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Die Erfindung betrifft einen Verschluss für einen Treibstangenbeschlag eines gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügel eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen mit einem Riegelelement und mit einem Koppelglied zur Verbindung eines Schließzapfens des Treibstangenbeschlages mit dem Riegelelement.
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Ein solcher Verschluss ist beispielsweise aus der
DE 10 2008 031 877 A1 bekannt. Bei diesem Verschluss ist eine Einbruchsicherung auf einem Schließelement des Treibstangenbeschlages befestigt und ragt mit einem Abschnitt in einen vertikalen Falzluftbereich zwischen zwei Flügel hinein. Damit wird der Flügel vertikal im Rahmen gesichert. Dieser Verschluss ist jedoch nur für setzholzfreie Fenster geeignet und erfordert Anpassungen am Rahmen. Diese Anpassungen verhindern jedoch ein einfaches Nachrüsten des Verschlusses.
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Weiterhin ist aus der
EP 2 754 804 A2 ein Verschluss bekannt geworden, bei dem ein Schieber mit einem Zusatzschließzapfen verschieblich in einem Schließblech angeordnet ist. Der Schieber wirkt mit einem Schließzapfen zusammen und erzeugt über den Zusatzschließzapfen einen Formschluss mit einem Zusatzschließblech. Auch dieser Verschluss erfordert große Anpassungen an den Treibstangenbeschlag und erfordert daher einen großen baulichen Aufwand.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Verschluss der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass er einen großen Schutz gegen ein Aufhebeln des Flügels bietet und einfach nachgerüstet werden kann.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Riegelelement in einem Gehäuse längsverschieblich geführt ist und dass das Gehäuse Abmessungen hat, mit denen es den Schließzapfen des Treibstangenbeschlages übergreift und einen Flansch zur Verbindung mit dem die Treibstange aufweisenden Bauteil des Flügels oder des Rahmens hat und dass ein auf dem gegenüberstehenden Bauteil des Rahmens oder des Flügels angeordnetes und zur Aufnahme des Riegelelementes in Schließstellung ausgebildetes Schließblech dem Gehäuse gegenübersteht.
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Durch diese Gestaltung hat der Verschluss eine hohe Stabilität durch das Gehäuse und Flansch. Mit dem Flansch lässt sich das Gehäuse und damit auch das Riegelelement und das Koppelglied einfach bei vorhandenen Treibstangenbeschlägen nachrüsten. Die genaue Führung des Riegelelementes in dem Gehäuse führt zu einer wesentlichen Erschwerung des Aufhebelns des Flügels. Das Koppelglied hat im einfachsten Fall eine Ausnehmung für den Schließzapfen. Ein bei dem nachzurüstenden Treibstangenbeschlag vorhandenes Schließblech für den Schließzapfen lässt sich an die Position des Riegelelementes versetzen und ggf. durch ein geeignetes Schließblech für das Riegelelement ersetzen.
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Ein Aufhebeln des mit dem erfindungsgemäßen Verschluss gesicherten Fensters wird gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wesentlich erschwert, wenn das Gehäuse Abmessungen zur nahezu vollständigen Ausfüllung einer Falzluft zwischen dem Flügel und dem Rahmen hat. Diese Gestaltung trägt damit zur Erhöhung der Einbruchsicherheit bei.
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Der Verschluss weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung eine hohe Stabilität und damit eine hohe Sicherheit gegen ein Aufhebeln auf, wenn das Riegelelement und das Koppelglied einstückig miteinander gefertigt sind.
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Das Riegelelement könnte beispielsweise unmittelbar in eine Ausnehmung des gegenüberliegenden Bauteils des Flügels oder des Rahmens eindringen. Zur weiteren Erschwerung des Aufhebelns des Flügels trägt es jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Riegelelement einen hervorstehenden Steg zur Hintergreifung eines Absatzes des Schließblechs hat. Im einfachsten Fall ist das Schließblech ein standardisiertes Schließblech mit Hintergreifungskanten für den Steg.
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Das Riegelelement lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung auf einfache Weise mit zwei hervorstehenden Stegen fertigen, wenn das Riegelelement im Querschnitt T-förmig gestaltet ist. Dies trägt zur weiteren Erhöhung der Stabilität des Verschlusses bei.
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Das Schließblech lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung für unterschiedliche Abmessungen des Flügels und des Rahmens vorbereiten, wenn das Schließblech eine den Absatz aufweisende Deckplatte hat und wenn die Deckplatte auf einem Grundkörper befestigt ist. Durch diese Gestaltung muss bei einer großen Falzluft nur ein entsprechend großer Grundkörper eingesetzt werden. Vorzugsweise wird die Deckplatte bei der Verschraubung am Flügel oder am Rahmen gegen den Grundkörper vorgespannt.
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Die vorgesehene Position des Gehäuses an dem die Treibstange aufweisenden Bauteil des Flügels oder des Rahmens lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung beim Transport oder bei der Montage einfach sichern, wenn das Gehäuse und das Riegelelement über eine Mittenfixierung in einer vorgesehenen Lage gesichert sind. Die Mittenfixierung kann bei der Erstbetätigung des Verschlusses zerstört oder zuvor entfernt werden.
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Verschiedene handelsübliche Schließzapfen lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach mit dem erfindungsgemäßen Verschluss koppeln, wenn in einer Ausnehmung des Koppelgliedes für den Schließzapfen eine Adapterhülse befestigt ist. Im einfachsten Fall ist die Ausnehmung im Koppelglied größer als die größte Abmessung des handelsüblichen Schließzapfens. In diesem Fall ist nur eine entsprechend gestaltete Adapterhülse für den jeweiligen Schließzapfen zu fertigen. Koppelglied, Riegelelement und Gehäuse können damit dank der Erfindung als kostengünstig zu fertigende Standardbauteile gefertigt sein. Vorzugsweise ist die Adapterhülse exzentrisch gestaltet und ermöglicht damit eine genaue Einstellung der Position des Riegelelementes gegenüber dem Schließzapfen und dem Schließblech.
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Die Demontage der Adapterhülse gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn die Ausnehmung für den Schließzapfen eine Ausbuchtung aufweist.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
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1 ein Fenster mit einem erfindungsgemäßen Verschluss,
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2 vergrößert das Fenster aus 1 in einer Schnittdarstellung mit dem Verschluss,
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3 die Bauteile des Verschlusses vor der Montage am Fenster,
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4 stark vergrößert eine Explosionsdarstellung der einzelnen Bauteile des Verschlusses,
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5 ein auf einem Schließzapfen montiertes Riegelelement des Verschlusses.
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1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und mit einem Treibstangenbeschlag 3. Der Treibstangenbeschlag 3 hat eine von einer Handhabe 4 antreibbare längsverschiebliche Treibstange 5 zur Ansteuerung mehrerer Verschlüsse 6, 7 zur Verriegelung des Flügels 2 in dem Rahmen 1. Die Verschlüsse 6, 7 sind verdeckt unter einem Flügelüberschlag 8 des Flügels 2 angeordnet. Ein Teil der Verschlüsse 6 weisen aus dem Stand der Technik allgemein bekannte Kombinationen aus Schließzapfen und Schließblech auf.
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Einer der Verschlüsse 7 ist zur nachträglichen Montage an dem Fenster ausgebildet und in 2 vergrößert im aufgeschnittenen Zustand des Flügelüberschlags 8 dargestellt. Der Verschluss 7 hat ein am Rahmen 1 befestigtes Schließblech 9 und ein in einem Gehäuse 10 verschieblich geführtes Riegelelement 11. Das Riegelelement 11 ist mit einem auf der Treibstange 5 angeordneten Schließzapfen 12 formschlüssig verbunden. Das Gehäuse 10 des Riegelelementes 11 hat eine Höhe, welche die Falzluft zwischen Rahmen 1 und Flügel 2 nahezu vollständig ausfüllt. Das Schließblech 9 hat einen Grundkörper 13 und eine auf dem Grundkörper 13 befestigte Deckplatte 14.
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3 zeigt das Schließblech 9 und das Gehäuse 10 mit dem Riegelelement 11 des Verschlusses 7 aus 1 in einer perspektivischen Darstellung. Das Gehäuse 10 wird mittels Schrauben 15 mit dem Flügel 2 verschraubt und stützt sich mit einem Flansch 16 auf dem Flügel 2 ab. Damit überbrückt das Gehäuse 10 die in dem Flügel 2 geführte Treibstange 5.
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4 zeigt den Verschluss 7 aus 2 in einer Explosionsdarstellung. Das Riegelelement 11 hat ein Koppelglied 17 zur Verbindung mit dem in 2 dargestellten Schließzapfen 12. Das Riegelelement 11 ist im Querschnitt T-förmig gestaltet und hat zwei seitlich hervorstehende Stege 18. Das Schließblech 9 hat an der Deckplatte 14 angeordnete Absätze 19, welche im verriegelten Zustand von den Stegen 18 des Riegelelementes 11 hintergriffen werden. Das Schließblech 9 hat zudem eine Ausnehmung 20 für eine Basis 21 des Riegelelementes 11 in Schließstellung.
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In dem Riegelelement 11 ist seitlich eine Ausnehmung 28 für eine Mittenfixierung 22 angeordnet. Die Mittenfixierung 22 dringt mit einem Zapfen 23 in die Ausnehmung 28 des Riegelelementes 11 ein und mit einer Abwinklung 29 in eine nicht dargestellte Ausnehmung des Gehäuses 10. Damit wird das Riegelelement 11 bei der Montage am Fenster und ggf. beim Transport in einer vorgesehenen Lage gegenüber dem Gehäuse 10 gehalten. Bei der ersten Betätigung schert die Mittenfixierung 22 ab und gibt die Bewegung des Riegelelementes 11 frei. Weiterhin zeigt 4, dass das Riegelelement 11 einstückig mit dem Koppelglied 17 gefertigt ist. Das Koppelglied 17 erzeugt eine formschlüssige Verbindung mit dem Schließzapfen 12.
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5 zeigt das auf dem Treibstangenbeschlag 3 angeordnete Riegelelement 11. Das Koppelglied 17 hat eine Ausnehmung 24 welche größere Abmessungen hat als der Schließzapfen 12. Weiterhin hat die Ausnehmung 24 eine Ausbuchtung 25. In der Ausnehmung 24 ist eine Adapterhülse 26 angeordnet.
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Die Adapterhülse 26 stellt die lagerichtige Positionierung unterschiedlicher Schließzapfen 12 gegenüber dem Riegelelement 11 sicher. Die Adapterhülse 26 ist in dem Ausführungsbeispiel exzentrisch gestaltet und ermöglicht damit eine genaue Einstellung der Position des Riegelelementes 11 gegenüber dem Schließzapfen 12 und dem Schließblech 9. Eine Markierung 27 auf der Adapterhülse 26 erleichtert die visuelle Kontrolle der Einstellung der Adapterhülse 26.
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Ein Vergleich der 4 und 5 zeigt, dass die Ausnehmung 20 im Schließblech 9 für das Riegelelement 11 die Breite zur Aufnahme des Schließzapfens 12 hat. Damit können gleiche Schließbleche 9 für die in 1 dargestellten Verschlüsse 6, 7 eingesetzt werden. Im einfachsten Fall unterscheidet sich der Verschluss 7 aus den 2 bis 5 von den übrigen in 1 dargestellten Verschlüssen 6 nur dadurch, dass das Riegelelement 11 mit dem Gehäuse 10 auf dem Schließzapfen 12 montiert ist und das Schließblech 9 versetzt ist. Selbstverständlich kann alternativ das Schließblech 9 für das Riegelelement 11 angepasst sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008031877 A1 [0002]
- EP 2754804 A2 [0003]