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Die Erfindung betrifft ein System mit einer Gantry und einer Strahlenschutzkabine, ein Verfahren zur Bedienung einer medizinischen Bildgebungsvorrichtung, ein Verfahren zum Ausgeben eines Bewegungsantriebssignals an eine Bewegungsantriebseinheit einer bewegbaren Strahlenschutzkabine und ein Verfahren zum Bewegen einer bewegbaren Gantry und einer bewegbaren Strahlenschutzkabine.
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Aus Gründen der Patientennähe und Patientensicherheit kann es vorteilhaft sein, wenn sich ein Benutzer, insbesondere medizinisches Personal, während einer Untersuchung oder einer bildgeführten Therapie nahe an der medizinischen Bildgebungsvorrichtung aufhalten könnte. Es ist aber auch wichtig, die Risiken für die Gesundheit des Benutzers insbesondere wegen der Röntgenstrahlung zu minimieren. Patientennähe kann sich direkt auf die Behaglichkeit von wachen, kooperativen Patienten auswirken, was diese noch kooperativer macht und damit bessere Untersuchungsergebnisse sowie Patientenzufriedenheit bringt. Ferner steigt dadurch auch die Patientencompliance, beispielsweise bei Atemkommandos, Bewegungsbeschränkungen, Beruhigung agitierter Patienten oder ähnlichem. Bei Patienten, welche sediert, anästhesiert oder unkooperativ sind, oder bei Patienten in einem lebensbedrohlichem Zustand kann die Patientennähe wiederum eine bessere Kontrolle über den Patienten zur Folge haben.
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Nicht nur Radiologen sondern auch Ärzte anderer Fachdisziplinen können von der Patientennähe profitieren, beispielsweise ein Anästhesist bei Intensivpatienten oder Polytraumata oder ein Internist bzw. Chirurg in Notfallsituationen. Eine Möglichkeit für den Benutzer, Patientennähe herzustellen, basiert auf der Verwendung einer Strahlenschutzweste, welche den Benutzer jedoch nur teilweise schützen kann. Aufgrund der Strahlenexposition wird dies in der Regel nur dann gemacht, wenn dafür besondere Gründe vorliegen, beispielsweise bei Kindern und/oder bei Hochrisikointerventionen. Ansonsten ist in vielen Fällen vorgesehen, dass der Benutzer den Untersuchungsraum, in dem sich die medizinische Bildgebungsvorrichtung befindet, verlässt, bevor die Strahlung zur Akquisition von Bildgebungsdaten ausgelöst wird, und sich beispielsweise in einem vor Kontrollraum, der vor ionisierender Strahlung geschützt ist und von dem aus die medizinische Bildgebungsvorrichtung bedient werden kann, aufhält.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, eine alternative Möglichkeit zur Bedienung einer medizinischen Bildgebungsvorrichtung bereitzustellen.
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Jeder der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche löst jeweils diese Aufgabe. In den abhängigen Ansprüchen sind weitere vorteilhafte Aspekte der Erfindung berücksichtigt.
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Die Erfindung betrifft ein System, aufweisend
- – eine Gantry einer medizinischen Bildgebungsvorrichtung, wobei die Gantry eine Röntgenquelle aufweist, und
- – eine Strahlenschutzkabine, wobei die Strahlenschutzkabine relativ zu der Gantry aufstellbar, insbesondere in zumindest einem Betriebszustand des Systems aufgestellt, oder aufhängbar, insbesondere in zumindest einem Betriebszustand des Systems aufgehängt ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist ein System vorgesehen
- – wobei die maximale Ausdehnung der Strahlenschutzkabine in einer ersten horizontalen Richtung kleiner als 2 Meter, insbesondere kleiner als 1,5 Meter, insbesondere kleiner als 1 Meter ist und/oder
- – wobei die maximale Ausdehnung der Strahlenschutzkabine in einer zweiten horizontalen Richtung, welche senkrecht zu der ersten horizontalen Richtung ist, kleiner als 2 Meter, insbesondere kleiner als 1,5 Meter, insbesondere kleiner als 1 Meter ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist ein System vorgesehen, ferner aufweisend einen Untersuchungsraum, wobei sich die Gantry und die Strahlenschutzkabine in dem Untersuchungsraum befinden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist ein System vorgesehen, ferner aufweisend eine Benutzerschnittstelle zur Bedienung der medizinischen Bildgebungsvorrichtung, wobei die Benutzerschnittstelle in der Strahlenschutzkabine anordenbar, insbesondere in zumindest einem Betriebszustand des Systems angeordnet, ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist ein System vorgesehen
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- – wobei die Benutzerschnittstelle einen Tabletcomputer und/oder ein Smartphone mit einer Software-Applikation, welche zum Steuern der medizinischen Bildgebungsvorrichtung ausgebildet ist, aufweist, und/oder
- – wobei die erste Benutzerschnittstelle ein mobiles Steuerungsgerät mit einem Bedienelement, welches als ein elektromechanisches Schaltelement ausgebildet ist, aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist ein System vorgesehen, ferner aufweisend eine Datenübertragungseinheit, welche zum Übertragen von Signalen in die Strahlenschutzkabine hinein und/oder aus der Strahlenschutzkabine heraus ausgebildet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist ein System vorgesehen, ferner aufweisend
- – eine Türsteuerungseinheit, welche zur Steuerung einer Tür der Strahlenschutzkabine basierend auf einer Information, welche eine Position eines Benutzers und/oder einen Status eines medizinischen Arbeitsablaufs betrifft, ausgebildet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist ein System vorgesehen, ferner aufweisend eine Patientenlagerungsvorrichtung der medizinischen Bildgebungsvorrichtung, welche einen Lagerungssockel und eine an dem Lagerungssockel bewegbar angeordnete Transferplatte, welche in eine tunnelförmige Öffnung der Gantry einführbar ist, aufweist.
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Das System kann insbesondere die medizinische Bildgebungsvorrichtung aufweisen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist ein System vorgesehen, ferner aufweisend eine Kamera, welche zum Erfassen zumindest eines Bereichs der tunnelförmigen Öffnung und/oder zumindest eines Bereichs einer Transferplatte angeordnet ist.
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Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere relativ zu der Gantry aufstellbar oder aufhängbar sein, ohne dass dabei die Maße der Strahlenschutzkabine verändert werden und/oder ohne dass dabei ein Volumen der Strahlenschutzkabine verändert wird und/oder ohne dass dabei ein Umfang der Strahlenschutzkabine, insbesondere in einer horizontalen Ebene, verändert wird.
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Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere innerhalb eines Untersuchungsraumes aufstellbar oder aufhängbar sein. Insbesondere ist hiermit ein System offenbart, aufweisend eine Gantry einer medizinischen Bildgebungsvorrichtung, wobei die Gantry eine Röntgenquelle aufweist, und eine Strahlenschutzkabine, wobei die Strahlenschutzkabine innerhalb eines Untersuchungsraumes aufstellbar oder aufhängbar ist. Der Untersuchungsraum kann insbesondere ein medizinischer Untersuchungsraum sein. Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere als Ganzes relativ zu der Gantry und/oder innerhalb des Untersuchungsraumes aufstellbar oder aufhängbar sein.
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Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere eine maximale horizontale Querschnittsfläche aufweisen, welche beispielsweise kleiner als vier Quadratmeter, insbesondere kleiner als drei Quadratmeter, insbesondere kleiner als zwei Quadratmeter ist.
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Mit relativ kleinen Maßen der Strahlenschutzkabine ist ein geringerer Platzbedarf für die Strahlenschutzkabine innerhalb des Untersuchungsraums, insbesondere in der Nähe der Gantry, verbunden.
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Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere lösbar mit einer Tragkonstruktion verbindbar und/oder verbunden sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Tragkonstruktion ein Boden, eine Wand oder eine Decke des Untersuchungsraumes ist und/oder dass die Tragkonstruktion mit einem Boden und/oder mit einer Wand und/oder mit einer Decke des Untersuchungsraumes verbunden ist. Die Tragkonstruktion kann beispielsweise dazu ausgebildet sein, Kräfte und/oder Momente, welche auf die Strahlenschutzkabine wirken, aufzunehmen und an einen Boden und/oder an eine Wand und/oder an eine Decke des Untersuchungsraumes weiterzuleiten. Insbesondere kann sich innerhalb der Strahlenschutzkabine ein Strahlenschutzbereich befinden, welcher vor einer insbesondere ionisierenden Strahlung der Röntgenquelle der Gantry geschützt ist. Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere einen geschlossenen Umfang, insbesondere einen in einer horizontalen Ebene geschlossenen Umfang, aufweisen.
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Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere zumindest in einem Betriebszustand der Strahlenschutzkabine einen ersten Wandbereich und einen zweiten Wandbereich aufweisen, wobei der erste Wandbereich und der zweite Wandbereich jeweils zum Schutz vor ionisierender Strahlung, insbesondere zur Abschwächung von ionisierender Strahlung, ausgebildet ist. Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere zumindest in einem Betriebszustand der Strahlenschutzkabine einen dritten Wandbereich und einen vierten Wandbereich aufweisen, wobei der dritte Wandbereich und der vierte Wandbereich jeweils zum Schutz vor ionisierender Strahlung, insbesondere zur Abschwächung von ionisierender Strahlung, ausgebildet ist. Insbesondere können sich der erste Wandbereich und der zweite Wandbereich gegenüberliegen, insbesondere in Bezug auf eine erste horizontale Richtung gegenüberliegen. Insbesondere können sich der dritte Wandbereich und der vierte Wandbereich gegenüberliegen, insbesondere in Bezug auf eine zweite horizontale Richtung, die senkrecht zu der ersten horizontalen Richtung ist, gegenüberliegen. Insbesondere kann sich der erste Wandbereich zwischen dem dritten Wandbereich und dem vierten Wandbereich befinden, insbesondere in Bezug auf einen Umfang der Strahlenschutzkabine in einer horizontalen Ebene zwischen dem dritten Wandbereich und dem vierten Wandbereich befinden. Insbesondere kann sich der zweite Wandbereich zwischen dem dritten Wandbereich und dem vierten Wandbereich befinden, insbesondere in Bezug auf einen Umfang der Strahlenschutzkabine in einer horizontalen Ebene zwischen dem dritten Wandbereich und dem vierten Wandbereich befinden. Insbesondere kann sich der dritte Wandbereich zwischen dem ersten Wandbereich und dem zweiten Wandbereich befinden, insbesondere in Bezug auf einen Umfang der Strahlenschutzkabine in einer horizontalen Ebene zwischen dem ersten Wandbereich und dem zweiten Wandbereich befinden. Insbesondere kann sich der vierte Wandbereich zwischen dem ersten Wandbereich und dem zweiten Wandbereich befinden, insbesondere in Bezug auf einen Umfang der Strahlenschutzkabine in einer horizontalen Ebene zwischen dem ersten Wandbereich und dem zweiten Wandbereich befinden. Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere zumindest in einem Betriebszustand der Strahlenschutzkabine für jede horizontale Richtung zumindest einen Wandbereich aufweisen, welcher zum Schutz vor ionisierender Strahlung, insbesondere zur Abschwächung von ionisierender Strahlung, welche aus der jeweiligen horizontalen Richtung kommt und auf einen Strahlenschutzbereich innerhalb der Strahlenschutzkabine gerichtet ist, ausgebildet ist. Auf diese Weise kann eine Person, die sich in der Strahlenschutzkabine befindet, entlang eines in einer horizontalen Ebene umlaufend geschlossenen Umfangs vor ionisierender Strahlung, und damit insbesondere vor Streustrahlung, geschützt werden. Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere zumindest in einem Betriebszustand der Strahlenschutzkabine für jede Richtung zumindest einen Wandbereich und/oder zumindest einen Deckenbereich und/oder zumindest einen Bodenbereich aufweisen, welcher zum Schutz vor ionisierender Strahlung, insbesondere zur Abschwächung von ionisierender Strahlung, welche aus der jeweiligen horizontalen Richtung kommt und auf einen Strahlenschutzbereich innerhalb der Strahlenschutzkabine gerichtet ist, ausgebildet ist. Auf diese Weise kann eine Person, die sich in der Strahlenschutzkabine befindet, umfassend vor ionisierender Strahlung, und damit insbesondere vor Streustrahlung, geschützt werden.
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Der Strahlenschutzbereich kann sich insbesondere zumindest in einem Betriebszustand der Strahlenschutzkabine zwischen zwei gegenüberliegenden Wandbereichen der Strahlenschutzkabine befinden, welche jeweils zum Schutz vor ionisierender Strahlung, insbesondere zur Abschwächung von ionisierender Strahlung, ausgebildet ist. Der Strahlenschutzbereich kann sich insbesondere zwischen dem ersten Wandbereich der Strahlenschutzkabine und dem zweiten Wandbereich der SSK befinden. Der Strahlenschutzbereich kann sich insbesondere zwischen dem dritten Wandbereich der Strahlenschutzkabine und dem vierten Wandbereich der Strahlenschutzkabine befinden. Der Strahlenschutzbereich kann insbesondere zumindest in einem Betriebszustand der Strahlenschutzkabine in Bezug auf jede horizontale Richtung von einem Wandbereich der Strahlenschutzkabine abgeschirmt sein, welcher zum Schutz vor ionisierender Strahlung, insbesondere zur Abschwächung von ionisierender Strahlung, ausgebildet ist. Der Strahlenschutzbereich kann insbesondere nach oben von einem Deckenbereich der Strahlenschutzkabine und/oder nach unten von einem Bodenbereich der Strahlenschutzkabine abgeschirmt sein, wobei der Deckenbereich und/oder der Bodenbereich jeweils zum Schutz vor ionisierender Strahlung, insbesondere zur Abschwächung von ionisierender Strahlung, ausgebildet ist. Der Strahlenschutzbereich kann insbesondere zumindest in einem Betriebszustand der Strahlenschutzkabine in Bezug auf jede Richtung von einem Wandbereich und/oder von einem Deckenbereich und/oder von einem Bodenbereich der Strahlenschutzkabine abgeschirmt sein, welcher zum Schutz vor ionisierender Strahlung, insbesondere zur Abschwächung von ionisierender Strahlung, ausgebildet ist. Der Strahlenschutzbereich kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass sich zumindest eine Person, beispielsweise sitzend und/oder stehend, in dem Strahlenschutzbereich aufhalten kann und/oder mittels einer Benutzerschnittstelle die medizinische Bildgebungsvorrichtung und/oder einen Interventionsroboter bedienen kann. Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass die Strahlenschutzkabine in zumindest einem Betriebszustand der Strahlenschutzkabine luftdicht und/oder wasserdicht ausgebildet ist. Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere eine Atemluftfilterungsvorrichtung und/oder eine Atemluftversorgungseinrichtung, beispielspeiweise mit einem Atemluftvorratsbehälter, insbesondere mit einem Sauerstoffvorratsbehälter, aufweisen.
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Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht einem Benutzer der medizinischen Bildgebungsvorrichtung insbesondere, sich während der Akquisition von Bildgebungsdaten, insbesondere während die Röntgenquelle Strahlung zur Akquisition von Bildgebungsdaten emittiert, innerhalb des Untersuchungsraumes, insbesondere in der Nähe eines mittels der medizinischen Bildgebungsvorrichtung untersuchten Patienten aufzuhalten. Dabei kann der Benutzer, der sich innerhalb der Strahlenschutzkabine befindet, mittels der Strahlenschutzkabine auch vor Streustrahlung aus allen Richtungen geschützt werden. Die Streustrahlung kann beispielsweise durch Streuung der unmittelbar von der Röntgenquelle emittierten Strahlung an Objekten, welche sich innerhalb des Untersuchungsraums befinden, und/oder an einer Wand, an einem Boden und/oder an einer Decke des Untersuchungsraumes entstehen. Unter einem Boden kann insbesondere auch eine Bodenunterlage, eine Bodenplatte oder ähnliches verstanden werden.
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Durch die Nähe beim Patienten können die damit verbundenen Vorteile, die insbesondere weiter oben beschrieben sind, realisiert werden, ohne dass der Benutzer einem erhöhten Strahlungsrisiko ausgesetzt wird. Ferner kann durch eine Reduktion der Laufwege für den Benutzer, insbesondere zu strahlengeschützten Bereichen außerhalb des Untersuchungsraumes, auch die Effizienz im Arbeitsablauf der Untersuchung gesteigert werden. Die Effizienzsteigerung erfolgt dabei nicht auf Kosten von menschlicher Zuwendung und Patientenwohlbefinden sondern wirkt sich positiv darauf aus. Besondere medizinische Vorteile ergeben sich beispielsweise im Fall von Notfallpatienten. Kann der Benutzer während der Emission der Strahlung in der Strahlenschutzkabine im Einwirkungsbereich des insbesondere kritisch instabilen Patienten bleiben, so kann er nicht nur schneller erkennen, wenn sich der Zustand des Patienten verschlechtert und ein Eingreifen nötig ist, er kann durch räumliche Nähe auch schneller eingreifen. Beides bedeutet Sekunden, die im Zweifel über Leben und Tod entscheiden können. Ferner kann der Benutzer, während er sich in der Strahlenschutzkabine befindet, Geräte und/oder Monitore, welche sich innerhalb des Untersuchungsraumes, insbesondere außerhalb der Strahlenschutzkabine, befinden, besser steuern und überwachen. Im Fall von betreuten Patienten, beispielsweise Kindern oder im Fall von Demenz, können sich persönliche Bezugspersonen ohne zusätzliche Strahlenbelastung in unmittelbarer Nähe des Patienten aufhalten. Dies kann durch die beruhigende Wirkung auf den Patienten die Bildqualität, insbesondere auf Grund einer Reduktion von Bewegungsartefakten, verbessern oder die Untersuchung überhaupt erst ermöglichen.
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Die Strahlenschutzkabine kann sich insbesondere innerhalb eines Umkreises von 4 Metern, insbesondere 3 Metern, insbesondere 2 Metern, um das Isozentrum der Gantry und/oder der medizinischen Bildgebungsvorrichtung befinden.
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Die Benutzerschnittstelle kann beispielsweise einen Bildschirm und/oder eine Maus und/oder eine Tastatur aufweisen. Die Benutzerschnittstelle kann beispielsweise mit einem Computer zur Bedienung der medizinischen Bildgebungsvorrichtung verbunden sein, welcher sich innerhalb der Strahlenschutzkabine und/oder außerhalb der Strahlenschutzkabine befindet. Die Benutzerschnittstelle kann beispielsweise eine mobile Benutzerschnittstelle sein und/oder einen berührungsempfindlichen Bildschirm aufweisen.
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Insbesondere kann sich innerhalb der Strahlenschutzkabine, insbesondere innerhalb des Strahlenschutzbereichs, eine Halterung und/oder zumindest eine Andockstation für die Benutzerschnittstelle befinden. Die zumindest eine Andockstation kann beispielsweise zum lösbaren Andocken der Benutzerschnittstelle, insbesondere des Tabletcomputers und/oder des mobilen Steuerungsgeräts, und/oder zur Energieversorgung der Benutzerschnittstelle und/oder zur Datenübertragung an die Benutzerschnittstelle und/oder von der Benutzerschnittstelle ausgebildet sein. Die Andockstation kann beispielsweise eine magnetische Halterung aufweisen. In zumindest einem Betriebszustand des Systems können das mobile Steuerungsgerät und eine Steuerungseinheit einer Komponente der medizinischen Bildgebungsvorrichtung derart gekoppelt sein, dass ein Betätigen des Bedienelements das Ausgeben eines Steuersignals an die Komponente mittels der Steuerungseinheit bewirkt. Die Komponente kann beispielsweise eine Transferplatte oder eine Strahlungsquelle sein. Das Bedienelement kann insbesondere dann als elektromechanisches Schaltelement ausgebildet sein, wenn es das elektromechanische Schaltelement aufweist. Das elektromechanische Schaltelement kann insbesondere ein Schalter, beispielsweise ein Taster, sein. Mit einem Bedienelement, welches als elektromechanisches Schaltelement ausgebildet sind, kann in vielen Fällen ein höheres Maß an Sicherheit realisiert werden, insbesondere in Bezug auf Bewegungen der Transferplatte und der Auslösung der Strahlung, als beispielsweise mit einem Bedienelement, das in eine Software-Applikation eingebettet ist. Insbesondere kann eine weitere Andockstation vorgesehen sein, welche an der Gantry angeordnet ist und welche im Wesentlichen gleich zu der Andockstation, welche sich in der Strahlenschutzkabine befindet, ausgebildet ist. Sowohl der Tabletcomputer als auch das mobile Steuerungsgerät können von dem Benutzer in die Strahlenschutzkabine mit hinein und wieder heraus genommen werden, insbesondere an eine der Andockstationen innerhalb oder außerhalb der Strahlenschutzkabine angedockt werden. Mit diesem Konzept kann dem Benutzer die volle Kontrolle über die medizinische Bildgebungsvorrichtung ermöglicht werden bei maximaler Flexibilität von wo aus der Benutzer die Kontrolle ausüben möchte.
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Die Datenübertragung kann beispielsweise zumindest teilweise kabellos und/oder zumindest teilweise kabelgebunden sein. Die Datenübertragung kann beispielsweise zumindest teilweise auf WLAN-Signalen und/oder auf Bluetooth-Signalen basieren. Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere zumindest abschnittsweise durchlässig für Datenübertragungssignale, insbesondere WLAN-Signale und/oder Bluetooth-Signale und/oder optische Signale ausgebildet sein. Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere eine Datenübertragungseinheit aufweisen. Die Datenübertragungseinheit der Strahlenschutzkabine kann beispielsweise dazu ausgebildet sein, ein Datenübertragungssignal, welches sich außerhalb der Strahlenschutzkabine, insbesondere in dem Untersuchungsraum, befindet, zu empfangen und innerhalb der Strahlenschutzkabine, insbesondere in dem Strahlenschutzbereich, zur Verfügung zu stellen. Die Datenübertragungseinheit der Strahlenschutzkabine kann insbesondere Module zum Empfangen und/oder Senden von Datenübertragungssignalen, beispielsweise WLAN-Signalen oder Bluetooth-Signalen, aufweisen. Die Datenübertragungseinheit der Strahlenschutzkabine kann beispielsweise kabelgebundene Datenübertragungsstrecken, beispielsweise zu der Andockstation innerhalb der Strahlenschutzkabine, aufweisen.
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Die Strahlenschutzkabine kann beispielsweise einen Mechanismus aufweisen, der insbesondere zum motorisierten Öffnen und Schließen der Tür der Strahlenschutzkabine ausgebildet ist. Die Türsteuerungseinheit kann insbesondere zur Steuerung dieses Mechanismus ausgebildet sein. Die Türsteuerungseinheit kann insbesondere automatisiert sein und/oder mit einem Regelkreis zusammenwirken. Damit kann der Arbeitsablauf für den Benutzer dahingehend vereinfacht werden, dass der Benutzer nicht mehr bewusst an das Öffnen und/oder Schließen der Tür der Strahlenschutzkabine denken muss. Das Öffnen und/oder Schließen der Tür der Strahlenschutzkabine kann auch automatisch ausgeführt werden, wenn der Benutzer keine Hand frei hat, mit steriler Schutzkleidung und/oder sterilen Handschuhen bekleidet ist und/oder abgelenkt ist.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Tür automatisch geschlossen wird, wenn die Emission der Strahlung freigeschaltet wird und/oder dass die Tür automatisch geöffnet wird, wenn die Emission der Strahlung abgeschlossen ist. Die Türsteuerungseinheit kann beispielsweise eine Not-Öffnungs-Vorrichtung und/oder eine Einquetschkontrollvorrichtung oder ähnliches aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann die Tür auch mittels einer Fußschalteranordnung bedient werden.
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Die Kamera kann insbesondere an der Gantry und/oder an der Strahlenschutzkabine angeordnet sein. Insbesondere kann die Kamera derart angeordnet sein, dass zumindest ein Bereich der tunnelförmigen Öffnung und/oder zumindest ein Bereich der Transferplatte erfasst wird, der nicht von einem Benutzer, welcher sich in der Strahlenschutzkabine befindet, eingesehen werden kann. Ein von der Kamera aufgenommenes Kamerabild kann beispielsweise mittels der Benutzerschnittstelle, beispielsweise mittels des Tabletcomputers, und/oder mittels eines innerhalb der Strahlenschutzkabine angeordneten Bildschirms ausgegeben werden.
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Das Fahrwerk kann insbesondere ein omnidirektionales Fahrwerk sein und/oder einen Satz von Rädern, insbesondere omnidirektionalen Rädern, aufweisen.
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Die Strahlenschutzkabine kann beispielsweise mechanisch mit der Gantry gekoppelt sein, insbesondere derart gekoppelt sein, dass die Gantry und die Strahlenschutzkabine nur gemeinsam bewegt werden können. Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann die Strahlenschutzkabine mittels der Gantry gezogen und/oder geschoben werden. Das System kann beispielsweise eine Gantry-Antriebseinheit zum Antrieb einer Bewegung der Gantry und/oder eine Strahlenschutzkabinen-Antriebseinheit zum Antrieb einer Bewegung der Strahlenschutzkabine aufweisen. Die Gantry-Antriebseinheit kann beispielsweise einen Motor, insbesondere Elektromotor, und/oder eine entsprechende Energierversorgungseinheit aufweisen. Die Strahlenschutzkabine-Antriebseinheit kann beispielsweise einen Motor, insbesondere Elektromotor, und/oder eine entsprechende Energierversorgungseinheit aufweisen. Die Gantry-Antriebseinheit kann beispielsweise in die Gantry und/oder in eine Schienenanordnung integriert sein. Die Strahlenschutzkabine-Antriebseinheit kann beispielsweise in die Strahlenschutzkabine und/oder in eine Schienenanordnung integriert sein. Mittels der Positionsinformation kann beispielsweise eine geänderte Position und/oder eine Bewegung der Gantry erfasst werden. Insbesondere kann die Strahlenschutzkabine bewegt werden, während sich der Benutzer in der Strahlenschutzkabine befindet. Insbesondere kann sich innerhalb der Strahlenschutzkabine eine Bewegungssteuerungseinheit, mit welcher der Benutzer die Bewegung der Strahlenschutzkabine steuern kann, befinden. Insbesondere kann die Benutzerschnittstelle zur Steuerung der Bewegung der Strahlenschutzkabine ausgebildet sein. Die Positionsinformation kann beispielsweise zumindest teilweise mittels einer Sensoranordnung, welche beispielsweise in dem Untersuchungsraum, insbesondere an der Strahlenschutzkabine und/oder an der Gantry, angeordnet ist, bereitgestellt werden. Die Sensoranordnung kann beispielsweise optische Sensoren und/oder eine Kamera und/oder Sensoren an der Gantry-Antriebseinheit aufweisen. Die Positionsinformation kann beispielsweise zumindest teilweise mittels einer Steuerungsvorrichtung der medizinischen Bildgebungsvorrichtung bereitgestellt und/oder verarbeitet werden. Bei der Positionsinformation kann es sich insbesondere auch um eine Bewegungsinformation und/oder um eine Positionsänderungsinformation handeln. Damit ist insbesondere eine synchronisierte Bewegung der Gantry und der Strahlenschutzkabine realisierbar.
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Unter einem Interventionsroboter kann insbesondere auch ein Chirurgieroboter verstanden werden. Mittels des Interventionsroboters kann beispielsweise ein Eingriff am Patienten vorgenommen werden, während dieser sich auf der Transferplatte befindet. Zur Überwachung und/oder Anpassung des Eingrifft können mittels der medizinischen Bildgebungsvorrichtung medizinische Bilder, insbesondere tomographische Bilder, von dem Bereich des Patienten, in dem der Eingriff vorgenommen wird, aufgenommen werden. Der Interventionsroboter kann beispielsweise Nadeln und/oder Sonden in einer vorher geplanten Trajektorie in den Patienten einführen. Der Chirurgieroboter kann beispielsweise ferngesteuert insbesondere endoskopische Skalpelle führen. Insbesondere kann der Interventionsroboter mittels des Interventionsmoduls von dem Benutzer gesteuert werden, wobei sich der Benutzer in der Strahlenschutzkabine befindet. Oft werden Interventionen bei wachen Patienten durchgeführt, was es gleichzeitig erfordert die Prozedur schnell zu Ende zu bringen und den Patienten ruhig zu halten. Eine Verringerung der Laufwege für den Benutzer sowie ein Aufenthalt des Benutzers in der Nähe des Patienten kann sich darauf positiv auswirken. Beides wird mit der erfindungsgemäßen Lösung ermöglicht. Insbesondere kann das System eine bewegbare Gantry, eine bewegbare Strahlenschutzkabine und/oder einen Interventionsroboter aufweisen. Das ist insbesondere bei komplexen Chirurgie-Szenarien mit speziellen Patientenlagerungsvorrichtungen vorteilhaft. Die Benutzerschnittstelle kann insbesondere das Interventionsmodul aufweisen. Insbesondere kann in der Strahlenschutzkabine eine Andockstation zum Andocken des Interventionsmoduls angeordnet sein. Die Benutzerschnittstelle kann insbesondere zur Bedienung der Patientenlagerungsvorrichtung und/oder zur Bedienung der Strahlungsquelle und/oder zur Bedienung der medizinischen Bildgebungsvorrichtung mittels einer Software-Applikation und/oder zur Bedienung des Interventionsroboters ausgebildet sein.
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Die Therapievorrichtung kann insbesondere zur bildgeführten Strahlentherapie basierend auf zumindest einem medizinischen Bild, welches mittels der medizinischen Bildgebungsvorrichtung aufgenommen ist, ausgebildet sein. Der Untersuchungsraum kann beispielsweise ein Strahlenbunker einer Partikel- oder Strahlentherapieanlage sein. Insbesondere bei Röntgenstrahlentherapie-Linacs kann erhöhte Streustrahlung entstehen, die sich auch auf die Hardware der medizinischen Bildgebungsvorrichtung negativ auswirken kann. Nicht nur der Benutzer sondern auch möglichst viele Komponenten der medizinischen Bildgebungsvorrichtung müssen vor dieser Strahlung geschützt werden. Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht einen Verzicht auf eine aufwändige Verkabelung aus dem Strahlenschutzbunker heraus zur Anbringung von Konsolenarbeitsplätzen in einem strahlengeschützten Bereich außerhalb des Strahlenbunkers. Eine solche Lösung kann deutlich einfacher, billiger und langlebiger sein. Die Strahlenschutzkabine kann insbesondere zum Schutz vor einer zur Therapie eingesetzten Strahlung der Therapievorrichtung, insbesondere vor einer Streustrahlung der Therapievorrichtung, ausgebildet sein. Die Benutzerschnittstelle kann insbesondere zur Steuerung der Therapievorrichtung ausgebildet sein.
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Die medizinische Bildgebungsvorrichtung kann beispielsweise aus der Bildgebungsmodalitäten-Gruppe gewählt sein, welche aus einem Röntgengerät, einem C-Bogen-Röntgengerät, welches insbesondere mobil sein kann, einem Computertomographiegerät (CT-Gerät), einem Molekularbildgebungsgerät (MI-Gerät), einem Einzelphotonen-Emissions-Computertomographiegerät (SPECT-Gerät), einem Positronen-Emissions-Tomographiegerät (PET-Gerät), einem Magnetresonanztomographiegerät (MR-Gerät) und Kombinationen daraus (insbesondere PET-CT-Gerät, PET-MR-Gerät, SPECT-CT-Gerät) besteht. Die medizinische Bildgebungsvorrichtung kann ferner eine Kombination einer Bildgebungsmodalität, die beispielsweise aus der Bildgebungsmodalitäten-Gruppe gewählt ist, und einer Bestrahlungsmodalität aufweisen. Dabei kann die Bestrahlungsmodalität beispielsweise eine Bestrahlungseinheit zur therapeutischen Bestrahlung aufweisen. Ohne Einschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens wird bei einigen der Ausführungsformen ein Computertomographiegerät beispielhaft für eine medizinische Bildgebungsvorrichtung genannt.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die medizinische Bildgebungsvorrichtung eine Akquisitionseinheit, welche zur Akquisition der Bildgebungsdaten ausgebildet ist, auf. Insbesondere kann die Akquisitionseinheit eine Strahlungsquelle und einen Strahlungsdetektor aufweisen. Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Strahlungsquelle zur Emission und/oder zur Anregung einer Strahlung, insbesondere einer elektromagnetischen Strahlung, ausgebildet ist und/oder dass der Strahlungsdetektor zur Detektion der Strahlung, insbesondere der elektromagnetischen Strahlung, ausgebildet ist. Die Strahlung kann beispielsweise von der Strahlungsquelle zu einem abzubildenden Bereich gelangen und/oder nach einer Wechselwirkung mit dem abzubildenden Bereich zu dem Strahlungsdetektor gelangen. Bei der Wechselwirkung mit dem abzubildenden Bereich wird die Strahlung modifiziert und damit zum Träger von Informationen, die den abzubildenden Bereich betreffen. Bei der Wechselwirkung der Strahlung mit dem Detektor werden diese Informationen in Form von Bildgebungsdaten erfasst.
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Insbesondere bei einem Computertomographiegerät und bei einem C-Bogen-Röntgengerät können die Bildgebungsdaten Projektionsdaten, die Akquisitionseinheit eine Projektionsdaten-Akquisitionseinheit, die Strahlungsquelle eine Röntgenquelle, der Strahlungsdetektor ein Röntgendetektor sein. Der Röntgendetektor kann insbesondere ein quantenzählender und/oder energieauflösender Röntgendetektor sein.
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Die Gantry einer medizinischen Bildgebungsvorrichtung weist typischerweise eine Tragkonstruktion auf, an der insbesondere Komponenten der Akquisitionseinheit, insbesondere die Strahlungsquelle und/oder der Strahlungsdetektor, angeordnet sind. Die Tragkonstruktion der Gantry weist typischerweise eine derart hohe Steifigkeit und Festigkeit auf, dass die Komponenten der Akquisitionseinheit sowohl relativ zueinander als auch relativ zu einem abzubildenden Bereich in einer für die Bildgebung hinreichend definierten Geometrie anordenbar sind. Bei einem Computertomographiegerät weist die Gantry typischerweise einen Tragrahmen und einen relativ zu dem Tragrahmen drehbar gelagerten Rotor auf, wobei die Strahlungsquelle und der Strahlungsdetektor an dem Rotor angeordnet sind. Optional kann die Gantry einen relativ zu dem Tragrahmen kippbar gelagerten Kipprahmen aufweisen, wobei der Rotor an dem Kipprahmen angeordnet ist.
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Bei einem C-Bogen-Röntgengerät weist die Gantry typischerweise einen Tragrahmen und einen relativ zu dem Tragrahmen schwenkbar gelagerten C-Bogen auf, wobei die Strahlungsquelle und der Strahlungsdetektor an dem C-Bogen angeordnet sind.
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Das System kann beispielsweise eine oder mehrere Komponenten in Form von Hardware und/oder eine oder mehrere Komponenten in Form von Software aufweisen. Die Hardware kann beispielsweise mit einer Software zusammenwirken und/oder mittels einer Software konfigurierbar sein. Die Software kann beispielsweise mittels der Hardware ausgeführt werden.
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Bei der Hardware kann es sich beispielsweise um ein Speichersystem, ein FPGA-System (Field-programmable gate array), ein ASIC-System (Application-specific integrated circuit), ein Mikrocontroller-System, ein Prozessorsystem und Kombinationen davon handeln. Das Prozessorsystem kann beispielsweise einen Mikroprozessor und/oder mehrere zusammenwirkende Mikroprozessoren aufweisen.
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Insbesondere kann eine Komponente eines Systems nach einem der Aspekte, die in dieser Beschreibung und/oder in den Ansprüchen offenbart sind, welche dazu ausgebildet ist, einen gegebenen Schritt eines Verfahrens nach einem der Aspekte, die in dieser Beschreibung und/oder in den Ansprüchen offenbart sind, auszuführen, in Form einer Hardware implementiert sein, welche zum Ausführen des gegebenen Schritts konfiguriert ist und/oder welche zum Ausführen einer computerlesbaren Anweisung derart konfiguriert ist, dass die Hardware mittels der computerlesbaren Anweisung zum Ausführen des gegebenen Schritts konfigurierbar ist. Insbesondere kann das System einen Speicherbereich, beispielsweise in Form eines computerlesbaren Mediums, aufweisen, in welchem computerlesbare Anweisungen, beispielsweise in Form eines Computerprogramms, gespeichert sind. Eine Datenübertragung zwischen Komponenten des Systems kann beispielsweise jeweils mittels einer geeigneten Datentransfer-Schnittstelle erfolgen. Die Datentransfer-Schnittstelle zum Datentransfer an und/oder von einer Komponente des Datenverarbeitungssystems kann zumindest teilweise in Form von Software und/oder zumindest teilweise in Form von Hardware realisiert sein. Die Datentransfer-Schnittstelle kann beispielsweise zum Abspeichern von Daten in und/oder zum Laden von Daten aus einem Bereich des Speichersystems ausgebildet sein, wobei auf diesen Bereich des Speichersystems eine oder mehrere Komponenten des Datenverarbeitungssystems zugreifen können.
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Im Rahmen der Erfindung können Merkmale, welche in Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen der Erfindung und/oder unterschiedliche Anspruchskategorien (Verfahren, Verwendung, Vorrichtung, System, Anordnung usw.) beschrieben sind, zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung kombiniert werden. Beispielsweise kann ein Anspruch, der eine Vorrichtung betrifft, auch mit Merkmalen, die im Zusammenhang mit einem Verfahren beschrieben oder beansprucht sind, weitergebildet werden. Funktionale Merkmale eines Verfahrens können dabei durch entsprechend ausgebildete gegenständliche Komponenten ausgeführt werden. Neben den in dieser Anmeldung ausdrücklich beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung sind vielfältige weitere Ausführungsformen der Erfindung denkbar, zu denen der Fachmann gelangen kann, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen, soweit er durch die Ansprüche vorgegeben ist.
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Die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ schließt nicht aus, dass das betroffene Merkmal auch mehrfach vorhanden sein kann. Die Verwendung des Ausdrucks „aufweisen“ schließt nicht aus, dass die mittels des Ausdrucks „aufweisen“ verknüpften Begriffe identisch sein können. Beispielsweise weist die medizinische Bildgebungsvorrichtung die medizinische Bildgebungsvorrichtung auf. Die Verwendung des Ausdrucks „Einheit“ schließt nicht aus, dass der Gegenstand, auf den sich der Ausdruck „Einheit“ bezieht, mehrere Komponenten aufweisen kann, die räumlich voneinander separiert sind.
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Die Verwendung von Ordnungszahlwörtern (erste, zweite, dritte etc.) in der Bezeichnung von Merkmalen dient im Kontext der vorliegenden Anmeldung vor allem der besseren Unterscheidbarkeit der unter Verwendung von Ordnungszahlwörtern bezeichneten Merkmale. Das Nichtvorhandensein eines Merkmals, welches durch eine Kombination eines gegebenen Ordnungszahlworts und eines Begriffs bezeichnet wird, schließt nicht aus, dass ein Merkmal vorhanden sein kann, welches durch eine Kombination eines dem gegebenen Ordnungszahlwort nachfolgenden Ordnungszahlworts und des Begriffs bezeichnet wird.
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Der Ausdruck „basierend auf“ kann im Kontext der vorliegenden Anmeldung insbesondere im Sinne des Ausdrucks „unter Verwendung von“ verstanden werden. Insbesondere schließt eine Formulierung, der zufolge ein erstes Merkmal basierend auf einem zweiten Merkmal erzeugt (alternativ: ermittelt, bestimmt etc.) wird, nicht aus, dass das erste Merkmal basierend auf einem dritten Merkmal erzeugt (alternativ: ermittelt, bestimmt etc.) werden kann.
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Die Verwendung eines Merkmal der Form „wobei für jeden Datensatz der Mehrzahl von Datensätzen jeweils ein Ergebnis ermittelt wird“ schließt nicht aus, dass zusätzlich zu den Datensätzen, welche von der Mehrzahl von Datensätzen umfasst sind, weitere Datensätze vorhanden sein können, welche von der Mehrzahl von Datensätzen nicht umfasst sind und für welche das Ergebnis nicht ermittelt wird. Insbesondere kann die Mehrzahl von Datensätzen ein Teilsatz eines Satzes von Datensätzen sein, wobei der Satz von Datensätzen sowohl Datensätze, welche von der Mehrzahl von Datensätzen umfasst sind und für welche jeweils das Ergebnis ermittelt wird, als auch Datensätze, welche von der Mehrzahl von Datensätzen nicht umfasst sind und für welche das Ergebnis nicht ermittelt wird, aufweist.
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Im Folgenden werden ausgewählte Ausführungsformen unter Hinweis auf die beigefügten Figuren erläutert. Die Darstellung in den Figuren ist schematisch, stark vereinfacht und nicht zwingend maßstabsgetreu.
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Es zeigen:
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1 ein System gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
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2 ein System gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
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3 ein System gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
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4 ein System gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
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5 ein System gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
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6 ein System gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
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7 ein System gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
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8 ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
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9 ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, und
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10 ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt ein System 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. In der 1 ist die Strahlenschutzkabine 5 derart neben der Gantry 20 angeordnet, dass ein großer Teil der Strahlung, von der Gantry selbst abgeschwächt wird, bevor er die Strahlenschutzkabine erreicht. Die Strahlenschutzkabine 5 befindet sich innerhalb des Untersuchungsraumes 4. Der Untersuchungsraum 4 weist Wände 41 und einen Boden 48 auf. Die Strahlenschutzkabine 5 weist Bleiglasscheiben 52 auf. Durch die Bleiglasscheiben hindurch kann ein Benutzer U1, der sich innerhalb der Strahlenschutzkabine befindet, zumindest einen Teil des Patienten 13 sehen. Die Wände 51 der Strahlenschutzkabine sind zumindest teilweise mit Blei verkleidet. Insbesondere können die Wände 51 der Strahlenschutzkabine ein bleiverkleidetes Leichtbauskelett, beispielsweise basierend auf Holz, Aluminium oder Kunststoff, aufweisen. Wie in der 1 dargestellt, bildet die Strahlenschutzkabine keine bauliche Einheit mit dem Untersuchungsraum. Die Strahlenschutzkabine 5 weist einen Boden 58 und eine Decke 59. Die Strahlenschutzkabine 5 kann aber auch nach oben und/oder unten offen und/oder durch eine Decke des Untersuchungsraumes 4 und/oder durch einen Boden des Untersuchungsraumes begrenzt ausgebildet sein. Die Strahlenschutzkabine weist eine Tür 53 und eine Türsteuerungseinheit 53C An der Gantry ist eine Kamera 29 angeordnet.
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Ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens ist für die medizinische Bildgebungsvorrichtung 2 beispielhaft ein Computertomographiegerät gezeigt. Die medizinische Bildgebungsvorrichtung 2 weist die Gantry 20, die tunnelförmige Öffnung 9, die Patientenlagerungsvorrichtung 10 und die Steuerungsvorrichtung 30 auf.
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Die Gantry 20 weist den stationären Tragrahmen 21, den Kipprahmen 22 und den Rotor 24 auf. Der Kipprahmen 22 ist mittels einer Kipplagerungsvorrichtung an dem stationären Tragrahmen 21 um eine Kippachse AT relativ zu dem stationären Tragrahmen 21 kippbar angeordnet. Der Rotor 24 ist mittels einer Drehlagerungsvorrichtung an dem Kipprahmen 22 um eine Rotationsachse relativ zu dem Kipprahmen 22 drehbar angeordnet.
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Die Kippachse AT ist senkrecht zu der Systemachse AR. Die Systemachse AR und die Kippachse AT befinden sich in einer horizontalen Ebene. Die Rotationsachse ist senkrecht zu der Kippachse AT und im Wesentlichen parallel zu der Systemachse AR.
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In die tunnelförmige Öffnung 9 ist der Patient 13 einführbar. In der tunnelförmigen Öffnung 9 befindet sich der Akquisitionsbereich 4. In dem Akquisitionsbereich 4 ist ein abzubildender Bereich des Patienten 13 derart positionierbar, dass die Strahlung 27 von der Strahlungsquelle 26 zu dem abzubildenden Bereich gelangen kann und nach einer Wechselwirkung mit dem abzubildenden Bereich zu dem Strahlungsdetektor 28 gelangen kann.
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Die Patientenlagerungsvorrichtung 10 weist den Lagerungssockel 11 und die Lagerungsplatte 12 zur Lagerung des Patienten 13 auf. Die Lagerungsplatte 12 ist derart relativ zu dem Lagerungssockel 11 bewegbar an dem Lagerungssockel 11 angeordnet, dass die Lagerungsplatte 12 in einer Längsrichtung der Lagerungsplatte 12, insbesondere entlang der Systemachse AR, in den Akquisitionsbereich 4 einführbar ist.
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Die medizinische Bildgebungsvorrichtung 2 ist zur Akquisition von Akquisitionsdaten basierend auf einer elektromagnetischen Strahlung 27 ausgebildet. Die medizinische Bildgebungsvorrichtung 2 weist eine Akquisitionseinheit auf. Die Akquisitionseinheit ist eine Projektionsdaten-Akquisitionseinheit mit der Strahlungsquelle 26, z. B. einer Röntgenquelle, und dem Detektor 28, z. B. einem Röntgendetektor, insbesondere einem energieauflösenden Röntgendetektor. Die Strahlungsquelle 26 ist an dem Rotor 24 angeordnet und zur Emission einer Strahlung 27, z. B. einer Röntgenstrahlung, mit Strahlungsquanten 27 ausgebildet. Der Detektor 28 ist an dem Rotor 24 angeordnet und zur Detektion der Strahlungsquanten 27 ausgebildet. Die Strahlungsquanten 27 können von der Strahlungsquelle 26 zu dem abzubildenden Bereich des Patienten 13 gelangen und nach einer Wechselwirkung mit dem abzubildenden Bereich auf den Detektor 28 auftreffen. Auf diese Weise können mittels der Akquisitionseinheit Akquisitionsdaten des abzubildenden Bereichs in Form von Projektionsdaten erfasst werden.
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Die Steuerungsvorrichtung 30 ist zum Empfangen der von der Akquisitionseinheit akquirierten Akquisitionsdaten ausgebildet. Die Steuerungsvorrichtung 30 ist zum Steuern der medizinischen Bildgebungsvorrichtung 2 ausgebildet. Die Steuerungsvorrichtung 30 weist die Datenverarbeitungseinheit 35, ein computerlesbares Medium und das Prozessorsystem 36 auf. Die Steuerungsvorrichtung 30, insbesondere die Datenverarbeitungseinheit 35, wird von einem Datenverarbeitungssystem, welches einen Computer aufweist, gebildet.
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Die Steuerungsvorrichtung 30 weist die Bildrekonstruktionseinrichtung 34 auf. Mittels der Bildrekonstruktionseinrichtung 34 kann basierend auf den Akquisitionsdaten ein medizinischer Bilddatensatz rekonstruiert werden.
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Die medizinische Bildgebungsvorrichtung 2 weist eine Eingabevorrichtung 38 und eine Ausgabevorrichtung 39 auf, welche jeweils mit der Steuerungsvorrichtung 30 verbunden sind. Die Eingabevorrichtung 38 ist zum Eingeben von Steuerungs-Informationen, z. B. Bildrekonstruktionsparametern, Untersuchungsparametern oder ähnliches, ausgebildet. Die Ausgabevorrichtung 39 ist insbesondere zum Ausgeben von Steuerungs-Informationen, Bildern und/oder akustischen Signalen ausgebildet.
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Wie in 2 dargestellt ist, befindet sich auch ein Randbereich 56, der die Strahlenschutzkabine entlang einer in der horizontalen Ebene umlaufend geschlossenen Kontur von außen umgibt, in dem Untersuchungsraum. Das System 1 weist die Benutzerschnittstelle 8, das Interventionsmodul 15C, den Interventionsroboter 15, die Datenübertragungseinheit 8T der Benutzerschnittstelle 8 und die Datenübertragungseinheit 30T der Steuerungsvorrichtung 30 auf. Die Steuerungsvorrichtung 30 ist in die Gantry 20 integriert. Damit können Hitze und Geräuschentwicklung in der Strahlenschutzkabine vermieden werden. Gestrichelt sind weitere mögliche Positionen für die Strahlenschutzkabine 5 in dem Untersuchungsraum dargestellt.
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Die maximale Ausdehnung der Strahlenschutzkabine 5 in einer ersten horizontalen Richtung X ist der Abstand zwischen den Punkten X1 und X2. Die maximale Ausdehnung der Strahlenschutzkabine in einer zweiten horizontalen Richtung Y, welche senkrecht zu der ersten horizontalen Richtung X ist, ist der Abstand zwischen den Punkten Y1 und Y2.
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Das in 3 dargestellte System weist eine Schienenanordnung 60 zur bewegbaren Lagerung der Gantry 20 und der Strahlenschutzkabine 5 auf. Die Gantry 20 und die Strahlenschutzkabine 5 sind auf der Plattform 6 angeordnet, welche mittels der Schienenanordnung 60 bewegbar ist.
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Das in 4 dargestellte System weist eine Schienenanordnung 62 zur bewegbaren Lagerung der Gantry 20 und eine Schienenanordnung 65 zur bewegbaren Lagerung der Strahlenschutzkabine 5 auf.
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Das in 5 dargestellte System weist ein Fahrwerk 61 zur bewegbaren Lagerung der Gantry 20 und der Strahlenschutzkabine 5 auf. Die Gantry 20 und die Strahlenschutzkabine 5 sind auf der Plattform 6 angeordnet, welche mittels des Fahrwerks 61 bewegbar ist.
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Das in 6 dargestellte System weist ein Fahrwerk 63 zur bewegbaren Lagerung der Gantry 20 und ein Fahrwerk 66 zur bewegbaren Lagerung der Strahlenschutzkabine 5 auf. Das System 1 weist ferner eine Positionsinformation-Bereitstellungseinheit PI-M, beispielsweise in Form einer Sensoranorndung, auf, welche zum Bereitstellen einer Positionsinformation, welche die bewegbare Gantry einer medizinischen Bildgebungsvorrichtung betrifft, ausgebildet ist. Das System 1 weist ferner eine Bewegungsantriebssignal-Ausgabeeinheit OS-M auf, welche zum Ausgeben des Bewegungsantriebssignals an die Bewegungsantriebseinheit der bewegbaren Strahlenschutzkabine basierend auf der Positionsinformation ausgebildet ist. Die Bewegungsantriebssignal-Ausgabeeinheit OS-M kann beispielsweise eine Prozessoreinheit aufweisen und/oder von einem Datenverarbeitungssystem gebildet sein. Das System weist ferner eine Strahlenschutzkabinen-Antriebseinheit MC-M auf, welche zum Antrieb einer Bewegung der Strahlenschutzkabine basierend auf dem Bewegungsantriebssignal ausgebildet ist.
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Das in 7 dargestellte System weist die Therapievorrichtung 9 auf. Die Patientenlagerungsvorrichtung 10 ist um eine vertikale Achse, welche durch das Isozentrum 91 der medizinischen Bildgebungsvorrichtung, welches ebenfalls das Isozentrum der Therapievorrichtung ist, mittels einer drehbaren Bodenplatte 90 drehbar gelagert. Die Gantry ist entlang des Pfades 68 mittels der Schienenanordnung 62 bewegbar.
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In der 8 sind die folgenden Schritte gezeigt:
- – Bereitstellen PI einer Positionsinformation, welche eine Gantry einer medizinischen Bildgebungsvorrichtung betrifft,
- – Ausgeben OS des Bewegungsantriebssignals an die Bewegungsantriebseinheit der bewegbaren Strahlenschutzkabine basierend auf der Positionsinformation.
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In der 9 sind ferner die folgenden Schritte gezeigt:
- – Bewegen MG einer bewegbaren Gantry,
- – Bewegen MC der bewegbaren Strahlenschutzkabine mittels der Bewegungsantriebseinheit basierend auf dem Bewegungsantriebssignal. Bei der Bewegungsantriebseinheit handelt es sich insbesondere um die Strahlenschutzkabine-Antriebseinheit.
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In der 10 sind die folgenden Schritte gezeigt:
- – Ausführen 101 einer ersten Aktion eines Benutzers zur Bedienung der medizinischen Bildgebungsvorrichtung, wobei sich der Benutzer innerhalb eines Untersuchungsraumes und außerhalb einer Strahlenschutzkabine befindet, wobei sich die Strahlenschutzkabine und eine Gantry der medizinischen Bildgebungsvorrichtung innerhalb des Untersuchungsraumes befinden,
- – Hineinbegeben 102 des Benutzers in die Strahlenschutzkabine,
- – Ausführen 103 einer zweiten Aktion des Benutzers zur Bedienung der medizinischen Bildgebungsvorrichtung, wobei sich der Benutzer innerhalb der Strahlenschutzkabine befindet.