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Die Erfindung bezieht sich auf eine Aufzuganlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf ein Verfahren zum Betreiben einer Aufzuganlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
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Eine Aufzuganlage sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Aufzuganlage der eingangs genannten Art ist aus der
GB 2 241 090 A bekannt. Die bekannte Aufzuganlage umfasst eine einzige Steuereinheit, die mittels einer Programmiereinheit programmierbar ist, so dass diese in zwei Betriebsarten betrieben werden kann. Um die an sich bekannte Kabinenruf-Aufzugsteuerung sowohl in der Kabinenruf-Betriebsart als auch in der Zielruf-Betriebsart zu betreiben, ist die Programmierbarkeit der Steuereinheit der Kabinenruf-Aufzugsteuerung zwingend erforderlich, was bei Altanlagen nicht zwingend gegeben ist.
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Die
EP 2 691 329 B1 betrifft ein Verfahren zur Modernisierung einer Aufzuganlage mit wenigstens einem Aufzug in einem Gebäude, wobei der wenigstens eine Aufzug vor der Modernisierung jeweils eine Kabine mit einer darin angeordneten Einrichtung mit Eingabetasten zum Eingeben des gewünschten Stockwerks und eine mit der Eingabeeinrichtung in Wirkverbindung stehende Steuereinrichtung zum Ansteuern der Fahrbewegung der Kabine in Abhängigkeit des eingegebenen Stockwerks umfasst. Bei der Modernisierung wird auf wenigstens einem Stockwerk des Gebäudes ein Stockwerkterminal zum Eingeben eines Ziel-Stockwerks installiert, welches an die mit der Eingabeeinrichtung verbundene Steuereinrichtung gekoppelt wird.
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Bei der Modernisierung stellt ein Techniker über eine Schnittstelle eine Verbindung zum Steuerungssystem her und speist dabei ein neues Computerprogramm-Produkt oder ein Update für das bestehende Computerprogramm-Produkt in das System ein, womit nach der Modernisierung die Aufzugsanlage in einer Kabinenruf-Betriebsart sowie einer Zielruf-Betriebsart betrieben werden kann. Auch bei dieser Lösung ist zwingend eine programmierbare Steuereinheit notwendig.
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Die
EP 1 838 604 B1 betrifft ein System zum Eingeben von Rufen in einem Aufzugssystem. Das Aufzugssystem umfasst wenigstens einen Aufzug, ein Kabinenruf-Aufzugsteuerungssystem, Mittel zum Bestimmen eines oder mehrerer Stockwerke mit intensivem abgehenden Verkehr unter den Stockwerken, die von dem Aufzugssystem genutzt werden, eine Zielruf-Einrichtung zum Eingeben eines Zielrufs außerhalb der Aufzugskabine an Stockwerken mit intensivem abgehenden Verkehr und Auf- und Ab-Knöpfe zum Eingeben eines Stockwerkrufs an anderen Stockwerken als denen mit intensivem abgehenden Verkehr. Ferner ist ein Betätigungspanel in der Aufzugskabine für die Eingabe eines Zielrufs, Speichermittel zum Speichern auf einer benutzerspezifischen Basis von Informationen betreffend typische Zielstockwerke vorgesehen.
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Aus dem Stand der Technik sind Aufzuganlagen mit Kabinenruf-Aufzugsteuerungen bekannt, die aus einer Kabinenruf-Betriebsart in eine Sonderfahrt-Betriebsart umschaltbar sind. In der Kabinenruf-Betriebsart werden mittels in den Etagen angeordneter Kabinenruf-Eingabemittel Kabinenrufe erzeugt, die von der Kabinenruf-Aufzugsteuerung ausgewertet werden. In der Aufzugkabine werden mittels Kabinen-Zielruf-Eingabemitteln Zielrufe erzeugt, die von der Kabinenruf-Aufzugsteuerung ausgewertet werden, um die Aufzugkabine in die gewünschte Zieletage zu fahren. In der Kabinenruf-Betriebsart hält die Aufzugkabine in jeder Etage, die durch die Kabinen-Zielruf-Eingabemittel bzw. durch die Kabinenruf-Eingabemittel vorgegeben wurde.
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In Gebäuden, wie beispielsweise Krankenhäusern, mit einer großen Anzahl von Fahraufträgen unterschiedlicher Fahrziele durch unterschiedliche Benutzer wie Besucher, Patienten und/oder Krankenhauspersonal Ärzte oder Pflegekräfte stößt die Kabinenruf-Betriebsart an ihre Grenzen.
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Zur Steigerung der Effizienz der Aufzuganlage ist es bekannt, die Kabinenruf-Aufzugsteuerung aus der Kabinenruf-Betriebsart in die Sonderfahrt-Betriebsart umzuschalten. Die Umschaltung erfolgt z.B. durch Betätigen eines in der Aufzugkabine angeordneten Schlüsselschalters durch einen autorisierten Benutzer. Durch Betätigen des Schlüsselschalters wird die Sonderfahrt-Betriebsart eingeschaltet und die Kabinenruf-Eingabemittel werden deaktiviert. Anschließend kann durch die Kabinen-Zielruf-Eingabemittel eine gewünschte Zieletage eingegeben werden. Die Aufzugkabine wird ohne Zwischenstopp in die Zieletage fahren.
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Die
DE 10 2013 219 827 AI betrifft eine Aufzuganlage mit Zielruf-Steuerung, wobei bereits beim Rufen der Aufzugkabine von der Etage aus eine Zieletage eingegeben werden muss. Dadurch soll eine Kapazitätserhöhung der Aufzuganlage erreicht werden.
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Zur weiteren Steigerung der Effizienz einer Aufzuganlage wird vorgeschlagen, eine Zuordnung von Aufzugkabinen entsprechend einer Priorisierung oder einer Dringlichkeit vorzunehmen. Um im Fall von Krankenhäusern hochdringliche Rufbefehle bzw. Aufzugfahrten besser zu erkennen und bevorzugt zu behandeln, sind sogenannte „High-Priority-Tags“ bekannt, also von einer Erfassungsvorrichtung erfassbare Tags, beispielsweise an Krankenbetten oder an der Arbeitskleidung von Ärzten oder Krankenschwestern.
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Ein Austausch einer herkömmlichen Kabinenruf-Aufzugsteuerung mit Kabinenruf-Steuerung durch eine moderne Kabinenruf-Aufzugsteuerung mit Zielruf-Steuerung ist allerdings mit erheblichen Kosten und Zeitaufwand verbunden.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, die Effizienz bzw. Förderkapazität einer bestehenden Kabinenruf-Aufzugsteuerung mit Kabinenruf-Betriebsart zu steigern, ohne dass die bestehende Aufzugssteuerung ersetzt oder in diese eingegriffen werden muss.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 und durch die Merkmale des unabhängigen Verfahrensanspruchs 8 gelöst. Gemäß der Erfindung ist die Etagen-Zielruf-Eingabemittel mit einer separaten Zielruf-Steuereinheit gekoppelt, wobei ein erster Ausgang der Zielruf-Steuereinheit mit zumindest einem Betriebsartenwahl-Eingang und ein zweiter Ausgang der Zielruf-Steuereinheit mit zumindest einem Zielruf-Eingang der Kabinenruf-Kabinenruf-Aufzugsteuerung verbunden ist, und wobei die bestehende Kabinenruf-Aufzugsteuerung nach Aktivierung eines der Etagen-Zielruf-Eingabemittel durch einen autorisierten Benutzer mittels der Zielruf-Steuereinheit aus der Kabinenruf-Betriebsart in die Zielruf-Betriebsart umschaltbar ist, in der die Aufzugskabine durch Vorgabe eines Zielrufs durch die Zielruf-Steuereinheit zielrufgesteuert ist. Die Zielruf-Steuerung ist der Kabinenruf-Aufzugsteuerung überlagert.
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Durch die Kombination einer herkömmlichen Kabinenruf-Aufzugsteuerung mit einer überlagerten Zielruf-Steuerung kann eine bestehende Kabinenruf-Aufzugsteuerung kostengünstig erweitert werden, um die Förderkapazität sowie die Flexibilität der Aufzuganlage zu erhöhen. Durch die erfindungsgemäße Kombination von zwei separaten Steuerungen werden die Vorteile einer herkömmlichen Kabinenruf-Steuerung mit den Vorteilen einer Zielruf-Steuerung auf einfache Weise kombiniert, wobei die bestehende Kabinenruf-Steuerung mit zugehörigen Komponenten wie Kabinenruf-Eingabemittel und Kabinen-Zielruf-Eingabemittel erhalten bleibt.
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Eine besonders einfache Kopplung der vorhandenen Kabinenruf-Aufzugsteuerung mit der Zielruf-Steuerung wird dadurch erreicht, dass die Zielruf-Steuereinheit als speicherprogrammierbare Steuerung ausgebildet ist.
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Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Etagen-Zielruf-Erfassungsmittel zur Erfassung von in einer Benutzerkennung gespeicherten benutzerspezifischen Informationen wie Benutzerpriorität jeweils ein Erfassungsmittel aufweisen, wobei das Erfassungsmittel mit der Zielruf-Steuereinheit gekoppelt ist. Das Erfassungsmittel ist vorzugsweise als ein berührungslos arbeitender Sensor wie RFID-Chip und die Benutzerkennung ist vorzugsweise als ein passiver Datenträger wie RFID-Tag ausgebildet.
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Die Zielruf-Steuereinheit ist des Weiteren ausgebildet, um aufzugkabinenspezifische Informationen wie Gewicht, Anzahl von Fahrgästen, Belegung mit Objekten wie Betten zu erfassen, wobei die Zielruf-Steuereinheit mit entsprechenden Sensoren wie Gewichtssensoren, Überwachungskamera und/oder optische Sensoren wie Lichtschranken gekoppelt ist.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Zielruf-Steuerung ausgebildet ist, die benutzerspezifischen und aufzugkabinenspezifischen Informationen zu erfassen, logisch zu kombinieren und Steuersignale zu erzeugen um die Kabinenruf-Aufzugsteuerung in die Zielruf-Betriebsart umzuschalten und anschließend die von dem autorisierten Benutzer vorgegebene Zieletage und/oder benutzerspezifische Betriebsart vorzugeben.
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Die Etagen-Zielruf-Eingabemittel sind vorzugsweise als Touch-Display ausgebildet, um benutzerspezifische spezielle Betriebsarten auf dem Display darzustellen, die nach Betätigung durch die autorisierte Personen durch die Kabinenruf-Aufzugsteuerung ausgeführt werden.
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Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Betrieb einer Aufzuganlage, wobei eine Gruppe auf Aufzugkabinen mittels einer Kabinenruf-Aufzugsteuerung in einer Kabinenruf-Betriebsart zwischen Etagen eines Gebäudes verfahren wird, wobei die Aufzugkabinen mittels in den Etagen angeordneter Kabinenruf-Eingabemittel und/oder in den Aufzugkabinen angeordneter Kabinen-Zielruf-Eingabemittel gesteuert werden und wobei zumindest eine Aufzugkabine mittels der Kabinenruf-Aufzugsteuerung in einer Zielruf-Betriebsart gesteuert wird, wobei die Aufzugkabine nur benutzerdefinierte Eingabe einer Zieletage gesteuert wird.
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Gemäss der Erfindung ist vorgesehen, dass die benutzerdefinierte Zieleingabe durch in jeder Etage angeordnete Etagen-Zielruf-Eingabemittel erfolgt, die durch eine separate Zielruf-Steuereinheit ausgewertet werden und dass die Kabinenruf-Aufzugsteuerung nach Betätigung eines der Etagen-Zielruf-Eingabemittel durch einen autorisierten Benutzer aus der Kabinenruf-Betriebsart in die Zielruf-Betriebsart umgeschaltet wird und dass die Zieletage durch die Zielruf-Steuereinheit vorgegeben wird, die benutzerdefinierte Zieleingabe durch in jeder Etage (18, 20, 22) angeordnete Etagen-Zielruf-Eingabemittel (44, 46, 48) erfolgt. Nach Betätigung eines der Etagen-Zielruf-Eingabemittel (44, 46, 48) durch einen autorisierten Benutzer wird die benutzerspezifische Zieleingabe, eine benutzerspezifische Priorität sowie eine kabinenspezifische Information durch eine separate Zielruf-Steuereinheit (40) erfasst und zur Erzeugung eines Steuerbefehls logisch kombiniert, wobei die Kabinenruf-Aufzugsteuerung (14) durch den Steuerbefehl aus der Kabinenruf-Betriebsart in die Zielruf-Betriebsart umgeschaltet und die Zieletage durch die Zielruf-Steuereinheit (40) vorgegeben wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich gegenüber dem Stand der Technik dadurch aus, dass eine bestehende herkömmliche Kabinenruf-Steuerung ohne Eingriff in die bestehende Steuerung durch Funktionalität einer Zielruf-Steuerung erweitert werden kann.
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Eine besonders bevorzugte Verfahrensweise zeichnet sich dadurch aus, dass durch die Zielruf-Steuereinheit benutzerspezifische Informationen wie Zieleingaben und/oder Benutzerprioritäten sowie aufzugkabinenspezifische Informationen wie Kabinengewicht, Belegung der Kabine mit Personen und/oder Gegenständen erfasst, ausgewertet und kombiniert werden, um Steuerbefehle für die Kabinenrufsteuerung zu generieren.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Figur zu entnehmenden bevorzugen Ausführungsbeispiels.
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Die einzige Figur zeigt eine Aufzuganlage 10 mit einer Gruppe von Auszugkabinen 12, von denen im dargestellten Ausführungsbeispiel beispielhaft nur eine Aufzugkabine 12 dargestellt ist. Diese ist mittels einer Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 in einem Aufzugschacht 16 zwischen Etagen 18, 20, 22 eines Gebäudes wie Krankenhauses verfahrbar.
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In den einzelnen Etagen 18, 20, 22 sind Kabinenruf-Eingabemittel 24, 26, 28 angeordnet, die mit einem Eingang 30 der Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 verbunden sind. In der Aufzugkabine 12 sind Kabinen-Zielruf-Eingabemittel 32 angeordnet, die mit einem Eingang 34 der Kabinenruf-Aufzugsteuerung verbunden sind.
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Ferner weist die Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 einen Eingang 36 zur Umschaltung der Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 von einer Kabinenruf-Betriebsart in eine Zielruf-Betriebsart auf. Der Eingang 36 kann mit einem Eingabemittel 38 wie beispielsweise einem Schlüsselschalter verbunden sein.
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Zur Steigerung der Effizienz bzw. Förderkapazität der Aufzuganlage ist der Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 mit einer separaten Zielruf-Steuereinheit 40 gekoppelt, die der Kabinenruf-Aufzugsteuerung steuerungstechnisch überlagert ist. Die Zielruf-Steuereinheit 40 ist über einen Eingang 42 mit Etagen-Zielruf-Eingabemitteln 44, 46, 48 gekoppelt, die in jeder Etage 18, 20, 22 zusätzlich zu den Kabinenruf-Eingabemitteln angeordnet sind. In den Etagen-Zielruf-Erfassungsmittel sind Erfassungsmittel 50, 52, 54 wie Sensoren zur Erfassung benutzerspezifischer Informationen angeordnet. Dabei ist das Erfassungsmittel 50, 52, 54 vorzugsweise als ein RFID-Sensor ausgebildet, der die benutzerspezifischen Informationen aus einer von dem Benutzer mitgeführten Benutzerkennung wie RFID-Tag ausliest. Die Etagen-Zielruf-Eingabemittel sind als Touch-Displays ausgebildet, wobei auf einem Display entsprechend einer benutzerspezifischen Kennung benutzerspezifische Funktionen dargestellt werden. Die benutzerspezifischen Informationen wie beispielsweise Benutzerpriorität und/oder Zieleingabe werden über den Eingang 42 in die Zielruf-Steuereinheit 40 eingelesen.
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Zur Erfassung von aufzugkabinenspezifischen Informationen ist die Zielruf-Steuereinheit 40 über einen Eingang 55 mit weiteren Sensoren wie beispielsweise einer Kamera 56 zur Erfassung der Belegung der Kabine mit Personen und/oder Objekten, einem Gewichtssensor 58 zur Erfassung des Kabinengewichts und/oder einem optischen Sensor 60 zur Erkennung von Objekten wie beispielsweisen Krankenbetten verbunden.
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Die Informationen der Sensoren 56, 58, 60 werden über den Eingang 55 in die Zielruf-Steuereinheit 40 eingelesen und mit den benutzerspezifischen Informationen logisch kombiniert. Entsprechend eines in der Zielruf-Steuereinheit 40 ablaufenden Programms werden Steuerbefehle für die Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 generiert. Hierzu ist vorgesehen, dass ein erster Ausgang 62 der Zielruf-Steuereinheit mit dem Eingang 36 der Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 verbunden ist, über den die Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 aus der Sammelruf-Betriebsart in die Zielruf-Betriebsart umschaltbar ist.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass ein zweiter Ausgang 64 der Zielruf-Steuereinheit 40 mit dem Eingang 34 der Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 verbunden ist, der parallel mit den Kabinen-Zielruf-Eingabemitteln 32 verbunden ist. Über den Ausgang 64 werden die in der Zielruf-Steuereinheit 40 generierten Zielrufe in der Zielruf-Betriebsart als Zielrufe der Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 vorgegeben.
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Die Aufzugkabinen 12 werden üblicherweise durch Patienten und Besucher benutzt, wobei die Kabinenruf-Aufzugsteuerung in der Kabinenruf-Betriebsart einen Kabinenruf erfasst, der von einem Patienten oder Besucher durch das Kabinenruf-Eingabemittel 24, 26, 28 erzeugt wurde. Sodann wird die Aufzugkabine 12 in eine entsprechende Etage gefahren, so dass der Patient oder Besucher die Aufzugkabine 12 betreten kann und mittels des Kabinen-Zielruf-Eingabemittels 32 eine entsprechende Zieletage eingeben kann. Sodann wird die Aufzugkabine 12 in die gewünschte Zieletage gesteuert.
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Für das Krankenhauspersonal, d.h. Personen wie Notärzte, Ärzte und/oder Pflegepersonal sind in den einzelnen Etagen separate Etagen-Zielruf-Eingabemittel 44, 46, 48 vorgesehen, die nur von autorisierten Personen bedient werden können. Durch die in den Eingabemitteln angeordneten Erfassungselemente 50, 52, 54 werden die Etagen-Zielruf-Eingabemittel aktiviert und entsprechend der Benutzerkennung werden verschiedene Betriebsarten angezeigt. Sodann kann die autorisierte Person ein Ziel und/oder Betriebsart wählen, die von der Zielruf-Steuereinheit 40 erfasst wird.
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Über den Eingang 55 können zudem aufzugkabinenspezifische Informationen wie Gewicht, Belegung mit Personen und/oder Objekten erfasst werden, die mit den benutzerspezifischen Informationen kombiniert werden, um entsprechende Steuersignale für die Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 zu generieren.
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Nach Betätigung des Etagen-Zielruf-Eingabemittels wird die Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 durch die Zielruf-Steuereinheit 40 in den Zielruf-Betriebsart geschaltet, wobei entsprechend der benutzerspezifischen Informationen eine geeignete Aufzugkabine 16 durch die Zielruf-Steuereinheit 40 ausgewählt wird. Die Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 wird derart angesteuert, dass eine geeignete Aufzugkabine in der angeforderten Etage stoppt.
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Das Betreten der Aufzugkabine durch die autorisierte Person wird durch einen Sensor wie Lichtschranke erfasst, wodurch die Kabinen-Zielruf-Eingabemittel in der Aufzugkabine deaktiviert werden. Anschließend überträgt die Zielruf-Steuereinheit 40 ein Zielruf-Signal an die Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14, so dass die Aufzugkabine 12 in die gewünschte Zieletage verfahren wird.
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Die benutzerspezifischen Informationen und die aufzugkabinenspezifischen Informationen werden in der Zielruf-Steuereinheit 40 kombiniert und der Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 zugeleitet. Auf der Grundlage dieser Daten erzeugt die Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 spezielle Betriebsarten für den jeweiligen Nutzer.
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Durch die Kombination einer herkömmlichen Kabinenruf-Aufzugsteuerung 14 mit einer überlagerten Zielruf-Steuereinheit 40 unter Berücksichtigung von Benutzerprioritäten und Benutzerprofilen können benutzerspezifische Betriebsarten eingestellt werden, ohne dass die bestehende, herkömmliche Kabinenruf-Aufzugsteuerung ausgetauscht werden muss. Durch die überlagerte Zielruf-Steuerung erfolgt eine Steigerung sowohl der Flexibilität als auch der Kapazität der Aufzuganlage. Durch die Erfindung werden die Vorteile einer herkömmlichen Kabinenruf-Aufzugsteuerung mit Kabinenruf-Steuerung mit den Vorteilen einer Zielruf-Steuerung kombiniert.