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Die Erfindung betrifft eine Holzkohlkammer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und einen Grill nach dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
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Aus dem Stand der Technik ist bspw. aus der
DE 20 2016 100 495 U1 ein Grill, insbesondere ein Tischgrill bekannt, in dem eine Holzkohlekammer angeordnet ist, die über eine unter ihr angeordnete Ventilatorvorrichtung mit Luft angeheizt werden kann. Die Holzkohlekammer ist zylinderförmig ausgebildet und mit einer Abdeckung verschließbar. Zudem kann die Holzkohlekammer, bevor der Grill angezündet wird, vollständig entnommen und mit Holzkohle befühlt werden, wozu die Abdeckung sodann von der zylindrischen Holzkohlekammer entfernt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Holzkohlekammer bzw. einen Grill bereitstellen zu können, bei der bzw. bei dem die Gefahr, sich bei der Handhabung zu verschmutzen, verringert werden kann, wobei insbesondere aber auch das Verletzungsrisiko geringer ausfällt.
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Die Aufgabe wird, ausgehend von einer Holzkohlekammer bzw. einem Grill der eingangs genannten Art, durch die kennzeichnenden Merkmal der Ansprüche 1 bzw. 11 gelöst.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich. Die erfindungsgemäße Holzkohlekammer ist zunächst zur Aufnahme von Holzkohle und zur Anordnung in einem Grill gedacht, das heißt sie kann in den Grill, insbesondere einen Tischgrill platziert werden, um dort als Wärmequelle zu dienen. Die Holzkohlekammer selbst weist einen Aufnahmeraum zur Aufnahme der Holzkohle auf, der seitlich zumindest teilweise von einer Wandung und zumindest teilweise von einem Boden begrenzt ist. Wandung und/oder Boden weisen wenigstens einen Durchlass auf, der entweder zur Luftzufuhr genutzt werden kann, durch den aber auch erwärmte Luft strömen kann, um letzten Endes den Grill bzw. das Grillgut bzw. de Rost zu erwärmen. Darüber hinaus kann auch Wärmestrahlung durch den bzw. die Durchlass bzw. Durchlässe hindurchdringen, um so den Rost, das Grillgut bzw. den Grill zu erwärmen. Eine derartige Wandung oder ein derartiger Boden können auch mit einer Vielzahl von Löchern ausgebildet sein, insbesondere durch einen Lochblech gebildet werden.
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Die erfindungsgemäße Holzkohlekammer zeichnet sich dadurch aus, dass ein Griff zur Handhabung der Holzkohlekammer vorgesehen ist. Dieser Griff kann insbesondere zwei Vorteile bieten: Zum einen kann er dazu genutzt werden, die Holzkohlekammer zu handhaben, insbesondere wenn man Holzkohle schöpfen möchte, ohne dass die Hände dabei zu sehr verschmutzt werden. Die Holzkohlekammer selbst ist in direktem Kontakt mit dem Brennmaterial und wird daher meistens mit Ascheresten, Kohlestaub oder dergleichen verschmutzt sein, bis sie gereinigt wird. Nicht so stark von dieser Verschmutzung betroffen ist jedoch der Griff, sodass dieser zu einer sauberen Handhabung der Holzkohlekammer verwendet werden kann.
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Darüber hinaus kann die Wärme über den Griff besser abgeführt werden bzw. ist der Griff nicht so stark von der Erwärmung der Holzkohlekammer betroffen. Zwar hängt dies von den Wärmeleiteigenschaften des Griffs ab, aber auch dann, wenn z. B. die Holzkohlekammer erkaltet, kann der Griff in der Regel zu einem früheren Zeitpunkt mit der Hand gegriffen werden als die Holzkohlekammer unmittelbar. Dies hängt insbesondere davon ab, ob der Griff aus einem Metall besteht und/oder eine Wärmeisolierung umfasst.
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Der Griff kann in vorteilhafterweise unmittelbar an der Wandung der Holzkohlekammer angeordnet sein, sodass diese stabil mit dem Griff gehaltert werden kann.
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Wie bereits oben erwähnt kann der Griff eine Wärmeisolierung aufweisen, sodass ggf. auch an den Griff gefasst werden kann, wenn die Holzkohlekammer noch vergleichsweise heiß ist. Insbesondere kann ein solcher Wärmeschutz bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung auch an der Wandung, gegenüber dem Griff angeordnet sein, sodass die Hand nicht erhitzter Luft oder Wärmestrahlung ausgesetzt ist.
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Der Griff kann grundsätzlich als geschlossener Griff bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ausgebildet sein, was den Vorteil besitzt, der Griff, wenn er von einer Hand ergriffen wird, einen stabileren Sitz ermöglicht und ein Abrutschen nicht so leicht stattfinden kann. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann der Griff jedoch nach oben offen ausgebildet sein, sodass eine Person, die von oben in das Innere des Grills eingreift, den Griff gut greifen kann, ohne seitlich auszuweichen und in die Grifföffnung eingreifen zu müssen.
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Die Holzkohle kann bei der Holzkohlekammer insbesondere an der vom Boden abgewandten Seite eingeführt werden. Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil diese Seite auch bei der Anbringung im Grill nach oben steht und somit die seitliche Wandung eine Barriere bildet, dass die (glühende) Holzkohle nicht seitlich herausfällt. Hierdurch kann die Handhabung wesentlich vereinfacht werden. Insbesondere ist es aber auch denkbar, dass der Boden herausnehmbar ausgebildet ist und bei dieser Ausführungsform der Erfindung die Holzkohle gewissermaßen durch eine Öffnung im Boden eingefüllt wird. Der Boden kann somit nachträglich installiert werden. Denkbar ist auch, dass als Boden z. B. die Anzündschale dient. Diese kann ggf. auch über einen Bajonett-Verschluss mit der Holzkohlekammer verrasten. Denkbar ist auch, dass ein separater Boden, insbesondere über einen Bajonett-Verschluss, mit der Holzkohlekammer verrastet. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass auch dann, wenn der Grill umfällt oder verkippt wird, keine Holzkohle oben aus der Holzkohlekammer herausfallen kann, weil die Holzkohlekammer nach oben hin geschlossen ist und keinen Deckel besitzt. Ist der Boden wiederum fest mit der Holzkohlekammer verbunden, kann auch nach unten keine Holzkohle ausdringen. Hierdurch wird somit ein besonders hohes Maß an Sicherheit gewährleistet. Für eine Bedienperson ermöglicht in diesem Fall der Griff wiederum, dass die Handhabung bei dieser Ausführungsform der Erfindung genauso einfach stattfinden kann wie bei einer Variante der Erfindung, bei der die obere Öffnung zu Einfüllen der Kohle geöffnet ist.
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Der Griff kann bei einer Weiterbildung der Erfindung auch abnehmbar ausgebildet sein. Diese Maßnahme bietet den Vorteil, dass der Griff nicht während des Betriebs des Grill innerhalb der Mittelschale verbleibt uns sich unnötig erwärmt bzw. die Hitze zum Teil abschirmt.
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Dementsprechend zeichnet dich der erfindungsgemäße Grill, der vorteilhafterweise insbesondere als Tischgrill ausgebildet sein kann, sich dadurch aus, dass eine erfindungsgemäße Holzkohlekammer bzw. ein Ausführungsbeispiel der Erfindung verwendet wird, mit dem die bereits genannten Vorteile erzielt werden können. Entsprechend der Erfindung umfasst der Grill zunächst einen Gehäusekörper, eine darin einsetzbare Mittelschale sowie wiederum eine in der Mittelschale anordenbare Anzündschale auf welcher bzw. in welcher die Holzkohlekammer einsetzbar ist.
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Ausführungsbeispiel:
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachstehend unter Angabe weiterer Einzelheiten und Vorteile näher erläutert. Im Einzelnen zeigt:
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1: eine schematische Darstellung einer Anordnung in Explosionsdarstellung von Grillkomponenten einschließlich einer Auflagevorrichtung,
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2: eine Explosionsdarstellung des Grills, sowie
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3: eine schematische Darstellung des zusammengesetzten Grills.
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1 zeigt eine Darstellung von Grillkomponenten, wobei die Auflagevorrichtung 3 einen ersten Schild 33, einen Rost R und einen zweiten Schild 22 umfasst. Der Rost R umfasst mehrere parallel angeordnete Querstäbe QS. Am Außenrand des Rostes R ist ein Geländer 32 angebracht. Dieses Geländer 32 kann im kalten Zustand zur Handhabung und zum Angreifen an den Rost verwendet werden, es kann aber auch dazu dienen, dass Grillgut, insbesondere Würste, nicht versehentlich seitlich vom Rost R herunterrollen. Der erste Schild 33 ist mit einem Gewinde G ausgestatten, neben dem Luft und Wärmestrahl Durchlässen 121 umfasst der zweite Schild 22 auch eine mittige Bohrung 222 so dass das Gewinde G durch diese Bohrung 222 im zusammengesetzten Zustand durchgesteckt werden kann. Von unten können sodann das erste Schild 33 und das zweite Schild 22 von einer Mutter M gegeneinander verspannt werden.
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Unter dieser Anordnung aus erstem Schild 33 und zweitem Schild 22 liegt die Holzkohlekammer 21. Diese weist eine Wandung 211 auf, die aus einem Lochblech gefertigt ist und eine Vielzahl an Durchlässen aufweist, durch die Wärmestrahlung seitlich nach außen dringen kann. Im unteren Bereich besitzt die Holkohlekammer 21 einen Boden 141 (in 1 nicht dargestellt) mit dem sie sich auf eine Anzündschale 23 abstützen kann. Diese Anzündschale 23 wird später über die Füße 232 auf einer Mittelschale 5 abgestützt. Darüber hinaus weist die Holzkohlekammer 21 einen Griff GR auf, der wiederum einen Verbindungsabschnitt VA und einen Griffabschnitt GA aufweist. An den Griffabschnitt GA kann eine Person angreifen.
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Der Griffabschnitt GA ist über den Verbindungsabschnitt VA mit der Wandung 211 der Holzkohlekammer 21 verbunden. Im oberen Bereich, der dem Boden der Holzkohlekammer abgewandt ist, ist durch den Griff GR im Bereich OE offen ausgebildet, sodass man mit der Hand von oben hineingreifen und den Griffabschnitt GA ergreifen kann.
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Auch die Holzkohlekammer 21 selbst weist eine Öffnung 212 auf, die nach oben hin in Richtung Rost R gerichtet ist. Der zweite Schild 22 ist so ausgebildet, dass er diese Öffnung 212 nach oben hin abdeckt. Er kann dabei auf dem Rand der Wandung 211 aufliegen, was jedoch nicht zwingend erforderlich ist. Der zweite Schild 22 kann auch oberhalb des Randes frei über der Holzkohlekammer 21 schweben, bzw. mit Abstand zur Holzkohlekammer angeordnet werden. Erwärmte Luft kann aus dem Inneren der Holzkohlekammer 21 nach oben durch die Durchlässe 121 aufsteigen; ferner kann Wärmestrahlung hindurchtreten. Diese trifft dann auf den ersten Schild 33. Der erste Schild 33 wird dadurch erwärmt und kann zum Grillen als Auflagefläche für das Grillgut genutzt werden.
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Darüber hinaus fängt der erste Schild 33 von Grillgut herabtropfendes Fett ab und verhindert, dass dieses in die Holzkohlekammer 21 eindringt und dort verbrennt und somit Schadstoffe erzeugen kann. Auch heiße Aschepartikel, die aus dem Inneren der Holzkohlekammer 21 aufsteigen, können in vorteilhafter Weise durch den zweiten Schild 22 oder den ersten Schild 33 abgefangen werden.
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2 zeigt eine Explosionsdarstellung des gesamten Gebildes BBQ: Der Gehäusekörper 1 weist Ausnehmungen, die schlitzartig angeordnet sind, auf sowie des weiteren Schnapphake 31 mit denen die Auflagevorrichtung 3 gehalten werden kann, sodass auch dann, wenn der gesamte Grill BBQ umfällt, sich die Auflagevorrichtung 3 nicht vom Gehäusekörper 1 löst. Im unteren Bereich des Gehäusekörpers ist eine Belüftungsvorrichtung 4 vorgesehen, welche herausnehmbar ausgebildet ist. Dieser umfasst einen Ventilator der Luft über den Luftkanal 41 in das Innere des Gehäuse 1 einblasen kann. Dadurch, dass die Luftzufuhrvorrichtung 4 abnehmbar ausgebildet ist, kann diese auch für andere Zwecke, z. B. als einfacher Ventilator eingesetzt werden. In den Gehäusekörper 1 wird eine Mittelschale 5 eingesetzt. Diese Mittelschale 5 dient zur Sammlung der Wärme, die von der Holzkohlekamme r21 erzeugt wird.
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Die Mittelschale 5 wiederum besitzt eine Öffnung, durch die der Luftkanal 41 geführt wird (in 2 nicht weiter dargestellt). In die Mittelschale 5 wiederum wird die Holzkohlekammer 21 auf die Anzündschale 23 gesetzt. Die Anzündschale 23 wiederum besitzt zu diesem Zweck Füße 232, um so einen gewissen Abstand zur Mittelschale 5 zu erhalten, da die Anzündschale wiederum durch die direkt über ihr angeordnete Holzkohlekammer 21 sehr heiß werden kann. Daher hilft dieser Abstand, dass die Mittelschale 5 nicht lokal sehr stark erhitzt wird.
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Die Holzkohlekammer 21 besitzt eine Wandlung 211, die wiederum mit Löchern versehen ist. Die im Innenraum der Holzkohlekammer 21 bevorratete Holzkohle kann zum Glühen gebracht werden, und deren Wärmestrahlung dringt durch die Löcher nach außen und wird in der Mittelschale 5 gesammelt bzw. reflektiert und gelangt somit nach oben in Richtung Auflagevorrichtung 3, sodass hier auch entsprechend das Grillgut möglichst homogen erwärmt werden kann. Der Boden 241 der Holzkohlekammer 21 ist abnehmbar und mit Durchlässen ausgebildet. Die Luft, die durch den Lufteinlass 41 in Richtung Holzkohlekammer 21 geleitet wird, gelangt durch die Durchführung 231 und verteilt sich unterhalb des Bodes 241. Da der Boden 241 mit einer Vielzahl an Löchern, verteilt über die gesamte Oberfläche ausgestattet ist, kann die Luft einigermaßen homogen in das Innere der Holzkohlekammer 21 gelangen und somit für eine gleichmäßige Erhitzung der Holzkohle sorgen.
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Die Auflagevorrichtung 3 stützt sich in der Mittelschale 5 durch sogenannte Winkelhebel 34 ab, damit der Rost R bzw. die Auflagevorrichtung 3 nicht seitlich verrutschen.
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Wie bereits im Zusammenhang mit 1 erläutert, kann die Holzkohlekammer 21 erwärmte Luft durch die Löcher 221 im zweiten Schild 22 hindurchdringen. Gleiches gilt für die Wärmestrahlung. Unmittelbar oberhalb des zweiten Schildes befindet sich das zweite Schild, das keine Öffnungen bzw. Durchlässe aufweist. Dieses erste Schild 33 dient dazu, zum einen Fett abzufangen, zum anderen eine relativ homogene Erwärmungsfläche bereitzustellen sowie ferner, den direkten Zugang zur Holzkohlekammer abzuschirmen. Diese zuletzt genannte Funktion nehmen somit sowohl der ersten Schild 33 als auch der zweiten Schild 22 war.
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3 zeigt den zusammengesetzten Grill BBQ mit dem Gehäusekörper 1, der Ventilationsvorrichtung 4 und der Auflagevorrichtung 3, welche durch Schnellrastmittel 31 am Gehäusekörper 1 gehalten wird. Die Drehzahlreglung an der Ventilationsvorrichtung 4 ist über den Drehknopf 42 regelbar. Es ist auch denkbar, eine USB-Anschluss 45 vorzusehen, um etwaige Akkus in der Ventilationsvorrichtung 4 zu laden oder ggf. auch zu kontrollieren (zu steuern oder zu regeln).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202016100495 U1 [0002]