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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät, insbesondere eine Haushaltsgeschirrspülmaschine, mit zumindest einem Stecker zu einer elektrischen Kontaktierung, wobei der Stecker einen Korpus zur mechanischen Halterung von einem oder mehreren elektrisch leitfähigen Kontakt(en) umfasst, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es ist bekannt, an und in Haushaltsgeräten direkte (an einer Platine) oder indirekte (unter Zwischenschaltung einer Wanne oder Buchse) elektrische Steckverbindungen vorzusehen, die insbesondere auch intern verschiedene Baugruppen im Haushaltsgerät kontaktieren können.
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Bei hohen Leistungen in diesen Steckverbindungen und hohen Stromstärken besteht eine gewisse Gefahr, dass es im Störungsfall zu einem Brand im Stecker kommen kann, der dann auch umliegend angeordneten Baugruppen in Mitleidenschaft ziehen kann.
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Es ist daher ein Bestreben, umliegende Baugruppen oder andere Komponenten, wie auch umliegende Möbel, Textilien oder ähnliches, vor einer Beschädigung durch im Stecker auftretende Überhitzung möglichst lange zu schützen.
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Hierfür ist insbesondere in den USA ein neuer Test, der sog. NiChrom wire test, eingeführt worden, bei dem Steckverbindungen durch sehr hohe Temperaturen in Brand gesetzt werden.
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Die
DE 10 2006 049 385 A1 zeigt eine Schutzhaube für eine elektrische Verbindung, wobei diese Schutzhaube allerdings nicht auf dem Stecker selbst gehalten ist, sondern auf einen gegenüber dem Stecker liegenden sog. „Steckerbefestiger“, der ein dort gezeigtes Gehäuse von der anderen Seite durchdringt. Dort ist eine Verbindungsvertiefung ausgebildet, in die ein Verbindungsvorsprung eingreifen kann. Damit ist aber eine solche Verbindung nur möglich, wenn der Steckerbefestiger, der von der anderen Seite das dort gezeigte Kühlschrankgehäuse durchgreift, entsprechend ausgebildet ist. Eine Nachrüstung einer Schutzhaube ist nicht möglich, so dass eine nachträgliche Verbesserung der Feuerschutzeigenschaften nicht stattfinden kann.
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Die
DE 11 2014 003 158 T5 beschäftigt sich mit einem elektrischen Bauteil, welches ein ein flammhemmendes Mittel aufweisendes Isolierharz-Formteil umfasst.
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Die
DE 93 19 693 U1 sieht ein Schutzgehäuse vor, das den ortsfest angeordneten Kontaktpartner eines Randsteckverbindersystems für Leiterplatten umgibt. Dazu weist das Schutzgehäuse innerhalb seiner Wandungen eine Rippe auf, die bei in Schutzposition befindlichem Schutzgehäuse form- und kraftschlüssig auf den ortsfesten Kontaktpartner einwirkt.
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Die
DE 94 18 157 U1 betrifft ein Kabelschutzelement, das einen Schutz vor Beschädigung flexibler Kabel gewährt. An einer Längsseite des Schutzelements kann eine Arretierung zur Verbindung mit Zusatzelementen wie z.B. Steckverbinder vorgesehen sein.
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Die
DE 10 2006 044 479 A1 erwähnt im Abschnitt [0037] u.a. PPS als Material für ein Kabel- Verbindergehäuse.
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Die
US 2007/0103011 A1 gibt u.a. als Phasenwechselmaterial, das den Stator eines Elektromotors umgibt, im Abschnitt [0097] Fortron 4665 an.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, nahe einer elektrischen Steckverbindung liegende Komponenten und Bauteile vor einem im Stecker entstehenden Brand möglichst gut zu schützen.
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Die Erfindung löst das Problem durch ein Haushaltsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen und Merkmale der Erfindung wird auf die Ansprüche 2 bis 19 verwiesen.
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Das erfindungsgemäße Haushaltsgerät, insbesondere eine Haushaltsgeschirrspülmaschine, weist zumindest einen Stecker zur elektrischen Kontaktierung auf, wobei der Stecker einen Korpus zur mechanischen Halterung von einem oder mehreren elektrisch leitfähigen Kontakten umfasst. Dadurch, dass der Korpus zumindest weitgehend von einer zusätzlichen Schutzhaube bzw. einem zusätzlichen Schutzgehäuse übergriffen ist, deren Flammpunkt höher als der des Korpusmaterials ist, ist der Brandschutz für das erfindungsgemäße Haushaltsgerät erheblich verbessert. Umliegende Teile werden durch diese zusätzlich auf den Stecker aufgebrachte Schutzkappe vor der Hitzeausbreitung, die im Bereich der elektrischen Steckverbindung auftreten kann, gut geschützt. Gleichzeitig ist der Aufwand gering, eine Nachrüstung ist möglich. Mit der erfindungsgemäßen Lösung werden die genannten neuen Testanforderungen ohne Einfluss auf den Fertigungsprozess und bisher bereits bestehende Komponenten gelöst. Das Problem wird sehr kostengünstig gelöst.
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Insbesondere ist die Nachrüstung einfach, wenn die Schutzhaube eine gesonderte, einzeln als Steckerbestandteil montierbare Baueinheit ausbildet. Dann kann auch auf einen bestehenden Stecker nachträglich eine solche Schutzhaube aufgesetzt werden. Ebenso kann in einer bestehenden Produktionslinie die Schutzhaube ohne Änderung der sonstigen Komponenten einfach zusätzlich eingebracht werden.
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Vorteilhaft kann es aber auch sein, wenn der Stecker mit bereits auf ihn aufgebrachter Schutzhaube als vorkonfektioniertes Bauteil bereitgestellt und dieses im Haushaltsgerät bei dessen Herstellung verbaut wird. Dies vereinfacht die Lagerhaltung und spart in vorteilhafter Weise einen Montageschritt in der, vorzugsweise automatisierten, Massenfertigung von Haushaltsgeräten, insbesondere Haushalts-Geschirrspülmaschinen, ein.
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Günstig kann der Stecker intern im Haushaltsgerät, zum Beispiel bei der Kontaktierung einer im Gerät befindlichen Heizpumpe, angeschlossen sein. Auch in einem solchen engen Bereich, in dem viele Baueinheiten im Nahbereich der Steckverbindung liegen, kann die Schutzhaube eine gute Wirkung entfalten, um diesen Nahbereich zu schützen.
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Vor allem wenn durch eine solche elektrische Steckverbindung Ströme mit Stromstärken von mehr als 2 Ampere geleitet werden, ist die Verwendung der Erfindung von großem Nutzen. Für derartige elektrische Verbindungen werden neuerdings nach dem sog. Ni-Chrome-glow-wire-test gemäß der amerikanischen Norm UL 749 revision 10 verschärfte Tests durchgeführt, in der die Unbedenklichkeit der Verbindung auch bei großer Hitzeentwicklung bewiesen werden muss.
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Insbesondere liegt die Schmelztemperatur des Materials der Schutzhaube bei mehr als 260 °C, so dass diese Schutzhaube lange hohen Temperaturen standhalten kann.
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Weiter ist es besonders günstig, wenn das Material der Schutzhaube bezüglich seiner Entflammbarkeit in der Schutzklasse V-0 nach dem Test-Standard UL94 liegt.
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Zudem weist günstig das Material der Schutzhaube eine elektrische Spannungsfestigkeit von mehr als 240 V auf, so dass die Schutzhaube nicht nur für Kleinspannungen, sondern auch für Netzspannungen und Anschlüsse mit mehreren 100 Watt oder im kW-Bereich verwendet werden kann.
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Eine hohe mechanische Festigkeit wie auch eine Heraufsetzung des Flammpunktes der Schutzhaube ist insbesondere erreicht, wenn das Material der Schutzhaube faserverstärkt durch insbesondere Glas- und/oder Mineralfasern ist.
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Beispielsweise kommt als Material der Schutzhaube Fortron 4665 B6 in Betracht.
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Die Schutzhaube kann in sich formstabil sein, so dass sie den Korpus dicht und stabil übergreifen kann und auch ein Eindringen von Sauerstoff in den Spalt zwischen Korpus und Schutzhaube weitgehend verhindert. Auch hierdurch ist die Brandgefahr deutlich gemindert. Die Schutzhaube bildet damit ein stabiles Gehäuse aus.
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Für eine einfache und preisgünstige Fertigung kann die Schutzhaube einstückig ausgebildet sein, etwa als Spritzgussteil. Auch eine Fertigung aus einem metallischen Blech kommt in Frage.
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Für eine leichte Montierbarkeit weist die Schutzhaube insbesondere an einer Seite eine Ausnehmung zur Durchführung von einem oder mehreren Kabel(n) bzw. Litzen auf. Besonders günstig ist diese Ausnehmung seitlich offen zugänglich, so dass Kabel oder Litze nicht hindurchgefädelt werden müssen, sondern die Schutzhaube bei eingestecktem und mit weiterführenden Kabeln versehenem Stecker montierbar ist. Die Kabel müssen dabei nicht entfernt werden, so dass die Nachrüstung denkbar einfach ist.
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Sofern die Schutzhaube innenseitig mit Rippen oder ähnlichen den Querschnitt verjüngenden Anformungen versehen ist, kann der Sitz auf dem Korpus dadurch stabilisiert werden, und die Schutzhaube kann in montierter Stellung zumindest kraftschlüssig auf dem Korpus des Steckers gehalten sein. Der Stecker kann insbesondere auch einen sog. Gruppenstecker ausbilden.
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Für eine gute mechanische Sicherung kann die Schutzhaube oder der Stecker in montierter Stellung formschlüssig an einer Wanne, in die zumindest die Kontakte des Steckers einschiebbar sind, halterbar sein und etwa einen Rand oder eine Ausnehmung dieser Wanne hintergreifen.
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Eine gute Sichtkontrolle des korrekten Sitzes der Schutzhaube auf dem Korpus des Steckers ist erreicht, wenn gemäß der Erfindung die Schutzhaube mit zumindest einer Ausnehmung versehen ist, die bei korrektem Sitz der Schutzhaube auf dem Korpus einen Teil dessen sichtbar werden lässt. Erfindungsgemäß gehört der durch die Ausnehmung sichtbare Teil des Steckers zu einem Entriegelungshebel des Steckers. Insbesondere kann der durch die Ausnehmung sichtbare Teil des Steckers zu einem Entriegelungshebel zum Lösen der formschlüssigen Halterung des Steckers an der Wanne gehören. Der Stecker kann dann auch bei montierter Schutzhaube gelöst werden.
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Beispielsweise ist der Stecker ein üblicher und genormter Rast-3- Stecker oder Rast-5-Stecker.
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Sonstige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
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Die vorstehend erläuterten und/oder in den Unteransprüchen wiedergegebenen vorteilhaften Aus- und Weiterbildungen der Erfindung können dabei - außer z. B. in den Fällen eindeutiger Abhängigkeiten oder unvereinbarer Alternativen - einzeln oder aber auch in beliebiger Kombination miteinander zur Anwendung kommen.
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Die Erfindung und ihre vorteilhaften Aus- und Weiterbildungen sowie deren Vorteile werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen jeweils in einer schematischen Prinzipskizze:
- In der Zeichnung zeigt:
- 1 eine schematische perspektivische Ansicht von schräg vorne einer Ausführungsform eines Haushaltsgeräts, hier beispielhaft einer Geschirrspülmaschine, mit einer hier vorderseitigen Tür,
- 2 eine Explosionsdarstellung einer Heizpumpe mit einer daran befindlichen Steckerwanne zur elektrischen Kontaktierung sowie einem noch gelösten Stecker und einer noch nicht montierten Schutzhaube,
- 3 eine perspektivische Einzelteilansicht eines Korpus' eines Steckers und einer noch nicht montierten Schutzhaube, wobei der Stecker bereits mit Kabeln versehen ist und wobei ein oberes Ende eines Entriegelungshebels zum Durchgriff durch eine Ausnehmung der Schutzhaube nach oben vorragt,
- 4 eine perspektivische Ansicht des Steckers mit von der Schutzhaube übergriffenem Korpus und mit davon abgehenden Kabeln,
- 5 einen Schnitt entlang der Ebene V-V in 4, jedoch ohne weiterführende Kabel oder Litze,
- 6 den auf der Wanne gehaltenen Stecker mit montierter Schutzhaube in Schnittansicht der Ebene VI-VI in 5,
- 7 den auf der Wanne gehaltenen Stecker mit montierter Schutzhaube in Ansicht von der Einsteckseite der Kabel,
- 8 den auf der Wanne gehaltenen Stecker mit montierter Schutzhaube in Ansicht von oben auf die Ebene der Wannenöffnung, und
- 9 den auf der Wanne gehaltenen Stecker mit montierter Schutzhaube in stirnseitiger Ansicht aus Richtung der Pfeile IX-IX in 8.
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Die in 1 schematisch dargestellte Geschirrspülmaschine ist eine Haushaltsgeschirrspülmaschine. Auch andere Haushaltsgeräte 1, wie etwa Waschmaschinen, Wäschetrockner, Öfen oder ähnliches kommen in Betracht. Die hier gezeichnete Geschirrspülmaschine weist als Bestandteil eines teilweise nach außen offenen oder geschlossenen Geräteköpers 5 einen Spülbehälter 2 zur Aufnahme von zu bearbeitendem Spülgut wie Geschirr, Töpfen, Bestecken, Gläsern, Kochutensilien u. ä. auf. Das Spülgut kann dabei zum Beispiel in Geschirrkörben 11 und/oder einer Besteckschublade 10 halterbar und dabei von sog. Spülflotte beaufschlagbar sein. Als Spülflotte wird dabei frisches oder insbesondere im Betrieb umlaufendes Wasser mit oder ohne Reinigungsmittel und/oder Klarspülmittel und/oder Trocknungsmittel verstanden. Der Spülbehälter 2 kann einen zumindest im wesentlichen rechteckigen Grundriß mit einer in Betriebsstellung einem Benutzer zugewandten Vorderseite V aufweisen. Diese Vorderseite V kann dabei einen Teil einer Küchenfront aus nebeneinander stehenden Küchenmöbeln bilden oder bei einem allein stehenden Gerät auch ohne Bezug zu weiteren Möbeln sein.
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Der Spülbehälter 2 ist insbesondere an dieser Vorderseite V von einer Tür 3 verschließbar. Diese Tür 3 ist in 1 in teilweise geöffneter und dann schräg zur Vertikalen stehenden Stellung gezeigt. In ihrer Schließstellung steht sie hingegen aufrecht und ist gemäß der Zeichnung zu ihrer Öffnung um eine untere Horizontalachse nach vorne und unten in Richtung des Pfeils 4 aufschwenkbar, so daß sie in vollständig geöffneter Stellung zumindest nahezu horizontal liegt.
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An ihrer in Schließstellung vertikalen, dem Benutzer zugewandten Außen- und Vorderseite V kann die Tür 3 mit einer Dekorplatte 6 versehen sein, um damit eine optische und/oder haptische Aufwertung und/oder eine Anpassung an umliegende Küchenmöbel zu erfahren.
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Das Haushaltsgerät 1 ist hier als allein stehendes oder als sog. teilintegriertes oder auch als voll integriertes Gerät ausgebildet. Im letztgenannten Fall kann der Gerätekörper 5 auch im wesentlichen mit den Außenwandungen des Spülbehälters 2 abschließen. Ein diesen außen umgebendes Gehäuse kann dann entbehrlich sein. Im unteren Bereich der Geschirrspülmaschine kann sich ein Sockel 12 zur Aufnahme von insbesondere Funktionselementen, wie etwa einer unten noch näher beschriebenen Pumpe oder insbesondere Heizpumpe 14, befinden.
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Der beweglichen Tür 3 ist im Ausführungsbeispiel gemäß der Zeichnung in ihrem oberen Bereich eine in Querrichtung Q der Geschirrspülmaschine erstreckte Bedienblende 8 zugeordnet, die eine von der Vorderseite V zugängliche Eingriffsöffnung 7 zum manuellen Öffnen und/oder Schließen der Tür 3 umfassen kann. In Querrichtung Q hat die Geschirrspülmaschine häufig eine Erstreckung von 45, 50 oder 60 Zentimetern. In Tiefenrichtung von der Vorderseite V nach hinten liegt die Erstreckung häufig ebenfalls bei etwa 60 Zentimetern. Die Werte sind nicht zwingend.
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Der Spülbehälter 2 ist umlaufend von insgesamt bei geschlossener Tür 3 vier vertikalen Wandungen 13 sowie zwei horizontalen Wandungen 13 begrenzt, von denen eine eine Decke und eine weitere einen Boden des Spülbehälters 2 bildet.
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Das Haushaltsgerät 1, hier die gezeichnete Haushaltsgeschirrspülmaschine, weist zumindest einen (auch mehrere sind möglich) Stecker 15 zu einer elektrischen Kontaktierung auf. In 2 ist beispielhaft ein Stecker 15 zur Kontaktierung der Heizpumpe 14 gezeichnet, wobei der Stecker 15 einen Korpus 16 zur mechanischen Halterung von einem oder mehreren elektrisch leitfähigen Kontakt(en) 17 umfasst und hier beispielsweise mit einer Wanne oder Buchse 18 als Gegenstück verbindbar ist. Die Kontaktierung kann dabei entweder wie hier indirekt oder auch direkt erfolgen. Dabei können die Kontakte 17 beispielsweise als Federn oder Zungen ausgebildet sein. Auch die Zahl der Kontakte 17 ist je nach Anforderung unterschiedlich. Die Wanne oder Buchse 18 kann hier fest am Gehäuse der Heizpumpe 14 angeordnet sein, wie in 2 dargestellt ist. In diesem Fall ist der Stecker 15 daher intern im Haushaltsgerät 1 angeschlossen. Auch ein externer Anschluss ist grundsätzlich möglich.
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Wie etwa in 4 gut erkennbar ist, ist in Funktionsstellung der Korpus 16, der zum Beispiel aus einem Thermoplast besteht, etwa Schulamid oder Ultramid, zumindest weitgehend von einer Schutzhaube 20 übergriffen ist, deren Flammpunkt höher als der des Korpusmaterials ist. Damit bildet die Schutzhaube 20 eine Abschirmung vor Überhitzung und damit verbundener Brandgefahr. Diese Abschirmung kann grundsätzlich in beide Richtungen wirken.
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Insbesondere ist zur Erfüllung der o. g. Testvorschrift UL 94 jedoch davon auszugehen, dass die Überhitzung im Bereich des Steckers 15 und seiner elektrischen Kontakte 17 auftritt und umliegende Bauteile daher gegen diese Überhitzung abzuschirmen sind. Eine solche Überhitzungsgefahr stellt sich insbesondere bei solchen Steckern, die für die Leitung elektrischer Ströme mit Stromstärken von mehr als 2 Ampere vorgesehen sind. Derartige Stromstärken treten etwa bei angeforderten hohen Leistungen von mehreren 100 oder mehr als 1000 Watt, etwa bei einer Heizpumpe 14, auf.
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Die Schutzhaube 20 bildet eine gesonderte, einzeln als Steckerbestandteil montierbare Baueinheit aus und ist etwa in den 2 und 3 noch in ihrer vereinzelten Stellung vor der Montage gezeigt. Sie weist insbesondere an den Seiten weit herunterhängende Schürzen auf, die möglichst bis zur Buchse oder Wanne 18 herunterreichen, so dass ein möglichst großer Bereich des Korpus' 16 von der Schutzhaube 20 überdeckt ist.
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Dabei liegt die Schmelztemperatur des Materials der Schutzhaube bei mehr als 260 °C, insbesondere bei mehr als 280°C. Zudem liegt idealerweise das Material der Schutzhaube bezüglich seiner Entflammbarkeit in der Schutzklasse V-0 nach Test-Standard UL94. Ebenfalls ist es für die Verwendung an Steckern 16 für Netzspannungen günstig, wenn das Material der Schutzhaube 20 eine Spannungsfestigkeit von mehr als 240 V, insbesondere wie hier mehr als 250 V, aufweist.
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Um alle dieses Anforderungen und noch eine mechanische Festigkeit zu erfüllen, ist das Material der Schutzhaube faserverstärkt durch insbesondere Glas- und/oder Mineralfasern. Beispielsweise kann das Material der Schutzhaube Fortron 4665 B6 sein, wie es etwa von Ticona angeboten wird. Das Material hat einen sehr hohen RTI (Flammwiderstandsindex), so dass es gut für die hier geforderte Anwendung geeignet ist.
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Auch ein metallisches Blech ist für die Schutzhaube grundsätzlich möglich, birgt jedoch die Gefahr scharfer Kanten, so dass dann nach dem Ausstanzen und Tiefziehen ggf. ein weiterer Bearbeitungsschritt erforderlich wird.
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In beiden Fällen ist gewährleistet, dass die Schutzhaube 20 in sich formstabil ist, also keine gummielastische oder ähnliche Eindrückbarkeit aufweist. Ferner kann die Schutzhaube 20 einstückig ausgebildet sein, wie auch den Figuren entnehmbar ist.
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Beispielsweise in 4 ist gut erkennbar, dass die Schutzhaube 20 nur an einer Seite eine Ausnehmung 21 zur Durchführung von einem oder mehreren Kabel(n) bzw. Litzen 19 aufweist. Insbesondere ist, wie hier dargestellt, die Ausnehmung 21 zu einer Seite 22 offen und daher zum Überstülpen über bereits angeschlossene Kabel oder Litze 19 geeignet, ohne dass diese in die Ausnehmung 21 eingefädelt werden müssen. Hier sind die Kabel oder Litze 19 am Korpus 16 um 90° gegenüber den Kontakten 17 abgewinkelt, was je nach Steckerausbildung auch anders sein kann.
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Dadurch, dass die Ausnehmung 21 seitlich offen zugänglich ist, kann sie auch auf bestehenden Steckern 15 einfach nachgerüstet werden, indem sie einfach auf den Korpus 16 des Steckers 15 aufgestülpt wird. Der Stecker 15 muss dabei nicht gelöst werden. Die gegenüberliegende Seite der Schutzhaube 20 weist keine solche Ausnehmung 21 auf und ist daher möglichst geschlossen. In Richtung zu den Kontakten 17 des Korpus 16 ist die Schutzhaube 20 hingegen ebenfalls offen, so dass sie die Kontaktierung nicht behindert.
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Um einen sicheren Halt der Schutzhaube 20 auf dem Korpus 16 zu gewährleisten, ist die Schutzhaube 20 innenseitig mit Rippen oder ähnlichen den Querschnitt verjüngenden Anformungen versehen, die einen kraftschlüssigen Presssitz der Schutzhaube 20 auf dem Korpus 16 gewährleisten. Damit ist die Schutzhaube in montierter Stellung zumindest kraftschlüssig auf dem Korpus 16 des Steckers 15 gehalten. Ein formschlüssiger Halt ist zusätzlich oder alternativ möglich, etwa indem die Schutzhaube 20 am Korpus 16 einrasten kann (hier nicht gezeichnet).
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Ebenso ist es möglich, dass die Schutzhaube 20 oder der Stecker 15, also sein Korpus 16, in montierter Stellung formschlüssig an der Wanne oder Buchse 18, in die zumindest die Kontakte 17 des Steckers 15 einschiebbar sind, halterbar ist, also beispielsweise durch eine Verrastung.
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Eine solche Lösung hinsichtlich einer Verrastung des Korpus' 16 ist beispielsweise in 5 erkennbar: Dort ist ein Entriegelungshebel 23 dargestellt, der in Verbindungsstellung mit seinem hakenförmigen unteren („oben“ und „unten“ werden hier entsprechend der Zeichnung und ohne Rücksicht auf die tatsächliche Einbaulage des Steckers 15 verwendet) Ende 24 einen Randbereich 25 der Wanne oder Buchse 18 formschlüssig hintergreift. Das obere, dem Hintergreifen entgegengesetzte Ende 26 des Entriegelungshebels 23 durchgreift dabei eine Ausnehmung 27 der Schutzhaube 20, wie etwa in 5 oder in der Draufsicht nach 8 gut zu erkennen ist. Dieses Durchgreifen dient dabei gleichzeitig auch der optischen Kontrolle für den richtigen Sitz der Schutzhaube 20 auf dem Korpus 16, indem bei korrektem Sitz der Schutzhaube 20 auf dem Korpus 16 ein Teil dessen sichtbar ist, nämlich das obere Ende 26 des Entriegelungshebels 23.
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Der Stecker 15 selbst muss für die Schutzhaube 20 nicht verändert werden. Er kann beispielsweise durch einen genormten Rast-3-Stecker oder Rast-5-Stecker (oder auch andere Steckertypen) gebildet sein. Der Änderungsaufwand des bestehenden Systems für die Aufnahme der Schutzhaube 20 ist in jedem Fall minimiert, insbesondere ist außer dem Hinzufügen und Aufdrücken der Schutzhaube 20 überhaupt keine Änderung erforderlich.
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Mit dem Presssitz kann auch realisiert werden, dass die Schutzhaube 20 im übergriffenen Bereich des Steckers diesen zumindest nahezu abstandsfrei übergreift, d.h., dass zwischen dem Korpus 16 und der Schutzhaube möglichst kein Luftspalt verbleibt, der eine eventuell im Stecker 15 entstehende Flammbildung weiter mit Sauerstoff versorgen könnte. Die Schutzhaube 20 bildet dann nicht nur eine thermische Isolierung nach außen aus, um umliegende Bauteile vor einer Flammbildung und Überhitzung, die vom Stecker 15 ausgehen könnte, zu schützen, sondern zusätzlich ist ein Mechanismus zur Erstickung von Flammen erhalten.