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Die Erfindung betrifft ein Rollo, insbesondere ein Scheibenrollo, für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 der Erfindung. Gemäß Anspruch 12 der Erfindung betrifft dieselbe ferner ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Rollo.
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Aus der
DE 10 2005 006 102 A1 ist ein Rollo mit einer auf einer mittels Rückhohlfeder nach Art eines Federmotors betriebenen Wickelwelle aufgewickelten bzw. aufwickelbaren Rollobahn sowie mit einem am freien Ende der Rollobahn befestigten Auszugsstab bekannt. Der Auszugsstab ist in Anpassung an einen konturierten, beispielsweise sphärisch ausgebildeten Randbereich einer mittels der Rollobahn abzudeckenden Öffnung oder eines abzudeckenden Fensters elastisch ausgebildet. Bei aufgewickelter Rollobahn weist der Auszugstab in seiner Ruhestellung einen geradlinigen Strak auf und ist beispielsweise in einem Schacht einer sogenannten Hutablage eines Kraftfahrzeugs eingebettet. Zum Überführen der Rollobahn in ihre die Öffnung oder das Fenster abdeckenden Funktionsstellung wird der Auszugstab manuell gegriffen und gegen die Federkraft der Wickelwelle zum der Wickelwelle gegenüberliegenden Randbereich der Öffnung oder des Fensters geführt und dort fixiert.
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Die
DE 10 2005 052 618 A1 beschreibt ein Heckfensterrollo eines Kraftfahrzeugs mit einer formstabilen, geraden Auszugsschiene und einer an derselben angeordneten Konturplatte. Die Konturplatte dient dazu, einen segmentförmigen Restspalt zwischen der geraden Auszugsschiene und einer gekrümmten Oberkante des Heckfensters zu verschließen. Ausgehend von einer sogenannten eingefahrenen Stellung der Konturplatte samt Auszugsschiene und angeschlossener Rollobahn, in welcher die Konturplatte bündig mit der Hutablage liegt, vollführt die Konturplatte samt der Auszugsschiene während einer elektrisch betriebenen Ausfahrbewegung eine Relativbewegung zur Hutablage derart, dass sich die Konturplatte um etwa 90° aufrichtet und sich in einer voll ausgefahrenen Betriebsstellung bzw. Funktionsstellung an die gekrümmte Oberkante des Heckfensters anschmiegt. Gesteuert wird diese Bewegung durch einen gekrümmten Verlauf von Führungsschienen, in denen der Verbund aus Konturplatte und Auszugsschiene beidenends verschiebbar sowie drehfest geführt ist. Der Vor- und Rücktrieb des besagten Verbundes erfolgt mittels in den Führungsschienen geführter Gleiter, die ihrerseits über je ein Schubglied mit einem Elektromotor wirkverbunden sind. Die besagten Schubglieder bestehen beispielsweise aus einer flexiblen zylindrischen Seele und einer darauf befindlichen Wendel, die ihrerseits einen umlaufenden Zahn ausbildet, der mit einem Ritzel des Elektromotors in Eingriff steht. Die Wickelwelle ist ebenfalls mittels eines Federmotors betrieben. Der gekrümmte Verlauf der Führungsschienen geht mit einem erhöhten Material- und Kostenaufwand einher.
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Die
DE 10 2007 058 262 A1 beschreibt ein Führungssystem für ein Fahrzeugrollo, welches Führungssystem mindestens eine Führungsschiene mit einer Führungsnut und mindestens ein in der Führungsschiene verschiebbares Gleitelement umfasst, an welchem Gleitelement ein mit einer Konturplatte ausgebildetes Auszugselement samt Rollobahn des Fahrzeugrollos anbringbar ist. Die Führungsschienen sollen einen möglichst geradlinigen Verlauf aufweisen. An dem Gleitelement ist ein mit dem Auszugselement im Wesentlichen drehfest verbindbarer Zapfen um eine quer zu einer Verschieberichtung angeordnete Achse verschwenkbar gelagert. Beim Verschieben des Gleitelements in der Führungsschiene wird der Zapfen entlang der Führungsnut geführt. An der Führungsnut ist ein als Anschlag gestaltetes Umlenkprofil ausgebildet. Bei Erreichen des Anschlags wird der Zapfen samt dem angeschlossenen Auszugselement mit Konturplatte relativ zu dem Gleitelement um die besagte Achse verschwenkt, so dass die Konturplatte sich an die komplementär ausgebildete Kontur des Himmels des Fahrzeugs anschmiegt. Gemäß einer in diesem Dokument offenbarten Alternative weist die Führungsschiene eine Führungsnut auf, an welcher ein als Verzahnungsprofil gestaltetes Umlenkprofil ausgebildet ist. An dem Gleitelement ist ein Zapfen verdrehbar gelagert. Der Zapfen ist zumindest abschnittsweise mit einer Stirnradverzahnung gestaltet, wobei die Stirnradverzahnung komplementär zu dem Verzahnungsprofil gestaltet ist. Durch Verschieben des Zapfens über das Verzahnungsprofil greifen die Zähne ineinander, wodurch der Zapfen samt dem angeschlossenen Auszugselement mit Konturplatte derart verdreht wird, dass die Konturplatte sich an die komplementär ausgebildete Kontur des Himmels des Fahrzeugs anschmiegt. Was insbesondere die beiden letztgenannten Maßnahmen zum Verschwenken bzw. Verdrehen eines Auszugselements samt Konturplatte anbelangt, gehen diese mit erhöhtem technischen und Kostenaufwand einher.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rollo, insbesondere ein Scheibenrollo, für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, welches im Hinblick auf den Stand der Technik mittels einfacher und kostengünstiger Maßnahmen ein Verdrehen eines Auszugsprofils um eine längs desselben verlaufende Drehachse ermöglicht. Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Rollo bereitzustellen.
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Ausgehend von einem Rollo, insbesondere einem Scheiben-Rollo, für ein Kraftfahrzeug, mit einer auf einer Wickelwelle aufgewickelten oder aufwickelbaren Rollobahn, welche Wickelwelle in Aufwickelrichtung mit einer Aufwickel-Kraft „F1“ kraftbeaufschlagt ist, und mit einem am freien Ende der Rollobahn befestigten Auszugsprofil, wobei das Auszugsprofil beidenends an oder in Führungsbahnen des Kraftfahrzeugs verschiebbar geführten Führungselementen um eine sich in Längsrichtung des Auszugsprofils erstreckende Drehachse drehbar gelagert und mittels eines Antriebs gegen die Aufwickel-Kraft „F1“ der Wickelwelle mit einer Verschiebe-Kraft „F2“ entlang der Führungsbahnen von einer ersten Betriebsstellung oder Ruhestellung des Auszugsprofils zu einem Himmel des Kraftfahrzeugs hin verschiebbar ist und dort eine zweite Betriebsstellung oder Funktionsstellung einnimmt, wobei das Auszugsprofil eine erste Stirnseite mit einer ersten Kontur aufweist, die mit einer komplementär ausgebildeten zweiten Kontur des Himmels des Kraftfahrzeugs korrespondiert, und wobei resultierend aus einer Drehbewegung des Auszugsprofils um besagte Drehachse sich das Auszugsprofil in der zweiten Betriebsstellung oder Funktionsstellung mit seiner ersten Kontur an die komplementär ausgebildete zweite Kontur des Himmels anschmiegt, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass das Auszugsprofil derart an den Führungselementen drehbar gelagert und die Rollobahn derart am Auszugsprofil befestigt ist, dass ausgehend von der ersten Betriebsstellung oder Ruhestellung des Auszugsprofils dasselbe während der Verschiebebewegung zum Himmel des Kraftfahrzeugs hin infolge in unterschiedlicher Richtung auf das Auszugsprofil wirkender Kräfte „F1“, „F2“ der Wickelwelle und des Antriebs besagte Drehbewegung erfährt.
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Durch diese Maßnahme sind vorteilhaft zusätzliche, mit erhöhtem technischen Aufwand einhergehende mechanische Elemente zum Drehen bzw. Schwenken des Auszugsprofils, wie sie nach dem Stand der Technik (
DE 10 2007 058 262 A1 ) favorisiert werden, entbehrlich. Zumindest im Wesentlichen allein durch geschickte Anbindung sowieso vorhandener Mittel, nämlich zum einen der in Aufwickelrichtung kraftbeaufschlagten Rollobahn und zum anderen des linear entlang der Führungsbahnen wirkenden Antriebs am Auszugsprofil wird die gewünschte Drehbewegung desselben und in der Folge eine Stellung des Auszugsprofils bewirkt, welche besagtes Anschmiegen des Auszugsprofils mit seiner ersten Kontur an die komplementär ausgebildete zweite Kontur des Himmels ermöglicht. Unter Anschmiegen wird dabei eine Stellung des Auszugsprofils zum Himmel verstanden, bei der ein herkömmlich zu verzeichnender Spalt zwischen der ersten und der zweiten Kontur zumindest gemindert, bevorzugt jedoch wesentlich gemindert oder gar geschlossen ist.
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Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
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Danach ist bevorzugt vorgesehen, dass, im Querschnitt des Auszugsprofils gesehen, die Drehachse des Auszugsprofils näher der ersten Stirnseite des Auszugsprofils angeordnet ist als eine Befestigungsstelle der Rollobahn am Auszugsprofil, woraus eine Hebelkraft am Auszugsprofil resultiert, die besagte Drehbewegung um die Drehachse bewirkt. Gemäß einer ersten möglichen, besonders einfachen und kostengünstigen Ausführungsvariante der Erfindung weist das Auszugsprofil beidenends je einen Achsstumpf auf und ist mittels desselben in je einer Achsstumpf-Aufnahme des betreffenden Führungselements drehgelagert. Gemäß einer bevorzugten zweiten Ausführungsvariante der Erfindung ist das Auszugsprofil beidenends auf einem seitlich auskragenden Fortsatz des betreffenden Führungselements drehgelagert. Diese bevorzugte Ausführung hat gegenüber der vorbeschriebenen den Vorteil, dass hier bei kleinsten Abmessungen ein besonders robustes und demgemäß standfestes Führungselement geschaffen ist. In Fortbildung dieser zweiten Ausführungsvariante weist ein jeder Fortsatz ein Formschlussmittel auf, welches mit einem dem Auszugsprofil zugeordneten Gegenformschlussmittel korrespondiert. Bevorzugt bilden das Formschlussmittel und das Gegenformschlussmittel einen lösbaren Bajonettverschluss aus, wodurch zum einen eine Montagestellung und zum anderen eine Funktionsstellung des Auszugsprofils zum betreffenden Führungselement bewirkt sind. Durch diese Maßnahme sind eine besonders einfache und kostengünstige Montage sowie Demontage des Auszugsprofils am bzw. vom Führungselement ermöglicht. Eine mechanisch einfache und funktionssichere Ausführungsform der Erfindung ergibt sich dadurch, dass das Formschlussmittel durch eine teilringförmige Steggeometrie gebildet ist, wogegen das Gegenformschlussmittel durch eine teilringförmige Nutgeometrie gebildet ist, die in einen Freigang übergeht. Der drehbare Verbund zwischen dem Führungselement und dem Auszugsprofil wird erzielt, indem das Formschlussmittel mit seiner teilringförmigen Geometrie axial in besagten Freigang eingeführt wird und nachfolgend durch Relativverdrehung von Führungselement und Auszugsprofil das Formschlussmittel in das Gegenformschlussmittel in Form der teilringförmigen Nutgeometrie eingeschoben wird. Es versteht sich für den Fachmann von selbst, dass die besagte Nutgeometrie zumindest den Dreh- bzw. Schwenkbereich des Auszugsprofils relativ zum Führungselement erfasst. Ungeachtet der vorstehenden Ausführung der Erfindung kann das Auszugsprofil auch beidenends unter Vermittlung je einer Haltekappe am betreffenden Führungselement drehgelagert sein, wobei in diesem Fall die Haltekappe den besagten Achsstumpf oder das besagte Gegenformschlusselement aufweist oder ausbildet. Hierdurch ist eine einfache und kostengünstige Möglichkeit geschaffen, in Anpassung an eine sich beispielsweise von Fahrzeug-unten nach Fahrzeug-oben verjüngende Beabstandung zwischen seitlichen Begrenzungsteilen einer/s mittels der Rollobahn abzudeckenden Öffnung oder eines Fensters eine Teleskopierbarkeit des Verbundes aus Haltekappe und Auszugsprofil darzustellen. Durch die Erfindung mit erfasst ist selbstverständlich auch eine telekopierbare Ausbildung des Auszugsprofils selbst. Um eine ordnungsgemäße Funktionsweise des Rollos und eine definierte Drehstellung desselben zu gewährleisten, sind bevorzugt die Drehbewegung des Auszugsprofils begrenzende Endanschläge vorgesehen. Weiter bevorzugt sind besagte Endanschläge an den Führungselementen vorgesehen. Was die erste Stirnseite des Auszugsprofils mit der ersten Kontur sowie die komplementär ausgebildete Kontur des Himmels des Kraftfahrzeugs anbelangt, sind diese gemäß einer bevorzugten Ausführungsform konvex oder bombiert ausgebildet.
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Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug mit einem Rollo, insbesondere einem Scheiben-Rollo, der vorbeschriebenen Art.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf diese beschränkt, sondern erfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen. Es zeigen:
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1 eine Heckansicht eines mit einem erfindungsgemäßen Rollo, insbesondere mit einem Scheiben-Rollo, ausgestatteten Kraftfahrzeugs, wobei sich das Rollo in einer Ruhestellung respektive dessen Rollobahn in einer nicht ausgefahrenen Stellung befindet,
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2 äußerst schematisch das Rollo in einer Funktionsstellung,
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3 äußerst schematisch das Rollo nach 2 in einer Seitenansicht mit der Darstellung der Verstellkinematik desselben (Ansicht „A“ nach 2),
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4 ein in einer Führungsbahn des Kraftfahrzeugs verschiebbar geführtes Führungselement gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung, und
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5 die Ansicht „B“ nach 4.
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1 zeigt zunächst die Heckansicht eines Kraftfahrzeugs 1, vorliegend eines Personenkraftwagens, welches/r eine Heckklappe 2 mit einer Heckscheibe 3 aufweist. Der besagten Heckscheibe 3 ist ein in den 2 und 3 schematisch dargestelltes Scheiben-Rollo 4 zugeordnet.
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Das Rollo 4 weist gemäß den 2 und 3 eine auf einer Wickelwelle 5 aufgewickelte bzw. aufwickelbare, flexible Rollobahn 6 auf. Die Rollobahn 6 kann beispielsweise durch ein Gewirk, ein Netz, eine Folie oder dgl. mehr gebildet sein. Die Wickelwelle 5 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel unterhalb einer sogenannten, als Abdeckung für einen Kofferraum fungierenden Hutablage 7 angeordnet und bevorzugt an derselben drehbar befestigt. Sie erstreckt sich somit in Fahrzeugquerrichtung (Y-Richtung). Die Wickelwelle 5 ist in Aufwickelrichtung 8 mittels bevorzugt eines an sich bekannten Federmotors mit einer Aufwickel-Kraft „F1“ kraftbeaufschlagt. Unter einem Federmotor wird dabei ein Antriebselement verstanden, welches vermittels zumindest eines nicht zeichnerisch dargestellten Federelements, insbesondere mittels zumindest einer Spiralfeder, betrieben wird. Ausgehend von der besagten Wickelwelle 5 ist die Rollobahn 6 vorliegend durch eine nicht zeichnerisch dargestellte, schlitzförmige Durchgangsöffnung der Hutablage 7 hindurchgeführt.
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Am freien Ende der Rollobahn 6 ist ein weitestgehend formstabiles Auszugsprofil 9 befestigt, welches sich demgemäß ebenfalls in Fahrzeugquerrichtung (Y-Richtung) erstreckt. Das Auszugsprofil 9 ist beidenends mittels je eines Führungselementes 10, 11 an bzw. in karosseriefesten Führungsbahnen 12, 13 verschiebbar geführt. Die Führungselemente 10, 11 weisen gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine torpedoähnliche Gestalt auf. Die Führungsbahnen 12, 13 sind vorliegend lediglich durch eine punktierte Linienführung angedeutet und bevorzugt durch C-Säulen 14, 15 des Kraftfahrzeugs 1 bzw. nicht zeichnerisch dargestellte Innenverkleidungen derselben gebildet. Weiter bevorzugt sind die Führungsbahnen 12, 13 geradlinig ausgebildet mit dem Vorteil eines kurzen Verschiebeweges.
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Die 2 und 3 zeigen ferner die Führungselemente 10, 11 in einer ersten Betriebsstellung 16 bzw. Ruhestellung des Rollos 4 bzw. dessen Auszugsprofils 9 (gestrichelte Linienführung der Führungselemente 10, 11) sowie in einer zweiten Betriebsstellung 17 bzw. Funktionsstellung des Rollos 4 bzw. dessen Auszugsprofils 9 (durchgezogenen Linienführung der Führungselemente 10, 11). Den Führungselementen 10, 11 ist jeweils ein in den 5 und 6 angedeuteter, linear entlang der Führungsbahnen 12, 13 wirkender Antrieb 18 zugeordnet. Besagter Antrieb 18 ist bevorzugt mittels eines nicht zeichnerisch dargestellten Elektromotors betrieben, welcher eine bestimmte Verschiebe-Kraft „F2“ auf den Antrieb 18 samt den angeschlossenen Führungselementen 10, 11 und dem Auszugsprofil 9 entlang der Führungsbahnen 12, 13 aufbringt. Der Antrieb 18 besteht beispielsweise in Anlehnung an den Stand der Technik aus einer flexiblen zylindrischen Seele und einer darauf befindlichen Wendel, die ihrerseits einen umlaufenden Zahn ausbildet, der mit einem Ritzel des Elektromotors in Eingriff steht.
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Wie insbesondere der 3 weiter zu entnehmen ist, ist das Auszugsprofil 9 um eine sich in Längsrichtung des Auszugsprofils 9, vorliegend in Fahrzeugquerrichtung (Y-Richtung) erstreckende Drehachse 19 drehbar an den Führungselementen 10, 11 drehgelagert. Gemäß einer in 3 gezeigten ersten Ausführungsvariante der Erfindung weist das Auszugsprofil 9 hierzu beidenends einen Achsstumpf 20 auf, der von einer Achsstumpf-Aufnahme 21 des betreffenden Führungselements 10, 11 drehbar aufgenommen ist. Hierbei handelt es sich bevorzugt um eine Gleitlagerung, die beispielsweise durch ein selbstschmierendes Kunststofflager gebildet ist.
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Die 4 zeigt demgegenüber eine bevorzugte Drehlagerung für das Auszugsprofil 9 am betreffenden Führungselement 10, 11. Die Drehlagerungen weisen jeweils einen zum Auszugsprofil 9 hin seitlich auskragenden Fortsatz 22 auf, auf dem das Auszugsprofil 9 unter Vermittlung je einer Haltekappe 23 drehgelagert ist. Ein jeder Fortsatz 22 bildet dabei ein Formschlussmittel 24 in Form einer teilringförmigen Steggeometrie aus (4, 5). Diese Steggeometrie korrespondiert mit einem Gegenformschlussmittel 25 an der zugeordneten Haltekappe 23 in Form einer teilringförmigen Nutgeometrie, die in einen nicht zeichnerisch dargestellten Freigang übergeht. Im Zusammenbau von Führungselement 10, 11 und zugeordneter Haltekappe 23 ist die besagte Steggeometrie von der Nutgeometrie formschlüssig aufgenommen (vgl. 4).
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Hierdurch bilden das Formschlussmittel 24 und das Gegenformschlussmittel 25 einen lösbaren Bajonettverschluss aus, wodurch zum einen eine Montagestellung und zum anderen eine Funktionsstellung des Auszugsprofils 9 zum betreffenden Führungselement 10, 11 bewirkt sind. Der drehbare Verbund zwischen dem Führungselement 10, 11 und dem Auszugsprofil 9 wird erzielt, indem das Formschlussmittel 24 mit seiner teilringförmigen Steggeometrie axial in besagten Freigang eingeführt wird und nachfolgend durch Relativverdrehung von Führungselement 10, 11 und Auszugsprofil 9 das Formschlussmittel in das Gegenformschlussmittel in Form der teilringförmigen Nutgeometrie eingeschoben wird. Es versteht sich für den Fachmann von selbst, dass die besagte Nutgeometrie zumindest den Dreh- bzw. Schwenkbereich des Auszugsprofils 9 relativ zum Führungselement 10, 11 erfasst.
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Wie in 4 weiter angedeutet, ist zumindest eine Haltekappe 23 zum Auszugsprofil 9 relativverschieblich (vgl. Richtungspfeil 26) ausgebildet, wodurch eine Teleskopierbarkeit geschaffen ist, die während einer Verschiebung des Auszugsprofils 9 in Fahrzeughochrichtung (Z-Richtung) eine Anpassung des Verbundes aus Haltekappen 23 und Auszugsprofil 9 an eine sich beispielsweise von Fahrzeug-unten nach Fahrzeug-oben verändernde, vorliegend verjüngende Beabstandung zwischen den Führungsbahnen 12, 13 erlaubt.
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Wie insbesondere der 2 weiter zu entnehmen ist, weist das Auszugsprofil 9 an einer ersten Stirnseite 27, vorliegend an der nach Fahrzeug-vorn weisenden Stirnseite 27, eine konvex oder bombiert ausgebildete erste Kontur 28 auf. Dieser ersten Kontur 28 ist eine komplementär ausgebildete zweite Kontur 29 eines Himmels 30 des Kraftfahrzeugs 1 zugeordnet. In der in 3 gezeigten ersten Betriebsstellung 16 bzw. Ruhestellung des Auszugsprofils 9 liegt dasselbe mit einer Auflagefläche 31 flach auf einem Boden 32 einer in der Hutablage 7 ausgebildeten Senke 33 auf. Die konvex oder bombiert ausgebildete erste Stirnseite 27 weist nach Fahrzeug-vorn bzw. in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 1. Wird das elektromechanisch betriebene Auszugsprofil 9 samt angeschlossener Rollobahn 6 in die zweite Betriebsstellung 17 bzw. Funktionsstellung überführt, ist es wünschenswert, dass sich das Auszugsprofil 9 mit seiner konvex oder bombiert konturierten Stirnseite 27 an die komplementär ausgebildete Kontur 29 des Himmels 30 des Kraftfahrzeugs 1 anschmiegt, d.h., derart stark annähert, dass ein herkömmlich zu verzeichnender Spalt zwischen der ersten und der zweiten Kontur 28, 29 zumindest gemindert, bevorzugt jedoch wesentlich gemindert oder gar geschlossen ist. Dieses wird ermöglicht, indem das Auszugsprofil 9 während der Verschiebebewegung 34 desselben von der ersten in die zweite Betriebsstellung 16, 17 eine Drehbewegung 35 um die Drehachse 19 derart erfährt, dass sich das Auszugsprofil 9 sozusagen mit seiner konvex oder bombiert konturierten Stirnseite 27 zur komplementär ausgebildeten Kontur 29 des Himmels 30 hin aufstellt.
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Diese Drehbewegung 35 wird im Wesentlichen dadurch bewirkt, dass zum einen die Drehachse 19 des Auszugsprofils 9 näher der konvex oder bombiert ausgebildeten Stirnseite 27 des Auszugsprofils 9 angeordnet ist als eine Befestigungsstelle 36 der Rollobahn 6 am Auszugsprofil 9, und dass zum anderen die während der Verschiebebewegung 34 zum Himmel 30 des Kraftfahrzeugs 1 hin auf das Auszugsprofil 9 wirkenden Kräfte „F1“, „F2“ der Wickelwelle 5 und des Antriebs 18 in unterschiedliche, nämlich zumindest im Wesentlichen in gegensätzliche Richtungen wirken (vgl. 2 und 3). Es versteht sich für den Fachmann von selbst, dass die durch die Wickelwelle 5 auf das Auszugsprofil 9 aufgebrachte Aufwickel- bzw. Rückstell-Kraft „F1“ kleiner als die vom Elektromotor samt Antrieb 18 aufgebrachte Verschiebe-Kraft „F2“ gewählt ist. D.h., das Auszugsprofil 9 wird infolge der angeschlossenen Rollobahn 6 während des Verschiebens des Auszugsprofils 9 entlang der Führungsbahnen 12, 13 zum Himmel 30 hin gegen die vom Federmotor aufgebrachte, zumindest im Wesentlichen gegensätzlich gerichtete Aufwickel- bzw. Rückstell-Kraft „F1“ verschoben. Die Drehbewegung 35 des Auszugsprofils 9 ist bevorzugt vermittels beispielsweise an den Führungselementen 10, 11 angeordneter Endanschläge 37 begrenzt, um eine definierte Drehstellung des Auszugsprofils 9 zu gewährleisten (3).
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Soll das Auszugsprofil 9 samt der angeschlossenen Rollobahn 6 in die erste Betriebsstellung 16 bzw. Ruhestellung zurückgeführt werden, wird der Elektromotor entsprechend umgesteuert. Während der elektromechanischen Rückbewegung 38 des Auszugsprofils 9 wird die Rollobahn 6 vermittels besagten Federmotors auf die Wickelwelle 5 aufgewickelt und behält das rückbewegte Auszugsprofils 9 zunächst seine aufgestellte Position bei. Sobald jedoch das Auszugsprofils 9 mit einer der konvex oder bombiert konturierten ersten Stirnseite 27 gegenüberliegenden und während der Rückbewegung 38 vorweglaufenden zweiten Stirnseite 39 auf die Hutablage 7, genau auf den Boden 32 der Senke 33 der Hutablage 7, auftrifft, wird das Auszugsprofil 9 infolge fortschreitender Rückbewegung 38 um eine Drechachse im Bereich der zweiten Stirnseite 39 verschwenkt und schließlich mit seiner Auflagefläche 31 auf die Hutablage 7, genauer auf den besagten Boden 32 der Senke 33 der Hutablage 7, abgelegt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Heckklappe
- 3
- Heckscheibe
- 4
- Rollo, insbesondere Scheiben-Rollo
- 5
- Wickelwelle
- 6
- Rollobahn
- 7
- Hutablage
- 8
- Aufwickelrichtung
- 9
- Auszugsprofil
- 10
- Führungselement
- 11
- Führungselement
- 12
- Führungsbahn
- 13
- Führungsbahn
- 14
- C-Säule
- 15
- C-Säule
- 16
- erste Betriebsstellung
- 17
- zweite Betriebsstellung
- 18
- Antrieb
- 19
- Drehachse
- 20
- Achsstumpf
- 21
- Achsstumpf-Aufnahme
- 22
- Fortsatz
- 23
- Haltekappe
- 24
- Formschlussmittel
- 25
- Gegenformschlussmittel
- 26
- Richtungspfeil
- 27
- erste Stirnseite (Auszugsprofil 9)
- 28
- erste Kontur (Auszugsprofil 9)
- 29
- zweite Kontur (Himmel 30)
- 30
- Himmel
- 31
- Auflagefläche (Auszugsprofil 9)
- 32
- Boden (Senke 33)
- 33
- Senke (Hutablage 7)
- 34
- Verschiebebewegung (Auszugsprofil 9)
- 35
- Drehbewegung (Auszugsprofil 9)
- 36
- Befestigungsstelle
- 37
- Endanschlag
- 38
- Rückbewegung (Auszugsprofil 9)
- 39
- zweite Stirnseite (Auszugsprofil 9)
- „F1“
- Aufwickel-Kraft
- „F2“
- Verschiebe-Kraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005006102 A1 [0002]
- DE 102005052618 A1 [0003]
- DE 102007058262 A1 [0004, 0007]