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Die Erfindung betrifft ein Reinigungssystem für eine Kette oder dergleichen, zum Reinigen der Kette im laufenden Betrieb, mit einer Reinigungsvorrichtung, welche die in einem Reinigungskanal vorliegende Kette reinigt, wobei die Reinigungsvorrichtung abnehmbar an der Kette angeordnet ist. Die Erfindung betrifft ferner eine derartige Reinigungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13 sowie eine Wartungsschiene nach dem Oberbegriff des Anspruchs 14. Überdies betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Reinigung einer Kette oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
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Um Güter innerhalb von Betriebsstätten zu transportieren werden in vielen Bereichen Förderkettensysteme eingesetzt. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen dadurch, dass die zu transportierenden Güter entweder direkt über Lastaufnahmepunkte mit dem Fördersystem verbunden sind (Kreisförderer), oder die Güter mithilfe von Laufwägen (Trolleys) in einer separaten Schiene bewegt werden (Power & Free-Systeme). Die dazu notwendige Kraft wird in beiden Fällen über eine motorgetriebene Förderkette zur Verfügung gestellt. Um einen sicheren und dauerhaften Betrieb der Anlage gewährleisten zu können, müssen die Förderketten regelmäßig mit Schmiermittel versorgt werden. Im Laufe der Zeit sammeln sich so größere Mengen an Staub, Öl, Rost und eventuell weitere Stoffen auf der Förderkette an.
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Durch die Bewegung der Kette kann sich Schmutz von dieser ablösen und auf die Produktionsfläche oder sogar auf die Ware herabfallen. Dies stellt insbesondere in Betrieben mit einem hohen Hygienestandard, wie zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie oder in vielen Bereichen der Oberflächentechnik, ein großes Problem dar. Eine regelmäßige Reinigung der Förderkette verringert verschmutzungsbedingten Ausschuss bzw. eine teure Nachbearbeitung in der Produktion. Andererseits ermöglicht das Ablösen von altem Schmiermittel, dass neue Schmierstoffe an die entsprechenden Stellen der Förderkette gelangen können. Dies wirkt sich positiv auf die Laufeigenschaften und Lebensdauer der Kette aus.
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Zur Reinigung der Förderkette bieten sich so genannte Förderketten-Nassreinigungssysteme an. Derzeit gibt es eine kleine Anzahl von derartigen Systemen auf dem Markt, welche ein Reinigungsverfahren mit Hochdruckwasserstrahlen verwenden. Hierbei nutzt man eine unterschiedliche Anzahl von Hochdruckdüsen, in der Regel Flachstrahldüsen, um die Reinigungsflüssigkeit aufzubringen. Die Reinigungsflüssigkeit besteht zumeist aus einer wässrigen Lösung mit alkalischen Reiniger. Ein Beispiel hierfür findet sich in der
WO 2014/037095 A1 , bei der eine Kette in einem durchgängigen Kettenkanal geführt wird, wobei ein Fluid-Strom quer hierzu über die Kette hinweg geführt wird. Das Fluid kann hier eine Flüssigkeit, aber auch Luft sein.
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Eine andere Kettenreinigungsvorrichtung geht aus der
EP 0 881 003 B1 hervor, gemäß der die Kette in einer L-förmigen Führungsschiene im Bereich der Reinigungsvorrichtung geführt wird. Ein Reinigungs-Luftstrom wird unter Druck zugeführt und über die zu reinigende Kette hinweg geführt.
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Aus der
WO 99/12666 A1 ist schließlich eine Reinigungsvorrichtung für Ketten oder dergleichen bekannt geworden, welche diese im eingebauten Zustand an der Förderanlage reinigt. Darüber hinaus kann die Kette mit dieser Vorrichtung auch geschmiert, konserviert und getrocknet werden. Der Reinigungskopf besteht aus zwei steckbaren oder klappbaren Hälften, die über den zu behandelnden Gegenstand gelegt und geschlossen werden. Innerhalb des Gehäuses ist ein Reinigungskanal zum Durchführen der Kette angeordnet. Im Oberteil des Gehäuses befindet sich auf der Innenseite eine umlaufende, quer zur Erstreckung der Kette angeordnete Nut, welche aus Düsen vorzugsweise tangential angestrahlt wird. Die Reinigungsflüssigkeit wird dabei unter Druck zugeführt. Durch die Umlenkung des Flüssigkeitsstrahles und bedingt durch den Radius der umlaufenden Nut, wird dieser aufgefächert. Dieser überstreicht dann die Kette oder dergleichen und reinigt dieselbe. Zusätzlich verfügt die Reinigungsvorrichtung über eine Absaugbox, mittels der die Reinigungsflüssigkeit abgesaugt wird.
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Auch wenn diese Reinigungsvorrichtung eine Umlenkung und Auffächerung des Strahls der Reinigungsflüssigkeit vorsieht, bestehen aufgrund der Geometrie der Kette Bereiche, die nicht vom Hochdruck-Wasserstrahl erreicht werden und somit nicht direkt gereinigt werden können. Um die Anzahl dieser Bereiche zu verringern, ist es notwendig, eine große Anzahl von unterschiedlich ausgerichtete Düsen zu verwenden. Dies hat zur Folge, dass ein wesentlich größerer Volumenstrom an Reinigungsflüssigkeit benötigt wird, was wiederum eine höhere Pumpenleistung und somit einen entsprechend größeren Energieeinsatz erfordert. Weiter erhöht sich damit der Zeitaufwand, um das Reinigungssystem zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Eine Trocknung der gereinigten Förderkette ist bei diesem System zudem nur möglich, wenn der Zustrom an Reinigungsflüssigkeit unterbrochen ist. Dies ist hier somit nicht im kontinuierlichen Betrieb möglich. Erfolgt keine oder nur eine unzureichende Trocknung der verbliebenen Reinigungsflüssigkeit, so kommt es zu einem Abtropfen derselben auf die Produktionsfläche unterhalb der Förderkette.
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Ein Nachteil bei bekannten Förderketten-Reinigungssystemen liegt ferner darin, dass diese jeweils auf eine bestimmte Kettengeometrie angepasst sein müssen. Dementsprechend ist ein hoher Aufwand für die Bereitstellung einer Reinigungsvorrichtung für jede Art einer zu reinigenden Kette zu leisten, was aufwendig und teuer ist.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein gattungsgemäßes Reinigungssystem für eine Kette oder dergleichen derart weiterzubilden, dass dieses flexibel einsetzbar ist und eine zuverlässige Reinigung der Kette erlaubt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Reinigungssystem mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Es zeichnet sich dadurch aus, dass das Reinigungssystem ferner eine Wartungsschiene aufweist, wobei der Reinigungskanal für die Kette in der Wartungsschiene ausgebildet ist, und dass die Reinigungsvorrichtung abnehmbar an der Wartungsschiene angeordnet ist, während die Wartungsschiene an der Kette verbleibt.
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Das erfindungsgemäße Reinigungssystem sieht somit erstmals eine strukturelle Aufteilung der Komponenten vor, wodurch dieses flexibel handhabbar ist. Während die Wartungsschiene den Reinigungskanal für die Kette bereitstellt, der in seiner Gestalt an die Art, Größe etc. der Kette angepasst ist, kann die Reinigungsvorrichtung selbst unabhängig von der Gestalt der Kette ausgebildet werden. Die Erfindung erlaubt somit eine Kombination der Reinigungsvorrichtung mit unterschiedlichen Wartungsschienen.
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Die Wartungsschiene kann dabei erfindungsgemäß fest in der Förderanlage integriert sein und dauerhaft an dieser Stelle verbleiben, während die Reinigungsvorrichtung entsprechend abnehmbar und an eine andere Stelle in der Förderanlage oder in eine andere Förderanlage versetzbar ist. Die Installationszeit für die Reinigungsvorrichtung ist somit besonders kurz.
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Dies erlaubt ferner eine Reinigung der Kette im laufenden Betrieb, wenn die Reinigungsvorrichtung auf die Wartungsschiene aufgesetzt ist. Da eine derartige Reinigung in vielen Fällen nicht über die gesamte Laufzeit der Förderanlage erfolgen muss, kann die Reinigungsvorrichtung nach Abschluss des Reinigungsvorgangs hiervon abgenommen und an eine andere Wartungsschiene angelegt werden, welche in einer anderen Förderanlage integriert ist.
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Zudem kann die Reinigungsvorrichtung in dieser Zeit überholt bzw. Instand gehalten werden, ohne dass der Betrieb an der Förderanlage hiervon beeinträchtigt wäre.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Reinigungssystems sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 12.
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So kann die Reinigungsvorrichtung ein flüssiges Reinigungsmittel verwenden. Ein solches hat sich als besonders wirksam erwiesen, um auch hartnäckige Verunreinigungen zuverlässig an- und ablösen zu können.
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Ferner kann die Reinigungsvorrichtung auch ein unter Hochdruck stehendes Reinigungsmittel einsetzen, da sich hierdurch noch bessere Reinigungsergebnisse erzielen lassen. Der Druckimpuls beim Auftreffen des Hochdruckstrahls auf die Schmutzlage erhöht die Reinigungsleistung wesentlich.
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Dabei kann die Reinigungsvorrichtung eine Düseneinrichtung zum Auftrag des Reinigungsmittels aufweisen, wodurch dieses besonders zielgerichtet auf die Verunreinigungen einwirken kann.
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Ferner kann die Düseneinrichtung eine Mehrzahl an Düsen aufweisen, welche umfangsseitig wenigstens teilweise die Wartungsschiene umgreifen. Auf diese Weise können auch Bereiche an der Kette erreicht werden, welche von einem einzelnen Düsenstrahl abgewandt sind und herkömmlich nicht erfasst würden. Damit ist eine besonders umfassende Reinigung der Kette erzielbar.
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Von besonderem Vorteil ist es hierbei, wenn die Düsen schwenkbar ausgestaltet sind, da sich hierdurch das Reinigungsergebnis nochmals verbessern lässt. Zudem ist auch eine individuelle Anpassung an die Gestalt der jeweiligen Förderkette möglich, um das Reinigungsergebnis nochmals zu verbessern.
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Hierbei sind auch hilfreich, wenn die Düsen einzeln schaltbar sind, da für bestimmte Kettengestalten oder Verunreinigungsmuster nicht zwingend alle Düsen erforderlich sind. Der Verbrauch an Reinigungsmittel ist dann durch selektives Auswählen der eingesetzten Düsen reduzierbar.
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Überdies ist es von Vorteil, wenn die Reinigungsvorrichtung eine Druckluftdüseneinrichtung zum Trocknen der gereinigten Kette aufweist. Dann lässt sich die Kette noch innerhalb der Reinigungsvorrichtung zuverlässig abtrocknen, wodurch ein Abtropfen beispielsweise von Reinigungsmittel auf Produktionsflächen besonders zuverlässig vermieden wird. Die gereinigte Kette verlässt dann das Reinigungssystem bevorzugt völlig trocken und ist so unmittelbar weiter im Förderprozess auch bei Anlagen mit erhöhten hygienischen Standards einsetzbar.
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Ferner kann die Reinigungsvorrichtung eine Absaugvorrichtung zum Absaugen der Druckluft aufweisen, wodurch besonders zuverlässig verhindert wird, dass Sprühnebel etc. aus dem Reinigungssystem heraustritt und Produktionsflächen verunreinigt. Der Reinigungsprozess kann somit innerhalb des Reinigungssystems abgeschlossen werden.
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Hierbei ist es von besonderem Vorteil, wenn die Reinigungsvorrichtung wenigstens einen Wasserabscheider für die abgesaugte Druckluft aufweist, da gegebenenfalls keine Reinigungsflüssigkeit über den Luftstrom verloren geht und, wenn ein geschlossener Kreislauf eingerichtet wird, besonders trockene Luft zum Trocknen eingesetzt werden kann. Die Effizienz des Trocknungsvorganges lässt sich dadurch weiter erhöhen.
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Überdies kann die Wartungsschiene im Bereich der Düseneinrichtung der Reinigungsvorrichtung wenigstens eine Aussparung aufweisen, durch welche hindurch das Reinigungsmittel auf die Kette aufbringbar ist. Mittels einer Aussparung oder mehrerer derartiger Aussparungen ist ein vollständigerer Zugriff des Reinigungsmittels auf die zu reinigende Kette erreichbar. Diese lässt sich daher noch zuverlässiger und vollständiger reinigen.
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Wenn die Wartungsschiene im Bereich der Druckluftdüseneinrichtung der Reinigungsvorrichtung wenigstens eine Aussparung aufweist, durch welche hindurch die Druckluft auf die Kette aufbringbar ist, lässt sich auch der Trocknungsschritt einfacher gestalten, da die Kette trotz der notwendigen konstruktiven Gestalt der Wartungsschiene hinreichend frei zugänglich ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 13 für ein erfindungsgemäßes Reinigungssystem geschaffen, welche abnehmbar an einer Wartungsschiene des Reinigungssystems angeordnet ist. Es entspricht dem Grundgedanken der vorliegenden Erfindung, dass die Reinigungsvorrichtung eigenständig von einer Wartungsschiene oder mehreren Wartungsschienen handhabbar ist und somit eine selbständig handelbare Einheit darstellt. Zudem kann eine derartige Reinigungsvorrichtung auch ausgetauscht werden, ohne dass die Wartungsschiene des Reinigungssystems hiervon betroffen wäre.
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Gemäß noch einem weiteren Aspekt der Erfindung wird nach Anspruch 14 eine Wartungsschiene für ein erfindungsgemäßes Reinigungssystem bereitgestellt. Diese weist einen Reinigungskanal für eine Kette auf, wobei die Wartungsschiene fest in einer Förderanlage integrierbar ist. Auch die Wartungsschiene stellt eine selbständig handelbare Einheit dar, die sich mit unterschiedlichen Reinigungsvorrichtungen eines erfindungsgemäßen Reinigungssystems kombinieren lässt.
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Schließlich stellt die Erfindung noch ein Verfahren zur Reinigung einer Kette oder dergleichen im laufenden Betrieb einer Förderanlage bereit. Dieses Verfahren nutzt ein erfindungsgemäßes Reinigungssystem mit einer Reinigungsvorrichtung und einer Wartungsschiene, wobei die Wartungsschiene stationär in der Förderanlage angeordnet wird und einen Reinigungskanal aufweist, in welchem die Kette vorliegt, und wobei die Reinigungsvorrichtung abnehmbar an der Wartungsschiene angebracht wird und die im Reinigungskanal vorliegende Kette reinigt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich ebenfalls die oben anhand des Reinigungssystems dargestellten Vorteile erzielen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Reinigungssystems;
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2 eine Ansicht ähnlich 1, wobei das Innere des Reinigungssystems zu sehen ist;
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3 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung;
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4 eine Querschnittsansicht der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung;
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5 eine im Schnitt gehaltene Draufsicht der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung;
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6 eine perspektivische Ansicht einer Wartungsschiene mit eingelegter Kette;
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7 eine Vorderansicht der Wartungsschiene gemäß 6;
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8 eine Seitenansicht der Wartungsschiene; und
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9 eine Draufsicht auf die Wartungsschiene.
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Gemäß der Darstellung in 1 weist ein Reinigungssystem 1 eine Reinigungsvorrichtung 2 sowie eine Wartungsschiene 3 auf.
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Die Reinigungsvorrichtung 2 enthält ein Gehäuse 21, welches aus zwei Gehäusehälften 21a und 21b gebildet ist.
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Die Wartungsschiene 3 enthält einen Schienenkörper 31, welcher im Inneren einen Reinigungskanal 32 zur Aufnahme einer Kette K aufweist. Diese Kette K wird hier in gerader Linie durch den Reinigungskanal 32 hindurch geführt.
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In der Darstellung gemäß 2 ist eine Gehäusehälfte weggelassen, um Einblick in das Innenleben der Reinigungsvorrichtung 2 zu geben. Die Ansichten gemäß der 3 bis 5 verdeutlichen dies weiter. Die Reinigungsvorrichtung 2 sitzt abnehmbar auf der Wartungsschiene 3 und verfügt hierzu in der vorliegenden Ausführungsform über eine Rastverbindung mittels Rastelementen 22 und 23, welche mit Rastvorrichtungen 33 und 34 zusammenwirken. Hierdurch wird die Reinigungsvorrichtung 2 an der Wartungsschiene 3 gehalten. Die Wartungsschiene 3 ist ihrerseits über Flansche 35 und 36 fest in einer Förderanlage integriert.
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Die Reinigungsvorrichtung 2 ist in mehrere Sektionen quer zur Längserstreckung der Kette K unterteilt. Eine hiervon ist ein Reinigungsabschnitt 24, in welchem eine Mehrzahl an Düsen 24a positioniert ist. Diese Düsen 24a geben eine unter Hochdruck stehende Reinigungsflüssigkeit zielgerichtet auf die Kette K ab. Eine Mehrzahl dieser Düsen 24a ist auf drei Seiten umlaufend um die Wartungsschiene 3 positioniert.
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Die Düsen 24a sind verschwenkbar, was durch integrierte Schrittmotoren automatisch erfolgen kann. Ferner sind sie einzeln z. B. über Hochdruck-Magnetventile ansteuerbar. Mittels einer Systemsteuerung kann eine Erkennung der jeweiligen Wartungsschiene 3 mit der eingelegten Kette K erfolgen und ein auf den jeweiligen Kettentyp abgestimmtes Reinigungsprogramm ausgeführt werden.
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Die Reinigungsvorrichtung 2 weist ferner einen Trocknungsabschnitt 25 auf, in dem eine Mehrzahl an Druckluftdüsen 25a angeordnet ist. Die Druckluftdüsen 25a geben Druckluft auf die Kette K ab und trocknen diese so. Sie werden von einem externen Seitenkanalverdichter versorgt.
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An den längsseitigen Enden der Reinigungsvorrichtung 2 sind jeweils Schleusen 26 und 27 angeordnet, welche verhindern, dass Reinigungsflüssigkeit aus der Reinigungsvorrichtung 2 austritt. In den Schleusen 26 und 27 ist jeweils eine Absaugvorrichtung 28 angeordnet, welche hierin einen Unterdruck herstellt. Die Absaugvorrichtungen 28 werden noch durch Leistenbürsten unterstützt, so dass auch kein Sprühnebel nach außen tritt. Die Druckluft ggf. mit Sprühnebel der Reinigungsflüssigkeit wird somit durch die Absaugvorrichtungen 28 abgesaugt und im System gehalten. Hierzu weisen die Absaugvorrichtungen ferner Wasserabscheider 29 auf, welche ggf. Flüssigkeit abscheiden und so die Luft trocknen. Die zum Trocknen eingesetzte Druckluft zirkuliert somit im vorliegenden System in einem geschlossenen Kreislauf mit dem externen Seitenkanalverdichter. Durch die Wasserabscheider 29 in den Absaugvorrichtungen 28 wird ergänzend erzielt, dass diese besonders trocken ist und der Trocknungsschritt somit effizient ausgeführt werden kann. Dies wird noch durch die Abwärme des Seitenkanalverdichters unterstützt, welche die Luft anwärmt.
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Wie aus den 6 bis 9 ferner ersichtlich ist, weist die Wartungsschiene 3 zudem eine Aussparung 37 auf, welche mit dem Reinigungsabschnitt 24 korrespondiert. Überdies weist sie eine Aussparung 38 auf, welche mit dem Trocknungsabschnitt 25 zusammenwirkt. Der im Schienenkörper 31 ausgebildete Reinigungskanal 32 ist somit in dem Bereich geeignet ausgespart, welcher mit den Funktionseinheiten zum Reinigen und Trocknen der Reinigungsvorrichtung 2 zusammenwirkt. Hier liegt die Kette K weitestgehend frei im Reinigungskanal 32 vor, so dass zuverlässig hierauf eingewirkt werden kann.
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Im Einsatz wird die Wartungsschiene 3 über die Flansche 35 und 36 fest in einer Förderanlage integriert. Sie verbleibt in der Regel dauerhaft in der Förderanlage und führt die Kette K beständig durch den Reinigungskanal 32, unabhängig davon, ob die Reinigungsvorrichtung 2 an die Wartungsschiene 3 angekoppelt ist, und ob ein Reinigungsvorgang gerade durchgeführt wird.
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Die Reinigungsvorrichtung 2 mit den geöffneten Gehäusehälften 21a und 21b wird auf die Wartungsschiene 3 aufgesetzt, woraufhin dann das Gehäuse 21 geschlossen wird. Über die Rastelemente 22 und 23 im Zusammenwirken mit den Rastvorrichtungen 33 und 34 an der Wartungsschiene 3 wird die Reinigungsvorrichtung 2 zuverlässig hieran gekoppelt.
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Sobald die Reinigungsvorrichtung 2 an die Wartungsschiene 3 angekoppelt ist, kann ein Reinigungsvorgang ausgeführt werden. Die Kette K wird hierbei im normal laufenden Betrieb in Richtung eines Pfeiles R (vergleiche 5) kontinuierlich durch die Reinigungsvorrichtung 2 hindurch bewegt. Beim Passieren der Düsen 24a des Reinigungsabschnitts 24 wird Reinigungsflüssigkeit unter Druck hierauf aufgesprüht und so Schmutz etc. abgelöst. Die Reinigungsflüssigkeit mit den mitgeführten Verschmutzungsresten etc. wird dann auf der Unterseite der Reinigungsvorrichtung 2 abgeführt.
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Im nachfolgenden Trocknungsabschnitt 25 wird durch die Druckluftdüsen 25a zum Trocknen vorgesehene Luft auf die Kette K aufgebracht. Am anderen Ende des Reinigungssystems 1 tritt die Kette K dann gereinigt und getrocknet aus.
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Da ein derartiger Reinigungsschritt in der Regel nur eine begrenzte Zeitdauer benötigt, kann die Reinigungsvorrichtung 2 anschließend von der Wartungsschiene 3 abgenommen und in einer anderen Förderanlage auf einer anderen Wartungsschiene aufgesetzt werden. Die Gestalt der Kette muss dort nicht identisch gewählt sein, da lediglich der Reinigungskanal 32 der Wartungsschiene 3 in seinen Abmessungen hierauf angepasst ist. Die äußeren Dimensionen der Wartungsschiene 3 lassen sich für viele Arten von Ketten gleich wählen, so dass die Reinigungsvorrichtung 2 auch hierauf passt.
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Die Erfindung lässt neben der erläuterten Ausführungsform weitere Gestaltungsansätze zu.
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So ist es nicht erforderlich, dass ein flüssiges Reinigungsmittel verwendet wird. Stattdessen kann nach Heißdampf, Druckluft etc. zum Einsatz kommen.
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Die Reinigungsflüssigkeit ist bevorzugt erhitzt, da sich hierdurch das Reinigungsergebnis nochmals verbessern lässt. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
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In der vorliegenden Ausführungsform wird ein unter Hochdruck stehendes Reinigungsmittel eingesetzt; dies ist jedoch ebenfalls nicht erforderlich. Auch mit einem Reinigungsmittel im Niederdruckbereich oder in besonderen Fällen ohne besondere Druckbeaufschlagung kann in der Praxis gearbeitet werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ein erhitztes Reinigungsmittel eingesetzt wird und hinreichend Einwirkungszeit gegeben ist.
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Ebenso ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Reinigungsvorrichtung eine Düseneinrichtung zum Auftrag des Reinigungsmittels aufweist. Gleichermaßen muss auch keine Mehrzahl an Düsen vorliegen.
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Sofern die Düsen gegeben sind, müssen diese auch nicht schwenkbar ausgestaltet sein. Sie können auch von vorneherein derart umfangsseitig in geeigneter Weise um die Wartungsschiene 3 angeordnet sein, dass eine starre Anordnung hinreichend erscheint. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn mit der Reinigungsvorrichtung 2 immer die gleiche Art von Ketten K zu reinigen ist.
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Dies gilt gleichermaßen dafür, dass die Düsen in der vorliegenden Ausführungsform einzeln schaltbar gehalten sind, was jedoch nicht erforderlich ist. In einer vereinfachten Ausführungsform können alle Düsen in einem Zuge betätigt werden.
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Auch auf die Druckluftdüseneinrichtung zum Trocknen der gereinigten Kette kann in manchen Anwendungsfällen verzichtet werden. Sofern es keine Rolle spielt, wenn die Kette K noch im nassen Zustand aus der Reinigungsvorrichtung austritt, entfällt ein Bedarf hierfür.
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Ferner kann dann auch dementsprechend auf eine Absaugvorrichtung zum Absaugen der Druckluft verzichtet werden. Aber auch wenn eine Druckluftdüseneinrichtung eingesetzt wird, ist eine Absaugvorrichtung unter Umständen verzichtbar, wenn das Umfeld des Reinigungssystems 1 unkritisch hinsichtlich Verschmutzungen ist.
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Zudem kann auch auf den Wasserabscheider in der abgesaugten Druckluft verzichtet werden, wenn zum Beispiel die Druckluft nicht im geschlossenen Kreislauf geführt wird, sondern immer frische, trockene Druckluft zugeführt wird.
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Sofern der Reinigungskanal 32 der Wartungsschiene 3 ohnehin in weitem Maße offen ausgeführt ist, kann auch auf spezielle Aussparungen 37 und 38 für die Reinigung und Trocknung der Kette verzichtet werden. Auch die Dimensionen der Aussparungen 37 und 38 sind an die jeweiligen Verhältnisse anpassbar. Wesentlich ist nur, dass ein möglichst freier Zugang auf die Kette in diesem Bereich möglich ist.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Reinigungsvorrichtung 2 mittels einer Rastverbindung mit der Wartungsschiene 3 verbunden; es ist jedoch auch möglich, das statt dessen eine Schraubverbindung oder dgl. zum Einsatz kommt.
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Im erläuterten Beispiel ist die Kette K eine Kardankette; dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Im Prinzip kann jede Art von Förderkette mit dem Reinigungssystem 1 zuverlässig gereinigt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2014/037095 A1 [0004]
- EP 0881003 B1 [0005]
- WO 99/12666 A1 [0006]