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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zuordnung eines Nutzerprofils eines Nutzers zu einem Sitzplatz in einem Kraftfahrzeug, eine mobile Einheit und ein Kraftfahrzeug.
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Es ist bekannt, dass für Nutzer eines Kraftfahrzeugs ein Nutzerprofil abgelegt ist, dass beispielsweise Sitz- und/oder Spiegeleinstellungen, Klimaeinstellungen, Musikwünsche etc. umfasst, die dann bei Identifizierung des Nutzers durch das Kraftfahrzeug automatisch eingestellt werden. Üblicherweise ist der Nutzer der Kraftfahrzeugführer, wobei die Identifizierung über eine Kennung des Fahrzeugschlüssels erfolgt.
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Aus der
DE 10 2014 207 807 A1 ist ein Verfahren und ein System zur personenbezogenen Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeugs bekannt. Dabei ist vorgesehen, dass dem identifizierten Fahrer ein Nutzerprofil zugeordnet wird, wobei zur Identifizierung beispielsweise eine Iris-Erkennung oder ein Fingerabdrucksensor verwendet wird. Weiter ist vorgesehen, dem Fahrer je nach Zustand ein anderes Nutzerprofil zuzuordnen. Der Zustand kann beispielsweise durch Sensoren zur Messung der Hauttemperatur, Feuchtigkeit, Körperbewegungen oder -beschleunigen etc. erfasst werden.
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Insbesondere können auch Sensoren eingesetzt werden, die Teil eines mobilen Endgeräts, etwa eines Smartphones sind. Mittels geeigneter auf dem Endgerät ablaufende Applikationen kann dann zum Beispiel das Bewegungsverhalten des Fahrers auch über einen längeren Zeitraum hinweg und/oder außerhalb des Fahrzeugs erfasst werden (etwa über eine Gesundheits- oder Sportapplikation). Dies umfasst auch die Möglichkeit, Bewegungen des Fahrers während des Schlafs zu erfassen (etwa über eine Schlafphasenwecker-Applikation), um daraus insbesondere Rückschlüsse auf seine Müdigkeit zu ziehen.
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Aus der
DE 10 2010 005 883 A1 ist eine Vorrichtung zum nutzerindividuellen Bereitstellen mindestens einer Funktion für einen Nutzer bekannt, der eine mobile Einheit aufweist, die Nutzerdaten des Nutzers speichert. Dabei werden die Nutzerdaten über ein Hintergrundsystem an ein steuerbares Gerät übertragen, dass die Funktionen dem jeweiligen Nutzer individuell in Abhängigkeit der übertragenen Nutzerdaten des Nutzers bereitstellt. Das steuerbare Gerät kann dabei auch ein Kraftfahrzeug bzw. ein Fahrzeugsitz sein. Dabei kann eine Identifizierung bzw. Authentifizierung des Nutzers anhand des Verhaltens des Nutzers erfolgen, beispielsweise eines Bewegungsverhaltens. Weite kann vorgesehen sein, aus dem bisherigen Bewegungsprofil ein zukünftiges Bewegungsprofil zu berechnen. Beispielsweise kann daraus eine Prognose erzeugt werden, wann sich ein Servicetechniker bei einem wartungsbedürftigen Gerät befindet.
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Aus der
US 9 358 940 B2 ist ein Verfahren zur Zuordnung eines Nutzerprofils eines Nutzers zu einem Sitzplatz in einem Kraftfahrzeug bekannt, mittels mindestens einer mobilen Einheit. Die mobile Einheit weist mindestens eine Kennung und eine Sensorik zur Erfassung mindestens eines translatorischen und/oder rotatorischen Freiheitsgrades auf, wobei die mobile Einheit die Kennung und das Nutzerprofil an das Kraftfahrzeug übermittelt. Dabei werden verschiedene Ansätze offenbart, wie die mobile Einheit einem Fahrzeugsitz zugeordnet wird. Beispielsweise werden die Akustiksignale der Mobileinheiten ausgewertet. Alternativ kommen Magnetfeldsensoren zur Anwendung oder aber eine Korrelation zwischen Bewegungsdaten eines Sitzbelegungssensors mit Bewegungsdaten der mobilen Einheit.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde ein alternatives Verfahren zur Zuordnung eines Nutzerprofils eines Nutzers zu einem Sitzplatz in einem Kraftfahrzeug zu Verfügung zu stellen. Ein weiteres technisches Problem ist die Schaffung einer geeigneten mobilen Einheit sowie eines geeigneten Kraftfahrzeugs.
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Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine mobile Einheit mit den Merkmalen des Anspruchs 6 sowie ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Das Verfahren zur Zuordnung eines Nutzerprofils eines Nutzers zu einem Sitzplatz in eine Kraftfahrzeug erfolgt mittels mindestens einer mobilen Einheit, wobei die mobile Einheit mindestens eine Kennung und eine Sensorik zur Erfassung mindestens eines translatorischen und/oder rotatorischen Freiheitsgrades aufweist, wobei die mobile Einheit die Kennung an das Kraftfahrzeug übermittelt. Die mobile Einheit oder das Kraftfahrzeug werten die Daten der Sensorik aus, ob eine Einstiegsbewegung in ein Kraftfahrzeug vorliegt. Das Kraftfahrzeug oder die mobile Einheit ordnet mittels der Daten einer Türöffnungssensorik die Einstiegsbewegung einem einer Fahrzeugtür zugeordneten Sitzplatz zu, wobei dann das Nutzerprofil dem Sitzplatz zugeordnet wird. Entsprechend können dann die im Nutzerprofil enthaltenen Einstellungen wie beispielsweise Sitz-, Klima-, Media-Einstellung etc. automatisch durch das Kraftfahrzeug eingestellt werden. Der Vorteil ist, dass auf eine aufwändige zusätzliche Sensierung der mobilen Einheiten im Kraftfahrzeug verzichtet werden kann. Die Zuordnung erfolgt durch die Zuordnung der Daten der Türöffnungssensorik mit der Einstiegsbewegung. Dabei kann logischerweise die Einstiegsbewegung erst erfolgen, wenn die Fahrzeugtür geöffnet ist. Andererseits muss die Einstiegsbewegung abgeschlossen sein, bevor die Fahrzeugtür geschlossen wird. Durch die zeitliche Zuordnung von der Einstiegsbewegung (ermittelt aus den Daten der Sensorik zur Erfassung mindestens eines translatorischen und/oder rotatorischen Freiheitsgrades) zu der Türöffnung und ggf. -schließung lässt sich dann sehr einfach ohne zusätzliche Sensorik ein dem Nutzerprofil zugeordneter Sitzplatz bestimmen.
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Die mobile Einheit kann dabei ein Smart-Phone, eine Smart-Watch oder ein ähnliches vom Nutzer getragenes oder mitgeführtes Gerät sein. Dabei sei angemerkt, dass es nicht eine universelle Einstiegsbewegung gibt, sondern die Daten der Sensorik sich unterscheiden, wo die mobile Einheit vom Nutzer getragen wird (z. B. linke oder rechte Hosentasche, Brusttasche, Handtasche etc.). Allerdings liefert unabhängig vom Ort der mobilen Einheit die Sensorik einen charakteristischen Verlauf, der auf eine Einstiegsbewegung schließen lässt, unabhängig von individuellen Besonderheiten einzelner Nutzer beim Einsteigen.
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Dabei kann weiter vorgesehen sein, dass Signale von anderen im Kraftfahrzeug bereits vorhandenen Sensoriken zur Plausibilisierung der Zuordnung zu einem Sitzplatz zusätzlich verwendet werden. Beispielsweise kann eine Gurtschlosssensorik zusätzlich ausgewertet werden. Wird also eine Einstiegsbewegung erfasst und anschließend (zumeist nach einem Schließvorgang der Tür) ein Stecken eines Gurtes erfasst, so spricht dies für eine richtige Zuordnung. Ergänzend oder alternativ können auch die Daten einer Sitzplatzerkennung zur Plausibilisierung herangezogen werden.
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Die Auswertung und Zuordnung eines Sitzplatzes kann dabei ausschließlich in der mobilen Einheit erfolgen, die dazu nur die Daten der Türöffnungssensorik benötigt. Alternativ erfolgt die Zuordnung im Kraftfahrzeug, die dazu nur die Daten der Sensorik zur Erfassung der translatorischen und/oder rotatorischen Freiheitsgrade benötigt (und ggf. Kennung und Nutzerprofil von der mobilen Einheit). Schließlich kann die Zuordnung im Kraftfahrzeug erfolgen, wobei die Einstiegsbewegung von der mobilen Einheit erfasst wird.
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In einer Ausführungsform sendet das Kraftfahrzeug ein Triggersignal an die mobile Einheit, worauf die mobile Einheit die Sensorik zur Erfassung mindestens eines translatorischen und/oder rotatorischen Freiheitsgrades aktiviert und/oder die Auswertung zur Erfassung einer Einstiegsbewegung beginnt. Der Vorteil eines Triggersignals eines Kraftfahrzeugs ist, dass der Nutzer die mobile Einheit beispielsweise nicht aus einer Tasche hervorholen muss. Das Triggersignal kann dabei beispielsweise in Abhängigkeit eines GPS-Signals der mobilen Einheit erfolgen oder aber in Anhängigkeit einer Erfassung der mobilen Einheit innerhalb der Reichweite eines WLAN- oder Bluetooth-Signals. Beispielsweise weist das Kraftfahrzeug einen Beacon auf, der regelmäßig seine Kennung mit einer begrenzten Reichweite weniger Meter aussendet, wobei dann die Kennung des Beacons von der mobilen Einheit erfasst wird, wenn sich die mobile Einheit innerhalb der Reichweite des Beacons befindet.
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Dabei kann weiter vorgesehen sein, dass im Vorfeld Kraftfahrzeug und mobile Einheit verknüpft werden, was beispielsweise beim Kauf, der Miete, einer Mitfahrt oder einer Einladung durch einen Berechtigten erfolgen kann. Die Verknüpfung kann beispielsweise darin bestehen, dass die mobile Einheit Informationen über die Art und/oder Frequenz des Triggersignals und/oder des Türöffnungssignals erhält. Das Kraftfahrzeug kann beispielsweise vorab Informationen über Art und/oder Frequenz der Informationen der mobilen Einheit erhalten.
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In einer weiteren Ausführungsform werden mindestens zwei rotatorische Freiheitsgrade zur Erfassung einer Einstiegsbewegung ausgewertet, da sich diese als besonders sensitiv herausgestellt haben, insbesondere der Nickwinkel liefert sehr aussagekräftige Signale, die dann mit einem Roll- und/oder Gierwinkel zusammen ausgewertet werden können. Die Winkel als rotatorische Freiheitsgrade werden dabei vorzugsweise mittels eines Gyroskops ermittelt. Die translatorischen Freiheitsgrade werden vorzugsweise durch Beschleunigungssensoren ermittelt, wobei weiter vorzugsweise alle sechs Freiheitsgrade zur Auswertung herangezogen werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Nutzerprofil auf der mobilen Einheit abgelegt und wird an das Kraftfahrzeug übermittelt. Dies hat den Vorteil, dass das Nutzerprofil für verschiedene Kraftfahrzeuge verwendet werden kann. Grundsätzlich ist es aber möglich, dass das Nutzerprofil im Kraftfahrzeug abgespeichert ist bzw. nach der Übertragung dort abgespeichert bleibt.
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In einer weiteren Ausführungsform werden die Daten der Sensorik zur Erfassung mindestens eines translatorischen und/oder rotatorischen Freiheitsgrades nach Erfassung einer Einstiegsbewegung ausgewertet, um eine Bewegung des Nutzers zu einem anderen Sitzplatz zu erfassen. Damit können insbesondere Aufrückbewegungen auf einer Sitzbank in eine Mittelposition erfasst werden.
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Die mobile Einheit weist mindestens eine Kennung und eine Sensorik mindestens eines translatorischen und/oder rotatorischen Freiheitsgrades auf, wobei die mobile Einheit derart ausgebildet ist, die Kennung an ein Kraftfahrzeug zu übermitteln und aus den Daten der Sensorik eine Einstiegsbewegung in ein Kraftfahrzeug zu ermitteln oder die Daten der Sensorik an das Kraftfahrzeug zu übermitteln.
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Das Kraftfahrzeug ist derart ausgebildet, einem Sitzplatz in dem Kraftfahrzeug ein Nutzprofil eines Nutzers zuzuordnen, wobei das Kraftfahrzeug weiter derart ausgebildet ist, eine Kennung einer mobilen Einheit zu empfangen, wobei das Kraftfahrzeug mit einer Türöffnungssensorik ausgebildet ist. Weiter ist das Kraftfahrzeug derart ausgebildet, von einer mobilen Einheit Daten einer Sensorik zur Erfassung mindestens eines translatorischen und/oder rotatorischen Freiheitsgrades zu empfangen und daraus eine Einstiegsbewegung zu ermitteln, oder eine erfasste Einstiegsbewegung von einer mobilen Einheit zu empfangen, wobei das Kraftfahrzeug mittels der Daten der Türöffnungssensorik die Einstiegsbewegung einem einer Fahrzeugtür zugeordneten Sitzplatz zuordnet, wobei dann das Nutzprofil dem Fahrzeugsitz zugeordnet wird oder das Kraftfahrzeug die Daten der Türöffnungssensorik an die mobile Einheit sendet und von der mobilen Einheit die Zuordnung empfängt. Hinsichtlich der weiteren Ausgestaltungen der mobilen Einheit und des Kraftfahrzeugs wird auf die vorangegangenen Ausführungen zum Verfahren Bezug genommen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Figuren zeigen:
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1 eine mobile Einheit mit den sechs Freiheitsgraden,
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2 ein schematisches Blockschaltbild einer mobilen Einheit und eines Kraftfahrzeugs,
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3 beispielhafte Verläufe des Nickwinkels bei Einstiegsbewegungen und
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4 ein Flussdiagramm des Verfahrens.
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In der 1 ist eine mobile Einheit 1 mit den drei translatorischen Freiheitsgraden X, Y und Z sowie den drei rotatorischen Freiheitsgraden α, β und γ dargestellt. α ist dabei ein Rotationswinkel um die x-Achse und wird auch als Roll-Winkel bezeichnet. β ist ein Rotationswinkel um die y-Achse und wird auch als Gierwinkel bezeichnet. γ ist ein Rotationswinkel um die z-Achse und wird auch als Nickwinkel bezeichnet.
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In der 2 ist ein Blockschaltbild einer mobilen Einheit 1 und eines Kraftfahrzeugs 10 dargestellt, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Auswertung komplett in der mobilen Einheit 1 erfolgt. Die mobile Einheit 1 weist eine Auswerteeinheit 2, eine Sensorik 3 zur Erfassung mindestens eines translatorischen und/oder rotatorischen Freiheitsgrades, einen Speicher 4 und eine Sende-/Empfangseinheit 5 auf. In dem Speicher 4 wird ein Nutzerprofil mit nutzerindividuellen Einstellungen sowie eine Kennung abgelegt. Die Sensorik 3 erfasst vorzugsweise alle sechs Freiheitsgrade und weist hierzu drei Beschleunigungssensoren für die x-, y- und z-Richtung sowie ein Gyroskop für die drei Winkelbeschleunigungen auf.
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Das Kraftfahrzeug 10 weist für vier Fahrzeugtüren vier Türöffnungssensoriken 11 auf sowie weitere Sensoriken 12, die einem jeweiligen Fahrzeugsitz bzw. Sitzplatz 13 zugeordnet sind. Die weiteren Sensoriken 12 sind beispielsweise Gurtschlosssensoriken und/oder Sitzplatzerkennungssensoriken. Die Sensoriken 11, 12 sind mit einer Sende-/Empfangseinheit 14 des Kraftfahrzeugs 10 verbunden, die auch einen Beacon beinhaltet.
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Der Beacon sendet periodisch ein Beacon-Signal mit der Kennung des Kraftfahrzeugs 10 aus, wobei die Reichweite auf weniger Meter (z. B. 3–10 m) begrenzt ist, sodass der Strombedarf gering ist. Empfängt dann die mobile Einheit 1 das Beacon-Signal mit der Kennung des Kraftfahrzeugs 10, so startet ein Programm (z. B. eine APP) in der mobilen Einheit 1. Die mobile Einheit 1 und das Kraftfahrzeug 10 bauen eine Kommunikationseinheit auf (z. B. WLAN) und die mobile Einheit 10 fordert Daten der Türöffnungssensoriken 11 und der weiteren Sensorik 12 an. Parallel dazu kann die Sensorik 3 in der mobilen Einheit 1 aktiviert werden, falls diese zuvor deaktiviert war. Erfasst dann eine Türöffnungssensorik 11 ein Öffnen der zugeordneten Fahrzeugtür, so sendet die Sende-/Empfangseinheit 14 dies an die mobile Einheit 1 zusammen mit einem Zeitstempel. Die mobile Einheit 1 weiß also, welche Fahrzeugtür zu welchem Zeitpunkt geöffnet wurde. Dabei ist es durchaus möglich, dass mehrere Türöffnungssignale empfangen werden. Die mobile Einheit 1 wertet nun mittels der Auswerteeinheit 2 die Daten der Sensorik 3 aus, um eine charakteristische Einstiegsbewegung zu erfassen. Erfasst dann die mobile Einheit 1 eine solche charakteristische Einstiegsbewegung, so ordnet die mobile Einheit 1 die Einstiegsbewegung anhand des Zeitstempels einer Fahrzeugtür und damit einem Fahrzeugsitz bzw. Sitzplatz 13 zu und sendet seine Kennung mit Nutzerprofil und zugeordnetem Fahrzeugsitz bzw. Sitzplatz 13 an das Kraftfahrzeug 10. Das Kraftfahrzeug 10 empfängt diese Daten und begrüßt den Nutzer. Die Begrüßung ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass der Nutzer auf seinem zugeordneten Sitzplatz angesprochen wird. Im Falle einer Fehlzuordnung durch die mobile Einheit 1 kann dann die Zuordnung bedarfsweise manuell korrigiert werden. Ist die Zuordnung korrekt, werden die Einstellungen des Nutzerprofils für den Sitzplatz 13 vorgenommen. Die Zuordnung kann dabei durch das Schließen einer Fahrzeugtür (sensiert von der Türöffnungssensorik 11) und den Daten der weiteren Sensorik 12 plausibilisiert werden, insbesondere wenn parallel mehrere Einstiege von mehreren Nutzern erfolgen.
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In der 3 ist der Nickwinkel γ über der Zeit dargestellt, wobei die durchgezogene Linie einen Verlauf einer Einstiegsbewegung zeigt, wo die mobile Einheit 1 in der linken Hosentasche getragen wird und auf der Fahrerseite eingestiegen wird. Entsprechend zeigt die gestrichelte Linie einen Verlauf einer Einstiegsbewegung, wo die mobile Einheit 1 in der rechten Hosentasche getragen wird und auf der Fahrerseite eingestiegen wird. Die Hinsetzbewegung ist deutlich als Änderung des Nickwinkels γ von –90° vorher auf etwa 0° nachher zu erkennen. Darüber hinaus fällt auf, dass der Nickwinkel am linken Bein (durchgezogene Linie) zwischenzeitlich deutlich in den positiven Bereich ausschlägt. Dieser charakteristische Peak entsteht, wenn nach dem Platznehmen auf den Fahrzeugsitz das linke Bein ins Kraftfahrzeug nachgezogen wird und ermöglicht im Allgemeinen eine Aussage darüber, welches Bein dem Kraftfahrzeug zu- oder abgewandt ist. Wird hingegen die mobile Einheit 1 in einer Handtasche getragen (z. B. erkennbar durch eine Pendelbewegung des Nickwinkels), so ist insbesondere die Absetzbewegung der Tasche (z-Komponente) charakteristisch.
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In der 4 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Zuordnung eines Nutzerprofils zu einem Fahrzeugsitz dargestellt. In einem ersten Verfahrensschritt S1 sendet das Kraftfahrzeug periodisch ein Beacon-Signal aus. In einem zweiten Verfahrensschritt S2 empfängt die mobile Einheit das Beacon-Signal und startet eine App. In einem dritten Verfahrensschritt S3 bauen die mobile Einheit und das Kraftfahrzeug eine Kommunikationsverbindung auf. In einem vierten Verfahrensschritt S4 fordert die mobile Einheit ein Türöffnungssignal sowie ggf. Daten weiterer Sensoriken an. In einem fünften Verfahrensschritt S5 sendet das Kraftfahrzeug ein Signal an die mobile Einheit mit einem Zeitstempel, wenn das Öffnen einer Tür sensiert wurde. In einem sechsten Verfahrensschritt S6 beginnt die mobile Einheit mit der Auswertung der Daten der Sensorik zur Erfassung mindestens einen translatorischen und/oder rotatorischen Freiheitsgrades zur Erfassung einer Einstiegsbewegung. In einem siebten Verfahrensschritt S7 erkennt die mobile Einheit die Einstiegsbewegung und sendet in einem achten Verfahrensschritt S8 seine Kennung mit Nutzerprofil und zugeordnetem Sitzplatz an das Kraftfahrzeug. In einem neunten Verfahrensschritt S9 begrüßt das Kraftfahrzeug den Nutzer auf seinem Sitzplatz und stellt die Einstellungen des Nutzerprofils ein bzw. führt diese aus.
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Das Verfahren ist hierbei beschrieben worden, dass die Auswertung komplett in der mobilen Einheit erfolgt. Es ist aber möglich, dass die Auswertung komplett im Kraftfahrzeug stattfindet oder die Auswertung auf mobile Einheit und Kraftfahrzeug verteilt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- mobile Einheit
- 2
- Auswerteeinheit
- 3
- Sensorik
- 4
- Speicher
- 5
- Sende-/Empfangseinheit
- 10
- Kraftfahrzeug
- 11
- Türöffnungssensorik
- 12
- weitere Sensorik
- 13
- Sitzplatz
- 14
- Sende-/Empfangseinheit
- S1–S9
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014207807 A1 [0003]
- DE 102010005883 A1 [0005]
- US 9358940 B2 [0006]