen des Bodens wird dieser nachbearbeitet, so dass die Unterseite des Bodens, welche auf dem Kochfeld aufliegt, völlig eben ist. Dies ist bereits nachteilig, wie Untersuchungen gezeigt haben. Weiterhin hat das fertige Kochgefäß ein relativ hohes Gewicht.
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DE 44 12 943 A1 beschreibt ein Gar- oder Kochgerät, das für eine bodenseitige Zuführung von Wärmeenergie eingerichtet ist und mehrere miteinander verbundene Metallschichten aufweist.
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US 6,635,855 B1 beschreibt die Herstellung eines Bodens für eine durch Induktion zu beheizende Pfanne unter Verwendung von Einsatzelementen, wobei die Pfanne einen ebenen Boden bzw. eine ebene Unterseite aufweist.
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Aus G 93 15 661 U1 ist ein Kochgeschirr mit einer Aluminiumbodenplatte bekannt, in der ein Ring aus einem ferromagnetischen Material in einer Ringnut eingelassen ist, deren Ränder als Bördelränder den Ring übergreifen.
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Die
US 2011/0226136 A1 offenbart eine ähnliche Anordnung, wobei der Boden eine nach oben gewölbte Unterseite aufweisen kann.
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Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Kochgefäß, das leichter ist und im Gebrauch besser handhabbar ist, anzuge- ben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kochgefäß gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Ferner wird ein Verfahren beschrieben, bei dem eine Besonderheit gegenüber dem Stand der Technik darin besteht, dass ein Abstand zwischen der Unterseite des Einsatzes und der Unterseite des Bodens besteht und der vergossene ferromagnetische Einsatz nicht vollständig von dem ersten Material umschlossen ist, so dass eine Unterseite des Einsatzes wenigstens in einem oder in mehreren Teilbereichen frei von dem ersten Material bleibt. Ein Anteil dieser freibleibenden Teilbereiche an der gesamten Unterseite des Einsatzes kann sich zwischen 1 % und 95 % bewegen, wobei der Anteil einen Flächenanteil der nicht von dem ersten Material bedeckten Teilbereiche an der gesamten Fläche der Unterseite des Einsatzes bedeutet. Ein kleiner Flächenanteil kann beispielsweise durch Abstützelemente in der Gießform realisiert werden, durch die der Einsatz während des Gießvorgangs in seiner Position gehalten wird, wobei beispielsweise drei Abstützelemente den Einsatz von unten abstützen. Dann entsprechen die Teilbereiche lediglich der Fläche der Abstützelemente. Bevorzugt ist der Anteil der frei von dem ersten Material bleibenden Teilbereiche jedoch größer, weil dann eine größere Gewichtsersparnis und auch eine entsprechende Materialeinsparung erzielt wird. Wenn ausschließlich relativ schmale Randbereiche des Einsatzes von dem ersten Material umschlossen werden, können große Teilbereiche der Unterseite des Einsatzes frei von dem ersten Material bleiben.
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Der Einsatz kann als ununterbrochenes flächiges Teil ohne Einschnitte bzw. Ausnehmungen gebildet sein. Im Hinblick auf eine Minimierung des Bimetalleffekts, der bei einer Verbindung unterschiedlicher Metalle unvermeidlich ist, hat sich jedoch als vorteilhaft herausgestellt, den Einsatz zu segmentieren, indem der Einsatz aus mehreren Einsatzteilen gebildet ist, die untereinander durch Stege verbunden sind, deren Breite, von der Unterseite gesehen, nicht größer ist als eine größte Abmessung der dadurch verbundenen Einsatzteile. In einem solchen Fall ist es zweckmäßig, wenn jeder Randbereich jedes einzelnen Einsatzteils und auch die Stege entweder an ihren Randbereichen oder insgesamt von dem ersten Material umschlossen werden.
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Es ist wesentlich, dass wenigstens ein Teilbereich der Unterseite des Einsatzes einen Abstand von mindestens 1 mm von der Unterseite des Bodens aufweist, wobei dies beispielsweise entlang eines äußeren Umfangs des Bodens angeordnete Teilbereiche oder ein zusammenhängender, über den äußeren Umfang verlaufender Teilbereich sein könnten. Andere, insbesondere in einem mittleren Bereich des Bodens angeordnete Teilbereiche der Unterseite des Einsatzes können einen kleineren Abstand von der Unterseite des Bodens aufweisen.
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Versuche haben überraschend gezeigt, dass der Abstand der ferromagnetischen Einlagen bis zu 3 mm von der Herdoberfläche betragen kann und auch bei einem Abstand von ca. 2 mm praktisch kein Verlust an Effektivität / Aufheizgeschwindigkeit festgestellt wurde. Es ist also vorteilhaft, die ferromagnetische Einlage tiefer im Material einzulassen und somit Gewicht und Wärmekapazität zu sparen. Insbesondere wurde gemessen, dass eine Pfanne mit erfindungsgemäß partiell eingelassenen ferromagnetischen Einlagen genauso schnell auf einem Induktionsfeld aufzuheizen ist wie eine nach dem Stand der Technik hergestellte mit vollflächigem Induktionsboden, der direkt auf der Herdplatte liegt. Bei einer Tiefe von 2 mm und einer Einlagendicke von 0,5mm ergibt sich somit kein Gewichtsnachteil eines erfindungsgemäß hergestellten Induktionsbodens gegenüber einem Boden aus Vollaluminium, der nicht induktionsgeeignet ist. Ebenso tritt im Verformungsverhalten des Boden unter Temperatureinfluss praktisch kein Unterschied auf zwischen einem Vollaluminiumboden (ohne Induktionseignung) und einem erfindungsgemäß hergestellten segmentierten Induktionsboden.
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Als Material für den Einsatz kommt nicht nur Chromstahl oder ferromagnetischer Chromnickelstahl, sondern insbesondere Kohlenstoffstahl in Betracht, da dieser preisgünstig ist und gute Wärmeleiteigenschaften aufweist. Insbesondere kann der Einsatz mit einem anderen Metall wie etwa Aluminium, Kupfer oder Zink beschichtet sein, wobei aluminierte Stahlteile besonders geeignet sind.
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Der Einsatz kann eine Materialstärke oder Dicke im Bereich von 0,2 mm bis 0,8 mm oder 0,4 bis 0,8 mm aufweisen. Dickere Einsätze sind möglich, bringen aber keine Vorteile und sind schwerer.
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Bevorzugt wird die Unterseite des Bodens mit einem konkaven Einzug versehen, d. h. der Boden wird derart bearbeitet, dass seine Unterseite eine konkave oder nach innen gewölbte Form aufweist. Die Größe des Einzugs, d. h. der bei Auflage auf einer ebenen Fläche bestehende Abstand zwischen einem mittleren Bereich des Bodens und der Auflagefläche, kann im Bereich von 0,2 bis 3 mm liegen und beträgt insbesondere etwa 0,4 - 0,6 mm. Der konkave Einzug der Bodenunterseite wird nach dem Gießprozess durch mechanischen Abtrag wie Drehen oder Schleifen hergestellt, bevorzugt durch Drehen. Zusätzlich können Kanten entgratet werden. Der Boden kann danach oder davor beschichtet werden.
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Wenn der Abstand der Unterseite des Einsatzes von der Unterseite des Bodens nach dem Gießen einen Abstand von bspw. 1 mm oder mehr betragen hatte, kann nach dem Abtragen der Unterseite und der Herstellung des Einzugs der Abstand der Unterseite des Einsatzes von der Unterseite des Bodens in der Mitte kleiner sein als in Bereichen des Einsatzes, die sich im Bereich des äußeren Rands des Bodens befinden.
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Der Einsatz kann mehrere durch Stege verbundene Einsatzteile umfassen, um den Bimetalleffekt zu verringern, der ansonsten bei Verwendung eines einzigen, großen plattenförmigen Einsatzes zu unerwünschten Verformungen des Bodens bei Erwärmung führen würde, bspw. in einer Form im Wesentlichen gitterförmigen oder eine einem Schachbrettmuster entsprechenden Struktur mit Zwischenräumen. Alternativ kann der Einsatz einen im Wesentlichen spiralförmigen Verlauf mit Abständen zwischen benachbarten Spiralarmabschnitten aufweisen, wobei Stege zwischen benachbarten Spiralarmabschnitten vorgesehen sein können. Auch ein im Wesentlichen mäanderförmiger Verlauf des Einsatzes ist möglich, gegebenenfalls mit Stegen zwischen benachbarten Bereichen.
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Eine weitere Alternative des Einsatzes besteht aus mehreren konzentrisch ineinander angeordneten kreisringförmigen Abschnitten mit diese verbindenden Stegen. Aus Funktionssicht reichen mehrere einzelne kleinstückige Einsätze aus. Aus fertigungstechnischen Gründen sind einstückige Einsätze effizienter, was durch Verbindungsstege zwischen den Einzelteilen bzw. Ringen erreicht wird.
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Die Stege können gegenüber den einzelnen Abschnitten des Einsatzes bzw. den Einsatzteilen in einer Dickenrichtung gesehen von der Unterseite zurückversetzt ausgeführt sein. Hierdurch stellt sich eine größere Gießüberdeckung zwischen den Abschnitten im Bereich der Stege ein, welche nach dem Abdrehen erhalten bleibt. Dadurch wird einem Lösen des zumindest eines Einsatzes entgegengewirkt. Aufgrund der größeren Gießüberdeckung sind die Stege nicht sichtbar. Es ist auch möglich, dass die Stege teilweise oder vollständig sichtbar bleiben.
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Die konkave Formgebung der Unterseite des Bodens kann beispielsweise konusförmig oder sphärisch sein. Die Konkavität hat zur Folge, dass die Unterseite des Bodens im Bereich der Mitte des Bodens einen maximalen Abstand von einer ebenen Auflagefläche aufweist, d.h. wenn der Boden im kalten Zustand, beispielsweise bei Raumtemperatur, auf einer ebenen Auflagefläche aufliegt. Der Einzug ist so bemessen, dass er bei einer üblichen Arbeitstemperatur, die beispielsweise 150, 180, 200, 220 oder 250° C betragen kann, im Wesentlichen auf Null zurückgeht und der Boden im Wesentlichen vollflächig auf der ebenen Auflagefläche aufliegt.
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Vorteilhaft ist es, wenn der zumindest eine Einsatz vor dem Vergießen bzw. Einlegen in ein Gusswerkzeug zumindest einseitig oberflächenbehandelt wird. Insbesondere durch ein Aufrauen und Reinigen/Entfetten zumindest einer Oberfläche des zumindest einen Einsatzes lässt sich die Haftung verbessern. Die Oberflächenbehandlung kann mechanisch, beispielsweise durch Schleifen, Polieren, Bürsten, Strahlen oder dergleichen, durch Lasern sowie chemisch, beispielsweise durch Beizen, erfolgen. Dabei kann die Oberflächenbehandlung sowohl einseitig als auch beidseitig durchgeführt werden. Die Oberflächenbehandlung kann auch eine Beschichtung mit einem unterschiedlichen Metall umfassen, insbesondere Aluminium, wenn das erste Material Aluminium ist. Möglich ist auch eine Beschichtung mit haftvermittelnden (keramischen) Stoffen, sofern diese eine ausreichende Temperaturbeständigkeit aufweisen. Die Beschichtung kann vor dem Gießprozess wiederum gereinigt und aufgeraut sein.
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Darüber hinaus ist die Beschichtung der Oberseite des Bodens, das heißt der mit dem Gargut in Berührung kommenden Oberfläche des Bodens des Kochgefäßes, insbesondere mit einer Antihaftbeschichtung, vorteilhaft. Die Antihaftbeschichtung kann Polymere oder Keramik beinhalten. Auch die Unterseite des Bodens ist bevorzugt beschichtet, um die Übergänge zwischen den Materialien des Bodens und des Einsatzes zu versiegeln und auch, um den Wärmeübergang zu verbessern. Insbesondere sind beim fertigen Produkt bevorzugt mindestens die von der unteren Oberfläche aus betrachtet zurückliegenden Bereiche, wo die ferromagnetischen Einlagen sitzen, beschichtet.
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Um die Verbindung zwischen dem zumindest einen Einsatz und dem ersten Material bzw. Gussmaterial weiter zu verbessern, kann der zumindest eine Einsatz vor dem Vergießen abschnittsweise mit einer Perforation versehen werden. Die Perforation des zumindest einen Einsatzes erhöht die mechanische Verklammerung.
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Bevorzugt kann der Boden aus einem gießfähigen Metall-, Kunststoff- oder Keramikmaterial, etwa einem Kompositmaterial, hergestellt werden. Bevorzugt kommen Aluminium- oder Leichtmetalllegierungen als erstes Material bei der Herstellung des Bodens zur Anwendung.
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Es zeigen:
- 1 eine Ansicht eines Bodens eines Kochgefäßes mit einem Einsatz gemäß einer ersten Ausführungsform;
- 2 eine Ansicht eines Bodens mit einem Einsatz gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- 3 eine Ansicht eines Bodens mit einem Einsatz gemäß einer dritten Ausführungsform;
- 4 eine Ansicht eines Bodens mit einem Einsatz gemäß einer vierten Ausführungsform;
- 5 eine Ansicht eines Bodens mit einem Einsatz gemäß einer fünften Ausführungsform;
- 6 a, b Schnittansichten eines Bodens mit Einsatz in zwei Varianten.
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1 zeigt eine Ansicht eines Bodens 1 eines Kochgefäßes, insbesondere einer Pfanne, mit einem ferromagnetischen, metallischen Einsatz 2 gemäß einer ersten Ausführungsform. Der Boden 1 weist eine kreisförmige Grundfläche 2 mit einer Unterseite 3 und einer in der Ansicht nicht sichtbaren Oberseite auf. Die Unterseite 3 des Bodens 1 dient als Aufstandsfläche auf einem Kochfeld eines Elektroherdes, insbesondere eines Induktionsherdes. Die Oberseite des Bodens kommt mit dem in dem Kochgefäß zu erwärmenden Gargut in Kontakt. Hiervon ist, in Abhängigkeit vom Typ des Kochgefäßes, auch eine abweichende Ausgestaltung der Grundfläche denkbar, beispielsweise eine oval oder rechteckförmig ausgebildete Grundfläche.
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Die Darstellung in 1 zeigt eine Ansicht von der Unterseite 3 her, wobei die Unterseite 3 freigelegt dargestellt ist. Der Boden 1 wird aus einem ersten gießfähigen Material hergestellt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird der Boden 1 aus einem als Aluminiumlegierung ausgeführten ersten Material im Aluminiumgussverfahren hergestellt. Bevorzugt kann der Boden 1 aus einem gießfähigen Metall-, Kunststoff-, Keramik- oder Kompositmaterial hergestellt werden. Dabei kommen insbesondere Aluminiumlegierungen als gießfähiges Material bei der Herstellung des Bodens 1 zur Anwendung.
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Mit dem Boden 1 wird ein aus einem zweiten Material bestehender gitterförmiger Einsatz 4 mit Durchbrechungen 6 vergossen. Das zweite Material ist ein ferromagnetisches Material, beispielsweise ein aluminierter Stahl. Hierzu wird der Einsatz 4 in einem Gusswerkzeug angeordnet und anschließend umgossen. Der Einsatz 4 wird so vergossen, dass Randbereiche eingegossen und von dem ersten Material umschlossen sind, und eine Gießüberdeckung aufweisen, die zumindest 0,5 mm, insbesondere 1 mm bis 3,5 mm betragen kann. Der Begriff Gießüberdeckung bezeichnet den Materialüberstand zwischen der Unterseite des Einsatzes 4 und der Unterseite 3 des Bodens, in Dickenrichtung des Bodens 1 gesehen. Der Einsatz 4 wird mit einer Materialstärke von mindestens 0,2 mm, bevorzugt im Bereich von 0,4 mm bis 2 mm, hergestellt. Die Gießüberdeckung von zumindest 0,5 mm ermöglicht die Nachbearbeitung der Unterseite des gegossenen Bodens 1 durch ein zerspanendes Fertigungsverfahren, insbesondere durch Abdrehen. Dabei wird die Unterseite 3 lediglich soweit abgedreht, dass der Einsatz 4 an den Randbereichen von dem ersten Material eingefasst bleibt. Auf diese Weise wird verhindert, dass auf der Unterseite 3 offene Fugen zwischen den Randbereichen des Einsatzes 4 und dem diesen umgebenden Boden 1 entstehen. Ein weiterer Grund für eine einzuhaltende Mindestdicke der Gießüberdeckung ergibt sich daraus, dass die Unterseite 3 des Bodens 1 konkav abgedreht wird. Dadurch lässt sich beim späteren Gebrauch eines mit dem Boden 1 ausgeführten Kochgefäßes vermeiden, dass der Boden aufgrund eines beim Erwärmen auftretenden Bodenverzugs ungleichmäßig, das heißt nicht vollflächig, auf dem Kochfeld aufsteht.
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Der Einsatz 4 weist eine gitterförmige Struktur 5 auf. Zur Herstellung des Bodens 1 wird in ein Gusswerkzeug zunächst der Einsatz 4 eingelegt, welcher im Anschluss daran mit dem ersten Material vergossen wird. Durch das Umgießen des Einsatzes 4 formt sich aufgrund seiner gitterförmigen Struktur 5 eine Art Schachbrettmuster aus, welches von Segmenten in den Durchbrechungen 6 des Bodens 1 gebildet wird. Bei den Segmenten handelt es sich um das erste Material, das zwischen der gitterförmigen Struktur 5 erstarrt.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Einsatz 4 vor dem Einlegen in ein Gusswerkzeug oberflächenbehandelt wird. Insbesondere durch ein Aufrauen und Reinigen zumindest einer Oberfläche des Einsatzes 4 lässt sich die Haftung verbessern. Die Oberflächenbehandlung kann mechanisch, beispielsweise durch Schleifen, Polieren, Bürsten, Strahlen oder dergleichen, durch Lasern sowie chemisch, beispielsweise durch Entfetten, erfolgen. Dabei kann die Oberflächenbehandlung des Einsatzes 4 sowohl einseitig als auch beidseitig durchgeführt werden. Der Einsatz kann aus aluminiertem Stahl bestehen.
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Die Darstellung in 2 zeigt eine Ansicht des Bodens 1 mit einem Einsatz 20 gemäß einer zweiten Ausführungsform. Der Einsatz 20 wird von mehreren, ineinander verschachtelt angeordneten kreisringförmigen Abschnitten 21a, 21b, 21c gebildet. Die einzelnen Abschnitte 21a, 21b, 21c weisen zum Mittelpunkt des Bodens 1 hin in abnehmende Durchmesser auf. Die jeweils zueinander benachbart angeordneten Abschnitte 21a und 21b sowie 21b und 21c sind miteinander durch einen oder mehrere sich in radialer Richtung erstreckende Stege 22 verbunden. Bevorzugt sind die Stege 22 unter einem gleich großen Winkel zueinander versetzt angeordnet, wenn zwei oder mehr Stege 22 die jeweiligen Abschnitte 21a und 21b bzw. 21b und 21c miteinander verbinden. Durch das Anordnen von Stegen 22 zwischen den Abschnitten 21a und 21b bzw. 21b und 21c lässt sich eine einstückige Ausführung des aus einzelnen Abschnitten bestehenden Einsatzes 20 erreichen. Zwischen den Abschnitten 21a, 21b, 21c bilden sich durch das Umgießen Segmente 23 aus, wie dies bereits im Zusammenhang mit 1 erläutert wurde.
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Zudem können die Stege 22 gegenüber den miteinander verbundenen Abschnitten 21a und 21b bzw. 21b und 21c in Dickenrichtung von der Unterseite zurückversetzt ausgeführt sein. Hierdurch stellt sich eine größere Gießüberdeckung zwischen den Abschnitten 21a, 21b, 21c im Bereich der Stege ein, welche nach dem Abdrehen erhalten bleibt. Dadurch wird einem Lösen des Einsatzes 20 vom Boden 1 weiter entgegengewirkt. Aufgrund der größeren Gießüberdeckung sind die Stege 22 auf der Unterseite 3 zudem nicht sichtbar. Für eine zurückversetzte Ausführung können die Stege 22 eine gleiche Materialstärke aufweisen wie die miteinander zu verbindenden Abschnitte 21a, 21b, 21c, oder die Stege 22 können eine geringere Materialstärke als die Abschnitte 21a, 21b, 21c aufweisen. Eine höhere Gießüberdeckung der Stege 22 als der Abschnitte des Einsatzes führt dazu, dass die Stege nach außen hin nicht sichtbar sind, was gerade bei einer geringen verbleibenden Gießüberdeckung von z.B. 0,1 mm nach dem Abdrehen vorteilhaft ist.
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Ein Vorteil einer Ausführung des Einsatzes in Form konzentrischer Ringe ergibt sich beim Abdrehen. Alle Ränder der ineinander verschachtelt angeordneten Abschnitte 21a, 21b, 21c verlaufen parallel zur Bearbeitungsrichtung einer Drehmaschine.
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3 zeigt eine Ansicht des Bodens 1 mit einem Einsatz 30 gemäß einer dritten Ausführungsform. Gemäß dieser Ausführungsform ist der Einsatz 30 ebenfalls einstückig ausgeführt. Die Form des Einsatzes 30 entspricht im Wesentlichen einer Spirale. Der Einsatz 30 weist einen durchgehenden Spiralarm 31 auf. Der Spiralarm 31 ist mit einer vom Radius 32 abhängigen Breite 33 ausgeführt. Die Breite 33 des Einsatzes 30 nimmt bei der dargestellten Ausführungsform mit abnehmendem Radius 32 ab. Denkbar ist auch eine über den Radius 32 konstante oder zunehmende Breite 33 des Spiralarmes 31.
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Die Darstellung in 4 zeigt eine Ansicht des Bodens 1 mit einem Einsatz 50 gemäß einer fünften Ausführungsform. Der Einsatz 50 ist einstückig ausgeführt und weist einen im Wesentlichen mäanderförmigen Verlauf auf. Der Einsatz 50 hat einen mäanderförmig verlaufenden Arm 51. Die zwischen dem mäanderförmig verlaufenden Arm 51 liegenden freien Bereiche werden durch das Umgießen vollständig aufgefüllt.
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In 5 ist eine Ansicht des Bodens 1 mit einem Einsatz 60 gemäß einer fünften Ausführungsform dargestellt. Der Einsatz 60 ist ebenfalls einstückig ausgeführt. Der Verlauf des Einsatzes 60 entspricht im Wesentlichen dem einer Rechteckspirale. Zwischen den einzelnen Spiralarmabschnitten 61 sind im Wesentlichen gleich große Abstände 62 vorgesehen, welche beim Umgießen mit dem ersten gießfähigen Material ausgefüllt werden.
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Das eingangs im Zusammenhang mit dem Boden 1 gemäß der 1 beschriebene Herstellverfahren eines Kochgefäßes ist auf alle vorstehend beschriebenen Ausführungsformen von Einsätzen für den Boden 1 des Kochgefäßes anwendbar. Dies gilt entsprechend für die zumindest einseitige Oberflächenbehandlung des Einsatzes vor dem Umgießen.
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In der nachstehenden Tabelle 1 sind beispielhaft zweckmäßige Kombinationen von Gießüberdeckung im Boden und der Materialstärke des Einsatzes aufgeführt:
Gießüberdeckung | Materialstärke des Einsatzes |
1 mm | 0,2 mm |
1 mm | 0,4 mm |
2 mm | 0,4 mm |
2 mm | 0,8 mm |
3 mm | 1,0 bis 1,5 mm |
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6 a und b zeigen Schnittansichten eines Bodens mit Einsatz in zwei Varianten. 6a erläutert eine erste Variante, bei der Teilbereiche 8.1, 8.2, 8.3 der Unterseite 8 eines Einsatzes 4, die frei von dem ersten Material 1a bleiben, einen relativ großen Anteil der gesamten Unterseite 8 bilden, Der Einsatz 4 ist aus Einsatzteilen 4.1, 4.2, 4.3 gebildet, die jeweils durch nicht näher dargestellte Stege 7 miteinander verbunden sind. Der Anteil der Teilbereiche 8.1, 8.2, 8.3, die nicht von dem ersten Material 1a des Bodens 1 bedeckt sind, beträgt etwa 80 bis 90 %. Das erste Material 1a umschließt die Randbereiche des Einsatzes, in diesem Falle die Randbereiche der Einsatzteile 4.1, 4.2, 4.3 vollständig.
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6b zeigt eine zweite Variante, bei der der Anteil der frei von dem ersten Material 1a bleibenden Teilbereiche 8.1, 8.2, 8.3 der Unterseite 8 des Einsatzes 4 kleiner ist und etwa 20 bis 30 % der Gesamtfläche der Unterseite 8 des Einsatzes 4 beträgt.
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Bei beiden Varianten beträgt die Dicke d des Einsatzes bzw. der Einsatzteile 4.1, 4.2, 4.3 bspw. 0,8 mm. Der Abstand der Unterseite 8 des Einsatzes bzw. der Abstand der Teilbereiche 8.1, 8.2, 8.3 von der Unterseite 3 des Bodens 1 beträgt zumindest an einem Teilbereiche 8.1, 8.2 oder 8.3 1 mm oder mehr. An anderen Teilbereichen der Unterseite 8 des Einsatzes 4 kann der Abstand von der Unterseite 3 des Bodens 1 kleiner sein. Dies ist insbesondere im mittleren Bereich des Bodens der Fall, aufgrund der konkaven Ausbildung der Unterseite 3 zwecks Bildung des vorstehend beschriebenen Einzugs.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Boden
- 1a
- erstes Material
- 2
- Grundfläche
- 3
- Unterseite (von 1)
- 4
- Einsatz
- 4.1, 4.2, 4.3
- Einsatzteil
- 5
- Struktur
- 6
- Durchbrechung
- 7
- Steg
- 8
- Unterseite (von 4)
- 8.1, 8.2, 8.3
- Teilbereich (von 8)
- 20
- Einsatz
- 21a
- Abschnitt
- 21b
- Abschnitt
- 21c
- Abschnitt
- 22
- Steg
- 23
- Segment
- 30
- Einsatz
- 31
- Spiralarm
- 32
- Radius
- 33
- Breite
- 50
- Einsatz
- 51
- Arm
- 60
- Einsatz
- 61
- Spiralarm
- 62
- Breite
- a
- Abstand (8 von 3)
- d
- Dicke (von 4)