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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen von Behälterverschlüssen gemäß dem Oberbegriff nach Anspruch 1.
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Vorrichtungen zum Führen von Behälterverschlüssen, beispielsweise Verschlüssen zum Verschließen von Getränkebehältern, werden in Behälterbehandlungsanlagen bspw. im Bereich der Verschließermaschine für die Behälter eingesetzt. Derartige Vorrichtungen sind in verschiedensten Ausführungen bekannt. Sie weisen üblicherweise einen Zuführ- und/oder Förderkanal auf, dessen Querschnitt an die Form der jeweiligen Verschlüsse angepasst ist.
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Trotz der üblichen Zwangsführung im Förderkanal kann es beim Transport der Verschlüsse durch den Förderkanal zu Verblockungen kommen. Um diese zu lösen, muss die Zuführung der Verschlüsse zum Kanal gestoppt und die bereits im Förderkanal vorhandenen Verschlüsse manuell aus dem Förderkanal entfernt werden. Ein ähnliches Vorgehen erfolgt bei einem Formatwechsel, bei dem beispielsweise die Art der zu transportierenden Behälterverschlüsse verändert wird. Auch hier müssen die bereits im Förderkanal vorhandenen Behälterverschlüsse aufwendig manuell aus dem Förderkanal befreit werden.
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Eine Vorrichtung zum Ausschleusen von Formkörpern aus dem Förderkanal ist aus der WO 2008/ 022 735 A1 bekannt, die eine Ausstoßvorrichtung offenbart, mit der fehlerhaft positionierte Verschlusskappen erkannt und einzeln aus dem Förderkanal herausbewegt werden können.
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Die Vorrichtung ist zum einem nur zum Ausleiten einzelner Kappen ausgebildet und zum anderen aufgrund ihrer aufwendigen Konstruktion schwer zu reinigen, wodurch insbesondere der Einsatz im Bereich der Getränkebehälter nur eingeschränkt möglich ist, da die heutigen Hygieneanforderungen kaum erfüllt werden können.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine einfach konstruierte und leicht reinigbare Vorrichtung zum Führen von Behälterverschlüssen bereitzustellen, die ein einfaches Entleeren des Förderkanals ermöglicht.
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Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung zum Führen von Behälterverschlüssen, insbesondere von Verschlüssen von Getränkebehältern, mindestens einen Förderkanal mit mindestens einer zwischen einer geöffneten und geschlossenen Position verschwenkbaren Auslassklappe zum Ausleiten der Behälterverschlüsse, wobei die Auslassklappe einen Führungsabschnitt aufweist, der in der geschlossenen Position zum Führen der Behälterverschlüsse im Förderkanal ausgebildet ist, und ein Drehgelenk, mit einem an der Auslassklappe angeordneten und an einem Drehelement drehbar gelagerten Drehkörper, wobei der Führungsabschnitt und der Drehkörper einstückig ausgebildet sind.
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Mit der Erfindung wird eine Vorrichtung bereitgestellt, mit der eine schnelle einfache Leerung des Förderkanals möglich ist, die konstruktiv einfach ist und ein Minimum an einzelnen Bauteilen aufweist, um insbesondere die Reinigbarkeit der Vorrichtung deutlich zu vereinfachen, wodurch die hohen Hygieneanforderungen im Lebensmittelbereich besonders einfach erreicht werden können.
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Insbesondere übliche Drehverbindungen mit mehrgliedrigen Drehgelenken mit Drehachsenkörper sind in der Regel schwierig zu reinigen, so dass mittels des einstückig ausgebildeten Führungsabschnitts mit dem Drehkörper ein besonders einfacher, leicht reinigbarer Baukörper bereitgestellt werden kann, mit dem alle heutigen Hygieneanforderungen im Lebensmittelbereich einfach erfüllt werden können. Die einstückige Ausbildung des Drehkörpers mit dem Führungsabschnitt ermöglicht zudem, in vorteilhafter Weise ein Drehgelenk ohne separaten Drehachsenkörper bereitzustellen.
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Einstückige Bauteile sind aus einem einzelnen Baukörper hergestellt, der entsprechend umgeformt, bspw. zugeschnitten, gestanzt und/oder gebogen wurde. Ein einstückiges Bauteil ist zudem nicht zerstörungsfrei in mehrere Einzelteile zerlegbar. Einstückige Bauteile können insbesondere als Gussteil oder Blechbiegeteile ausgebildet sein. Dementsprechend umfasst die Auslassklappe vorzugsweise Metall, kann alternativ oder ergänzend jedoch auch bspw. Kunststoff oder Verbundstoffe enthalten.
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Unter Behälterverschlüssen werden insbesondere Verschlüsse zum Aufschrauben oder Aufpressen auf eine Behälteröffnung wie bspw. Kappen oder Kronkorken verstanden. Dabei ist die Vorrichtung insbesondere zum Führen von Verschlüssen für Getränkebehälter wie bspw. Flaschen ausgebildet und kann im Bereich einer Verschließereinheit in einer Behälterbehandlungsvorrichtung eingesetzt werden.
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Der Förderkanal ist der Baukörper der Vorrichtung, in dem die Behälterverschlüsse transportiert werden. Der Förderkanal ist zum Entlanggleiten der Behälterverschlüsse ausgebildet und weist insbesondere ein Gleitelement (bspw. einen Kanalboden oder eine Kanaldecke) auf, an dem die Behälterverschlüsse auf-/anliegen. Zudem weist der Förderkanal seitliche Führungselemente auf, an denen der Behälterverschluss mit einer Seitenfläche anliegt und ebenfalls entlanggleitet. Der Förderkanal kann vorzugsweise käfigartig ausgebildet sein, um die Reinigbarkeit zu verbessern.
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Der Förderkanal weist einen verschwenkbaren Abschnitt, die Auslassklappen, auf. Die Auslassklappe ist mittels des Drehgelenkes zwischen zwei Positionen, der geöffneten und der geschlossenen Position, verschwenkbar. Die Auslassklappe weist den Führungsabschnitt auf, der als Gleitelement für die Verschlüsse ausgebildet ist.
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In der geschlossenen Position ist der Führungsabschnitt insbesondere im Bereich des Kanalbodens oder des Kanaldeckels entsprechend der Gleitelemente des Förderkanals angeordnet. Der Führungsabschnitt ersetzt im Bereich der Auslassklappe die Gleitelemente des Förderkanals.
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In der geöffneten Position ist der Führungsabschnitt verschwenkt, so dass von den Gleitelementen kommende Verschlüsse aus dem Förderkanal herausfallen. Hierdurch kann der Förderkanal bspw. bei Blockierung oder einem Formatwechsel besonders einfach und schnell geleert werden, ohne dass die im Förderkanal vorliegenden Verschlüsse die gesamte Transportstrecke durchlaufen müssen.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Drehelement ringförmig und zur Aufnahme des Drehkörpers ausgebildet. Das Drehelement weist somit einen Ringkörper mit einer lochartigen Ausnehmung auf, in die der Drehkörper eingreifen kann. Vorzugsweise weist das Drehelement zudem eine Montageöffnung im Ringkörper auf, mittels der der Drehkörper besonders einfach in das Ringinnere eingeführt bzw. aus diesem entnommen werden kann. Der Drehkörper ist insbesondere dazu ausgebildet am Innenring des Drehelements entlang zu gleiten. Drehelement und Drehkörper können als Gleitlager ausgebildet sein.
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Das Drehelement kann direkt am Förderkanal, beispielsweise an den Seitenwänden und/oder den seitlichen Führungselementen, angeordnet sein. Besonders bevorzugt ist das Drehelement jedoch an einem Tragelement des Förderkanals angeordnet. Die Tragelemente dienen zur Befestigung des Förderkanals beispielsweise an einem Gestell der Behälterbehandlungsanlage. Die Tragelemente sind mit dem Förderkanal lösbar verbunden, so dass durch Anordnung des Drehelementes an dem Tragelement die Herstellung des Drehelementes mit Tragelement und die Montage der Auslassklappe vereinfacht wird. Dabei ist das Drehelement mit dem Tragelement besonders bevorzugt einstückig, vorzugsweise als Blechbiegeteil, ausgebildet.
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Für ein besonders sicheres Verschwenken der Auslassklappe von der geschlossenen in die geöffnete Position und zurück ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass das Drehgelenk zwei auf gegenüberliegenden Seiten des Förderkanals angeordnete Drehelemente und zwei am Führungsabschnitt angeordnete Drehkörper aufweist.
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Um die Auslassklappe in der geschlossenen Position zu positionieren, kann die Auslassklappe verschraubt sein. Um die Bedienung der Auslassklappe jedoch zu erleichtern, ist vorgesehen, dass eine Verriegelungsvorrichtung angeordnet ist, die die Auslassklappe in der geschlossenen Stellung positioniert.
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Für eine besonders einfache Bedienung weist die Verrieglungsvorrichtung nach einer Weiterbildung der Erfindung mindestens einen, vorzugsweise zwei Klemmarme auf, die zum Verrasten an einer Rastaufnahme ausgebildet sind. Die Klemmarme können an einem Grundkörper der Verriegelungsvorrichtung bspw. federnd gelagert sein, so dass sie manuell von einer die Auslassklappe handhabenden Person entlang des Federweges bewegt werden können. Dabei ist der Federweg insbesondere quer zur Förderrichtung der Verschlüsse im Förderkanal ausgerichtet.
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Für eine besonders sichere Verrastung weist jeder Klemmarm zudem an einem freien Ende einen Rastkopf auf, der zum Hintergreifen der Rastaufnahme ausgebildet ist. Dabei sind zwei Klemmarme im verrasteten Zustand vorzugsweise derart angeordnet, dass Sie im Bereich von gegenüberliegenden Seiten des Förderkanals liegen und zum Entrasten (bspw. manuell) aufeinander zu bewegt werden, bis der Rastkopf von der Rastaufnahme gelöst ist.
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Die Rastaufnahme kann bspw. direkt am Förderkanal angeordnet sein. Auch kann die Rastaufnahme als separates Bauteil, bspw. als Rohr ausgebildet sein.
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Um die Reinigbarkeit weiter zu verbessern und den Herstellungsaufwand zu minimieren, ist die Verriegelungsvorrichtung mit dem Führungsabschnitt und dem Drehkörper einstückig, insbesondere als Blechbiegeteil ausgebildet. D.h., die gesamte Auslassklappe ist aus einem einzelnen Baukörper gefertigt, bspw. einem ebenen plattenförmigen Blech. Dabei kann die Verrieglungsvorrichtung neben dem bereits beschriebenen Grundkörper, einen Klemmarm oder mehrere Klemmarme mit Rastkopf und/oder einen den Grundkörper und den Führungsabschnitt verbindenden Verbindungsabschnitt umfassen.
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Sowohl die einstückige Auslassklappe als auch das einstückig mit dem Drehelement ausgebildete Tragelement wurden vorzugsweise aus einem plattenförmigen flächigen Baukörper hergestellt. Dabei wurden die Formen der einzelnen Bauteile aus dem Baukörper herausgeschnitten oder gestanzt und das Bauteil wurde entsprechend gebogen. Dementsprechend kann sowohl die Auslassklappe mit Verriegelungsvorrichtung als auch das Tragelement mit dem Drehelement als metallisches Blechbiegeteil ausgebildet sein.
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Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigt:
- 1 und 2 schematisch in einer perspektivischen Darstellung eine Vorrichtung zum Führen von Formkörpern mit einer geschlossenen Auslassklappe;
- 3 und 4 schematisch in einer perspektivischen Darstellung die Vorrichtung aus 1 und 2 mit der Auslassklappe in einer geöffneten Position.
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1 zeigt schematisch in einer perspektivischen Darstellung von der Unterseite eine Vorrichtung zum Führen von Behälterverschlüssen, hier einen Kappenkanal. 2 zeigt den Kappenkanal aus 1 schematisch in einer perspektivischen seitlichen Darstellung.
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Der Kappenkanal weist einen Förderkanal 1 zum Transportieren der für Getränkebehälter vorgesehenen als Kappen ausgebildeten Behälterverschlüssen 2 auf. Der Förderkanal 1 ist käfigartig ausgebildet und weist boden- und kopfseitig Gleitelemente, hier Gleitschienen 6a, und seitliche Führungselemente, hier Führungsschienen 6b, auf. Ein Abschnitt des Förderkanals 1 ist als Auslassklappe 3 ausgebildet, die in einer geschlossenen Position gezeigt wird.
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Die Auslassklappe 3 weist einen Führungsabschnitt 4 auf, der als Gleitelement ausgebildet ist. Die Auslassklappe 3 ist derart angeordnet, dass im geschlossenen Zustand der Führungsabschnitt 4 direkt an die Gleitschienen 6a angrenzt, so dass die Kappen beim Transport durch den Förderkanal 1 an den Gleitschienen 6a und dem Führungsabschnitt 4 entlanggleiten.
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Zum Befestigen des Förderkanals 1 bspw. an einem Gestell einer Behälterbehandlungsanlage (hier nicht dargestellt) sind Tragelemente 5 an dem Förderkanal 1 angeordnet.
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Zwischen einem der Tragelemente 5 und der Auslassklappe 3 ist ein Drehgelenk 7 angeordnet. Dieses weist zwei an gegenüberliegenden Seiten des Förderkanals 6 angeordnete Drehelemente 8 auf, die jeweils zur Aufnahme eines Drehkörpers 9 ausgebildet sind. Hierfür ist das Drehelement 8 ringförmig mit einer Montageöffnung 8a ausgebildet. Jedes Drehelement 8 ist über einen Tragarm 10 mit dem Tragelement 5 verbunden. Tragelement 5, Trägerarme 10 und die Drehelemente 8 sind einstückig als Blechbiegeteil, hier als gelasertes Blech, ausgebildet. Tragelement 5, Trägerarme 10 und die Drehelemente 8 wurden somit aus einem flächigen einstückigen Baukörper hergestellt.
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Jeder Drehkörper 9 des Drehgelenkes 7 ist über einen Gelenkarm 11 mit dem Führungsabschnitt 4 verbunden. Die Drehkörper 9 liegen jeweils an der Ringinnenseite der Drehelemente 8 drehbar gelagert an.
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Weiter ist eine Verriegelungsvorrichtung 12 mit dem Führungsabschnitt 4 verbunden. Die Verriegelungsvorrichtung 12 weist einen Grundkörper 14, einen Verbindungsabschnitt 17 zwischen Grundkörper 14 und Führungsabschnitt 4 und zwei Klemmarme 13 auf, die federnd an dem Grundkörper 14 gelagert sind. An ihren freien Enden weisen die Klemmarme 13 jeweils einen Rastkopf 15 auf. Die Rastköpfe 15 sind zum Hintergreifen an Rastaufnahmen 16 ausgebildet, welche hier als separat angeordnete Stangen dargestellt sind. Alternativ kann die Verriegelungsvorrichtung 12 bspw. auch zum Verrasten an dem käfigartigen Förderkanal 1 vorgesehen sein.
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Die Verriegelungsvorrichtung 12 mit Verbindungsabschnitt 17, Grundkörper 14, Klemmarmen 13 und Rastkopf 15 ist mit den Drehkörpern 9, den Gelenkarmen 11 und dem Führungsabschnitt 4 einstückig als Blechbiegeteil, hier als gelasertes Blech, ausgebildet.
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3 und 4 zeigen die Vorrichtung aus 1 und 2 schematisch in perspektivischen Darstellungen mit der Auslassklappe 3 in der geöffneten Position. In dieser ist die Auslassklappe 3 im Drehgelenk 7 verschwenkt, so dass die Behälterverschlüsse 2 aus dem Förderkanal 6 heraus transportiert werden.
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Gut sichtbar ist, dass die gesamte Auslassklappe 3 mit den Drehkörpern 9, Gelenkarmen 11, Führungsabschnitt 4 und Verriegelungsvorrichtung 12 aus einem einstückigen, flachen Baukörperkörper, hier einem Metallblech, gebildet wurde. Das Metallblech wurde angeformt, hier mittels einer Laserschnittvorrichtung (hier nicht dargestellt) entsprechend ausgeschnitten und gebogen. Die Auslassklappe 3 ist somit einstückig ausgebildet.
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In 4 ist zudem deutlich sichtbar, dass die Gelenkarme 11 in einer zentralen Position des Führungsabschnittes 4 angreifen, so dass in der geöffneten Position das freie Ende 3a (ohne Verriegelungsvorrichtung) der Auslassklappe 3 durch den Förderkanal 6 hindurchragt, wodurch ein sicheres Herausführen der Kappen gewährleistet ist.
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Zum Öffnen der Auslassklappe 3 werden die federnd am Grundkörper 14 gelagerten Klemmarme 13 manuell (von Hand) zusammengedrückt, bis die Rastköpfe 15 an den Rastausnehmungen 16 ausgerastet sind. Danach kann die Auslassklappe 3 von der geschlossenen Position in die geöffnete Position verschwenkt werden.
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Zur Entnahme der Auslassklappe aus der Vorrichtung wird diese so weit verschwenkt, bis die Drehkörper 9 durch die schlitzartigen Montageöffnungen 8a in den Drehelementen 8 bewegt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Förderkanal
- 2.
- Behälterverschlüsse
- 3.
- Auslassklappe
- 4.
- Führungsabschnitt
- 5.
- Tragelement
- 6.
- Förderkanal
- 6a
- Führungsschiene
- 6b
- Gleitschiene
- 7.
- Drehgelenk
- 8.
- Drehelement
- 8a
- Montageöffnung
- 9.
- Drehkörper
- 10.
- Tragarm
- 11.
- Gelenkarme
- 12.
- Verriegelungsvorrichtung
- 13.
- Klemmarme
- 14.
- Grundkörper
- 15.
- Rastkopf
- 16.
- Rastaufnahme
- 17.
- Verbindungsabschnitt