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Die Erfindung betrifft ein Abtrageverfahren und eine dabei einsetzbare Abtragevorrichtung zum Abtragen von viskosem Medium von einer Fläche.
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Bei dem viskosen Medium handelt es sich insbesondere um Öl, und/oder ein Gemenge von Öl und Feststoff, insbesondere Sand. Bei der Fläche handelt es sich insbesondere um relativ ebene Strandflächen.
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Bei einer Havarie eines Öltankers oder einem Leck in einer Ölplattform im Meer gelangt meistens ein dabei entstandener Ölteppich ans Ufer und verschmutzt hierbei insbesondere Strände in großem Umfang.
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Ein bekannter Ansatz, solche Verschmutzungen anzugehen, besteht in einer manuellen Reinigung des betroffenen Strandes, bei der zumeist auch Lösungsmittel oder andere Chemikalien zur Trennung des Öls vom Sand des Strandes eingesetzt werden, die ihrerseits ebenfalls die Umwelt belasten und das mit der Reinigung befasste Personal gefährden können. Neben dieser zusätzlichen Umweltbelastung stellen insbesondere der personelle und zeitliche Aufwand sowie der geringe Wirkungsgrad der manuellen Reinigung einen Nachteil dar.
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Ein Versuch, den personellen und zeitlichen Aufwand zu reduzieren und gleichzeitig den Wirkungsgrad zu erhöhen, besteht in einer Nutzung von Maschinen, wobei allerdings bisher keine zufriedenstellende maschinelle Lösung gefunden wurde.
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US 4,157,016 offenbart einen kryogenischen Strandreiniger für ölverschmutze Strände. Hierbei sprüht der Strandreiniger flüssigen Stickstoff auf den verunreinigten Bereich, wodurch das Öl-Sand-Gemisch verfestigt wird, so dass das Gemisch vom darunterliegenden unverschmutzten Sand getrennt werden kann.
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DE 36 27 015 A1 offenbart ein automatisches Regelsystem für eine kontinuierliche Schnittkantenregelung mittels berührungsloser Oberflächenmessung an einem Erdräumgerät zum Abtragen einer ölverseuchten Schicht an einem Pflug oder Mähtisch oder einem anderen Schneidwerkzeug bei Schleppern oder Mähdreschern mit Sendern sowie Empfängern für die ausgesandte und durch Reflexion empfangene Strahlung zur Abstandsmessung und einer Auswert- und Regeleinheit zur Erstellung der Schnittkante. Es sind jeweils ein oder mehrere Ultraschall-Sender-Empfängerkombinationen vorgesehen, die mit einer die abtragende bzw. abgeschnittene Schichtdicke ermittelnden Auswert- und Regeleinheit verbunden sind, wobei die Auswert- und Regeleinheit über ein Stellglied die absolute Erdräumgeräteposition bzw. Schneidwerkzeugposition in der Vertikalen (Höhe) und der Horizontalen (Ebene) regelt.
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Um Feststoffteilchen, wie Sand, Kies, Erdreich, Schlamm oder dergleichen ohne großen kostenverursachenden und apparativen Aufwand von durch Kohlenwasserstoff und insbesondere Öl bzw. Derivaten hiervon hervorgerufenen Verschmutzungen zu befreien, wird in
DE 33 36 980 A1 vorgeschlagen, die Verschmutzungen durch Zuführung eines Demulgators von den Feststoffteilchen abzulösen und die Feststoffteilchen, vorzugsweise durch Sedimentation, abzutrennen.
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Bei der Strandreinigung nach
US 5,404,613 wird der jeweils zu reinigende Strandbereich zunächst mit Wasser gesättigt, so dass Öl an die Oberfläche getrieben wird. Mit Hilfe eines Luftstroms wird eine Wassersäule gebildet, die eine Schaummischung aus Luft, Wasser und Öl trägt. Diese Schaumischung wird abgesaugt und das Öl so entfernt.
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Zu einer mobilen Sandreinigungsvorrichtung gemäß
DE 199 60 209 C1 gehört ein auf der Sandoberfläche fahrbares Gestell, an dem ein Sandelevator verstellbar gehalten ist, der mit einer endlosen, motorisch antreibbaren, umlaufenden Fördereinrichtung ausgerüstet ist. Die jeweilige Grabtiefe hängt vom Ausmaß der jeweiligen Verstellung/Absenkung des Sandelevators bezüglich des Gestells ab. Sandkästen können ein Sandtiefenprofil mit unterschiedlichen Sandtiefen aufweisen, und eine sachgerechte Sandreinigung erfordert eine Anpassung an dieses Sandtiefenprofil. Um eine objektive Angabe und Kontrolle der tatsächlich gereinigten Sandmenge zu ermöglichen, ist von
DE 199 60 209 C1 vorgesehen, dass die Sandreinigungsvorrichtung mit einer Signalverarbeitungseinrichtung ausgerüstet ist. Weiterhin ist ein Grabtiefensensor vorhanden, welcher die jeweilige Verstellung/Absenkung des Sandelevators bezüglich des Gestells erfasst und entsprechende elektrische Signale erzeugt und an die Signalverarbeitungseinrichtung übermittelt.
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DE 101 13 703 A1 offenbart eine Strandreinigungsvorrichtung und ein Verfahren zur Steuerung der Arbeitstiefe eines Aufnahmebereichs. Der Aufnahmebereich zum Erfassen eines Untergrund/Schmutzgemisches wird relativ zum Untergrund abgesenkt oder angehoben. Gemäß
DE 101 13 703 A1 wird die Oberflächenkontur des Untergrundes in Fahrtrichtung vor dem Aufnahmebereich erfasst und abhängig vom Verlauf der Oberflächenkontur der Aufnahmebereich entsprechend abgesenkt, angehoben oder auf gleichem Niveau bleibend angesteuert.
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In
DE 102012 024 153 wird eine Abtragevorrichtung für viskose Medien beschrieben, welche auf die Erfassung einer Verschmutzungstiefe und eine entsprechende Steuerung der Abtragerampe abzielt. Zur Beförderung des gesammelten viskosen Mediums aus der Abtragevorrichtung ist eine Pumpe vorgesehen.
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Alle bisherigen maschinellen Reinigungsansätze weisen den Nachteil auf, dass die jeweilige Effektivität der Reinigung sehr stark von der tatsächlichen Konsistenz des aufzunehmenden Mediums abhängt. Manche maschinellen Ansätze arbeiten nur bei sehr flüssiger Phase, andere wiederum nur bei sehr fester Konsistenz. Zusätzlich werden alle bisherigen Ansätze stark von groben Verunreinigungen in den viskosen Medien behindert (z.B. Holzteilen, Netzen, Flaschen etc.).
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Weiterhin nachteilig an den bisherigen maschinellen Reinigungsansätzen ist anzusehen, dass auch bei gelungener Aufnahme eines viskosen Mediums die weitere Beförderung und Zwischenlagerung nicht angemessen adressiert werden. Das viskose Medium aus dem Aufnahmegerät sollte nämlich zunächst in einen geeigneten Abfallbehälter überführt und dann einer ordnungsgemäßen Abfallbeseitigung zugeführt werden. Hierfür wurden bisher keine effektiven Verfahrensweisen und Vorrichtungen entwickelt, so dass heute zu Tage Hilfskonstruktionen wie mit Folien abgedichtet, notdürftig erstellte Sanddämme als Speicherbecken genutzt werden, aus denen zu einem späteren Zeitpunkt eine erneute Aufnahme und Verladung in ein geeignetes Transportfahrzeug notwendig werden. Dabei ist das gesammelte viskose Medium in der Regel Wind und Wetter ausgesetzt, wird durch Regen in Menge und Konsistenz verändert und gibt bei Sonneneinstrahlung teilweise giftige Dämpfe ab.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein technisch effektives und dabei kostengünstiges Abtrageverfahren und eine dabei einsetzbare Abtragevorrichtungen zum Aufnehmen von viskosen Medien, insbesondere Öl, und/oder ein Gemenge von viskosem Material und Feststoff, insbesondere Sand, von einer Fläche, insbesondere relativ ebenen Strandfläche und zu einem sicheren, umweltgerechten Zwischenlagern des aufgenommenen viskosen Mediums bereit zu stellen.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtragen von viskosem Medium von einer Fläche und zu einem sicheren, umweltgerechten Zwischenlagern des abgetragenen viskosen Mediums mit den folgenden Schritten: Bereitstellen einer Abtragevorrichtung an einem Trägerfahrzeug, Vortreiben der Abtragevorrichtung, so dass Medium in die Abtragevorrichtung gelangt, Anhalten des Trägerfahrzeugs, Verschließen der Abtragevorrichtung, Anheben der Abtragevorrichtung, Ausfahren einer Verlängerung aus der Abtragevorrichtung, Herausdrücken des Mediums aus der Abtragevorrichtung, Zwischenlagern des Mediums in einem Abfallbehälter, Einfahren der Verlängerung der Abtragevorrichtung, Absetzen der Abtragevorrichtung und Öffnen der Abtragevorrichtung.
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Je nach konstruktiver Auslegung der Abtragevorrichtung können noch die Zwischenschritte Entriegeln eines Absperrschiebers und Verriegeln eines Absperrschiebers vorkommen.
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Durch die bewegliche Verlängerung wird es möglich, die Bewegung der Abtragevorrichtung auf die beiden Grundbewegungen „Vortreiben“ und „waagerechtes Anheben bzw. Absenken“ zu reduzieren. Dies vereinfacht den Neuansatz der Abtragevorrichtung nach dem Herausdrücken des viskosen Mediums in den Abfallbehälter ganz erheblich, da das Trägerfahrzeug weder seine Fahrspur verlassen noch die Abtragevorrichtung neu ausrichten muss (z.B. Kippwinkel). Dadurch wird die Effektivität der Reinigungsarbeiten (Qualität und Quantität der Abtragung) erheblich gesteigert und auch weniger erfahrene Bediener des Trägerfahrzeugs lernen schnell, das erfindungsgemäße Abtrageverfahren zu beherrschen.
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Ohne die erfindungsgemäße, ein- und ausfahrbare Verlängerung könnte die Abtragevorrichtung nach dem Herausdrücken des viskosen Mediums in den Abfallbehälter nicht einfach waagerecht abgesetzt werden, da bei einer starren Verlängerung diese beim Absenken der Abtragevorrichtung unweigerlich mit dem gefüllten Abfallbehälter kollidieren würde.
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Bei geeigneten Abfallbehältern (z.B. flüssigkeitsdicht und verschließbar) ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, die gefüllten Abfallbehälter zunächst am Ort der Befüllung stehen zu lassen, da das in ihnen gesammelte viskose Medium nunmehr keinerlei Gefahr für Mensch oder Umwelt mehr darstellt. Das Einsammeln der Abfallbehälter kann somit zeitlich versetzt nach der Reinigung der verschmutzten Fläche erfolgen und kann damit auch mittels des für den Abtragevorgang eingesetzte Trägerfahrzeug erfolgen.
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Bedingt durch die sichere Lagerung in den Abfallbehältern wird in der Regel keine weitere Umladung mehr erforderlich, um das viskose Medium zu einer geeigneten Abfallbeseitigungsanlage zu transportieren. Die Abfallbehälter können auf normale LKWs verladen und über die Straße transportiert werden, ohne dabei die Transportfahrzeuge zu verschmutzen. Auch die Handhabung in der Abfallbeseitigungsanlage ist denkbar einfach, da das viskose Medium in gut handhabbaren Einheiten von z.B. 1 t Gewicht angeliefert wird und von fast allen gebräuchlichen Verladefahrzeugen gehandhabt werden kann. Des weiteren ist auch eine Zwischenlagerung in der Abfallbeseitigungsanlage problemlos möglich, da die Abfallbehälter das viskose Medium vor Kontakt mit Wind und Wetter schützen und darüber hinaus keine Emissionen (Dämpfe) zulassen.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Abtragevorrichtung zum Aufnehmen von viskosem Medium von einer Fläche mit einer Schaufel mit einer Abtragekante und einer beweglichen Vorderwand zum Abtragen des viskosem Mediums in die Schaufel, einer Verbindung zu einem Trägerfahrzeug, wobei das Trägerfahrzeug die Abtragevorrichtung vortreibt, anhebt und absenkt, einem Schubantrieb mit einer Schubfläche zum Herausdrücken des viskosen Mediums aus der Schaufel, einem Auslasstrichter mit einer Verlängerung.
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Es ist besonders vorteilhaft, die als Anbaugerät ausgestaltete Abtragevorrichtung vor einem Trägerfahrzeug anzuordnen, da so das Trägerfahrzeug nur den Bereich befährt, von dem das viskose Medium bereits entfernt ist, so dass eine Verschmutzung des Trägerfahrzeugs mit viskosem Medium weitestgehend vermieden werden kann.
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Die Ausgestaltung der Abtragevorrichtung als Anbaugerät erlaubt eine sehr große Flexibilität hinsichtlich der Benutzung des Abtragevorrichtung. Sollen erfindungsgemäße Abtragevorrichtungen beispielsweise zur Aufnahme bzw. zum Abtragen von ausgetretenem Öl bei einer Ölverschmutzung eines Strandes eingesetzt werden, ist es effizienter lediglich die Abtragevorrichtungen z.B. von einer zentralen Lagerung, zum Einsatzort zu bringen und dort bereits lokal vorhandene Trägerfahrzeuge (z.B. herkömmliche Radlader, Gabelstapler und Traktoren) zu nutzen, als eine entsprechend größere und komplexere selbstfahrend Abtragevorrichtung zum Einsatzort zu bringen.
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Vorteilhafterweise ist die Abtragevorrichtung für eine Anbringung als Anbaugerät an einer bekannten Verbindung zu einem Trägerfahrzeug ausgestaltet, z.B. einer standardisierten 3-Punkt-Aufhängung, wobei die Erfindung aber nicht auf diese spezielle Lösung beschränkt ist.
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Das jeweilige Trägergfahrzeug erzeugt das für die Aufnahme des viskosen Mediums erforderliche Vortreiben der Abtragevorrichtung sowie deren waagerechtes Anheben.
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Merkmale vorteilhafter Ausführungsformen sind insbesondere in den jeweiligen Unteransprüchen definiert. Die für jeweils einen Aspekt der Erfindung beschriebenen besonderen Ausführungsformen oder Ausführungsbeispiele sind ebenso als Ausführungsformen oder Ausführungsbeispiele für andere Aspekte der Erfindung anzusehen.
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In einer Ausführungsform versorgt das Trägerfahrzeug auch den Schubantrieb mit der erforderlichen Energie. Dies kann z.B. mechanische Energie über eine Zapfwelle oder hydraulische und/oder elektrische Energie vom Bordsystem des Trägerfahrzeugs sein. Es ist aber ebenso möglich, die Energieversorgung der Abtragevorrichtung durch eine eigene Energieversorgung sicherzustellen. Dadurch wird eine komplett autarke Energieversorgung der Abtragevorrichtung sichergestellt und Überlastungen des Bordsystems des Trägerfahrzeugs würden ebenso ausgeschlossen wie unerwünschte Verunreinigungen z.B. eines kombinierten Hydraulikölkreislaufs.
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Bei der Schaufel der Abtragevorrichtung handelt es sich in einer bevorzugten Ausführungsform um eine rechteckige Stahlkonstruktion, die z.B. an ihrer linken und hinteren Seite durch Stahlwände abgeschlossen ist und an ihrer rechten Seite in einen trichterförmigen Auslasstrichter übergeht. An der Vorderseite ist eine Vorderwand vorgesehen, welche durch einen Antrieb so vertikal bewegt oder über ein Scharnier geschwenkt werden kann, dass sie die Schaufel auch nach vorne abschließen kann. Auf der Oberseite der Schaufel befindet sich bevorzugt ein Deckel, welcher z.B. für Wartungszwecke geöffnet werden kann. Durch die beschrieben Konstruktion kann die Schaufel mit dem verbundenen Auslasstrichter im Bedarfsfall (d.h. wenn genügend viskoses Material in die Schaufel abgetragen wurde) zu einem im Wesentlichen geschlossen Körper werden.
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in einer vorteilhaften Ausführungsform ist an der linken Innenseite der Schaufel eine Schubfläche angeordnet, deren Geometrie genau den geometrischen Bedingungen im Inneren der Schaufel angepasst ist. Diese Schubfläche wird im Bedarfsfall (d.h. zum Herausdrücken des viskosen Mediums aus der Schaufel) durch einen Antrieb so vorgeschoben, dass sie das im Inneren der Schaufel gesammelte viskose Medium durch den Auslasstricher herausdrückt. Der Antrieb der Schubfläche erfolgt in einer bevorzugten Ausführungsform über einen oder mehrere Hydraulikzylinder. Die Bewegungsrichtung der Schubfläche steht in einer bevorzugten Ausführungsvariante senkrecht auf der Bewegungsrichtung des Trägerfahrzeugs beim Abtragevorgang.
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Am bzw. im Auslasstrichter ist eine Verlängerung angebracht. Diese wird kurz vor dem Herausdrücken des viskosen Mediums ausgefahren und kurz nach dem Herausdrücken wieder eingefahren. Um unbeabsichtigte Verschmutzungen zu vermeiden - z.B. durch Heraustropfen von viskosem Medium aus der Verlängerung bzw. dem Auslasstrichter - ist vorteilhafterweise am Ende der Verlängerung ein Absperrschieber angebracht. Dieser kann manuell oder maschinell geöffnet und geschlossen werden.
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An der Vorderseite der Schaufel der Abtragevorrichtung befindet sich bei einer vorteilhaften Ausführungsform eine bewegliche Abtragekante. Diese Abtragekante kann über einen Drehantrieb so gesteuert werden, dass sie die vertikale Abtragetiefe für das viskose Medium definiert, ohne das die Schaufel vertikal justiert werden muss. Dadurch kann einfach und effektiv auf variierende Schichtdicken des viskosen Mediums und bin begrenztem Umfang auch auf Unebenheiten der verschmutzten Fläche reagiert werden.
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Die Steuerung der Abtragekante erfolgt bei einer bevorzugten Ausführungsform durch eine zweite Person die sich mit guter Sicht auf einem speziellen Arbeitsplatz auf der Abtragevorrichtung positioniert und in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform die Steuerung über eine Fernbedienung vornimmt. Der Arbeitsplatz wird durch Geländer gegen Herausfallen der Person gesichert.
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Um einen effektiven Reinigungsvorgang sicherzustellen, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform ein Stauraum für unbenutzte, zusammen gefaltete Abfallbehälter oben auf dem Deckel der Schaufel vorgesehen. Diese können von einer Person über einen Auftritt an der Schaufel erreicht werden und lassen sich auch von einer Person einfach für den Befüllvorgang aufstellen. Bei diesen Abfallbehältern handelt es sich bevorzugt um so genannte „Big Bags“ wie sie aus der Industrie bekannt sind, die sogar für die Befüllung mit Flüssigkeiten geeignet sind.
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Im Folgenden werden einzelne Aspekte und vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigt:
- 1 Schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Abtrageverfahrens.
- 2 Schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Abtragevorrichtung (rückwärtige Ansicht).
- 3 Schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Abtragevorrichtung (Draufsicht mit Trägerfahrzeug).
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1 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Abtrageverfahrens. Das hier diskutierte beispielhafte Abtrageverfahren 100 dient zum Abtragen eines Gemenges von viskosem Medium, nämlich Öl, und Feststoff, nämlich Sand, von einer Fläche, nämlich einem Strand, und umfasst die nachfolgend beschriebenen Schritte.
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Zunächst wird in Schritt 101 eine erfindungsgemäße Abtragevorrichtung als Anbaugerät an ein Trägerfahrzeug bereitgestellt. In Schritt 102 wird dieses Abtragevorrichtung vom Trägerfahrzeug vorgetrieben, so dass ein Gemenge von Feststoff, also Sand, und viskosem Medium, also Öl, in die Schaufel der Abtragevorrichtung gelangt.
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Sobald genug viskoses Medium in der Schaufel angesammelt wurde, wird das Trägerfahrzeug in Schritt 103 angehalten und in Schritt 104 die Schaufel verschlossen, so dass kein viskoses Medium herausfließen kann.
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In Schritt 105 wird die Abtragevorrichtung waagerecht, d.h. ohne Verkippung der Schaufel, angehoben, und zwar so weit, dass der Auslasstrichter genügend vertikalen Abstand zum Abfallbehälter aufweist. In Schritt 106 wird dann eine Verlängerung ausgefahren, und zwar so weit, dass sich das Ende der Verlängerung etwa senkrecht über einem Abfallbehälters befindet.
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In Schritt 107 wird sodann das viskose Medium mittels einer Schubfläche aus der Schaufel und durch den Auslasstrichter in den Abfallbehälter herausgedrückt und in Schritt 111 im Abfallbehälter zwischengelagert.
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Danach wird in Schritt 108 die Verlängerung wieder eingefahren. In Schritt 109 wird die Abtragevorrichtung wieder waagerecht abgesetzt und die Schaufel in Schritt 110 wieder geöffnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abtrageverfahrens wird am Ende der Verlängerung ein Absperrschieber vorgesehen um zwischenzeitliches Heraustropfen von viskosem Medium aus der Verlängerung zu vermeiden. In diesem Fall wird der Absperrschieber nach Schritt 106 (Ausfahren) zunächst in Schritt 112 entriegelt und nach dem Schritt 107 (Herausdrücken) des viskosen Mediums in Schritt 113 wieder verriegelt.
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2 zeigt in einer schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Abtragevorrichtung die rückwärtige Ansicht der Abtragevorrichtung (dies entspricht etwa der Sicht des Bedieners des Trägerfahrzeugs).
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Zu sehen ist eine Schaufel 2 der Abtragevorrichtung 1 mit Verbindungen 3 zur Aufnahme an einem Trägerfahrzeug 14 (nicht in 2 dargestellt). Auf der Schaufel befindet sich ein Vorrat an zusammengefalteten Abfallbehältern 9. Eine Vorderwand 13 der Schaufel 2 ist nach oben gezogen. Auf der linken Seite sind ein Schubantrieb 5 und eine Energieversorgung 4 dargestellt. Auf der rechten Seite ist ein Auslasstrichter 11 mit einer Verlängerung 16 (im ausgefahrenen Zustand) und einem Absperrschieber 12 abgebildet. Die Beweglichkeit der Verlängerung 16 wird durch den schwarzen Doppelpfeil angezeigt. Zusätzlich dargestellt sind ein Geländer 10 und ein Auftritt 6.
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Das viskose Medium 18 wird aus der Schaufel 2 durch den Auslasstrichter 16 und den Absperrschieber 12 in einen Abfallbehälter 9 gedrückt (dargestellt durch den schwarzen Pfeil). Die verfahrensgemäße vertikale Bewegung der Abtragevorrichtung 1 wird durch einen schwarzen Doppelpfeil unter der Abtragevorrichtung 1 dargestellt.
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Wichtige Funktionen der Abtragevorrichtung wie Einstellen der Abtragetiefe der Abtragekante 8, Öffnen und Schließen des Schiebers 12 und Herausdrücken des Mediums 18 werden von einer Person 20 gesteuert, welche auf einem mit einem Geländer 10 gesicherten Arbeitsplatz 7 auf der Abtragevorrichtung 1 steht.
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3 zeigt in einer schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels die erfindungsgemäße Abtragevorrichtung in der Draufsicht einschließlich des Trägerfahrzeugs.
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Zu sehen ist eine an einem Trägerfahrzeug 14 über eine Verbindungen 3 bereitgestellte Abtragevorrichtung 1 sowie ein auf einer Fläche 19 befindliches viskoses Medium 18. Mittig ist die Schaufel 2 abgebildet, wobei in dieser Ansicht von oben der Deckel 17 dargestellt ist. Auf dem Deckel 17 sind die zusammen gefalteten Abfallbehälter 9 zu sehen. Vor der Schaufel 2 ist die Abtragekante 8 dargestellt.
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Auf der linken Seite sind der Schubantrieb 5 und die Energieversorgung 4 angeordnet. Auf der rechten Seite schließt sich an die Schaufel 2 der Auslasstrichter 11 mit der Verlängerung 16 (im ausgefahrenen Zustand) und dem Absperrschieber 12 an. Außerdem zu sehen sind der Auftritt 6 und der Arbeitsplatz 7 mit dem Geländer 10. Unterhalb der Absperrschiebers 12 ist der Abfallbehälter 9 angeordnet. Das viskose Medium 18 wird in den Abfallbehälter 9 gedrückt und dort zwischengelagert.
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Die nicht dargestellte Schubfläche 15 befindet sich unterhalb des Deckels 17. Während des Abtragevorgangs liegt die Schubfläche 15 an der linken inneren Seite der Schaufel 2 an und wird für das Herausdrücken des viskosen Mediums 18 vom Schubantrieb 5 nach rechts in Richtung Auslasstrichter 11 bewegt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abtragevorrichtung
- 2
- Schaufel
- 3
- Verbindung
- 4
- Energieversorgung
- 5
- Schubantrieb
- 6
- Auftritt
- 7
- Arbeitsplatz
- 8
- Abtragekante
- 9
- Abfallbehälter
- 10
- Geländer
- 11
- Auslasstrichter
- 12
- Absperrschieber
- 13
- Vorderwand
- 14
- Trägerfahrzeug
- 15
- Schubfläche
- 16
- Verlängerung
- 17
- Deckel
- 18
- viskoses Medium
- 19
- Fläche
- 20
- Person
- 100
- Abtrageverfahren
- 101
- Bereitstellen
- 102
- Vortreiben
- 103
- Anhalten
- 104
- Verschließen
- 105
- Anheben
- 106
- Ausfahren
- 107
- Herausdrücken
- 108
- Einfahren
- 109
- Absetzen
- 110
- Öffnen
- 111
- Zwischenlagern
- 112
- Entriegeln
- 113
- Verriegeln
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4157016 [0006]
- DE 3627015 A1 [0007]
- DE 3336980 A1 [0008]
- US 5404613 [0009]
- DE 19960209 C1 [0010]
- DE 10113703 A1 [0011]
- DE 102012024153 [0012]