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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Digitaldruckmaschine, die eine Transporteinrichtung zum Transportieren eines Bedruckstoffs, ein Druckkopf-System zum Bedrucken des Bedruckstoffs auf der Transporteinrichtung und ein Gehäuse, in dem das Druckkopf-System angeordnet ist, umfasst. Bei dieser Digitaldruckmaschine besteht das Druckkopf-System aus einem einzigen Inkjet-Druckkopf oder mehreren Inkjet-Druckköpfen und begrenzt das Gehäuse zusammen mit der Transporteinrichtung Spalte in Form eines Einlaufspalts und eines Auslaufspalts für den Bedruckstoff.
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In der Patentschrift
US 7,384,122 B2 ist eine solche Digitaldruckmaschine beschrieben. Bei der Digitaldruckmaschine des Standes der Technik ist eine mechanische Dichtung zum Verhindern eines Eintritts von Papierstaub durch den Einlaufspalt in das Gehäuse vorhanden. Die mechanische Dichtung besteht aus einer Stützwalze und einer Schottplatte, die unter geringer Kontaktpressung an der Stützplatte anliegt.
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Die mechanische Dichtung ist nicht effektiv genug. Schwebende Staubpartikel, welche sich auf der Stützwalze absetzen, werden durch deren Rotation in das Gehäuse hinein getragen. Ebenso wenig verhindert die mechanische Dichtung, dass Staubpartikel, die sich auf den Druckbogen befinden oder darauf absetzen, in das Gehäuse hinein gelangen, in welchem das Druckkopf-System angeordnet ist. Die auf der Stützwalze oder den Druckbogen in das Gehäuse hinein transportierten Staubpartikel können in dem Gehäuse aufwirbeln und sich in den Düsen des Druckkopf-Systems festsetzen, wodurch diese verstopfen und Funktionsstörungen hervorgerufen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktionssichere Digitaldruckmaschine zu schaffen, insbesondere eine solche mit einer effektiveren Dichtung zum Verhindern eines Eintritts von Staub durch den Einlaufspalt in das Gehäuse.
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Diese Aufgabe wird durch eine Digitaldruckmaschine gelöst, die eine Transporteinrichtung zum Transportieren eines Bedruckstoffs, ein Druckkopf-System zum Bedrucken des Bedruckstoffs auf der Transporteinrichtung und ein Gehäuse, in dem das Druckkopf-System angeordnet ist, umfasst. Bei der erfindungsgemäßen Digitaldruckmaschine besteht das Druckkopf-System aus einem einzigen Inkjet-Druckkopf oder mehreren Inkjet-Druckköpfen und begrenzt das Gehäuse zusammen mit der Transporteinrichtung Spalte in Form eines Einlaufspalts und eines Auslaufspalts für den Bedruckstoff. Die erfindungsgemäße Digitaldruckmaschine umfasst eine pneumatische Dichtung zum Verhindern eines Eintritts von Staub oder Puder durch den Einlaufspalt in das Gehäuse.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Digitaldruckmaschine ist, dass diese eine besonders effektive Dichtung zum Verhindern eines Eintritts von Staub durch den Einlaufspalt in das Gehäuse hat. Die pneumatische Dichtung verhindert nicht nur den Eintritt von Staub, wie zum Beispiel Papierstaub, sondern auch von Puder in das Gehäuse. Deshalb ist es ein besonderer Vorteil, dass die erfindungsgemäße Digitaldruckmaschine in puderbelasteter Umgebung betrieben werden kann. Beispielsweise können mit der Digitaldruckmaschine Druckbogen bedruckt werden, die vorher mit einer litho- oder planografischen Offsetdruckmaschine bedruckt und in deren Ausleger mit Puder bestäubt worden sind. Der puderhaltige Auslegerbogenstapel der Offsetdruckmaschine kann direkt (ohne zwischenzeitliche Bogenentstaubung) als Anlegerbogenstapel der Digitaldruckmaschine verwendet werden, wodurch eine hohe Produktivität erreicht wird.
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Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Digitaldruckmaschine sind in den Unteransprüchen genannt und ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der zugehörigen Zeichnung, in welcher zeigt:
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1: einen Bogenausleger und ein Inkjet-Druckwerk einer Digitaldruckmaschine und
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2: ein Druckkopf-System in einem Gehäuse des Inkjet-Druckwerks der Digitaldruckmaschine in 1.
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1 zeigt eine Digitaldruckmaschine mit einem Druckwerk 16 und einem Ausleger 17. In dem Ausleger 17 ist eine Pudereinrichtung 18 angeordnet, die auf den im Druckwerk 16 bedruckten Bedruckstoff 2 Puder sprüht, bevor der Bedruckstoff 2 auf einem Stapel 19 abgelegt wird. Der Bedruckstoff 2 ist ein Bogen und der Puder verhindert, dass die im Stapel 19 aufeinanderliegenden Bogen miteinander verkleben oder aneinander abschmieren.
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Zeichnerisch nicht dargestellt ist eine litho- oder planografische Offsetdruckmaschine, die im selben Druckereiraum wie die Digitaldruckmaschine in deren unmittelbarer Nähe steht. Die Offsetdruckmaschine hat ebenfalls einen Ausleger mit einer Pudereinrichtung für Bogen.
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2 zeigt Teile des Druckwerks 16, das als Inkjet-Druckwerk ausgebildet ist. Die Digitaldruckmaschine umfasst ein Druckkopf-System 3, das aus mehreren Inkjet-Druckköpfen 4 besteht. Das Druckkopf-System 3 könnte aber auch aus nur einem einzigen Inkjet-Druckkopf 4 bestehen. Weiterhin umfasst die Digitaldruckmaschine eine Transporteinrichtung 10 zum Transportieren des Bedruckstoffs 2. Im vorliegenden Fall des bogenförmigen Bedruckstoffs 2 ist die Transporteinrichtung 10 eine Bogentransporteinrichtung. Falls der Bedruckstoff 2 bahnförmig wäre, könnte die Transporteinrichtung 10 eine Bahntransporteinrichtung sein. Die gezeigte Transporteinrichtung 10 ist als eine Transporttrommel ausgebildet. Alternativ könnte die Transporteinrichtung 10 als ein Transportband ausgebildet sein.
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Das Druckkopf-System 3 bedruckt den Bedruckstoff 2, wenn dieser durch die Transporteinrichtung 10 am Druckkopf-System 3 vorbei transportiert wird, wobei der Bedruckstoff 2 auf der Transporteinrichtung 10 liegt.
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Ohne die erfindungsgemäß vorgesehenen Gegenmaßnahmen bestünde die Gefahr, dass vagabundierender Puder, der von der Pudereinrichtung 18 der Digitaldruckmaschine oder von der Pudereinrichtung der Offsetdruckmaschine stammt, sich auf dem Druckkopf-System 3 absetzt und dort zu Störungen führt. Außerdem bestünde die Gefahr, dass sich bereits vor dem Bedrucken des Bedruckstoffs 2 in der Digitaldruckmaschine auf dem Bedruckstoff 2 befindender Puder in der Digitaldruckmaschine vom Bedruckstoff 2 ablöst und auf dem Druckkopf-System 3 absetzt und dort zum Beispiel die Inkjet-Düsen verstopft.
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Das Druckkopf-System 3 ist in einem Gehäuse 5 angeordnet. Zusammen mit der Transporteinrichtung 1 umschließt das Gehäuse 5 das Druckkopf-System 3 von allen Seiten und begrenzt es Spalte in Form eines Einlaufspalts 6 und eines Auslaufspalts 7. Der durch die Transporteinrichtung 1 in eine Transportrichtung 10 transportierte Bedruckstoff 2 läuft durch den Einlaufspalt 6 in den vom Gehäuse 5 zusammen mit der Transporteinrichtung 1 abgekapselten Innenraum ein und aus diesem durch den Auslaufspalt 7 wieder heraus.
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Die Digitaldruckmaschine ist mit einer pneumatischen (pneumatisch wirkenden) Dichtung 8 ausgestattet, die als Puderdichtung zum Verhindern eines Eintritts des erwähnten vagabundierenden Puders und des erwähnten, sich ablösenden Puders durch den Einlaufspalt 6 in das Gehäuse dient. Außerdem verhindert die pneumatische Dichtung 8 auch den Eintritt von Staub, zum Beispiel Papierstaub, in das Gehäuse 5. Die pneumatische Dichtung 8 ist in dem Einlaufspalt 6 angeordnet und ist als eine Luftrakel mit einem Blasluftstrom 9 ausgebildet, der auf den Bedruckstoff 2 auf der Transporteinrichtung 1 gerichtet ist. Die Luftrakel fungiert einerseits als Puderbarriere, indem sie einen geschlossenen Luftvorhang bildet, durch den hindurch kein von der Transporteinrichtung 1 mitgerissener vagabundierender Puder in das Gehäuse 5 gelangen kann. Andererseits fungiert die Luftrakel als ein Bogenentstauber oder ein Puderabstreifer, der an dem Bedruckstoff 2 anhaftenden Puder vom Bedruckstoff 2 abstreift, bevor der Bedruckstoff 2 in das Gehäuse 5 und in das Zielfeld des Druckkopf-Systems 3 gelangt.
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Der Blasluftstrom 9 der Luftrakel ist geneigt auf den Bedruckstoff 2 auf der Transporteinrichtung 1 gerichtet, wobei ein Winkel α des Blasluftstroms 9 größer als 0° und kleiner als 90° ist und zum Beispiel 60° beträgt. Der Winkel α befindet sich zwischen dem Blasluftstrom 9 oder dessen Mittenstrahl und einer Normalen N, welche von der Luftrakel ausgehend lotrecht auf einer Tangente T steht, die durch einen Punkt P verläuft, in dem der Blasluftstrom 9 auf den Bedruckstoff 2 trifft. Der Blasluftstrom 9 ist entgegen der Transportrichtung 10 auf den Bedruckstoff 2 gerichtet.
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Mindestens einem der Spalte (Einlaufspalt 6, Auslaufspalt 7) ist mindestens eine Luftfördereinrichtung beigeordnet, die Luft aus dem Gehäuse 5 heraus fördert und durch eine Reihe von Ventilatoren gebildet wird. Im vorliegenden Beispiel sind dem Einlaufspalt 6 eine erste Luftfördereinrichtung 11 und eine zweite Luftfördereinrichtung 12 beigeordnet und ist dem Auslaufspalt 7 eine dritte Luftfördereinrichtung 13 beigeordnet, wobei die drei Luftfördereinrichtungen 11, 12, 13 jeweils durch eine Reihe von Ventilatoren gebildet werden. Die drei Ventilator-Reihen fördern Luft aus dem Gehäuse 5 heraus und verhindern den Eintritt von mit Puder belasteter Umgebungsluft 15 in das Gehäuse 5.
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Die Umgebungsluft 15 kann im Wesentlichen nur durch einen Filter 14, den das Gehäuse 5 aufweist, in dieses gelangen. Der Filter 14 ist ein Puderfilter, in dem der Puder aus der Umgebungsluft abgeschieden wird. Durch die Luftfördereinrichtungen 11, 12, 13 wird die Umgebungsluft 15 durch den Filter 14 hindurch in das Gehäuse 5 gesaugt. Falls die Sogwirkung der Luftfördereinrichtungen 11, 12, 13 dafür nicht ausreicht, kann der Filter 14 mit einem zusätzlichen Ventilator als Filter-Ventilator-Einheit ausgebildet sein. Dieser zusätzliche Ventilator kann in dem Gehäuse 5 einen geringen Überdruck erzeugen und dazu in seiner Förderleistung auf die Luftfördereinrichtungen 11, 12, 13 abgestimmt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Transporteinrichtung
- 2
- Bedruckstoff
- 3
- Druckkopf-System
- 4
- Inkjet-Druckkopf
- 5
- Gehäuse
- 6
- Einlaufspalt
- 7
- Auslaufspalt
- 8
- Pneumatische Dichtung
- 9
- Blasluftstrom
- 10
- Transportrichtung
- 11
- Erste Luftfördereinrichtung
- 12
- Zweite Luftfördereinrichtung
- 13
- Dritte Luftfördereinrichtung
- 14
- Filter
- 15
- Umgebungsluft
- 16
- Druckwerk
- 17
- Ausleger
- 18
- Pudereinrichtung
- 19
- Stapel
- α
- Winkel
- N
- Normale
- P
- Punkt
- T
- Tangente
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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