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Vorliegende Erfindung betrifft eine Druckmaschine, umfassend eine Pudereinrichtung zum Bestäuben von Druckbogen mit Puder und eine Begrenzungswalze zum Begrenzen eines Raums gegen Austritt von vagabundierendem Puder, wobei die Begrenzungswalze der Pudereinrichtung in Transportrichtung der Druckbogen nachgeordnet ist und eine Greiferausnehmung zur temporären Aufnahme von Greifern zum Festhalten der Druckbogen hat.
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In
DE 197 03 626 A1 ist eine Druckmaschine mit zwei Abdichtwalzen zum Verschließen eines Gehäuses beschrieben. Jede Abdichtwalze weist auf ihrem Umfang eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Greifers auf. Während sich der Greifer in Transportrichtung bewegt, drehen sich die Abdichtwalzen, wobei deren Drehgeschwindigkeit derart angepasst ist, dass die vorbeilaufenden Greifer stets in die Ausnehmungen eingreifen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Druckmaschine zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Druckmaschine, umfassend eine Pudereinrichtung zum Bestäuben von Druckbogen mit Puder und eine Begrenzungswalze zum Begrenzen eines Raums gegen Austritt von vagabundierendem Puder, wobei die Begrenzungswalze der Pudereinrichtung in Transportrichtung der Druckbogen nachgeordnet ist und eine Greiferausnehmung zur temporären Aufnahme von Greifern zum Festhalten der Druckbogen hat, und wobei die Druckmaschine dadurch gekennzeichnet ist, dass die Druckmaschine einen Ausleger zum Auslegen der Druckbogen hat, der einen Kettenförderer hat, zu dem die Greifer gehören, und dass die Begrenzungswalze einen rotierenden Absaugkanal zum Absaugen des vagabundierenden Puders hat und als Drehventil fungiert.
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Ein Vorteil ist, dass sich der vagabundierende Puder nicht in dem Raum ansammeln kann und sich dort unkontrolliert auf dem Druckbogen niederschlagen kann. Der vagabundierende Puder wird über den Absaugkanal kontrolliert aus dem Raum entfernt.
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Ein Zusatzvorteil ist, dass die von dem Greifer verursachte Schleppströmung ausgenutzt werden kann, um den darin enthaltenen Puder mit dem Absaugkanal einzufangen.
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Die Begrenzungswalze fungiert in der Art eines Drehventils. Die Begrenzungswalze kann im Laufe ihrer Rotation abwechselnd in eine Durchlassstellung und in eine Sperrstellung gelangen, wobei der Absaugkanal in der Durchlassstellung die mit dem vagabundierenden Puder belastete Luft durchlässt und in der Sperrstellung nicht.
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Es sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druckmaschine möglich.
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Bei einer Weiterbildung weist der Absaugkanal eine Einlassmündung in der Umfangsoberfläche der Begrenzungswalze auf.
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Bei einer weiteren Weiterbildung weist der Absaugkanal eine Auslassmündung in der Umfangsoberfläche der Begrenzungswalze auf.
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Bei einer weiteren Weiterbildung sind die Einlassmündung und die Auslassmündung zueinander entlang des Umfangs der Begrenzungswalze winkelversetzt.
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Bei einer weiteren Weiterbildung ist die Greiferausnehmung entlang des Umfangs der Begrenzungswalze zwischen der Einlassmündung und der Auslassmündung angeordnet.
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Eine weitere Weiterbildung hat zum Inhalt, dass in einer Aktivposition die Einlassmündung entgegen einer Transportrichtung der Druckbogen weist und gleichzeitig die Auslassmündung zu einem Vakuumanschluss weist. Der Vakuumanschluss ist von der Begrenzungswalze extern angeordnet.
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Bei einer weiteren Weiterbildung rotiert die Begrenzungswalze während des Druckbetriebs ungleichmäßig. Die Begrenzungswalze kann hierbei diskontinuierlich rotieren.
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Bei einer weiteren Weiterbildung ist eine Steuerung zum Steuern der Rotation der Begrenzungswalze vorhanden, die bewirkt, dass die Begrenzungswalze während des Druckbetriebs periodisch verzögert und beschleunigt wird.
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Bei einer weiteren Weiterbildung ist ein Motor zum Antreiben der Begrenzungswalze ein von einem Hauptantrieb der Druckmaschine verschiedener Separatantrieb.
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Weitere konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der dazugehörigen Zeichnung, in welcher zeigt:
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1: die Gesamtansicht einer Druckmaschine mit einer Begrenzungswalze in einem Ausleger,
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2: die Begrenzungswalze in einer Aktivposition oder Durchlassstellung, in welcher die Begrenzungswalze puderbelastete Luft durch einen Absaugkanal zu einem Vakuumanschluss durchlässt,
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3: die Begrenzungswalze in einer Passivposition oder Sperrstellung, in welcher die Begrenzungswalze die puderbelastete Luft durch den Absaugkanal nicht durchlässt,
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4: ein Antriebssystem der Begrenzungswalze und
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5: ein Diagramm mit einer Maschinenwinkel-Drehstellungs-Kurve der Rotation der Begrenzungswalze.
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1 zeigt eine Druckmaschine zum Bedrucken von bogenförmigem Bedruckstoff. Die Druckmaschine könnte eine Digital-Druckmaschine für den Tintenstrahl-Druck sein. Sie kann aber auch eine planografische Offset-Druckmaschine sein, was zeichnerisch dargestellt ist. In beiden Fällen umfasst die Druckmaschine einen Ausleger 1 zum Ablegen der Druckbogen 4 auf einen Bogenstapel. Der Ausleger 1 umfasst einen Kettenförderer 2 mit endlosen Ketten und daran angeordneten Greifern (vergleiche 2) zum Festhalten der Druckbogen 4. Der Kettenförderer 2 transportiert die Druckbogen 4 an einer Pudereinrichtung 5 vorbei, welche dabei die Druckbogen 4 mit Puder bestäubt, um ein Aneinanderhaften und Verschmieren der Druckbogen 4 im Bogenstapel zu verhindern.
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Die Greifer 3 durchlaufen mit dem Druckbogen 4 einen Raum 7, der seitlich und nach oben durch Wände (Seitenwände, Decke, Boden) begrenzt wird, wobei der Boden durch ein Bogenleitblech 8 oder mehrere, hintereinander angeordnete Bogenleitbleche gebildet wird. Die erwähnten Seitenwände erstrecken sich parallel zur Bildebene von 1. Die Seitenwände, der Boden und die Decke bilden zusammen eine Art Gehäuse, das eine Öffnung hat, durch welche die Greifer 3 mit den Druckbogen 4 in das Gehäuse eintreten, und eine weitere Öffnung hat, durch welche die Greifer 3 mit den Druckbogen 4 wieder aus dem Gehäuse austreten. Der Raum 7 wird in Transportrichtung 18 der Druckbogen 4 gesehen nach vorn durch eine Begrenzungswalze 6 hinreichend verschlossen oder begrenzt und wird nach hinten durch die Pudereinrichtung 5 teilweise verschlossen, der die Begrenzungswalze 6 in Transportrichtung 18 gesehen nachgeordnet ist.
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2 zeigt die Begrenzungswalze 6 in einer schematisierten Schnittdarstellung. Die Begrenzungswalze 6 hat eine Greiferausnehmung 9 in Form eines Kanals, der mit der Rotationsachse der Begrenzungswalze 6 parallel verläuft und zum Umfang der Begrenzungswalze 6 hin offen ist. Außerdem hat die Begrenzungswalze 6 einen Absaugkanal 10, der senkrecht zur Rotationsachse der Begrenzungswalze 6 verläuft. Die Rotationsachse der Begrenzungswalze 6 liegt zwischen der Greiferausnehmung 9 und dem Absaugkanal 10. Der Absaugkanal 10 könnte um die Rotationsachse der Begrenzungswalze 6 herum gekrümmt verlaufen. Im zeichnerisch dargestellten Beispiel verläuft der Absaugkanal 10 abgewinkelt um die Walzenrotationsachse herum. Der Absaugkanal 10 hat zwei Abschnitte, die im rechten Winkel zueinander verlaufen und aufeinander treffen.
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In 2 befindet sich die Begrenzungswalze 6 in einer Drehwinkelstellung, in welcher der Absaugkanal 10 in einer Aktivposition A ausgerichtet ist. Die Begrenzungswalze 6 hat in ihrer Umfangsfläche eine Einlassmündung 11 und eine Auslassmündung 12 des Absaugkanals 10. Die Einlassmündung 11 kann ein mit der Walzenrotationsachse parallel verlaufender Längsschlitz sein, der über die Breite eines Maximalformats der Druckbogen 4 reicht. Alternativ kann die Einlassmündung 11 eine mit der Walzenrotationsachse parallel verlaufende Bohrungsreihe sein, die über die Breite des Maximalformats reicht. Die Auslassmündung 12 kann eine einzige Bohrung sein, zum Beispiel eine Zentralbohrung, die in der entlang der Walzenrotationsachse – das heißt senkrecht zur Bildebene der 2 – zu messenden Mitte der Begrenzungswalze 6 platziert ist.
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In der Aktivposition A weist die Einlassmündung 11 in eine mit der Transportrichtung 18 der Druckbogen 4 in dem Raum 7 anti-parallele Richtung, um von den Greifern 3 mitgerissenen vagabundierenden Puder 14 anzusaugen, den die Pudereinrichtung 5 in den Raum 7 abgegeben hat, oder der sich wieder von den Druckbogen 4 abgelöst hat. In der Aktivposition A befindet sich die Auslassmündung 12 in vorübergehender Gegenüberlage mit einem Vakuumanschluss 13, der in der Decke des Raums 7 angeordnet ist. Der Vakuumanschluss 13 kann ein in den Raum 7 ragendes Rohr sein und einen Öffnungsrand haben, der konkav gekrümmt ist und zur Umfangsfläche der Begrenzungswalze 6 unter Bildung eines minimalen Spalts äquidistant und konzentrisch verläuft. Der Vakuumanschluss 13 ist an eine Saugluftquelle (Vakuumerzeuger) angeschlossen, die zeichnerisch nicht mit dargestellt ist. In einer Leitung zwischen dem Vakuumanschluss 13 und der Saugluftquelle kann ein Puderabscheider oder Puderfilter angeordnet sein. Die von der Eingangsmündung 11 angesaugte und mit dem Puder 14 belastete Luft wird über den Absaugkanal 10 zur Auslassmündung 12 transportiert und aus dieser in den Vakuumanschluss 13 abgegeben, wenn der Absaugkanal 10 in der Aktivposition A mit der Saugluft bzw. dem Vakuum aus dem Vakuumanschluss 13 beaufschlagt wird.
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Die Greifer 3 sind als Greiferbrücken ausgebildet. Durch ihre Bewegung auf die Begrenzungswalze 6 zu verdrängen („pumpen“) sie die mit dem Puder 14 belastete Luft in den Absaugkanal 10 hinein. Die Begrenzungswalze 6 ist in der Aktivposition A derart ausgerichtet, dass sie die dem Druckbogen 4 nahe ist und die mit dem vagabundierenden Puder 14 belastete Schleppströmung sozusagen abschält.
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Der Außendurchmesser der Begrenzungswalze 6 ist so bemessen, dass die Begrenzungswalze 6 fast bis an die Decke des Raums 7 und fast bis an den Transportpfad der Druckbogen 4 heranreicht. Die Begrenzungswalze 6 reicht bis in die imaginäre Umlaufbahn der Greifer 3 hinein. Der vagabundierende Puder 14 kann somit nicht an der Begrenzungswalze 6 vorbeiströmen. Aufgrund ihres Durchmessers und ihrer Länge dichtet die Begrenzungswalze 6 den Raum 7 gegen unerwünschten Austritt des Puders 14 spürbar ab. Die Begrenzungswalze 6 muss den Raum 7 aber nicht so stark abdichten, wie dies eine Abdichtwalze tun würde.
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In 3 befindet sich die Begrenzungswalze 6 in einer Drehwinkelstellung, in welcher der Absaugkanal 10 in einer Passivposition B ausgerichtet ist. Die Begrenzungswalze 6 gelangt durch ihre Rotation während des Druckbetriebs aus der Aktivposition A in die Passivposition B. Bezüglich der 2 und 3 dreht sich die Begrenzungswalze 6 im Uhrzeigersinn und somit im Gleichlauf mit den Druckbogen 4, welche von rechts nach links an der Begrenzungswalze 6 vorbeilaufen. In der Passivposition B befindet sich ein Greifer 3 innerhalb der Greiferausnehmung 9, die vorübergehend über diesen Greifer 3 gestülpt ist. Außerdem befindet sich in der Passivposition B keine der Mündungen 11, 12 in Gegenüberlage bzw. luftleitender Verbindung mit dem Vakuumanschluss 13. Stattdessen befindet sich ein geschlossener Umfangsabschnitt der Begrenzungswalze 6 in Gegenüberlage mit dem Vakuumanschluss 13.
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Bezüglich der Transportrichtung 18 der Druckbogen 4 zeigt die Einlassmündung 11 nach vorn und zeigt die Auslassmündung 12 nach hinten in den mit dem vagabundierenden Puder 14 belasteten Raum 7. In dieser Situation tritt aber kaum Puder 14 aus dem Raum 7 durch den Absaugkanal 10, weil dessen Verlauf von der Auslassmündung 12 zur Einlassmündung 11 nicht durchgehend geradlinig ist, sondern abgewinkelt ist. Der Durchtritt des Puders 14 kann dadurch zusätzlich erschwert sein, dass der Querschnitt der Auslassmündung 12 kleiner als der Querschnitt der Einlassmündung 11 ist und/oder dass die Auslassmündung 12 sich nur über einen Bruchteil der Walzenlänge erstreckt, zum Beispiel in Form der bereits genannten Zentralbohrung.
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4 zeigt eine Anordnung zum Steuern der Rotation der Begrenzungswalze 6. Die Anordnung umfasst einen Motor 15 zum rotativen Antreiben der Begrenzungswalze 6. Der Motor 15 ist ein Elektromotor und ist ein vom Hauptantrieb der Druckmaschine verschiedener Separatantrieb. Der Motor 15 wird durch eine elektronische Steuerung 16 angesteuert. Die Ansteuerung erfolgt gemäß einer Kurve 17, die zum Beispiel in Form von Wertepaaren in der Steuerung 16 abgespeichert ist.
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5 zeigt ein Diagramm mit einer Bewegungskurve der Begrenzungswalze 6, die der Kurve 17 entspricht. An der Abzisse ist der sogenannte Maschinendrehwinkel dargestellt, der mit dem Fördertakt der Druckbogen 4 korreliert. An der Ordinate ist der Drehwinkel der Begrenzungswalze 6 dargestellt, wobei die beiden Positionen A und B markiert sind. Im Druckbetrieb werden die Druckbogen 4 durch den Kettenförderer 2 mit gleichmäßiger Geschwindigkeit kontinuierlich gefördert und rotiert die Begrenzungswalze 6 mit ungleichmäßiger Geschwindigkeit diskontinuierlich. Anhand der ansteigenden und abfallenden Flanken der Kurve 17 ist zu erkennen, dass die Begrenzungswalze 6 periodisch verzögert und beschleunigt wird. Dadurch taucht die Einlassmündung 11 periodisch in die Umlaufbahn der Greifer 3 jeweils zwischen zwei aufeinanderfolgenden Greifern 3 ein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ausleger
- 2
- Kettenförderer
- 3
- Greifer
- 4
- Druckbogen
- 5
- Pudereinrichtung
- 6
- Begrenzungswalze
- 7
- Raum
- 8
- Bogenleitblech
- 9
- Greiferausnehmung
- 10
- Absaugkanal
- 11
- Einlassmündung
- 12
- Auslassmündung
- 13
- Vakuumanschluss
- 14
- Puder
- 15
- Motor
- 16
- Steuerung
- 17
- Kurve
- 18
- Transportrichtung
- A
- Aktivposition
- B
- Passivposition
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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