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Die Erfindung betrifft einen Fensterbeschlag mit einem abschließbaren Fensterdrücker.
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Bei den bisher üblichen abschließbaren Drückergarnituren für Fenster ist es nicht möglich, zu erkennen, ob das Fenster abgeschlossen ist oder nicht. Es kann lediglich mit einem Reedkontakt am Fenster festgestellt werden, ob das Fenster offensteht oder nicht. Der Verriegelungszustand ist mit einem solchen Reedkontakt nicht zu ermitteln. Zudem ist zum Öffnen des Fensters in der Regel ein mechanischer Schlüssel erforderlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fensterbeschlag der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem die zuvor erwähnten Nachteile beseitigt sind. Dabei soll insbesondere die Sicherheit des Fensterbeschlags erhöht werden.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Fensterbeschlag mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Fensterbeschlags ergeben sich aus den Unteransprüchen, der vorliegenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
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Der erfindungsgemäße Fensterbeschlag umfasst einen abschließbaren Fensterdrücker, eine elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit und eine mit der elektronischen Steuer- und/oder Auswerteeinheit in Verbindung stehende Sensorik. Die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit mit zugeordneter Sensorik ist zur Überwachung der verschiedenen Zustände des Fensterdrückers, insbesondere zur Überwachung der verschiedenen Stellungen und/oder der verschiedenen Verriegelungszustände des Fensterdrückers, und/oder zur Überprüfung einer jeweiligen Berechtigung für das Aufschließen des Fensterdrückers und gegebenenfalls zur Freigabe für das Aufschließen des Fensterdrückers ausgeführt. Aufgrund dieser Ausbildung kann der jeweilige Zustand des Fensterdrückers wie insbesondere dessen jeweilige Stellung und/oder dessen jeweiliger Verriegelungszustand festgestellt werden, wodurch die Sicherheit entsprechend erhöht wird. Mit der Überprüfung einer jeweiligen Berechtigung für das Aufschließen des Fensterdrückers ist zudem gewährleistet, dass der Fensterdrücker nur mit einer entsprechenden Berechtigung aufgeschlossen werden kann, womit die Sicherheit weiter erhöht wird.
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Der Begriff „Fenster“ umfasst hier klassische Fenster, aber auch Fenstertüren, wie zum Beispiel Balkon- oder Terrassentüren.
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Bevorzugt ist die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit im Bereich zwischen dem eigentlichen Fensterdrückerbeschlag und dem Fensterrahmen oder Fensterprofil angeordnet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fensterbeschlags umfasst dieser ein über die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit steuerbares elektronisches Schließsystem. Der erfindungsgemäße elektronische Fensterbeschlag kann somit als Stand-Alone-System als Ersatz für ein Fensterdrückersystem mit mechanischem Schlüssel verwendet werden.
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Gemäß einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fensterbeschlags ist die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit so ausgeführt, dass nur für das Aufschließen des Fensterdrückers eine Berechtigung überprüft wird und der seinen geschlossenen Zustand einnehmende Fensterdrücker auch ohne Berechtigung schließbar ist. Ist der Fensterdrücker aufgeschlossen, so kann er in diesem Fall also von jeder beliebigen Person geschlossen werden. Zum Aufschließen ist dagegen jeweils eine entsprechende Berechtigung erforderlich.
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Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn der Fensterbeschlag über wenigstens eine Schnittstelle mit wenigstens einem weiteren elektronischen Fensterbeschlag und/oder mit einem vernetzten Steuerungs- und/oder Überwachungssystem verbunden ist. Dabei kann er beispielsweise über wenigstens eine Schnittstelle in eine Alarmanlage, ein Gebäudesystem und/oder dergleichen integriert sein.
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In einem vernetzten System können insbesondere weitere die Sicherheit erhöhende Funktionen realisiert werden. Durch die Integration in eine Alarmanlage, ein Gebäudesystem und/oder dergleichen ist insbesondere auch eine zentrale und /oder Fernüberwachung mehrerer Fenster bzw. Fensterdrücker möglich.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fensterbeschlags ist dieser drahtlos mit dem wenigstens einen weiteren elektronischen Fensterbeschlag und/oder dem vernetzten Steuerungs- und/oder Überwachungssystem verbunden bzw. drahtlos in die Alarmanlage, das Gebäudesystem und/oder dergleichen integriert. Dabei kann die jeweilige drahtlose Verbindung insbesondere eine Funkverbindung umfassen.
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Alternativ oder zusätzlich ist beispielsweise auch eine solche Ausführung denkbar, bei der der Fensterbeschlag über ein Bussystem mit dem wenigstens einen elektronischen Fensterbeschlag und/oder dem vernetzten Steuerungs- und/oder Überwachungssystem verbunden bzw. über ein Bussystem in die Alarmanlage, das Gebäudesystem und/oder dergleichen integriert ist.
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Von Vorteil ist zudem, wenn die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit variabel programmierbar ist und insbesondere unterschiedliche Arten der Freigabeberechtigung, unterschiedliche Zeitfenster, in denen jeweils eine Freigabeberechtigung erforderlich oder der Fensterbeschlag frei betätigbar ist, und/oder dergleichen einstellbar sind.
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Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn für bestimmte Nutzer eine eingeschränkte Freigabeberechtigung einstellbar ist. Dabei kann eine jeweilige eingeschränkte Freigabeberechtigung beispielsweise die Berechtigung umfassen, das Fenster zu kippen, während ein Drehöffnen des Fensters ausgeschlossen ist.
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Über die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit kann der Fensterbeschlag somit beispielsweise so eingestellt werden, dass in bestimmten Zeitfenstern keine Berechtigung erforderlich ist oder die Berechtigung für bestimmte Nutzer wie z.B. Kinder eingeschränkt ist und das Fenster in diesem Fall nur gekippt werden kann. Durch eine entsprechende Zeitsteuerung ist es beispielsweise möglich, nachts ein Öffnen des Fensters zu verhindern, indem in der Nacht keine Freigabe für das Aufschließen des Fensterdrückers erteilt wird. Indem das Fenster über den Fensterdrücker z.B. nachts nicht mehr geöffnet werden kann, ergibt sich eine entsprechend erhöhte Sicherheit gegen einen Einbruch.
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Bevorzugt ist über die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit der jeweilige Zustand des Fensterdrückers auch signalisierbar. Dabei kann die Signalisierung des jeweiligen Zustands des Fensterdrückers lokal und/oder beispielsweise über ein vernetztes System an einem entfernten Ort oder zentral erfolgen. Im letzteren Fall ist somit insbesondere auch eine schnelle und einfache Fernüberwachung der Zustände des Fensterdrückers möglich. So kann beispielsweise ein Hausmeister die jeweiligen Zustände der Fensterdrücker einer Vielzahl von Fenstern aus der Ferne überwachen und überprüfen, welches Fenster zur Betätigung freigegeben ist und welches nicht.
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Grundsätzlich kann die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit mit zugeordneter Sensorik außer zur Überwachung der verschiedenen Stellungen und/oder der verschiedenen Verriegelungszustände des Fensterdrückers insbesondere auch zur Überprüfung der verschiedenen Stellungen des Fensterflügels ausgeführt sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fensterbeschlags umfasst die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit zur Ermittlung einer jeweiligen Freigabeberechtigung und/oder zur Betätigung des elektronischen Schließsystems eine Eingabe- und/oder Leseeinheit, die zur Erfassung einer code-basierten Eingabe wie insbesondere eines Zahlencodes oder dergleichen, zur Erfassung von biometrischen Merkmalen, zur drahtlosen Kommunikation insbesondere mit einem Smartphone auf der Basis der NFC- (Near Field Communication) oder Bluetooth-Technologie und/oder dergleichen ausgeführt ist.
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Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn der Fensterdrücker im abgeschlossenen Zustand von der Fensterverriegelung entkoppelt und frei bewegbar ist. Durch die Entkopplung des Fensterdrückers von der Fensterverriegelung im abgeschlossenen Zustand des Fensterdrückers kann das Fenster auch bei erhöhter Krafteinwirkung auf den Beschlag nicht entriegelt werden. In einem entsprechenden nicht bedienbaren Zustand lässt sich der Fensterdrücker frei bewegen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- 1 eine schematische, auseinandergezogene Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensterbeschlags mit einem abschließbaren Fensterdrücker und
- 2 eine schematische Darstellung des Fensterbeschlags gemäß 1 im montierten Zustand.
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Die 1 und 2 zeigen eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensterbeschlags 10 mit einem abschließbaren Fensterdrücker 12, einer elektronischen Steuer- und/oder Auswerteeinheit 14 und einer mit der elektronischen Steuer- und/oder Auswerteeinheit 14 in Verbindung stehenden Sensorik. Die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit 14 mit zugeordneter Sensorik ist zur Überwachung der verschiedenen Zustände des Fensterdrückers 12, insbesondere zur Überwachung der verschiedenen Stellungen und/oder der verschiedenen Verriegelungszustände des Fensterdrückers 12, und/oder zur Überprüfung einer jeweiligen Berechtigung für das Aufschließen des Fensterdrückers 12 und gegebenenfalls zur Freigabe für das Aufschließen des Fensterdrückers 12 ausgeführt.
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Bei dem Fensterdrücker 12 kann es sich beispielsweise um einen Dreh-/Kipp-Fensterdrücker für ein Dreh-/Kipp-Fenster handeln, der eine Verschluss-, eine Kipp- und eine Drehstellung einnehmen kann. dabei kann über die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit 14 u.a. festgestellt werden, ob sich der Fensterdrücker 12 in der Verschluss-, Kipp- oder Drehstellung befindet.
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Die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit 14 des Fensterbeschlags 10 kann insbesondere im Bereich zwischen dem eigentlichen Fensterdrückerbeschlag 16 und dem Fensterrahmen und Fensterprofil 18 angeordnet sein.
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Der Fensterbeschlag 10 kann insbesondere ein über die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit 14 steuerbares elektronisches Schließsystem 20 umfassen. Der Fensterbeschlag 10 kann somit anstelle eines schlüsselgebundenen mechanischen Drückersystems als Stand-Alone-System verwendet werden.
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Die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit 14 des Fensterbeschlags 10 kann zudem so ausgeführt sein, dass nur für das Aufschließen des Fensterdrückers 12 eine Berechtigung überprüft wird und der seinen geschlossenen Zustand einnehmende Fensterdrücker 12 auch ohne Berechtigung schließbar ist. Das betreffende Fenster kann somit von jeder beliebigen Person geschlossen werden, während zum Öffnen eine entsprechende Berechtigung erforderlich ist.
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Der Fensterbeschlag 10 kann beispielsweise auch über wenigstens eine Schnittstelle mit wenigstens einem weiteren elektronischen Fensterbeschlag und/oder mit einem vernetzten Steuerungs- und/oder Überwachungssystem verbunden sein. Dabei kann er beispielsweise über wenigstens eine Schnittstelle in eine Alarmanlage, ein Gebäudesystem und/oder dergleichen integriert sein.
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In einem vernetzten System können weitere die Sicherheit erhöhte Funktionen realisiert werden.
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Der Fensterbeschlag 10 kann beispielsweise drahtlos mit dem wenigstens einen weiteren elektronischen Fensterbeschlag und/oder dem vernetzten Steuerungs- und/oder Überwachungssystem verbunden bzw. drahtlos in die Alarmanlage, das Gebäudesystem und/oder dergleichen integriert sein. Dabei kann die jeweilige drahtlose Verbindung insbesondere eine Funkverbindung umfassen.
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Alternativ oder zusätzlich ist beispielsweise auch eine solche Ausführung denkbar, bei der der Fensterbeschlag 10 über ein Bussystem mit dem wenigstens einen weiteren elektronischen Fensterbeschlag und/oder dem vernetzten Steuerungs- und/oder Überwachungssystem verbunden bzw. über ein Bussystem in die Alarmanlage, das Gebäudesystem und/oder dergleichen integriert ist.
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Zudem ist insbesondere auch eine solche Ausführung des Fensterbeschlags 10 denkbar, bei der die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit 14 variabel programmierbar ist und insbesondere unterschiedliche Arten der Freigabeberechtigung, unterschiedliche Zeitfenster, in denen jeweils eine Freigabeberechtigung erforderlich oder der Fensterbeschlag frei betätigbar ist, und/oder dergleichen einstellbar sind.
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Dabei ist beispielsweise für bestimmte Nutzer auch eine eingeschränkte Freigabeberechtigung einstellbar. Eine jeweilige eingeschränkte Freigabeberechtigung kann insbesondere die Berechtigung umfassen, das Fenster zu kippen, während ein Drehöffnen des Fensters ausgeschlossen ist.
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Indem über die Steuer- und/oder Auswerteeinheit 10 verschiedene Modi einstellbar sind, können beispielsweise bestimmte Zeitfenster vorgegeben werden, in denen keine Berechtigung erforderlich ist oder die Berechtigung für bestimmte Nutzer wie z.B. Kinder eingeschränkt ist, um das betreffende Fenster beispielsweise nur kippen zu können. Durch eine entsprechende Zeitsteuerung ist es beispielsweise möglich, nachts ein Öffnen des jeweiligen Fensters zu verhindern, indem in der Nacht keine Freigabeberechtigung erteilt wird, so dass das Fenster über den Fensterdrücker nicht geöffnet werden kann.
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Über die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit 14 kann der jeweilige Zustand des Fensterdrückers 12 wie insbesondere dessen jeweilige Stellung, dessen jeweiliger Verriegelungszustand lokal und/oder beispielsweise über ein vernetztes System an einem entfernten Ort signalisiert werden. Es ist somit insbesondere auch eine schnelle und einfache Fernüberwachung der Zustände des Fensterdrückers 12 möglich. So kann beispielsweise ein Hausmeister aus der Ferne überprüfen, welches Fenster in welcher Stellung steht. Gleichzeitig kann beispielsweise auch überprüft werden, welches Fenster zur Betätigung freigegeben ist.
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Die elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit 14 des Fensterbeschlags 10 kann zur Ermittlung einer jeweiligen Freigabeberechtigung und/oder zur Betätigung des elektronischen Schließsystems insbesondere auch eine Eingabe- und/oder Leseeinheit umfassen, die zur Erfassung einer code-basierten Eingabe wie insbesondere eines Zahlencodes oder dergleichen, zur Erfassung von biometrischen Merkmalen, zur drahtlosen Kommunikation insbesondere mit einem Smartphone auf der Basis der NFC- oder Bluetooth-Technologie und/oder dergleichen ausgeführt ist. Der elektronische Fensterbeschlag 10 kann also insbesondere mit verschiedenen Lesemodulen bzw. biometrischen Leseeinheiten und unterschiedlichen RFID (radio-frequeny identification)-Technologien ausgestattet sein, wobei er in der einfachsten Ausführung über einen einfachen Zahlencode ansteuerbar ist. Mit der Verwendung der NFC- oder Bluetooth-Technologie ist auch eine Anbindung an Smartphones oder dergleichen möglich.
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Im abgeschlossenen Zustand kann der Fensterdrücker 12 von der Fensterverriegelung entkoppelt und frei bewegbar sein. Durch die Entkopplung des Fensterdrückers 12 von der Fensterverriegelung im abgeschlossenen Zustand kann das Fenster auch bei erhöhter Krafteinwirkung auf den Fensterbeschlag 10 nicht entriegelt werden. In diesem nicht bedienbaren Zustand lässt sich der Fensterdrücker 12 frei bewegen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fensterbeschlag
- 12
- Fensterdrücker
- 14
- elektronische Steuer- und/oder Auswerteeinheit
- 16
- Fensterdrückerbeschlag
- 18
- Fensterrahmen, Fensterprofil
- 20
- elektronisches Schließsystem