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Die Erfindung betrifft einen Beschlag, insbesondere für Fenster oder Türen, mit einer Stulpschiene und einer relativ zur Stulpschiene längs verschieblich angeordneten Treibstange, wobei die Stulpschiene zumindest eine Durchgangsausnehmung zur Aufnahme eines mit der Treibstange verbundenen und über diese antreibbaren Verriegelungselements aufweist und die Treibstange zumindest zwischen einer Verriegelungsposition und einer Freigabeposition bewegbar ist, wobei die Durchgangsausnehmung zumindest zwei Bereiche unterschiedlicher Breite aufweist.
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Bei bekannten Beschlägen wird das Verriegelungselement mittels eines Gleitstücks relativ exakt in einer Kulisse in der Stulpschiene geführt. Die Kulisse weist über den gesamten Weg die gleiche Breite auf. Wird beim Schließen des Flügels das Verriegelungselement in Richtung Schließstück bewegt, kann es geschehen, dass das Verriegelungselement auf die Kante des Schließstücks aufläuft und es so zu einer Schwergängigkeit führt.
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Beispielsweise aus der
DE 10 2005 000 100 A1 ist ein Beschlag bekannt, dessen Stulpschiene eine Durchgangsausnehmung aufweist, die in einem Bereich breiter ist als in anderen Bereichen. Im Bereich der Verbreiterung der Durchgangsausnehmung wird ein Klemmteil nicht abgestützt. Dadurch ist es möglich, einen Schließzapfen, der das Verriegelungselement darstellt, zu verdrehen, um dadurch die Anpassung an den Beschlag herzustellen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Beschlag bereitzustellen, mit dem eine Schwergängigkeit des Beschlags beim Verriegeln eines Fensters oder einer Tür weitgehend vermieden werden kann.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch einen Beschlag, insbesondere für Fenster oder Türen, mit einer Stulpschiene und einer relativ zur Stulpschiene längs verschieblich angeordneten Treibstange, wobei die Stulpschiene zumindest eine Durchgangsausnehmung zur Aufnahme eines mit der Treibstange verbundenen und über diese antreibbaren Verriegelungselements aufweist und die Treibstange zumindest zwischen einer Verriegelungsposition und einer Freigabeposition bewegbar ist, wobei die Durchgangsausnehmung zumindest zwei Bereiche unterschiedlicher Breite aufweist. Das Verriegelungselement weist einen Führungsabschnitt auf, dessen Breite der Breite der Durchgangsausnehmung in einem ersten Bereich entspricht und die geringer ist als die Breite der Durchgangsausnehmung in einem zweiten Bereich, so dass der Führungsabschnitt im zweiten Bereich mit Spiel angeordnet ist. Dabei kann eine Anordnung des Verriegelungselements in dem Bereich der Durchgangsausnehmung mit einer größeren Breite der Freigabeposition entsprechen. Wenn dagegen das Verriegelungselement in dem Bereich der Durchgangsausnehmung mit schmalerer Breite angeordnet ist, entspricht dies einer Verriegelungs- oder Kippöffnungsstellung.
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Dadurch, dass das Verriegelungselement im Bereich der Durchgangsausnehmung mit größerer Breite mit Spiel angeordnet ist, kann das Verriegelungselement ausweichen, wenn es auf die Kante eines Schließstücks läuft. Dadurch wird das Einlaufverhalten des Verriegelungselements in das Schließstück optimiert. Ein Anziehen des Flügels an einen festen Rahmen erfolgt erst, wenn sich das Verriegelungselement in dem schmaleren Bereich der Durchgangsausnehmung befindet. Insbesondere kann dann eine Dichtung zwischen Flügel und fester Einfassung komprimiert werden. Dabei kann die Breite der Durchgangsausnehmung im zweiten Bereich etwa 1mm größer sein als die Breite des Führungsabschnitts. Wenn sich das Verriegelungselement im ersten Bereich der Durchgangsausnehmung befindet, wird das Führungselement in diesem Bereich eng und exakt geführt. So ist gewährleistet, dass das Fenster oder die Tür dicht ist und eine Dichtung komprimiert wird. Außerdem wird durch die enge Führung eine wirksame Einbruchsicherung hergestellt. Der erfindungsgemäße Beschlag kann mit beliebigen bereits bekannten Schließstücken kombiniert werden.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn der erste und/oder der zweite Bereich parallele Führungsflächen aufweist, die sich in Längsrichtung der Stulpschiene erstrecken. Somit ergibt sich insbesondere im ersten Bereich der Durchgangsausnehmung ein geradliniger Führungsbereich. Ein Flügel, an dem der Beschlag angeordnet ist, wird in einer Richtung quer zur Hauptebene des Fensters oder der Tür durch diese Maßnahme festgelegt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können im Übergangsbereich zwischen dem ersten und dem zweiten Bereich Einlaufschrägen vorgesehen sein. Somit erfolgt ein gradueller Übergang von dem zweiten Bereich in den ersten Bereich der Durchgangsausnehmung. Während das Verriegelungselement im Übergangsbereich bewegt wird, wird eine Dichtung zwischen Flügel und fester Einfassung langsam komprimiert. Dadurch können Drehmomentspitzen vermieden werden.
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Weitere Vorteile ergeben sich, wenn das Verriegelungselement parallel zur Hauptebene eines Flügels, also quer zur Längsrichtung der Stulpschiene, unbeweglich ist. Dadurch kann der Beschlag mit einer geringen Tiefe gebaut werden, da das Verriegelungselement und damit die Treibstange nicht quer zur Längsrichtung der Stulpschiene verlagert werden müssen.
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Dies kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass das Verriegelungselement einen auf der Stulpschiene aufliegendenen Halteabschnitt aufweist, der breiter ist als alle Bereiche der Durchgangsausnehmung. Dadurch kann vermieden werden, dass das Verriegelungselement in die Durchgangsausnehmung eintaucht.
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Der Führungsabschnitt kann zwei parallele Führungsflächen aufweisen, die an den Führungsflächen des ersten Bereichs der Durchgangsausnehmung geführt sind. Insbesondere können die Führungsflächen geradlinig ausgebildet sein. Dadurch ergibt sich ein großer Führungsbereich.
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Der Führungsabschnitt kann rechteckig ausgebildet sein. Dadurch ist der Prüfungsabschnitt besonders stabil und können Kräfte beim Verriegeln eines Flügels besonders gut in den Beschlag und damit den Flügel eingeleitet werden.
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Die Ecken des rechteckigen Führungsabschnitts können abgerundet sein. Dadurch wird das Gleiten entlang der Einlaufschrägen im Übergangsbereich erleichtert. Insbesondere kann dadurch eine Schwergängigkeit und Verschleiß vermieden werden.
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Das Verriegelungselement kann einen Zapfen aufweisen, auf den ein Exzenter-Pilzkopf aufgeschraubt ist. Über den Exzenter-Pilzkopf kann der Anpressdruck des Flügels an eine feste Einfassung eingestellt werden.
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Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Durchgangsausnehmung einen mittleren breiten Bereich und zwei schmalere Endbereiche aufweist. Dadurch kann der Beschlag als Dreh- Kipp-Beschlag eingesetzt werden.
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In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem ein Fenster oder eine Tür mit einem erfindungsgemäßen Beschlag.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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In der schematischen Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in verschiedenen Stadien der Benutzung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Beschlags;
- 2. eine Schnittdarstellung durch den Beschlag, wobei sich ein Verriegelungselement in einem ersten Bereich der Durchgangausnehmung befindet;
- 3 eine der 2 entsprechende Darstellung, wobei sich das Verriegelungselement in einem zweiten Bereich der Durchgangsausnehmung befindet;
- 4 eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Beschlag, wobei ein Exzenter-Pilzkopf des Verriegelungselements abgenommen wurde.
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Die 1 zeigt einen Beschlag 1 mit einer Stulpschiene 2 und einer dazu längsverschieblich verlagerbaren Treibstange 3. An der Treibstange 3 ist ein Verriegelungselement 4 angeordnet, welches in einer Durchgangsausnehmung 5 der Stulpschiene 2 relativ zu dieser verlagerbar ist. Die Durchgangsausnehmung 5 weist zwei erste schmalere Bereiche 6, 7 und einen zweiten breiteren Bereich 8 auf. Sowohl die ersten Bereiche 6, 7 als auch der zweite Bereich 5 weisen parallel zueinander angeordnete Führungsflächen 9, 10 beziehungsweise 11, 12 auf. Befindet sich das Verriegelungselement 4 im zweiten Bereich 8, so entspricht dies einer Freigabestellung, in der der Flügel, an dem der Beschlag 1 angeordnet ist, drehgeöffnet werden kann. Befindet sich das Verriegelungselement 4 in einem der ersten Bereiche 6, 7 entspricht dies einer Drehöffnungsstellung oder einer Verriegelungsstellung des Flügels. Im Übergangsbereich 13 zwischen dem ersten Bereich 6 und dem zweiten Bereich 8 befinden sich Einlaufschrägen 14, 15, die dazu dienen, das Verriegelungselement 4, welches mit Spiel im zweiten Bereich 8 angeordnet ist, zu zentrieren und in den ersten Bereich 6 zu überführen. Entsprechende Einlaufschrägen sind auch zwischen dem ersten Bereich 7 und dem zweiten Bereich 8 vorgesehen, in 1 jedoch nicht sichtbar.
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Das Verriegelungselement 4 weist einen Halteabschnitt 20 auf, der breiter als alle Bereiche 6, 7, 8 der Durchgangsausnehmung 5. Dadurch wird verhindert, dass das Verriegelungselement 4 nach unten, d.h. parallel zur Flügelebene, abtaucht.
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Weiterhin ist zu erkennen, dass das Verriegelungselement 4 einen Exzenter-Pilzkopf 21 aufweist.
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Die 2 zeigt eine Schnittdarstellung durch das Verriegelungselement 4, wenn sich dieses im ersten Bereich 6 befindet. Hier ist zu erkennen, dass die Führungsflächen 9, 10 der Durchgangsausnehmung 5 der Stulpschiene 2 an sich in Längsrichtung der Stulpschiene 2 erstreckenden Führungsflächen 22, 23 eines Führungsabschnitts 24 des Verriegelungselements 4 anliegen. Das Verriegelungselement 4 ist somit im ersten Bereich 6 eng geführt. Weiterhin ist zu erkennen, dass das Verriegelungselement 4 einen Zapfen 25 aufweist, auf den der Exzenter-Pilzkopf 21 aufgeschraubt ist. Durch Verdrehen des Exzenter-Pilzkopfs 21 relativ zum Zapfen 25 kann der Anpressdruck eines Flügels an eine feste Einfassung eingestellt werden. Weiterhin ist zu erkennen, dass der Halteabschnitt 20 auf der Stulpschiene 2 aufliegt. Der Führungsabschnitt 24 ist auf die Dicke der Stulpschiene 2 abgestimmt und weist im Wesentlichen dieselbe Dicke auf.
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Bei der in der 3 gezeigten Darstellung befindet sich das Verriegelungselement 4 im zweiten Bereich 8 der Durchgangsausnehmung 5. Hier ist zu erkennen, dass der Führungsabschnitt 24 einen Abstand zu den Führungsflächen 11, 12 aufweist. Dies bedeutet, dass das Verriegelungselement 4 bzw. der Führungsabschnitt 24 mit Spiel in der Durchgangsausnehmung 5 angeordnet ist. Dadurch ist es möglich, dass das Verriegelungselement 4 geringfügig ausweicht, wenn es an ein Schließstück schlägt. Der Halteabschnitt 20 ist auch deutlich breiter als die Breite des zweiten Bereichs 8.
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Die 4 zeigt eine Draufsicht auf den Beschlag 1, wobei im Wesentlichen die Stulpschiene 2 und Durchgangsausnehmung 5 zu sehen sind. Der Halteabschnitt 20 und der Exzenter-Pilzkopf 21 sind in der 4 nicht dargestellt, um einen Blick auf den Führungsabschnitt 24 zu ermöglichen. Hier ist zu erkennen, dass der Führungsabschnitt 24 im Wesentlichen rechteckig ausgebildet ist, wobei die Ecken des Rechtecks abgerundet sind, wie dies beispielsweise mit der Bezugsziffer 24a dargestellt ist. Die abgerundeten Ecken 24a erleichtern das Zentrieren und Einführen des Führungsabschnitts 24 in die ersten Bereiche 6, 7 der Durchgangsausnehmung 5. Hier ist nochmals zu erkennen, dass der Führungsabschnitt 24 im ersten Bereich 6 ohne Spiel angeordnet ist und dadurch durch den ersten Bereich 6 geführt ist. Es ist unschwer zu erkennen, dass die Breite des zweiten Bereichs 8 größer ist als die Breite des Führungsabschnitts 24, d.h. des Abstands zwischen den Führungsflächen 22, 23.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005000100 A1 [0003]