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Die Erfindung betrifft eine Dosier-Verschlusseinrichtung für Flaschen, insbesondere zur Aufbewahrung und Abgabe von liquiden Pharmazeutika, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie einen hierfür verwendbaren Kappenverschluss nach dem Oberbegriff des Anspruches 14.
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Eine entsprechende Dosier-Verschlusseinrichtung umfasst einerseits zur Bezugnahme als zum Schutzgegenstand gehörend einen Flaschenhals der Flasche, in der eine entsprechende Flüssigkeit, wie ein liquides Pharmazeutikum gelagert und davon ausgegeben wird. Auf dem Flaschenhals ist andrerseits ein mehrteiliger Kappenverschluss montiert.
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Derartige Dosier-Verschlusseinrichtungen sind in vielerlei unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. So sind typischerweise kindergesicherte Kappenverschlüsse mehrteilig mit einer Innenkappe und einer Außenkappe versehen, wobei letztere durch Drücken gegen eine Federkraft mit der Innenkappe in Eingriff und anschließend der Kappenverschluss abgeschraubt werden kann.
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Andere Dosier-Verschlusseinrichtungen sehen beispielsweise Dosiereinrichtungen, insbesondere in Form einer Tropfpipette, vor, um die tropfenweise Ausgabe beispielsweise eines liquiden Pharmazeutikums zu ermöglichen.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung liegt das Augenmerk auf Dosier-Verschlusseinrichtungen, die eine Dosier-Einrichtung aufweisen. Sehr üblich sind in diesem Zusammenhang beispielsweise Tropfereinsätze oder Tropfpipetten, die im Flaschenhals der Flasche eingesetzt sind. Verschlossen wird eine solche Flasche dann mit einer aufschraubbaren Verschlusskappe.
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Problematisch bei derartigen Dosier-Verschlusseinrichtungen ist die Tatsache, dass bei der Lagerung einer solchen Flasche, beispielsweise in liegender Position, der Flascheninhalt mit der Dosiereinrichtung im Flaschenhals ständig in Berührung steht. Über die Zeit kann es damit zu Migrationseffekten kommen, so dass vereinzelte oder auch mehrere Wirkstoffe des Pharmazeutikums in die Matrix der üblicherweise aus Kunststoffmaterial bestehenden Dosiereinrichtung wandern. Dieser Effekt ist der Qualität des Flascheninhalts abträglich.
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Aus dem druckschriftlichen Stand der Technik, nämlich der
JP 2015 -
034 011 A oder der
WO 2008/029 585 A1 sind Verschlusseinrichtungen bekannt, bei denen die Innenkappe der Verschlusseinrichtung mit einem Montageelement zur Befestigung am Flaschenhals, einer Auslauföffnung für den Flascheninhalt und - als Migrationsbarriere - einer Dichtmembran zum Verschluss der Auslauföffnung versehen. Ferner ist eine Außenkappe mit einer Dosiereinrichtung, insbesondere einer Tropfpipette, einem Deckel für die Dosiereinrichtung und einer Trennvorrichtung für die Dichtmembran versehen. Die Außenkappe ist durch ein Schraubgewinde längsaxial und zwangsgekoppelt in Rotationsrichtung relativ zur Innenkappe zwischen einer Lagerposition und einer Abgabeposition für den Flascheninhalt verschiebbar darauf gelagert. Bei der Überführung der Außenkappe zwischen der Lagerposition und der Abgabeposition durchtrennt die Trennvorrichtung die Dichtmembran und öffnet damit die Auslauföffnung. Damit kann aus der Flasche über die Dosiereinrichtung bei geöffnetem Deckel beispielsweise tropfenweise liquides Pharmazeutikum aus der Flasche abgegeben werden.
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Wie aus den vorstehenden Merkmalen deutlich wird, ist im Lagerzustand der Dosier-Verschlusseinrichtung der Flaschenhals mit dem Flaschenvolumen durch die Dichtmembran von der Dosiereinrichtung zwar getrennt, so dass der eingangs erwähnte Migrationseffekt von Wirkstoffen in die Dosiereinrichtung und deren umliegenden Teile des Kappenverschlusses zuverlässig unterbunden wird, jedoch erscheinen die Verschlusseinrichtungen nach dem Stand der Technik bezüglich Sicherheit und Ergonomie verbesserungsbedürftig.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 bzw.14 angegebenen Merkmale gegeben. Dabei ist bei drehbarer Lagerung von Außen- zu Innenkappe um die Rotationsachse für die Erstöffnung des Kappenverschlusses eine Drehbarkeit entgegen der Schließrichtung über einen begrenzten Drehwinkel bis zu einem zweiten Drehanschlag vorgesehen. Bei Erreichen dieser zweiten Anschlagstellung ist dann die Arretierung der Außenkappe in längsaxialer Verschieberichtung aufgehoben und die Außenkappe kann längsaxial unter Zerstören der Dichtmembran mittels der Trennvorrichtung und Öffnen der Auslauföffnung relativ zur Innenkappe verschoben werden. Durch eine Axialarretierung wird dann die Außenkappe in dieser Abgabeposition relativ zur Innenkappe festgelegt. Die Dosier-Verschlusseinrichtung ist nun zum Gebrauch bereit, indem bei geöffnetem Deckel über die Dosiereinrichtung kontrolliert ein liquides Pharmazeutikum beispielsweise tropfenweise dosiert abgegeben werden kann.
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In den abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen der Dosier-Verschlusseinrichtung angegeben. So kann die Dichtmembran einstückig aus dem Material der Innenkappe ausgebildet sein, wobei vorzugsweise Sollbruchstellen zwischen der Dichtmembran und der Innenkappe vorgesehen sein können. Dies stellt eine gleichermaßen zuverlässige, wie einfach zu montierende Migrationsbarriere dar, da die Dichtmembran zusammen mit der Innenkappe beispielsweise in einem Spritzgießprozess ausgebildet und anschließend die Innenkappe lediglich auf den Flaschenhals aufgeschraubt werden muss.
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Eine Alternative stellt eine Dichtmembran in Form eines hermetisch auf die Auslauföffnung der Innenkappe aufgebrachten Folienverschlusses dar. Hier ist zwar ein gesonderter Herstellungsschritt für die Anbringung der Dichtmembran notwendig, andererseits kann das Membranmaterial unabhängig vom Material der Innenkappe spezifischer an Anforderungen angepasst werden, die vom Flascheninhalt herrühren, beispielsweise eine besonders hohe Flüchtigkeit, Empfindlichkeit, Aggressivität usw. der in der Flasche aufbewahrten Flüssigkeit.
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Durch eine auf dem Flaschenhals dicht aufliegende, die Auslauföffnung umgebende Dichtlippe an der Innenkappe wird die zuverlässige Aufbewahrung und ein dauerhafter Einschluss der Flüssigkeit in der Flasche genauso gewährleistet wie eine saubere Abgabe durch die Dosiereinrichtung.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Trennvorrichtung an der Außenkappe durch eine bei ihrer axialen Verschiebebewegung die Dichtmembran durchstoßende Trennkrone ausgebildet, die um die Dosiereinrichtung herum angeordnet und deren Außendurchmesser geringfügig kleiner als der Innendurchmesser der Auslauföffnung ist. Diese Trennkrone sorgt also für eine großflächige Öffnung der Auslauföffnung durch Abscheren der Dichtmembran, die praktisch an einer Stelle ihrer Befestigung an der Innenkappe noch hängenbleibt und damit außerhalb der Trennkrone während der restlichen Nutzungsdauer der Flasche sauber verwahrt bleibt.
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Um zuverlässig zu verhindern, dass zwischen Innen- und Außenkappe bei der Abgabe von Flüssigkeit aus der Flasche Flüssigkeit eindringt, ist auf der Oberseite der Innenkappe ein um die Auslauföffnung umlaufender, außenseitig an der Trennkrone anliegender Führungsring in einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen. Dieser hat eine dichtende und führende Funktion für die Trennkrone, was einer definierten Bedienbarkeit der Außenkappe beim Überführen von der Lagerposition in die Abgabeposition zugutekommt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind für die Erstschraubmontage des Kappenverschlusses in die Lagerposition auf dem Flaschenhals Außenkappe und Innenkappe durch einen ersten Drehanschlag in Schließrichtung und in längsaxialer Verschieberichtung zueinander arretiert. Damit ist gewährleistet, dass zum einen der Kappenverschluss mit definiertem Drehmoment auf dem Flaschenhals aufgeschraubt werden kann, gleichzeitig ist allerdings der Kappenverschluss auch gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen der Dichtmembran durch längsaxiale Verschiebung der Außenkappe relativ zur Innenkappe geschützt.
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Um den Übergang von Lagerposition zu Abgabeposition noch definierter und zuverlässiger gestalten zu können, kann in Weiterbildung der Erfindung die Außenkappe in der Anschlagstellung am Ende der Drehbewegung entgegen der Schließrichtung durch eine zusätzliche Rasteinrichtung dreharretiert werden. Letztere besteht in einer bevorzugten Ausführungsform durch mindestens eine, vorzugsweise drei bis vier gleichmäßig über den Umfang des Kappenverschlusses verteilte, innen an der Außenkappe angeformte Sperrlamellen, die mit einer in Schließrichtung weisenden Sperrflanke versehen sind. Zur Kooperation mit diesen Sperrlamellen sind an der Innenkappe entgegen der Schließrichtung nach außen ansteigende Sperrrampen vorgesehen, deren Sperrkanten in der dreharretierten Anschlagstellung von den Sperrflanken der Sperrlamellen hintergriffen sind. Diese bevorzugte Ausführungsform stellt eine zuverlässige, konstruktiv einfache Konstruktionsweise für die Rasteinrichtung dar.
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Letztere kann in vorteilhafter Weise noch mit einer Doppelfunktion ausgerüstet werden, indem die Rasteinrichtung so ausgelegt ist, dass beim Überführen der Sperrflanken der Sperrlamellen hinter die Sperrkanten der Sperrrampen ein Signalgeräusch, also beispielsweise ein typisches Klicken, zur akustischen Anzeige des Verrastens erzeugt wird. Ein Nutzer erkennt dadurch, dass die Außenkappe in die korrekte Stellung zum Niederdrücken und Öffnen verbracht ist.
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Um die Außenkappe in der längsaxial verschobenen Abgabeposition zu halten, ist zwischen Außenkappe und Innenkappe gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eine Axialarretierung in Form an die Innenwand der Außenkappe angeformter Rastvorsprünge gebildet, die in arretierter Stellung der Außenkappe außenseitig an die Innenkappe angeformte Raststege hintergreifen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann schließlich der Deckel an der Außenkappe als Klappdeckel über ein Filmscharnier angelenkt sein.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf einen Kappenverschluss zur Verwendung in einer Dosier-Verschlusseinrichtung für Flaschen, der eine Innen- und Außenkappe mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen zur Verbindung mit einem Flaschenhals aufweist. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die obige Wiedergabe der Merkmale des Anspruches 1 verwiesen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 einen Rotationsaxialschnitt einer Flasche mit einer Dosier-Verschlusseinrichtung in einer ersten Ausführungsform,
- 2 eine perspektivische Ansicht der Dosier-Verschlusseinrichtung mit weggebrochenem Kappenverschluss,
- 3 einen Querschnitt des Kappenverschlusses gemäß Schnittlinie III-III nach 1,
- 4 eine Draufsicht auf den Kappenverschluss gemäß Pfeilrichtung IV nach 1,
- 5 eine vergrößerte Schnittdarstellung der Einzelheit V nach 3,
- 6 einen Querschnitt analog 3 in einer entgegen der Schließrichtung verdrehten Zwischenstellung der Außenkappe relativ zur Innenkappe des Kappenverschlusses,
- 7 eine vergrößerte Schnittdarstellung der Einzelheit VII gemäß 6,
- 8 eine perspektivische Ansicht des Kappenverschlusses mit teilweise weggebrochener Außenkappe in einer Relativposition von Innen- und Außenkappe während der Erstmontage,
- 9 einen vergrößerten Ausschnitt der weggebrochenen Zone gemäß 8 in einer Zwischenstellung von Außen- und Innenkappe bei der Erstöffnung des Kappenverschlusses,
- 10 einen Rotationsaxialschnitt der Flasche in der verrasteten Abgabeposition der Außenkappe relativ zur Innenkappe des Kappenverschlusses,
- 11 einen Querschnitt des Kappenverschlusses entlang der Schnittlinie XI-XI nach 10,
- 12 einen vergrößerten Axialschnitt gemäß der Einzelheit XII nach 10, sowie
- 13 eine perspektivische Ansicht einer Dosier-Verschlusseinrichtung mit teilweise weggebrochenem Kappenverschluss in einer alternativen Ausführungsform.
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Anhand der 1 bis 12 wird nun eine Dosier-Verschlusseinrichtung für eine Flasche 1 näher beschrieben. So ist ein als Ganzes mit 2 bezeichneter, mehrteiliger Kappenverschluss mit einer Rotationsachse R (1) vorgesehen, der aus einer Innenkappe 3 und einer Außenkappe 4 zusammengesetzt ist. Die Innenkappe 3 weist als Montageelement ein Innengewinde 5 auf, mit dem der Kappenverschluss 2 als Ganzes auf das Außengewinde 6 am Flaschenhals 7 der Flasche 1 aufgeschraubt wird. Die Innenkappe 3 weist ferner eine durch eine runde Durchbrechung in ihrer Deckwand 8 gebildete Auslauföffnung 9 auf, die in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Dichtmembran 10 verschlossen ist. Letztere ist einstückig aus dem Kunststoffmaterial der Innenkappe 3 bei dessen Kunststoff-Spritzvorgang zur Herstellung mit angeformt, wobei - wie aus 2 deutlich - Sollbruchstellen 11 in Form von am Rand der Auslauföffnung 9 umlaufenden Nuten angelegt sind. Ein Steg 12 verbleibt dabei mit unveränderter Dicke der Dichtmembran 10, der - wie später noch erläutert wird - zur Halterung der Dichtmembran 10 nach der Öffnung des Kappenverschlusses 2 an der Innenkappe 3 dient.
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Am unteren Rand der Innenkappe 3 ist ferner ein üblicher, bekannter Originalitätsverschluss 13 durch eine entsprechende Ausbildung des Flaschenhalses 7 mit einer Schrägschulter 14 und dem bekannten, über schmale Abreißstege an die Innenkappe 3 angebundenen Originalitätsring 15 vorgesehen.
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Schließlich weist die Innenkappe 3 noch eine einstückig angeformte Dichtlippe 16 an der Unterseite ihrer Deckwand 8 auf, die um die Auslauföffnung 9 herum verläuft und im Gebrauch dicht oben auf dem Flaschenhals 7 aufliegt.
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Die in ihrer Höhe etwa doppelt so hoch wie die Innenkappe 3 ausgelegte Außenkappe 4 weist eine seitliche Mantelwand 17 mit einer außenseitigen Riffelung 18 zur besseren Schraubbetätigung auf. Darüber hinaus ist eine Deckwand 19 vorgesehen, an der zentral eine Dosiereinrichtung in Form einer bekannten Tropfpipette 20 angeformt ist. Diese weist neben in 2 geschnitten dargestellten Dosieröffnungen 21 ein übliches, zentrales, roationskoaxiales Belüftungsröhrchen 22 auf, das über etwa die Hälfte der Höhe der Außenkappe 4 sich konisch verjüngend nach innen ragt.
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Die Außenkappe 4 ist schließlich mit einem Klappdeckel 23 versehen, der über ein Filmscharnier 24 an der Außenkappe 4 angelenkt ist. An der gegenüberliegenden Seite des Klappdeckels 23 ist wiederum eine durch einen Ausbrechsteg 25 gebildete Originalitätssicherung vorgesehen. An der Innenseite des Klappdeckels 23 ist ein Ringkragen 26 nach unten abstehend angeformt, der in der in 2 gezeigten, geschlossenen Stellung die Mündung 27 des Belüftungsröhrchens 22 umgreift und bei der Schließbewegung ein Klick-Geräusch als Signal für ein ordnungsgemäßes Schließen des Klappdeckels 23 erzeugt.
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Koaxial um das Belüftungsröhrchen 22 und die Dosieröffnungen 21 herum ist die Außenkappe 4 mit einer Trennvorrichtung in Form einer im Wesentlichen rotationskoaxialen, hohlzylindrischen Trennkrone 28 vorgesehen, die einstückig aus dem Material der Außenkappe 4 mit angeformt wurde. Diese Trennkrone 28 ragt in der in 1 bis 5 gezeigten Erstmontageposition des Kappenverschlusses 2 fast so weit wie das Belüftungsröhrchens 22 nach innen in Richtung zur Deckwand 8 der Innenkappe 3. Die Trennkrone 28 28 greift dabei auch in einen an die Innenkappe 3 auf deren Deckwand 8 angeformten, umlaufenden Führungsring 29 ein, der an der Trennkrone anliegend ausgelegt ist. Der Außendurchmesser D28 der Trennkrone 28 ist dazu geringfügig kleiner als der Innendurchmesser d9 der Auslauföffnung 9 ausgelegt. Ferner verjüngt sich die Wandungsstärke der Trennkrone 28 bis zu ihrem freien Ende hin, so dass dieses schneidenartig ausgebildet ist.
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Die Verbindung zwischen Innenkappe 3 und Außenkappe 4 wird durch einen am unteren Rand der Außenkappe 4 umlaufenden, nach innen abstehenden Sicherungsvorsprung 30 erzielt, mit dem die Außenkappe 4 über einen umlaufenden, nach außen abragenden Widerlagersteg 31 gerastet ist. Die Außenkappe 4 kann damit nicht mehr von der Innenkappe 3 nach oben abgezogen werden. Nach unten bezogen auf 1 und 2 ist noch eine Bewegung möglich, wie später im Detail noch näher erläutert wird.
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Die Funktionsweise der Dosier-Verschlusseinrichtung ist nun anhand der 3 bis 7 und insbesondere 8 und 9 näher zu erläutern. Dabei ist grundsätzlich darauf hinzuweisen, dass Innen- 3 und Außenkappe 4 über begrenzte Wege relativ zueinander sowohl in Axialrichtung parallel zur Rotationsachse R verschiebbar als auch um die Rotationsachse R verdrehbar sind. Für die Erstmontage des Kappenverschlusses 1 ist die Außenkappe 4 auf die Innenkappe 3 aufgesteckt, so dass Sicherungsvorsprung 30 und Widerlagersteg 31 ineinander eingreifen. Dabei steht die Trennkrone 28 mit dem Belüftungsröhrchen 22 der Tropfpipette 20 noch oberhalb der Innenkappe 3 mit der Dichtmembran 10. Diese Position wird gegen ein axiales Verschieben der Außenkappe 4 gegen die Innenkappe 3 durch die besonders gut in 8 erkennbare Konstruktion geschützt, die gleichmäßig über den Umfang des Kappenverschlusses 2 verteilt viermal vorgesehen ist. Die Außenkappe 4 weist dabei auf der Innenseite ihrer Mantelwand 17 einen parallel zur Rotationsachse verlaufenden Sicherungssteg 32 auf, der vor dem Widerlagersteg 31 endet und auf diesem aufsteht. Damit kann in der in 3, 5 und 8 gezeigten relativen Drehstellung von Außen- und Innenkappe 4, 3 zueinander die Außenkappe 4 nicht axial gegen die Innenkappe 3 verschoben werden. Für die Erstmontage des Kappenverschlusses 2 auf den Flaschenhals 7 wird bei der üblichen Orientierung der Gewinde 5, 6 die Außenkappe 4 in Schließrichtung S im Uhrzeigersinn aufgeschraubt, so dass ein Drehmoment wirkt, das dafür sorgt, dass sich der Sicherungssteg 32 relativ zur Innenkappe 3 bezogen auf 8 nach links bzw. im Uhrzeigersinn bezogen auf 3 bewegt. Zur Drehmomentübertragung ist an der Innenkappe 3 außen ein erster Drehanschlag 33 angeformt, an den der Sicherungssteg 32 anschlägt. Die Innenkappe 3 wird so in Schließrichtung S mitgenommen und der Kappenverschluss 2 kann auf den Flaschenhals 7 aufgeschraubt werden, bis die in 1 und 2 gezeigte Lagerposition des Kappenverschlusses 2 auf dem Flaschenhals 7 eingenommen ist. In dieser Position ist der Originalitätsverschluss 13 aktiv, der Flascheninhalt ist durch die Dichtmembran 10 und die Dichtlippe 16 hermetisch eingeschlossen und kann insbesondere nicht in den Bereich der Tropfpipette gelangen. Die Außenkappe 4 selbst kann nicht in axialer Verschieberichtung V nach unten gedrückt werden, da der Sicherungssteg 32 auf dem Widerlagersteg 31 aufliegt.
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Für die Erstöffnung des Kappenverschlusses 2 ist nun - wie durch ein gebogenes Pfeilsymbol 34 auf dem Klappdeckel 23 signalisiert - die Außenkappe 4 entgegen der Schließrichtung S, also entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen. Diese Drehbewegung (entgegen dem Uhrzeigersinn bezogen auf die 3 bis 7 bzw. nach rechts gemäß 8) ist beispielsweise über einen Drehwinkel D (siehe 3) von 36° möglich, bis dann der Sicherungssteg 32 der Außenkappe 4 an einem zweiten Drehanschlag 35 an der Außenseite der Innenkappe 3 anschlägt. Um die Außenkappe 4 in dieser relativen Drehstellung zur Innenkappe 3 hin zu verriegeln, ist zusätzlich eine Rasteinrichtung 36 wieder vierfach über den Umfang des Kappenverschlusses 2 verteilt vorgesehen, die jeweils oberhalb des zweiten Drehanschlages 35 angeordnet ist. Diese Rasteinrichtung 36 ist jeweils einerseits durch eine innen in der oberen Hälfte der Mantelwand 17 der Außenkappe 4 angeformte Sperrlamelle 37 gebildet, die mit ihrer Sperrflanke 38 in Schließrichtung S des Kappenverschlusses 1 etwas schräg nach innen weist. Andererseits ist an der Innenkappe 3 außen eine mit der Sperrlamelle 37 kooperierende Sperrrampe 39 angeformt, die entgegen der Schließrichtung S nach außen ansteigt und in einer radial verlaufenden Sperrkante 40 endet. Bei der Erstöffnungsbewegung der Außenkappe 4 entgegen der Schließrichtung S läuft also die Sperrlamelle 37 die Sperrrampe 39 hinauf, bis die Sperrflanke 38 die Sperrkante 40 schnappend hintergreift, wie dies in 9 besonders deutlich dargestellt ist. Diese Sperrstellung kooperiert mit der Anschlagstellung des Sicherungssteges 32 am zweiten Drehanschlag 35. Damit sind Innenkappe 3 und Außenkappe 4 in dieser relativen Drehstellung zueinander festgelegt.
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Um nun eine relative axiale Verschiebbarkeit in Verschieberichtung V von Außenkappe 4 zu Innenkappe 3 zu ermöglichen, ist der Widerlagersteg 31 der Innenkappe 3 vor dem zweiten Drehanschlag 35 durch ein Fenster 41 ausgeschnitten, so dass nun der Sicherungssteg 32 der Außenkappe 4 in längsaxialer Verschieberichtung V keinen Anschlag mehr findet und somit die Außenkappe 4 relativ zur Innenkappe 3 nach unten bezogen auf die 1, 2, 8 und 9 gedrückt werden kann. Damit wird die in 10 dargestellte Öffnungsstellung des Kappenverschlusses 2 erreicht. Bei dieser Überführung von der in 1 und 8 gezeigten Lagerposition von Außenkappe 4 zu Innenkappe 3 in die in 10 gezeigte Abgabeposition hat die Trennkrone 28 die Dichtmembran 10 durchstoßen, wobei letztere im Bereich der Sollbruchstellen 11 aufbricht und über den Steg 12 gehalten an der Innenseite des Flaschenhalses 7 praktisch zur Seite weggeklappt fixiert bleibt. Die Tropfpipette 20 ragt nun in den Flaschenhals 7 hinein. Aufgrund der Dichtlippe 16 und des Führungsrings 29 kann bei der Dosierung eines liquiden Pharmazeutikums aus der Flasche 1 keine Flüssigkeit in den Bereich zwischen Innenkappe 3 und Außenkappe 4 gelangen. Der Führungsring 29 sorgt auch für eine saubere Führung der Trennkrone 28 beim Durchstoßen der Dichtmembran 10.
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Um die Außenkappe 4 in der in 10 gezeigten Abgabeposition in axialer Richtung zu arretieren, ist eine Arretiereinrichtung 42 vorgesehen, die einerseits aus dem Widerlagersteg 31 an der Außenseite der Innenkappe 3 und andererseits durch an die Innenwand der Außenkappe angeformte Rastvorsprünge 43 gebildet ist. Letztere hintergreifen den Widerlagersteg 31, der in der oberhalb der Rastvorsprünge 43 gebildeten Nut 44 einliegt, so dass die in 10 gezeigte Position von Außen- zu Innenkappe 4, 3 gesichert ist, wie dies besonders deutlich auch aus 12 hervorgeht.
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13 schließlich zeigt eine zweite Ausführungsform des Kappenverschlusses 2', bei der die Dichtmembran 10' durch eine auf die Oberseite der Innenkappe 3 und deren Auslauföffnung 9 hermetisch aufgebrachte Aluminiumfolie zur Bildung eines Folienverschlusses 45 vorgesehen ist. Um als Siegelfläche eine glatte Ringfläche für den Folienverschluss 45 bereitzustellen, ist bei dieser Ausführungsform der Führungsring 29 für die Trennkrone 28 weggelassen.
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Im Übrigen stimmen Aufbau und Funktionsweise des Kappenverschlusses 2' gemäß 13 mit der Ausführungsform gemäß den 1 bis 12 überein, so dass sich eine nochmalige Beschreibung erübrigt. Es kann diesbezüglich auf die Ausführungen zu dieser Zeichnung verwiesen werden.