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Die Erfindung betrifft ein strangförmiges Dichtungsprofil für ein Fahrzeugdach. Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Dachanordnung für ein Fahrzeugdach mit einem solchen Dichtungsprofil.
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Aus internem Stand der Technik der Anmelderin sind Dachausschnittsdichtungen für Fahrzeugschiebedächer in Form eines umlaufenden Dichtungsprofils bekannt, welche in einen meist verprägten Ausschnitt einer Dachaußenhaut eingesteckt und eingeklebt werden. Solche Dichtungsprofile dichten typischerweise jeweils zu einem verschiebbaren Dachelement und je zu einem Rahmen der Mechanik für das Dachelement ab. Diese beiden Dichtbereiche werden in der Regel durch ein schlauchförmiges Profil dargestellt, welches einfedern kann. Unterhalb des schlauchförmigen Profils zur Abdichtung gegen das verschiebbare Dachelement haben diese Profile eine Abtropflippe, um zu vermeiden, dass eindringendes Wasser zum Dichtbereich des Rahmens gelangt.
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Je nach Größenverhältnissen, Neigung des Fahrzeugs und anderen Faktoren ist ein Abtropfen des Wassers an dieser Abtropflippe nicht gewährleistet. In diesem Fall kann Wasser zum Dichtbereich des Rahmens gelangen. Da dieser Dichtbereich in der Regel einzelne Öffnungen aufweist, kann durch diese Öffnungen Wasser in den Trockenbereich des Fahrzeuginneren gelangen.
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Die
DE 10 2005 033 276 B3 betrifft einen Dachaufbau mit einem Dachausschnitt für ein Schiebe-Hub-Dach oder Außenschiebe-Hub-Dach, wobei umlaufend um den Dachausschnitt eine Dachausschnittsdichtung vorhanden ist, welche eine Dachhaut gegen ein Schiebe-Hub-Dach oder Außenschiebe-Hub-Dach abdichtet.
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Die
DE 26 51 434 A1 betrifft eine Kraftwagenkarosserie, die mit seitlich angeordneten Türen und darunterliegneden Längsschwellern versehen ist, wobei ein oberer Bereich der Längsschweller über den unteren Bereich seitlich nach außen vorsteht, und der obere Bereich durch die Unterkante der Türen oder durch ein an der Unterkante der Türen befestigtes Dichtungsprofil wenigstens teilweise abgedeckt und so vor Verschmutzung geschützt ist.
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Eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein verbessertes Dichtkonzept für Fahrzeugdächer mit beweglichem Dachelement bereitzustellen.
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Es wird ein strangförmiges Dichtungsprofil für ein Fahrzeugdach mit einer Dachöffnung offenbart, die mittels eines beweglichen Dachelements wahlweise verschlossen oder zumindest teilweise freigebbar ist. Das Dichtungsprofil weist einen ersten Dichtungsschlauch und einen zweiten Dichtungsschlauch auf, wobei der erste Dichtungsschlauch zur Abdichtung gegenüber dem beweglichen Dachelement eingerichtet ist und der zweite Dichtungsschlauch zur Abdichtung gegenüber einem Rahmenelement eingerichtet ist. Der erste Dichtungsschlauch weist eine erste und eine zweite Abtropflippe auf. Vorzugsweise sind die beiden Abtropflippen auf einer dem beweglichen Dachelement zugeordneten Seite angeordnet. Mit anderen Worten sind die beiden Abtropflippen so angeordnet, dass diese im Betrieb dem beweglichen Dachelement zugewandt sind.
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Das beschriebene Dichtungsprofil kann auch als Dachausschnittsdichtung für ein Fahrzeug bezeichnet werden. Beispielsweise handelt es sich um ein einstückiges Dichtungsprofil. Das Dichtungsprofil ist beispielsweise im Extrusionsverfahren hergestellt und weist einen gleichbleibenden Querschnitt auf. Das Dichtungsprofil ist bevorzugt einstückig hergestellt.
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Beispielsweise weist das Dichtungsprofil zwei oder mehrere unterschiedliche Materialien auf. Beispielsweise sind zumindest Dichtabschnitte der Dichtschläuche aus geschäumtem und/oder weichem Gummi-, gummiartigen oder gummiähnlichen Material hergestellt, während andere Abschnitte des Dichtungsprofils aus härterem Material, insb. gummiähnlichem oder Gummi-Material, hergestellt sind. Bei den Dichtabschnitten handelt es sich um Bereiche der Dichtschläuche, die den abzudichtenden Flächen oder Elementen zugewandt sind und mit diesen zumindest in einem betriebsgemäßen Zustand in Berührung sind. Beispielsweise wird dadurch eine federnde Wirkung der Dichtschläuche erreicht. Beispielhafte Materialien sind EPDM, Moosgummi, NBR oder Silikonkautschuk. Die beiden Dichtschläuche sind beispielsweise über einen Steg verbunden. Der Steg hat beispielsweise ein im Vergleich zu den Dichtabschnitten der Dichtschläuche steiferes und/oder härteres Material. Der Steg kann auch Teil eines oder beider Dichtschläuche sein.
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Unter einem Dichtschlauch wird ein Abschnitt des Dichtungsprofils verstanden, der einen Hohlraum ausbildet. Ein Dichtschlauch muss dabei nicht zwingend kreisrund sein, sondern kann auch andere, kanalartige oder schlauchartige Formgebungen haben.
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Bei der Abtropflippe handelt es sich um ein von einem Schlauch abstehendes oder hervorragendes Element, welches dazu eingerichtet ist, dass ein daran haftender Tropfen, insbesondere ein Wassertropfen von dem Dichtungsprofil abtropfen kann. Beispielsweise handelt es sich um ein im Querschnitt keilförmiges oder sich verjüngendes Element. Eine Abtropflippe hat im Querschnitt im Wesentlichen eine dreieckige Form. Optional hat eine Abtropflippe eine Abrisskante oder dergleichen.
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Das Dichtungsprofil wird typischerweise an der die Dachöffnung begrenzenden Dachhaut eines Fahrzeugs angebracht, wobei der zweite Dichtungsschlauch zwischen der Dachhaut und dem Rahmenelement angeordnet ist. Insbesondere wird der zweite Dichtschlauch gequetscht und dichtet so zum Rahmenelement hin ab. Der zweite Dichtschlauch ist ausgebildet zu einem Trockenbereich des Fahrzeuginneren abzudichten.
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Bei dem Rahmenelement handelt es sich um ein solches einer Mechanik für das bewegliche Dachelement, etwa einer Schiebedachmechanik. Beispielsweise handelt es sich um einen Abschnitt oder eine horizontale Rippe einer Führungsschiene. Die Dichtfunktion kann auch gegenüber mehreren Rahmenelementen der Mechanik beziehungsweise Kinematik für das bewegliche Dachelement vorgesehen sein.
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Das beschriebene Dichtungsprofil bietet den Vorteil, dass eindringendes Wasser unmittelbar am Ort des Eindringens über zumindest eine oder beide der Abtropflippen abtropft und weder parallel entlang der Abtropflippen geleitet wird, noch um diese herum kriecht und zu Bereichen gelangt, an denen Wasser nicht erwünscht ist. Insbesondere wird verhindert, dass eindringendes Wasser in Richtung des zweiten Dichtungsschlauches geleitet wird. Abtropfende Wassertropfen werden typischerweise in einem vorbestimmten Bereich des Fahrzeugdaches oder Dachrahmenabschnitts aufgenommen, etwa in einer Art Wasserrinne, und sicher abgeführt.
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Gemäß einer Ausgestaltung ist die zweite Abtropflippe benachbart zu der ersten Abtropflippe angeordnet. Dies trägt dazu bei, ein sicheres Abtropfen von eingedrungenem Wasser zu gewährleisten. Benachbart angeordnet bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die beiden Abtropflippen in unmittelbarer Nähe zueinander angeordnet sind. Beispielsweise sind die beiden Abtropflippen, wenige Millimeter wie 1 mm bis 5 mm nebeneinander angeordnet. Insbesondere wird dadurch erreicht, dass ein eingedrungener Wassertropfen nicht an dem Dichtungsprofil anheften kann und in einem betriebsgemäßen Zustand des Dichtungsprofils dank beider Lippen der Schwerkraft folgend von diesem abtropft.
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Gemäß einer Ausgestaltung ist zwischen der ersten und der zweiten Abtropflippe ein Spalt ausgebildet. Der Spalt stellt beispielsweise eine Ausnehmung oder einen Schlitz in dem Dichtungsprofil dar. Dies trägt zu dem beschriebenen, erwünschtem Abtropfen bei. Beispielsweise ist eine Spaltbreite, etwa ein mittlerer Abstand zwischen beiden Abtropflippen, wesentlich geringer als ein Durchmesser eines (durchschnittlichen) Wassertropfens. Ein Wassertropfen hat typischerweise eine Größe von 2 mm bis 4 mm. Durch das eingestellte Spaltmaß wird dazu beigetragen, dass ein Wassertropfen wirksam abtropft.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weisen beide Abtropflippen im Wesentlichen in dieselbe Richtung. Beispielsweise zeigen die beiden Abtropflippen in einem betriebsgemäßen Zustand in Richtung eines Bodens einer Führungsschiene für die Mechanik des beweglichen Dachelements. Mit anderen Worten weisen die beiden Lippen im betriebsgemäßen Zustand im Wesentlichen in Richtung des Fahrzeugbodens. Beispielsweise sind die beiden Abtropflippen annähernd parallel zueinander angeordnet. Alternativ schließen die beiden Abtropflippen einen geringen Winkel, etwa zwischen 0° und 15°, bezüglich einer Normalenrichtung des Schienenbodens oder Fahrzeugbodens im betriebsgemäßen Zustand des Dichtungsprofils ein. Der Führungsschienenboden oder der Fahrzeugboden stellen eine horizontale Ebene dar. Die Ausrichtung beider Abtropflippen ist beispielsweise bezogen auf die Haupterstreckungsrichtung der Abtropflippen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist eine Unterkante der zweiten Abtropflippe über einer Unterkante der ersten Abtropflippe angeordnet bezüglich einer horizontalen Ebene in einem betriebsgemäßen Zustand des Dichtungsprofils. Die horizontale Ebene entspricht beispielsweise einer der oben genannten Ebenen. Beispielsweise „läuft” dadurch ein Tropfen zuerst über die zweite Abtropflippe und gelangt ohne stark gebremst zu werden dann zur ersten Abtropflippe. An dieser Stelle hat er noch einen guten Schwung, aber findet an keiner der beiden Abtropflippen noch guten Halt, sondern haftet nur noch an beiden Spitzen und kann daher weder an Schwung verlieren bzw. zurückgehalten werden, noch kann er sich langsam um die erste Abtropflippe herumsaugen und er fällt hinunter.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird der erste Dichtschlauch durch zwei Teilprofile gebildet, wobei das zweite Teilprofil ein im Vergleich zu dem ersten Teilprofil weicheres Material aufweist und wobei das erste Teilprofil die erste Abtropflippe und das zweite Teilprofil die zweite Abtropflippe aufweisen. Beispielsweise ist das erste Teilprofil aus einem ungeschäumten und das zweite Teilprofil aus einem geschäumten Gummi-Material oder gummiähnlichem Material hergestellt, wobei das zweite Teilprofil den Dichtkontakt zu dem beweglichen Dachelement im Betrieb herstellt. Die beiden Teilprofile können auch als Teilsegmente oder Teilbereiche bezeichnet werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist das zweite Teilprofil in einem Stoßbereich mit der ersten Abtropflippe verbunden, und das zweite Teilprofil steht von der ersten Abtropflippe in dem Stoßbereich ab. Anders ausgedrückt erstreckt sich die erste Abtropflippe von dem Stoßbereich nach außen weg. Insbesondere erstreckt sich die erste Abtropflippe mit einer vorbestimmten Länge in Haupterstreckungsrichtung von dem Stoßbereich. Die vorbestimmte Länge entspricht beispielsweise einem mittleren Durchmesser eines Wassertropfens, etwa 2 mm bis 4 mm.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist der zweite Dichtschlauch eine dritte Abtropflippe auf. Die dritte Abtropflippe trägt dazu bei, dass eingedrungenes Wasser beziehungsweise Wassertropfen nicht in den Trockenbereich gelangen können, der durch den zweiten Dichtschlauch abgedichtet wird. Insbesondere ist die dritte Abtropflippe eingerichtet, dass eingedrungenes Wasser wirksam abtropfen und beispielsweise über die oben beschriebene Rinne abgeführt werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist die dritte Abtropflippe in Richtung der ersten und zweiten Abtropflippen. Mit anderen Worten ist die dritte Abtropflippe so angeordnet, dass diese in einem betriebsgemäßen Zustand in Richtung des beweglichen Dachelements zeigt. Dadurch kann die dritte Abtropflippe beispielsweise im betriebsgemäßen Zustand auf dem Rahmenelement angeordnet werden und zu diesem hin abdichten, etwa einer horizontalen Rippe einer Führungsschiene.
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Optional ist die dritte Abtropflippe schräg, etwa schräg nach unten, bezüglich der oben beschriebenen Normalenrichtung angeordnet. Weiter optional ist der zweite Dichtungsschlauch durch zwei Teilprofile gebildet ähnlich wie mit Bezug zu dem ersten Dichtungsschlauch beschrieben. Beispielsweise ist die dritte Abtropflippe Teil eines ersten Teilprofils aus geschäumtem Gummi-Material oder gummiähnlichem Material. Weiter optional ragt ein die beiden Dichtschläuche verbindender Steg mit einem im Vergleich zu dem geschäumten Material steiferen Material über das zweite Teilprofil an die dritte Abtropflippe, etwa unmittelbar, heran. Dadurch wird bei Verformungen des zweiten Dichtschlauches die dritte Abtropflippe gar nicht oder nur geringfügig bewegt.
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Die vorbeschriebenen Merkmale bezüglich der dritten Abtropflippe tragen einzeln und in Kombination zu einer besonders wirksamen, effizienten Dichtung des oder der Rahmenelemente bei. Insbesondere wird wirksam ein Abtropfen erreicht.
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Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass anstelle der zweiten Dichtlippe auch lediglich die erste und dritte Abtropflippe an dem Dichtungsprofil vorhanden sein können. Auch ein derartiges Dichtungsprofil ermöglicht die vorgenannten Vorteile und Funktionen.
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Des Weiteren wird eine Dachanordnung für ein Fahrzeugdach mit einer Dachöffnung offenbart, die mittels eines beweglichen Dachelements wahlweise verschlossen oder zumindest teilweise freigebbar ist. Die Dachanordnung weist ein Dichtungsprofil nach einer der vorbeschriebenen Ausgestaltungen auf. Das Dichtungsprofil weist einen ersten Dichtungsschlauch und einen zweiten Dichtungsschlauch auf. Das Dichtungsprofil ist so an einem Dachrahmenabschnitt des Fahrzeugdaches angeordnet, dass der erste Dichtungsschlauch zur Abdichtung gegenüber dem beweglichen Dachelement eingerichtet ist und der zweite Dichtungsschlauch zur Abdichtung gegenüber einem Rahmenelement eingerichtet ist. Der erste Dichtungsschlauch weist eine erste und eine zweite Abtropflippe auf. Die beiden Abtropflippen sind beispielsweise auf einer dem beweglichen Dachelement zugeordneten Seite angeordnet.
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Die Dachanordnung ermöglicht im Wesentlichen die vorgenannten Vorteile und Funktionen.
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Der Dachrahmenabschnitt begrenzt beispielsweise die Dachöffnung und umfasst Teile der Dachhaut und des Rahmenelements, etwa der Mechanik für das bewegliche Dachelement.
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Gemäß einer Ausgestaltung weist der zweite Dichtschlauch eine dritte Abtropflippe auf, die auf einem Abschnitt einer Führungsschiene für das bewegliche Dachelement aufliegt. Die Führungsschiene ist beispielsweise Teil des Rahmenelements. Dadurch wird besonders wirksam dazu beigetragen, dass eingedrungenes Wasser abtropfen kann und nicht zu einem Dichtbereich des zweiten Dichtschlauches gelangen kann.
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Gemäß einer Ausgestaltung weist die Dachanordnung ein weiteres Dachelement auf, welches die Dachöffnung zusammen mit dem Dachelement in einem Funktionszustand vollständig verschließen kann, wobei das Dichtungsprofil das bewegliche Dachelement und das weitere Dachelement zumindest in dem Funktionszustand umgibt.
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Der Funktionszustand kann auch als geschlossener Zustand bezeichnet werden, in dem beide Dachelemente bündig zueinander und mit der Dachhaut abschließen. Mit anderen Worten handelt es sich bei der Dachanordnung um eine Panoramadachanordnung mit zwei transparenten Dachelementen, etwas Glasdeckeln, die innerhalb des Dichtungsprofils, die beispielsweise eine Art Ring bildet, liegen. Das auf eine Fahrzeuglängsachse vordere bewegliche Dachelement fährt während eines Öffnungsvorgangs außen über das weitere, beispielsweise unbewegliche Dachelement. Dabei kann sich die Mechanik, die das bewegliche Dachelement trägt, im Spalt zwischen dem Dichtungsprofil und einem weiteren Dichtprofil bewegen, welches außen am hinteren Dachelement angebracht ist. Das hintere Dachelement kann alternativ ebenfalls mittels einer Mechanik bewegbar sein.
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Weitere Vorteile und Funktionen sind in der nachfolgenden, ausführlichen Beschreibung von Ausführungsbeispielen offenbart.
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Die Ausführungsbeispiele werden unter Zuhilfenahme der angehängten Figuren nachfolgend beschrieben. Gleichartige oder gleichwirkende Elemente sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In den Figuren zeigen:
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1 eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs,
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2 eine schematische Querschnittsansicht einer Dachanordnung und
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3 eine weitere, vergrößerte schematische Querschnittsansicht der Dachanordnung.
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In 1 ist ein Fahrzeug 30 dargestellt, mit einem Fahrzeugdach 31, das eine fahrzeugfeste Dachschale 15, die auch Dachhaut genannt wird, hat. Die fahrzeugfeste Dachschale 15 ist mit einer Dachöffnung 32 versehen, die mittels eines verschiebbaren beweglichen Dachelements 17 wahlweise verschlossen oder zumindest teilweise freigebbar ist.
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Die Dachöffnung 32 wird von einem am Fahrzeugdach 31 ausgebildeten Dachrahmenabschnitt 33 begrenzt. Der Dachrahmenabschnitt 33 umfasst vorzugsweise beidseitig angeordnete Führungsschienen 34. In den Führungsschienen 34 ist das bewegliche Dachelement 17 verschiebbar gelagert.
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Das bewegliche Dachelement 17 hat vorzugsweise einen Glasdeckel 35 und Gleitelemente, mittels denen das bewegliche Dachelement 17 mit dem Glasdeckel 35 in den Führungsschienen 34 gleitend gelagert ist.
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Verwendete Ortsangaben oder Richtungsangaben wie ”hinten” oder ”vorne” sind auf eine Fahrzeuglängsachse und eine übliche Fahrtrichtung eines betriebsbereiten Kraftfahrzeugs bezogen. Die Fahrzeuglängsachse kann auch als horizontale oder x-Achse in zugehöriger x-Richtung bezeichnet werden (siehe eingezeichnetes Koordinatensystems in den Figuren).
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Die 2 zeigt im Detail einen Teil des Fahrzeugdachs 31 mit einer Dachanordnung 25 gemäß einer beispielhaften Schnittebene S in 1. Die Dachanordnung 25 hat den fahrzeugfesten, die Dachöffnung 32 begrenzenden Dachrahmenabschnitt 33. Der Dachrahmenabschnitt 33 wird durch die Dachhaut 15, einen verprägten Abschnitt 37 der Dachhaut 15 und ein Rahmenelement 16 gebildet. Das Rahmenelement 16 umfasst eine Führungsschiene 34 für das bewegliche Dachelement 17. Das Rahmenelement 16 bzw. die Führungsschiene hat eine obere, horizontale Rippe 19. Es sei erwähnt, dass aus Gründen der Übersichtlichkeit keine weiteren mechanischen Details zur Lagerung und Führung des beweglichen Dachelements 17 in dem Rahmenelement 16 beziehungsweise der Führungsschiene gezeigt sind. Weiter ist in 2 ein Teil des beweglichen Dachelements 17 gezeigt.
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Die Dachanordnung 25 umfasst ferner ein strangförmiges Dichtungsprofil 20, welches zwei Dichtschläuche 1 und 2 hat. Das Dichtungsprofil 20 kann auch als Dachausschnittsdichtung bezeichnet werden. Die beiden Dichtschläuche 1, 2 sind elastisch nachgiebig, etwa einfedernd. Das Dichtungsprofil 20 ist in einem montierten, betriebsgemäßen Zustand in 1 gezeigt, wobei die beiden Dichtschläuche 1, 2 zu den abzudichtenden Elementen hin eingequetscht sind. Der erste Dichtschlauch 1 dient der Abdichtung des beweglichen Dachelements 17 und der zweite Dichtschlauch 2 dient der Abdichtung des Rahmenelements 16 und ist zwischen der Verprägung 37 der Dachhaut 15 und dem Rahmenelement 16 angeordnet. Im betriebsgemäßen Zustand bildet der erste Dichtschlauch 1 eine erste Dichtlinie oder erste Dichtfläche 38 zu dem Dachelement 17 aus. Im betriebsgemäßen Zustand bildet der zweite Dichtschlauch 2 eine zweite Dichtlinie oder zweite Dichtfläche 39 zu dem Rahmenelement 16 aus.
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Das Dichtungsprofil 20 wird anhand von 3 detailliert beschrieben. Es sei erwähnt, dass das Dichtungsprofil 20 nicht im gequetschten Zustand gezeigt ist und sich daher Dichtungsprofil 20 und abzudichtende Elemente überlappen.
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Das Dichtungsprofil 20 ist aus Gummi oder Gummi-ähnlichen Werkstoffen hergestellt. Das Profil 20 hat ein oder mehrere ungeschäumte beziehungsweise festere und steifere Teilprofile 6, 7 und einen oder mehrere geschäumte Teilquerschnitte 8, 9, die leichter und weicher sind. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Teilprofile auch als Teilquerschnitte bezeichnet werden können.
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Wie beschrieben hat das Dichtungsprofil 20 den ersten Dichtschlauch 1, der zum beweglichen Dachelement 17 hin abdichtet und den sekundären Dichtschlauch 2, der zu dem Rahmenelement 16 des Schiebedachmoduls hin abdichtet.
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Der erste Dichtschlauch 1 hat ein erstes Teilprofil 7 und ein zweites Teilprofil 8. Das erste Teilprofil 7 hat ein ungeschäumtes, steifes Material, während das zweite Teilprofil 8 ein geschäumtes, weiches Material hat. Beide Dichtschläuche 1, 2 sind über einen Steg 6 miteinander verbunden. Dieser Steg 6 ist Bestandteil des ungeschäumten ersten Teilprofils 7, um eine steife Verbindung zwischen den beiden Dichtschläuchen 1, 2 zu erhalten.
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Der erste Dichtschlauch 1 hat an seiner dem verprägten Abschnitt 37 der Dachhaut 15 zugewandten Seite ein mit diesem verklebtes doppelseitiges Klebeband 14, welches auf der anderen Seite mit der Dachhaut 15, etwa dem vorprägten Abschnitt, verklebt wird. Dieses Klebeband 14 dichtet zugleich das Dichtungsprofil 20 gegen die Dachhaut 15 ab. Die Fläche des ersten Dichtschlauchs 1, auf der das Klebeband 14 verklebt ist, ist Bestandteil des ungeschäumten Teilprofils 7. In diesem ungeschäumten Teilprofil 7 verläuft ungefähr hinter der Mitte der Klebefläche zum Klebeband 14 ein Glasfaserfaden 11, welcher gewährleistet, dass bei der Montage das Band nicht übermäßig gelängt wird und somit seinen Querschnitt durch Längung nicht merklich verändert.
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Der erste Dichtschlauch 1 hat ferner an seiner dem Dachrahmenabschnitt 33 zugewandten Seite eine Aussparung 10, die der Kontur des verprägten Abschnitts 37 der Dachhaut 15 so entspricht, dass bei der Montage und danach eine eindeutige Positionierung des Dichtprofils 1 zur Dachhaut 15 gewährleistet ist. Insbesondere wird ein Formschluss mit dem verprägten Abschnitt 37 erzielt. Der Steg 6, der die beiden Dichtschläuche 1, 2 verbindet, begrenzt diese Aussparung 10 von der Unterseite.
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Der erste Dichtschlauch 1 hat auf seiner zu der ersten Dichtfläche 38 hin weisenden Seite eine bauchige Auswölbung, die gegenüber dem beweglichen Dachelement 17 eine federnde Wirkung zeigen kann, um Toleranzen in der Distanz von Dachhaut 15 und beweglichen Dachelement 17 mit einer geeigneten und ausreichenden Dichtkraft ausgleichen zu können. Die dem beweglichen Dachelement 17 zugewandte Seite des primären Dichtschlauchs 1 ist Bestandteil des geschäumten, zweiten Teilprofils 8.
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Der erste Dichtschlauch 1 hat auf seiner unteren Seite eine erste Abtropflippe 3, welche Bestandteil des ungeschäumten Teilquerschnitts 7 ist und welche auf der dem beweglichen Dachelement 17 zugewandten Seite des Steges 6 im Wesentlichen nach unten, also in negative Z-Richtung weist. Das geschäumte zweite Teilprofil 8, welches auch die bauchige Ausformung des ersten Dichtschlauches 1 darstellt, endet stumpf auf der ersten Abtropflippe 3, so dass ein Teil der ersten Abtropflippe 3 unterhalb dieses Stoßbereichs 40 um eine Länge, die etwas kürzer als die Größe eines Wassertropfens ist, nach unten herausragt. Der geschäumte Teilquerschnitt 8 weist kurz vor dem Stoßbereich 40 zur ersten Abtropflippe 3 eine Ausstülpung nach unten auf, welche als eine zweite Abtropflippe 4 fungiert. Diese zweite Abtropflippe 4 wird von der bauchigen Seite des primären Dichtschlauches 1 her in einem eher sanften Bogen oder einem sehr stumpfen Winkel nach unten ausgeformt. Die beiden Abtropflippen 3, 4 sind unmittelbar benachbart auf einer dem Dachelement 17 zugeordneten Seite angeordnet, liegen dem Dachelement 17 im Wesentlichen direkt gegenüber.
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Von der Seite des Stoßbereichs 40 des geschäumten Teilprofils 8 zur ersten Abtropflippe 3 wird die zweite Abtropflippe 4 in einem scharfen Knick steil nach unten geführt, so dass zwischen der ersten Abtropflippe 3 und der zweiten Abtropflippe 4 ein schmaler Spalt 13 geformt wird, welcher deutlich schmaler als die Größe eines Wassertropfens ausgeformt ist, also etwa kleiner als 2 mm. Eine Unterkante 41 der zweiten Abtropflippe 4 liegt bevorzugt höher, als eine Unterkante 42 der ersten Abtropflippe 3. Eine Unterkante ist der Bereich einer Abtropflippe, der bezüglich der Z-Richtung am untersten angeordnet ist. Mit anderen Worten ist die Unterkante 42 der ersten Abtropflippe 3 näher an einem Boden 43 der Führungsschiene 34 als die Unterkante 41 der zweiten Abtropflippe 4. Der Boden 43 stellt eine horizontale Ebene (x-y-Ebene) dar. Die zweite Abtropflippe 4 ist somit nahezu parallel und unmittelbar benachbart neben der ersten Abtropflippe 3 angeordnet.
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Der zweite Dichtschlauch 2 wird von dem Rahmenelement 16 und dem verprägten Abschnitt 37 der Dachhaut 15 gequetscht und baut durch die Gegenkraft die Dichtkraft zu dem Rahmenelement 16 auf. Hierbei stützt sich der zweite Dichtschlauch 2 beispielsweise über eine Randkontur der Aussparung 10 gegen die Verprägung 37 der Dachhaut 15 ab. Der zweite Dichtlauch 2 umfasst als größten Teil ein drittes Teilprofil 9, welches dem Rahmenelement 16 zugewandt und aus geschäumten Material hergestellt ist. Der zweite Dichtschlauch 2 ist im Wesentlichen rund ausgeprägt.
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Bei beiden Dichtschläuchen 1, 2 sind somit die Abschnitte, über die die Dichtlinien bzw. Dichtflächen 38, 39 zu den Rahmenelementen 16 bzw. zum beweglichen Dachelement ausgebildet werden, Teile der geschäumten Teilprofile 8, 9.
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Am zweiten Dichtschlauch 2 ist eine optionale, dritte Abtropflippe 5 vorgesehen, welche im Ausführungsbeispiel etwa von einem Zentrum des zweiten Dichtschlauchs 2 weg weist. Die dritte Abtropflippe 5 weist nach schräg unten, weg von dem Rahmenelement 16 in Richtung zu dem beweglichen Dachelement 17. Wie erwähnt ist eine Führungsschiene 34 (nicht gezeigt in 3) für die Kinematik des beweglichen Dachelements 17 Bestandteil des Rahmenelementes 16. Die Führungsschiene 34 hat vorwiegend horizontale Rippen zur Führung der Kinematik, von denen eine oberste horizontale Rippe 19 direkt unterhalb des zweiten Dichtschlauches 2 liegt. Die dritte Abtropflippe 5 ist so angeordnet, dass sie auf dieser Rippe 19 aufliegt und gegen diese abdichtet. Zwischen der dritten Abtropflippe 5 und der ersten Abtropflippe 3 ist ein Hohlraum 12 ausgebildet.
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Die dritte Abtropflippe 5 ist im Ausführungsbeispiel Bestandteil des geschäumten dritten Teilprofils 9. Das ungeschäumte erste Teilprofil 7 erstreckt sich somit an der dem verprägten Abschnitt der Dachhaut 15 zugewandten Seite über die Klebefläche zum Klebeband 14 nach unten um die Aussparung 10 und die erste Abtropflippe 3 über den Steg 6 und einen Teil des zweiten Dichtschlauches 2 bis kurz vor die dritte Abtropflippe 5. Dadurch wird bei Verformungen des zweiten Dichtschlauchs 2 die dritte Abtropflippe 5 möglichst wenig bewegt. Eine Trennlinie 18 zwischen dem ungeschäumten ersten Teilprofil 7 und dem geschäumten dritten Teilprofil 9 verläuft hierbei bevorzugt diagonal unter der zweiten Abtropflippe 4, so dass auf der Innenseite des zweiten Dichtschlauchs 2 ein Beginn der Trennlinie 18 möglichst weit unterhalb der Abtropflippe 5 beginnt. Alternativ kann die dritte Abtropflippe 5 auch Bestandteil des ungeschäumten Teilprofils 7 sein und auf diese Weise durch ein kurzes Teilsegment des sekundären Dichtschlauchs 2 mit dem Steg 6 verbunden sein (in Figuren nicht dargestellt).
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Mittels des vorbeschriebenen Ausführungsbeispiels werden die eingangs genannten Vorteile und Funktionen erreicht. Eingedrungenes Wasser kann über die vorteilhafte Anordnung der beiden Abtropflippen 3, 4 am ersten Dichtschlauch 1 direkt abtropfen und es wird nahezu oder vollständig verhindert, dass Wasser zu dem zweiten Dichtschlauch 2 gelangen kann. Das abgetropfte Wasser wird beispielsweise in einer dafür vorgesehen Abflussrinne aus dem Fahrzeug geleitet werden.
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Im vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel können sowohl die Dachanordnung 25 insgesamt sowie auch das Dichtungsprofil 20 andersartig ausgestaltet sein. Beispielsweise kann das Dichtungsprofil 20 in seiner Formgebung an andere räumliche Gegebenheiten eines Dachrahmenabschnitts angepasst sein. Zumindest sollte das Dichtungsprofil am ersten Dichtungsschlauch zwei Abtropflippen haben. Weiter sei erwähnt, dass das Rahmenelement 16 auch mehrere Rahmenelemente umfassen kann und nicht zwingend einteilig zu verstehen ist.
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In einem weiteren nicht gezeigten Ausführungsbeispiel ist auf die zweite Abtropflippe 4 verzichtet. Auch ein solches Dichtungsprofil trägt wirksam zu einem Abtropfen von eingedrungenem Wasser bei. Insbesondere wird dadurch verhindert, dass Wasser zur zweiten Dichtfläche 39 gelangen kann.