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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übermitteln von patientenspezifischen Daten an eine Untersuchungsprotokollanpassungseinheit und Patientendatenübermittlungseinheit. Die Erfindung betrifft ferner eine mobile Datenverarbeitungseinheit und ein System, aufweisend ein Computertomographiegerät.
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Mit Hilfe von diversen Informationssystemen, beispielsweise Radiologie-Informationssystemen (radiological information system, RIS) und Krankenhaus-Informationssystemen (hospital information system, HIS), können sehr viele Informationen in Papierform oder elektronisch über den Patienten erfasst werden, insbesondere das Gewicht, Laborwerte, Allergien usw. Allerdings gibt es noch weitere Informationen über den Patienten, die in den herkömmlichen Informationssystemen typischerweise nicht direkt erfasst werden, welche aber auch genutzt werden könnten, um eine medizinische Bildgebungsuntersuchung noch individueller und effizienter zu planen und zu parametrieren.
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Derzeit hängt es stark von der jeweiligen Klinik ab, ob solche patientenspezifischen Daten vor einer medizinischen Bildgebungsuntersuchung erhoben werden oder nicht. Die patientenspezifischen Daten können beispielsweise durch eine Befragung des Patienten durch medizinisches Personal, insbesondere in einem Wartezimmer und/oder unmittelbar an der medizinischen Bildgebungsvorrichtung, erhoben werden. Bei einer Befragung im Wartezimmer ist besonders auf die Intimsphäre des Patienten zu achten. Bei einer Befragung unmittelbar an der medizinischen Bildgebungsvorrichtung ist besonders auf die Zeit zu achten, während der der Patient die medizinische Bildgebungsvorrichtung belegt. Beide Aspekte können dazu führen, dass patientenspezifische Daten, die für die medizinische Bildgebungsuntersuchung nützlich sein können, nicht erhoben werden.
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DE 10 2014 209 649 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben einer medizintechnischen Anlage mit einem medizintechnischen Gerät zum Untersuchen und/oder Behandeln eines Patienten, wobei das Gerät eine Bedienkonsole zum Einstellen des Geräts aufweist
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Die Erfindung hat die Aufgabe eine verbesserte Anpassung eines Untersuchungsprotokolls für eine medizinische Bildgebungsuntersuchung des Patienten basierend auf den patientenspezifischen Daten zu ermöglichen. Jeder Gegenstand eines unabhängigen Anspruchs löst diese Aufgabe. In den abhängigen Ansprüchen sind weitere vorteilhafte Aspekte der Erfindung berücksichtigt.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übermitteln von patientenspezifischen Daten an eine Untersuchungsprotokollanpassungseinheit, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- - Bereitstellen einer Benutzerschnittstelle mittels einer Software-Applikation,
- - Empfangen von patientenspezifischen Daten eines Patienten mittels der Benutzerschnittstelle, wobei die patientenspezifischen Daten auf einer Eingabe in die Benutzerschnittstelle basieren,
- - Speichern der patientenspezifischen Daten,
- - Übermitteln der patientenspezifischen Daten an eine Untersuchungsprotokollanpassungseinheit, welche dazu ausgebildet ist, ein Untersuchungsprotokoll für eine medizinische Bildgebungsuntersuchung des Patienten, insbesondere mittels eines Computertomographiegeräts, basierend auf den patientenspezifischen Daten anzupassen,
- - wobei eine Untersuchungsprotokollinformation, welche das Untersuchungsprotokoll für die medizinische Bildgebungsuntersuchung betrifft, mittels der Software-Applikation empfangen wird,
- - wobei eine Anweisung an den Patienten mittels der Software-Applikation basierend auf den patientenspezifischen Daten und/oder basierend auf der Untersuchungsprotokollinformation generiert wird,
- - wobei die Anweisung mittels der Benutzerschnittstelle ausgegeben wird.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Benutzerschnittstelle mittels der Software-Applikation basierend auf der Untersuchungsprotokollinformation angepasst wird.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass eine Patientenidentifikationsinformation, welche den Patienten betrifft, mittels der Software-Applikation erfasst wird und/oder dass die Benutzerschnittstelle mittels der Software-Applikation basierend auf der Patientenidentifikationsinformation angepasst wird.
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Der Begriff „Software-Applikation“ wird im Folgenden durch „App“ abgekürzt. Die App kann beispielsweise von dem Patienten verwendet werden, um patientenspezifische Daten, die den Patienten betreffen, mittels der Benutzerschnittstelle einzugeben. Das kann beispielsweise im Wartezimmer einer Klinik und/oder bei dem Patienten zu Hause erfolgen. Mittels einer Kamera, die beispielsweise in eine mobile Datenverarbeitungseinheit integriert sein kann, kann ein Foto des Patienten erfasst werden. Basierend auf der Patientenidentifikationsinformation, beispielsweise dem Foto und/oder Personen- und/oder Zugangsdaten des Patienten, kann mittels der App eine Identifikation des Patienten, beispielsweise mittels Gesichtserkennung, durchgeführt werden. In Abhängigkeit von der Identifikation des Patienten kann insbesondere die Benutzerschnittstelle patientenspezifisch angepasst werden.
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Die Untersuchungsprotokollinformation kann beispielsweise eine bei der medizinischen Bildgebungsuntersuchung zu untersuchende Körperregion des Patienten, eine oder mehrere bei der medizinischen Bildgebungsuntersuchung vorgesehenen Anweisungen an den Patienten und/oder Untersuchungsprotokollparameter eines Untersuchungsprotokolls für die medizinische Bildgebungsuntersuchung betreffen.
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Auf diese Weise kann der Patient insbesondere außerhalb der Klinik, beispielsweise bei sich zu Hause, die Anweisungen, die bei der medizinischen Bildgebungsuntersuchung vorgesehen sind, kennenlernen und/oder deren Ausführung trainieren.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die patientenspezifischen Daten Metall an und/oder in dem Patienten betreffen und/oder dass die Anweisung an den Patienten Metall an und/oder in dem Patienten betrifft. Insbesondere können die patientenspezifischen Daten ein Vorhandensein und/oder eine Position und/oder eine Entfernbarkeit des Metalls betreffen. Insbesondere kann die Anweisung an den Patienten eine Anweisung zum Entfernen des Metalls von dem Patienten umfassen.
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Bei dem Metall kann es sich insbesondere um abnehmbares Metall, beispielsweise Ringe oder Piercings, handeln. Beispielsweise kann der Patient in die Benutzerschnittstelle eingeben, an welchen Körperregionen des Patienten Metall vorhanden ist, beispielsweise dass an den Ohren des Patienten Ohrringe getragen werden. Ferner kann der Patient in die Benutzerschnittstelle eingeben, ob es sich dabei jeweils um abnehmbares Metall handelt.
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Basierend auf der Untersuchungsprotokollinformation kann in Abhängigkeit davon, ob die Körperregion, für die das Vorhandensein von Metall eingegeben wurde, für die medizinische Bildgebungsuntersuchung relevant ist, eine Anweisung an den Patienten generiert und/oder ausgegeben werden, der zufolge das Metall zu entfernen ist oder der zufolge das Metall beibehalten werden kann. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass eine Anweisung zum Entfernen von Ohrringen nur dann generiert und ausgegeben wird, wenn die Untersuchungsprotokollinformation eine Information darüber umfasst, dass bei der medizinischen Bildgebungsuntersuchung ein Bereich des Kopfes des Patienten zu untersuchen ist.
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Insbesondere kann der Patient bereits vor der medizinischen Bildgebungsuntersuchung, beispielsweise bei sich zu Hause, das Metall ablegen und/oder seine Kleidung und/oder seinen Schmuck entsprechend anpassen. Beispielsweise kann eine Anweisung an den Patienten generiert und/oder ausgegeben werden, der zufolge eine Gürtelschnalle und/oder Fingerringe zu vermeiden sind. Der Zeitaufwand des medizinischen Personals für das Ermitteln und Entfernen von Metall am Körper des Patienten wird dadurch verringert.
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Ferner kann der Patient in die Benutzerschnittstelle eingeben, welche der ursprünglich vorhandenen Metallteile entfernt wurden und/oder nicht entfernt wurden. Diese patientenspezifischen Daten können beispielsweise bei Beginn der medizinischen Bildgebungsuntersuchung an die Untersuchungsprotokollanpassungseinheit übermittelt werden. Insbesondere kann basierend auf den patientenspezifischen Daten ermittelt werden, ob ein Algorithmus zum Reduzieren von Metallartefakten bei der medizinischen Bildgebungsuntersuchung verwendet werden soll und/oder welcher Algorithmus zum Reduzieren von Metallartefakten bei der medizinischen Bildgebungsuntersuchung verwendet werden soll. Damit können Algorithmen zum Reduzieren von Metallartefakten effizienter eingesetzt werden.
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Damit kann basierend auf den patientenspezifischen Daten, die mit Hilfe der App erfasst wurden, eine Verschlechterung der Bildqualität durch Metallartefakte und/oder eine Verlängerung der Untersuchungsdauer, insbesondere aufgrund von abnehmbarem Metall, vermieden werden. Insbesondere wenn das Metall erst während der medizinischen Bildgebungsuntersuchung entdeckt wird, beispielsweise in einem Topogramm, kann es zu einer erheblichen Verlängerung der Untersuchungsdauer kommen. Beispielsweise kann die Entfernung des Metalls von dem Patienten, der bereits für die Bilddatenakquisition positioniert ist, relativ zeitintensiv sein. Ferner kann eine Wiederholung des Topogramms erforderlich sein. Außerdem kann damit das Wohlbefinden des Patienten gesteigert werden, da eine detaillierte Befragung durch medizinisches Personal, insbesondere im Wartezimmer, nicht erforderlich ist, um die patientenspezifischen Daten zu erfassen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die patientenspezifischen Daten eine Atmung des Patienten betreffen und/oder dass die Anweisung an den Patienten eine Atmung des Patienten betrifft. Eine Ausführungsform sieht vor, dass mittels der Benutzerschnittstelle ein Atemkommando ausgegeben wird und/oder dass die patientenspezifischen Daten eine Atemanhaltezeit des Patienten, beispielsweise in Bezug auf das Atemkommando, umfassen.
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Unter einer Atemanhaltezeit kann insbesondere eine zeitliche Dauer verstanden werden, während der der Patient bewusst ein Atmen vermeiden kann. Patientenspezifische Daten, welche die Atmung des Patienten betreffen und/oder eine Atemanhaltezeit umfassen, können insbesondere zur Vermeidung und/oder Korrektur von Bewegungsartefakten verwendet werden. Beispielsweise kann basierend auf den patientenspezifischen Daten eine maximale Dauer einer zusammenhängenden Bilddatenakquisition ermittelt werden.
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Ferner kann basierend auf den patientenspezifischen Daten insbesondere automatisch ermittelt werden, ob und ggf. welche Maßnahmen zur Vermeidung und/oder Korrektur von Bewegungsartefakten verwendet werden können (beispielsweise ein schnellerer/erhöhter Pitch und/oder ein Clustern von Scans) und/oder ob statt einer zusammenhängenden Bilddatenakquisition (ein Scan) zwei oder mehr separate Bilddatenakquisitionen (zwei oder mehr Scans) durchzuführen sind. Mittels der Untersuchungsprotokollanpassungseinheit kann das Untersuchungsprotokoll für die medizinische Bildgebungsuntersuchung des Patienten entsprechend, insbesondere automatisch, angepasst werden.
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Ferner kann basierend auf den patientenspezifischen Daten automatisch eine medizinische Bildgebungsvorrichtung aus einer Mehrzahl von medizinischen Bildgebungsvorrichtungen ausgewählt und/oder vorgeschlagen werden, welche für das Durchführen der medizinischen Bildgebungsuntersuchung des Patienten optimal geeignet ist.
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Insbesondere kann mittels der App, beispielsweise im Wartezimmer und/oder bei dem Patienten zu Hause, die Atemanhaltezeit des Patienten erfasst und/oder trainiert werden. Das Atemkommando kann beispielsweise basierend auf der Untersuchungsprotokollinformation generiert und/oder untersuchungsspezifisch angepasst werden. Das Atemkommando kann beispielsweise die Inspiration oder die Exspiration betreffen und/oder Informationen zur vorgesehenen Atemanhaltezeit und/oder Scanzeit umfassen. Auf diese Weise kann der Patient ein Atemverhalten trainieren, dass möglichst genau auf die medizinische Bildgebungsuntersuchung abgestimmt ist. Damit können zeitintensive Atemkommando-Trainings in der Klinik unmittelbar vor der medizinischen Bildgebungsuntersuchung vermieden werden. Zeitintensive Atemkommando-Trainings sind oft bei Herzuntersuchungen erforderlich.
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Durch das Trainieren des Atemverhaltens, insbesondere der Atemanhaltezeit, mittels der App kann der Patient während der medizinischen Bildgebungsuntersuchung deutlich länger die Luft anhalten als ohne ein entsprechendes Training. Bewegungsartefakte durch Atmung können somit vermieden werden.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die patientenspezifischen Daten einen Untersuchungsraum für die medizinische Bildgebungsuntersuchung und/oder Untersuchungspersonal für die medizinische Bildgebungsuntersuchung betreffen. Die patientenspezifischen Daten können insbesondere Informationen über eine von dem Patienten bevorzugte Gestaltung des Untersuchungsraumes umfassen, beispielsweise in Bezug auf eine oder mehrere Farben des Lichtes, Musik, Geräusche oder ähnliches. Die patientenspezifischen Daten können insbesondere Informationen über von dem Patienten bevorzugtes Untersuchungspersonal umfassen, beispielsweise den Namen und/oder ein Foto einer Person, die beispielsweise von dem Patienten mittels der App aus einer Liste mit mehreren Personen ausgewählt werden kann.
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Basierend auf den patientenspezifischen Daten kann die Gestaltung des medizinischen Untersuchungsraumes, in dem sich die medizinische Bildgebungsvorrichtung befindet, angepasst werden und/oder medizinisches Personal als Untersuchungspersonal für die medizinische Bildgebungsvorrichtung ausgewählt werden.
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Der Untersuchungsraum und/oder die medizinische Bildgebungsuntersuchung kann automatisch an den Patienten angepasst werden, sobald dieser den Untersuchungsraum betrifft, beispielsweise indem der Patient mittels einer automatischen Gesichtserkennung basierend auf einem Foto und/oder Kamerabild, dass in dem Untersuchungsraum aufgenommen wird und den Patienten zeigt, identifiziert wird und die patientenspezifischen Daten, die dem Patienten zugeordnet sind, und/oder das angepasste Untersuchungsprotokoll, das dem Patienten zugeordnet ist, geladen und/oder verarbeitet werden.
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Dadurch können Bewegungsartefakte vermieden werden, da Patienten, insbesondere ältere Patienten und Kinder, durch diese Maßnahmen im Allgemeinen ruhiger, entspannter und kooperativer werden. Gleichbleibendes Untersuchungspersonal kann bei Patienten, bei denen die medizinische Bildgebungsuntersuchung mehrmals durchgeführt wird, beispielsweise wegen eines Tumors und/oder wegen einer chronischen Erkrankung, sehr hilfreich sein, um eine hohe Vergleichbarkeit der medizinischen Bildgebungsuntersuchungen miteinander zu erzielen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass das Untersuchungsprotokoll mittels der Untersuchungsprotokollanpassungseinheit basierend auf den patientenspezifischen Daten angepasst wird und/oder dass die medizinische Bildgebungsuntersuchung basierend auf dem angepassten Untersuchungsprotokoll durchgeführt wird. Das Untersuchungsprotokoll kann insbesondere Untersuchungsparameter aufweisen. Die Untersuchungsparameter können beispielsweise eine Scansequenz, Atemanweisungen, eine Energie und/oder eine Intensität einer Röntgenstrahlung, eine Kontrastmittelinjektion, eine Vorschubgeschwindigkeit und/oder eine Vorschubschrittweite für eine Patientenlagerungsplatte, eine Lage eines Akquisitionsbereichs und/oder Algorithmen zur Dosisreduktion, zur Bildrekonstruktion, zur Artefakt-Korrektur, und/oder zur Bilddatenverarbeitung betreffen.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Patientendatenübermittlungseinheit, aufweisend
- - eine Bereitstellungseinheit zum Bereitstellen einer Benutzerschnittstelle mittels einer Software-Applikation,
- - eine Empfangseinheit zum Empfangen von patientenspezifischen Daten eines Patienten mittels der Benutzerschnittstelle, wobei die patientenspezifischen Daten auf einer Eingabe in die Benutzerschnittstelle basieren,
- - eine Speichereinheit zum Speichern der patientenspezifischen Daten und
- - eine Übermittlungseinheit zum Übermitteln der patientenspezifischen Daten an eine Untersuchungsprotokollanpassungseinheit, welche dazu ausgebildet ist, ein Untersuchungsprotokoll für eine medizinische Bildgebungsuntersuchung des Patienten, beispielsweise mittels eines Computertomographiegeräts, basierend auf den patientenspezifischen Daten anzupassen,
- - wobei die Patientendatenübermittlungseinheit zum Ausführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.
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Die Erfindung betrifft ferner eine mobile Datenverarbeitungseinheit, aufweisend eine Patientendatenübermittlungseinheit nach einem oder mehreren der offenbarten Aspekte, die Benutzerschnittstelle und eine Recheneinheit zum Ausführen der Software-Applikation.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Benutzerschnittstelle zumindest teilweise von einem berührungsempfindlichen Bildschirm der mobilen Datenverarbeitungseinheit und/oder einer Kamera der mobilen Datenverarbeitungseinheit und/oder einer Tonschnittstelle der mobilen Datenverarbeitungseinheit und/oder gebildet ist. Die Tonschnittstelle kann insbesondere bidirektional ausgebildet sein und/oder beispielsweise ein Mikrofon und/oder einen Lautsprecher aufweisen. Bei der Benutzerschnittstelle kann es sich insbesondere um eine graphische und/oder stimmliche Benutzerschnittstelle handeln.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die mobile Datenverarbeitungseinheit ein Smartphone oder ein Tabletcomputer ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die mobile Datenverarbeitungseinheit ein Notebook oder eine Smartwatch. Die Speichereinheit kann insbesondere ein computerlesbares Medium, beispielsweise eine Speicherkarte des Smartphones oder des Tabletcomputers, sein. Insbesondere können die patientenspezifischen Daten und/oder Informationen, die basierend auf den patientenspezifischen Daten ermittelt wurden, lokal in der mobilen Datenverarbeitungseinheit gespeichert werden.
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Die Erfindung betrifft ferner ein System, aufweisend
- - ein Computertomographiegerät,
- - eine Patientendatenübermittlungseinheit nach einem oder mehreren der offenbarten Aspekte und
- - eine Untersuchungsprotokollanpassungseinheit, welche dazu ausgebildet ist, ein Untersuchungsprotokoll für eine medizinische Bildgebungsuntersuchung eines Patienten, insbesondere mittels des Computertomographiegeräts, basierend auf patientenspezifischen Daten des Patienten anzupassen.
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Ferner wird hiermit ein System offenbart, aufweisend
- - eine medizinische Bildgebungsvorrichtung,
- - eine Patientendatenübermittlungseinheit nach einem oder mehreren der offenbarten Aspekte und
- - eine Untersuchungsprotokollanpassungseinheit, welche dazu ausgebildet ist, ein Untersuchungsprotokoll für eine medizinische Bildgebungsuntersuchung eines Patienten, insbesondere mittels der medizinischen Bildgebungsvorrichtung, basierend auf patientenspezifischen Daten des Patienten anzupassen.
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Die medizinische Bildgebungsuntersuchung kann insbesondere eine Computertomographieuntersuchung sein. Die medizinische Bildgebungsvorrichtung kann beispielsweise aus der Bildgebungsmodalitäten-Gruppe gewählt sein, welche aus einem Röntgengerät, einem C-Bogen-Röntgengerät, einem Computertomographiegerät (CT-Gerät), einem Molekularbildgebungsgerät (MI-Gerät), einem Einzelphotonen-Emissions-Computertomographiegerät (SPECT-Gerät), einem Positronen-Emissions-Tomographiegerät (PET-Gerät), einem Magnetresonanztomographiegerät (MR-Gerät) und Kombinationen daraus, insbesondere einem PET-CT-Gerät und einem PET-MR-Gerät, besteht.
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Die medizinische Bildgebungsvorrichtung kann ferner eine Kombination einer Bildgebungsmodalität, die beispielsweise aus der Bildgebungsmodalitäten-Gruppe gewählt ist, und einer Bestrahlungsmodalität aufweisen. Dabei kann die Bestrahlungsmodalität beispielsweise eine Bestrahlungseinheit zur therapeutischen Bestrahlung aufweisen.
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Eine Ausführungsform sieht ein System vor, ferner aufweisend eine mobile Datenverarbeitungseinheit nach einem oder mehreren der offenbarten Aspekte, welche die Patientendatenübermittlungseinheit aufweist.
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Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht eine verbesserte Anpassung eines Untersuchungsprotokolls für eine medizinische Bildgebungsuntersuchung basierend auf patientenspezifischen Daten. Durch die Verwendung der App können noch mehr patientenspezifische Informationen elektronisch zur Verfügung gestellt und genutzt werden als bisher mit herkömmlichen klinischen Informationssystemen. Der Zeitaufwand für das medizinische Personal kann dadurch signifikant verringert werden. Die Untersuchung kann noch besser an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst werden und die Intimsphäre des Patienten besser geschützt werden. Das Wohlbefinden und damit die Kooperationsbereitschaft des Patienten können dadurch gesteigert werden. Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht somit sowohl eine Beeinträchtigung der medizinischen Bildgebungsuntersuchung durch Artefakte zu reduzieren als auch eine Dosisbelastung des Patienten zu verringern.
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Im Rahmen der Erfindung können Merkmale, welche in Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen der Erfindung und/oder unterschiedliche Anspruchskategorien (Verfahren, Verwendung, Vorrichtung, System, Anordnung usw.) beschrieben sind, zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung kombiniert werden. Beispielsweise kann ein Anspruch, der eine Vorrichtung betrifft, auch mit Merkmalen, die im Zusammenhang mit einem Verfahren beschrieben oder beansprucht sind, weitergebildet werden und umgekehrt. Funktionale Merkmale eines Verfahrens können dabei durch entsprechend ausgebildete gegenständliche Komponenten ausgeführt werden. Neben den in dieser Anmeldung ausdrücklich beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung sind vielfältige weitere Ausführungsformen der Erfindung denkbar, zu denen der Fachmann gelangen kann, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen, der durch die Ansprüche vorgegeben ist.
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Die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ schließt nicht aus, dass das betroffene Merkmal auch mehrfach vorhanden sein kann. Die Verwendung des Ausdrucks „aufweisen“ schließt nicht aus, dass die mittels des Ausdrucks „aufweisen“ verknüpften Begriffe identisch sein können. Beispielsweise weist die medizinische Bildgebungsvorrichtung die medizinische Bildgebungsvorrichtung auf. Die Verwendung des Ausdrucks „Einheit“ schließt nicht aus, dass der Gegenstand, auf den sich der Ausdruck „Einheit“ bezieht, mehrere Komponenten aufweisen kann, die räumlich voneinander separiert sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Hinweis auf die beigefügten Figuren erläutert.
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Die Darstellung in den Figuren ist schematisch, stark vereinfacht und nicht zwingend maßstabsgetreu.
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Es zeigen:
- Die 1 ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Übermitteln von patientenspezifischen Daten an eine Untersuchungsprotokollanpassungseinheit,
- die 2 eine Patientendatenübermittlungseinheit, und
- die 3 ein System mit einem Computertomographiegerät und eine mobile Datenverarbeitungseinheit.
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Die 1 zeigt ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Übermitteln von patientenspezifischen Daten an eine Untersuchungsprotokollanpassungseinheit, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- - Bereitstellen PB einer Benutzerschnittstelle B mittels einer Software-Applikation,
- - Empfangen RD von patientenspezifischen Daten eines Patienten 13 mittels der Benutzerschnittstelle B, wobei die patientenspezifischen Daten auf einer Eingabe in die Benutzerschnittstelle B basieren,
- - Speichern SD der patientenspezifischen Daten,
- - Übermitteln TD der patientenspezifischen Daten an eine Untersuchungsprotokollanpassungseinheit 35, welche dazu ausgebildet ist, ein Untersuchungsprotokoll für eine medizinische Bildgebungsuntersuchung des Patienten 13 basierend auf den patientenspezifischen Daten anzupassen.
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Die 2 zeigt eine Patientendatenübermittlungseinheit U, aufweisend
- - eine Bereitstellungseinheit PB-U zum Bereitstellen PB einer Benutzerschnittstelle B mittels einer Software-Applikation,
- - eine Empfangseinheit RD-U zum Empfangen RD von patientenspezifischen Daten eines Patienten 13 mittels der Benutzerschnittstelle B, wobei die patientenspezifischen Daten auf einer Eingabe in die Benutzerschnittstelle B basieren,
- - eine Speichereinheit SD-U zum Speichern SD der patientenspezifischen Daten und
- - eine Übermittlungseinheit TD-U zum Übermitteln TD der patientenspezifischen Daten an eine Untersuchungsprotokollanpassungseinheit 35, welche dazu ausgebildet ist, ein Untersuchungsprotokoll für eine medizinische Bildgebungsuntersuchung des Patienten 13 basierend auf den patientenspezifischen Daten anzupassen.
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Die 3 zeigt ein System 1, aufweisend
- - ein Computertomographiegerät 2,
- - eine mobile Datenverarbeitungseinheit D, welche die Patientendatenübermittlungseinheit U aufweist, in Form eines Smartphones,
- - eine Untersuchungsprotokollanpassungseinheit 35, welche dazu ausgebildet ist, ein Untersuchungsprotokoll für eine medizinische Bildgebungsuntersuchung eines Patienten 13 mittels des Computertomographiegeräts 2 basierend auf patientenspezifischen Daten des Patienten 13 anzupassen.
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Die Anweisung N an den Patienten 13 wird mittels der Software-Applikation basierend auf den patientenspezifischen Daten und basierend auf der Untersuchungsprotokollinformation generiert und mittels der Benutzerschnittstelle B ausgegeben.
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Das Computertomographiegerät 2 weist die Gantry 20, die tunnelförmige Öffnung 9, die Patientenlagerungsvorrichtung 10 und die Steuerungsvorrichtung 30 auf. Die Gantry 20 weist den stationären Tragrahmen 21, den Kipprahmen 22 und den Rotor 24 auf. Der Kipprahmen 22 ist mittels einer Kipplagerungsvorrichtung an dem stationären Tragrahmen 21 relativ zu dem stationären Tragrahmen 21 kippbar angeordnet. Der Rotor 24 ist mittels einer Drehlagerungsvorrichtung an dem Kipprahmen 22 relativ zu dem Kipprahmen 22 drehbar angeordnet.
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In die tunnelförmige Öffnung 9 ist der Patient 13 einführbar. In der tunnelförmigen Öffnung 9 befindet sich der Akquisitionsbereich 4. In dem Akquisitionsbereich 4 ist ein abzubildender Bereich des Patienten 13 derart positionierbar, dass die Strahlung 27 von der Strahlungsquelle 26 zu dem abzubildenden Bereich gelangen kann und nach einer Wechselwirkung mit dem abzubildenden Bereich zu dem Strahlungsdetektor 28 gelangen kann.
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Die Patientenlagerungsvorrichtung 10 weist den Lagerungssockel 11 und die Lagerungsplatte 12 zur Lagerung des Patienten 13 auf. Die Lagerungsplatte 12 ist derart relativ zu dem Lagerungssockel 11 bewegbar an dem Lagerungssockel 11 angeordnet, dass die Lagerungsplatte 12 in einer Längsrichtung der Lagerungsplatte 12 in den Akquisitionsbereich 4 einführbar ist.
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Das Computertomographiegerät 2 ist zur Akquisition von Projektionsdaten basierend auf einer elektromagnetischen Strahlung 27 ausgebildet und weist eine Projektionsdaten-Akquisitionseinheit mit der Strahlungsquelle 26, z. B. einer Röntgenquelle, und dem Detektor 28, z. B. einem Röntgendetektor, insbesondere einem energieauflösenden Röntgendetektor, auf.
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Die Strahlungsquelle 26 ist an dem Rotor 24 angeordnet und zur Emission einer Strahlung 27, z. B. einer Röntgenstrahlung, mit Strahlungsquanten 27 ausgebildet. Der Detektor 28 ist an dem Rotor 24 angeordnet und zur Detektion der Strahlungsquanten 27 ausgebildet. Die Strahlungsquanten 27 können von der Strahlungsquelle 26 zu dem abzubildenden Bereich des Patienten 13 gelangen und nach einer Wechselwirkung mit dem abzubildenden Bereich auf den Detektor 28 auftreffen.
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Die Steuerungsvorrichtung 30 ist zum Empfangen der von der Projektionsdaten-Akquisitionseinheit akquirierten Projektionsdaten ausgebildet. Die Steuerungsvorrichtung 30 ist zum Steuern des Computertomographiegeräts 2 ausgebildet. Die Steuerungsvorrichtung 30 ist ein Computer und weist die Untersuchungsprotokollanpassungseinheit 35, das computerlesbare Medium 32 und das Prozessorsystem 36 auf. Die mobile Datenverarbeitungseinheit D und die Steuerungsvorrichtung 30 sind mittels eines Drahtlosnetzwerks zur Datenübertragung miteinander verbunden.
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Die Steuerungsvorrichtung 30 weist ferner die Bildrekonstruktionseinrichtung 34 auf. Mittels der Bildrekonstruktionseinrichtung 34 kann basierend auf den Projektionsdaten ein medizinischer Bilddatensatz rekonstruiert werden.
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Das Computertomographiegerät 2 weist ferner eine Eingabevorrichtung 38 und eine Ausgabevorrichtung 39 auf, welche jeweils mit der Steuerungsvorrichtung 30 verbunden sind. Die Eingabevorrichtung 38 ist zum Eingeben von Steuerungs-Informationen, z. B. Bildrekonstruktionsparametern, Untersuchungsparametern oder ähnliches, ausgebildet. Die Ausgabevorrichtung 39 ist insbesondere zum Ausgeben von Steuerungs-Informationen, Bildern und/oder akustischen Signalen ausgebildet.