-
Die Erfindung betrifft einen Staubsauger zum Reinigen von Oberflächen mit einem im Gehäuse des Staubsaugers aufgenommenen Schmutzbehälter, der über einen Filter und ein rohrförmiges Leitungssystem an eine Einlass- und/oder Staubsaugerdüse angeschlossen ist und der Schmutzbehälter über eine Auslassöffnung gefilterte Luft abgibt.
-
Es ist bereits allgemein ein Staubsauger zum Reinigen von Oberflächen mit einem im Gehäuse des Staubsaugers aufgenommenen Schmutzbehälter bekannt, der über einen Filter und ein rohrförmiges Leitungssystem an eine Staubsaugerdüse angeschlossen ist, wobei der Schmutzbehälter über eine Auslassöffnung gefilterte Luft in die Umgebungsluft abgibt und dabei kleine Staubpartikel wieder nach Außen trägt, die sich dann wieder auf Oberflächen von Möbeln und Böden absetzen. Der Luftstrom wird direkt in den luftdurchlässigen Schutz-Beutel geleitet. Der Beutel erfüllt gleichzeitig zwei Funktionen. Er filtert die Luft und sammelt auch den Staub. Gebräuchlich sind Beutel aus mehrlagigen Papierfiltern unterschiedlicher Körnung oder Vliesstoff-Beutel. Diese Beutel sind, wie bereits erwähnt unzureichend.
-
Gewöhnlich durchströmt die Luft nach dem Beutel einen weiteren Filter, der feineren Staub abscheidet. Vor dem Motor sitzt ein Grobfilter, der Motor und Gebläse schützt. Falls in den Beutel durch das Einsaugen scharfe Gegenstände eindringen, werden diese durch den Grobfilter zurückgehalten. Im Abluftbereich findet man in der Regel einen Mikrofilter, der auch den feinen Kohleabrieb der Kohlebürsten des Motors festhält. In Deutschland werden nach Branchenschätzungen etwa 220 Millionen Euro pro Jahr für Staubsaugerbeutel ausgegeben. Die Fertigungskosten liegen bei etwa 10 bis 20 Cent. Dabei gibt es in Deutschland über 1.200 verschiedene Beuteltypen. Die bekannten Filter eignen sich aber nicht, um Mikrostaub zurückzuhalten.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde den Staubsauger zum Reinigen von Oberflächen derart auszubilden, dass auch kleinste Staubpartikel nicht in die Umgebungsluft abgegeben werden.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die gefilterte Luft über ein zweites Leitungssystem wieder in den Schmutzbehälter zurückgeführt wird und/oder an einen zweiten als Druckbehälter ausgebildeten Behälter angeschlossen ist, der bei Erreichen eines einstellbaren Drucks doppelt gefilterte Luft nach außen in die Umgebung abgibt. Hierdurch wird auf einfache Weise sichergestellt, dass alle oder zumindest im wesentlichen alle Staubpartikel im Schmutzbehälter zurückgehalten werden, da über die Auslassöffnung im Schmutzbehälter der austretende Luftstrom wieder zur Einlassdüse oder Staubsaugerdüse zurückgeführt wird und dann erneut über den Filter in den Schmutzbehälter gelangt. Hierdurch wird die anfangs mit Staub-Partikeln angereicherte Luft mehrmals gereinigt. Da die Luft jedoch nicht mehr nach Außen in die Umgebungsluft gelangt, können auch keine im Schmutzbehälter enthaltenen Staubpartikel in die Umgebungsluft gelangen. Nach einer bestimmten Laufzeit des Staubsaugers steigt der Druck im System an, da immer mehr Luft neu angesagt wird und in den Schmutzbehälter gelangt. Hierdurch steigt der Druck im System allmählich an. Damit das System nicht beschädigt wird oder der Schmutzbehälter platzt, wird der Motor des Staubsaugers bei Erreichen eines kritischen Drucks abgeschaltet. Danach kann der Schmutzbehälter gelehrt und erneut eingesetzt werden. Nach einem anderen Ausführungsbeispiel ist es aber auch möglich, dass bei Erreichen eines kritischen Drucks die gereinigte oder teilweise gereinigte Luft in einen zweiten Schmutzbehälter oder Druckbehälter mit Schmutzbehälter abgegeben wird. Ein zweiter Schmutzbehälter ist mit einem derart feinen Mikrofilter ausgestattet, dass sichergestellt wird, dass extrem saubere bzw. von Staubpartikeln befreite Luft aus dem zweiten Behälter in die Umgebungsluft abgegeben werden kann. Ferner ist es möglich, im Luftstrom der Luft einen Sensor vorzusehen, der die Reinheit der Luft detektiert und nur dann Luft nach außen abgibt, wenn ein gewünschter Reinigungswert ermittelt worden ist.
-
Hierzu ist es vorteilhaft, dass das zweite Leitungssystem in das erste Leitungssystem integriert ist, sodass man hierdurch eine platz- und kostensparende Anordnung erhält, wobei die beiden mittel- oder unmittelbar miteinander verbunden sind und in etwa parallel zueinander verlaufen.
-
Eine zusätzliche Möglichkeit ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, dass das erste und zweite Leitungssystem aus zwei rohrförmigen Leitungen bestehen und die erste Leitung an die Einlassdüse angeschlossen ist und ungefilterte Luft mit Schmutzpartikeln mit Hilfe eines Motors ansaugt und über den Filter an den Schmutzbehälter abgibt, wobei die zweite Leitung an die Auslassöffnung des Schmutzbehälters und an die Einlass-Düse im Bereich einer Einlassöffnung angeschlossen ist.
-
Ferner ist es vorteilhaft, dass eine Auslassöffnung der zweiten Leitung im Bereich der Einlassöffnung der ersten Leitung angeschlossen ist. Auf diese Weise wird die eventuell noch nicht ausreichend gereinigte Luft nochmals über das Filtersystem dem Schmutzbehälter zur weiteren Reinigung zugeführt.
-
Vorteilhaft ist es auch, dass beide Leitungen des ersten und zweiten Leitungssystems fest mit der Einlassdüse verbunden sind.
-
Auch ist es von Vorteil, dass die Einlassdüse ein Gehäuseteil mit einer zur Oberfläche des abzusaugenden Teils vorgesehenen Saugöffnung aufweist, in deren Bereich die Einlassöffnung des ersten Leitungssystems und die Auslassöffnung des zweiten Leitungssystems münden.
-
Von besonderer Bedeutung ist für die vorliegende Erfindung, dass die Einlass-Düse oder Staubsaugerdüse, das erste und zweite Leitungssystem und der Schmutzbehälter ein geschlossenes Reinigungssystem bilden, aus dem die angesaugte ungefilterte Luft über einen Filter gereinigt und dann dem Schmutzbehälter zugeführt wird, aus dem die gereinigte Luft wieder zur Staubsaugerdüse zurückgeführt und dann erneut über das zweite Leitungssystem und den Filter zum Schmutzbehälter zurückgeführt wird, wobei bei Erreichen eines bestimmten Drucks im Schmutzbehälter der Motor des Staubsaugers, über den die Luft angesaugt wird, automatisch abschaltet oder die mehrmals gereinigte Luft über ein Überdruckventil nach außen zur Umgebungsluft abgibt.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert und in den Figuren dargestellt. Dabei zeigen:
-
1 einen Staubsauger zum Reinigen von Oberflächen mit einem im Gehäuse des Staubsaugers aufgenommenen Schmutzbehälter, der über einen Filter und ein rohrförmiges Leitungssystem an eine Einlass- und/oder Staubsaugerdüse angeschlossen ist;
-
2 eine Schnittdarstellung der oder Staubsaugerdüse;
-
3 die Staubsaugerdüse in der Ansicht von unten sowie die durch die Pfeile angegebene Rückströmung der teilweise gereinigten Luft.
-
In 1 ist ein Staubsauger 1 dargestellt, der zum Reinigen von Oberflächen dient und mit einem Gehäuse 2 ausgestattet ist, in dem ein Schmutzbehälter 3 aufgenommenen ist. Die Luft 19 wird mit Hilfe eines Elektromotors 18 über eine Staubsaugerdüse 6 angesaugt und über ein rohrförmiges erstes Leitungssystem 4 an eine Einlassöffnung 8 und dann über einen Filter geleitet und somit in einen Schmutzbehälter 3 abgegeben. Die gefilterte und nur teilweise gereinigte Luft 21 wird anschließend über eine Auslassöffnung 14 und ein zweites Leitungssystem 7 wieder in den Ansaugbereich der Staubsaugerdüse 6 zurückgeführt. Die zurückgeführte Luft 21, die in den Ansaugbereich der Staubsaugerdüse 6 gelangt, wird jetzt wieder mit Hilfe des Elektromotors 18 angesaugt und gelangt erneut über den Filter in den Schmutzbehälter 3. Dieser Arbeitsprozess kann mehrmals wiederholt werden bis fast sämtliche Schmutzpartikel aus der angesaugten Luft entfernt worden sind.
-
Beim Ansaugvorgang vermischt sich über die Staubsaugerdüse 6 neu angesaugte Luft mit der teilweise gereinigten Luft aus dem zweiten Leitungssystem 7. Die beiden zusammengeführten Luftströme gelangen über den Filter in den Schmutzbehälter 3.
-
Da durch die stets neu zugeführte Luft der Druck im System bzw. im Schmutzbehälter 3 ansteigt oder ansteigen kann, kann das System mit einem Drucksensor ausgestattet sein, der nach Erreichen eines kritischen Drucks den Elektromotor 18 abschaltet. Jetzt besteht die Möglichkeit, den Schmutzbehälter zu lehren.
-
Nach einem anderen, in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsbeispiel, kann bei Erreichen eines einstellbaren Drucks doppelt gefilterte oder mehrmals gereinigte Luft nach Erreichen eines kritischen Drucks nach außen in die Umgebungsluft abgegeben werden.
-
Nach dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das zweite Leitungssystem 7 in das erste Leitungssystem 4 platzsparend integriert, wobei die beiden Leitungssystem 4, 7 mittel- oder unmittelbar miteinander verbunden sind und/oder in etwa parallel zueinander verlaufen.
-
Ferner kann das erste und zweite Leitungssystem 4, 7 aus zwei rohrförmigen flexiblen Leitungen bestehen und die erste Leitung an die Einlassdüse 6 angeschlossen sein, die ungefilterte Luft mit Schmutzpartikeln mit Hilfe eines Motors ansaugt und über den Filter an den Schmutzbehälter 3 abgibt, wobei die zweite Leitung an die Auslassöffnung 14 des Schmutzbehälters 3 und an die Einlass-Düse 6 im Bereich einer Einlassöffnung 11 angeschlossen ist.
-
Eine Auslassöffnung 12 der zweiten Leitung 7 ist im Bereich der Einlassöffnung 6 der ersten Leitung 4 an die Staubsaugerdüse 6 angeschlossen, sodass sichergestellt ist, dass die zurückgeführte nur teilweise gereinigte Luft über den Filter 3 wiederholt gereinigt und dann in den Schmutzbehälter 3 geleitet wird. Die beiden Leitungen des ersten und zweiten Leitungssystems 4, 7 sind fest mit der Einlassdüse 6 verbunden. Hierzu weist die Einlassdüse 6 ein Gehäuseteil 13 mit einer zur Oberfläche 16 des abzusaugenden Teils vorgesehenen großflächigen Saugöffnung 15 auf, in deren Bereich die Einlassöffnung 6 des ersten Leitungssystems 4 und die Auslassöffnung 12 des zweiten Leitungssystems 7 mündet.
-
Insgesamt ist es für eine extrem gute Reinigung der Luft von Vorteil, dass die Einlass-Düse oder Staubsaugerdüse 6 das erste und zweite Leitungssystem 4, 7 und der Schmutzbehälter 3 ein geschlossenes Reinigungssystem bilden, aus dem die angesaugte ungefilterte Luft über einen Filter mehrmals gereinigt und dann dem Schmutzbehälter 3 zugeführt wird, aus dem die gereinigte Luft wieder zur Staubsaugerdüse 6 zurückgeführt und dann erneut über das zweite Leitungssystem 7 zum Schmutzbehälter 3, der ein Filter ist, zurückgeführt wird
-
Nach einem anderen nicht dargestellten Beispiel kann bei Erreichen eines bestimmten Drucks im Schmutzbehälter 3 der Motor des Staubsaugers 1, über den die Luft angesaugt wird, automatisch abschaltet oder die mehrmals gereinigte Luft über ein Überdruckventil nach außen zur Umgebungsluft abgegeben werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Staubsauger
- 2
- Gehäuse
- 3
- Schmutzbehälter
- 4
- 1. Leitungssystem
- 6
- Einlass-Düse, Staubsaugerdüse
- 7
- 2. Leitungssystem, Leitung
- 8
- Auslassöffnung
- 9
- Behälter, Druckbehälter
- 10
- Leitung
- 11
- Einlassöffnung, Düse
- 12
- Auslassöffnung
- 13
- Gehäuseteil
- 14
- Auslassöffnung
- 15
- Saugöffnung
- 16
- Oberfläche
- 18
- Elektromotor
- 19
- Luftströmung m ersten Leitungssystem
- 21
- Luftströmung m zweiten Leitungssystem