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Die Erfindung betrifft eine Ultraschall-Vorrichtung zur Reinigung von Endodontie-Feilen, wobei die Vorrichtung in einem Gehäuse angeordnet ist, in dem oben eine Wanne zur Aufnahme eines Bades angeordnet ist und unterhalb der Wanne den mindestens einen Ultraschallgeber mit einer Leistung von größer 20 kHz aufweist. An der Oberseite des Gehäuses und/oder der Oberseite der Wanne ist ein Trägerring angeordnet, der mindestens eine Aufnahme für eine Patrone aufweist. Der Trägerring weist vorzugsweise ebenso einen Kontaktschalter auf. Ebenso Gegenstand der Erfindung ist eine Patrone zum Einsetzen in die mindestens eine Aufnahme des Trägerrings mit einem unteren Boden, der zur Innenseite der Patrone hin gewölbt ist. Ferner weist die Patrone oben eine Öffnung auf, die optional durch eine Versiegelung verschlossen ist. In der Patrone befindet sich eine Reinigungsflüssigkeit zur Reinigung der Endodontie-Feilen.
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Es besteht ein Bedarf an Arbeitserleichterungen zur Reinigung von Endodontie-Feilen am Zahnarztstuhl, vorzugsweise soll der Zahnarzt die Feilen mit nur einer Hand direkt während der Behandlung des Patienten reinigen können.
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Es bestand daher die Aufgabe eine Vorrichtung zu entwickeln, mit der der Zahnarzt in der Lage ist, mit der Hand, in der er die Endodontie-Feile hält, einen Arbeitsablauf zu durchlaufen, in dem die Feile gereinigt wird.
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Gelöst wird die Aufgabe durch das erfindungsgemäße Ultraschallgerät nach Anspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen sowie detailliert in der Beschreibung offenbart.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Ultraschall-Vorrichtung zur Reinigung von Endodontie-Feilen, wobei die Vorrichtung in einem Gehäuse eine oben im Gehäuse angeordnete Wanne zur Aufnahme eines Bades aufweist und unterhalb der Wanne mindestens einen Ultraschallgeber aufweist, an der Oberseite des Gehäuses und/oder der oberen Seitenwand der Wanne ist ein Trägerring angeordnet, der a) mindestens eine Aufnahme für eine Patrone aufweist und/oder b) einen Schalter umfasst. Erfindungsgemäß umfasst der Trägerring einen Kontaktschalter.
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Die Ultraschall-Vorrichtung befindet sich vorzugsweise in einem becherförmigen Gehäuse, welches im unteren Drittel den Akku, im mittleren Drittel die Elektronik und im oberen Drittel die Wanne aufnimmt.
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Der mindestens eine Ultraschallgeber hat vorzugsweise eine Leistung von 25 bis 80 kHz, insbesondere von 25 bis 40 kHz. Des Weiteren umfasst der mindestens eine Ultraschallgeber vorzugsweise einen piezoelektrischen Quarz- oder Keramikschwinger.
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Der Trägerring umfasst besonders bevorzugt einen Schalter oder ist ein Schalter. Kontaktschalter sind erfindungsgemäß besonders bevorzugt. Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Trägerring einen Kontaktschalter, Ringschalter oder einen Kippschalter. In einer bevorzugten Alternative kann ein Schalter auch am Gehäuse angeordnet sein. So kann am Gehäuse ein Kontaktschalter, Ringschalter oder ein Kippschalter angeordnet sein.
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Des Weiteren umfasst das Gehäuse, insbesondere das becherförmige Gehäuse, die Elektronik zum Betrieb der Ultraschall-Vorrichtung mit Schalter. Die Elektronik ist unterhalb des mindestens einen Ultraschallgebers im Gehäuse angeordnet. Ferner kann unten im Gehäuse die Elektronik für den Betrieb des mindestens einen Ultraschallgebers mittels des Schalters sowie eine Batterie angeordnet sein. Unter einem becherförmigen Gehäuse wird erfindungsgemäß ein Gehäuse verstanden, das die Form und Dimension eines üblichen Mundspülbechers bei einem Zahnarzt aufweist, das 0,3 bis 0,5 Liter Fassungsvermögen hat und einen kreisförmigen Umfang. Ferner ist Gegenstand der Erfindung eine Ultraschall-Vorrichtung, deren Volumen kleiner gleich 0,4 Liter, insbesondere kleiner gleich 0,3 Liter beträgt.
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Der Trägerring weist in der Regel mehr als eine Aufnahme für eine Patrone auf. Vorteilhaft können bis zu fünf Aufnahmen im Trägerring zur Aufnahme von fünf unterschiedlich gefüllten Patronen vorgesehen sein. Die einzusetzenden Patronen werden nachfolgend detaillierter beschrieben.
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In die Wanne der Ultraschall-Vorrichtung wird für den Betrieb des Ultraschallbades Wasser als Bad eingefüllt.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Patrone zur Aufnahme einer Flüssigkeit, vorzugsweise weist die Patrone eine im Wesentlichen zylindrische Geometrie der Seitenwand auf, und der untere Boden der Patrone ist zur Innenseite der Patrone gewölbtt, insbesondere ist der Boden konkav gewölbt. Die Patrone weist oben eine Öffnung auf, die optional durch einen Deckel oder eine Versiegelung verschließbar ist. Bevorzugt ist die Öffnung der Patrone durch eine Versiegelung in Form einer ein oder mehrschichtigen Folie verschlossen. Gegenstand der Erfindung ist auch eine Patrone umfassend eine Reinigungsflüssigkeit ausgewählt aus a) wässriger 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1 bis 5 Gew.-% H2O2, b) wässriger NaOCI mit 0,01 bis 10 Gew.-% NaOCI, insbesondere 0,01 bis 5 Gew.-% NaOCl, c) wässrige EDTA (Ethylendiamintetraacetat), d) organisches halogeniertes Lösemittel, wie CHX oder e) wässrige NaCl Lösung. Alternativ kann die Patrone eine leicht konisch zulaufende Geometrie der Seitenwand aufweisen.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Patrone, wobei die Patrone, ein oberes und ein unteres Ende aufweist. Am oberen Ende weist die Patrone eine Öffnung auf, die mit einem Deckel oder einer Versiegelung, insbesondere in Form einer Folie verschlossen ist. Die Folie kann aus einem Polymer, einem Metall, einer Legierung oder einem Schichtaufbau umfassend eine polymere Folie sowie eine metallische Schicht aufgebaut sein.
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Des Weiteren ist es bevorzugt, wenn die Patrone eine Geometrie mit im Wesentlichen zylindrischer Geometrie der Seitenwand aufweist, und der untere Boden der Patrone zur Innenseite der Patrone gewölbt ist, insbesondere ist der Boden der Patrone nahezu konkav zur Innenseite der Patrone gewölbt, und die Patrone weist oben eine Öffnung auf, die optional durch einen Deckel (8.5.a) oder eine Versiegelung verschließbar ist. Die zylindrische Geometrie und/oder die nach innen gewölbte, insbesondere konkave Wölbung des Patronenbodens, soll die Aufnahme der Ultraschallwellen in der Patrone begünstigen bzw. bündeln. Eine konisch zulaufende Geometrie würde die Ultraschallwellen quasi splitten und an der Patrone vorbeiführen.
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Die Patrone weist an ihrem oberen Ende einen außen angeordneten umlaufenden Rand auf. Der Rand dient dazu die Patrone auf der Aufnahme des Trägerrings festzulegen oder aufzusetzen.
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Das Material der Patrone ist vorzugsweise ein chemikalienbeständiges Polymer, wie Polypropylen, Polyethylen, PMMA, Polycarbonat, ein Hybridmaterial oder Glas.
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In der Patrone befindet sich eine Reinigungsflüssigkeit ausgewählt aus einer wässrigen Lösung umfassend Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorid, EDTA und/oder Natriumchlorid oder eines organischen Lösemittels umfassend mindestens einen halogenierten Kohlenwasserstoff (CHX) oder von einer Mischung von mindestens zwei der Komponenten. Gegenstand der Erfindung sind Patronen mit a) wässriger 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1 bis 5 Gew.-% H2O2, b) wässriger NaOCI mit 0,01 bis 10 Gew.-% NaOCI, insbesondere 0,01 bis 5 Gew.-% NaOCl, c) wässrige EDTA, d) organisches halogeniertes Lösemittel, wie CHX oder e) wässrige NaCl Lösung.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert ohne die Erfindung auf diese Ausführungsformen zu beschränken.
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Es stellen dar:
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1: Ultraschall-Vorrichtung 0 umfassend ein Gehäuse 1 mit Wanne 4 ohne Bad 2 und noch nicht aufgesetztem Trägerring 6 mit Kontaktschalter bzw. Tastschalter und Aufnahme 7 sowie mit Deckel 10. Unterhalb der Wanne 4 ist mindestens ein Ultraschallgeber 3 dargestellt sowie der Bereich in dem die Elektronik 11 sowie die Batterie 12 angeordnet ist. Ferner ist der Schalter 6a, insbesondere ein Kontaktschalter 6a, hier ein Kontaktring, dargestellt. Der Schalter kann alternativ im Gehäuse angeordnet sein.
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Das Ultraschallbad 2 sitzt in einem becherförmigen Gehäuse, welches im unteren Drittel den Akku, im mittleren Drittel die Elektronik und im oberen Drittel die Wanne aufnimmt. Um den oberen Rand der Wanne herum läuft ein Tastschalter 6a, der durch Auflegen der Hand oder der Finger das Ultraschallbad in Betrieb setzt.
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Die Wasser 2 (Bad) aufnehmende Wanne 4 wird durch einen Deckel 10 abgedeckt. Alternativ kann der Deckel Aufnahmen aufweisen, durch die die Patronen in das Wasserbad der Ultraschall-Vorrichtung eintauchen.
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2: Patrone 8 umfassend eine Reinigungsflüssigkeit. Der Boden 8.2 der Patrone ist zur Innenseite 8.3 der Patrone hin konkav gewölbt. Oben weist die Patrone eine Öffnung 8.4 auf, die durch eine Versiegelung 8.5.b bzw. Deckel 8.5a verschlossen ist. Ferner weist die Patrone an ihrem oberen Ende einen außen angeordneten umlaufenden Rand 9 auf. Der Rand dient zur Auflage auf den Trägerring, wenn die Patrone in der Aufnahme positioniert ist. Die Patrone weist vorzugsweise eine zylindrische Seitenwand 8.1 auf. Alternativ kann die Seitenwand leicht konisch zulaufen, wobei die Seitenwand sich dabei nach unten oder nach oben leicht konisch verjüngen kann.
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Die mit unterschiedlichen Reinigungsflüssigkeiten (fünf Lösungen: H2O2 3 Gew.-%, NaOCI l bis 3 Gew.-%, EDTA, CHX, NaCl) gefüllten Patronen haben einen breiteren Rand, auf dem die Versiegelung der Patrone aufgebracht ist. Die bei einigen Lösungen evtl. auftretenden lnnendrücke müssen von der Versiegelung aufgenommen werden. Dies geschieht zum einen über den breiten Rand zum anderen kann dies über eine Membran geschehen, die den Überdruck entweichen lässt. Außerdem lässt der Rand die Patrone nicht durch die Deckelbohrung in das Wasserbad rutschen. Die Reinigungspatronen haben einen konkaven Boden um die Ultraschallenergie besser in die Patronen zu leiten. Die Leistung des Systems muss entsprechend hoch sein (25–40 kHz), um genug Reinigungsleistung in der Patrone zu gewährleisten. Der Werkstoff der Patrone kann PP, Glas oder ein anderes Material sein, welches die Ultraschallwellen nicht zu sehr schwächt.
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Der eigentliche Reinigungsvorgang der Endodontie-Feile findet in der Lösung der im Wasserbad hängenden Patrone statt. Hierzu wird die Patrone, wie oben beschrieben, durch die Bohrungen im Deckel in das Wasser des Ultraschallbades gehängt. Mit der Feile wird dann die Versiegelung der Patrone durchstoßen, so dass die Feile direkt in die Reinigungslösung eintaucht. Nach dem Reinigungsvorgang kann die Patrone aus dem Deckel entnommen und entsorgt werden.