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TECHNISCHES GEBIET
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Vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Handhabung von Anrufen in einem mobilen Kommunikationsgerät und insbesondere ein System und ein Verfahren zum Verwalten von Lautsprecher und Mikrophon in einem modularen tragbaren Kommunikationsgerät.
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HINTERGRUND
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Trotz der weitreichenden Möglichkeiten, die moderne Mobiltelephone bieten, werden diese dennoch in erster Linie für Sprachanrufe benutzt. Auch wenn viele Sprachanrufe durch Textnachrichten ersetzt werden, sind letztere unpraktisch, wenn ein Teilnehmer gerade fährt oder seine Augen und/oder Hände für andere Aufgaben benötigt. Außerdem haben viele Verbraucher kein Festnetz mehr, sondern nutzen stattdessen ihr Mobiltelefon für sämtliche Sprachanrufe.
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Die meisten Mobiltelefone verfügen über unterschiedliche Benutzungsmoden für Sprachanrufe. Zum Beispiel können Telefonate in einem Freisprechmodus oder in einem Handheldmodus geführt werden. Bei einem modularen System jedoch, bei welchem das tragbare Gerät zwei oder mehr abnehmbare Teile umfasst, deren jedes unabhängig von dem anderen betrieben werden kann, ist es schwierig, einen Standardmodus einzurichten, in welchem Anrufe angenommen werden sollen.
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Wenngleich vorliegende Erfindung auf ein System gerichtet ist, das bestimmte Nachteile, die in dem vorstehenden Abschnitt ”Hintergrund” genannt wurden, beseitigen kann, ist darauf hinzuweisen, dass weder der Umfang der beschriebenen Prinzipien noch der Schutzumfang der Ansprüche durch einen solchen Vorteil eingeschränkt werden, außer in dem Maß, das in den Ansprüchen ausdrücklich angegeben ist. Ferner beruht die Diskussion der Technologie in dem Abschnitt ”Hintergrund” auf eigenen Beobachtungen, Überlegungen und Gedanken der Erfinder und ist keinesfalls eine genaue Katalogisierung oder umfassende Zusammenfassung des öffentlich bekannten Standes der Technik. Von daher wird dieser Abschnitt als anerkannter oder angenommener Stand der Technik zu den nachstehend erläuterten Details von den Erfindern ausdrücklich ausgenommen. Darüber hinaus spiegelt die vorliegend angegebene Vorgehensweise eigene Beobachtungen und Gedanken der Erfinder wider und stellt keine durch den Stand der Technik nahegelegte Zweckmäßigkeit dar.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Merkmale der vorliegenden Vorgehensweisen sind in den Ansprüchen angegeben. Eine Detailbeschreibung dieser Vorgehensweisen zusammen mit den Aufgaben und Vorteilen der Erfindung erfolgt nachstehend im Zusammenhang mit den anliegenden Zeichnungen.
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1 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer Beispielkonfiguration von Gerätekomponenten, bei welcher Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung implementiert werden können;
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2 ist eine Ansicht eines ersten Geräts und eines zweiten Geräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei die Rückseite des ersten Geräts und die Vorderseite des zweiten Geräts dargestellt sind;
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3 ist eine Ansicht eines ersten Geräts und eines zweiten Geräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei die Vorderseite des ersten Geräts und die Rückseite des zweiten Geräts dargestellt sind;
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4 ist eine Seitenansicht des ersten Geräts und des zweiten Geräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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5 ist eine Seitenansicht des ersten Geräts und des zweiten Geräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei die Geräte über die Rückseite des ersten Geräts und die Vorderseite des zweiten Geräts zusammengefügt sind;
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6 ist eine Seitenansicht des ersten Geräts und eines dritten Geräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei die Geräte über die Rückseite des ersten Geräts und die Vorderseite des dritten Geräts zusammengefügt sind.
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7 ist ein Flussdiagramm zur Darstellung eines Ablaufs gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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8 ist ein Flussdiagramm zur Darstellung eines Ablaufs gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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DETAILBESCHREIBUNG
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Vor einer eingehenden Erläuterung der vorliegenden Erfindung wird ein Überblick gegeben, der zum besseren Verständnis der nachstehenden Erläuterung beiträgt. Wie eingangs erwähnt wurde, ist die Handhabung von eingehenden und ausgehenden Anrufen bei modularen Geräten kompliziert, was der Schwierigkeit bei der Bestimmung eines Standardmodus geschuldet ist, in welchem das Telefongespräch begonnen werden soll. Wenn ein modulares Gerät zum Beispiel in einem Fernbildgebungsmodus verwendet wird, in welchem die Module voneinander getrennt sind, ist nicht eindeutig, wie ein solches Gerät auf einen an dem Hauptmodul eingehenden Anruf reagiert. Das heißt, die Annahme des Anrufs an dem Hauptmodul kann entweder eine Freisprech-Sitzung oder eine Handheld-Sitzung initiieren.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat ein modulares tragbares Gerät zwei Module, wovon ein erstes Modul die Funktion eines traditionellen Hochfunktionstelefons oder eines ”Smartphone” übernimmt und ein zweites Modul die Funktionalität des ersten Moduls ergänzt. Wenn die Module voneinander getrennt sind, können sie Funktionen jeweils unabhängig voneinander ausführen. Das erste Gerät verfügt über eine Mobilfunkverbindung und kann Sprachanrufe tätigen und empfangen. Ein Hörerlautsprecher, ein Lautsprecher und ein Mikrophon sind in dem ersten Gerät ebenso enthalten wie Bluetooth oder eine andere Nahbereichsverbindung. Das zweite Modul verfügt gegebenenfalls nicht über eine Mobilfunkverbindung, hat aber einen Hörerlautsprecher, ein Mikrophon, einen Lautsprecher und Bluetooth oder eine andere Nahbereichsverbindung.
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Wenn das erste Gerät und das zweite Gerät in einer Ausführungsform aneinandergekoppelt sind und mit dem ersten Gerät ein Sprachanruf getätigt wird, werden der Hörerlautsprecher, das Mikrophon und die Mobilfunkverbindung des ersten Geräts genutzt. Während des Sprachanrufs kann in Antizipationen eines Abkopplungsereignisses eine Bluetooth-Verbindung zwischen dem ersten Gerät und dem zweiten Gerät aufgebaut werden, um eine Verzögerung bei der Tonübertragung von dem ersten Gerät zu dem zweiten Gerät zu eliminieren.
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Wenn während des Sprachanrufs das zweite Gerät von dem ersten Gerät abgekoppelt wird, löst das Abkopplungsereignis einen Übergang des Telefongesprächs in den Freisprechmodus an dem zweiten Gerät aus. Dieser Modus nutzt den Lautsprecher des zweiten Geräts, das Mikrophon des zweiten Geräts, die Bluetooth-Verbindung zwischen dem ersten Gerät und dem zweiten Gerät und die Mobilfunkverbindung des ersten Geräts.
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Alternativ löst ein Abkopplungsereignis während eines Sprachanrufs eine Modifikation des Autorouting und Mischens aus, so dass sowohl der Hörerlautsprecher und das Mikrophon des ersten Geräts als auch der Hörerlautsprecher und das Mikrophon des zweiten Geräts gleichzeitig aktiv sind. Das zweite Gerät ist in diesem Modus über Bluetooth mit dem ersten Gerät drahtlos verbunden, und das erste Gerät mischt den eingehenden Bluetooth-Mikrophon-Audiostrom von dem zweiten Gerät mit dem Audiostrom von dem Mikrophon des ersten Geräts. Dem ersten Mikrophon kann eine gezielte Verzögerung aufgeprägt werden, um der Drahtloslatenz des zweiten Geräts Rechnung zu tragen.
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Wenn das erste Gerät und das zweite Gerät sich in einem abgekoppelten Zustand befinden und ein Sprachanruf entweder durch das erste Gerät oder durch das zweite Gerät oder beide Geräte im Gange ist, ist in einer Ausführungsform ein anderes Standardverhalten vorgesehen. Insbesondere wird das Telefonat über die Lautsprecher und Mikrophone eines oder beider Geräte weitergeführt, wenn bei einem Sprachanruf die beiden Geräte aneinandergekoppelt werden, während sich eines oder beide Geräte im Freisprechmodus befinden.
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Wenn bei einem Sprachanruf die beiden Geräte aneinandergekoppelt werden, während sich eines der Geräte im Hörermodus (Handheld-Modus) befindet, wird das Telefonat in der aneinandergekoppelten Konfiguration über den Hörerlautsprecher und das Mikrophon des ersten Geräts weitergeführt. Wenn die beiden Geräte bei dem Sprachanruf aneinandergekoppelt werden, während sie sich in unterschiedlichen Moden befinden, wird das Telefonat in der neu aneinandergekoppelten Konfiguration unter demselben Modus beibehalten, in dem sich das erste Gerät in der abgekoppelten Konfiguration befunden hat.
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Nach diesem Überblick folgt nunmehr eine Detailbeschreibung im Zusammenhang mit den anliegenden Zeichnungsfiguren, wobei die Vorgehensweisen gemäß vorliegender Erfindung in ihrer Implementierung in einer geeigneten Computerumgebung dargestellt sind. Die folgende Beschreibung des Geräts basiert auf Ausführungsformen und Beispielen der offenbarten Prinzipien und stellt bezüglich alternativer Ausführungsformen, die hier nicht ausdrücklich beschrieben sind, keine Einschränkung der Ansprüche dar. 1 zeigt als Beispiel ein Mobilgerät, in welchem Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung implementiert werden können, wobei selbstverständlich auch andere Gerätearten verwendet werden können, unter anderem Personal Computer, Tablet Computer und andere Geräte, ohne hierauf beschränkt zu sein.
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Die schematische Darstellung von 1 zeigt eine beispielhafte Komponentengruppe 110, die Teil der Umgebung ist, in welcher Aspekte der vorliegenden Erfindung ausgeführt sein können. Insbesondere umfasst die Komponentengruppe 110 beispielhafte Komponenten, die in einem Gerät verwendet werden können, das dem ersten Gerät und/oder dem zweiten Gerät entspricht. Es versteht sich, dass abhängig von der Präferenz des Benutzers, von der Verfügbarkeit der Komponenten, von dem Preis und von weiteren Überlegungen zusätzliche oder alternative Komponenten in einer Implementierung verwendet werden können.
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In der dargestellten Ausführungsform umfassen die Komponenten 110 einen Anzeigebildschirm 120, Anwendungen (z. B. Programme) 130, einen Prozessor 140, einen Speicher 150, eine oder mehrere Eingabekomponenten 160 wie Sprach- und Texteingabeeinrichtungen und eine oder mehrere Ausgabekomponenten 170 wie Text- und akustische Ausgabeeinrichtungen, z. B. einen oder mehrere Lautsprecher.
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Der Prozessor 140 kann ein Mikroprozessor, ein Mikrocomputer, eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung oder dergleichen sein. Zum Beispiel kann der Prozessor 140 durch einen oder mehrere Mikroprozessoren oder Steuerungen aus einer gewünschten Familie oder von einem gewünschten Hersteller sein. Ähnlich kann sich der Speicher 150 auf derselben integrierten Schaltung befinden wie der Prozessor 140. Zusätzlich oder alternativ ist der Zugriff auf den Speicher 150 über ein Netzwerk möglich, z. B. über einen Cloud-basierten Speicher. Der Speicher 150 kann einen Arbeitsspeicher umfassen (d. h. einen Synchronous Dynamic Random Access Memory (SDRAM), einen Dynamic Random Access Memory (DRAM), einen RAMBUS Dynamic Random Access Memory (RDRM) oder eine andere Art einer Arbeitsspeichervorrichtung). Zusätzlich oder alternativ kann der Speicher 150 einen Nur-Lese-Speicher (d. h. eine Festplatte, einen Flash-Speicher oder eine andere gewünschte Arte einer Speichervorrichtung) umfassen.
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Die in dem Speicher 150 gespeicherten Informationen können einen Programmcode enthalten, der dem oder mehreren Betriebssystemen oder Anwendungen zugeordnet ist, sowie Informationsdaten, z. B. Programmparameter, Prozessdaten etc. Das Betriebssystem und die Anwendungen werden in charakteristischer Weise über ausführbare Befehle implementiert, die in einem nichttransitorischen computerlesbaren Speichermedium (z. B. in dem Speicher 150) gespeichert sind, um Basisfunktionen des elektronischen Geräts zu steuern. Solche Funktionen sind zum Beispiel eine Interaktion zwischen verschiedenen internen Komponenten und die Speicherung und der Abruf von Anwendungen und Daten in dem und aus dem Speicher 150.
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Was die Anwendungen 130 betrifft, nutzen diese ferner in charakteristischer Weise das Betriebssystem, um für eine mehr spezifische Funktionalität zu sorgen, wie zum Beispiel für einen Dateisystemdienst und die Handhabung von geschützten und ungeschützten Daten, die in dem Speicher 150 gespeichert sind. Wenngleich viele Geräte Standardfunktionen oder notwendige Funktionen des Benutzergeräts 110 bieten, stellen Anwendungen in anderen Fällen optionale oder spezialisierte Funktionen bereit und können von Drittanbietern oder von dem Gerätehersteller geliefert werden.
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Was schließlich die Informationsdaten betrifft, z. B. Programmparameter und Prozessdaten, können diese nicht ausführbaren Informationen durch das Betriebssystem oder eine Anwendung referenziert, bearbeitet oder geschrieben werden. Solche Informationsdaten können zum Beispiel Daten enthalten, die bei der Herstellung in dem Gerät vorprogrammiert werden, Daten, die durch das Gerät erstellt oder von dem Benutzer hinzugefügt werden, oder beliebige Informationen von einer Vielfalt von Informationen, die in Server oder andere Vorrichtungen, mit denen das Gerät während seines laufenden Betriebs verbunden ist, hochgeladen werden oder von diesen Servern und Geräten heruntergeladen werden oder auf die in anderer Weise zugegriffen wird.
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Das Gerät mit der Komponentengruppe 110 kann Software- und Hardware-Netzwerkkomponenten 180 enthalten, um Kommunikationen zu und von dem Gerät zu ermöglichen. Solche Netzwerkkomponenten 180 sorgen in charakteristischer Weise für eine drahtlose Netzwerkfunktionalität, wenngleich zusätzlich oder alternativ auch ein drahtgebundenes Netzwerk unterstützt wird.
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In einer Ausführungsform kann eine Energieversorgung 190 wie eine Batterie oder eine Brennstoffzelle zur Versorgung des Geräts und seiner Komponenten 110 enthalten sein. Sämtliche oder einige der internen Komponenten 110 kommunizieren miteinander durch eine oder mehrere gemeinsame oder eigene interne Kommunikationsverbindungen 195 wie beispielsweise einen internen Bus.
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In einer Ausführungsform ist das Gerät 110 derart programmiert, dass der Prozessor 140 und der Speicher 150 mit den anderen Komponenten des Systems interagieren, um bestimmte Funktionen auszuführen. Der Prozessor 140 kann verschiedene Module enthalten oder implementieren und kann Programme ausführen, um verschiedene Aktivitäten zu initiieren, zum Beispiel das Starten von Anwendungen, das Übertragen von Daten, das Hin- und Herschalten zwischen verschiedenen graphischen Benutzerschnittstellenobjekten (z. B. das Hin- und Herschalten zwischen verschiedenen Displaysymbolen, die mit ausführbaren Anwendungen verknüpft sind).
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Es wird auf 2 Bezug genommen, in der eine Ansicht des ersten Geräts und des zweiten Geräts gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt ist, wobei die Rückseite des ersten Geräts und die Vorderseite des zweiten Geräts dargestellt sind. In dem dargestellten Beispiel hat die Rückseite 218 des ersten Geräts 200 ein oder mehrere Ausrichtungselemente 203, die derart konfiguriert und angeordnet sind, dass diese mit Gegenelementen 225 an der Vorderseite 221 des zweiten Geräts 201 übereinstimmen.
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Die Rückseite des ersten Geräts 200 in der dargestellten Ausführungsform hat außerdem ein Anschlussfeld 205. Das Anschlussfeld 205 ist derart angeordnet und konfiguriert, dass dieses mit einem Gegenanschlussfeld 206 an der Vorderseite 221 des zweiten Geräts 201 übereinstimmt. In dem dargestellten Beispiel enthält die Rückseite des ersten Geräts 200 ferner eine eingebaute Kamera 207 und einen zugeordneten Blitz 209.
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Zum Ermöglichen einer akustischen Interaktion mit dem Benutzer verfügen das erste und das zweite Gerät 200, 201 über Hörerlautsprecher, Lautsprecher und Mikrophone, wie vorstehend erwähnt. Diese Merkmale sind in 3 zu sehen, in welcher die Vorderseite 300 des ersten Geräts 200 und die Rückseite 302 des zweiten Geräts 201 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt sind. In dem dargestellten Beispiel enthält die Vorderseite 300 des ersten Geräts 200 einen Hörerlautsprecher 301 in der Nähe der Oberkante des Geräts sowie einen Lautsprecher 303 und ein Mikrophon 305. Ähnlich enthält die Rückseite 302 des zweiten Geräts einen Hörerlautsprecher 307, einen Lautsprecher 309 und ein Mikrophon 311. In dem dargestellten Beispiel enthält die Vorderseite 300 des ersten Geräts 200 auch einen Anzeigebildschirm 317, der zum Beispiel ein Berührungsbildschirm sein kann. In einer alternativen Ausführungsform können der Hörerlautsprecher 307 und das Mikrophon 311 des zweiten Geräts 201 anstelle von Ports durch die Rückseite 302 Ports durch die Vorderseite 221 des zweiten Geräts 201 sein.
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In dem dargestellten Beispiel bietet das zweite Gerät 201 zumindest eine bessere Kamerafunktion. Zu diesem Zweck enthält das zweite Gerät 201 an seiner Rückseite eine Kamera 315. Ferner schließ die Verwendung der Kamera 315 des zweiten Geräts in dem dargestellten Beispiel die Verwendung der Kamera 207 des ersten Geräts 200 nicht aus. Daher ist in dem zweiten Gerät 201 ein Loch 219 vorgesehen, das eine Sichtlinie für die Kamera 207 des ersten Geräts 200 ermöglicht.
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Für die weiteren physischen Zusammenhänge der Orientierungs- und Verbindungsszenarien der Geräte zeigt 4 eine Seitenansicht des ersten Geräts 200 und des zweiten Geräts 201, die noch nicht zusammengeschlossen (aneinander angedockt) sind. In einer Fortsetzung zeigt 5 eine Seitenansicht des ersten Geräts 200 und des zweiten Geräts 201 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die über die Rückseite 218 des ersten Geräts 200 und die Vorderseite 221 des zweiten Geräts 201 zusammengeschlossen sind. Wie zu erkennen ist, befinden sich die Geräte 200, 201, wenn sie zusammengeschlossen sind, in einem physischen Kontakt. Hier ist jedoch anzumerken, dass sich die beiden Geräte in verschiedenen Ausführungsformen in Dicke und Form deutlich voneinander unterscheiden können.
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Bevor die speziellen Ausführungsformen des Verfahrens zum Handhaben von Sprachanrufen erläutert werden, ist anzumerken, dass das zweite Gerät 201 ein beliebiges Gerät von mehreren erhältlichen Gerätetypen sein kann. Die 2 bis 5 zum Beispiel zeigen das zweite Gerät 201 mit einer Kamerafunktion, während 6 das erste Gerät 200 zeigt, das mit einem alternativen zweiten Gerät 601 aneinandergekoppelt ist, welches vorliegend auch als drittes Gerät bezeichnet wird. Das dritte Gerät 601 ist ähnlich wie das zweite Gerät 201, jedoch fehlt eine Kamera. Das dritte Gerät 601 kann ein oder mehrere Merkmale aufweisen, die bei dem zweiten Gerät 201 nicht zu finden sind, zum Beispiel eine zusätzliche Batteriekapazität, eine Möglichkeit für eine drahtlose Verbindung, eine Möglichkeit für Audioplayback usw.
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Es versteht sich, dass das erste Gerät und das zweite Gerät 200, 201 (601) nicht exakt wie in den vorstehenden Beispielen beschrieben ausgebildet oder konfiguriert sein müssen, sondern dass verschiedene Modifikationen des Geräteverhaltens vorgenommen werden können, wobei diese Modifikationen die vorstehenden Modifikationen umfassen oder ersetzen können.
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Ungeachtet der besonderen Gerätekonfigurationen zeigt 7 ein Beispielverfahren 700, das durch die Prozessoren des ersten Geräts 200 und des zweiten Geräts 201 durchgeführt wird, um einen Anrufmodus zu konfigurieren, wenn die beiden Geräte 200, 201 aneinander angedockt sind und über das erste Gerät 200 ein Sprachanruf getätigt wird. In Stufe 701 des Verfahrens 700 tätigt der Benutzer über das erste Gerät 200 einen Sprachanruf. Der Anruf wird in Stufe 703 über die Mobilfunkeinrichtung des ersten Geräts 200 durchgestellt, wobei der Benutzer in Stufe 705 den Hörerlautsprecher 301 und das Mikrophon 305 des ersten Geräts 200 als Anrufschnittstelle nutzt.
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Während des Sprachanrufs wird in Stufe 707 in Antizipation eines Abkopplungsereignisses zwischen dem ersten Gerät 200 und dem zweiten Gerät 201 optional eine Bluetooth- oder eine drahtlose Nahbereichsverbindung aufgebaut. Diese dient zum Eliminieren einer Verzögerungsquelle bei der Tonübertragung von dem ersten Gerät 200 zu dem zweiten Gerät 201.
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Wenn das zweite Gerät 201 während eines Sprachanrufs in Stufe 709 von dem ersten Gerät 200 abgekoppelt wird, bewirkt das Abkopplungsereignis, dass der Prozessor des ersten Geräts 200 das Telefongespräch in Stufe 711 in den Freisprechmodus an dem zweiten Gerät 201 schaltet. In diesem Modus werden für das Telefonat die Mobilfunkverbindung des ersten Geräts 200, der Lautsprecher 309 und das Mikrophon 311 des zweiten Geräts 201 sowie die Bluetooth-Verbindung zwischen den Geräten 200, 201 genutzt.
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Alternativ löst ein Abkopplungsereignis während des Sprachanrufs jedoch automatisch eine Modifikation des Autorouting und Mischens aus, so dass sowohl der Hörerlautsprecher 301 und das Mikrophon 305 des ersten Geräts 200 als auch der Hörerlautsprecher 307 und das Mikrophon 311 des zweiten Geräts 201 gleichzeitig aktiv sind. In diesem Modus ist das zweite Gerät 201 über Bluetooth mit dem ersten Gerät 200 drahtlos verbunden, und das erste Gerät 200 mischt den eingehenden Bluetooth-Mikrophon-Audiostrom von dem zweiten Gerät 201 mit dem Audiostrom von dem Mikrophon 305 des ersten Geräts 200. Dem Mikrophon 305 des ersten Geräts 200 kann eine gezielte Verzögerung aufgeprägt werden, um das Mikrophon mit dem Ton aus dem zweiten Gerät 201 zu synchronisieren, nachdem der Drahtloslatenz des zweiten Geräts 201 Rechnung getragen wurde.
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In einer weiteren Ausführungsform können die Geräte 200, 201 bei einem beginnenden Sprachanruf voneinander abgekoppelt sein und können aneinandergekoppelt werden, während der Anruf noch andauert. Eine Beispiel-Anrufverwaltung in dieser Situation ist in dem Flussdiagramm von 8 gezeigt. Bei Beginn des Verfahrens 800 sind die Geräte 200, 201 voneinander getrennt, und ein Gespräch dauert an. In Stufe 801 werden die beiden Geräte 202, 201 aneinander angedockt. In Stufe 803 wird bestimmt, ob das Telefonat im Freisprechmodus, im Handheld-Modus oder in anderen Moden an den verschiedenen Geräten 200, 201 geführt werden soll.
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Wenn das Telefonat im Freisprechmodus geführt werden soll, führt der Ablauf nach dem Andocken zu Stufe 805, in welcher das Telefonat über den Lautsprecher 303 und das Mikrophon 305 des ersten Geräts 200 und/oder den Lautsprecher 309 und das Mikrophon 311 des zweiten Geräts weitergeführt wird.
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Wenn das Telefonat an beiden Geräten 200, 201 im Hörermodus geführt wird, führt der Ablauf zu Stufe 807, in welcher das Telefonat nach dem Andocken über den Hörerlautsprecher 301 und das Mikrophon 305 des ersten Geräts 200 weitergeführt wird.
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Wenn schließlich die beiden Geräte während des Sprachanrufs aneinander angedockt werden und sich dabei in unterschiedlichen Moden befinden, führt der Ablauf zu Stufe 809, in welcher der Anruf bzw. das Telefonat in dem gleichen Sprachanrufzustand wie jenem fortgesetzt wird, in dem sich das erste Gerät 200 in der abgekoppelten Konfiguration befunden hat.
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Es wurden ein System und ein Verfahren zur Anruf- bzw. Gesprächshandhabung in einem modularen tragbaren Gerät beschrieben. Der Fachmann wird jedoch erkennen, dass die hier beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen angesichts der vielen möglichen Ausführungsformen, in welchen die Prinzipien der vorliegenden Offenbarung angewendet werden können, lediglich Beispiele sind und Darstellungszwecken dienen und nicht den Schutzumfang der anliegenden Ansprüche einschränken sollen. Aus diesem Grund sind durch die vorliegend beschriebenen Vorgehensweisen bzw. Verfahren alle jene Ausführungsformen erfasst, die in den Schutzbereich der anliegenden Ansprüche und ihrer Äquivalente fallen.