DE102016204160A1 - Bein- und/oder Armschutz für den Gelenkbereich und angrenzende Bereiche - Google Patents
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Abstract
Ein Bein- und/oder Armschutz für den Gelenkbereich und angrenzende Bereiche, insbesondere zur Verwendung im Sport, vorzugsweise im Eishockey, umfasst ein oberes Schutzteil (1), ein mittleres Schutzteil (2) und ein unteres Schutzteil (3), wobei die Schutzteile schalenförmig ausgeführt sind und das obere Schutzteil (1) und das untere Schutzteil (3) gelenkig miteinander verbunden sind.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bein- und/oder Armschutz für den Gelenkbereich und angrenzende Bereiche, insbesondere zur Verwendung im Sport, vorzugsweise im Eishockey.
- Vorrichtungen zum Bein- und/oder Armschutz finden unter anderem im Sport Verwendung, der durch besonders hohe physische Intensitäten geprägt ist. Insbesondere beim Eishockey sind der Torwart und die Feldspieler ganz besonders zu schützen, nämlich aufgrund der Gefahr von Verletzungen durch den Schläger und/oder den Puck.
- Lediglich beispielhaft sei auf
DE 41 25 634 A1 verwiesen, die einen Torwartbeinschutz zeigt. Der Beinschutz umfasst ein schalenförmiges Schutzteil. Das Schutzteil bedeckt das Schienbein vollständig und ist mit Hilfe von Filmscharnieren bedingt in Richtung des Kniegelenks schwenkbar. Ein wesentlicher Nachteil besteht darin, dass das Kniegelenk und der Oberschenkel nur teilweise bedeckt werden. Dadurch ist ein hinreichender Schutz des Kniegelenks und des Oberschenkels nicht gegeben. Wenn der Torwart zudem kniet, sind das Kniegelenk und der Oberschenkel nahezu vollständig ungeschützt, da der obere Bereich des Schutzteils vom Körper abragt. Eine optimale Anpassung an die körperliche Bewegung besteht nicht. - Ein weiterer Nachteil des bekannten Beinschutzes besteht darin, dass die Filmscharniere wenig stabil sind, was eine nur kurze „Lebensdauer“ zur Folge hat. Dies gilt insbesondere bei mechanischer Belastung.
- Nachteilig wirkt sich weiterhin aus, dass der Beinschutz eng und dabei vollflächig am Körper anliegt und nicht atmungsaktiv ist. Dies begünstigt Schweißbildung.
- Ferner ist als Nachteil zu erkennen, dass die unter dem Beinschutz getragene Bekleidung sich durch die Bewegung im knienahen Oberschenkelbereich rafft. Dies ist unbequem und kann die Bewegungsfreiheit einengen.
- Ähnliches gilt für aus der Praxis bekannte Armschutzvorrichtungen.
- Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bein- und/oder Armschutz der eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass mit konstruktiv einfachen Mitteln ein stabiler, langlebiger Schutz der Beine oder Arme im Gelenkbereich für die meisten Körperhaltungen möglich ist.
- Erfindungsgemäß ist die zugrunde liegende Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Danach ist ein Bein- und/oder Armschutz ausgestattet mit einem oberen Schutzteil, einem mittleren Schutzteil und einem unteren Schutzteil, wobei die Schutzteile schalenförmig ausgeführt sind und das obere Schutzteil und das untere Schutzteil gelenkig miteinander verbunden sind.
- In erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, dass durch ein Zusammenwirken von Schutzteilen und gelenkigen Verbindungen ungeschützte Bereiche um das Gelenk herum vermieden sind. Jedes der drei Schutzteile ist dazu vorgesehen, eine bestimmte Körperpartie zu schützen. So bedeckt das obere Schutzteil den sich an das Kniegelenk anschließenden Oberschenkelbereich, das mittlere Schutzteil das Kniegelenk und das untere Schutzteil das Schienbein. Bei einem Armschutz bedeckt das obere Schutzteil den sich an den Ellenbogen anschließenden Oberarmbereich, das mittlere Schutzteil das Ellenbogengelenk und das untere Schutzteil den Unterarm.
- In vorteilhafter Weise sind das obere Schutzteil, das mittlere Schutzteil und das untere Schutzteil gelenkig miteinander verbunden, um eine besonders hohe Beweglichkeit im Sinne eines Scharniers zu erzielen.
- Der Bein- und/oder Armschutz kann mindestens zwei Gelenke, vorzugsweise Scharniergelenke, umfassen. Dabei können die Gelenke jeweils randseitig an den Schutzteilen angeordnet sein und eine gemeinsame Schwenkachse bilden.
- Das mittlere Schutzteil kann derart angeordnet sein, dass es in jeder Bewegungssituation – von der gebeugten Position bis hin zur gestreckten Position des Gelenks – von dem oberen Schutzteil und/oder von dem unteren Schutzteil wenigstens teilweise überlappt wird.
- Des Weiteren ist denkbar, dass das mittlere Schutzteil einteilig oder mehrteilig ausgeführt ist. Bei einer mehrteiligen Ausbildung können die einzelnen Teile visierartig – schwenkbar – miteinander verbunden sein. Dabei überlappen sich die einzelnen Teile in jeder durch die gelenkige Verbindung möglichen Winkelstellung zumindest teilweise. Somit ist ein hinreichender Schutz des Gelenks in jeder Bewegungssituation sichergestellt.
- Ferner ist denkbar, dass die Schutzteile aus einem relativ harten und schlagfesten Material, vorzugsweise aus Kunststoff, gefertigt sind. Damit ist der Bein- und/oder Armschutz hinreichend stabil und gleichzeitig leicht.
- Zur Hinterlüftung des Bein- und/oder Armschutzes können die Schutzteile vorzugsweise schlitzförmige Ausnehmungen oder Durchgänge aufweisen. Dadurch ist ein atmungsaktiver Bein- und/oder Armschutz realisiert. Die Formstabilität und die mechanische Belastbarkeit des Bein- und/oder Armschutzes und damit dessen Schutzwirkung werden dadurch nicht oder lediglich unwesentlich beeinträchtigt. Zudem kann die Stabilität durch Prägungen, Profilierungen etc. erhöht sein.
- Für einen angenehmen Tragekomfort können die Schutzeile auf der innenliegenden Seite ein nachgiebiges Polster aufweisen. Im Konkreten kann das Polster aus Schaumstoff gefertigt sein. Ein Überzug kann ähnlich der im Sport üblichen Funktionskleidung aus Mikrofaser, beispielsweise mit antiseptischer Wirkung, bestehen.
- Das Innenpolster ist von dem Schutzteil lösbar, vorzugsweise mit Hilfe einer reversiblen Klebeverbindung oder Nadelfilzverbindung. Ein Austausch ist somit möglich.
- Des Weiteren kann das Innenpolster Ausnehmungen zur Belüftung aufweisen. Diese Ausnehmungen verlaufen in bevorzugter Weise entlang der Längsachse der Schutzteile. Vorzugsweise fluchten die Ausnehmungen des Innenpolsters mit den Ausnehmungen des Schutzteils.
- Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Innenpolster eine an die Form des Beins oder Arms angepasste Kontur hat.
- Nun könnte der Bein- und/oder Armschutz durch ein darüber zu ziehendes bzw. entsprechend getragenes Kleidungsstück, beispielsweise eine Strumpf- oder Stützhose, in Position gehalten werden. Es ist jedoch von Vorteil, wenn der Bein- und/oder Armschutz Befestigungsmittel aufweist, um eine eng anliegende Befestigung an das Bein oder an den Arm sicherzustellen. Dabei eignen sich zwei oder mehrere Bänder oder Gurte mit Nadelfilzverbindung. Durch die Befestigungsmittel ist eine sichere Positionierung in jeder Bewegungssituation gewährleistet.
- Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
-
1 in einer schematischen Seitenansicht, schräg von vorn, ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Beinschutzes in gestreckter Position, -
2 in einer schematischen Seitenansicht, schräg von hinten, das Ausführungsbeispiel aus1 , -
3 in einer schematischen Rückansicht das Ausführungsbeispiel aus den1 und2 , -
4 in einer schematischen Seitenansicht, schräg von hinten, das Ausführungsbeispiel aus den1 bis3 in gebeugter Position, -
5a –c in schematischen Seitenansichten, schräg von hinten, die Einzelteile des Ausführungsbeispiels aus den1 bis4 . - Die
1 bis5 zeigen die wesentlichen konstruktiven Merkmale eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Beinschutzes. - Im Konkreten zeigt
1 den Beinschutz in der gestreckten Position. Der Beinschutz umfasst ein oberes Schutzteil1 , ein mittleres Schutzteil2 und ein unteres Schutzteil3 . Die Schutzteile1 ,2 ,3 sind schalenförmig. Das randseitige Gelenk4 verbindet die Schutzteile1 ,2 ,3 miteinander. -
2 zeigt den Gegenstand aus1 in einer Ansicht schräg von hinten. Zwei Gelenke4 sind als Scharniergelenke ausgebildet und verbinden links- und rechtsseitig die Schutzteile1 ,2 ,3 schwenkbar miteinander. Die Innenpolster und Befestigungsmittel sind der einfachen Darstellung halber nicht gezeigt. Das obere Schutzteil1 überlappt das mittlere Schutzteil2 . Das untere Schutzteil3 überlappt ebenfalls das mittlere Schutzteil2 . In der gestreckten Position wird das mittlere Schutzteil2 nahezu vollständig durch die beiden anderen Schutzteile1 ,3 überlappt. Das mittlere Schutzteil2 ist einteilig ausgeführt. -
3 zeigt den Gegenstand aus den1 und2 in einer schematischen Rückansicht. Die Gelenke4 liegen sich gegenüber und bilden eine gemeinsame Schwenkachse. -
4 zeigt den Beinschutz in der gebeugten Position. In dieser Position ist das mittlere Schutzteil2 zumindest im Randbereich durch die beiden anderen Schutzteile1 ,3 überlagert. Eine Lücke besteht jedenfalls nicht. - In den
5a bis c sind die einzelnen Schutzteile1 ,2 ,3 gezeigt. Die Schutzteile1 ,2 ,3 haben jeweils zwei Durchgänge5 . Die links- und rechtsseitigen Durchgänge5 liegen sich gegenüber. Durch die Durchgänge5 werden die Gelenke4 gegebildet. - Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das voranstehend beschriebene Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Beinschutzes lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dient, diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- oberes Schutzteil
- 2
- mittleres Schutzteil
- 3
- unteres Schutzteil
- 4
- Gelenk
- 5
- Durchgang
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 4125634 A1 [0003]
Claims (12)
- Bein- und/oder Armschutz für den Gelenkbereich und angrenzende Bereiche, insbesondere zur Verwendung im Sport, vorzugsweise im Eishockey, mit einem oberen Schutzteil (
1 ), einem mittleren Schutzteil (2 ) und einem unteren Schutzteil (3 ), wobei die Schutzteile schalenförmig ausgeführt sind und das obere Schutzteil (1 ) und das untere Schutzteil (3 ) gelenkig miteinander verbunden sind. - Schutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das obere Schutzteil (
1 ), das mittlere Schutzteil (2 ) und das untere Schutzteil (3 ) gelenkig miteinander verbunden sind. - Schutz nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gelenkige Verbindung mindestens zwei Gelenke (
4 ), vorzugsweise Scharniergelenke, umfasst, wobei die Gelenke (4 ) randseitig an den Schutzteilen angeordnet sind und wobei die Gelenke (4 ) genau eine Schwenkachse ausbilden. - Schutz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mittlere Schutzteil (
2 ) in jeder durch die gelenkige Verbindung ermöglichten Winkelstellung von dem oberen Schutzteil (1 ) und von dem unteren Schutzteil (3 ) wenigstens teilweise überlappt wird. - Schutz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mittlere Schutzteil (
2 ) einteilig oder mehrteilig ausgebildet ist, wobei das mehrteilige mittlere Schutzteil (2 ) visierartig ausgebildet ist. - Schutz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzteile aus einem harten und schlagzähen Material, vorzugsweise Kunststoff, gefertigt sind.
- Schutz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzteile, vorzugweise schlitzförmige, Ausnehmungen zur Hinterlüftung aufweisen, wobei die Ausnehmungen die Schutzwirkung des Bein- und/oder Armschutzes in keiner Weise beeinträchtigen.
- Schutz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Schutzteil auf der Innenseite ein Polster aus einem weichen und elastischen Material, vorzugsweise Schaumstoff, aufweist.
- Schutz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenpolster von dem Schutzteil trennbar ist, vorzugsweise mit Hilfe einer Nadelfilzverbindung.
- Schutz nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenpolster Ausnehmungen zur Hinterlüftung, vorzugsweise der Länge nach verlaufend, aufweist.
- Schutz nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenpolster eine an die Form des Beins oder Arms angepasste Kontur aufweist.
- Schutz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur eng anliegenden Befestigung an das Bein oder den Arm, vorzugsweise ein Band oder ein Gurt mit Nadelfilzverbindung, vorgesehen sind.
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