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Die vorliegende Erfindung betrifft das Umfeld von Lagern, und insbesondere solche, die bei Automobilanwendungen oder bei Industrieanwendungen verwendet werden.
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In einem Lager werden im Allgemeinen ein oder mehrere Dichtungen verwendet, um Schmiermittel, wie beispielsweise Fett, im Innenraum des Lagers zu halten und einen Eintritt von Verunreinigungspartikeln zu verhindern. Im Allgemeinen sind derartige Dichtungen an den Lagerringen befestigt und wirken mit dem anderen Lagerring zusammen, um eine dynamische Dichtung auszubilden.
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Die Patentanmeldung
WO-A1-2010/133240 (SKF) beschreibt ein Wälzlager mit zwei Dichtungen, die an dem Außenring befestigt sind und jeweils eine innere Lippe aufweisen, die in Reibkontakt mit dem Innenring ist. Das Lager weist weiterhin zwei Dichtungsflansche auf, die an dem Innenring befestigt sind und an denen jeweils eine äußere Lippe der zugeordneten Dichtung reibt.
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Die Verwendung eines derartigen Flansches axial an jeder Seite des Lagers und zusammenwirkend mit der äußeren Lippe der zugeordneten Dichtung erlaubt es, die Zufuhr von Verunreinigungspartikeln bis zu der inneren Lippe der Dichtung, die in Reibkontakt mit dem Innenring ist, zu begrenzen. Dennoch hat der Kontaktdruck, der auf den Flansch durch die äußere Elastomerlippe der jeweiligen zugeordneten Dichtung ausgeübt wird, die Tendenz, sich im Laufe der Zeit zu verringern. Dies kann die Dichtungseigenschaften des Lagers im Betrieb beeinträchtigen. Darüber hinaus erfordert diese Lösung die Verwendung von speziellen Dichtungen, die jeweils eine äußere Lippe aufweisen.
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Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, für diese Nachteile Abhilfe zu schaffen.
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Insbesondere zielt die vorliegende Erfindung darauf ab, ein Lager vorzusehen, das eine verbesserte Dichtung bereitstellt.
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Die vorliegende Erfindung zielt weiterhin darauf ab, ein ökonomisches Lager vorzusehen, das einfach herzustellen und zusammenzubauen ist.
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In einem Ausführungsbeispiel umfasst das Lager einen Außenring, einen Innenring, mindestens eine Dichtung, die an einem der Ringe befestigt ist und mit dem anderen Ring zusammenwirkt, und zumindest einen Dichtungsflansch, der einen Befestigungsabschnitt zum Befestigen des Flansches an dem anderen Ring, einen Endabschnitt und einen diese Abschnitte verbindenden Verbindungsabschnitt, aufweist.
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Der Endabschnitt des Flansches ist gebogen und axial gegenüber dem Verbindungsabschnitt angeordnet. Der gebogene Endabschnitt und der Verbindungsabschnitt begrenzen einen ringförmigen Raum, der radial in Richtung des anderen Rings offen ist. Der gebogene Endabschnitt ist axial im Kontakt gegen eine äußere seitliche Fläche der Dichtung angebracht.
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Der Dichtungsflansch kann mit geringen Kosten hergestellt werden. Der gebogene Endabschnitt des Flansches stellt auf einfache Weise eine Abdichtung über einen axialen Kontakt mit der zugehörigen Dichtung sicher. Die Dichtung kann auch eine konventionelle Gestaltung haben, das heißt ohne äußere Dichtlippe, die dazu vorgesehen ist, mit dem Flansch zusammenzuwirken. Darüber hinaus kann die Länge in radialer Richtung des gebogenen Endabschnitts des Flansches leicht je nach Größe der axialen Last, die an die Dichtung angelegt wird, angepasst werden. Darüber hinaus kann der Ringraum, der zwischen dem gebogenen Endabschnitt und dem Verbindungsabschnitt des Flansches definiert ist, als Schmiermittelreservoir im Hinblick auf eine Schmierung des einen oder der mehreren Kontaktbereiche zwischen der Dichtung und dem Flansch dienen. Schmiermittel kann während des Lagerzusammenbaus in dem Raum angeordnet werden, oder kann auch in den Raum durch Zentrifugation aus einer Kammer, die in begrenzter Kommunikation mit der Dichtung und dem Flansch ist und in deren Innenraum das Schmiermittel während des Zusammenbaus angeordnet ist, gelangen.
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Darüber hinaus ist jeder Kontakt zwischen einer scharfen Kante des Endstücks des gebogenen Endabschnitts des Dichtungsflansches mit der Dichtung verhindert, um jede Beschädigung der Dichtung zu verhindern.
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In einem Ausführungsbeispiel ist der Dichtungsflansch zumindest teilweise elastisch in axialer Richtung deformierbar, wobei zumindest der Verbindungsabschnitt des Flansches axial in Richtung des Außenraums des Lagers durch den axialen Kontakt zwischen dem gebogenen Endabschnitt und der Dichtung deformierbar ist.
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Die axiale Deformation von zumindest dem Verbindungsabschnitt des Dichtungsflansches kombiniert mit der elastischen Eigenschaft des Flansches ermöglicht es, den axialen Kontakt zwischen dem Flansch und der Dichtung über den Lauf der Zeit aufrecht zu erhalten. Als Reaktion auf die Deformation von zumindest dem Verbindungsabschnitt gegen seine eigene Elastizität übt der gebogene Endabschnitt des Flansches eine permanente axiale Vorspannkraft auf die Dichtung aus. Auf diese Weise hält man die guten Dichteigenschaften über den Lauf der Zeit aufrecht.
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Der Befestigungsteil des Dichtungsflansches kann axial in Anlage gegen eine Vorderfläche des anderen Rings angebracht sein.
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In einem Ausführungsbeispiel umfasst der gebogene Endabschnitt des Dichtungsflansches in seiner Dicke zumindest ein zweckmäßiges Durchgangsloch, um einen Übergang des Schmiermittels, das in dem Raum beinhaltet ist, in Richtung des axialen Kontakts mit der Dichtung zu erlauben.
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Der gebogene Endabschnitt des Dichtungsflansches kann eine gewellte Form aufweisen.
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In einem Ausführungsbeispiel umfasst die Dichtung einen Dichtungsbesatz, der aus einem weichen Material ausgebildet ist und eine äußere Seitenfläche definiert, wobei zumindest der gebogene Endabschnitt des Dichtungsflansches aus einem starren Material ausgebildet ist.
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Vorzugsweise ist der Dichtungsflansch einstückig ausgebildet und/oder weist eine konstante Dicke auf.
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In einem Ausführungsbeispiel ist der Dichtungsflansch aus Metall ausgebildet. Alternativ kann der Verbindungsabschnitt des Flansches aus einem weichen Material ausgebildet sein, insbesondere aus einem Kunststoff- oder Polymermaterial. Der gebogene Endabschnitt, der Verbindungsabschnitt und der Befestigungsabschnitt können aus dem gleichen Material oder aus unterschiedlichen Materialien ausgebildet sein.
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Die vorliegende Erfindung wird besser durch ein Studium der detaillierten Beschreibung der Ausführungsbeispiele verstanden, die nicht limitierende Beispiele der Erfindung geben und durch die anhängigen Figuren dargestellt sind, bei denen:
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1 eine Halbansicht im axialen Schnitt eines Lagers gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist;
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2 eine Halbansicht im axialen Schnitt eines Lagers gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist;
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3 eine detaillierte Ansicht eines Dichtungsflansches des Lagers aus 2 ist; und
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4 eine Detailansicht eines Dichtungsflansches eines Lagers gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist.
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In 1 umfasst ein Wälzlager 10 um die Achse 12 einen Außenring 14, einen Innenring 16, mehrere Wälzkörper 18, die hier in Form von Kugeln ausgebildet sind, die radial zwischen den Ringen angeordnet sind, und einen Käfig 20, um die Wälzkörper umfänglich gleichmäßig beabstandet zu halten.
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Axial auf jeder Seite umfasst das Lager 10 eine ringförmige Dichtung 22, 24, um den radialen Raum, der zwischen dem Innenring 16 und dem Außenring 14 existiert, abzuschließen, und einen ringförmigen Dichtungsflansch 26, 28, der auf der Außenseite des Lagers in Anlage gegen die Dichtungen 22, 24 ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Dichtungen 22, 24 an dem Außenring 14 befestigt während die Dichtungsflansche 26, 28 an dem Innenring 16 befestigt sind.
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Der Außenring 14 umfasst eine äußere axiale zylindrische Fläche, eine zylindrische Bohrung, zwei einander gegenüberliegende radiale Stirnflächen, die axial die Bohrung und die Außenfläche begrenzen, und eine Laufbahn, die in der Bohrung ausgebildet ist und im Querschnitt ein inneres konkaves Profil aufweist, das an die Wälzkörper 18 angepasst ist, wobei die Laufbahn radial nach innen gerichtet ist. Der Außenring 14 umfasst weiterhin zwei Ringnuten, die in der Bohrung ausgebildet sind, sich nach radial außen erstrecken und axial auf beiden Seiten der Wälzkörper 18 angeordnet sind. In 1 sind die unterschiedlichen Teile des Außenrings 14 nicht gekennzeichnet.
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Der Innenring 16 umfasst eine zylindrische Bohrung 16a, eine äußere axiale zylindrische Fläche 16b, zwei radiale einander gegenüberliegende Stirnflächen 16c, 16d, die axial die Bohrung und die Außenfläche begrenzen, und eine Laufbahn, die auf der Außenfläche 16b ausgebildet ist und im Querschnitt ein inneres konkaves Profil aufweist, das an die Wälzkörper 18 angepasst ist, wobei die Laufbahn radial nach außen gerichtet ist. Ein Käfig 20 ist radial in dem radialen Raum, der von der äußeren Fläche 16b des Innenrings 16 und der Bohrung des Außenrings 14 begrenzt ist, angeordnet.
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Der Innenring 16 umfasst weiterhin zwei Ringnuten (nicht gekennzeichnet), die auf der Außenfläche 16b ausgebildet sind, sich nach radial innen erstrecken und axial auf beiden Seiten der Wälzkörper 18 angeordnet sind. Die Nut 16e, 16f liegt radial der zugehörigen Nut des Außenrings gegenüber.
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Jede Dichtung 22, 24 ist radial zwischen dem Außenring 14 und dem Innenring 16 angeordnet und an dem Außenring 14 befestigt, wobei sie seitlich bezüglich der Wälzkörper 18 angeordnet sind. Jede Dichtung 22, 24 ist in einem Inneren einer der Ringnuten des Außenrings 14 befestigt. Jede Dichtung 22, 24 ist gänzlich innen in dem radialen Raum, der zwischen dem Außenring 14 und dem Innenring 16 begrenzt ist, eingepasst. Jede Dichtung 22, 24 ist axial zu der Innenseite des Lagers in Bezug auf die zugehörige Stirnseite des Außenrings versetzt.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die Dichtungen 22, 24 zueinander identisch und symmetrisch hinsichtlich der radialen Mittelebene des Lagers 10. Da beide Dichtungen 22, 24 identisch sind, wird nur eine der beiden beschrieben.
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Die Dichtung 22 umfasst ein ringförmiges festes Gestell oder Einsatz 30 und einen ringförmigen weichen Dichtungsbesatz 32, der an dem Einsatz 30 befestigt ist. Der Einsatz 30 ist aus einem starren Material, beispielsweise aus Metall oder einem thermoplastischen Material, insbesondere Polyamid, ausgebildet. Der Einsatz 30 bildet einen Verstärkungseinsatz für den Dichtungsbesatz 32. Der Dichtungsbesatz 32 ist auf den Einsatz 30 aufgespritzt oder anvulkanisiert. Der Dichtungsbesatz 32 ist aus einem weichen Material, zum Beispiel einem Elastomer, wie beispielsweise Nitriergummi, oder einem thermoplastischen Elastomer, ausgebildet.
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Der Dichtungsbesatz 32 bedeckt eine Außenfläche des Einsatzes 30. Der Dichtungsbesatz 32 bedeckt eine äußere Seitenfläche des Einsatzes 30. Der Dichtungsbesatz 32 weist eine ringförmige äußere Seitenfläche 36 auf, die axial auf der Außenseite des Lagers 10 in Richtung des zugehörigen Dichtungsflansches 26 orientiert ist. Die äußere Seitenfläche 36 ist bezüglich der Stirnflächen des Innenrings 16 und des Außenrings 14 axial in Richtung der Innenseite des Lagers 10 versetzt. Die äußere Seitenfläche 36 des Dichtungsbesatzes 32 bildet die äußere Seitenfläche der Dichtung 22. Die äußere Seitenfläche 36 ist flach. Die äußere Seitenfläche 36 erstreckt sich radial. Eine innere Seitenfläche 38 der Dichtung, die axial der äußeren Seitenfläche 36 gegenüberliegt, ist axial zum Inneren des Lagers in Richtung der Wälzkörper 18 ausgerichtet. Die innere Seitenfläche 38 ist hier durch den Einsatz 30 ausgebildet.
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Der Dichtungsbesatz 32 bildet zwei radial gegenüberliegende Dichtabschnitte aus, die die jeweils eine statische Dichtung mit dem Außenring 14 und eine dynamische Dichtung mit dem Innenring 16 ausüben. Das heißt, bei einer „statischen Dichtung” ist die Dichtung zwischen zwei Teilen ohne relative Bewegung ausgebildet, und bei einer „dynamischen Dichtung” ist die Dichtung zwischen zwei Teilen mit relativer Bewegung ausgebildet.
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Der äußere Dichtungsabschnitt des Dichtungsbesatzes 32 ist kraftschlüssig in die zugeordnete Nut des Außenrings 14 eingepasst, um die Dichtung in dem Ring 14 zu befestigten. Nur der Dichtungsbesatz 32 ist im Kontakt mit dem Außenring 14. Ein gutes In-Postition-Halten der Dichtung 22 innerhalb der zugehörigen Nut wird auch durch kraftschlüssige Montage und durch Reibung unterstützt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst der innere Dichtungsabschnitt des Dichtungsbesatzes 32 innere, ringförmige, konzentrische erste und zweite Dichtlippen 32a, 32b, die sich axial in Richtung des Innenraums des Lagers 10 erstrecken. Die innere Lippe 32b kommt axial in Anlage gegen eine radiale Wandung der Nut 16e des Innenrings 16. Die innere Lippe 32a hat einen größeren Durchmesser, als die innere Lippe 32b und umgibt radial die Außenfläche 16b des Innenrings 16, um einen engen labyrinthartigen Durchgang mit der Außenfläche auszubilden.
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Jeder Dichtungsflansch 26, 28 ist axial im Bezug auf die zugehörigen Dichtungen 22, 24 zum Außenraum des Lagers 10 hin versetzt. Jede Dichtungsflansch 26, 28 ist axial in Anlage gegen eine der Stirnflächen 16c, 16d des Innenrings 16 angebracht und kommt axial auf der Außenseite des Lagers 10 in Anlage gegen den Dichtungsbesatz 32 der zugehörigen Dichtung 22, 24. Die Flansche 26, 28 sind zueinander relativ zu einer transversalen radialen Ebene, die sich durch die Mitte des Lagers 10 erstreckt, symmetrisch. Da die Flansche 26, 28 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel identisch sind, wird jetzt nur einer der beiden beschrieben.
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Der Flansch 26 ist an dem Innenring 16 befestigt und erstreckt sich axial in Richtung des Außenrings 14. Der Flansch 26 ist an dem Innenring 16 durch geeignete Mittel befestigt, wie beispielsweise durch Kleben oder Schweißen. Der Flansch 26 ist axial in Kontakt mit der Stirnfläche 16c des Innenrings 16 angebracht. Der Flansch 26 ist an der Stirnfläche 16c befestigt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Flansch 26 in direktem Kontakt mit dem Innenring 16 angebracht. Alternativ könnte es möglich sein, ein Zwischenelement axial zwischen dem Innenring 16 und Flansch 26 anzuordnen.
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Der Flansch 26 kommt axial in Anlage gegen die äußere Seitenläche 36 der Dichtung 22. Der Flansch 26 weist eine innere Seitenfläche 40 auf, die axial zur Seite der Dichtung 22 ausgerichtet ist und weist eine äußere Seitenfläche 42 auf, die axial dem Außenraum des Lagers 10 zugewandt ist, bis auf einen Endabschnitt des Flansches, wie im Weiteren erklärt werden wird. Die äußere Seitenfläche 42 und die innere Seitenfläche 40 begrenzen axial die Dicke des Flansches 26. Der Flansch 26 ist axial in direktem Kontakt gegen die Dichtung 22 angebracht.
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Der Flansch 26 umfasst einen ringförmigen Befestigungsabschnitt 26a, der axial in Anlage gegen die Stirnfläche 16c des Innenrings 16 angebracht ist, und einen ringförmigen gebogenen Endabschnitt 26b, der axial in Kontakt mit der Dichtung 22 ist. Der Flansch 26 umfasst weiterhin einen ringförmigen radialen Verbindungsabschnitt 26c, der sich zwischen dem Befestigungsabschnitt 26a und dem gebogenen Endabschnitt 26b erstreckt, um diese zu verbinden. Der Verbindungsabschnitt 26c verlängert radial den Befestigungsabschnitt 26a und ist radial durch den gebogenen Endabschnitt 26b verlängert. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Befestigungsabschnitt 26a des Flansches 26 eine rein radiale Form. Der Befestigungsabschnitt 26a bildet einen inneren Abschnitt des Flansches. Der gebogene Endabschnitt 26b bildet einen äußeren Abschnitt des Flansches.
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Der Endabschnitt 26b erstreckt sich von dem Verbindungsabschnitt 26c. Der Endabschnitt 26b ist auf die Seite der Dichtung 22 hin gebogen. Der gebogene Endabschnitt 26b ist axial in Kontakt mit dem Dichtungsbesatz 32 der Dichtung 22 angebracht. Nur der gebogene Endabschnitt 26b des Flansches 26 ist in Kontakt mit der Dichtung 22 angebracht. Der Kontakt zwischen dem gebogenen Endabschnitt 26b des Flansches 26 und der Dichtung 22 ist ringförmig. In diesem Ausführungsbeispiel gibt es eine einzige ringförmigen Kontaktzone zwischen dem gebogenen Endbereich 26b des Flansches 26 und der Dichtung 22.
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Der Endabschnitt 26b des Flansches 26 ist in Richtung des Innenrings 16 gebogen. Der gebogene Endabschnitt 26b ist auf der Seite der Innenfläche 40 des Flansches 26 nochmal gefaltet. Der Endbereich 26b ist axial zwischen dem Verbindungsabschnitt 26c des Flansches und der Dichtung 22 angeordnet. Unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass der Endabschnitt 26b umgebogen ist, ist in diesem Bereich die äußere Seitenfläche 42 des Flansches axial der Seite der Dichtung 22 zugewandt und die innere Seitenfläche 40 ist axial der gegenüberliegenden Seite der Dichtung 22 zugewandt. In dem Bereich des Endabschnitts 26b kommt die äußere Seitenfläche 42 axial in Kontakt mit der Dichtung 22. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der gebogene Endabschnitt 26b axial auf der Innenseite des Lagers konvex. Daher ist die Reibung zwischen der Dichtung 22 und dem Flansch 26 reduziert. Der Endabschnitt 26b hat im Querschnitt ein C-förmiges Profil, das in Richtung des Verbindungsabschnitts 26c des Flansches 26 orientiert ist.
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Der gebogene Endabschnitt 26b des Flansches 26 ist axial teilweise gegenüber dem Verbindungsabschnitt 26c angeordnet. Der gebogene Endabschnitt 26 ist axial gegenüber einem Bereich des Verbindungsabschnitts 26c mit größerem Durchmesser angeordnet. Es gibt keinen Kontakt in axialer Richtung zwischen dem Endabschnitt 26b und dem Verbindungsabschnitt 26c. Eine Ringkammer oder ein Ringraum 44 ist von dem gebogenen Endabschnitt 26 und dem Verbindungsabschnitt 26c begrenzt. Der Raum 44 ist radial auf der Seite des Innenrings 16 offen.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Flansch 26 einstückig ausgebildet. Der Flansch 26 ist aus einem starren Material, beispielsweise aus einem metallischen Material, vorzugsweise aus einem Blechflansch durch Zuschnitt und Tiefziehen, ausgebildet. In diesem Fall ist der gebogene Endabschnitt 26b vorzugsweise durch Umbiegen des äußeren freien Teils des Flansches nach dem Tiefziehen ausgebildet. Alternativ kann der Flansch 26 aus einem anderen starren Material, beispielsweise einem gegossenen Kunststoffmaterial, wie beispielsweise Polyamid, ausgebildet sein. In diesem Fall wird die gebogene Form des Endabschnitts 26b des Flansches während dem Gießen ohne späteres Umbiegen erreicht.
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Der Flansch 26 ist axial in Richtung des Außenraums des Lagers 10 durch den axialen Kontakt zwischen dem gebogenen Endabschnitt 26b und der Dichtung 22 deformiert. Der Verbindungsabschnitt 26c des Flansches 26 ist axial durch diesen axialen Kontakt deformiert. Der Verbindungsabschnitt 26c des Flansches ist gegen seine eigene Elastizität deformiert. Der Flansch 26 ist axial durch den Kontakt mit der Dichtung 22 vorgespannt. In dem vorgespannten Zustand ist der axiale Abstand zwischen dem Befestigungsabschnitt 26a und dem gebogenen Endabschnitt 26b auf der inneren Seite des Flansches geringer als der axiale Abstand zwischen diesen Abschnitten in einem freien Zustand des Flansches oder nicht befestigt.
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Aufgrund der Elastizität tendiert der Verbindungsabschnitt 26c des Flansches dazu, in seinen ungespannten Zustand oder in seine axial nicht befestigte Position zurückzukehren. Der gebogene Endabschnitt 26b des Flansches 26 übt eine permanente axiale Vorspannkraft auf die Dichtung 22 aus. Man behält die guten Abdichteigenschaften über den Lauf der Zeit dank des Aufrechterhaltens eines axialen Gleitkontakts zwischen den gebogenen Endabschnitt 26b des Flansches und die Dichtung 22. Tatsächlich wird das Eindringen von Verunreinigungspartikeln zwischen dem gebogenen Endabschnitt 26b und der Dichtung 22 begrenzt. Man begrenzt das Ankommen dieser Partikel sogar bis zu dem dynamischen Dichtabschnitt der Dichtung 22, die mit dem Innenring 16 zusammenwirkt, indem stromauf von diesem Dichtabschnitt der axiale Kontakt zwischen der Dichtung und dem Flansch 26 aufrechterhalten wird.
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Während des Zusammenbaus des Lagers 10 wird Schmiermittel (nicht dargestellt), beispielsweise Fett, in einen Innenraum der abgedichteten Kammer, die von jeder Dichtung 22, 24 und dem zugehörigen Dichtungsflansch 26, 28 begrenzt ist, angeordnet. Jede Kammer ist axial durch die äußere Seitenfläche 36 der Dichtung und die innere Seitenfläche 40 des Flansches begrenzt. Der Raum 44, der axial durch den gebogenen Endabschnitt 26b und einen axial diesem gegenüberliegenden Bereich des Verbindungsabschnitts 26c, definiert ist, ist in Kommunikation mit der zugehörigen Kammer. Während der Rotation des Innenrings 16 tendiert die Zentrifugalkraft dazu, Schmiermittel in Richtung des Raums 44, der eine Tasche oder Reservoir für das Schmiermittel bildet, das dazu dienen kann, den Kontakt zwischen der Dichtung 22 und dem gekrümmten Endabschnitt 26b des Flansches 26 zu schmieren, zu schleudern.
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Das in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel, bei dem die gleichen Elemente gleiche Bezugszeichen tragen, unterscheidet sich von dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel nur darin, dass der gebogene Endabschnitt 26b des Flansches im Querschnitt eine Wellenform hat. In diesem Ausführungsbeispiel gibt es zwei ringförmige und konzentrische Kontaktzonen zwischen dem gebogenen Endabschnitt 26b und der Dichtung 22. Bei der Montage kann Schmiermittel gleichermaßen in dem Ringraum, der radial zwischen diesen zwei Kontaktbereichen begrenzt ist, vorgesehen sein. Alternativ kann es möglich sein, eine größere Anzahl der Kontaktzonen vorzusehen.
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Alternativ umfasst, wie in 4 dargestellt, bei der gleiche Elemente die gleichen Bezugszeichen tragen, der gebogene Endabschnitt 26b des Flansches mehrere Durchgangslöcher 50, die in der Dicke des Abschnitts 26b ausgebildet sind, um eine Übertragung von Schmiermittel, das in dem Raum 44 vorhanden ist, in Richtung der axialen Kontaktzonen mit der Dichtung 22 zu unterstützen. Vorzugsweise sind die Löcher 50 über den gesamten Umfang des gebogenen Endabschnitts 26b verteilt. Die Löcher 50 sind an den Endabschnitten 26b derart verteilt, dass sie eine Diffusion des Schmiermittels aus dem Lager 10 heraus nicht erlauben. Die Löcher 50 sind zwischen den Endabschnitten 26b des Flansches und der Dichtung 22 radial von der Seite des Innenrings 16 zu der Kontaktzone mit dem größeren Durchmesser versetzt.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist jeder Dichtungsflansch elastisch in axialer Richtung deformierbar und wird während des Zusammenbaus durch den Kontakt des gebogenen Endabschnitts mit der Dichtung deformiert. Dadurch wird das Aufrechterhalten des axialen Kontakts zwischen dem Flansch und der zugehörigen Dichtung über den Lauf der Zeit unterstützt. Alternativ könnte es auch möglich sein, dass jeder Dichtungsflansch nicht elastisch deformierbar ist und sich nicht während des Zusammenbaus durch den axialen Kontakt mit der zugehörigen Dichtung deformiert.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeder Dichtungsflansch an einer der Stirnflächen des Innenrings befestigt. Alternativ könnte es möglich sein, dass die Befestigung jedes Flansches im Inneren einer Ringnut, die in der Bohrung des Innenrings vorhanden ist, durchzuführen, beispielsweise durch Bördeln. In diesem Fall kann der Befestigungsabschnitt des Flansches im Querschnitt eine L-Form aufweisen.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen umfasst jede Dichtung zwei Teile, das heißt einen verstärkten Einsatz und einen Dichtungsbesatz, der an dem Einsatz befestigt ist und der mit zumindest einer Reiblippe ausgestattet ist, die mit dem Innenring zusammenwirkt, um eine dynamische Dichtung auszubilden. Alternativ kann der Dichtungsbesatz nur eine oder mehrere labyrinthdichtungsartige Lippen aufweisen, die mit dem Innenring zusammenwirken. In einer Variante kann es auch möglich sein, dass die Dichtung nur ein einziges Teil aufweist, das heißt den verstärkenden Einsatz oder den Dichtungsbesatz.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Dichtungsflansch an dem Innenring befestigt und die zugehörige Dichtung ist an dem Außenring befestigt. Alternativ kann es auch möglich sein, diese Anordnung umzudrehen, wobei die Dichtung an dem Innenring befestigt ist und der zugehörige Dichtungsflansch an dem Außenring befestigt ist.
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Die Erfindung ist basierend auf einem Wälzlager, das zumindest eine Reihe Wälzkörper, die zwischen den Ringen angeordnet sind, aufweist, dargestellt. Alternativ kann das Lager ein Gleitlager mit zwei Laufflächen oder Ringen in direktem Gleitkontakt miteinander sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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