DE102016215741A1 - Unterschenkelstützvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, sowie Fahrzeugsitz - Google Patents
Unterschenkelstützvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, sowie Fahrzeugsitz Download PDFInfo
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Unterschenkelstützvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, mit einer Basis und einem relativ zu der Basis schwenkbar um eine Schwenkachse gelagerten Trägerteil, wobei eine Winkellage des Trägerteils relativ zur Basis zwischen einer Nichtgebrauchsposition und wenigstens einer Gebrauchsposition einstellbar ist, sowie einer Überlastsicherung, die bei einer auf das Trägerteil wirkenden Überlast ein Schwenken des Trägerteils in Richtung der Nichtgebrauchsposition ermöglicht.
- Stand der Technik
- Aus der
DE 102 09 184 B4 ist ein Fahrzeugsitz bekannt, mit einem Sitzkissen und einer an dem Sitzkissen schwenkbar befestigten Unterschenkelstütze, die zwischen einer Verstauposition und einer Gebrauchsposition stufenlos verfahrbar und in frei wählbarer Position fixierbar ist. Die Neigung der Unterschenkelstütze ist verstellbar. Die Unterschenkelstütze weist eine Überlastsicherung auf, die bei Überlast, z.B. durch einen auf der Unterschenkelstütze abgestellten schweren Gegenstand, die Fixierung der Unterschenkelstütze löst, so dass diese bei Überlast nachgibt. - Die
WO 2015/113929 A1 - Aufgabe
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Unterschenkelstützvorrichtung mit einer Überlastsicherung für einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere eine kostengünstige Überlastsicherung bereitzustellen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz mit einer derartigen Überlastsicherung bereitzustellen. Dabei soll die Überlastsicherung sowohl die Unterschenkelstützvorrichtung selbst als auch die übrigen Bauteile des Fahrzeugsitzes vor einer Beschädigung durch eine Überlast auf die Unterschenkelstützvorrichtung schützen.
- Lösung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Unterschenkelstützvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, mit einer Basis und einem relativ zu der Basis schwenkbar um eine Schwenkachse gelagerten Trägerteil, wobei eine Winkellage des Trägerteils relativ zur Basis zwischen einer Nichtgebrauchsposition und wenigstens einer Gebrauchsposition einstellbar ist, sowie einer Überlastsicherung, die bei einer auf das Trägerteil wirkenden Überlast ein Schwenken des Trägerteils in Richtung der Nichtgebrauchsposition ermöglicht, wobei die Überlastsicherung ein Gegenelement und eine mit dem Gegenelement zusammenwirkende Klinke aufweist, wobei die Klinke von einer vorgespannten Feder in einer das Gegenelement verriegelnden Position gehalten wird, solange eine auf das Trägerteil wirkende Kraft kleiner als die Überlast ist, wobei bei einem Aufbringen der Überlast auf das Trägerteil das Gegenelement die Klinke unter weiterer Vorspannung der Feder bewegt, insbesondere schwenkt, so dass das Gegenelement von der Klinke lösbar ist. Die Klinke kann um eine Drehachse schwenkbar gelagert sein. Die Klinke kann jedoch auch ein translatorisch verschiebbarer Riegel sein.
- Dadurch, dass die Überlastsicherung ein Gegenelement und eine mit dem Gegenelement zusammenwirkende Klinke aufweist, wobei die Klinke von einer vorgespannten Feder in einer das Gegenelement verriegelnden Position gehalten wird, solange eine auf das Trägerteil wirkende Kraft kleiner als die Überlast ist, wobei bei einem Aufbringen der Überlast auf das Trägerteil das Gegenelement die Klinke unter weiterer Vorspannung der Feder bewegt, insbesondere schwenkt, so dass das Gegenelement von der Klinke lösbar ist, ist eine kostengünstige Überlastsicherung bereitgestellt.
- Als Gegenelemente sind grundsätzlich alle aus dem Stand der Technik bekannten Gegenelemente zum Zusammenwirken mit einer Klinke, einem Schloss, beispielsweise einem Drehfallenschloss, geeignet. Vorzugsweise ist das Gegenelement ein Bolzen, ein Zapfen oder ein Drahtbügel.
- In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Schwinge relativ schwenkbar zur Basis angeordnet ist, insbesondere um die Schwenkachse schwenkbar an der Basis angelenkt, und die Klinke exzentrisch zur Schwenkachse schwenkbar an der Schwinge gelagert. Das Gegenelement ist in diesem Fall vorteilhafterweise mit dem Trägerteil verbunden.
- Eine alternative Ausführungsform sieht vor, dass eine Schwinge relativ schwenkbar zur Basis angeordnet ist, insbesondere um die Schwenkachse schwenkbar an der Basis angelenkt ist, und das Gegenelement mit der Schwinge verbunden ist. Die Klinke ist in diesem Fall vorteilhafterweise an dem Trägerteil gelagert.
- Eine Winkellage der Schwinge ist bevorzugt relativ zur Basis einstellbar. Dadurch kann eine Winkellage des Trägerteils und eines mit dem Trägerteil verbundenen Polsters eingestellt werden. Ein Insasse des Fahrzeugsitzes kann dadurch den Winkel des Polsters an seine Bedürfnisse anpassen und so den optimalen Sitzkomfort einstellen. Zudem kann das Trägerteil in eine Nichtgebrauchsposition gebracht werden, in der das Polster nicht an den Unterschenkeln des Insassen anliegt. Vorzugsweise ist die Winkellage der Schwinge stufenlos einstellbar.
- Die Winkellage der Schwinge ist in einfacher Weise mittels eines Stellantriebs einstellbar. Geeignete Stellantriebe für Fahrzeugsitze sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt. Vorzugsweise weist der Stellantrieb einen Elektromotor und ein eine Spindel antreibendes Getriebe auf. Die Spindel, die relativ zu einem Getriebegehäuse verschiebbar ist, ist vorzugsweise an der Schwinge angelenkt.
- Das Gegenelement durchläuft vorzugsweise eine Kulisse in der Schwinge, insbesondere in einer Querrichtung. Die Kulisse kann ein Langloch sein. Aufgrund der Abmessungen des Langlochs ist eine Relativbewegung zwischen dem Gegenelement und der Schwinge begrenzt. In der Nichtgebrauchsposition kann das Gegenelement an einem Endbereich der Kulisse anliegen.
- Die Aufgabe wird zudem erfindungsgemäß gelöst durch einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne, einem Sitzteil und einer zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Unterschenkelstützvorrichtung, wobei eine Basis der Unterschenkelstützvorrichtung mit dem Sitzteil verbunden ist oder die Basis ein Bestandteil des Sitzteils ist.
- Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
- Bevor nachfolgend Ausgestaltungen der Erfindung eingehender an Hand von Zeichnungen beschrieben werden, ist zunächst festzuhalten, dass die Erfindung nicht auf die beschriebenen Komponenten oder die beschriebenen Verfahrensschritte beschränkt ist. Weiterhin stellt auch die verwendete Terminologie keine Einschränkung dar, sondern hat lediglich beispielhaften Charakter. Soweit nachfolgend in der Beschreibung und den Ansprüchen der Singular verwendet wird ist dabei jeweils der Plural mitumfasst, soweit der Kontext dies nicht explizit ausschließt.
- Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Es zeigen:
-
1 : eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einer Unterschenkelstützvorrichtung, -
2 : eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Unterschenkelstützvorrichtung, -
3 : eine Seitenansicht der Unterschenkelstützvorrichtung aus2 in einer Gebrauchsposition zur Abstützung der Unterschenkel eines Insassen, -
4 : eine Seitenansicht der Unterschenkelstützvorrichtung aus2 in einer Nichtgebrauchsposition, -
5 : eine Seitenansicht der Unterschenkelstützvorrichtung aus2 in der Nichtgebrauchsposition, aus einer gegenüber der4 entgegengesetzten Blickrichtung, -
6 : eine perspektivische Ansicht der Unterschenkelstützvorrichtung aus2 , -
7 : eine Seitenansicht der Unterschenkelstützvorrichtung aus2 in einer Gebrauchsposition, zu Beginn einer Auslösung einer Überlastsicherung, -
8 : eine Detailansicht auf einen Ausschnitt aus7 , -
9 : eine7 entsprechende Seitenansicht nach vollständiger Auslösung der Überlastsicherung, und -
10 : eine Detailansicht auf einen Ausschnitt aus9 . - Ein in
1 schematisch dargestellter Fahrzeugsitz1 wird nachfolgend unter Verwendung von drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumrichtungen beschrieben. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz1 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeuges entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung y ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung y. Bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz1 verläuft die Vertikalrichtung z parallel zu der Fahrzeughochachse. - Die verwendeten Positions- und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines im Fahrzeugsitz
1 sitzenden Insassen in normaler Sitzposition, wobei der Fahrzeugsitz1 im Fahrzeug eingebaut, in einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsstellung mit aufrecht stehender Rückenlehne10 und wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz1 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung verbaut werden. - Der Fahrzeugsitz
1 weist eine Rückenlehne10 mit einer Kopfstütze12 und ein Sitzteil20 mit einer Unterschenkelstützvorrichtung100 auf. Ein Trägerteil120 der Unterschenkelstützvorrichtung100 ist um eine parallel zur Querrichtung y verlaufende Schwenkachse S relativ zu dem Sitzteil20 schwenkbar gelagert. Vorliegend ist das Trägerteil120 zwischen einer weitgehend vertikal ausgerichteten Nichtgebrauchsposition und einer, vorzugweise mehreren, Gebrauchspositionen stufenlos einstellbar. Der Fahrzeugsitz1 ist mittels einer Sitzschienenanordnung30 an einer Fahrzeugstruktur befestigbar und in Längsrichtung x verschiebbar. - Die Rückenlehne
10 , die Kopfstütze12 , das Sitzteil20 und das Trägerteil120 der Unterschenkelstützvorrichtung100 weisen jeweils ein Polster und jeweils eine das Polster stützende, tragende Struktur auf. Das Trägerteil120 weist dazu als tragende Struktur einen Polsterträger126 auf, der das Polster der Unterschenkelstützvorrichtung100 trägt. Die Winkellage einer die Unterschenkel eines Insassen stützenden Oberfläche des Polsters ist abhängig von und veränderbar mit der Winkellage des Polsterträgers126 und somit der Winkellage des Trägerteils120 . - Die Unterschenkelstützvorrichtung
100 weist eine Basis110 auf. Die Basis110 ist mit der tragenden Struktur des Sitzteils20 fest verbindbar. Die Basis110 ist vorzugsweise ein im Wesentlichen parallel zur Querrichtung y verlaufendes, insbesondere strangförmiges Bauteil. Bei einem fertig montierten Fahrzeugsitz1 ist die Basis110 fest mit der tragenden Struktur des Sitzteils20 verbunden. In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels kann die Basis110 integraler Bestandteil der tragenden Struktur des Sitzteils20 sein. Die Basis110 nimmt zudem in nachfolgend beschriebener Weise weitere Bauteile der Unterschenkelstützvorrichtung100 auf. - Das Trägerteil
120 ist um die parallel zur Querrichtung y verlaufende Schwenkachse S relativ zum Sitzteil20 schwenkbar an der Basis110 gelagert. Das Trägerteil120 umfasst zwei Tragarme122 , die mittels eines Querrohrs124 miteinander verbunden sind. Das Querrohr124 verläuft parallel zur Querrichtung y und parallel versetzt zur Schwenkachse S. Der Abstand zwischen den Tragarmen122 entspricht annähernd der Breite der Unterschenkelstützvorrichtung100 in Querrichtung y. An den Tragarmen122 ist der Polsterträger126 befestigt. Jeweils ein in Richtung des Sitzteils20 orientiertes Ende eines jeden Tragarms122 weist eine Lageröffnung zur Aufnahme eines Lagerbolzens auf. Die Lageröffnungen fluchten mit der Schwenkachse S. Mittels jeweils eines Lagerbolzens sind die beiden Tragarme122 um die Schwenkachse S schwenkbar an der Basis110 angelenkt. - Eine zwischen den beiden Trägerteilen
120 angeordnete Koppel128 weist zwei Endbereiche auf. Ein erster Endbereich der Koppel128 ist fest mit dem Querrohr124 verbunden. Ein zweiter Endbereich der Koppel128 ist ebenfalls drehbar um die Schwenkachse S an der Basis110 gelagert. Die Koppel128 weist vorliegend eine abgewinkelte Form mit zwei Schenkeln auf. An der Koppel128 ist ein Gegenelement129 befestigt. Vorliegend ist das Gegenelement129 in einem Übergangsbereich zwischen den beiden Schenkeln der Koppel128 befestigt. Das Gegenelement129 ist als ein Bolzen ausgeführt. Das Gegenelement129 verläuft parallel zur Querrichtung y. Das Gegenelement129 ist mit der Koppel128 vernietet. - Ein Stellantrieb
140 weist einen Elektromotor142 und ein in einem Getriebegehäuse144 angeordnetes Getriebe auf. Der grundsätzliche Aufbau eines derartigen Stellantriebs ist beispielsweise aus derWO 2015/113929 A1 146 zusammen, dass eine Betätigung des Elektromotors142 eine Bewegung der Spindel146 relativ zu dem Getriebegehäuse144 bewirkt. Das Getriebegehäuse144 ist um eine parallel zur Querrichtung y verlaufende Achse relativ zur Basis110 schwenkbar in einem Getriebehalter148 gelagert. Der Getriebehalter148 ist fest mit der Basis110 verbunden. - Die Spindel
146 ist mittels eines Anlenkbolzens158 an einem Anlenkpunkt156 einer Schwinge150 angelenkt. Die Spindel146 ist exzentrisch zur Schwenkachse S an der Schwinge150 angelenkt. Die Schwinge150 weist eine Lageröffnung152 auf, mittels derer die Schwinge150 mittels eines Lagerbolzens170 schwenkbar um die Schwenkachse S gelagert ist. Zwischen dem Lagerbolzens170 und der Schwinge150 ist eine Lagerbuchse172 angeordnet. Über die Spindel146 kann somit eine Einstellung der Winkellage der Schwinge150 erfolgen. Eine Betätigung des Elektromotors142 bewirkt eine Änderung der Position der Spindel146 relativ zum Getriebegehäuse144 und dadurch eine Änderung der Winkellage der Schwinge150 und somit eine Änderung der Winkellage des Trägerteils120 relativ zur Basis110 und somit relativ zum Sitzteil20 . - Die Schwinge
150 weist eine Kulisse154 auf. Die Kulisse154 ist vorliegend ein kreissegmentförmiges Langloch ausgebildet. Die Kulisse154 ist um die Schwenkachse S gekrümmt. Die Kulisse154 nimmt das Gegenelement129 in sich auf. Das Gegenelement129 durchragt die Kulisse154 . Die Kulisse154 ermöglicht eine begrenzte Schwenkbewegung zwischen der Schwinge150 und der Koppel128 . Somit ermöglicht die Kulisse154 eine begrenzte Schwenkbewegung zwischen der Schwinge150 und der Koppel128 . - Eine mittels eines Lagerbolzens
162 exzentrisch zur Schwenkachse S an der Schwinge150 gelagerte Klinke160 dient einer Verriegelung des Gegenelements129 mit der Schwinge150 . Dazu weist die Klinke160 ein Klinkenmaul164 auf. Das Klinkenmaul164 dient einer Aufnahme des Gegenelements129 . Die Klinke160 ist mittels einer Feder166 in Richtung des Gegenelements129 vorgespannt. Dazu weist die Schwinge150 einen Zapfen159 auf, an dem ein Federende der Feder166 eingehängt ist. Das andere Federende der Feder166 ist an einer Nase der Klinke160 eingehängt. - Die Geometrie des Klinkenmauls
164 ist derart ausgelegt, dass das Klinkenmaul164 das Gegenelement129 außerhalb der Selbsthemmung aufnimmt. Außerhalb der Selbsthemmung bedeutet, dass das Gegenelement129 unter Belastung ein öffnendes Moment auf die Klinke160 ausübt. Dieses öffnende Moment wird bis zu einem Grenzmoment von der vorgespannten Feder166 überkompensiert. Überschreitet das öffnende Moment jedoch aufgrund einer auf das Trägerteil120 wirkenden Überlast F das Grenzmoment, öffnet die Klinke160 unter weiterer Vorspannung der Feder166 . Durch das Öffnen der Klinke160 tritt das Gegenelement129 aus dem Klinkenmaul164 aus, so dass eine Schwenkbewegung zwischen der Schwinge150 und der Koppel128 stattfinden kann. Die Klinke160 , die Feder166 und das Gegenelement129 sind wesentliche Bestandteile einer Überlastsicherung, die bei Aufbringen einer Überlast auf die Unterschenkelstützvorrichtung100 , das Trägerteil120 von dem Stellantrieb140 entkoppelt. Dadurch kann das von einer Überlast F belastete Trägerteil120 von einer Gebrauchsposition in Richtung der Nichtgebrauchsposition wegschwenken, wohingegen die Spindel146 und die Schwinge150 ihre Winkellage beibehält. - Die
3 bis6 zeigen den verriegelten Zustand der Klinke160 , bei dem das Gegenelement129 in dem Klinkenmaul164 aufgenommen ist. Dadurch ist eine Schwenkbewegung zwischen der Schwinge150 und der Koppel128 vermieden. Eine Einstellung der Winkellage der Schwinge150 mittels des Stellantriebs140 bewirkt eine Einstellung der Winkellage des Trägerteils120 . Dies entspricht dem normalen Betrieb des Fahrzeugsitzes1 . - Die
7 und8 zeigen den Beginn einer Auslösung der Überlastsicherung. Aufgrund einer Überlast F ist die Klinke160 entgegen der Kraft der Feder166 bereits so weit aufgeschwenkt (in den7 und8 im Uhrzeigersinn), dass das Gegenelement129 aus dem Klinkenmaul164 austreten kann. - Die
9 und10 zeigen die vollständig ausgelöste Überlastsicherung. Die Klinke160 ist vollständig aufgeschwenkt und das Gegenelement129 vollständig aus dem Klinkenmaul164 ausgetreten. Aufgrund der Überlast F ist das Trägerteil120 in Richtung der Nichtgebrauchsposition weggeschwenkt. Nach Entfall der Überlast F kann das Trägerteil manuell in die Gebrauchsposition zurückgeschwenkt werden. Dabei fällt das Gegenelement129 wieder in das Klinkenmaul164 der Klinke160 ein. Die Klinke160 wird bis zum erneuten Auftreten einer Überlast F von der Feder166 in ihrer verriegelnden Stellung gehalten. - Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
- Obwohl die Erfindung in den Zeichnungen und der vorausgegangenen Darstellung im Detail beschrieben wurde, sind die Darstellungen illustrativ und beispielhaft und nicht einschränkend zu verstehen. Insbesondere ist die Wahl der zeichnerisch dargestellten Proportionen der einzelnen Elemente nicht als erforderlich oder beschränkend auszulegen. Weiterhin ist die Erfindung insbesondere nicht auf das erläuterte Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Varianten der Erfindung und ihre Ausführung ergeben sich für den Fachmann aus der vorangegangenen Offenbarung, den Figuren und den Ansprüchen.
- In den Ansprüchen verwendete Begriffe wie „umfassen“, „aufweisen“, „beinhalten“, „enthalten“ und dergleichen schließen weitere Elemente oder Schritte nicht aus. Die Verwendung des unbestimmten Artikels schließt eine Mehrzahl nicht aus. Eine einzelne Einrichtung kann die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen genannten Einheiten bzw. Einrichtungen ausführen.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 10
- Rückenlehne
- 12
- Kopfstütze
- 20
- Sitzteil
- 30
- Sitzschienenanordnung
- 100
- Unterschenkelstützvorrichtung
- 110
- Basis
- 120
- Trägerteil
- 122
- Tragarm
- 124
- Querrohr
- 126
- Polsterträger
- 128
- Koppel
- 129
- Gegenelement
- 140
- Stellantrieb
- 142
- Elektromotor
- 144
- Getriebegehäuse
- 146
- Spindel
- 148
- Getriebehalter
- 150
- Schwinge
- 152
- Lageröffnung
- 154
- Kulisse
- 156
- Anlenkpunkt
- 158
- Anlenkbolzen
- 159
- Zapfen
- 160
- Klinke
- 162
- Lagerbolzen
- 164
- Klinkenmaul
- 166
- Feder
- 170
- Lagerbolzen
- 172
- Lagerbuchse
- F
- Überlast
- S
- Schwenkachse
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Vertikalrichtung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10209184 B4 [0002]
- WO 2015/113929 A1 [0003, 0033]
Claims (10)
- Unterschenkelstützvorrichtung (
100 ) für einen Fahrzeugsitz (1 ), mit a) einer Basis (110 ) und b) einem relativ zu der Basis (110 ) schwenkbar um eine Schwenkachse (S) gelagerten Trägerteil (120 ), wobei eine Winkellage des Trägerteils (120 ) relativ zur Basis (110 ) zwischen einer Nichtgebrauchsposition und wenigstens einer Gebrauchsposition einstellbar ist, sowie c) einer Überlastsicherung, die bei einer auf das Trägerteil (120 ) wirkenden Überlast (F) ein Schwenken des Trägerteils (120 ) in Richtung der Nichtgebrauchsposition ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlastsicherung ein Gegenelement (129 ) und eine mit dem Gegenelement (129 ) zusammenwirkende Klinke (160 ) aufweist, wobei die Klinke (160 ) von einer vorgespannten Feder (166 ) in einer das Gegenelement (129 ) verriegelnden Position gehalten wird, solange eine auf das Trägerteil (120 ) wirkende Kraft kleiner als die Überlast (F) ist, wobei bei einem Aufbringen der Überlast (F) auf das Trägerteil (120 ) das Gegenelement (129 ) die Klinke (160 ) unter weiterer Vorspannung der Feder (166 ) bewegt, insbesondere schwenkt, so dass das Gegenelement (129 ) von der Klinke (160 ) lösbar ist. - Unterschenkelstützvorrichtung (
100 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwinge (150 ) relativ schwenkbar zur Basis (110 ) angeordnet ist, insbesondere um die Schwenkachse (S) schwenkbar an der Basis (110 ) angelenkt ist, und die Klinke (160 ) exzentrisch zur Schwenkachse (S) schwenkbar an der Schwinge (150 ) gelagert ist. - Unterschenkelstützvorrichtung (
100 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenelement (129 ) mit dem Trägerteil (120 ) verbunden ist. - Unterschenkelstützvorrichtung (
100 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwinge (150 ) relativ schwenkbar zur Basis (110 ) angeordnet ist, insbesondere um die Schwenkachse (S) schwenkbar an der Basis (110 ) angelenkt ist, und das Gegenelement (129 ) mit der Schwinge (150 ) verbunden ist. - Unterschenkelstützvorrichtung (
100 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (160 ) schwenkbar an dem Trägerteil (120 ) gelagert ist. - Unterschenkelstützvorrichtung (
100 ) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Winkellage der Schwinge (150 ) relativ zur Basis einstellbar ist, insbesondere stufenlos einstellbar ist. - Unterschenkelstützvorrichtung (
100 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkellage der Schwinge (150 ) mittels eines Stellantriebs (140 ) einstellbar ist. - Unterschenkelstützvorrichtung (
100 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb einen Elektromotor (142 ) und ein eine Spindel (146 ) antreibendes Getriebe aufweist, und die Spindel (146 ) an der Schwinge (150 ) angelenkt ist. - Unterschenkelstützvorrichtung (
100 ) nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenelement (129 ) durch eine Kulisse (154 ) in der Schwinge (150 ) hindurchläuft verläuft, insbesondere ausgerichtet in einer Querrichtung (y). - Fahrzeugsitz (
1 ) mit einem Sitzteil (20 ) und einer Unterschenkelstützvorrichtung (100 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis (110 ) der Unterschenkelstützvorrichtung (100 ) mit dem Sitzteil (20 ) verbunden ist oder die Basis (110 ) ein Bestandteil des Sitzteils (20 ) ist.
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-
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