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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hantelgewicht, eine Hantelstange sowie eine Hantel mit mindestens einem der vorgenannten Hantelbestandteile.
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Hanteln dienen im Allgemeinen zum Training des menschlichen Bewegungsapparates und werden dabei insbesondere zum gezielten Muskelaufbau verwendet. Dabei gibt es verschiedene Arten von Hanteln, wobei die bekannteste der unterschiedlichen Hantelformen mit Sicherheit eine Stabhantel sein dürfte, die an den beiden Endbereichen eines stabförmigen Hantelgriffs oder einer stabförmigen Hantelstange ein typischerweise scheibenförmiges Hantelgewicht aufweist. Dabei ist in dem Hantelgewicht mittig eine Ausnehmung vorgesehen, durch die die Hantelstange hindurch geführt wird, um diese mit der Hantelstange in Eingriff zu bringen.
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Herkömmliche aus dem Stand der Technik bekannte Kurz- oder auch Langhanteln sind als statische Trainingsgeräte ausgeführt, bei denen die manuelle Bewegung entgegen der Schwerkraft zu dem gewünschten Trainingseffekt führt.
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In den letzten Jahren sind zudem Vibrationshanteln aufgekommen, die während eines Trainingsbetriebs in einen vibrierenden Zustand versetzt werden können. Durch eine Überlagerung der Vibrationsschwingungen zusätzlich zu der herkömmlichen Hantelbewegung ergibt sich ein verbesserter Trainingseffekt.
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Nachteilhaft hieran ist jedoch, dass der Vibrationsmechanismus über eine externe Stromquelle versorgt werden muss, so dass der Aufbau einer Vibrationshantel komplex und kostenintensiv ist.
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Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung eine Hantel bzw. Hantelbestandteile (Hantelgewicht, Hantelstange) zu schaffen, die die vorstehend aufgeführten Nachteile überwindet und mit der dennoch ein vergleichbarer Trainingseffekt erreicht werden kann, zumindest aber ein verbesserter Trainingseffekt gegenüber eine herkömmlichen Hantel erzielt wird.
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Dies gelingt z.B. mit einem Hantelgewicht, dass sämtliche Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Demnach umfasst das Hantelgewicht einen Grundkörper, eine Ausnehmung in dem Grundkörper zum Einführen oder Durchführen einer Hantelstange entlang einer Einführ- oder Durchführachse, wobei der Grundkörper bei einer Rotation um die Einführ- oder Durchführachse eine Unwucht aufweist. Ferner ist das Hantelgewicht dadurch gekennzeichnet, dass ein Verbindungsmittel vorgesehen ist, das in der Ausnehmung angeordnet ist und dazu ausgelegt ist, eine Rotation des Grundkörpers bei einer ein- oder durchgeführten Hantelstange um die Einführ- oder Durchführachse zuzulassen.
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Ein so fortgebildetes Hantelgewicht kann demnach mit einer herkömmlichen Hantelstange zusammenwirken und bildet dabei eine verbesserte Hantel. Durch aufstecken des Hantelgewichts auf die Hantelstange und einem Befestigen des Hantelgewichts an einer bestimmten Längsposition der Hantelstange, kann bei einer typischen, kreisförmigen Hebebewegung der mit einer Unwucht versehene Grundkörper des Hantelgewichts um die Längsachse der Hantelstange rotieren. Bei der Rotation des mit der Unwucht versehenen Hantelgewichts entsteht ein zusätzlicher Trainingsreiz gegenüber einer Starrhantel, deren Hantelgewicht nicht bewegbar gegenüber der Hantelstange und deren Hantelgewicht keine Unwucht aufweist, so dass hierbei weitere Muskel und Muskelgruppen stimuliert werden. Dabei erfolgt eine Befestigung des Hantelgewichts so, dass eine Bewegung des Hantelgewichts in Längsrichtung der Hantelstange nicht möglich ist, eine Rotation des Hantelgewichts aber schon.
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Nach einer weiteren optionalen Fortbildung der Erfindung ist das Verbindungsmittel ferner dazu ausgelegt, die Rotation des Grundkörpers an einer festgelegten Längsposition einer Hantelstange zuzulassen.
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Dadurch ist es möglich, das Hantelgewicht an einer bestimmten Stelle der Hantelstange zu befestigen und dennoch die Rotierbarkeit des Hantelgewichts um die Längsachse der Hantelstange herum beizubehalten.
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Ferner kann das Hantelgewicht mit einem Verzögerungsmittel versehen sein, das einer Rotation des Grundkörpers bei einer ein- oder durchgeführten Hantelstange um die Ein- oder Durchführachse entgegenwirkt, um die Rotation in ihrer Geschwindigkeit zu verzögern. Beispielsweise kann hierbei der freien Rotationsbeweglichkeit des Grundkörpers gegenüber einem Teil des Verbindungsmittels mit Hilfe eines Gummibandes oder vergleichbaren elastischen Elementen entgegengewirkt werden. Eine mit Hilfe des Verzögerungsmittels verlangsamte Rotation führt zu einem besonders ausgeprägten Trainingsreiz.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass das Verzögerungsmittel und das Verbindungsmittel durch ein gemeinsames Bauteil verkörpert sind.
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So kann nach einer optionalen Modifikation der Erfindung das Verbindungsmittel ein Kugellager sein, vorzugsweise ein ringförmiges Kugellager, oder ein solches Kugellager umfassen. Dabei ist das Kugellager dazu ausgelegt, mit einer Hantelstange zusammenzuwirken und/oder wobei das Kugellager einen Außenring aufweist, der starr mit dem Grundkörper des Hantelgewichts verbunden ist. Das Verzögerungsmittel, das die Verminderung der Rotationsgeschwindigkeit zum Ziele hat, kann bspw. dadurch vorgesehen sein, dass das Kugellager einen besonders hohen Reibungskoeffizienten aufweist.
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Nach der Erfindung ist es demnach auch umfasst, dass das Hantelgewicht als Ausnehmung zum Ein- oder Durchführen einer Hantelstange einen Innenring eines Kugellagers vorsieht. Der Innenring des Kugellagers ist dabei gegenüber dem Außenring des Kugellagers verdrehbar.
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Nach einer bevorzugten Gestaltung der Erfindung ist das Hantelgewicht eine Hantelscheibe, die vorzugsweise zu einem in ihrer Mitte bzw. Schwerpunkt versetzten Bereichs des scheibenförmigen Grundkörpers eine Ausnehmung zum Aufstecken auf eine Hantelstange aufweist. Aufgrund der zur Mitte bzw. Schwerpunkt des scheibenförmigen Grundkörpers versetzten Ausnehmung ergibt sich automatisch die Unwucht bei einer Rotation um die Ausnehmung.
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Nach einer weiteren Fortbildung der Erfindung weist das Hantelgewicht zum Erzeugen der Unwucht eine sich ändernde Massendichte in seinem Grundkörper auf und/oder ist mit einem Zusatzgewicht verbunden. So kann bspw. an dem Grundkörper des Hantelgewichts ein weiteres Zusatzgewicht befestigt werden, das für die Unwucht sorgt. Je nach gewünschtem Trainingsreiz bzw. gewünschter Stärke der Unwucht kann ein unterschiedlich schweres Zusatzgewicht einem Grundkörper hinzugefügt werden. Hierbei ist von Vorteil, wenn der Grundkörper an sich keine Unwucht gegenüber einer Rotation um die Ausnehmung zum Aufnehmen einer Hantelstange besitzt. Die Unwucht wird lediglich durch das hinzufügen des Zusatzgewichts hergestellt.
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Die Erfindung umfasst ferner eine Hantel, welche eine Hantelstange und ein Hantelgewicht nach einer der vorstehend aufgeführten Varianten aufweist, wobei das Hantelgewicht auf die Hantelstange aufgesteckt ist.
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Der Erfindungsgedanke der vorliegenden Erfindung ist darüber hinaus auch mittels einer Hantelstange zu verwirklichen, welche einen stabähnlichen Hantelstangenkörper, und eine Aufnahme für ein Hantelgewicht an einem Bereich des Hantelstangenkörpers, vorzugsweise an einem längsseitigen Endbereich des Hantelstangenkörpers, aufweist. Eine solche Hantelstange kennzeichnet sich dadurch aus, dass die Aufnahme für das Hantelgewicht um die Längsachse des Hantelstangenkörpers rotierbar ist.
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Dadurch wird genau wie nach dem Hantelgewicht nach Anspruch 1 eine Rotierbarkeit des durch die Hantelstange getragenen Hantelgewichts zugelassen, so dass der dadurch erzeugte, zusätzliche Trainingsreiz auch andere Muskeln und Muskelgruppen stimulieren kann.
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Nach einer Fortbildung der Hantelstange kann vorgesehen sein, dass die Aufnahme ferner dazu ausgelegt ist, die Rotation des Hantelgewichts an einer festgelegten Längsposition der Hantelstange zuzulassen. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass ein mit einer Unwucht versehenes Hantelgewicht mit herkömmlichen Arretiermitteln an der Aufnahme der Hantelstange befestigt werden kann. So kann die Aufnahme im Wesentlichen die stabähnliche Form der Hantelstange fortführen und einen Aufnahmebereich zum Aufschieben eines oder mehrerer Hantelgewichte bilden. Die gegenüber dem stabähnlichen Hantelstangekörper um dessen Längsachse rotierbar vorgesehene Aufnahme kann dann mit einem mit einer Unwucht versehenen Hantelgewicht zusammenwirken.
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Vorzugsweise umfasst die Hantelstange ferner ein Verzögerungsmittel, das einer Rotation der Aufnahme um die Längsachse des Hantelstangenkörpers entgegenwirkt, um die Rotation in ihrer Geschwindigkeit zu verzögern.
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Nach einer optionale Modifikation der vorliegenden Erfindung umfasst die Aufnahme ein Kugellager, das mit seinem Innenring starr mit dem Hantelstangenkörper verbunden ist. Vorzugsweise besitzt der Hantelstangenkörper neben einer oder mehrerer Aufnahmen für ein Hantelgewicht einen Griffbereich zum Umgreifen der Hantelstange.
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Nach einer weiteren Fortbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der stabähnliche Hantelstangenkörper in seiner Längsrichtung hohl ist und eine am längsseitigen Endbereich angeordnete Aufnahme zu dem anderen längsseitigen Endbereich durch den Hohlraum des Hantelstangenkörpers verläuft. Dabei ist von Vorteil, dass wenn die Aufnahme ein Kugellager umfasst, ein Außenring des Kugellagers starr mit dem Hantelstangenkörper verbunden ist und der Innenring des Kugellagers mit der Aufnahme für ein Hantelgewicht ebenfalls starr verbunden ist. Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann jedoch auch vorgesehen sein, dass ein Außenring des Kugellagers lösbar mit einem Hantelgewicht in Verbindung bringbar ist.
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Nach einer weiteren optionalen Modifikation der Erfindung und in Fortbildung einer der vorstehend beschriebenen Hantelstangen, kann diese aus einem flexiblen Material aufgebaut sein.
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Der Aufbau aus dem flexiblen Material ermöglicht die Verwendung als Schwungstab, bei dem die Stange durch manuelle Kraft in Schwingung und/oder Rotation versetzt wird und ein an den längsseitigen Enden angeordnetes Gewicht durch die Schwingung rotiert und -nach der Erfindung- eine Unwucht erzeugt.
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Die mit Hilfe der Flexibilität der Stange zu Stande kommende Schwingung, die typischerweise durch einen Anwender induziert wird, weist demnach eine Unwucht auf und verbessert den herkömmlichen Trainingsreiz, der mit aus dem Stand der Technik bekannten Schwungstäben erzielt werden kann.
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Die Erfindung umfasst ferner eine Hantel, welche eine Hantelstange nach einer der vorgehend aufgeführten Varianten und ein Hantelgewicht aufweist, das in einem auf die Hantelstange aufgesteckten Zustand eine Unwucht bei einer Rotation um die Längsachse der Hantelstange aufweist. Dabei ist typischerweise vorgesehen, dass das Hantelgewicht mit der Aufnahme der Hantelstange zusammenwirkt bzw. auf diesem Abschnitt angeordnet ist.
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung ersichtlich. Hierbei zeigen:
- 1a: eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Hantelgewichts,
- 1b: eine schematische Frontansicht des erfindungsgemäßen Hantelgewichts,
- 2: eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Hantelstange, und
- 3: eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Hantelstange mit einem aufgesteckten Hantelgewicht.
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1a zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Hantelgewichts 1. Der Grundkörper 2 weist dabei eine Ausnehmung 3 zum Ein- oder Durchführen einer Hantelstange auf. Ferner besitzt der Grundkörper 2 ein Verbindungsmittel 4, das eine Rotation des Grundkörpers 2 bei einer ein- oder durchgeführten Hantelstange bei einer Ein- oder Durchführachse zulässt. In anderen Worten ist es demnach möglich, dass bei einem Aufstecken des Hantelgewichts 1 auf eine Hantelstange der Grundkörper 2 sich gegenüber der Längsrichtung der Hantelstange drehen lässt. Ferner erkennt man ein Zusatzgewicht 5, das fest mit dem Grundkörper 2 des Hantelgewichts 1 verbunden ist. Durch eine solch starre Anbindung von dem Zusatzgewicht 5 an dem Grundkörper 2 kann eine Unwucht eines unwuchtfreien Grundkörpers 2 erzeugt werden. Das Verbindungsmittel 4 kann dabei als Kugellager ausgeführt sein dessen Außenring starr mit dem Grundkörper und dessen Innenring dazu gegenüber rotierbar ist. Befestigt man nun den Innenring 32 fest an einer Hantelstange entsteht somit eine erfindungsgemäße Hantel, die gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Hanteln, welche aus starr zueinander aufgebauten Teilen bestehen, einen zusätzlichen Trainingsreiz bei einer kreisförmigen Hebebewegung auf andere Muskeln und Muskelgruppen haben.
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1b zeigt eine Frontansicht des erfindungsgemäßen Hantelgewichts 1, bei der man den Grundkörper 2 sowie das damit starr verbundene Zusatzgewicht 5 zum Erstellen einer Unwucht erkennt. Darüber hinaus ist die Ein- bzw. Durchführachse für eine Hantelstange (nicht dargestellt) eingezeichnet. Diese Achse E fällt mit der Rotationsachse des Hantelgewichts 1 zusammen, bei der eine Unwucht auftritt.
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2 zeigt eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Hantelstange 10. Die Hantelstange 10 weist einen stabähnlichen Hantelstangenkörper 11 auf, der typischerweise als Grifffläche zum Angreifen und Heben der Hantelstange verwendet wird. Ferner besitzt die Hantelstange 10 an ihren beiden Endabschnitten jeweils eine Aufnahme 12 die zum Aufnehmen und Anordnen eines Hantelgewichts dient. Die erfindungsgemäße Hantelstange 10 zeichnet sich dadurch aus, dass der Hantelstangenkörper 11, der sowohl hohl als auch massiv ausgeführt sein kann, sich gegenüber der Aufnahme 12 verdrehen kann. Die Drehrichtung gegenüber der ein Verdrehen möglich ist, entspricht dabei der Längsachse des Hantelstangenkörpers 11.
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Bei einer solchen Hantelstange 10 ist es möglich, ein herkömmliches Hantelgewicht 20 (vgl. 3) zu verwenden und trotzdem, die in der Erfindung vorgestellten, positiven Effekte zu erreichen. Dies gelingt, in dem das herkömmliche Hantelgewicht 20 gegenüber dem Hantelstangenkörper 11 um die Längsachse des Hantelstangenkörpers 11 rotierbar ist. Dies gilt auch bei einem bzgl. der Längsposition des Hantelstangenkörpers 11 festgelegten Anordnungsposition des Hantelgewichts 20. Eine Rotation des Hantelgewichts 20 ist demnach auch ohne eine Lateralbewegung in die Längsrichtung des Hantelstangenkörpers 11 möglich.
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Ist der Hantelstangenkörper hohl ausgeführt, kann die sich gegenüber dem Hantelstangenkörper 11 verdrehbare Aufnahme 12 durch den Hantelstangenkörper 11 hindurch erstrecken.
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3 zeigt eine weitere perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Hantelstange 10, wobei in dem dargestellten Zustand ein herkömmliches Hantelgewicht 20, das mit einer Unwucht versehen ist, mit der Aufnahme 12 der erfindungsgemäßen Hantelstange 10 zusammenwirkt. Es kann vorgesehen sein, das Hantelgewicht 20 mit Hilfe von aus dem Stand der Technik bekannten Arretiermitteln auf der Aufnahme 12 zu befestigen.