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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen von Wäsche, wobei die Wäsche eine Vielzahl von Wäschestücken umfasst, die durch ein Fördersystem sequentiell und einzeln transportiert werden. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Erkennen von Wäsche, wobei die Vorrichtung an einem Fördersystem für Wäsche anordenbar ist und das Fördersystem ausgestaltet ist, die Wäschetücke einzeln und sequentiell zu fördern.
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Solche Verfahren und Vorrichtungen kommen in größeren Wäschereien und Reinigungen zum Einsatz, in denen die Wäsche aus verschiedenen Quellen, z. B. von verschiedenen Kunden, angeliefert und gewaschen wird. Speziell die Wäschestücke von Mietwäsche sind heute mit RFID-Tags ausgestattet, die z. B. das Verfolgen der Wäsche auf ihrem Weg von der Quelle, also vom Kunden, zur Wäscherei und wieder zurück zur Quelle, ermöglichen und die Bearbeitung dieser Wäschestücke in der Wäscherei steuern. Hierzu werden die RFID-Tags in der Wäscherei bei Eingang der Wäsche, die sich in üblicherweise in geschlossenen Container befindet, durch Auslesegeräte erfasst, und die ausgelesenen Daten zur Verarbeitung weitergeleitet.
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Hierbei tritt häufig das Problem auf, dass Wäsche angeliefert wird, bei der einzelne Wäschestücke keinen oder einen defekten RFID-Tag aufweisen. Ursachen hierfür können Fehlwürfe beim Zusammenstellen der Wäsche an der Quelle, technische Defekte einzelner RFID-Tags oder Verlust der RFID-Tags sein. Auch kommt es vor, dass die Wäsche innerhalb des Containers nicht zu 100% korrekt gelesen werden kann. Gründe hierfür sind Verschmutzung, Feuchtigkeit und auch die Pulkerfassung. Üblicherweise fällt dies aber nicht weiter auf, und diese Wäschestücke werden einfach mit den übrigen Wäschestücken der Wäsche, mit denen sie angeliefert werden, bearbeitet. Problematisch hierbei ist z. B., wenn das Wäschestück ohne den RFID-Tag anders zu bearbeiten ist als übrigen Wäschestücke des Containers, weil es sich z. B. um einen Fehlwurf in den Container handelt. Dann könnte dieses einzelne Wäschestück beschädigt werden. Eine 100%ige Gewährleistung für eine Wareneingangs- und Ausgangserfassung im Sinne der Gesetzmäßigkeit und Nachweiserfassung gegenüber dem Kunden ist somit nicht gegeben.
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In
DE 10 2014 201 301 A1 werden eine Fördervorrichtung und ein Verfahren zum automatisierten Fördern von Einzelwaren beschrieben. Ziel ist die vereinfachte Identifikation der Einzelwaren. Hierzu werden die Einzelwaren über eine Fördereinheit mit mehreren Mitnehmern vereinzelt und sequentiell einer Messstrecke mit mehreren RFID-Auslesegeräten zugeführt. Durch Einstellen eines Mindestabstandes zwischen zwei Mitnehmern werden die RFID Transponder an den Wäschestücken zuverlässig ausgelesen.
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In
DE 20 2010 017 808 U1 wird die Identifizierung und/oder Lieferungsverfolgung von in Sendungen zusammengefassten Objekten beschrieben. Ziel ist die Erfassung einer Vielzahl von zu einer größeren Einheit (Sendung) zusammengefassten Objekten. Hierzu wird der Inhalt einer Sendung mittels eines RFID-Lesegerätes erfasst, wobei das RFID-Lesegerät bei Eintritt der Sendung in einen Messbereich eingeschaltet wird und bei Verlassen des Messbereichs durch die Sendung in einen Ruhemodus versetzt wird.
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Aufgabe ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art weiterzuentwickeln, welche die genannten Nachteile zumindest teilweise beseitigen.
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Diese Aufgabe wird durch das Verfahren bzw. die Vorrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Auf diese Weise wird gewährleistet, dass jedes Wäschestück für sich auf das Vorhandensein eines RFID-Tag untersucht wird. Der gerade gelesene RFID-Tag kann also einem einzigen, bestimmten Wäschestück zugeordnet werden. Es kann also auch festgestellt werden, ob ein Wäschestück einen RFID-Tag, einen defekten RFID-Tag oder gar keinen RFID-Tag aufweist. Des Weiteren können die Wäschestücke so auch gezählt werden.
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Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen
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1 ein Schema der Wäscheverfolgung zwischen Kunde und Wäscherei mittels RFID-Tags, und
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2 schematisch einen Ausschnitt der Vorrichtung in Seitenansicht und in Draufsicht schräg von oben.
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Das Schema gemäß 1 gibt einen Überblick über die Wäscheverfolgung zwischen Kunde und Wäscherei mittels verschiedener Funktechniken. Die einzelnen Wäschestücke und auch der Transportcontainer sind mit RFID-Tags versehen, welche Daten enthalten, die das Wäschestück und/oder die Charge identifizierbar und/oder dem Kunden zuordenbar machen.
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Bei Abholung der Wäsche beim Kunden wird die Wäsche z. B. im Transportcontainer durch dort angebrachte RFID-Lesegeräte erfasst. Die erfassten Daten werden, vorteilhafterweise zusammen mit Standortdaten der Wäsche, die GPS-unterstützt ermittelt werden, an ein Rechenzentrum übermittelt, etwa per Mobilfunk oder Festnetz. Die Standortdaten können während des Transports zur Wäscherei permanent aktualisiert und (z. B. per Mobilfunk) an das Rechenzentrum übertragen werden. Dann ist zu jedem Zeitpunkt ermittelbar, wo sich die Wäsche gerade befindet. Bei Anlieferung in der Wäscherei wird die Wäsche im Rahmen des Wäschereiprozesses wiederum mittels RFID-Lesegeräten erfasst, und zwar wie oben beschrieben z. B. pulkmäßig im ganzen Container.
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Nach dem Wareneingang wird die Wäsche den Bearbeitungsstationen, z. B. Waschmaschine, zugeführt. Nach dem Waschen oder Reinigen wird die dann saubere Wäsche auf der ”Reinseite” der Wäscherei in weiteren Bearbeitungsstationen nachbearbeitet, z. B. getrocknet, gemangelt und zusammengelegt. Mangeln und Zusammenlegen erfolgt für jedes Wäschestück einzeln. Hierzu werden die Wäschestücke mittels eines Fördersystems zu der jeweiligen Bearbeitungsstation transportiert.
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Für den Transport zurück zum Kunden kann der für die Anlieferung beschriebene Datenerfassungsprozess sinngemäß nochmals durchlaufen werden.
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Die erfassten Wäsche-Daten können mit Energiedaten der Bearbeitungsprozesse und der Leistungsdaten der beteiligten Mitarbeiter kombiniert werden. Wie eingangs dargelegt, ergibt diese Art der Erfassung kein 100%ig korrekten Überblick über die angelieferte Wäsche, was zu den geschilderten Problemen führen kann. Daher sieht die Erfindung eine bessere Erkennung der Wäsche vor. Diese Erfassung ist bevorzugt auf der Reinseite der Wäscherei angeordnet.
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2 zeigt schematisch einen Ausschnitt der Vorrichtung zum Erkennen von Wäsche etwa bei einem Fördersystem 4 für eine Wäschemangel gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Bei der Wäsche kann es sich um Flachwäsche (z. B. Bettlaken) handeln, die nach dem Waschen zu mangeln ist. Die Wäsche umfasst eine Vielzahl von Wäschestücken. Diese Wäschestücke werden der Wäschemangel (nicht gezeigt) mittels eines Fördersystems 4 zugeführt. Die Wäschestücke weisen in der Regel jeweils RFID-Tags auf, die Informationen beinhalten, welche für die Wäschestücke kennzeichnend sind. Über diese Informationen kann z. B. die Bearbeitung der jeweiligen Wäschestücke gesteuert werden.
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Die Vorrichtung ist also an einem Fördersystem 4 für Wäsche anordenbar, wobei das Fördersystem 4 ausgestaltet ist, die Wäschetücke einzeln und sequentiell zu fördern. Die Vorrichtung weist eine Messeinrichtung 2 auf, die einen vordefinierten Erfassungsbereich aufweist und ausgestaltet ist zum Feststellen, dass ein Wäschestück in den Erfassungsbereich der Messeinrichtung 2 eintritt, und zum Feststellen, dass das Wäschestück den Erfassungsbereich verlässt. Des Weiteren umfasst die Vorrichtung eine Anzahl von RFID-Auslesegeräten 3 zum Überprüfen, ob das Wäschestück einen RFID-Tag aufweist. Die Messeinrichtung 2 ist ferner ausgestaltet, die Anzahl von RFID-Auslesegeräten 3 zu aktivieren, wenn das Wäschestück den Erfassungsbereich eintritt, und zu deaktivieren, wenn das Wäschestück den Erfassungsbereich verlässt. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass jedes Wäschestück für sich auf das Vorhandensein eines RFID-Tag untersucht wird. Der gerade überprüfte RFID-Tag kann also einem einzigen, bestimmten Wäschestück zugeordnet werden. Es kann also auch festgestellt werden, ob ein Wäschestück einen RFID-Tag, einen defekten RFID-Tag oder gar keinen RFID-Tag aufweist. Des Weiteren können die Wäschestücke so auch gezählt werden.
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Die RFID-Auslesegeräte sind so angeordnet, dass sie, wenn sich das Wäschestück im Erfassungsbereich befindet, den RFID-Tag detektieren bzw. auslesen können. Indem die RFID-Auslesegeräte nur aktiviert werden, wenn das Wäschestück innerhalb des Erfassungsbereichs ist, werden Fehldetektionen und Mehrfachdetektionen ein und desselben RFID-Tags vermieden.
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Die Vorrichtung hat weiter eine Anzahl von optischen Sensoren oder Reflexionssensoren 5, 6 zum Detektieren, ob das Wäschestück in den Erfassungsbereich der Messeinrichtung 2 eintritt bzw. den Erfassungsbereich verlässt. Hierbei sind die optischen oder Reflexionssensoren 5 in Laufrichtung der Wäsche am Beginn der Messeinrichtung angeordnet. Die Sensoren 5, 6 definieren einen Erfassungsbereich der Messeinrichtung 2. Sie detektieren also, wenn ein Wäschestück in den Erfassungsbereich der Messeinrichtung 2 eintritt und wenn es aus dem Erfassungsbereich austritt. Die optischen oder Reflexionssensoren 6 sind in Laurichtung der Wäsche am Ende der Vorrichtung angeordnet, sie detektieren also, wenn das Wäschestück den Erfassungsbereich der Messeinrichtung 2 wieder verlässt.
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Die Messeinrichtung 2 ist weiter ausgestaltet, ein Signal zu erzeugen, wenn die Überprüfung ergibt, dass das Wäschestück keinen RFID-Tag, einen defekten RFID-Tag oder nicht den ”falschen” RFID-TAG (z. B. bei einem Stück Fremdwäsche) aufweist.
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Mittels des Signals wird veranlasst, dass das Wäschestück ohne oder mit defektem/falschen RFID-Tag ausgesondert wird. Dies kann manuell oder automatisch erfolgen. Das betreffende Wäschestück kann dann je nach Anforderung getrennt bearbeitet werden. Ein ”falscher” RFID-Tag kann also ein Wäschestück aus einer anderen Charge bezeichnen.
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Der vordefinierte Erfassungsbereich kann auch mit einer Abschirmung gegen einen Bereich außerhalb des Erfassungsbereiches bestimmt sein. Die Abschirmung wirkt auf elektromagnetische Strahlung. Dann können Detektionsfehler aufgrund von Mehrfacherfassungen, von RFID-Tags von Wäschestücken außerhalb des Erfassungsbereiches und von Stör-Funkquellen vermieden werden.
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Die Vorrichtung erstreckt sich in ihrer Länge über die Breite der Fördereinrichtung 4, so dass sie die Wäschezufuhr vollständig erfasst. Die Anzahl von Sensoren, z. B. optischen oder Reflexionssensoren 5 ist über die Länge der Vorrichtung auf der vorderen Kante der Vorrichtung verteilt, derart, dass kein Wäschestück die Einrichtung 2 passieren kann, ohne von zumindest einem der optischen oder Reflexionssensoren 5 detektiert zu werden. In gleicher Weise ist die Anzahl von optischen der Reflexionssensoren 6 über die Länge der Vorrichtung 2 auf der hinteren Kante verteilt, derart, dass kein Wäschestück die Vorrichtung verlassen kann, ohne von zumindest einem der Reflexionssensoren 6 detektiert zu werden. Als optische Sensoren 5, 6 kommen auch Kameras infrage, wobei dann bildverarbeitende Methoden zum Einsatz kommen.
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Ebenfalls über die Länge der Vorrichtung ist die Anzahl von RFID-Empfangseinrichtungen 3 verteilt, um jedes Wäschestück auf die Existenz eines RFID-Tag untersuchen. Auch hier ist gewährleistet, dass kein Wäschestück den Erfassungsbereich durchtritt, ohne von zumindest einer der RFID-Empfangseinrichtungen 3 erfasst zu werden. Die Empfangseinrichtungen sind aber nur für diejenige Zeitspanne aktiviert, innerhalb welcher sich ein Wäschestück in dem Erfassungsbereich befindet. Dies ist eben durch die optischen oder Reflexionssensoren 5 und 6 gewährleistet.
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Die Vorrichtung weist z. B. ein U-förmiges Profil auf, wobei das U in Richtung der vorbeigeführten Wäschestücke geöffnet ist. Die Anzahl der RFID-Empfangseinrichtungen 3 ist über den Steg des U-Profils verteilt, die Sensoren 5 sind am freien Ende des einen Schenkels des U-Profils, die Sensoren 6 am freien Ende des anderen Schenkels des U-Profils angeordnet. Die Schenkel können zugleich die Abschirmung der RFID-Empfangseinrichtungen darstellen.
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Beim Verfahren zum Erkennen von Wäsche, wobei die Wäsche eine Vielzahl von Wäschestücken umfasst, wobei die Wäschestücke durch ein Fördersystem sequentiell und einzeln transportiert werden, wird die Wäsche an einer Messeinrichtung 2 vorbeigeführt, die einen vordefinierten Erfassungsbereich aufweist, wobei, wenn detektiert wird, dass ein Wäschestück in den Erfassungsbereich der Messeinrichtung 2 eintritt, eine Anzahl von RFID-Auslesegeräten 3 aktiviert wird, mittels derer überprüft wird, ob das Wäschestück einen RFID-Tag aufweist, und wobei, wenn das Wäschestück den Erfassungsbereich verlässt, die Anzahl von RFID-Auslesegeräten 3 deaktiviert wird.