-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung betrifft Navigationssysteme in Kraftfahrzeugen, insbesondere Navigationssysteme, die eine Fahrstreckenempfehlung basierend auf einer fahrzeuginternen oder fahrzeugexternen Fahrstreckenermittlung bereitstellen können.
-
Technischer Hintergrund
-
Es sind Navigationssysteme bekannt, die eine Fahrstreckenempfehlung basierend auf einer fahrzeuginternen Ermittlung einer optimierten Fahrstrecke zwischen einem Startort und einem Zielort durchführen können. Wie aus der Druckschrift
DE 10 2013 211 980 A1 bekannt, können derartige Navigationssysteme wenigstens einen Parameter zu einem Streckenabschnitt der ermittelten Fahrstrecke von extern empfangen und bei der Fahrstreckenermittlung berücksichtigen.
-
Weiterhin sind Navigationssysteme z.B. aus
US 5,610,821 A1 bekannt, die zusätzlich eine optimierte Fahrstrecke von extern empfangen können, die in einer Zentraleinheit basierend auf zuvor bereitgestelltem Startort und Zielort des betreffenden Kraftfahrzeugs ermittelt worden ist. Die fahrzeugexterne Ermittlung einer optimierten Fahrstrecke hat den Vorteil, dass aktuellere Fahrstreckeninformationen, die Verkehrsaufkommen, Verkehrsstörungen und Wetterbedingungen auf einem Streckenabschnitt der möglichen Fahrstrecken berücksichtigen können, für die Fahrstreckenermittlung berücksichtigt werden können. Diese fahrzeugextern ermittelte Alternativfahrstrecke kann entweder automatisch zum Bereitstellen von entsprechenden Fahranweisungen verwendet werden oder zur Auswahl durch den Fahrer angeboten werden.
-
Insbesondere bei der automatischen Bereitstellung der fahrzeugextern ermittelten Fahrstrecke kann es zu einem Ausführungskonflikt kommen, bei dem sowohl die fahrzeuginterne Fahrstreckenermittlung als auch die fahrzeugexterne Fahrstreckenermittlung konkurrierende Fahrstreckenempfehlungen mit verschiedenen alternativen Fahrstrecken angeben. Dies kann zu einem instabilen Verhalten des Navigationssystems führen, da eine Fahrstreckenempfehlung womöglich automatisch geändert wird, sobald eine fahrzeugextern ermittelte Fahrstrecke empfangen wird.
-
Beispielsweise kann ein Fahrer nach Angabe eines Zielorts eine fahrzeugintern berechnete Fahrstreckenempfehlung erhalten. Sobald das Navigationssystem jedoch eine Verkehrsinformation von extern erhält, die die Fahrstrecke der aktuell ausgewählten Fahrstreckenempfehlung betrifft, kann das fahrzeuginterne Navigationssystem eine entsprechende Streckenänderung vornehmen und Fahranweisungen gemäß der geänderten Fahrstreckenempfehlung ausgeben. Wird anschließend eine fahrzeugextern ermittelte Fahrstreckenempfehlung empfangen, so kann die verwendete Fahrstreckenempfehlung sich wiederum ändern. Dieses Verhalten des Navigationssystems würde vom Fahrer als fehlerhaftes und instabiles Systemverhalten interpretiert werden.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines Navigationssystems zur Verfügung zu stellen, mit dem fahrzeugintern und fahrzeugextern ermittelte Fahrstreckenempfehlungen in verbesserter Weise durch den Fahrer eines Kraftfahrzeugs ausgewählt werden können.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren zum Betreiben eines Navigationssystems in einem Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1 sowie durch das Navigationssystem für ein Kraftfahrzeug gemäß dem nebengeordneten Anspruch gelöst.
-
Weitere Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Gemäß einem ersten Aspekt ist ein Verfahren zum Betreiben eines Navigationssystems in einem Kraftfahrzeug vorgesehen, mit folgenden Schritten:
- – Ausgeben von Fahranweisungen gemäß einer ausgewählten Fahrstreckenempfehlung, die einer von drei oder mehr als drei Fahrstreckenempfehlungen entspricht, die basierend auf unterschiedlichen Informationen generiert sind,
- – Bei einem Verfügbarwerden einer der drei oder mehr als drei Fahrstreckenempfehlungen oder einer Aktualisierung der ausgewählten Fahrstreckenempfehlungen, Anfragen nach einem Wechseln zwischen den drei oder mehr als drei Fahrstreckenempfehlungen;
- – Wechseln zwischen der ersten, der zweiten und der dritten Fahrstreckenempfehlung, nur wenn eine Anfrage nach einem Wechseln der entsprechenden Fahrstreckenempfehlung von einem Nutzer angenommen wird.
-
Eine Idee des obigen Verfahrens besteht darin, ein Navigationssystem mit einer Benutzerschnittstelle zur Verfügung zu stellen, durch die ein Fahrer eines Kraftfahrzeugs Fahrstreckenempfehlungen erhält. Die Fahrstreckenempfehlungen können basierend auf Kartendaten ermittelt werden. Es können alternativ Fahrstreckenempfehlungen bereitgestellt werden, die aus zusätzlichen Streckenparametern, die von extern empfangen werden, ermittelt werden. Weiterhin kann eine vollständig extern ermittelte Fahrstreckenempfehlung von dem Navigationssystem empfangen werden, wobei die extern ermittelte Fahrstreckenempfehlung basierend auf der im Navigationssystem ermittelten Fahrstreckenempfehlung bestimmt und an das Navigationssystem übertragen wird.
-
Durch die Benutzerschnittstelle kann der Fahrer die gewünschte Fahrstreckenempfehlung auswählen, sobald diese jeweils verfügbar ist und/oder sobald diese eine Fahrstreckenempfehlung angibt, die von der momentan gewählten Fahrstreckenempfehlung abweicht. Dadurch ist es möglich, die Ausgabe und Anwendung verschiedener Fahrstreckenempfehlungen zu koordinieren. Dadurch kann vermieden werden, dass durch ein Vorhandensein von mehreren unterschiedlichen Fahrstreckenempfehlungen sich widersprechende Fahrstreckenempfehlungen über die Benutzerschnittstelle ausgegeben werden, wodurch der Fahrer verunsichert würde.
-
Es kann vorgesehen sein, dass die drei oder die mehr als drei Fahrstreckenempfehlungen eine erste Fahrstreckenempfehlung, die ausschließlich basierend auf in dem Kraftfahrzeug vorliegenden Kartendaten ermittelt ist, eine zweite Fahrstreckenempfehlung, die basierend auf den in dem Kraftfahrzeug vorliegenden Kartendaten und einer von extern empfangenen Verkehrsinformation ermittelt ist, und eine dritte vollständig von extern empfangene Fahrstreckenempfehlung umfassen.
-
Weiterhin können der dritten Fahrstreckenempfehlung eine höhere Priorität als der zweiten Fahrstreckenempfehlung und der zweiten Fahrstreckenempfehlung eine höhere Priorität als der ersten Fahrstreckenempfehlung zugeordnet sein, wobei eine Anfrage nach einem Wechsel zu einer von der aktuellen Fahrstreckenempfehlung abweichenden Fahrstreckenempfehlung nur dann ausgegeben wird, wenn die abweichende Fahrstreckenempfehlung eine höhere Priorität aufweist als die momentan ausgewählte Fahrstreckenempfehlung oder bei gleicher Priorität aktueller (oder auf aktuelleren Informationen beruht) als die momentan ausgewählte Fahrstreckenempfehlung ist.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann bei einer Ablehnung der Verwendung der zweiten Fahrstreckenempfehlung, keine weitere Suche nach einer zweiten Fahrstreckenempfehlung erfolgt und nur nach einer Verfügbarkeit der dritten Fahrstreckenempfehlung gesucht werden.
-
Weiterhin kann bei einer Ablehnung der Verwendung der dritten Fahrstreckenempfehlung, keine weitere Suche nach einer dritten Fahrstreckenempfehlung erfolgen und nur nach einer Verfügbarkeit der zweiten Fahrstreckenempfehlung gesucht werden.
-
Ferner kann bei einer Abweichung von Fahranweisungen der momentan ausgewählten Fahrstreckenempfehlung für einen Anzahl von aufeinanderfolgenden Malen, die größer oder gleich ist als eine vorbestimmte Anzahl, die erste Fahrstreckenempfehlung ausgewählt werden.
-
Gemäß einem Aspekt ist ein Navigationssystem für ein Kraftfahrzeug vorgesehen, wobei das Navigationssystem ausgebildet ist, um
-
- – Fahranweisungen gemäß einer ausgewählten Fahrstreckenempfehlung auszugeben, die einer von drei oder mehr als drei Fahrstreckenempfehlungen entspricht, die basierend auf unterschiedlichen Informationen generiert sind,
- – Bei einem Verfügbarwerden einer der drei oder mehr als drei Fahrstreckenempfehlungen oder einer Aktualisierung der ausgewählten Fahrstreckenempfehlungen, nach einem Wechseln zwischen den drei oder mehr als drei Fahrstreckenempfehlungen anzufragen;
- – Wechseln zwischen den drei oder mehr als drei Fahrstreckenempfehlungen, nur wenn die Anfrage nach einem Wechseln der entsprechenden Fahrstreckenempfehlung von einem Nutzer angenommen wird.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
-
Ausführungsformen werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einem Navigationssystem; und
-
2 bis 11 Darstellungen von Teilen einer Zustandsmaschine zur Ausführung eines Verfahrens zum Betreiben des Navigationssystems.
-
Beschreibung von Ausführungsformen
-
1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 mit einem Navigationssystem 2, das in dem Kraftfahrzeug fest installiert sein kann oder alternativ in einem mobilen Gerät, wie z.B. einem Smartphone, implementiert sein kann, das während der Fahrt eine Navigationsfunktion ausführt. Das Navigationssystem 2 dient dazu nach Festlegung eines gewünschten Zielorts Fahrstreckenempfehlungen auszugeben, so dass der Fahrer den Zielort z.B. schnellstmöglich erreicht.
-
Das Navigationssystem 2 umfasst eine Steuereinheit 21, die mit einer Benutzerschnittstelle 22 gekoppelt ist, um eine Interaktion mit dem Fahrer durchzuführen. Die Benutzerschnittstelle 22 kann eine akustische und/oder graphische Ausgabemöglichkeit, z.B. in Form eines Anzeigebildschirms, aufweisen. Weiterhin kann die Benutzerschnittstelle 22 eine Eingabemöglichkeit für den Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 bereitstellen, z.B. indem der Anzeigebildschirm mit Bedienelementen und/oder einer berührungsempfindlichen Tastfläche (Touchscreen) versehen ist oder indem eine Spracheingabe erkannt und umgesetzt werden kann (z.B. mit Hilfe eines Mikrofons).
-
Die Benutzerschnittstelle 22 kann in dem Navigationssystem 2 fest integriert sein oder durch ein separates Mobilgerät bereitgestellt werden, das in geeigneter Weise mit dem Navigationssystem 2 in Kommunikationsverbindung steht. Beispielsweise können das Navigationssystem 2 und das Mobilgerät über eine Datenverbindung, wie beispielsweise Bluetooth, WLAN oder dergleichen kommunizieren, um Informationen über eine auf dem Mobilgerät auszugebende Information an das Mobilgerät zu übertragen und Benutzereingaben von dem Mobilgerät an die Steuereinheit 21 zu übermitteln.
-
Die Steuereinheit 21 dient dazu, basierend auf einer Fahrerangabe mindestens eines Zielortes eine Fahrstreckenempfehlung zu ermitteln. Dazu kann die Steuereinheit 21 mit einem Navigationsempfänger 23 gekoppelt sein, der beispielsweise als GPS-Empfänger ausgebildet ist und geographische Positionssignale bereitstellt, anhand derer die Steuereinheit 21 die aktuelle geographische Position des Kraftfahrzeugs 1 bestimmen kann.
-
Weiterhin ist ein Kartenspeicher 24 vorgesehen, der mit der Steuereinheit in Verbindung steht, um abhängig von einem anzufahrenden Zielort eine Fahrstreckenempfehlung mit Hilfe von in dem Kartenspeicher 24 gespeicherten Kartendaten zu bestimmen. Die Kartendaten umfassen eine digitale Straßenkarte mit Informationen über Streckenverläufe von einzelnen Streckenabschnitten, aus denen eine Fahrstreckenempfehlung zusammengesetzt wird.
-
Weiterhin kann eine Kommunikationsschnittstelle 25 vorgesehen sein, die mit der Steuereinheit 21 in Verbindung steht, so dass eine Datenverbindung mit einer fahrzeugexternen Zentraleinheit 3 aufgebaut werden kann. Die Datenverbindung kann beispielsweise eine paketgebundene Datenübertragung unterstützen. Die Kommunikationsschnittstelle 25 kann eine Mobilfunkeinheit aufweisen oder mit einer solchen gekoppelt sein, die sich beispielsweise in einem separaten Mobilgerät befinden kann. Mit Hilfe der Mobilfunkeinheit ist es möglich, eine Datenverbindung zu der Zentraleinheit 3 gesteuert durch die Steuereinheit 21 aufzubauen.
-
Weiterhin kann ein Radioempfänger 26 vorgesehen sein, der ausgebildet ist, ein Verkehrsfunksignal zu erhalten, um Informationen über eine Verkehrslage auf einer oder mehreren Streckenabschnitten zu empfangen. Ein solches Signal kann beispielsweise ein TP-Signal (TP: Traffic Programme) oder TMC-Signal (TMC: Traffic Message Channel) sein.
-
Da das Verkehrsfunksignal und/oder die Datenverbindung nicht an jedem Ort zur Verfügung steht, können neben der im wesentlichen permanent verfügbaren fahrzeugintern ermittelten Fahrstreckenempfehlung zeitweise auch eine mithilfe des Verkehrsfunksignals fahrzeugintern ermittelte Fahrstreckenempfehlung und/oder eine fahrzeugextern ermittelte Fahrstreckenempfehlung zur Verfügung stehen.
-
Anhand der 2 bis 11 wird anhand eines Zustandsmaschinendiagramms das Verfahren zum Betreiben eines Navigationssystems 2 ausführlicher erläutert.
-
Die Steuereinheit 21 ist in der Lage, verschiedene Fahrstreckenempfehlungen über die Benutzerschnittstelle 22 dem Fahrer bereitzustellen und insbesondere für die ausgewählte Fahrstreckenempfehlung visuelle oder akustische Fahranweisungen in an sich bekannter Weise zu geben.
-
Weiterhin können in der Steuereinheit 21 alternative Fahrstreckenempfehlungen bereitgestellt werden, die dem Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 zur Auswahl ausgeboten werden und dadurch die aktuelle Fahrstreckenempfehlung ersetzen können. So kann eine erste Fahrstreckenempfehlung einer Fahrstreckenempfehlung entsprechen, die rein basierend auf den in dem Kraftfahrzeug 1 vorliegenden Kartendaten ohne Berücksichtigung von aktueller Verkehrsinformation oder sonstigen Verkehrsinformationen ermittelt wird. Eine zweite Fahrstreckenempfehlung kann eine zu der ersten Fahrstreckenempfehlung alternative Fahrstreckenempfehlung sein, die basierend auf den internen Kartendaten und einer von extern empfangenen Verkehrsinformation in der Steuereinheit 21 ermittelt wird. Eine dritte Fahrstreckenempfehlung kann einer Fahrstreckenempfehlung entsprechen, die vollständig von extern, d.h. von der Zentraleinheit 3, bereitgestellt worden ist.
-
In dem Zustandsdiagramm der
2 bis
11 werden die Systemzustände S0 bis S9 als innere Kreise dargestellt. Jeder Systemzustand S0 bis S9 wird durch die Kombination mehrerer Einzelzustände GUI, TI, OA und POPUP bestimmt. Die nachfolgende Tabelle erläutert die in den
2 bis
11 angegebenen Einzelzustände.
| GUI:std | Die aktuelle Fahrstreckenempfehlung entspricht der rein durch die fahrzeuginternen Kartendaten ermittelten ersten Fahrstreckenempfehlung. |
| GUI:TI | Die aktuelle Fahrstreckenempfehlung entspricht der zweiten Fahrstreckenempfehlung, d.h. einer Fahrstreckenempfehlung, die mithilfe der fahrzeuginternen Kartendaten und einer von extern empfangener Verkehrsinformation ermittelt wurde. |
| GUI:OA | Die aktuelle Fahrstreckenempfehlung entspricht der dritten Fahrstreckenempfehlung, d.h. einer Fahrstreckenempfehlung, die vollständig von extern empfangen worden ist. |
| TI:on | Die Steuereinheit sucht nach einem Signal zum Empfangen einer Verkehrsinformation oder ermittelt die zweite Fahrstreckenempfehlung, während als aktuelle Fahrstreckenempfehlung eine andere als die zweite Fahrstreckenempfehlung aktiv ist. |
| TI:idle | Die Steuereinheit sucht nicht nach einem Signal zum Empfangen einer Verkehrsinformation oder ermittelt keine zweite Fahrstreckeninformation, während als aktuelle Fahrstreckenempfehlung eine andere als die zweite Fahrstreckenempfehlung aktiv ist. |
| OA:on | Die Steuereinheit 21 und die Zentraleinheit 3 ermitteln im Hintergrund eine dritte Fahrstreckenempfehlung, während als aktuelle Fahrstreckenempfehlung eine andere als die dritte Fahrstreckenempfehlung aktiv ist. |
| OA:idle | Die Steuereinheit 21 und die Zentraleinheit 3 suchen nicht nach der dritten Fahrstreckenempfehlung im Hintergrund, während als aktuelle Fahrstreckenempfehlung eine andere als die dritte Fahrstreckenempfehlung aktiv ist. |
| POPUP:no | Keine Abfrage wird durch die Benutzerschnittstelle angezeigt. |
| POPUP:TI | Eine Abfrage wird angezeigt, ob die zweite Fahrstreckenempfehlung als aktuelle Fahrstreckenempfehlung angenommen werden soll. |
| POPUP:OA | Eine Abfrage wird ausgegeben, ob die dritte Fahrstreckenempfehlung als aktuelle Fahrstreckenempfehlung angenommen werden soll. |
-
Weiterhin kennzeichnen die Übergangszustände „1“ bis „7“ Bedingungen (dargestellt durch Kreise am Rand des Systemzustands) für den Übergang von einem Systemzustand zu einem weiteren Systemzustand wie folgt:
| Bedingung "1" | Eine Fahrstreckenempfehlung, die momentan auf der Benutzerschnittstelle angezeigt wird, ist angenommen worden. |
| Bedingung "2" | Eine Fahrstreckenempfehlung, die momentan auf der Benutzerschnittstelle angezeigt wird, ist abgelehnt worden. |
| Bedingung "3" | Der Fahrer hat die Fahrstreckenempfehlung für eine vorbestimmte Anzahl von Malen, die kleiner ist als eine vorgegebene Schwellenanzahl, nicht befolgt. |
| Bedingung "4" | Der Fahrer hat die Fahrstreckenempfehlung für eine vorbestimmte Anzahl von Malen, die größer oder gleich ist als eine vorgegebene Schwellenanzahl, nicht befolgt. |
| Bedingung "5" | Die zweite Fahrstreckenempfehlung ist in der Steuereinheit 21 verfügbar. |
| Bedingung "6" | Die dritte Fahrstreckenempfehlung ist in der Steuereinheit verfügbar. |
| Bedingung "7" | Keine der vorstehenden Übergänge wurde innerhalb einer vorbestimmten Ablaufzeit vorgenommen. |
-
In den Figuren stellt der Übergang "I" die Aktivierung des betreffenden Systemzustands durch einen anderen Systemzustand dar.
-
Mit Bezug zu 2 sind Zustandsübergänge ausgehend von dem Systemzustand S0 dargestellt. Der Systemzustand S0 betrifft einen Systemzustand, bei dem die Benutzerschnittstelle 22 Fahranweisungen gemäß der ersten Fahrstreckenempfehlung ausgibt, die Steuereinheit aktiv nach einer extern bereitgestellten Verkehrsinformation und einer von extern bereitgestellten dritten Fahrstreckenempfehlung sucht. Es wird keine Anfrage einem Benutzer gestellt.
-
Wird die dritte Fahrstreckenempfehlung in der Steuereinheit 21 empfangen, so wird zum Systemzustand S1 übergegangen. Wird eine Verkehrsinformation empfangen und dadurch eine zweite Fahrstreckenempfehlung in der Steuereinheit 21 verfügbar, so wird zum Systemzustand S2 übergegangen. Selbst bei Abweichen von der ausgeführten Fahrstreckenempfehlung verbleibt das Verfahren bei Systemzustand S0.
-
3 zeigt die Übergänge ausgehend von dem Systemzustand S1. Der Systemzustand S1 betrifft einen Systemzustand, bei dem Fahranweisungen gemäß der ersten Fahrstreckenempfehlung ausgegeben werden, nicht nach einer Verkehrsinformation gesucht wird, sondern lediglich nach dem Empfang einer dritten Fahrstreckenempfehlung gesucht wird. Weiterhin wird eine Anfrage an den Fahrer gestellt, ob die nun verfügbare dritte Fahrstreckenempfehlung als aktuelle Fahrstreckenempfehlung ausgewählt werden soll.
-
Akzeptiert der Fahrer die Anfrage (Bedingung "1" erfüllt), so wird zum Systemzustand S3 übergegangen. Lehnt der Fahrer die Anfrage ab (Bedingung "2" erfüllt), so wird zum Systemzustand S4 übergegangen. Auch wird zum Systemzustand S4 übergegangen, wenn der Fahrer die Anfrage in keiner Weise beantwortet (Bedingung "7" erfüllt, wobei die vorbestimmte erste Zeitdauer TO1 z.B. einer Zeitdauer zwischen 1 und 5 min, insbesondere 3 min entsprechen kann).
-
4 zeigt die Übergänge ausgehend von dem Systemzustand S2. Der Systemzustand S2 betrifft einen Systemzustand, bei dem Fahranweisungen gemäß der ersten Fahrstreckenempfehlung ausgegeben werden, aktiv nach einer Verkehrsinformation gesucht wird, und keine aktive Suche zum Empfangen einer dritten Fahrstreckenempfehlung ausgeführt wird. Weiterhin wird eine Anfrage ausgegeben, ob zu der zweiten Fahrstreckenempfehlung als aktuelle Fahrstreckenempfehlung gewechselt werden soll.
-
Akzeptiert der Fahrer diese Anfrage (Bedingung "1" erfüllt), so wird zu Systemzustand S5 übergegangen. Lehnt der Fahrer die Anfrage ab (Bedingung "2" erfüllt), so wird zu Systemzustand S0 gesprungen. Auch wird zum Systemzustand S0 übergegangen, wenn der Fahrer die Anfrage in keiner Weise beantwortet (Bedingung "7" erfüllt, wobei die vorbestimmte erste Zeitdauer TO1 z.B. einer Zeitdauer von zwischen 1 und 5min, insbesondere 3 min entsprechen kann).
-
5 zeigt die Übergänge ausgehend von dem Systemzustand S3. Der Systemzustand S3 betrifft einen Systemzustand, bei dem Fahranweisungen gemäß der dritten Fahrstreckenempfehlung ausgegeben werden, nicht nach einer Verkehrsinformation gesucht wird und gesucht wird, ob eine weitere aktualisierte dritte Fahrstreckenempfehlung empfangen werden kann oder empfangen worden ist. Es wird keine Anfrage an den Fahrer ausgegeben.
-
Es findet ein Übergang zu einem Systemzustand S6 statt, wenn eine aktualisierte dritte Fahrstreckenempfehlung vorliegt. Es findet ein Übergang zu einem Systemzustand S4 statt, wenn der Fahrer von der aktuellen Fahrstreckenempfehlung für eine Anzahl von aufeinanderfolgenden Malen abweicht, die größer ist als die vorgegebene Schwellenanzahl. Andernfalls wird der Systemzustand S3 beibehalten.
-
In 6 sind die Übergänge ausgehend von dem Systemzustand S4 dargestellt. Der Systemzustand S4 betrifft einen Zustand, bei dem Fahranweisungen gemäß der ersten Fahrstreckenempfehlung angezeigt werden, aktiv nach einer Verkehrsinformation gesucht wird, jedoch nicht nach dem Empfang der dritten Fahrstreckenempfehlung gesucht wird. Es wird keine Anfrage an den Fahrer ausgegeben.
-
Erfolgt innerhalb einer vorgegebenen zweiten Schwellenzeitdauer TO2 von z.B. zwischen 5 und 15 min, insbesondere von 10 min, keine Eingabe, so wird zum Systemzustand S0 gesprungen. Wenn eine Verkehrsinformation empfangen wurde und dadurch eine zweite Fahrstreckenempfehlung verfügbar ist, wird zu Systemzustand S2 übergegangen. Andernfalls wird der Systemzustand S4 beibehalten.
-
In 7 sind die Übergänge ausgehend von dem Systemzustand S5 dargestellt. Der Systemzustand S5 betrifft einen Zustand, bei dem Fahranweisungen gemäß der zweiten Fahrstreckenempfehlung angezeigt werden, aktiv nach einer Verkehrsinformation gesucht wird, jedoch nicht nach dem Empfang der dritten Fahrstreckenempfehlung gesucht wird. Es wird keine Anfrage an den Fahrer ausgegeben.
-
Erfolgt innerhalb einer dritten Zeitdauer TO3 von beispielsweise zwischen 20 min und 40 min, insbesondere von 30 min, kein Ereignis und keine Benutzereingabe, so wird zu Systemzustand S8 übergegangen. Wird eine aktuelle Verkehrsinformation empfangen (Bedingung „6“ erfüllt), so dass die zweite Fahrstreckenempfehlung ermittelbar ist, so wird zu Systemzustand S7 übergegangen. Weicht der Benutzer von der aktuellen Fahrstreckenempfehlung, d.h. der zweiten Fahrstreckenempfehlung für eine Anzahl von aufeinanderfolgenden Malen ab, die größer ist als eine vorbestimmte Schwellenanzahl, (Bedingung „4“ erfüllt) so wird zu Systemzustand S0 übergegangen und dadurch die erste Fahrstreckenempfehlung als die aktuelle Fahrstreckenempfehlung wieder angenommen.
-
8 zeigt Bedingungen für den Übergang ausgehend von dem Systemzustand S6. Der Systemzustand S5 betrifft einen Zustand, bei dem Fahranweisungen gemäß der dritten Fahrstreckenempfehlung angezeigt werden, nicht aktiv nach einer Verkehrsinformation gesucht wird, jedoch nach dem Empfang der dritten Fahrstreckenempfehlung gesucht wird. Es wird eine Anfrage an den Fahrer ausgegeben, ob die aktuelle dritte Fahrstreckenempfehlung anstelle der zuvor geltenden dritten Fahrstreckenempfehlung ausgewählt werden soll.
-
Akzeptiert der Fahrer die angezeigte Anfrage (Bedingung "1" erfüllt), so wird die aktuelle Fahrstreckenempfehlung mit der neuen dritten Fahrstreckenempfehlung aktualisiert und zu Systemzustand S3 übergegangen. Lehnt der Fahrer die Änderung der Fahrstreckenempfehlung ab (Bedingung "2" erfüllt), so wird die zuletzt empfangene dritte Fahrstreckenempfehlung verworfen und zu Systemzustand S3 übergegangen. Auch wird zu Systemzustand S3 übergegangen nach Ablauf der vorbestimmten ersten Zeitdauer TO1. Weicht der Fahrer von der aktuellen Fahrstreckenempfehlung, die einer dritten Fahrstreckenempfehlung entspricht, für eine Anzahl von aufeinanderfolgenden Malen ab, die größer ist als die vorgegebene Schwellenanzahl, so wird zu Systemzustand S1 übergegangen. Andernfalls wird der Systemzustand S6 beibehalten.
-
In 9 werden Bedingungen für den Übergang ausgehend von dem Systemzustand S7 dargestellt. Der Systemzustand S7 betrifft einen Zustand, bei dem Fahranweisungen gemäß der zweiten Fahrstreckenempfehlung angezeigt werden, aktiv nach einer aktualisierten Verkehrsinformation gesucht wird, jedoch nicht nach dem Empfang der dritten Fahrstreckenempfehlung gesucht wird. Es wird eine Anfrage an den Fahrer ausgegeben, ob die aktuelle Verkehrsinformation zur Ermittlung einer aktualisierten zweiten Fahrstreckenempfehlung verwendet werden soll.
-
Bestätigt dies der Fahrer (Bedingung "1" erfüllt), so wird zu Systemzustand S5 übergegangen und die aktuelle Fahrstreckenempfehlung durch die neue zweite Fahrstreckenempfehlung aktualisiert. Lehnt der Fahrer die Anfrage ab, so wird ebenfalls zu Systemzustand S5 übergegangen, jedoch die aktuelle Fahrstreckenempfehlung nicht durch die neue zweite Fahrstreckenempfehlung aktualisiert. Beantwortet der Fahrer die Anfrage nicht, so wird nach Ablauf der vorbestimmten ersten Zeitdauer TO1 unter Beibehaltung der zuletzt verwendeten zweiten Fahrstreckenempfehlung zu Systemzustand S5 übergegangen. Weicht der Fahrer für eine Anzahl von aufeinanderfolgenden Malen von der aktuellen Fahrstreckenempfehlung ab (Bedingung „4“ erfüllt), so wird zu Systemzustand S2 übergegangen. Andernfalls wird der Systemzustand S7 beibehalten.
-
10 zeigt die Bedingungen für den Übergang ausgehend von dem Systemzustand S8. Der Systemzustand S8 betrifft einen Zustand, bei dem Fahranweisungen gemäß der zweiten Fahrstreckenempfehlung angezeigt werden, aktiv nach einer aktualisierten Verkehrsinformation gesucht wird und aktiv nach dem Empfang der dritten Fahrstreckenempfehlung gesucht wird. Es wird keine Anfrage an den Benutzer ausgegeben.
-
Wird eine dritte Fahrstreckenempfehlung durch die Steuereinheit 21 empfangen (Bedingung „5“ erfüllt), so wird zu Systemzustand S9 übergegangen. Wird eine Verkehrsinformation empfangen (Bedingung „6“ erfüllt), so wird zu Systemzustand S7 übergegangen. Weicht der Fahrer für eine Anzahl von aufeinanderfolgenden Malen von der aktuellen Fahrstreckenempfehlung ab (Bedingung „4“ erfüllt), so wird zu Systemzustand S0 übergegangen. Andernfalls wird der Systemzustand S8 beibehalten.
-
In 11 sind Bedingungen für den Übergang ausgehend von dem Systemzustand S9 dargestellt. Systemzustand S9 betrifft einen Systemzustand, bei dem Fahranweisungen gemäß der aktuellen zweiten Fahrstreckenempfehlung angezeigt werden, nicht nach dem Empfang einer Verkehrsinformation gesucht wird, sondern lediglich nach Empfang einer dritten Fahrstreckenempfehlung gesucht wird. Es wird eine Anfrage an den Benutzer zur Änderung der aktuellen Fahrstreckenempfehlung als die vorhandene dritte Fahrstreckenempfehlung anfragt.
-
Akzeptiert der Fahrer die Anfrage (Bedingung "1" erfüllt), so wird zu Systemzustand S3 übergegangen. Lehnt der Fahrer die Anfrage ab (Bedingung "2" erfüllt), so wird zu Systemzustand S5 übergegangen. Ebenfalls wird zu Systemzustand S5 übergegangen, wenn nach Ablauf der vorbestimmten ersten Zeitdauer TO1 keine Benutzereingabe erfolgt ist. Weicht der Fahrer für eine Anzahl von aufeinanderfolgenden Malen von der aktuellen Fahrstreckenempfehlung ab (Bedingung „4“ erfüllt), so wird zu Systemzustand S1 übergegangen. Andernfalls wird der Systemzustand S9 beibehalten.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Navigationssystem
- 21
- Steuereinheit
- 22
- Benutzerschnittstelle
- 23
- Navigationsempfänger
- 24
- Kartenspeicher
- 25
- Kommunikationsschnittstelle
- 26
- Radioempfänger
- 3
- Zentraleinheit
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102013211980 A1 [0002]
- US 5610821 A1 [0003]
