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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung zur Montage einer Druckplattenbaugruppe sowie die die Montagevorrichtung aufweisende Druckplattenbaugruppe. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Montage der Druckplattenbaugruppe und ein Verfahren zur Herstellung einer Reibungskupplung mit einer erfindungsgemäßen Druckplattenbaugruppe.
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Zwecks Erleichterung der Montage von Kupplungen, insbesondere von Reibungskupplungen und ganz besonders vom normal-eingerückten Reibungskupplungen, werden diese üblicherweise vorgespannt, sodass sich die Druckplatte beziehungsweise Anpressplatte dem Kupplungsdeckel annähert, um dadurch einen geringeren Abstand zwischen Druckplatte und Kupplungsdeckel zu realisieren, der den Einbau der Druckplattenbaugruppe an einer motorseitigen Gegendruckplatte beziehungsweise an der Kupplungsscheibe erleichtert. Zudem besteht bei einer derartigen Vorspannung und Maßverringerung eine geringere Gefahr der Beschädigung von Bauteilen der Kupplung. In diesem verspannten Zustand werden dann üblicherweise die Befestigungsschrauben zwischen dem Kupplungsdeckel und der Gegendruckplatte angezogen und derart die Druckplattenbaugruppe an der Gegendruckplatte beziehungsweise der Kupplungsscheibe fixiert.
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Die
DE 10 2010 008 439 A1 lehrt eine Reibungskupplung mit Transportsicherung, die mit einer Verschleiß-Nachstelleinrichtung ausgestaltet ist. Zu diesem Zweck weist die Kupplung ein Ritzel auf, welches der Betätigung eines Verstellantriebs zum Ausgleich eines auftretenden Verschleißes dient. Dieses Ritzel wird durch eine Klinke, welche dazu ausgestaltet ist, in Zahnlücken zwischen Zähnen des Ritzels einzugreifen, angetrieben. Die hier beschriebene Transportsicherung erstreckt sich derart zwischen der Klinke und dem Ritzel, dass kein Eingriff der Klinke in die Zahnlücken des Ritzels erfolgen kann. Dadurch wird eine unbeabsichtigte Betätigung der Verschleiß-Nachstelleinrichtung verhindert, sodass bei einem Transport der Reibungskupplung die Einhaltung eines voreingestellten Abstandswertes zwischen Anpressplatte und Kupplungsdeckel gewährleistet bleibt.
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Die
DE 10 2012 219 395 A1 lehrt ein Verfahren zum Montage einer Reibungskupplungseinrichtung, welches mit einer Montageeinrichtung durchgeführt wird, wobei die Kupplungsscheibe mithilfe der Montageeinrichtung zentriert an einem Abtriebselement einer Brennkraftmaschine montierbar ist. Mit dieser Montageeinrichtung ist eine gegenkraftfreie und zudem zentrierte Montage einer Reibungskupplungseinrichtung möglich.
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Aus der
WO 2014/170 133 A1 ist ebenfalls eine Montagevorrichtung zu gegenkraftfreien Montage einer Druckplattenbaugruppe an einer Gegendruckplatte bekannt, wobei hier Hakenelemente angeordnet sind, die einen Kupplungsdeckel der Druckplattenbaugruppe hintergreifen, um die Montagevorrichtung bezüglich der Druckplattenbaugruppe zumindest in axialer Richtung ortsfest zu fixieren. Weiterhin umfasst die Montagevorrichtung eine Spindeleinheit zur Einleitung einer Spannkraft. Die Montagevorrichtung weist relativ viele einzelne Bauteile auf und benötigt einen relativ großen axialen Bauraum, der an die Druckplattenbaugruppe anschließt.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine einfache, kostengünstige und zuverlässige Montagevorrichtung sowie eine damit ausgestattete Druckplattenbaugruppe und ein Verfahren zur Montage der Druckplattenbaugruppe sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Reibungskupplung zur Verfügung zu stellen, mit denen manuell oder auch automatisiert die Druckplattenbaugruppe in einfacher Weise montierbar ist, um eine Reibungskupplung hoher Lebensdauer zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Montagevorrichtung nach Anspruch 1, die erfindungsgemäße Druckplattenbaugruppe nach Anspruch 4, das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage einer Druckplattenbaugruppe nach Anspruch 9 und das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Reibungskupplung nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Montagevorrichtung sind in den Unteransprüchen 2 und 3 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Druckplattenbaugruppe sind in den Unteransprüchen 5 bis 8 angegeben.
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Die im Folgenden zur Erläuterung der Erfindung verwendeten Begriffe „radial“, „axial“ und „Umfangsrichtung“ beziehen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung immer auf die Rotationsachse der erfindungsgemäßen Druckplattenbaugruppe.
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Die Merkmale der Ansprüche können in jeglicher technisch sinnvollen Art und Weise kombiniert werden, wobei hierzu auch die Erläuterungen aus der nachfolgenden Beschreibung sowie Merkmale aus den Figuren hinzugezogen werden können, die ergänzende Ausgestaltungen der Erfindung umfassen. Die Begriffe radial, axial und Umfangsrichtung beziehen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung immer auf die Drehachse der Reibungskupplung.
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Die erfindungsgemäße Montagevorrichtung dient zur Montage einer Druckplattenbaugruppe einer Reibungskupplung an einer Gegendruckplatte, wobei die Montagevorrichtung im Wesentlichen die Form eines Ringes aufweist. Vom radial inneren Rand des Ringes erstrecken sich Vorsprünge nach radial innen, die geeignet sind, bei Anordnung der Montagevorrichtung in einer Druckplattenbaugruppe einer Reibungskupplung eine in eine ausgerückte Position axial verlagerte Anpressplatte der Druckplattenbaugruppe in der ausgerückten Position axial zu fixieren, insbesondere mittels Hintergreifen eines mit der Anpressplatte mechanisch verbundenen Anschlagelements. Unter einer Anpressplatte ist im Sinne der vorliegenden Erfindung auch eine Druckplatte einer Druckplattenbaugruppe zu verstehen. Das Anschlagelement sollte dabei derart mit der Anpressplatte verbunden sein, dass es zumindest in axialer Richtung in Bezug zur Anpressplatte fixiert ist. Das Anschlagelement kann als extra Bauteil mit einem geeigneten Verbindungselement mit der Anpressplatte verbunden sein, oder in alternativer Ausgestaltung ein integraler Bestandteil der Anpressplatte sein.
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Vorzugsweise umfasst die Montagevorrichtung drei gleichmäßig am Umfang des Ringes angeordnete Vorsprünge, die in entsprechender Weise an drei Stellen Anschlagelemente, die mit der Anpressplatte verbunden sind, hintergreifen. Die Montagevorrichtung ist somit vorzugsweise nach dem Prinzip eines Sicherungsringes oder Sprengringes ausgeführt, der so ausgeformt ist, dass er abschnittsweise zwischen einem Kupplungsdeckel, gegebenenfalls durch Fenster im Kupplungsdeckel hindurch führend, und entsprechenden Anschlagelementen positioniert werden kann. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Montagevorrichtung ist deren ringförmiger Körper durch wenigstens eine Unterbrechung geteilt. Das bedeutet, dass der Ring an einer Stelle unterbrochen ist, wie zum Beispiel durch einen radial verlaufenden Schlitz. Dabei kann die Montagevorrichtung derart ausgestaltet sein, dass die Unterbrechung durch einen Vorsprung verläuft. Das bedeutet, dass der Ring genau in dem Bereich geteilt ist, in dem er einen Vorsprung ausbildet, wodurch sich zwei Vorsprung-Hälften ausbilden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Montagevorrichtung ist vorgesehen, dass der Unterbrechung beidseitig zugeordnet die Montagevorrichtung Formelemente aufweist, die zum Ansetzen eines Werkzeugs zur Öffnung der Montagevorrichtung ausgestaltet sind. Diese Formelemente können insbesondere Löcher sein, die benachbart zur Unterbrechung zum Ansetzen einer geeigneten Sprengringzange positioniert sind. Diese Formelemente beziehungsweise Löcher sind somit in den beiden Vorsprung-Hälften, die durch die Unterbrechung geteilt sind, angeordnet. Die Montagevorrichtung kann insbesondere aus einem Stahlwerkstoff oder auch aus Kunststoff ausgeführt sein. Es bietet sich dabei an, dass die Montagevorrichtung mit einer Signalfarbe wie zum Beispiel Rot oder Gelb beschichtet ist, um sie optisch leicht von weiteren Teilen einer Druckplattenbaugruppe unterscheiden zu können und damit zu signalisieren, dass vor Nutzung der Kupplung die Montageeinrichtung zu entfernen ist. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung liegt insbesondere darin, dass sie in einer Druckplattenbaugruppe integrierbar ist, ohne diese konstruktiv ändern zu müssen. Sie weist nur ein geringes Volumen auf und ist kostengünstig herstellbar. Des Weiteren ist sie in einfacher Weise an der Anpressplatte beziehungsweise dem Kupplungsdeckel zu positionieren und bedarf keines zusätzlichen Bauraums bei der Montage einer damit ausgestalteten Druckplattenbaugruppe. Insbesondere kann dadurch die zur Anpressung an einer Kupplungsscheibe ausgestaltete Seite der Anpressplatte in einem relativ geringen Abstand zur an der Gegendruckplatte anzusetzenden Seite des Kupplungsdeckels in einem vorgespannten Zustand montiert werden, sodass keine von einer montierenden Person oder auch montierenden Einrichtung extra aufzubringende Gegenkraft im Montageprozess notwendig ist. Weiterhin ist davon auszugehen, dass aufgrund eines elastischen Verhaltens des Kupplungsdeckels bei einer Vorspannung einer mit der Montagevorrichtung ausgestalteten Druckplattenbaugruppe ein für den Betrieb der Druckplattenbaugruppe beziehungsweise einer damit ausgestatteten Reibungskupplung eingestellter Abstand zwischen Kupplungsdeckel und Anpressplatte beibehalten wird, sodass keine nachträgliche Justierung der Druckplattenbaugruppe beziehungsweise Reibungskupplung nach Entfernung der Montagevorrichtung notwendig ist. Gleichzeitig wird durch die erfindungsgemäße Montagevorrichtung gewährleistet, dass in einer Druckplattenbaugruppe, die mit einer Verschleiß-Nachstelleinrichtung ausgestattet ist, keine unbeabsichtigte Verstellung des Verstellantriebs ist der Verschleiß-Nachstelleinrichtung erfolgen kann, da die Anpressplatte durch die Montagevorrichtung in ihrer axialen Position in Bezug zum Kupplungsdeckel im Wesentlichen fixiert ist.
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Zur Lösung der Aufgabe wird weiterhin eine Druckplattenbaugruppe einer Reibungskupplung zur Verfügung gestellt, die insbesondere eine Druckplattenbaugruppe ist, die eine Verschleiß-Nachstelleinrichtung aufweist. Die Druckplattenbaugruppe umfasst einen Kupplungsdeckel sowie eine Anpressplatte und eine erfindungsgemäße Montagevorrichtung. Die Vorsprünge der Montagevorrichtung fixieren die in eine ausgerückte Position axial verlagerte Anpressplatte der Druckplattenbaugruppe in dieser axialen Position. Bei Ausgestaltung der Druckplattenbaugruppe mit einer Verschleiß-Nachstelleinrichtung dient diese zum Ausgleich von Verlusten der Reibbelagdicke eines Reibpaketes der damit ausgestatteten Reibungskupplung, sodass das Kupplungsverhalten beziehungsweise der Kupplungsweg für einen Nutzer im Wesentlichen konstant bleibt. Zu diesem Zweck umfasst eine derartige Verschleiß-Nachstelleinrichtung einen Nachstelltrieb, der bewirkt, dass die Grundposition einer Anpressplatte entsprechend der Zunahme ihres Betätigungsweges verlagert wird. Zu diesem Zweck kann die Verschleiß-Nachstelleinrichtung eine Antriebsklinke mit einem Antriebsritzel verwenden, wobei diese Bauteile an Komponenten befestigt sind, welche beim Betätigen der Reibungskupplung jeweils zueinander bewegt werden, wie zum Beispiel der Kupplungsdeckel und die Anpressplatte. Die Antriebsklinke greift dabei in eine Verzahnung des Antriebsritzels ein, sodass das Antriebsritzel bei einer Relativbewegung zwischen Anpressplatte und Kupplungsdeckel verdreht wird, sobald ein Schwellwert der Relativbewegung überschritten wird. Die Rotationsbewegung wird mittels eines Spindeltriebs in eine translatorische Bewegung übersetzt, die auf einen Rampenring zur Verstellung des Abstandes zwischen der Anpressplatte und dem Kupplungsdeckel wirkt.
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Die Montagevorrichtung ist dabei derart an beziehungsweise in der Druckplattenbaugruppe angeordnet, dass in der zentralen Öffnung des Ringes der Montagevorrichtung Bereiche der Anpressplatte sowie gegebenenfalls Bereiche der Tellerfeder beziehungsweise der Stützfeder angeordnet sind. Die Vorsprünge der Montagevorrichtung greifen vorzugsweise radial in Bereichen von Fenstern im Kupplungsdeckel durch dessen Wandung in den Kupplungsdeckel ein und erstrecken sich auf die Seite einer Konkavität, die durch den Kupplungsdeckel ausgebildet ist. Die erfindungsgemäße Montagevorrichtung wirkt hier gleichzeitig als Sicherung gegen unbeabsichtigte Verstellung der Verschleiß-Nachstelleinrichtung, da mit der Montagevorrichtung die Relativ-Axialposition der Anpressplatte im Bezug zum Kupplungsdeckel fixiert ist.
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Insbesondere bei Ausführung der Druckplattenbaugruppe für eine normal-eingerückte Reibungskupplung wird durch die leicht entfernbare, sprengringartige Montagevorrichtung die Montage der Druckplattenbaugruppe an einer Gegendruckplatte stark erleichtert, da kein weiteres oder spezielles Einbauwerkzeug notwendig ist und insbesondere keine Gegenkräfte während der Montage von außen auf die Druckplattenbaugruppe aufgebracht werden müssen.
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Eine derartig ausgestaltete Druckplattenbaugruppe kann somit in vorgespannter Position bei einem Kunden angeliefert werden, der die Druckplattenbaugruppe zwecks Einbaus nur noch zu positionieren und an der Gegendruckplatte zu fixieren hat sowie die Montagevorrichtung zu entfernen hat. Die verwendeten Begriffe der eingerückten Position und ausgerückten Position beziehen sich dabei auf Positionen der Anpressplatte, die diese in Bezug zum Kupplungsdeckel zwecks Übertragung eines Momentes auf die Kupplungsscheibe haben muss, wobei die eingerückte Position der Anpressplatte die ist, bei der die Anpressplatte ein Reibmoment auf die Kupplungsscheibe übertragen kann, und die ausgerückte Position die ist, bei der die Anpressplatte derart weit von der Kupplungsscheibe entfernt ist, dass sie kein oder kein nennenswertes Drehmoment auf die Kupplungsscheibe übertragen kann.
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Die Druckplattenbaugruppe ist dabei vorzugsweise derart ausgestaltet, dass ein jeweiliger Vorsprung der Montagevorrichtung ein mit der Anpressplatte mechanisch fest verbundenes Anschlagelement hintergreift. Der hier verwendete Vorsprung der Montagevorrichtung kann auch als Lasche bezeichnet werden. Wie bereits erwähnt kann das Anschlagelement als ein extra Bauteil ausgeführt sein, was mit einem geeigneten Verbindungselement mit der Anpressplatte verbunden ist, oder in alternativer Ausgestaltung ein integraler Bestandteil der Anpressplatte sein. In der ersten Ausführungsvariante kann das Anschlagelement zum Beispiel mit einem Niet an der Anpressplatte fixiert sein, wobei diese Befestigung auch der einseitigen Fixierung von Blattfedern an der Anpressplatte dienen kann, deren gegenüberliegenden Endbereiche am Kupplungsdeckel fixiert sind. Diese Blattfedern dienen dazu, auf die Anpressplatte in Richtung auf deren ausgerückte Position eine Kraft zu übertragen, wenn sich die Anpressplatte in ihrer eingerückten Position befindet. Eine von der Druckplattenbaugruppe ebenfalls umfasste Tellerfeder wirkt auf die Anpressplatte in entgegengesetzter Richtung, nämlich in Richtung auf die eingerückte Position der Anpressplatte, sodass die Kraftwirkungen der Blattfeder und Tellerfeder einander entgegengesetzt gerichtet sind.
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Die Montagevorrichtung ist vorzugsweise derart zwischen einem Anschlagelement der Anpressplatte und dem Kupplungsdeckel angeordnet, dass eine von dem Anschlagelement auf die Montagevorrichtung beziehungsweise deren Vorsprünge gerichtete Kraft in Richtung auf den Kupplungsdeckel wirkt. Somit befinden sich die Vorsprünge der Montagevorrichtung aus Sicht der Krafteinleitung hinter dem Anschlagelement, sodass die Vorsprünge die Anschlagelemente hintergreifen.
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Wie erwähnt umfasst die Druckplattenbaugruppe vorzugsweise auch eine Tellerfeder, die zumindest bei Positionierung der Anpressplatte in einer ausgerückten Position eine Einrückkraft auf die Anpressplatte in Richtung auf deren eingerückte Position ausübt. Die Montagevorrichtung wird in diesem Fall von dem Anschlagelement ebenfalls mit einer Kraft, die aus der auf die Anpressplatte wirkenden Einrückkraft resultiert, in Richtung auf die eingerückte Position der Anpressplatte beaufschlagt. Die Montagevorrichtung stützt sich dabei auf dem Kupplungsdeckel ab. Somit bewirkt der Kupplungsdeckel eine Gegenkraft auf die Montagevorrichtung beziehungsweise deren Vorsprünge, sodass sich die Montagevorrichtung im Einbauzustand in einem statischen Gleichgewicht befindet. Die Abstützung der Montagevorrichtung auf dem Kupplungsdeckel erfolgt vorzugsweise auf Auflagen am Kupplungsdeckel, die insbesondere in Fenstern, die im Kupplungsdeckel ausgebildet sind, ausgeführt sind. Vorzugsweise weist ein jeweiliges Anschlagelement eine seitliche Auskragung auf, die der Vorsprung der Montagevorrichtung hintergreift.
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Diese Auskragung kann derart ausgeführt sein, dass sie einen Anschlag gegenüber dem Kupplungsdeckel bei einer axialen Verlagerung der Anpressplatte in Richtung auf deren ausgerückte Position und damit in Richtung auf den Kupplungsdeckel ausbildet. In entsprechender Weise umfasst dann der Kupplungsdeckel einen Gegenanschlag, an dem der Anschlag zur Anlage kommt, wenn die Anpressplatte relativ weit in eine ausgerückte Lage bewegt wird.
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Zur Lösung der Aufgabe wird außerdem ein Verfahren zur Montage einer erfindungsgemäßen Druckplattenbaugruppe zur Verfügung gestellt, bei dem ein Kupplungsdeckel, eine Anpressplatte mit daran angeordneten Anschlagelementen sowie eine erfindungsgemäße Montagevorrichtung bereitgestellt werden und die Anpressplatte in axialer Richtung in Bezug zum Kupplungsdeckel in einer ausgerückten Position positioniert wird. Die Montagevorrichtung wird dabei derart positioniert, dass die Vorsprünge der Montagevorrichtung die Anpressplatte der Druckplattenbaugruppe axial fixieren. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass in der ausgerückten Position der Anpressplatte eine Einrückkraft der Tellerfeder der Druckplattenbaugruppe auf die Anpressplatte in Richtung auf deren eingerückte Position wirkt, sodass auch die Montagevorrichtung in entsprechender Weise von der Anpressplatte beziehungsweise deren Anschlagelement in diese Richtung kraftbeaufschlagt wird. Die Montagevorrichtung stützt sich dabei an dem Kupplungsdeckel ab, um eine axiale Verlagerung der Anpressplatte in Richtung auf deren eingerückte Position zu verhindern.
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Ebenfalls zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren zur Herstellung einer Reibungskupplung zur Verfügung gestellt, bei dem eine erfindungsgemäße Druckplattenbaugruppe genutzt wird, diese Druckplattenbaugruppe an einem Schwungrad beziehungsweise an einer Gegendruckplatte und/oder an einer Kupplungsscheibe im Wesentlichen und vorzugsweise genau in ihrer bestimmungsgemäßen Endposition positioniert wird und die Montagevorrichtung von dem Kupplungsdeckel und der Anpressplatte entfernt wird, sodass sich die Anpressplatte in Richtung auf deren eingerückte Position verlagert oder verlagern kann. Diese axiale Verlagerung wird durch die Tellerfeder bewirkt, die in axialer Richtung auf die Anpressplatte in Richtung auf deren eingerückte Position wirkt. In bevorzugter Weise erfolgt die Positionierung der Druckplattenbaugruppe auch in Bezug zu einer zwischen dem Schwungrad beziehungsweise Gegendruckrad und der Druckplattenbaugruppe anzuordnenden Kupplungsscheibe, die auch als Mitnehmerscheibe bezeichnet werden kann. Nach der genannten Positionierung der Druckplattenbaugruppe erfolgt eine Befestigung der Druckplattenbaugruppe an dem Schwungrad beziehungsweise der Gegendruckplatte, um die Druckplattenbaugruppe in axialer Richtung zu fixieren.
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Die oben beschriebene Erfindung wird nachfolgend vor dem betreffenden technischen Hintergrund unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen, welche bevorzugte Ausgestaltungen zeigen, detailliert erläutert. Die Erfindung wird durch die rein schematischen Zeichnungen in keiner Weise beschränkt, wobei anzumerken ist, dass die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispiele nicht auf die dargestellten Maß eingeschränkt sind. Es ist dargestellt in
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1: eine erfindungsgemäße Druckplattenbaugruppe in perspektivischer Ansicht,
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2: ein Ausschnitt aus der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Druckplattenbaugruppe,
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3: ein Teilbereich einer Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Druckplattenbaugruppe.
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Zunächst wird die erfindungsgemäße Montagevorrichtung 20 erläutert. Diese ist, wie insbesondere aus 1 ersichtlich ist, im Wesentlichen ringförmig ausgestaltet. Von ihrem ihren radial inneren Rand 21 erstrecken sich drei Vorsprünge 23 nach radial innen. Ein solcher Vorsprung 23 ist insbesondere in 2 erkennbar. Hier ist auch dargestellt, dass zumindest in einem der Vorsprünge 23 eine Unterbrechung 24 in Form des hier dargestellten Schlitzes ausgeführt ist, die den Ring am Umfang teilt. Diese Unterbrechung 24 ist insbesondere dafür angeordnet, um die Montagevorrichtung 20 von der restlichen Druckplattenbaugruppe 10 in einfacher manueller oder auch automatisierter Weise lösen zu können. Zu diesem Zweck sind auch Formelemente 25 angeordnet, die in den beiden, von der Unterbrechung 24 geteilten Segmenten des Vorsprungs 23 angeordnet sind, wobei die Formelemente 25 hier als Löcher ausgeführt sind. Diese lochförmigen Formelemente 25 dienen insbesondere zum Ansatz einer Sprengringzange, um den Demontagevorgang der Montagevorrichtung 20 von der Druckplattenbaugruppe 10 zu erleichtern. Die Montagevorrichtung 20 beziehungsweise ihre Vorsprünge 23 durchgreifen nach radial innen einen Kupplungsdeckel 30 der erfindungsgemäßen Druckplattenbaugruppe 10 im Bereich von entsprechend komplementär angeordneten und ausgebildeten Fenstern 31. Dabei hintergreifen sie Auskragungen 51 von Anschlagelementen 50, die zumindest in axialer Richtung, also parallel zur Rotationsachse 11, in Bezug zur Anpressplatte 40 fixiert sind.
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Die dadurch zur Verfügung gestellte Druckplattenbaugruppe 10 umfasst neben dem Kupplungsdeckel 30 und Anpressplatte 40 die erfindungsgemäße Montagevorrichtung 20, die klemmend zwischen den Anschlagelementen 50 sowie dem Kupplungsdeckel 30 aufgenommen ist. Die Anpressplatte 40 ist drehfest mit dem Kupplungsdeckel 30 verbunden und ist somit mit Hilfe einer auf die Tellerfeder 70 wirkenden, hier nicht dargestellten Betätigungseinrichtung zum Öffnen und Schließen einer mit der Druckplattenbaugruppe 10 ausgestatteten Reibungskupplungseinrichtung relativ zum Kupplungsdeckel axial begrenzt verlagerbar. Die dadurch hergestellte Reibungskupplungseinrichtung wird somit durch die Tellerfeder 70 zugedrückt. In dem geschlossenen Zustand der Reibungskupplungseinrichtung befindet sich zwischen der Anpressplatte 40 und einer hier nicht dargestellten Gegendruckplatte beziehungsweise einem Schwungrad die Kupplungsscheibe, die zwischen Schwungrad beziehungsweise Gegendruckplatte und Anpressplatte eingeklemmt wird.
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Der funktionale Zusammenhang zwischen der Montagevorrichtung 20 und den restlichen Bauteilen der Druckplattenbaugruppe 10 geht insbesondere aus 3 hervor. Es ist hier erkennbar, dass die Druckplattenbaugruppe neben dem bereits erwähnten Kupplungsdeckel 30 sowie der Anpressplatte 40 eine Tellerfeder 70 aufweist, die sich gegenüber dem Kupplungsdeckel 30 an einem Drahtring 13 abstützt und auf der dem Drahtring 13 gegenüberliegenden Seite auf einer Stützfeder 14 abstützt. Ein radial äußerer Kraftrand 71 der Tellerfeder 70 wirkt auf einen Verstellring 15, der sich wiederum auf der Anpressplatte 40 abstützt. Somit wirkt eine von der Tellerfeder 70 aufgebrachte Einrückkraft 72 über den Verstellring 15 auf die Anpressplatte 40 in Richtung auf deren eingerückte Position 42. In der Gegenrichtung wirkt auf die Anpressplatte 40 die Kraft, die von dem hier dargestellten Blattfederpaket 12 auf die Anpressplatte 40 aufgebracht wird, wobei das Blattfederpaket 12 von dem Anschlagelement 50 axial fixiert ist, welches in axialer Richtung mit dem Verbindungselement 60, hier dargestellt als Niet, an der Anpressplatte 40 fixiert ist. Hier nicht dargestellte, der Befestigung am Verbindungselement 60 gegenüberliegende Endbereiche des Blattfederpakets 12 sind Kupplungsdeckel 30 angeordnet, um, bei entsprechender axialer Verlagerung der Anpressplatte 40, diese mit einer Kraft in Richtung auf die ausgerückte Position 41 zu beaufschlagen. Zur Fixierung der Anpressplatte 40 in der dargestellten, ausgerückten Position 41 hintergreift die Montagevorrichtung 20 beziehungsweise deren Vorsprünge 23 die Auskragungen 51 an den Anschlagelementen 50. Aufgrund der von der Tellerfeder 70 aufgebrachten Einrückkraft 72, die auf den Verstellring 15 und somit auf die Anpressplatte 40 und über die Verbindungselemente 60 auf die Anschlagelemente 50 wirkt, drücken die Anschlagelemente 50 mit der Kraft 53 auf die Montagevorrichtung 20 beziehungsweise deren Vorsprünge 23. Die Montagevorrichtung 20 stützt sich auf Auflagen 32 ab, die durch den Kupplungsdeckel 30 im Bereich dessen Fenster 31 ausgebildet sind. Demzufolge bringen diese Auflagen 32 Gegenkräfte 33 zu der von den Anschlagelementen 50 auf die Montagevorrichtung 20 aufgebrachten Kräfte 53 auf. Somit verhindert die Montagevorrichtung 20 eine axiale Verlagerung der Anpressplatte 40 in Richtung auf deren eingerückte Position 42, sodass die dadurch realisierte Druckplattenbaugruppe 10 insgesamt ein geringeres Abstandsmaß zwischen der zum Anschluss an eine Gegendruckplatte dienenden Befestigungsseite des Kupplungsdeckels 30 sowie der Anpress-Seite der Anpressplatte 40 aufweist als wenn sich die Druckplattenbaugruppe bzw. deren Anpressplatte 40 in einem aufgrund der Wirkung der Einrückkraft 72 der Tellerfeder 70 einstellenden eingerückten Zustand befinden würde. Demzufolge weist die Druckplattenbaugruppe 10 ein relativ geringes Volumen beziehungsweise eine relativ geringe Bauhöhe auf, die es erleichtert, die Druckplattenbaugruppe 10 zu transportieren und zu montieren.
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Zur Verhinderung einer axialen Verlagerung der Anpressplatte 40 zu weit in Richtung auf deren ausgerückte Position 41 bildet das Anschlagelement 50 einen Anschlag 52 aus, der in der in 3 dargestellten verspannten und axial blockierten Situation an einem Gegenanschlag 34 anliegt, der von der Innenseite des Kupplungsdeckels ausgebildet ist. Neben dem bereits beschriebenen Vorteil des geringen Volumens ermöglicht es die erfindungsgemäße Druckplattenbaugruppe auch, diese zu transportieren und zu montieren, ohne dass die Gefahr besteht, dass ein in der Druckplattenbaugruppe 10 integrierter Verschleiß-Nachstellantrieb unbeabsichtigt betätigt wird und demzufolge ein von einer Soll-Größe abweichender Abstand zwischen Kupplungsdeckel 30 und Anpressplatte 40 eingestellt wird, da durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung die axiale Position der Anpressplatte in Bezug zum Kupplungsdeckel 30 im Wesentlichen fixiert ist. Die bei Anordnung der Montagevorrichtung 20 durchzuführende axiale Verlagerung der Anpressplatte 40 in Richtung auf den Kupplungsdeckel ist dabei relativ unschädlich, da nur eine geringfügige axiale Verlagerung auszuführen ist und aufgrund eines elastischen Verhaltens des Kupplungsdeckels eine Verformung des Kupplungsdeckels aufgrund der herrschen Spannkräfte in der Druckplattenbaugruppe erfolgt, sodass keine unbeabsichtigte Betätigung einer Verschleiß-Nachstelleinrichtung zu befürchten ist. Mit der hier vorgeschlagenen Erfindung wird somit eine Montagevorrichtung sowie eine mit der Montagevorrichtung ausgestattete Druckplattenbaugruppe zur Verfügung gestellt, die im durch die Montagevorrichtung vorgespannten Zustand ein relativ geringes Volumen aufweist, welches die Monate der Druckplattenbaugruppe in einem Antriebsstrang begünstigt. Zudem ist durch die Anordnung der Montagevorrichtung eine unbeabsichtigte Betätigung einer Verschleiß-Nachstelleinrichtung ausgeschlossen und die Einhaltung eines definieren Abstand zwischen Anpressplatte und Kupplungsdeckel gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Druckplattenbaugruppe
- 11
- Rotationsachse
- 12
- Blattfederpaket
- 13
- Drahtring
- 14
- Stützfeder
- 15
- Verstellring
- 20
- Montagevorrichtung
- 21
- radial innerer Rand
- 22
- radial äußerer Rand
- 23
- Vorsprung
- 24
- Unterbrechung
- 25
- Formelement
- 30
- Kupplungsdeckel
- 31
- Fenster
- 32
- Auflage
- 33
- Gegenkraft
- 34
- Gegenanschlag
- 40
- Anpressplatte
- 41
- ausgerückte Position
- 42
- eingerückte Position
- 50
- Anschlagelement
- 51
- Auskragung
- 52
- Anschlag
- 53
- Kraft
- 60
- Verbindungselement
- 70
- Tellerfeder
- 71
- Kraftrand
- 72
- Einrückkraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010008439 A1 [0003]
- DE 102012219395 A1 [0004]
- WO 2014/170133 A1 [0005]