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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Schließanlage eines Fahrzeugs. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Schließanlage und einen Funkschlüssel.
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Zum Entriegeln von Fahrzeugen werden in der Regel Funkschlüssel verwendet, die ein Funksignal erzeugen, das von einem Empfänger eines jeweiligen Fahrzeugs empfangen wird. In Abhängigkeit des Funksignals erzeugt der Empfänger einen Steuerbefehl, der das Fahrzeug entriegelt und ggf. aktiviert, d. h. bspw. eine Wegfahrsperre deaktiviert. Umgekehrt werden mittels eines Funkschlüssel auch Signale zum Deaktivieren und Verriegeln eines Fahrzeugs bereitgestellt, wenn ein Nutzer sein Fahrzeug abstellt. Dazu erzeugt der Empfänger entsprechend einen Steuerbefehl, der das Fahrzeug verriegelt und ggf. deaktiviert, d. h. bspw. die Wegfahrsperre aktiviert.
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Um Fahrzeuge zu entwenden, bedienen sich Fahrzeugdiebe häufig Verfahren, bei denen ein von einem jeweiligen Funkschlüssel erzeugtes Signal gestört wird, so dass eine Deaktivierung bzw. eine Verriegelung des Fahrzeugs nicht erfolgt und das Fahrzeug leicht geöffnet werden kann. Weiterhin ist es möglich, von einem Funkschlüssel abgesendete Signale abzuhören und ggf. mittels eines weiteren Senders zu kopieren, um ein jeweiliges Fahrzeug zu öffnen und ggf. zu starten.
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Entsprechend besteht Bedarf für eine sichere Schließanlage zur Sicherung eines Fahrzeugs.
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In der deutschen Druckschrift
DE 40 03 280 A1 wird ein Verfahren vorgestellt, bei dem ein erster Sender mit einer kurzen Reichweite zum Entriegeln eines Fahrzeugs und ein zweiter Sender mit einer großen Reichweite zum Steuern von Zusatzfunktionen des Fahrzeugs verwendet wird.
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Die deutsche Druckschrift
DE 10 2004 001 904 A1 offenbart ein Schließsystem mit einer Keyless-Go Funktion.
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Ein Verfahren, bei dem auf einen Ort eines zum Entriegeln einer Schließanlage benötigten ID-Signalgebers anhand von mittels dreier Feldspulen detektierter Feldsignale rückgeschlossen wird, ist in der deutschen Druckschrift
DE 100 46 897 A1 offenbart.
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Vor diesem Hintergrund wird ein Verfahren zum Steuern einer Schließanlage eines Fahrzeugs vorgestellt, bei dem die Schließanlage mittels eines Funkschlüssels gesteuert wird, wobei der Funkschlüssel mindestens einen ersten Sender, einen zweiten Sender und einen dritten Sender umfasst, und bei dem mittels des ersten Senders bei Betätigung einer von dem Funkschlüssel umfassten Benutzerschnittstelle ein erstes Signal erzeugt wird, das ein Öffnungssignal für eine Schließanlage fingiert, und mittels des zweiten Senders ein zweites Signal erzeugt wird, das eine Türschlosssteuerung der Schließanlage derart ansteuert, dass mindestens eine Tür des Fahrzeugs entriegelt wird, und bei dem mittels des dritten Senders ein drittes Funksignal erzeugt wird, das einen Empfänger der Schließanlage derart ansteuert, dass die Schließanlage das Fahrzeug in einen entriegelten Zustand schaltet, wobei der dritte Sender dazu konfiguriert ist, das dritte Signal derart zu erzeugen, dass eine Reichweite des dritten Signals gegenüber einer Reichweite des zweiten Signals reduziert und auf einen vorgegebenen Wert beschränkt ist, und bei dem der dritte Sender das dritte Signal frühestens nach einem Zeitpunkt erzeugt, zu dem der zweite Sender das zweite Signal erzeugt.
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Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den abhängigen Ansprüchen.
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Das vorgestellte Verfahren dient insbesondere zum Vermeiden eines Entriegelns einer Schließanlage eines Fahrzeugs durch einen Unberechtigten. Dazu ist vorgesehen, dass ein Abhören bzw. ein Kopieren eines Funksignals eines Funkschlüssels zum Entriegeln der Schließanlage vermieden wird, indem ein Funkschlüssel mindestens drei Sender aufweist, die jeweils unterschiedliche Funksignale erzeugen.
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Erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass mittels eines ersten Senders ein erstes Funksignal erzeugt wird, wenn ein Nutzer eine Benutzerschnittstelle, wie bspw. einen Öffnungsknopf auf einem Funkschlüssel betätigt. Das erste Funksignal kann bspw. zum Steuern eines Signalgebers des Fahrzeugs, wie bspw. mindestens einem Blinker und/oder einem Signalhorn verwendet werden. Insbesondere ist jedoch vorgesehen, dass das erste Signal ein Funksignal mit großer Reichweite ist, das von einem Störsender eines ggf. abhörenden Dritten zu detektieren und ggf. zu kopieren ist, um den Dritten zu verwirren und von weiteren Signalerhebungsversuchen abzulenken. Das erste Signal ist nicht dazu geeignet, eine Schließanlage eines jeweiligen Fahrzeugs anzusteuern, d. h. diese zu entriegeln oder zu verriegeln. Es ist insbesondere vorgesehen, dass das erste Signal ein fingiertes Öffnungssignal zur Ablenkung, d. h. ein sogenanntes „Fake-Signal“ ist, das keinerlei Funktionen an dem Fahrzeug, insbesondere keinerlei Funktionen einer Verriegelungsanlage des Fahrzeugs, steuert und im wesentlichen einem Signal zur Steuerung einer Schließanlage ähnelt.
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Unter einer entriegelten Tür ist im Kontext der vorgestellten Erfindung eine Tür zu verstehen, deren Verriegelung in eine geöffnete Stellung, d. h. eine Stellung, in der die Tür zu öffnen ist, gebracht wurde.
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Unter einem entriegelten Fahrzeug ist im Kontext der vorgestellten Erfindung ein Fahrzeug zu verstehen, dessen Schließanlage in einen Zustand geschaltet wurde, in dem das Fahrzeug zu bedienen, insbesondere zu starten, ist und bspw. eine Wegfahrsperre oder eine Diebstahlwarnanlage deaktiviert ist.
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Um eine Tür des Fahrzeugs zu entriegeln, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein zweites Signal mittels eines zweiten von dem Funkschlüssel umfassten Senders erzeugt wird. Das zweite Signal kann bspw. ein Keyless-Go bzw. Keyless-Entry Signal sein, das einen Steuerbefehl zum Öffnen mindestens einer Tür des Fahrzeugs umfasst, und das von einem Empfänger in dem Fahrzeug zu empfangen ist. Dazu kann vorgesehen sein, dass das zweite Signal eine beschränkte Reichweite, d. h. insbesondere eine auf wenige Meter, wie bspw. 10 m oder 5 m beschränkte Reichweite hat, so dass das Fahrzeug nicht entriegelt wird, wenn ein zweites Signal aus einer Distanz von mehr als 10 m oder 5 m Entfernung zu dem Fahrzeug bereitgestellt wird.
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Es ist denkbar, dass das Fahrzeug in Abhängigkeit des erfindungsgemäßen zweiten Signals gemäß einem Keyless-Go Verfahren verriegelt wird, wenn der Funkschlüssel sich über eine vorgegebene Distanz hinaus von dem Fahrzeug entfernt.
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Da das zweite Signal von einem innerhalb einer Reichweite des zweiten Signals bzw. des zweiten Senders agierenden Dritten abgehört und ggf. kopiert werden kann, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Fahrzeug lediglich dann in einen entriegelten Zustand, d. h. einen Zustand, in dem das Fahrzeug fahrbereit ist, geschaltet wird, wenn ein drittes Signal bereitgestellt und von einem von dem Fahrzeug umfassten Empfänger empfangen wurde. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das dritte Signal eine sehr kurze Reichweite von bspw. 50 cm hat, wobei die Reichweite des dritten Signals bzw. des dritten Senders insbesondere derart gewählt ist, dass das dritte Signal einen Innenraum des Fahrzeugs nicht verlässt, d. h. nicht länger ist als eine Distanz des Funkschlüssels in bspw. einer Position in einem Schloss des Fahrzeugs bis zu einer äußeren Hülle des Fahrzeugs.
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Um eine vorzeitige Erzeugung des erfindungsgemäß vorgesehenen dritten Signals zu vermeiden und, dadurch bedingt, das dritte Signal vor einem Abhören durch Dritte zu schützen, ist vorgesehen, dass das dritte Signal frühestens nach einem Zeitpunkt erzeugt wird, zu dem der zweite Sender das zweite Signal erzeugt, d. h. dass das dritte Signal erst erzeugt wird, nachdem das zweite Signal erzeugt wurde. Insbesondere ist vorgesehen, dass das dritte Signal lediglich dann erzeugt wird, wenn der Funkschlüssel und, dadurch bedingt, ein jeweiliger Nutzer sich innerhalb des Fahrzeugs befindet, so dass auch für den Fall, dass ein Dritter das dritte Signal bereitstellen könnte, das Fahrzeug durch eine Abfrage des zweiten Signals zum Entriegeln einer jeweiligen Tür des Fahrzeugs vor einem Zugriff des Dritten geschützt ist.
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In einer möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass der dritte Sender das dritte Signal frühestens nach einem Zeitpunkt erzeugt, zu dem mindestens eine Tür des Fahrzeugs geöffnet wurde.
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Um eine örtliche Bindung einer Erzeugung des erfindungsgemäß vorgesehenen Signals an ein jeweiliges Fahrzeug zu erreichen und, dadurch bedingt, ein Erzeugen des dritten Signals außerhalb des Fahrzeugs zu vermeiden, ist es denkbar, dass die Erzeugung des dritten Signals an eine Vorrichtung oder eine Funktion des Fahrzeugs gekoppelt wird. Bspw. kann vorgesehen sein, dass das dritte Signal lediglich dann erzeugt, wenn eine Tür des Fahrzeugs geöffnet und anschließend wieder geschlossen wurde, und ein Türsteuergerät des Fahrzeugs ein entsprechendes Signal an den Funkschlüssel überträgt, woraufhin der dritte Sender das dritte Signal erzeugt. Selbstverständlich kann auch jede weitere technisch geeignete Funktion eines Fahrzeugs oder einer an dem Fahrzeug angeordneten Vorrichtung, wie bspw. ein NFC-Tag verwendet werden, um eine Erzeugung des dritten Signals durch den dritten Sender freizuschalten und eine zufällige Erzeugung des dritten Signals außerhalb des Fahrzeugs zu verhindern.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass als zweiter Sender ein Keyless-Go Sender gewählt wird, der das zweite Signal frühestens dann erzeugt, wenn der Keyless-Go Sender in Reichweite eines entsprechenden Keyless-Go Empfängers ist.
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Es ist denkbar, dass als zweiter Sender ein Keyless-Go Sender gewählt wird, der passiv, d. h. ohne Aktivierung eines Nutzers, das erfindungsgemäß vorgesehene zweite Signal erzeugt, um ein jeweiliges Fahrzeug zu entriegeln. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass das zweite Signal frühestens dann erzeugt wird, wenn der zweite Sender bzw. der den zweiten Sender umfassende Funkschlüssel in Reichweite eines von dem Fahrzeug umfassten Keyless-Go Empfängers ist.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass mittels des ersten Signals ein Keyless-Go Empfänger dazu konfiguriert wird, ein Erkennungssignal an den zweiten Sender zu übertragen.
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Um eine unbeabsichtigte Erzeugung des zweiten erfindungsgemäß vorgesehenen Signals und, dadurch bedingt, ein Abhören des zweiten Signals durch einen Dritten zu verhindern, ist es denkbar, dass das zweite Signal erst dann von dem zweiten Sender erzeugt wird, wenn ein Empfangsmodul des Funkschlüssels, das bspw. von dem zweiten Sender umfasst sein kann, ein Freischaltesignal empfängt. Dabei kann das Freischaltesignal bspw. in Reaktion auf das erfindungsgemäß vorgesehene erste Signal erzeugt werden und eine gegendüber dem ersten Signal geringere Reichweite aufweisen.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass der dritte Sender das dritte Signal frühestens nach einem Zeitpunkt erzeugt, nachdem ein von dem Funkschlüssel umfasstes Empfangsmodul ein von mindestens einem innerhalb des Fahrzeugs angeordneten Validierungssender erzeugtes Validierungssignal empfangen und in einem Validierungsprozess validiert hat, und bei dem das Validierungssignal frühestens nach einem Zeitpunkt erzeugt wird, zu dem von dem zweiten Sender das zweite Signal erzeugt wurde.
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Um eine unbeabsichtigte Erzeugung des dritten erfindungsgemäß vorgesehenen Signals und, dadurch bedingt, ein Abhören des dritten Signals durch einen Dritten zu verhindern, ist es denkbar, dass das dritte Signal erst dann von dem dritten Sender erzeugt wird, wenn ein Empfangsmodul des Funkschlüssels, das bspw. von dem dritten Sender umfasst oder als eigenständiges Empfangsmodul ausgestaltet sein kann, ein Validierungssignal empfangen und validiert hat. Ein Validierungssignal kann bspw. ein Code sein, der zu einem auf einem Speicher des Funkschlüssels hinterlegten Code passen, d. h. bspw. einem Code aus einer Liste an Codes entsprechen muss. Weiterhin kann ein Validierungssignal einen digitalen Schlüssel umfassen, der von einem auf einem Steuergerät des Funkschlüssels ausgeführten Verschlüsselungsalgorithmus zu entschlüsseln ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass das Validierungssignal mit einer begrenzten Reichweite erzeugt wird, so dass ein Dritter, der bspw. außerhalb eines jeweiligen Fahrzeugs das Validierungssignal abhören möchte, bereits aufgrund physikalischer Eigenschaften des dritten Signals keine Gelegenheit zum Abhören und ggf. zum Kopieren des Validierungssignals erhält.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass das von dem mindestens einen innerhalb des Fahrzeugs angeordneten Sender erzeugte Validierungssignal frühestens zu einem Zeitpunkt erzeugt wird, zu dem mindestens eine Tür des Fahrzeugs geöffnet und wieder geschlossen wurde.
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Es ist denkbar, dass die Erzeugung des Validierungssignals an eine Aktivierung einer Funktion eines jeweiligen Fahrzeugs, wie bspw. eine Motorstartfunktion oder eine Türschließfunktion gekoppelt ist, so dass das Validierungssignal lediglich bei einer Aktivierung oder Deaktivierung der Funktion erzeugt wird.
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Mittels einer beschränkten Reichweite des erfindungsgemäß vorgesehenen dritten Signals und eines ggf. vorgesehenen Validierungssignals zum Erzeugen des erfindungsgemäß vorgesehenen dritten Signals wird das dritte Signal, das eine finale Entriegelung bzw. Freischaltung eines jeweiligen Fahrzeugs bewirkt und das Fahrzeug dadurch in einen fahrbereiten Zustand schaltet, bereits auf physikalischer Ebene derart begrenzt, dass ein Abhören des dritten Signals durch Dritte nahezu ausgeschlossen ist. In Kombination mit dem ersten Signal werden potentiell abhörende Dritte bereits frühzeitig mittels eines Fake-Signals verwirrt und von einer Weiterverfolgung einer Abhörstrategie abgehalten.
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Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Sequenz zum Erzeugen dreier verschiedener Signale wird eine Schließanlage eines jeweiligen Fahrzeugs schrittweise entriegelt, ohne einen Bedienkomfort eines Nutzer gegenüber traditionellen Entriegelungsverfahren einzuschränken.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Schließanlage für ein Fahrzeug, mit mindestens einem Funkschlüssel, der mindestens einen ersten Sender zum Erzeugen eines ersten Signals, einen zweiten Sender zum Erzeugen eines zweiten Signals und einen dritten Sender zum Erzeugen eines dritten Signals sowie mindestens einen in dem Fahrzeug angeordneten ersten Empfänger und mindestens einen in dem Fahrzeug angeordneten zweiten Empfänger umfasst, wobei der mindestens eine erste Empfänger zum Entriegeln mindestens einer Tür des Fahrzeugs in Abhängigkeit des zweiten Signals konfiguriert ist, und wobei der mindestens eine zweite Empfänger zum Entriegeln des Fahrzeugs in Abhängigkeit des dritten Signals konfiguriert ist, und wobei der dritte Sender dazu konfiguriert ist, das dritte Signal frühestens nach einem Zeitpunkt zu erzeugen, zu dem der zweite Sender das zweite Signal erzeugt und wobei der dritte Sender weiterhin dazu konfiguriert ist, das dritte Signal mit einer gegenüber dem zweiten Signal reduzierten Reichweite zu erzeugen, wobei die Reichweite einem vorgegeben Wert entspricht.
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Die vorgestellte Schließanlage dient insbesondere zur Durchführung des vorgestellten Verfahrens.
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In einer möglichen Ausgestaltung der vorgestellten Schließanlage ist vorgesehen, dass das von dem dritten Sender zu erzeugende dritte Signal eine Reichweite zwischen 30 cm und 100 cm, insbesondere von 50 cm hat.
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Um ein Abhören durch Dritte auszuschließen, ist insbesondere vorgesehen, dass das erfindungsgemäß vorgesehene Signal eine Reichweite von 50 cm hat, so dass das dritte Signal, das insbesondere erst dann erzeugt wird, wenn sich ein jeweiliger Nutzer und, dadurch bedingt, ein jeweiliger Funkschlüssel in einem jeweiligen Fahrzeug befinden, nicht aus dem Fahrzeug nach außen dringen und entsprechend nicht von Dritten abgehört werden kann. Dazu kann insbesondere vorgesehen sein, dass der dritte Sender ein NFC-Sender (Near Field Communication) ist.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der vorgestellten Schließanlage ist vorgesehen, dass der Funkschlüssel ein Empfangsmodul und das Fahrzeug mindestens einen Validierungssender umfasst, wobei der dritte Sender dazu konfiguriert ist, das dritte Signal frühestens nach einem Zeitpunkt zu erzeugen, zu dem das Empfangsmodul ein von dem mindestens einen innerhalb des Fahrzeugs angeordneten Validierungssender erzeugtes Validierungssignal empfangen und in einem Validierungsprozess validiert hat, und wobei das Validierungssignal frühestens nach einem Zeitpunkt erzeugt wird, zu dem mittels des zweiten Senders das zweite Signal erzeugt wurde.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung einen Funkschlüssel mit einem ersten Sender, der zum Erzeugen eines ersten Funksignals konfiguriert ist, einem zweiten Sender, der zum Erzeugen eines zweiten Funksignals konfiguriert ist, und einem dritten Sender, der zum Erzeugen eines dritten Funksignals konfiguriert ist, wobei der dritte Sender dazu konfiguriert ist, das dritte Funksignal frühestens nach einem Zeitpunkt zu erzeugen, zu dem das zweite Funksignal erzeugt wurde.
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Der vorgestellte Funkschlüssel dient insbesondere zur Durchführung des vorgestellten Verfahrens.
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In einer möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Funkschlüssels ist vorgesehen, dass der Funkschlüssel mindestens ein Empfangsmodul umfasst, und der dritte Sender dazu konfiguriert ist, das dritte Signal frühestes nach einem Zeitpunkt zu erzeugen, zu dem das Empfangsmodul ein von einem Validierungssender bereitzustellendes Validierungssignal empfängt.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand einer Ausführungsform in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen schematisch und ausführlich beschrieben.
- 1 zeigt eine mögliche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Funkschlüssels.
- 2 zeigt eine schematische Darstellung eines zur Durchführung einer möglichen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens konfigurierten Fahrzeugs.
- 3 zeigt eine Innenansicht des Fahrzeugs aus 2.
- 4 zeigt eine weitere mögliche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Funkschlüssels mit einem Empfangsmodul.
- 5 zeigt eine Anordnung eines zur Kommunikation mit dem in 4 gezeigten Funkschlüssel vorgesehenen Senders in einem Fahrzeug.
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Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben. Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen gleiche Merkmale.
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In 1 ist ein Funkschlüssel 10 dargestellt. Der Funkschlüssel umfasst einen ersten Sender 1, einen zweiten Sender 2 und einen dritten Sender 3. Der erste Sender 1 ist dazu konfiguriert, ein erstes Signal zu erzeugen, das ein Öffnungssignal für eine Schließanlage, wie es im Stand der Technik üblich ist, fingiert. Dies bedeutet, dass der erste Sender 1 bspw. in Abhängigkeit eines Tastendrucks ein Fake-Signal mit großer Reichweite erzeugt, das von einem potentiell abhörenden Dritten zu empfangen ist. Das erste Signal ist nicht zum Entriegeln eines jeweiligen Fahrzeugs bzw. der Schließanlage geeignet und ermöglicht einem Dritten, der das erste Signal kopiert, keinen Zugang zu dem Fahrzeug.
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Der zweite Sender 2 ist dazu konfiguriert, ein zweites Signal zu erzeugen, das von einem ersten Empfänger des Fahrzeugs zu empfangen ist bzw. empfangen werden kann und in Abhängigkeit dessen mindestens eine Tür des Fahrzeugs zu öffnen ist bzw. geöffnet werden kann, so dass ein Nutzer das Fahrzeug betreten kann.
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Der dritte Sender 3 ist dazu konfiguriert, ein drittes Signal zu erzeugen, das von einem zweiten Empfänger des Fahrzeugs zu empfangen ist, wobei der erste Empfänger und der zweite Empfänger in einer funktionalen Einheit zusammengefasst vorliegen können. Erfindungsgemäß ist der dritte Sender 3 dazu konfiguriert, das dritte Signal mit einer Reichweite zu erzeugen, die gegenüber einer Reichweite des zweiten Signals reduziert und auf einen vorgegebenen Wert beschränkt ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass der dritte Sender 3 dazu konfiguriert ist, das dritte Signal mit einer Reichweite von 50 cm zu erzeugen, so dass das dritte Signal, wenn es innerhalb des Fahrzeugs erzeugt wird, das Fahrzeug nicht verlässt.
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In 2 ist ein Fahrzeug 20 mit einem ersten Empfänger 21 und einem zweiten Empfänger 22 dargestellt. Der erste Empfänger 21 ist dazu konfiguriert, mindestens eine Tür 23 des Fahrzeugs 20 in Abhängigkeit des zweiten Signals zu entriegeln, so dass ein Nutzer das Fahrzeug 20 betreten kann. Der zweite Empfänger 22 ist als NFC-Empfänger ausgestaltet, um das dritte Signal, das ein NFC-Signal ist, zu empfangen, das Fahrzeug 20 in Reaktion auf den Empfang des dritten Signals zu entriegeln und in einen betriebsbereiten Zustand zu schalten. Da der zweite Empfänger 22 ein NFC-Empfänger ist, kann der zweite Empfänger 22 einen Steuerbefehl zum Entriegeln des Fahrzeugs 20 lediglich dann erzeugen, wenn das dritte Signal in unmittelbarer Nähe, insbesondere in einer Distanz die kleiner 50 cm zu dem zweiten Empfänger 22 ist, erzeugt wurde. Dies bedeutet, dass, wenn der zweite Empfänger 22 bspw. in einer Mittelkonsole des Fahrzeugs 20 angeordnet ist, der Steuerbefehl zum Entriegeln des Fahrzeugs 20 durch den zweiten Empfänger 22 nicht erzeugt werden kann, wenn das dritte Signal von außerhalb des Fahrzeugs 20 bereitgestellt wird.
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In 3 ist eine Innenansicht des Fahrzeugs 20 mit einem möglichen Einbauort 31 des ersten Empfängers 21 und einem möglichen Einbauort 32 des zweiten Empfängers 22 dargestellt. Durch die räumliche Distanz des Einbauortes 32 des zweiten Empfängers 22 zu einer Umgebung kann das dritte Signal, das vorzugsweise eine Reichweite von maximal 50 cm hat, nicht von außerhalb des Fahrzeugs an den zweiten Empfänger 22 übermittelt werden. Entsprechend muss zur Übermittlung des dritten Signals an den zweiten Empfänger 22 das Fahrzeug 20 mittels des zweiten Signals zunächst geöffnet, d. h. eine Tür des Fahrzeugs 20 entriegelt werden, so dass der Funkschlüssel 10 in das Fahrzeug 20 und entsprechend in eine Distanz kleiner 50 cm zu dem zweiten Empfänger 22 gebracht werden kann.
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In 4 ist ein Funkschlüssel 40 dargestellt. Der Funkschlüssel 40 umfasst zusätzlich zu dem ersten Sender 1, dem zweiten Sender 2 und dem dritten Sender 3 ein Empfangsmodul 41, das zum Empfang eines Validierungssignals von einem von dem Fahrzeug 20 ggf. umfassten Validierungssender konfiguriert ist.
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In 5 ist eine Innenansicht des Fahrzeugs 20 mit möglichen Einbauorten 50 des Validierungssenders dargestellt. Der Validierungssender überträgt das Validierungssignal bspw. in Abhängigkeit einer Funktion des Fahrzeugs 20 an das Empfangsmodul 41 des Funkschlüssels 40, woraufhin eine Funktion zum Erzeugen des dritten Signals durch den dritten Sender 3 des Funkschlüssels aktiviert und das Fahrzeug 20 entsprechend entriegelt wird.