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Die Erfindung betrifft eine Rollladenreinigungsvorrichtung eines Fensterrolllandens vor einem Fenster mit beidseitigen Führungsnuten in seinem Fensterrahmen zur Führung des Fensterrollladens gemäß dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.
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Es ist eine Vorrichtung zum Reinigen von Rollläden bekannt,
DE 20 2017 106 982 U1 , die aus einem mit Saugnäpfen an einem Fenster zu befestigenden und mit Reinigungsflüssigkeit zu tränkenden Schwamm besteht, an dem ein Rollladen vorbei, hoch- und runterbewegt werden muss, was für die Reinigung eines Rollladens zu einer Vielzahl von Handgriffen führt, da der Schwamm mehrfach vom Fenster abgenommen, ausgespült und am Fenster umplatziert werden muss, was diese bekannte Vorrichtung höchst unpraktisch gestaltet und das Umfeld unter Wasser setzt.
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Weiterhin ist eine Rollladenreinigungseinrichtung bekannt,
DE 10 2015 012 137 A1 , die in einem Rollladenkasten integriert oder dort nachrüstbar ist und die eine kurz vor dem Austrittsschlitz angeordnete Rundbürste aufweist, die beim Anheben oder Absenken des Rollladens automatisch in Betrieb gesetzt wird, wobei eine solche Rollladenreinigungseinrichtung schlecht zu warten ist, da Rollladenkästen in der Regel übertapeziert oder zu Verkleidungszwecken abgedeckt sind, sodass sie kaum zugänglich sind und zudem keinen Wasseranschluß für eine Naßreinigung besitzen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rollladenreinigungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die bei Bedarf einfach und vor einem beliebigen Fenster eingesetzt werden und dabei weitestgehend automatisch arbeiten kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des ersten Patentanspruches erfindungsgemäß dadurch, dass die Rollladenreinigungsvorrichtung eine Bodenschale von der Länge der Fensterbreite mit seitlichen Nuteingriffen in die Führungsnuten für einen Fensterrollladen in seinem Fensterrahmen aufweist, die Bodenschale waagerecht darin festlegbar ist und auf der Bodenschale ein Reinigungswagen mit einem Antrieb für Reinigungsgeräte und für seine Querbewegung sowie ein Speicherbehälter mit einer Pumpe für eine Reinigungsflüssigkeit angeordnet ist, wobei sich der Reinigungswagen mit einem Getriebekasten in Richtung eines Fensterrahmens unter einem teilweise herabgelassenen Fensterrollladen hindurch erstreckt und sich von dort eine erste innere Antriebswelle mit einer inneren Reinigungsbürste zwischen Fensterrollladen und Fenster und vor dem Fensterrollladen eine zweite äußere Antriebswelle mit einer zweiten Reinigungsbürste parallel nach oben erstreckt und die Reinigungsflüssigkeit von der Pumpe zu den Reinigungsbürsten gefördert werden kann.
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Wenn sich die innere Reinigungsbürste bis zum oberen Querholm eines Fensterrahmens oder darüber hinaus erstreckt, lässt sich mit einer beispielsweise einen Meter langen Reinigungsbürste in kürzester Zeit eine sehr große Fläche des Fensterrollladens vollautomatisch reinigen, ohne dass dabei große Mengen Spritzwasser in die Umgebung gelangen können.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Antriebswellen hohl ausgebildet, sodass die Reinigungsflüssigkeit dort hindurch zu den Reinigungsbürsten gefördert werden kann, wodurch zusätzliche Schlauchverbindungen, Spritzdüsen und ähnliches nicht zur Anwendung kommen müssen und die Reinigungsflüssigkeit gezielt und äußerst sparsam eingesetzt werden kann, was sehr wirtschaftlich und umweltschonend ist.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Bodenschale in ihrer Länge teleskopierbar ausgebildet, sodass sie an die Breite mehrerer unterschiedlicher Fenster anpassbar ausgebildet ist, wobei auch mehrere verschiedene Grundlängen zur Verfügung gestellt werden können, sodass jede gewünschte Fensterbreite mit der erfinderischen Rollladenreinigungsvorrichtung bearbeitet werden kann.
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Bevorzugterweise sind die Nuteingriffe winkeleinstellbar an der Bodenschale angeordnet, sodass deren waagerechte Montage auf einfachste Art und Weise sichergestellt werden kann. Des Weiteren weisen die Nuteingriffe erfindungsgemäß eine maximale Höhe von der minimal erforderlichen Spalthöhe einer Unterkante eines teilweise herabgelassenen Fensterrollladens über dem Getriebekasten des Reinigungswagens auf, sodass durch diese Nuteingriffe sichergestellt wird, dass der Rollladen nur so weit herunterfahren kann, dass der Reinigungswagen noch problemlos unter der unteren Kante des Fensterrollladens entlang verfahrbar bleibt.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung sind die Antriebswellen teleskopierbar ausgebildet oder aber aus mehreren Wellenabschnitten zusammengesetzt, ebenso wie die Reinigungsbürsten eine fixe Länge aufweisen können oder ebenfalls aus mehreren Bürstenabschnitten zusammengesetzt sein können, damit die erfinderische Rollladenreinigungsvorrichtung an möglichst viele verschiedene Fensterabmessungen flexibel angepasst werden kann.
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Dabei kann die äußere Reinigungsbürste einen gleichgroßen oder vorteilhafterweise auch einen größeren Durchmesser als die innere Reinigungsbürste aufweisen, da außen mehr freier Raum zur Verfügung steht, wohingegen dieser im Spalt zwischen Fenster und Rollladen doch sehr stark eingeschränkt ist.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Bodenschale mit einer vorderen und einer hinteren Führungsschiene im Bereich der vorderen und hinteren Seitenwände ausgestattet, auf denen der Reinigungswagen sicher parallel entlang geführt ist, sodass er sich nicht in der Bodenschale verkanten oder die darin aufgefangene Reinigungsflüssigkeit die Traktion des Antriebes verringern kann.
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Entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind auf den Antriebswellen auf gleicher Höhe magnetische oder elektromagnetische Rollen angeordnet, die die beidseitig an einem Fensterrollladen anliegenden Reinigungsbürsten magnetisch aneinander anziehen, sodass stets eine optimale Reinigungsleistung der Rollladenreinigungsvorrichtung gewährleistet werden kann.
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Um ein Umherspritzen der Reinigungsflüssigkeit zu verhindern, sind um die Reinigungsbürsten zu der von dem zu reinigenden Fensterrollladen angewandten Seiten vorteilhaferweise Spritzschutzschalen angeordnet, sodass die eingesetzte Reinigungsflüssigkeit am Fensterrollladen nur in die Bodenschale herunterlaufen kann, die bevorzugt mit einer Ablassöffnung ausgestattet sein kann, um nach Beendigung des Reinigungsvorganges die aufgefangene verschmutzte Reinigungsflüssigkeit einfach entnehmen und entsorgen zu können, wobei aber auch die Möglichkeit bestehen kann, die abgetropfte und aufgefangene Reinigungsflüssigkeit von einer Pumpe ansaugen zu lassen um die Reinigungsflüssigkeit wieder den Reinigungsbürsten oder einem Abwassertank zuführen zu können, was die Effizienz der Rollladenreinigungsvorrichtung weiter verbessert.
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Denkbar ist es des Weiteren, dass am Getriebekasten ein Antriebsflansch zur Anordnung eines Akkuschraubers vorgesehen ist, der als Antrieb für die Pumpe, die Bewegung des Reinigungswagens und/ oder die Drehung der Reinigungsbürsten dienen kann, sodass sich die erfinderische Rollladenreinigungsvorrichtung auch sehr wirtschaftlich mit dem erforderlichen elektrischen Antrieb versehen lässt, der zudem keinen Netzanschluss benötigt, der in Anbetracht des Umganges mit Flüssigkeiten erhöhte Anforderungen an die Sicherheit der Vorrichtung erfordern würde.
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Vorteilhaft ist des Weiteren eine Ausführungsform der Erfindung, bei der auf der inneren Seite zwischen einem Fensterrollladen und einer Fensterscheibe zwei parallele Antriebswellen mit nebeneinander angeordneten Reinigungsbürsten vorgesehen sind, wobei die Antriebswellen in gleicher Höhe mit Wellenlagern und einem sie verbindenden Quersteg ausgestattet sind, sodass bei einer Längsbewegung des Reinigungswagens entlang der Bodenschale ein seitliches Verbiegen der Antriebswellen und der Reinigungsbürsten sicher entgegengewirkt werden kann.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine räumliche Teilansicht einer Rollladenreinigungsvorrichtung von der Innenseite eines Fensterrollladens aus und
- 2 eine räumliche Ansicht der Rollladenreinigungsvorrichtung von der Außenseite eines Fensterrollladens aus.
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Die Rollladenreinigungsvorrichtung, die jede Art von Kunststoff-, Holz- oder Metallrollläden gleichzeitig von innen und außen reinigen kann, besteht im Wesentlichen aus einer Bodenschale 2, die waagerecht mit zeichnerisch nicht dargestellten Nuteingriffen in ebenfalls nicht dargestellte Führungsnuten von einem Fensterrollladen 1 eingesetzt werden kann, wobei sie etwa Maße von 20 cm x 80 cm aufweisen kann und sich dabei auf bis zu 150 cm auseinander teleskopieren lässt. Für breitere oder schmalere Fenster sind beliebig lange Bodenschalen 2 ausführbar, die ebenfalls teleskopierbar sind, sodass jede beliebige Fenstergröße bzw. Rolladengröße mit der Rollladenreinigungsvorrichtung bearbeitet werden kann.
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Die Bodenschale 2 weist eine vordere Seitenwand 13, eine hintere Seitenwand 14 sowie an von den Seitenwänden 13; 14 geringfügig parallel nach innen versetzten Bereichen eine vordere Führungsschiene 11 und eine hintere Führungsschiene 12 auf, auf der ein Reinigungswagen 3 seitlich verfahrbar gelagert ist.
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Der Reinigungswagen 3 besteht aus einem unteren Getriebekasten 6, der sich unter einem fast vollständig heruntergelassenen Fensterrollladen 1 bis an den Fenstersockel erstreckt und zwischen Fensterrollladen 1 und Fenstersockel einen ersten senkrecht nach oben gerichteten Getriebestutzen 15 aufweist, ebenso wie vor dem Fensterrollladen 1 einen vorderen, ebenfalls nach oben gerichteten Getriebestutzen 16, in den die Antriebswellen 7; 9 einsteckbar sind. Des Weiteren ist der Reinigungswagen 3 mit einem Antrieb 4 versehen sowie mit einem Speicherbehälter 5 für die Reinigungsflüssigkeit und ggf. für das wieder angesaugte Abwasser, wobei der Speicherbehälter 5 beispielsweise einen Inhalt von 1 bis 1,5 Liter Reinigungsflüssigkeit aufnehmen kann.
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Die Inbetriebnahme der Rollladenreinigungsvorrichtung erfolgt so, dass bei auf den Führungsschienen 11; 12 der Bodenschale 2 aufgesetztem Reinigungswagen 3 zunächst die erste Antriebswelle 7 montiert wird, die beispielsweise teleskopierbar ausgebildet ist und von etwa 60 bis 110 cm auseinanderziehbar ist. Auf der Antriebswelle 7 ist dafür bereits eine erste Reinigungsbürste 8 angeordnet, die eine Länge von 100 cm aufweisen, die aber auch geteilt ausgebildet sein kann. Diese erste Reinigungsbürste 8 hat beispielsweise einen Durchmesser von höchstens 1,5 bis 3 cm, da zwischen der dem Fenster zugewandten Seite des Fensterrollladens 1 und dem Fenster wenig Freiraum besteht.
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Nach der soweit erfolgten Montage der hinteren Antriebswelle 7 mit der ersten Reinigungsbürste 8 wird der Fensterrollladen 1 heruntergelassen und die zweite Antriebswelle 9 mit der zweiten Reinigungsbürste 10 auf den vorderen Getriebestutzen 16 aufgesetzt, wobei diese zweite Reinigungsbürste 10 einen größeren Durchmesser haben kann, als die erste Reinigungsbürste 8, da dort genügend Raum zur Verfügung steht.
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Zeichnerisch nicht dargestellt ist eine Ausführungsform bei der die Antriebswellen 7, 9 auf gleicher Höhe magnetische, elektromagnetische oder magnetisierbare Rollen aufweisen, die die sich gegenüberliegenden Reinigungsbürsten 8; 10 aneinander und damit an den Fensterrolladen 1 anziehen, um die Reinigungsleistung zu verbessern.
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Zeichnerisch ebenfalls nicht dargestellt sind Spritzschutzschalen um die Reinigungsbürsten 8; 10 zu von dem Fensterrollladen 1 abgewandten Seiten, die ein ungewolltes Benetzen der Fensterscheibe oder der Umgebung wirksam verhindern, wobei auch diese Spritzschutzschalen zur Verstärkung der magnetischen Kräfte magnetisch oder elektromagnetisch ausgebildet sein können.
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Die Unterseite des Fensterrollladens 1 liegt seitlich auf den zeichnerisch nicht dargestellten Nuteingriffen in den beidseitigen Führungsnutzen in einem Fensterrahmen auf, sodass sich der darunter her erstreckende Getriebekasten 6 des Reinigungswagens 3 und damit der gesamte Reinigungswagen 3 reibungsfrei quer zum Fenster 6 unter und außen vor dem Fensterrollladen 1 verfahren läßt.
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Nach dem Zusammenbau der Rollladenreinigungsvorrichtung wird diese eingeschaltet, woraufhin zuerst die Reinigungsflüssigkeit zu den Reinigungsbürsten 8; 10 gepumpt und anschließend der Reinigungswagen 3 entlang der Bodenschale 2 bewegt wird, wobei sich die Reinigungsbürsten 8; 10 einander entgegengesetzt und entgegen der Bewegungsrichtung des Reinigungswagens 3 bewegen. Stößt der Reinigungswagen 3 am linken oder am rechten Ende der Bodenschale 2 an, stoppt dieser ein paar Sekunden und fährt wieder zurück zur gegenüberliegenden Seite, wobei dieser Vorgang beispielsweise fünfmal wiederholt wird, woraufhin der Motor stoppt und der Fensterrollladen 1 so weit hochgezogen wird, das eine noch nicht gereinigte Fläche bearbeitet werden kann, woraufhin der der Reinigungsvorgang erneut gestartet wird.