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Die Erfindung betrifft ein Endoskopiesystem mit einem Endoskop, aufweisend ein Objektiv, ein Okular, ein optisches Übertragungssystem zum Übertragen eines Bildes vom Objektiv zum Okular und eine okularseitige erste Kopplungsvorrichtung zum Koppeln des Endoskops an einen Kamerakopf; und einem Kamerakopf, aufweisend einen Bildwandler zum Umwandeln eines vom Okular gelieferten Bildes in ein elektronisches Signal und eine zweite Kopplungsvorrichtung zum Koppeln des Kamerakopfes an ein Endoskop; wobei das Endoskop wenigstens einen elektrischen Verbraucher umfasst und der Kamerakopf wenigsten eine elektrische Versorgungseinheit zur Versorgung des elektrischen Verbrauchers umfasst.
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Solche Endoskopiesysteme sind prinzipiell bekannt. So zeigt z.B. die
US7668450 ein Endoskopiesystem mit einem Kamerakopf und einem Endoskop, welches mehrere integrierte Lichtquellen aufweist. Die Versorgung dieser Lichtquellen erfolgt durch galvanische oder drahtlose Energieübertragung aus dem Kamerakopf.
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Bei der galvanischen Energieübertragung treten verschiedene Schwierigkeiten auf. So besteht zum Beispiel bei der Verwendung leitfähiger Spülflüssigkeiten während der Verwendung des Endoskopiesystems die Gefahr, dass es zu einem Kurzschluss der Energieversorgung kommt und daher die elektrischen Verbraucher im Endoskop nicht mehr versorgt werden. Wenn es sich bei den Verbrauchern um Lichtquellen handelt, kann der Verwender des Systems die Orientierung im Operationsfeld verlieren, was zu einer Patientengefährdung führt. Ebenso kann bei der Verwendung eines sterilen Einmalüberzugs für das Endoskop zur Verringerung der Infektionsgefahr eine galvanische Energieübertragung nicht erfolgen.
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Eine drahtlose Energieübertragung zwischen Kamerakopf und Endoskop weist in der Regel einen geringen Wirkungsgrad auf. Dies führt dazu, dass entweder nur eine geringe elektrische Leistung zur Verfügung steht, oder dass sich Kamerakopf und/oder Endoskop bei der drahtlosen Übertragung erwärmen, was wiederum unerwünscht ist.
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Es besteht daher die Aufgabe der Erfindung darin, ein Endoskopiesystem bereitzustellen, was hinsichtlich der elektrischen Versorgung von in dem Endoskop angeordneten elektrischen Verbrauchern verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch ein Endoskopiesystem mit einem Endoskop, aufweisend ein Objektiv, ein Okular, ein optisches Übertragungssystem zum Übertragen eines Bildes vom Objektiv zum Okular und eine okularseitige erste Kopplungsvorrichtung zum Koppeln des Endoskops an einen Kamerakopf; und einem Kamerakopf, aufweisend einen Bildwandler zum Umwandeln eines vom Okular gelieferten Bildes in ein elektronisches Signal und eine zweite Kopplungsvorrichtung zum Koppeln des Kamerakopfes an ein Endoskop; wobei das Endoskop wenigstens einen elektrischen Verbraucher umfasst und der Kamerakopf wenigsten eine elektrische Versorgungseinheit zur Versorgung des elektrischen Verbrauchers umfasst; welches dadurch weiter gebildet ist, dass in der zweiten Kopplungsvorrichtung Sendemittel zur drahtlosen Übertragung elektrischer Energie angeordnet sind, und dass in der ersten Kopplungsvorrichtung Empfangsmittel zur drahtlosen Aufnahme elektrischer Energie angeordnet sind.
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Durch die Anordnung der Sende- und Empfangsmittel zur drahtlosen Übertragung bzw. Aufnahme elektrischer Energie in der ersten bzw. zweiten Kopplungsvorrichtung wird der durch die drahtlose Energieübertragung zu überbrückende Abstand deutlich reduziert, wodurch sich der erreichbare Wirkungsgrad der Energieübertragung deutlich erhöht. Es wird somit durch die Erfindung ermöglicht, einem elektrischen Verbraucher in einem Endoskop genügend elektrische Energie zuzuführen, ohne dass sich das Endoskop oder der Kamerakopf nennenswert erwärmen. Gleichzeitig kann das erfindungsgemäße Endoskopiesystem zusammen mit einem sterilen Einmalüberzug für das Endoskop verwendet werden, ohne dass die Energieübertragung gestört wird.
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Bevorzugt umfasst die erste Kopplungsvorrichtung einen Okulartrichter des Endoskops. Besonders bevorzugt umfasst die zweite Kopplungsvorrichtung eine Okulartrichterfassung des Kamerakopfes. Durch diese Ausgestaltung können die Komponenten des erfindungsgemäßen Endoskopiesystems genauso miteinander gekoppelt werden wie herkömmliche Endoskopiesysteme, bei denen keine elektrische Energieübertragung zwischen Kamerakopf und Endoskop vorgesehen ist. Dadurch kann zusätzlicher Schulungsaufwand vermieden werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Sendemittel und/oder die Empfangsmittel eine Spule. Mittels einer Spule wird die elektrische Energie induktiv übertragen, diese Übertragung ist besonders effektiv.
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In einer Ausführung der Erfindung entspricht der Außendurchmesser der Spule wenigstens dem Zehnfachen der Länge der Spule. Unter dem Außendurchmesser der Spule wird dabei im Sinne der Erfindung der doppelte Abstand der äußersten Wicklung der Spule zur Wicklungsachse der Spule verstanden. Unter der Länge der Spule wird im Sinne der Erfindung die Erstreckung der Spule in Richtung der Wicklungsachse verstanden. Durch eine entsprechende Ausführung der Spule bzw. der Spulen benötigen die Spulen wenig Bauraum in Richtung Wicklungsachse. Bei Ausrichtung der Wicklungsachse in Richtung einer optischen Achse des Endoskopiesystems können die Spulen in das Endoskopiesystem integriert werden, ohne dass der Abstand zwischen Okular und Bildwandler nennenswert vergrößert wird. Eine Modifikation eines optischen Systems des Endoskops kann daher entfallen.
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Wenn die Spule gemäß einer besonderen Ausführung der Erfindung einen Außendurchmesser von höchstens 50mm, bevorzugt höchstens 44mm, und einen freien Innendurchmesser von wenigstens 10mm, bevorzugt wenigstens 12mm, aufweist, kann die Spule in den Okulartrichter eines bekannten Endoskops bzw. in die Okularfassung eines bekannten Kamerakopfes integriert werden, ohne die mechanische Kopplung und den optischen Strahlengang des Endoskopiesystems zu stören.
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Die Induktivität der Spule beträgt in einer Ausführung der Erfindung wenigstens 5µH, bevorzugt wenigstens 6µH. Diese Induktivität ermöglicht eine effiziente Energieübertragung.
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Da für die induktive Energieübertragung ein hochfrequentes Energieübertragungssignal benötigt wird umfasst gemäß einer Ausführung der Erfindung die elektrische Versorgungseinheit Mittel zum Umwandeln eines niederfrequenten Versorgungsspannungssignals in ein hochfrequentes Energieübertragungssignal. Unter einem hochfrequenten Energieübertragungssignal wird im Sinne der Erfindung ein Energieübertragungssignal mit einer Frequenz verstanden, die deutlich über der Wechselfrequenz des öffentlichen Stromversorgungsnetzes von 50–100Hz liegt. Die Frequenz des Energieübertragungssignals kann beispielsweise 110 bis 205 kHz betragen. Unter einem niederfrequenten Versorgungsspannungssignal wird im Sinne der Erfindung ein Versorgungsspannungssignal verstanden, welches eine Gleichspannung ist oder dessen Frequenz nicht oder nicht wesentlich über der Wechselfrequenz des öffentlichen Stromversorgungsnetzes von 50–100Hz liegt.
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Funktionsbedingt entspricht die Frequenz des Energieempfangssignals einer induktiven Energieübertragung der Frequenz des Energieübertragungssignals. Da übliche elektrische Verbraucher jedoch ein niederfrequentes Verbrauchsspannungssignal benötigen, umfasst der elektrische Verbraucher in einer Ausführung der Erfindung Mittel zum Umwandeln eines hochfrequenten Energieempfangssignals in ein niederfrequentes Verbrauchsspannungssignal.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung kann der elektrische Verbraucher eine Lichtquelle, insbesondere eine Leuchtdiode, umfassen. In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann der elektrische Verbraucher ein Heizelement, insbesondere eine Objektivfensterheizung, umfassen.
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In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Endoskopiesystem ein weiteres Endoskop, wobei das weitere Endoskop eine dritte Kopplungsvorrichtung umfasst, welche keine Empfangsmittel aufweist, und wobei die zweite Kopplungsvorrichtung wahlweise mit der ersten Kopplungsvorrichtung oder mit der dritten Kopplungsvorrichtung koppelbar ist. Dies ermöglicht einen besonders flexiblen Einsatz des erfindungsgemäßen Endoskopiesystems.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Endoskop und/oder einen Kamerakopf eines Endoskopiesystems, welches gemäß der obigen Beschreibung ausgeführt ist. Bezüglich der dadurch erreichbaren Vorteile wird ausdrücklich auf die obigen Ausführungen verwiesen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand einiger beispielhafter Darstellungen näher erläutert. Es zeigen:
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1: Ein Endoskopiesystem gemäß Stand der Technik in schematischer Darstellung;
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2: Den Aufbau eines Endoskopiesystems gemäß Stand der Technik;
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3: Den Aufbau eines Endoskopiesystems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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4: Den prinzipiellen Aufbau einer drahtlosen elektrischen Versorgung;
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5a, 5b: Eine Spule eines Endoskopiesystems gemäß der Erfindung;
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6: Ein Endoskopiesystem gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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In 1 ist ein herkömmliches Endoskopiesystem 1 dargestellt. Das Endoskopiesystem 1 umfasst ein Endoskop 2 sowie einen Kamerakopf 3. Das Endoskop 2 dient dazu, ein Bild von einer anatomischen Struktur 4 auf optischem Weg zu dem Kamerakopf 3 zu leiten, welcher es in ein Videosignal umwandelt. Das Videosignal wird mittels einer Leitung 5 an eine Kamerakontrolleinheit 6 übertragen. In der Kamerakontrolleinheit 6 wird das Videosignal zur Darstellung auf einem Monitor 7 aufbereitet. Die anatomische Struktur 4 befindet sich gewöhnlich in einer Körperhöhle eines Patienten. Um für die Beobachtung ausreichend Licht bereitzustellen ist eine Kaltlichtquelle 8 vorgesehen, deren Licht über ein Lichtleitkabel 9 dem Endoskop 2 zugeleitet und von dem Endoskop 2 in Richtung der anatomischen Struktur 4 abgestrahlt wird.
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Entsprechende herkömmliche Endoskopiesysteme sind weit verbreitet. Sie weisen jedoch auch einige Nachteile auf. So ist beispielsweise das Lichtleitkabel 9 schwer und unhandlich, so dass ein Verwender des Endoskopiesystems 1 in seiner Bewegungsfreiheit gestört werden kann. Es wurde daher gelegentlich vorgeschlagen, die Kaltlichtquelle 8 durch eine im Endoskop 2 angeordnete Lichtquelle zu ersetzen. Hierfür ist es jedoch erforderlich, dem Endoskop 2 elektrische Energie zuzuführen.
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Als weiterer Nachteil des Endoskopiesystems 1 ist bekannt, dass das Endoskop beim Einführen in eine warme und feuchte Körperhöhle eines Patienten beschlagen kann. Dadurch wird die Sicht eines Verwenders des Endoskopiesystems 1 gestört. Es wurde daher vorgeschlagen, eine elektrische Heizung für ein Frontfenster des Endoskops 2 vorzusehen, um dessen Beschlagen zu verhindern. Dies erfordert wiederum die Zuführung von elektrischer Energie zu dem Endoskop 2.
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In 2 ist der innere Aufbau des Endoskops 2 und des Kamerakopfes 3 prinzipiell dargestellt, soweit er für das Verständnis der Erfindung erforderlich ist. Das Endoskop 2 besteht aus einem Hauptkörper 10 sowie einem Schaftrohr 11. Am distalen Ende des Schaftrohrs 11 ist ein Objektiv 12 hinter einem Objektivfenster 13 angeordnet. Über die Länge des Schaftrohrs 11 ist in dem Endoskop 2 ein optischer Bildleiter 14 angeordnet, bei dem es sich im dargestellten Beispiel um ein Relay-System handelt. Alternativ können hier auch starre oder flexible Faserbildleiter zum Einsatz kommen. Objektiv 12 und Bildleiter 14 sind in einem inneren Rohr 15 des Endoskops angeordnet, welches als Faserrohr bezeichnet wird. Zwischen dem Faserrohr 15 und dem Schaftrohr 11 sind Lichtleitfasern 16 angeordnet, über welche Beleuchtungslicht von einem Lichtleiterstutzen 17 zum distalen Ende des Schaftrohres 11 geleitet und dort abgestrahlt wird. An den Lichtleiterstutzen 17 kann das hier nicht dargestellte Lichtleitkabel 9 angeschlossen werden.
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Das Faserrohr 15 ragt bis in den Hauptkörper 10 des Endoskops 2. Am proximalen Ende des Hauptkörpers 10 ist ein Okular 18 hinter einem Okularfenster 19 angeordnet. Das Okular 18 wird durch ein Okularrohr 20 gehalten.
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Am Hauptkörper 10 ist weiterhin ein Okulartrichter 21 angeordnet. Den Okulartrichter 21 kann ein Verwender des Endoskops direkt auf sein Auge aufsetzen, um ein von dem Okular 18 erzeugtes virtuelles Bild zu betrachten. Üblicherweise wird jedoch auf den Okulartrichter 21 ein Kamerakopf 3 aufgesetzt.
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Der Kamerakopf 3 dient dazu, das von dem Okular 18 erzeugte virtuelle Bild in ein Videobild umzuwandeln. Dazu weist der Kamerakopf 3 ein Gehäuse 22 auf, in welchem hinter einem Kamerafenster 23 ein Kameraobjektiv 24 und ein Bildwandler 25 angeordnet sind. Die vom Bildwandler 25 erzeugten Videosignale werden durch eine Kontrollelektronik 26 vorverarbeitet und über die Leitung 5 an die Kamerakontrolleinheit 6 (in 2 nicht dargestellt) übertragen.
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Um eine sichere Verbindung zwischen dem Kamerakopf 3 und dem Endoskop 2 zu ermöglichen weist der Kamerakopf 3 eine Okulartrichterfassung 27 auf, welche sich lösbar mit dem Okulartrichter 21 des Endoskops 3 koppeln lässt. Zur genauen Positionierung von Kamerakopf 3 und Endoskop 2 weist die Okulartrichterfassung 27 eine axiale Anschlagfläche 28 und eine radiale Anschlagfläche 29 auf. Zum Fixieren des Kamerakopfes 3 am Endoskop 2 weist die Okulartrichterfassung 27 nicht dargestellte Fixiermittel auf, bei denen es sich zum Beispiel um einen Klemmmechanismus, eine Schraubverbindung oder eine Bajonettverbindung handeln kann. Okulartrichter 21 und Okulartrichterfassung 27 bilden somit erste und zweite Kopplungsvorrichtungen zum Koppeln von Kamerakopf 3 und Endoskop 2.
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In 3 ist der innere Aufbau eines Endoskopiesystems 101 gemäß der Erfindung dargestellt. Das Endoskopiesystem 101 umfasst ein Endoskop 102 und einen Kamerakopf 103.
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Das Endoskop 102 besteht wiederum aus einem Hauptkörper 110 sowie einem Schaftrohr 111. Am distalen Ende des Schaftrohrs 111 ist ein Objektiv 112 hinter einem Objektivfenster 113 angeordnet. Über die Länge des Schaftrohrs 111 ist in dem Endoskop 102 ein optischer Bildleiter 114 angeordnet, der entsprechend dem Bildleiter 1 des Endoskops 2 in 2 ausgeführt ist sein kann. Objektiv 112 und Bildleiter 114 sind wiederum in einem Faserrohr 115 angeordnet. Zwischen dem Faserrohr 115 und dem Schaftrohr 111 sind Lichtleitfasern 116 angeordnet. Anders als in 2 dargestellt enden die Lichtleitfasern 116 proximal dicht vor einer Leuchtdiode 130, welche eine externe Kaltlichtquelle 8 ersetzt. Die Leuchtdiode wird von einer Beleuchtungssteuerung 131 versorgt und gesteuert.
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Am proximalen Ende des Hauptkörpers 110 ist wiederum ein Okular 118 hinter einem Okularfenster 119 angeordnet. Das Okular 118 wird durch ein Okularrohr 120 gehalten. Am Hauptkörper 110 ist wiederum ein Okulartrichter 121 angeordnet.
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Am distalen Ende des Faserrohrs 115 ist eine Heizvorrichtung 132 angeordnet, welche das Objektiv 112 und insbesondere das Objektivfenster 113 erwärmt und somit störende Kondensation auf dem Objektivfenster 113 verhindert. Die Heizvorrichtung 132, bei der es sich beispielsweise um eine selbstregelnde Widerstandsheizung handeln kann, ist über eine entlang des Faserrohrs 115 geführte Leitung 133 mit einer Heizungssteuerung 134 verbunden, von welcher sie versorgt und gesteuert wird.
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Der Okulartrichter 121 weist proximal eine ringförmige plane Anlagefläche 135 auf. Dicht an der Anlagefläche 135 ist in dem Okulartrichter eine Spule 136 angeordnet. Die Spule 136 ist mit einem ersten Wandler 137 verbunden, welcher wiederum mit der Beleuchtungssteuerung 131 und der Heizungssteuerung 134 verbunden ist.
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Der Kamerakopf 103 weist wiederum ein Gehäuse 122 auf, in welchem hinter einem Kamerafenster 123 ein Kameraobjektiv 124 angeordnet ist. Hinter dem Kameraobjektiv ist ein Bildwandler 125 mit zugehöriger Kontrollelektronik 126 angeordnet, welche mittels einer Leitung 105 mit einer hier nicht dargestellten Kamerakontrolleinheit verbunden werden kann.
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Der Kamerakopf 103 weist weiterhin eine Okulartrichterfassung 127 mit einer axialen Anlagefläche 128 und einer radialen Anlagefläche 129 auf. In der Okulartrichterfassung 127 ist nahe der axialen Anlagefläche 128 eine Spule 138 angeordnet, welche mit einem zweiten Wandler 139 verbunden ist. Der zweite Wandler ist an die Leitung 105 angeschlossen.
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Im hier dargestellten Beispiel weist das Endoskop 102 zwei elektrische Verbraucher auf. Im Rahmen der Erfindung kann das Endoskop auch lediglich einen oder auch mehr als zwei elektrische Verbraucher aufweisen. Es kann sich dabei auch um andere Verbraucher als die dargestellte Lichtquelle 130 oder Heizvorrichtung 132 handeln. Hierbei kommen beispielsweise zusätzliche Sensoren wie Temperatur- oder Beschleunigungssensoren oder auch therapeutische Vorrichtungen wie Lithotripter, Laser oder ähnliche Vorrichtungen in Betracht.
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In 4 ist der prinzipielle Schaltungsaufbau der elektrischen Versorgung in einem Endoskopiesystem gemäß der Erfindung dargestellt. Sie umfasst den ersten Wandler 137 und den zweiten Wandler 139. Der zweite Wandler 139 wird über einer Leitung 201 mit einer Versorgungsspannung versorgt. Dazu kann beispielsweise die Versorgungsspannung für die Kontrollelektronik 126 des Bildwandlers 125 verwendet werden. Die Versorgungsspannung wird in einer ersten Spannungssteuerung 202 stabilisiert und ggf. auf den benötigten Spannungswert wie beispielsweise 5V geregelt. Als Spannungssteuerung kann z.B. ein Baustein des Typs MAX17502 von Maxim Integrated Products in Kombination mit einem Baustein des Typs TLV70033 von Texas Instruments verwendet werden. Die stabilisierte Versorgungsspannung wird dann einem Signalgenerator 203 zur Verfügung gestellt, welcher ein hochfrequentes Energieübertragungssignal erzeugt, dass dann in die Spule 138 eingespeist wird. Das Energieübertragungssignal kann einen einfachen sinusförmigen Spannungsverlauf mit einer Frequenz von 110 bis 205 kHz aufweisen oder kompliziertere Signalformen umfassen, wie sie z.B. in dem Qi-Standard des Wireless Power Consortium definiert sind. Bei Verwendung des Qi-Standards kann der Signalgenerator 203 beispielsweise einen Baustein des Typs BQ500212 Texas Instruments und einen Signalverstärker beinhalten.
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Die Spule 138 erzeugt ein elektromagnetisches Wechselfeld, welches von der Spule 136 aufgefangen und in ein hochfrequentes Spannungssignal umgewandelt und an den ersten Wandler 137 übertragen wird. Der Wandler 137 umfasst wiederum einen Signalempfänger 204, welcher das hochfrequente Spannungssignal in eine Gleichspannung umwandelt. Der Signalempfänger 204 kann einen Gleichrichter umfassen. Bei Verwendung des Qi-Standards kann der Signalempfänger einen Baustein des Typs BQ51013B Texas Instruments umfassen. Die vom Signalempfänger 204 bereitgestellte Gleichspannung wird in einer zweiten Spannungssteuerung 205 wiederum stabilisiert und ggf. auf einen von angeschlossenen Verbrauchern 131, 134 benötigten Spannungswert, beispielsweise 20V, geregelt. Hierzu kann ein Baustein des Typs TPS61170DRV von Texas Instruments verwendet werden.
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Die Energieübertragung zwischen den Spulen 136 und 138 kann in Resonanz erfolgen. Dazu sind die Spulen 136 und 138 jeweils in Schwingkreise eingebunden, welche die gleiche Eigenfrequenz aufweisen. Bei dieser Betriebsweise kann ein besonders hoher Wirkungsgrad der Energieübertragung erreicht werden.
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In den 5a und 5b ist die Spule 136 dargestellt. 5a zeigt die Spule in einer Ansicht senkrecht zu ihrer Wicklungsachse. Im Zentrum der Spule 136 weist diese einen freien Innendurchmesser 301 von wenigstens 10mm und bevorzugt wenigstens 12mm auf. Durch diesen freien Innendurchmesser kann der Bildstrahlengang des Endoskopiesystems 101 ungestört hindurchtreten. An den Innendurchmesser 301 schließen sich dicht an dicht die Wicklungen des Spulendrahts 302 an. Die Spule 136 hat einen Außendurchmesser 303 von höchstens 50mm, bevorzugt höchstens 44mm und passt damit in die Anlagefläche 135 des Okulartrichters 121. Die Induktivität der Spule beträgt dabei etwa 6,3µH.
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In 5b ist die Spule 136 in einer Ansicht quer zu Ihrer Wicklungsachse dargestellt. Es ist zu erkennen, dass alle Wicklungen der Spule 136 in einer Ebene liegen. Durch diese einlagige Wicklung der Spule 136 ist diese sehr flach und benötigt somit wenig Baulänge. Der Außendurchmesser 303 der Spule 136 beträgt dabei bevorzugt wenigstens das Zehnfache ihrer Länge.
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In 6 ist schematisch ein weiteres Endoskopiesystem 401 dargestellt. Dieses Endoskopiesystem 401 umfasst einen Kamerakopf 103, wie er anhand von 3 oben beschrieben ist. Ebenso umfasst das Endoskopiesystem 401 Endoskope 102 und 102‘, welche ebenfalls anhand von 3 beschrieben sind. Dabei können die Endoskope 102, 102‘ unterschiedliche optische Eigenschaften aufweisen, z.B. unterschiedliche Blickrichtungen, wie es anhand der Pfeile 402, 403 angedeutet ist.
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Das Endoskopiesystem 401 umfasst weiterhin Endoskope 2 und 2‘, welche entsprechend der Beschreibung zu 2 aufgebaut sind, also keine elektrischen Verbraucher aufweisen. Die Endoskope 2, 2‘ können ebenfalls abweichende Blickrichtungen aufweisen, wie durch Pfeile 404, 405 angedeutet ist.
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Das Endoskopiesystem 401 ist so ausgeführt, dass sowohl die Endoskope 102, 102’ als auch die Endoskope 2, 2‘ mit dem Kamerakopf 103 verbunden werden können. Dazu weisen die Okulartrichter der Endoskope die gleichen Abmessungen auf.
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Wenn Endoskop 2 oder 2‘ an den Kamerakopf 103 gekoppelt ist erkennt der erste Wandler 139 im Kamerakopf 103 unter Nutzung des Qi-Standards, dass kein zweiter Wandler 136 vorhanden ist und deaktiviert die Energieübertragung. Das Endoskopiesystem 401 kann dann wie ein herkömmliches Endoskopiesystem verwendet werden. Ist jedoch ein Endoskop 102 oder 102‘ angeschlossen, so wird dies ebenfalls durch den Wandler 139 erkannt und die Energieübertragung wird aktiviert.
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Der Verwender des Endoskopiesystems 401 kann somit unterschiedliche Endoskope 2, 2‘, 102, 102‘ mit dem Kamerakopf 103 verwenden. Das Endoskopiesystem 401 ist daher besonders flexibel einsetzbar und kann auch zusammen mit herkömmlichen Endoskopen 2, 2‘ verwendet werden. Bei Umstellung von einem herkömmlichen Endoskopiesystem auf ein Endoskopiesystem 401 kann der Verwender daher bereits vorhandene Endoskope weiter nutzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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