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Die Erfindung betrifft einen Verteiler für elektrische und/oder elektronische Einrichtungen, mit einem Gehäuse und einer luftdichten Haube in dem Gehäuse, in der die elektrischen und/oder elektronischen Einrichtungen befestigt sind, wobei die Haube in einer im wesentlichen horizontalen Lage angeordnet ist, in der ihre Unterseite offen ist und in der sie die elektrischen und/oder elektronischen Einrichtungen überdeckt, und mit einer Stromversorgungsleitung für die elektrischen und/oder elektronischen Einrichtungen, die in das Gehäuse und in die Haube verläuft.
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Bei dem Gehäuse kann es sich um einen Überflur-Verteilerschrank handeln, der mit einer Tür versehen ist, um den Zugang zu dem Innenraum des Verteilerschranks zu ermöglichen. Für Arbeiten an den elektrischen und/oder elektronischen Einrichtungen kann vorgesehen sein, dass die Haube derart verschwenkbar in dem Verteilerschrank angeordnet ist, dass die Elektrik in der Haube zur Tür hin frei liegt.
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Das Gehäuse ist aber bevorzugt ein unterflur in den Boden eingebauter Schacht, der einen Schachtboden, Schachtwände und eine Deckeleinrichtung hat, die geöffnet werden kann, um zum Inneren des Schachtes hin Zugang zu haben. Dabei ist es bevorzugt, dass die luftdichte Haube aus ihrer im wesentlichen horizontalen Lage in eine im wesentlichen vertikale Lage nach oben schwenkbar ist, so dass ein Monteur Arbeiten an den elektrischen und/oder elektronischen Einrichtungen, kurz gesagt an der Elektrik, ausführen kann. In diesem Fall tritt die Stromversorgungsleitung durch den Schachtboden oder eine Schachtwand ins Innere des Schachtes und in die luftdichte Haube ein.
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Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit einem Schacht beschrieben, obwohl die Ausführungen auch auf einen Überflur-Verteilerschrank zutreffen können.
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Wenn der Schacht überflutet wird, was beispielsweise in der Nähe von Gewässern oder nahe dem Meer durch Hochwasser eintreten kann, sollte sicher gestellt sein, dass in dem Unterflurverteiler kein Kurzschluss auftritt, der im Bereich des Schachtes lebensbedrohende Folgen für eine sich dort aufhaltende Person (oder ein Tier) haben kann. Außerdem sollten die elektrischen und/oder elektronischen Einrichtung in dem Schacht vor der Berührung mit Wasser und vor Schäden durch Überstrom geschützt sein.
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Ein Monteur, der Arbeiten an den elektrischen und/oder elektronischen Einrichtungen durchführt, kann durch einen Fi-Schalter (Fehlerstrom-Schutzschalter) vor einem Stromschlag geschützt werden, wenn dieser Fi-Schalter in die Stromversorgungsleitung vor den elektrischen und/oder elektronischen Einrichtungen eingeschaltet ist. Der Fi-Schalter kann innerhalb der Haube angeordnet sein. Wenn der Fi-Schalter beim Auftreten von Fehlerstrom betätigt wird, sind die Anschlussleitungen zu den elektrischen und/oder elektronischen Einrichtungen schlagartig spannungsfrei.
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Die luftdichte Haube soll verhindern, dass Wasser durch die offene Unterseite in die Haube eindringt, da die darin befindliche Luft aus der offenen Unterseite der Haube nicht entweichen kann. Wenn aber die Haube z.B. infolge von Montagearbeiten oder einem fehlerhaften Einbau von elektrischen/elektronischen Einrichtungen undicht geworden ist, kann die Tauchhaube bei Überflutung des Schachtes mit Wasser voll laufen, wenn die Luft aus der Haube entweichen kann. Wenn das Wasser die Elektrik erreicht, unterbricht der Fi-Schalter die Stromzufuhr durch die nachfolgenden Anschlussleitungen. Durch diesen Schaltvorgang des Fi-Schalter wird aber die Zuleitung zu dem Schutzschalter nicht spannungsfrei, so dass der gesamte Innenraum des Schachtes und seine engere Umgebung unter Spannung stehen können, bis die Stromzufuhr durch die Stromversorgungsleitung extern abgeschaltet wird. In einer solchen Situation besteht Lebensgefahr im Bereich des Schachtes.
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Die bei Überflutung des Schachtes unter Druck stehende Luft in der Haube kann aber nicht nur durch eine Undichtigkeit der Haube selbst entweichen, sondern durch die in die Haube führende Stromversorgungsleitung, deren Innenraum nicht luftdicht von den hindurch führenden Kabeln ausgefüllt ist. Deshalb kann in dem oben geschilderten Fall bisher die unter Druck stehende Luft aus der Haube durch die Stromversorgungsleitung nach außen ausströmen, wodurch die Haube mit Wasser voll laufen kann und die oben geschilderte lebensgefährliche Situation entstehen kann.
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Die
EP 1 223 651 A1 offenbart einen Verteiler für elektrische und/oder elektronische Einrichtungen, der ein Gehäuse mit einer luftdichten Haube hat, in der die elektrischen und/oder elektronischen Einrichtungen befestigt sind, wobei die Haube in einer im wesentlichen horizontalen Lage, in der ihre Unterseite offen ist, die elektrischen und/oder elektronischen Einrichtungen überdeckt, wobei ferner eine Stromversorgungsleitung für die elektrischen und/oder elektronischen Einrichtungen in das Gehäuse und in die Haube verläuft.
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Die
DE 39 24 161 C3 offenbart einen wasser- und gasdichten Behälter, in den eine Stromversorgungsleitung führt, die in eine Gießharzmasse eingebettet ist, womit die Stromversorgungsleitung luftdicht verschlossen ist. In dem Gehäuse sind elektrische und/oder elektronische Bauteile angeordnet. Dadurch, dass die Stromversorgungsleitung derart vergossen ist, wird verhindert, dass Luft über die Stromversorgungsleitung in das Gehäuse eintritt oder aus diesem austritt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung für das obige Problem anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung sieht vor, dass in dem Gehäuse oder außerhalb des Gehäuses, d.h. des Überflur-Verteilerschranks oder des Unterflur-Schachtes, in die Stromversorgungsleitung ein Behälter eingeschaltet ist, der die Stromversorgungsleitung luftdicht umschließt und einen Lasttrenner für die Stromversorgungsleitung enthält. Der Behälter, der vorzugsweise eine Muffe ist, in der der Lasttrenner mit den zugehörigen Leitungen in ein Dichtungsmittel luftdicht eingegossen ist, stellt sicher, dass unter Druck stehende Luft nicht aus der Haube entweichen kann, so dass die Luft in der Haube gefangen ist und sich nur ein Wasserpegel von wenigen Zentimetern Höhe über der Unterkante der Haube einstellen kann. Hierdurch ist die Elektrik in der Haube zuverlässig vor einer Berührung mit Wasser geschützt.
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Der Laststrenner ist erfindungsgemäß ein Schalter, der mit einer Abschalteinrichtung verbunden ist, auf deren Signal hin der Schalter die Stromversorgungsleitung spannungsfrei schaltet.
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Die Stromversorgungsleitung kann in einer Ausführungsform in dem Fall, dass der Lasttrenner ein einfacher Schalter ist, zu einem Fi-Schalter verlaufen, von dem Anschlussleitungen zu den elektrischen und/oder elektronischen Einrichtungen weiter verlaufen. Dieser Fi-Schalter schaltet die Anschlussleitungen zur Elektrik spannungsfrei, wenn ein Fehlerstrom auftritt. Der Lasttrenner kann die gesamte Stromversorgungsleitung zu der Elektrik spannungsfrei schalten.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Lasttrenner über eine Steuerleitung mit einer Abschalteinrichtung verbunden ist, auf deren Signal hin der Schalter die Stromversorgungsleitung spannungsfrei schaltet. Die Abschalteinrichtung ist zweckmäßigerweise in der Haube angeordnet. Dabei ist bevorzugt, dass die Abschalteinrichtung unterhalb des Fi-Schalters angeordnet ist, wenn dieser in der Haube vorgesehen ist.
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Die Abschalteinrichtung kann ein Sensor sein, der den Wasserstand in der Haube erfasst. Die Abschalteinrichtung kann aber auch beispielsweise ein Schwimmerschalter oder eine andere geeignete Einrichtung sein.
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Der Lasttrenner ist mit allen elektrischen Leitern der Stromversorgungsleitung in ein Dichtungsmittel eingegossen, wobei auch die Steuerleitung luftdichtung durch das Dichtungsmittel hindurch geführt ist, so dass das Gehäuse des Lasttrenners, bevorzugt in Form einer Muffe, wasser- und luftdicht ist.
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Als Lasttrenner kann ein Fi-Schalter mit Meldekontakt vorgesehen sein, der anzeigt, dass eine Lasttrennung durch einen Fehlerstrom und nicht durch äußeres Abschalten der Stromzufuhr auftritt. Der Lasttrenner kann auch ein RCBO mit Wiedereinschaltmotor sein, so dass der Lasttrenner auf ein äußeres Signal hin wieder eingeschaltet werden kann, wenn der Verteiler nicht mehr überflutet oder geflutet ist. Der Wiedereinschaltmotor kann auch automatisch nach einer vorbestimmten Zeitspanne wirksam werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden rein schematischen Zeichnungen und der zugehörigen Beschreibung. Es zeigen:
- 1 eine Ausführungsform eines Schachtes;
- 2 und 3 zwei verschiedene Lasttrenner in einer luftdichten Muffe.
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Ein in den Boden eingebauter Unterflurverteiler 1 enthält einen Schacht, der einen Schachtboden 2, Schachtwände 3 und eine Abdeckung 4 enthält. Innerhalb des Schachtes ist eine Tauchhaube 5 angeordnet, in der Einbauten 6, die elektrische und/oder elektronische Einrichtungen enthalten, befestigt sind. Die Tauchhaube 5 überdeckt die Einbauten in der dargestellten horizontalen Lage, in der die Unterseite der Tauchhaube 5 offen ist. Die Tauchhaube 5 ist bevorzugt in eine vertikale Lage schwenkbar, um Arbeiten an den Einbauten 6 durchführen zu können.
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Eine Zuleitung 7 für die Stromversorgung der elektrischen und/oder elektronischen Einrichtungen verläuft durch eine Schachtwand 3 zu einem Lasttrenner 8 in Form eines Schalters, der in einem wasser- und luftdichten Gehäuse 9 untergebracht ist. Von dem Schalter 8 verläuft die Stromversorgungsleitung 7 weiter zu einem Fi-Schalter 10, der innerhalb der Tauchhaube 5 angeordnet ist. Von dem Fi-Schalter 10 verläuft die Stromversorgungsleitung 7a weiter zu den Einbauten 6.
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Da die Tauchhaube 5 luftdicht ist, stellt sich bei Überflutung des Schachtes ein Wasserpegel 11 in der Tauchhaube 5 ein, der nur einige Zentimeter über der Unterkante 12 der Tauchhaube 5 liegt, weil die Luft wegen des wasser- und luftdichten Gehäuses 9 nicht durch die Zuleitung 7 entweichen kann. Oberhalb dieses maximalen Wasserpegels 11 in der Haube 5 ist eine Abschalteinrichtung 13 in der Haube 5 angeordnet, die beispielsweise durch einen Sensor gebildet ist und über eine Steuerleitung 14 mit dem Schalter 8 in Verbindung steht. Die Abschalteinrichtung befindet sich anders als dargestellt oberhalb des höchstmöglichen Wasserpegels 11 in der Haube 5 und unterhalb des Fi-Schalters 10, so dass dann, wenn die Tauchhaube 5 undicht ist und Wasser höher in die Tauchhaube eintreten kann, der Schalter 8 den nachfolgenden Stromversorgungsleitungsabschnitt spannungsfrei schaltet, bevor der Wasserpegel den Fi-Schalter 10 erreicht. Hierdurch ist gewährleistet, dass auch dann, wenn der Wasserpegel 15 den gesamten Unterflurverteiler unter Wasser setzt, keine spannungsführenden Elemente mit dem Wasser in Berührung kommen können.
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Die 2 und 3 zeigen bei einem Lasttrenner mit Meldekontakt 16 und einem RCBO mit Wiedereinschaltmotor 17 die Klemmstellen mit Trennsteg 20 zur Bildung von Luft-Abschlusspunkten, da die Luft durch die Adern 21 wandern kann. Die einzelnen Adern sind eingegossen, so dass aus der Stromversorgungsleitung 7 keine Luft entweichen kann.