DE102016204385B4 - Verfahren zum Erstellen eines digitalen Zweitschlüssels eines Fahrzeugs mit definierten Berechtigungen - Google Patents

Verfahren zum Erstellen eines digitalen Zweitschlüssels eines Fahrzeugs mit definierten Berechtigungen Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Erstellen eines digitalen Zweitschlüssels (18) eines Fahrzeugs (10) mit definierten Berechtigungen, wobei das Fahrzeug (10) ein Schließsystem (12) für digitale Fahrzeugschlüssel (16, 18) aufweist, mit den Schritten:- Erfassen von Nutzerdaten eines Erstschlüssels (16) des Fahrers des Fahrzeugs (10);- Einstellen von Berechtigungen des Zweitschlüssels (18) für Fahrzeugfunktionen, wobei als Berechtigung eine erlaubte Entfernungsdistanz des Fahrzeugs (10) vorgesehen ist, wobei das Einstellen in dem Fahrzeug (10) vorgenommen wird; und- Erstellen des Zweitschlüssels (18) auf einem digitalen Medium in dem Fahrzeug (10) basierend auf den Nutzerdaten und den eingestellten Berechtigungen; dadurch gekennzeichnet, dassder Zweitschlüssel (18) eine zeitlich begrenzte Laufzeit aufweist, wobei die Laufzeit durch Benutzung des Erstschlüssels (16) beendet wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen eines digitalen Zweitschlüssels eines Fahrzeugs mit definierten Berechtigungen, ein Verfahren zur Verwendung eines digitalen Zweitschlüssels eines Fahrzeugs mit definierten Berechtigungen sowie ein Fahrzeug mit einem Schließsystem für digitale Fahrzeugschlüssel.
  • In vielen Ländern der Erde ist das sogenannte „Valet Parking“ beliebt. Beim Valet Parking stellt der Besitzer eines Fahrzeug dieses nicht selbst auf einem Parkplatz ab, sondern fährt in der Regel vor den Haupteingang des Gebäudes, wie zum Beispiel einem Hotel, Flughafen, Restaurant, Shopping Center, vor und übergibt sein Fahrzeug dort an einen Angestellten. Dieser parkt den Wagen auf einem nicht näher bekannten Parkplatz. Verlässt der Besitzer das Gebäude, fährt der Mitarbeiter den Wagen wieder vor das Gebäude, so dass der Besitzer nicht selbst zum Abstellort des Fahrzeugs laufen muss.
  • Obwohl dieses Vorgehen für den Besitzer eines Fahrzeugs sehr bequem ist, gibt es einige Nachteile. Zum Beispiel vertraut der Besitzer sein Fahrzeug und den dazugehörigen Schlüssel einer unbekannten Person an und hat kein Wissen darüber, wo sein Fahrzeug geparkt wird.
  • DE 102014203 331 A1 lehrt eine Methodologie für den Notfalltransfer von Schlüsseln für ein Fahrzeug, das mit einem biometrischen Zugang und Start ausgestattet ist.
  • DE 102009 023 095 A1 lehrt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Programmieren von Fahrzeugschlüsseln zum Etablieren primärer und sekundärer Fahrer.
  • US 2009/0309696 A1 lehrt ein Fahrzeugfunktionseinschränkungssystem zum Einbau in ein Fahrzeug.
  • DE 4431070 A1 offenbart eine zugangscodegesteuerte Benutzungseinschränkung eines Kraftfahrzeugs, bei welcher zu mehreren Zugangscodes jeweils Steuerparameter für elektronische Komponenten des Fahrzeugs als codespezifische Zuordnung gespeichert sind. Die Eingabe eines Zugangscodes kann auf verschiedene Arten erfolgen, beispielsweise über eine Tastatur, durch Spracheingabe, mittels einer Karte usw.
  • DE 100 25 094 B4 und EP 1 101 670 A2 offenbaren Valet-Parken für ein Kraftfahrzeug, bei welcher mit wenigstens zwei Schlüsseln verschiedene Funktionen an einem Kraftfahrzeug mit Hilfe einer elektronischen Steuereinrichtung auszulösen sind.
  • DE 10 2014 109 585 A1 offenbart ein Fahrerprofil-Steuersystem mit einem Fahreridentifikationsmodul, das ausgelegt ist, um einen fahrerspezifischen Identifikator zu empfangen, und ein Fahrerprofil-Managermodul, das mit dem Fahreridentifikationsmodul funktionell verbunden ist, um ein Fahrerprofil, das dem fahrerspezifischen Identifikator zugeordnet ist, herzustellen.
  • DE 10 2015 003 820 A1 offenbart ein Verfahren zur Autorisierung eines Nutzers eines Kraftfahrzeugs zum Zugriff auf zumindest eine Komponente des Kraftfahrzeugs, wobei abhängig von einer erfassten Autorisierungsinformation und einer daraus abgeleiteten Autorisierungsstufe der Zugriff auf zumindest eine Komponente für den Nutzer autorisiert wird.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Einsatzmöglichkeiten von unterschiedlichen Schlüsseln für ein Fahrzeug zu vergrößern.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, ein Verfahren gemäß Anspruch 5 beziehungsweise ein Fahrzeug gemäß Anspruch 7.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zum Erstellen eines digitalen Zweitschlüssels eines Fahrzeugs mit definierten Berechtigungen, wobei das Fahrzeug ein Schließsystem für digitale Fahrzeugschlüssel aufweist, sieht folgende Schritte vor:
    • - Erfassen von Nutzerdaten eines Erstschlüssels des Fahrers des Fahrzeugs;
    • - Einstellen von Berechtigungen des Zweitschlüssels für Fahrzeugfunktionen, wobei als Berechtigung eine erlaubte Entfernungsdistanz des Fahrzeugs vorgesehen ist, wobei das Einstellen in dem Fahrzeug vorgenommen wird; und
    • - Erstellen des Zweitschlüssels auf einem digitalen Medium in dem Fahrzeug basierend auf den Nutzerdaten und den eingestellten Berechtigungen, wobei der Zweitschlüssel eine zeitlich begrenzte Laufzeit aufweist, wobei die Laufzeit durch Benutzung des Erstschlüssels beendet wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass der Zweitschlüssel erst unmittelbar vor der Nutzung des Zweitschlüssels, also der Abgabe des Fahrzeugs an eine andere Person wie zum Beispiel beim Valet-Parking, einem Werkstattbesuch oder an einen Fahranfänger, erstellt werden kann. So kann gezielt auf die jeweilige Situation eingegangen werden. Die Erstellung kann direkt im Fahrzeug und durch den Nutzer oder Fahrer des Fahrzeugs geschehen.
  • Bei dem Verfahren handelt es sich um ein System, um verzögerungs- und konfigurationsfrei einen Zweitschlüssel oder weiteren Schlüssel zu erstellen, der zum Beispiel zum Zwecke des Valet Parking an eine in der Regel unbekannte Person ausgehändigt werden kann. Dazu kann der Zweitschlüssel vom Führer des Fahrzeugs selber digital auf einem Medium gespeichert werden. Dieses Medium kann eine Chipkarte, eine Transponder- oder NFC-Chipkarte, oder eine andere Bauform einer Prozessorspeicherkarte sein. Ferner umschließt das System ein Lese- und Schreibgerät, um den digitalen Zweitschlüssel auf dem Medium zu speichern. Gibt der Führer eines Fahrzeugs sein Fahrzeug beim Valet-Parking an einen Angestellten ab, stellt er einen neuen Zweitschlüssel oder Valet-Parking Schlüssel aus. Dazu wird das Medium, z.B. die NFC-Chipkarte, mit einem neuen digitalen Schlüssel beschrieben.
  • Der Zweitschlüssel weist eine zeitlich begrenzte Laufzeit auf, wobei die Laufzeit als Berechtigung individuell eingestellt wird und/oder durch Benutzung des Erstschlüssels beendet wird. Dies erhöht die Sicherheit, da das Fahrzeug nur für eine bestimmte Zeitdauer von einer anderen Person benutzt werden kann. Der Zweitschlüssel wird sofort ungültig, sobald der Originalschlüssel oder Erstschlüssel zum Entriegeln/Verriegeln/Starten des Fahrzeugs genutzt wird. Dies kann auch für vom Zweitschlüssel abgeleitete weitere Schlüssel gelten.
  • Es kann vorgesehen sein, dass als Berechtigungen Freigaben und/oder Limitationen bei Fahrzeugfunktionen wie der Höchstgeschwindigkeit, der Beschleunigung, dem Zugang zu einem Kofferraum und/oder einem Handschuhfach oder der Teilnahme an Kommunikationsverbindungen vorgesehen sind. Auf diese Weise können sehr detaillierte Benutzer- oder Berechtigungsprofile erstellt werden, welche eine genaue Freigabe oder Beschränkung einzelner Funktionen erlaubt. So kann zum Beispiel der Fahrer des Fahrzeugs das Profil genau an unterschiedliche Situationen anpassen. Dies kann auch automatisiert, zum Beispiel durch Erfassung des Abstell- oder Abgabeorts des Fahrzeugs, oder teilautomatisiert, zum Beispiel durch vorgegebene Profile, erfolgen.
  • Es kann weiter vorgesehen sein, dass als Berechtigung eine Erfassung der Position des Fahrzeugs vorgesehen ist. Dazu kann zum Beispiel ein Online Dienst „Geotracking“ aktiviert werden. Der Besitzer des Fahrzeugs kann dann zum Beispiel mit seinem Smartphone verfolgen, wo sich das Fahrzeug gerade befindet und ob es, möglicherweise unberechtigt, in Bewegung ist.
  • Es kann ferner vorgesehen sein, dass als Berechtigung eine erlaubte Entfernungsdistanz des Fahrzeugs vorgesehen ist. Dazu kann zum Beispiel ein Online Dienst „Geofencing“ aktiviert werden. Das Fahrzeug kann dann nicht weiter als eine bestimmte Distanz oder einen Radius von zum Beispiel einem Kilometer vom Ausstellort des Zweitschlüssels oder dem Ort der Abgabe des Fahrzeugs entfernt werden, ohne einen Alarm auszulösen. Es kann auch vorgesehen sein, das Fahrzeug dann stillzulegen, um ein weiteres Entfernen zu verhindern.
  • Das digitale Medium kann eine berührungslose Chipkarte, eine kontaktbehaftete Chipkarte, ein Funkgeber oder ein passiver Schlüsselanhänger sein. Sämtliche Medien oder Datenträger, welche in dem Fahrzeug beschreibbar oder codierbar sind und mit dem oder den Einrichtungen des Fahrzeugs zur Kommunikation und/oder den Fahrzeugfunktionen kommunizieren können, sind hier geeignet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verwendung eines wie zuvor beschrieben erstellten digitalen Zweitschlüssels eines Fahrzeugs mit definierten Berechtigungen, sieht vor, dass der digitale Zweitschlüssel für den Zugang zu dem Fahrzeug verwendbar ist. Es gelten die gleichen Vorteile und Modifikationen wie zuvor beschrieben. Der digitale Zweitschlüssel kann die gleichen Schnittstellen wie der Original- oder Erstschlüssel bedienen. Zusätzlich kann der digitale Zweitschlüssel beziehungsweise das digitale Medium eine weitere Schnittstelle zur Programmierung oder Codierung aufweisen.
  • Der digitale Zweitschlüssel kann für die Betätigung von Fahrzeugfunktionen verwendbar sein, wobei der digitale Zweitschlüssel entweder in die Nähe der jeweiligen Fahrzeugfunktion gebracht wird und/oder mit einem zentralen Lesegerät kommuniziert. So kann der digitale Zweitschlüssel entweder direkt an eine Funktion wie eine Kofferraumklappe oder das Lenkrad gehalten werden, um eine Aktivierung beziehungsweise Funktion zu erlauben, oder er kann an ein Programmiergerät des Fahrzeugs gekoppelt werden, woraufhin die entsprechenden Funktionen des Fahrzeugs aktiviert oder deaktiviert werden. Die Kopplung kann durch ein in die Nähe bringen, einstecken oder auflegen initiiert werden, woraufhin eine Kommunikationsaufnahme erfolgt.
  • Das erfindungsgemäße Fahrzeug mit einem Schließsystem für digitale Fahrzeugschlüssel umfasst ein Programmiergerät in dem Fahrzeug, das eingerichtet ist, basierend auf Nutzerdaten eines Erstschlüssels des Fahrers des Fahrzeugs und eingestellten Berechtigungen für Fahrzeugfunktionen aus einem digitalen Medium einen digitalen Zweitschlüssel des Fahrzeugs mit definierten Berechtigungen zu erstellen. Es gelten die gleichen Vorteile und Modifikationen wie zuvor beschrieben.
  • Ein Eingabegerät kann in dem Fahrzeug vorgesehen sein, das eingerichtet ist, Berechtigungen des Zweitschlüssels für Fahrzeugfunktionen aufzunehmen. Über das Eingabegerät kann der Fahrer den Zweitschlüssel je nach Bedarf und Situation individuell anpassen. Es kann vorgesehen sein, dass das Eingabegerät eine Infotainmenteinheit ist. Die Verwendung des bereits vorhandenen Geräts kann die Implementierung erheblich erleichtern.
  • Es kann ferner vorgesehen sein, dass das Programmiergerät eine Schreibeinheit für Chipkarten ist. Da Chipkarten einfach zu verwenden sind, kann eine derartige Implementierung zum Beispiel mit Chipkarten für eine Nahfeldkommunikation (NFC, Near Field Communication) leicht und mit hoher Nutzerakzeptanz umgesetzt werden.
  • Es kann weiter vorgesehen sein, dass das Programmiergerät zusätzlich eine Leseeinheit für Chipkarten ist. Auf diese Weise können bei Benutzung des Zweitschlüssels die Berechtigungen direkt ausgelesen und das Fahrzeug entsprechend konfiguriert werden. Auch kann darüber oder über andere Kommunikationskanäle des Fahrzeugs der Erstschlüssel ausgelesen werden, um die für die Erstellung des Zweitschlüssels erforderlichen Nutzerdaten, wie zum Beispiel Zuordnung zum Fahrzeug, Berechtigungen am Fahrzeug oder für Onlinedienste, auszulesen.
  • Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
  • Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
  • Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
    • 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einem Schließsystem für digitale Fahrzeugschlüssel.
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 10 mit einem Schließsystem 12. Als Fahrzeuge 10 werden hier insbesondere Personenkraftwagen betrachtet. Das Schließsystem 12 umfasst mindestens ein Steuergerät 14, welches für eine drahtlose Kommunikation mit einem digitalen Schlüssel 16 eingerichtet ist. Der Schlüssel 16, der hier auch als Erstschlüssel bezeichnet werden kann, ist der Schlüssel des Fahrers des Fahrzeugs 10 und entsprechend codiert oder programmiert, um Fahrzeugfunktionen bedienen zu können.
  • Im Folgenden wird die Erstellung und Verwendung eines Zweitschlüssels 18 beschrieben, der auf dem Schlüssel 16 basiert jedoch eingeschränkte Berechtigungen oder Funktionalitäten aufweist, um ihn einer unbekannten Person zum Beispiel beim Valet-Parking zu übergeben.
  • Ein Programmiergerät 20 ist eingerichtet, den Zweitschlüssel 18 zu erstellen. Dies geschieht zum Beispiel durch Codierung oder Programmierung eines digitalen Mediums wie einer Chipkarte, die mindestens einen Kommunikationsstandard wie zum Beispiel eine Nahfeldkommunikation (NFC) beherrscht. Dazu muss ein leeres oder bereits beschriebenes Medium, wie eine derartige Chipkarte auf das Programmiergerät 20 gelegt werden oder in dessen Nähe gebracht werden. Zum Beispiel kann bei der Auslieferung des Fahrzeugs neben dem Schlüssel 16 ein oder mehrere geeignete Medien ausgeliefert werden.
  • Das Programmiergerät 20 steht mit einem Steuergerät 22 für die im Fahrzeug 10 stattfindende Schlüsselerzeugung in Verbindung. Das Steuergerät 22 ist mit einem Eingabegerät 24 verbunden, das zum Beispiel eine in dem Fahrzeug 10 vorhandene Infotainmenteinheit sein kann. In diesem Fall wird eine Seite oder Informationseinheit zur Bedienung des Programmiergeräts 20 vorgesehen. Das Steuergerät 22 steht weiterhin, direkt oder indirekt zum Beispiel über ein Kommunikationssteuergerät, mit einem Backend 26 des Fahrzeugherstellers oder eines autorisierten Dienstanbieters in Verbindung. Diese Verbindung umfasst oftmals eine Mobilfunkverbindung und muss nicht dauerhaft verfügbar sein.
  • Schließlich steht das Steuergerät 22 mit dem Steuergerät 14 des Schließsystems sowie weiteren Steuergeräten zum Beispiel über ein Bussystem wie CAN oder über Ethernet in Verbindung. Beispielhaft ist ein weiteres Steuergerät 28 dargestellt, das zum Beispiel ein Telematiksteuergerät ist. Im Allgemeinen steht das Steuergerät 22 direkt oder indirekt mit allen Steuergeräten oder Einheiten in Verbindung, mit denen der Schlüssel 16 und auch der Zweitschlüssel 18 interagieren.
  • Bevor das Medium durch die Programmierung zu dem Zweitschlüssel 18 gemacht wird, sind gewisse Vorarbeiten zu erledigen.
  • Zum einen werden Nutzerdaten des Schlüssels 16 des Fahrers des Fahrzeugs 10 erfasst. Nutzerdaten sind zum Beispiel die Berechtigung zu der Erstellung eines Zweitschlüssels 18, der Funktionsumfang des Schlüssels 16, Daten zum Fahrzeug 10 und/oder Daten des Fahrers. Die Erfassung kann durch Auslesen der Daten des Schlüssels 16 durch das Programmiergerät 20 oder über eine Datenbankabfrage, zum Beispiel in dem Backend 26, erfolgen.
  • Zum anderen werden in dem Fahrzeug 10 von Berechtigungen des Zweitschlüssels 18 für Fahrzeugfunktionen eingestellt. Diese Berechtigungen umfassen zum Beispiel Freigaben und/oder Limitationen bei Fahrzeugfunktionen wie der Höchstgeschwindigkeit, der Beschleunigung, dem Zugang zu einem Kofferraum und/oder einem Handschuhfach oder der Teilnahme an Kommunikationsverbindungen vorgesehen sind. Auch können als Berechtigungen eine Erfassung der Position und/oder einer erlaubten Entfernungsdistanz des Fahrzeugs 10 vorgesehen sein. In Bezug auf Fahrzeugfunktionen kann vorgesehen sein, dass der Zweitschlüssel 18 den Funktionsumfang des Schlüssels 16 nicht überschreiten darf. Anders ausgedrückt soll der von dem Schlüssel 16 abgeleitete Zweitschlüssel 18 keinen umfassenderen Funktionsumfang oder Berechtigungen haben.
  • Über das Eingabegerät 24 kann der Fahrer den Funktionsumfang individuell eingeben. Zum Beispiel kann er ein Öffnen der Türen und des Kofferraums sowie eine Fortbewegung des Fahrzeugs 10 für einen Zeitraum von einer halben Stunde in einem Umkreis von einem Kilometer erlauben. Weitere Funktionen des Fahrzeugs 10, wie zum Beispiel das Öffnen des Handschuhfachs, das Aktivieren von Musik und weiteres ist dann mit dem Zweitschlüssel 18 nicht möglich. Es kann vorgesehen sein, dass dem Fahrer nur Funktionen für die Programmierung des Zweitschlüssels 18 angeboten werden, die durch den Schlüssel 16 autorisiert sind.
  • Wenn die Nutzerdaten und die Berechtigungen vorliegen, wird basierend auf diesen an dem Programmiergerät 20 aus dem Medium der Zweitschlüssel 18 erstellt. Anschließend kann der Zweitschlüssel 18 zum Beispiel in Form einer Chipkarte an die Person, welche das Fahrzeug 10 fahren soll, übergeben werden. Je nach Funktionalität oder Berechtigungen des Zweitschlüssels 18 kann diese Person das Fahrzeug 10 nun bewegen. In Verbindung mit dem Steuergerät 14 des Schließsystems 12 kann die Person das Fahrzeug 10 öffnen. Dazu kommuniziert das Steuergerät 14 mit dem Steuergerät 22, um die notwendige Berechtigung abzufragen. Es kann vorgesehen sein, dass das Steuergerät 22 die Daten des Zweitschlüssels 18 in eine zentrale Datenbank des Backends 26 überträgt und dass das Steuergerät 14 die Berechtigung im Backend 26 abfragt. Auch für weitere Aktionen werden die Berechtigungen abgefragt. Dies kann in einer einzigen Abfrage oder in mehreren Abfragen bei jeweiligem Funktionsaufruf geschehen.
  • Eine umfassende Abfrage der Berechtigungen an dem Steuergerät 22 und/oder dem Backend 26 kann bei einem Erstkontakt des Zweitschlüssels 18 mit dem Fahrzeug 10, zum Beispiel durch das Steuergerät 14, oder durch einen Kontakt mit dem Programmiergerät 20 erfolgen. Die optionale Lesefunktionalität des Programmiergeräts 20 erlaubt ein Auslesen der Berechtigungen des Zweitschlüssels 18.
  • Der Zweitschlüssel 18 ist für eine eingestellte Zeitdauer, die vorgegeben sein oder im Zuge der Berechtigungen eingestellt werden kann, benutzbar. Nach Ablauf dieser Zeitdauer ist dieser Zweitschlüssel 18 nicht mehr benutzbar. Es kann vorgesehen sein, dass auch vor Ablauf dieser Zeitdauer eine Interaktion des Schlüssels 16 mit dem Fahrzeug 10 zu einer Invalidierung des Zweitschlüssels 18 führt.
  • Nach der Nutzung des Zweitschlüssels 18 kann eine Rückgabe an den Fahrer des Fahrzeugs 10 erfolgen. Der Zweitschlüssel 18 kann dann gelöscht oder überschrieben werden, so dass eine mehrfache Verwendung des digitalen Mediums, zum Beispiel einer Chipkarte, erfolgen kann.
  • Der hier beschriebene digitale Zweitschlüssel 18 eines Fahrzeugs 10 mit definierten Berechtigungen erlaubt eine einfache und auf den jeweiligen Einsatzzweck abgestimmte Erstellung und Verwendung des Zweitschlüssels 18. Die Erstellung erfolgt direkt im Fahrzeug 10 mit individuell einstellbaren Berechtigungen, was sowohl die Sicherheit als auch den Komfort erhöht.
  • Bezugszeichenliste
  • 10
    Fahrzeug
    12
    Schließsystem
    14
    Steuergerät
    16
    Schlüssel
    18
    Zweitschlüssel
    20
    Programmiergerät
    22
    Steuergerät
    24
    Eingabegerät
    26
    Backend
    28
    Steuergerät

Claims (8)

  1. Verfahren zum Erstellen eines digitalen Zweitschlüssels (18) eines Fahrzeugs (10) mit definierten Berechtigungen, wobei das Fahrzeug (10) ein Schließsystem (12) für digitale Fahrzeugschlüssel (16, 18) aufweist, mit den Schritten: - Erfassen von Nutzerdaten eines Erstschlüssels (16) des Fahrers des Fahrzeugs (10); - Einstellen von Berechtigungen des Zweitschlüssels (18) für Fahrzeugfunktionen, wobei als Berechtigung eine erlaubte Entfernungsdistanz des Fahrzeugs (10) vorgesehen ist, wobei das Einstellen in dem Fahrzeug (10) vorgenommen wird; und - Erstellen des Zweitschlüssels (18) auf einem digitalen Medium in dem Fahrzeug (10) basierend auf den Nutzerdaten und den eingestellten Berechtigungen; dadurch gekennzeichnet, dass der Zweitschlüssel (18) eine zeitlich begrenzte Laufzeit aufweist, wobei die Laufzeit durch Benutzung des Erstschlüssels (16) beendet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Berechtigungen Freigaben und/oder Limitationen bei Fahrzeugfunktionen wie der Höchstgeschwindigkeit, der Beschleunigung, dem Zugang zu einem Kofferraum und/oder einem Handschuhfach oder der Teilnahme an Kommunikationsverbindungen vorgesehen sind.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Berechtigung eine Erfassung der Position des Fahrzeugs (10) vorgesehen ist.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das digitale Medium eine berührungslose Chipkarte, eine kontaktbehaftete Chipkarte, ein Funkgeber oder ein passiver Schlüsselanhänger ist.
  5. Verfahren zur Verwendung eines nach einem der vorhergehenden Ansprüche erstellten digitalen Zweitschlüssels (18) eines Fahrzeugs (10) mit definierten Berechtigungen, dadurch gekennzeichnet, dass der digitale Zweitschlüssel für den Zugang zu dem Fahrzeug (10) verwendbar ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der digitale Zweitschlüssel (18) für die Betätigung von Fahrzeugfunktionen verwendbar ist, wobei der digitale Zweitschlüssel (18) entweder in die Nähe der jeweiligen Fahrzeugfunktion gebracht wird und/oder mit einem zentralen Lesegerät (20) kommuniziert.
  7. Fahrzeug mit einem Schließsystem (12) für digitale Fahrzeugschlüssel (16, 18), wobei ein Programmiergerät (20) in dem Fahrzeug (10) vorgesehen ist, das eingerichtet ist, basierend auf Nutzerdaten eines Erstschlüssels (16) des Fahrers des Fahrzeugs (10) und eingestellten Berechtigungen für Fahrzeugfunktionen aus einem digitalen Medium, wobei als Berechtigung eine erlaubte Entfernungsdistanz des Fahrzeugs (10) vorgesehen ist, einen digitalen Zweitschlüssel (18) des Fahrzeugs (10) mit definierten Berechtigungen zu erstellen, dadurch gekennzeichnet, dass der Zweitschlüssel (18) eine zeitlich begrenzte Laufzeit aufweist, wobei die Laufzeit durch Benutzung des Erstschlüssels (16) beendet wird.
  8. Fahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Eingabegerät (24) in dem Fahrzeug (10) vorgesehen ist, das eingerichtet ist, Berechtigungen des Zweitschlüssels (18) für Fahrzeugfunktionen aufzunehmen.
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