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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein elektrostatisches Beschichtungsgerät und ein Verfahren zum Überprüfen einer elektrischen Leitfähigkeit darin, wobei sie beispielsweise ein elektrostatisches Beschichtungsgerät betrifft, das die Bestätigung der elektrischen Leitfähigkeit eines beschichteten Materials bzw. Gegenstands, nachdem der beschichtete Gegenstand mit einer elektrisch leitfähigen Grundierung beschichtet ist, erfordert, und ein Verfahren zum Überprüfen der elektrischen Leitfähigkeit darin.
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2. Beschreibung des verwandten Standes der Technik
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Als ein Verfahren zum Ausführen der Beschichtung eines beschichteten Gegenstands gibt es eine elektrostatische Beschichtung. In der elektrostatischen Beschichtung wird eine hohe Spannung an eine Beschichtungspistole oder dergleichen angelegt, wobei ein elektrisches Feld zwischen der Beschichtungspistole und dem beschichteten Gegenstand erzeugt wird. Dann wird bei der elektrostatischen Beschichtung ein Beschichtungsmaterial, das durch die hohe Spannung elektrifiziert ist, von der Beschichtungspistole auf den beschichteten Gegenstand gesprüht, wobei hierdurch die Beschichtung des beschichteten Gegenstands ausgeführt wird. Bei dieser Gelegenheit wird in dem Fall, bei dem der beschichtete Gegenstand eine Komponente mit einer niedrigen elektrischen Leitfähigkeit ist, wie beispielsweise eine Harzkomponente bzw. Kunststoffkomponente, eine elektrisch leitfähige Grundierung auf eine beschichtete Oberfläche des beschichteten Gegenstands aufgebracht, wobei, nachdem die elektrische Leitfähigkeit sichergestellt ist, die elektrostatische Beschichtung durchgeführt wird. In dem Fall, bei dem die elektrisch leitfähige Grundierung auf den beschichteten Gegenstand im Voraus in dieser Art und Weise aufgebracht wird, ist es erforderlich zu bestätigen, dass die elektrische Leitfähigkeit sichergestellt ist, nachdem die elektrisch leitfähige Grundierung aufgebracht worden ist. Die Bestätigung der elektrischen Leitfähigkeit wird ausgeführt, indem bestätigt wird, ob der beschichtete Gegenstand geerdet ist. Somit offenbart die japanische Patentanmeldungsveröffentlichung Nr.
JP 2012-071224 A eine beispielhafte Technologie zur Bestätigung des Erdungszustands des beschichteten Gegenstands.
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Ein elektrostatisches Beschichtungsgerät, das in der
JP 2012-071224 A beschrieben ist, umfasst eine Beschichtungspistole, die ein Beschichtungsmaterial auf einen beschichteten Gegenstand sprüht, einen Roboterarm, der die Beschichtungspistole derart hält, dass die Beschichtungspistole versetzt werden kann, ein Hochspannungserzeugungsgerät, das eine hohe Spannung erzeugt, die an die Beschichtungspistole anzulegen ist, und das die erzeugte hohe Spannung reguliert, indem der Entladungsstrom, der zwischen der Beschichtungspistole und dem beschichteten Gegenstand erzeugt wird, erfasst wird. Dann elektrifiziert das elektrostatische Beschichtungsgerät in der
JP 2012-071224 A den beschichteten Gegenstand mit einer elektrischen Ladung, indem ein elektrisches Feld von der Beschichtungspistole zu dem beschichteten Gegenstand ausgebildet wird, wenn die Beschichtungspistole das Beschichtungsmaterial nicht zu dem beschichteten Gegenstand sprüht, und es erfasst den Entladungsstrom, der zwischen der Beschichtungspistole und dem beschichteten Gegenstand erzeugt wird, durch die elektrische Ladung des elektrifizierten beschichteten Gegenstands, wenn das Hochspannungserzeugungsgerät die hohe Spannung nicht an die Beschichtungspistole anlegt.
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In der in der
JP 2012-071224 A beschriebenen Technologie ist es jedoch erforderlich, eine Verarbeitung zur Bestätigung des Erdungszustands separat von dem elektrostatischen Beschichtungsvorgang bereitzustellen. Das heißt, in der in der
JP 2012-071224 A beschriebenen Technologie umfasst der Beschichtungsvorgang den Vorgang zur Bestätigung des Erdungszustands, was eine Schwierigkeit dahingehend verursacht, dass die Gesamtzeit für den Beschichtungsvorgang lang ist.
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KURZZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung verkürzt die Zeit für den Beschichtungsvorgang.
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Eine erste Ausgestaltung der Erfindung betrifft ein elektrostatisches Beschichtungsgerät, das umfasst: eine Beschichtungspistole, die ein Beschichtungsmaterial zu einem beschichteten Gegenstand sprüht; ein Hochspannungsanlegegerät, das eine Glockenseitenstromberechnungseinheit umfasst und das eine hohe Spannung an die Beschichtungspistole anlegt, wobei die Glockenseitenstromberechnungseinheit einen Glockenseitenstrom berechnet, der von der Beschichtungspistole zu dem beschichteten Gegenstand fließt; eine Erdungsseitenstrommesseinheit, die einen Erdungsseitenstrom misst, der von dem beschichteten Gegenstand zu der Erde bzw. Masse fließt; und eine Erdungsüberprüfungseinheit, die einen anormalen Erdungszustand des beschichteten Gegenstands in Abhängigkeit von einer Magnitudenbeziehung zwischen dem Glockenseitenstrom, der zu der Zeit einer elektrostatischen Beschichtung berechnet wird, und dem Glockenseitenstrom, wenn die Erdung richtig verbunden ist, und einer Magnitudenbeziehung zwischen dem Erdungsseitenstrom, der zu der Zeit der elektrostatischen Beschichtung gemessen wird, und dem Erdungsseitenstrom, wenn die Erdung richtig verbunden ist, erfasst.
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Eine zweite Ausgestaltung der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überprüfen einer elektrischen Leitfähigkeit in einem elektrostatischen Beschichtungsgerät, wobei das elektrostatische Beschichtungsgerät umfasst: eine Beschichtungspistole, die ein Beschichtungsmaterial zu einem beschichteten Gegenstand sprüht; ein Hochspannungsanlegegerät, das eine Glockenseitenstromberechnungseinheit umfasst und das eine hohe Spannung an die Beschichtungspistole anlegt, wobei die Glockenseitenstromberechnungseinheit einen Glockenseitenstrom berechnet, der von der Beschichtungspistole zu dem beschichteten Gegenstand fließt; und eine Erdungsseitenstrommesseinheit, die einen Erdungsseitenstrom misst, der von dem beschichteten Gegenstand zu der Erde bzw. Masse fließt. Das Verfahren umfasst: ein Berechnen des Glockenseitenstroms als einen ersten Messwert und ein Messen des Erdungsseitenstroms als einen zweiten Messwert zu der Zeit einer elektrostatischen Beschichtung; und ein Erfassen eines anormalen Erdungszustands des beschichteten Gegenstands in Abhängigkeit von einer Magnitudenbeziehung zwischen dem berechneten ersten Messwert und dem Glockenseitenstrom, wenn die Erdung richtig verbunden ist, und einer Magnitudenbeziehung zwischen dem gemessenen zweiten Messwert und dem Erdungsseitenstrom, wenn die Erdung richtig verbunden ist.
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In dem elektrostatischen Beschichtungsgerät und dem Verfahren zum Überprüfen der elektrischen Leitfähigkeit gemäß der Erfindung ist es, wenn das Beschichtungsmaterial auf den beschichteten Gegenstand in dem elektrostatischen Beschichtungsvorgang gesprüht wird, gleichzeitig mit dem Aufsprühen des Beschichtungsmaterials möglich zu bestätigen, ob die Erdung für den beschichteten Gegenstand schlecht ist.
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In dem elektrostatischen Beschichtungsgerät und dem Verfahren zum Überprüfen der elektrischen Leitfähigkeit gemäß der Erfindung umfasst der elektrostatische Beschichtungsvorgang den Erdungsbestätigungsvorgang, wobei es hierdurch möglich ist, den Erdungsbestätigungsvorgang wegzulassen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Merkmale, Vorteile und eine technische und industrielle Bedeutung beispielhafter Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, in der gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichnen. Es zeigen:
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1 ein Blockschaltbild eines elektrostatischen Beschichtungsgeräts gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 ein Blockschaltbild eines Glockenbeschichtungsgeräts und eines Hochspannungsanlegegeräts gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel;
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3 ein Flussdiagramm zur Beschreibung des Betriebs des elektrostatischen Beschichtungsgeräts gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel;
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4 einen Graphen zur Beschreibung einer Änderung in einem Stromwert in dem elektrostatischen Beschichtungsgerät gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel; und
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5 eine Tabelle zur Beschreibung von Unterschieden in einem Glockenseitenstrom und einem Erdungsseitenstrom aufgrund des Zustands der Erdung in dem elektrostatischen Beschichtungsgerät gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Für eine klargestellte Erklärung werden die nachfolgenden Beschreibungen und Zeichnungen in geeigneter Weise weggelassen und vereinfacht. In der Zeichnung werden für identische Elemente identische Bezugszeichen zugewiesen, wobei sich wiederholende Beschreibungen nach Bedarf weggelassen werden.
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1 zeigt ein Blockschaltbild eines elektrostatischen Beschichtungsgeräts 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. Das elektrostatische Beschichtungsgerät 1 ist ein Gerät, das die Beschichtung eines beschichteten Gegenstands 10 unter Verwendung einer Beschichtungspistole 20 durchführt. Wie es in 1 gezeigt ist, umfasst das elektrostatische Beschichtungsgerät 1 eine Halterung 11 für den beschichteten Gegenstand, einen Isolator 12, ein Sitzteil 13, eine Erdungselektrode 14, eine Erdungsseitenstrommesseinheit (beispielsweise ein Amperemeter 15), die Beschichtungspistole 20, ein Hochspannungsanlegegerät 22 und eine Erdungsüberprüfungseinheit 23.
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Die Halterung 11 für den beschichteten Gegenstand fixiert den beschichteten Gegenstand 10. Die Halterung 11 für den beschichteten Gegenstand fixiert den Sitzteil 13 über den Isolator 12. Der Isolator 12 isoliert die Halterung 11 für den beschichteten Gegenstand und den Sitzteil 13. Der Sitzteil 13 ist elektrisch mit Masse verbunden bzw. geerdet. Ferner weist die Halterung 11 für den beschichteten Gegenstand die Erdungselektrode 14 auf, die über einen elektrisch leitfähigen Draht angeschlossen ist. Die Erdungselektrode 14, die mit dem beschichteten Gegenstand 10 verbunden ist, verbindet den beschichteten Gegenstand 10 mit Masse bzw. Erde. Die Erdungselektrode 14 ist durch das Amperemeter 15 geerdet. Ferner ist die Halterung 11 für den beschichteten Gegenstand mit der Erdungselektrode verbunden. Das Amperemeter 15 erfasst (misst) einen Strom, der von dem beschichteten Gegenstand 10 zu der Masse bzw. Erde fließt, als einen Erdungsseitenstrom i2.
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Die Beschichtungspistole 20 sprüht ein Beschichtungsmaterial 21 von einem Sprühteil (Glockenteller) auf. An die Beschichtungspistole 20 wird eine hohe Spannung von dem Hochspannungsanlegegerät 22 angelegt. Durch die hohe Spannung erzeugt die Beschichtungspistole 20 ein elektrisches Feld zwischen der Beschichtungspistole 20 und dem beschichteten Gegenstand 10 und elektrifiziert das Beschichtungsmaterial. Das Hochspannungsanlegegerät 22 erzeugt die hohe Spannung, die an die Beschichtungspistole 20 anzulegen ist, und berechnet einen Glockenseitenstrom i1, der von der Beschichtungspistole 20 zu dem beschichteten Gegenstand 10 fließt.
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Die Erdungsüberprüfungseinheit 23 erfasst eine Anomalie des Erdungszustands des beschichteten Gegenstands 10 auf der Grundlage des Glockenseitenstroms i1 und des Erdungsseitenstroms i2. Hierbei ermöglicht bzw. aktiviert gemäß dem Ausführungsbeispiel in dem Fall einer Bestimmung, dass der Erdungszustand des beschichteten Gegenstands 10 anormal ist, die Erdungsüberprüfungseinheit 23 ein Steuerungssignal CNT, das das Hochspannungsanlegegerät 22 veranlasst, die Erzeugung der hohen Spannung, die auszugeben ist, zu stoppen. Die Einzelheiten eines Verfahrens zum Überprüfen der elektrischen Leitfähigkeit für den beschichteten Gegenstand 10 in der Erdungsüberprüfungseinheit 23 werden nachstehend beschrieben.
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Nachstehend werden die Beschichtungspistole 20 und das Hochspannungsanlegegerät 22 ausführlicher beschrieben. 2 zeigt ein Blockschaltbild eines Glockenbeschichtungsgeräts und des Hochspannungsanlegegeräts gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. Wie es in 2 gezeigt ist, ist die Beschichtungspistole 20 ein Teil eines Glockenbeschichtungsgeräts 30. Ferner wird das Hochspannungsanlegegerät 22 durch eine Hochspannungserzeugungseinrichtung 31 in dem Glockenbeschichtungsgerät 30 und eine Hochspannungssteuerungseinrichtung 40 gebildet. Dann werden das Glockenbeschichtungsgerät 30 und die Hochspannungssteuerungseinrichtung 40 beispielsweise durch ein Sechs- bis Acht-Ader-Kabel CAB verbunden.
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Das Glockenbeschichtungsgerät 30 umfasst die Hochspannungserzeugungseinrichtung 31 zusätzlich zu der Beschichtungspistole 20. Ferner ist in dem Glockenbeschichtungsgerät 30 eine Leckstromerfassungseinheit 36 bereitgestellt. Die Hochspannungserzeugungseinrichtung 31 umfasst eine Verstärkerschaltung bzw. Booster-Schaltung 32, Hochspannungsmesswiderstände 33a, 33b, einen Gesamtstrommesswiderstand 34 und einen Leckstrommesswiderstand 35. Die Booster-Schaltung 32 verstärkt bzw. erhöht eine Eingangsspannung, die von der Hochspannungssteuerungseinrichtung 40 gegeben wird, durch einen Ansteuerungsimpuls und erzeugt eine hohe Spannung HV, die an die Beschichtungspistole 20 zu geben ist. Als Booster-Schaltung 32 kann beispielsweise eine Cockcroft-Walton-Booster-Schaltung (CW-Schaltung) verwendet werden. Ferner ist in der Booster-Schaltung 32 ein Transformator bereitgestellt, wobei der Gesamtstrommesswiderstand 34 zwischen einem Ende der Sekundärspule des Transformators und einem Erdungsdraht bereitgestellt ist, an den eine Erdungsspannung angelegt ist. Dann wird eine Spannung V0 bei einem Anschluss auf der Seite des Hochspannungsgenerators 31 des Gesamtstrommesswiderstands 34 erzeugt. Die Spannung V0 wird durch den Widerstandswert des Gesamtstrommesswiderstands 34 geteilt, wobei hierdurch ein Gesamtstrom IM berechnet werden kann.
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Ferner sind der Hochspannungsmesswiderstand 33a und der Hochspannungsmesswiderstand 33b zwischen einem Ausgangsanschluss der Hochspannungserzeugungseinrichtung 31 und dem Erdungsdraht in Reihe geschaltet. Eine Spannung V1 bei dem Verbindungspunkt zwischen dem Hochspannungsmesswiderstand 33a und dem Hochspannungsmesswiderstand 33b ist eine Spannung, die aus der Spannungsteilung der hohen Spannung HV, die von der Hochspannungserzeugungseinrichtung 31 ausgegeben wird, durch den Hochspannungsmesswiderstand 33a und den Hochspannungsmesswiderstand 33b resultiert. Hierbei weisen der Hochspannungsmesswiderstand 33a und der Hochspannungsmesswiderstand 33b bereits bekannte Widerstandswerte auf, wobei folglich der Spannungswert der hohen Spannung HV aus der Spannung V1 berechnet werden kann. Ferner fließt ein Ableitstrom IM1 durch den Hochspannungsmesswiderstand 33a und den Hochspannungsmesswiderstand 33b. Der Ableitstrom IM1 kann ebenso durch die Teilung der hohen Spannung HV durch die Summe der Widerstandswerte des Hochspannungsmesswiderstands 33a und des Hochspannungsmesswiderstands 33b berechnet werden.
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Ferner fließt bei dem Glockenbeschichtungsgerät 30 ein Rückplattenseitenleckstrom IM2 in Verbindung mit der Verschmutzung der äußeren Oberfläche des Glockenbeschichtungsgeräts 30. Somit erfasst das Glockenbeschichtungsgerät 30 den Rückplattenseitenleckstrom IM2 mit der Leckstromerfassungseinheit 36. Spezifisch ist der Leckstrommesswiderstand 35 zwischen der Leckstromerfassungseinheit 36 und dem Erdungsdraht bereitgestellt. Folglich fließt der Rückplattenseitenleckstrom IM2, der durch die Leckstromerfassungseinheit 36 fließt, zu dem Erdungsdraht über den Leckstrommesswiderstand 35. Hierdurch wird eine Spannung V2 bei der Seite zu der Leckstromerfassungseinheit 36 des Leckstrommesswiderstands 35 erzeugt. Somit kann der Rückplattenseitenleckstrom IM2 durch die Teilung der Spannung V2 durch den Widerstandswert des Leckstrommesswiderstands 35 berechnet werden.
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Die Hochspannungssteuerungseinrichtung 40 umfasst eine Berechnungseinheit 41, eine Hochspannungserzeugungssteuerungseinheit 42, eine Gesamtstrommesseinheit 43, eine Spannungsmesseinheit 44 und eine Leckstrommesseinheit 45. Die Hochspannungserzeugungssteuerungseinheit 42 erzeugt die Eingangsspannung und einen Ansteuerungsimpuls, der an die Hochspannungserzeugungseinrichtung 31 auszugeben ist. Hierbei ändert die Hochspannungserzeugungssteuerungseinheit 42 den Spannungspegel der Eingangsspannung, den Tastgrad bzw. die relative Einschaltdauer des Ansteuerungsimpulses und dergleichen in Reaktion auf eine Anweisung von der Berechnungseinheit 41. Die Gesamtstrommesseinheit 43 erlangt die Spannung V0, berechnet den Gesamtstrom IM auf der Grundlage der erlangten Spannung V0 und gibt den Wert des berechneten Gesamtstroms IM an die Berechnungseinheit 41 aus. Die Spannungsmesseinheit 44 misst die Spannung V1 und gibt den gemessenen Spannungswert an die Berechnungseinheit 41 aus. Die Leckstrommesseinheit 45 erlangt die Spannung V2, berechnet den Rückplattenseitenleckstrom IM2 auf der Grundlage der erlangten Spannung V2 und gibt den Wert des berechneten Rückplattenseitenleckstroms IM2 an die Berechnungseinheit 41 aus.
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Die Berechnungseinheit 41 berechnet den Spannungswert der hohen Spannung HV auf der Grundlage der Spannung V1, die von der Spannungsmesseinheit 44 erlangt wird, und steuert die Hochspannungserzeugungssteuerungseinheit 42 auf der Grundlage des Werts der berechneten hohen Spannung HV. Ferner weist die Berechnungseinheit 41 eine Funktion auf, um die Ausgabe der hohen Spannung HV zu stoppen, indem der Betrieb der Hochspannungserzeugungssteuerungseinheit 42 in Reaktion auf das Steuerungssignal CNT, das von der Erdungsüberprüfungseinheit 23 ausgegeben wird, gestoppt wird. Ferner umfasst die Berechnungseinheit 41 eine Glockenseitenstromberechnungseinheit. Die Glockenseitenstromberechnungseinheit berechnet einen Glockenseitenstrom i1 auf der Grundlage des Gesamtstroms IM, der von der Gesamtstrommesseinheit 43 erlangt wird, des Ableitstroms IM1, der auf der Grundlage der Spannung V1 berechnet wird, die von der Spannungsmesseinheit 44 erlangt wird, und des Rückplattenseitenleckstroms IM2, der von der Leckstrommesseinheit 45 erlangt wird. Dann gibt die Berechnungseinheit 41 den berechneten Glockenseitenstrom i1 an die Erdungsüberprüfungseinheit 23 aus.
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Nachstehend wird ein Berechungsverfahren für den Glockenseitenstrom i1 beschrieben. Die Glockenseitenstromberechnungseinheit, die in der Berechnungseinheit 41 umfasst ist, berechnet den Glockenseitenstrom i1 auf der Grundlage einer Gleichung (1). i1 = IM – IM1 – IM2... (1)
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In der Gleichung (1) sind der Gesamtstrom IM und der Rückplattenseitenleckstrom IM2 Messwerte. Demgegenüber ist der Ableitstrom IM1 ein Berechnungswert, der aus der hohen Spannung HV, die durch die Booster-Schaltung 32 ausgegeben wird, und den Widerstandswerten des Hochspannungsmesswiderstands 33a und des Hochspannungsmesswiderstands 33b berechnet wird.
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Nachstehend wird in dem elektrostatischen Beschichtungsgerät 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der Wert, der aus einem Subtrahieren des Ableitstroms IM1 von dem Gesamtstrom IM resultiert, als ein theoretischer Ausgabestromwert bezeichnet.
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Als Nächstes wird der Betrieb des elektrostatischen Beschichtungsgeräts 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben. 3 zeigt ein Flussdiagramm zur Beschreibung des Betriebs des elektrostatischen Beschichtungsgeräts 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. Wie es in 3 gezeigt ist, führt das elektrostatische Beschichtungsgerät 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel die Überprüfung der elektrischen Leitfähigkeit des beschichteten Gegenstands 10 aus, während das elektrostatische Beschichten ausgeführt wird.
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Das elektrostatische Beschichtungsgerät 1 berechnet den Glockenseitenstrom i1, wenn die Beschichtungspistole 20 das elektrifizierte Beschichtungsmaterial 21 auf den beschichteten Gegenstand 10 sprüht (Schritt S1). Ferner erfasst das elektrostatische Beschichtungsgerät 1 mit dem Amperemeter 15 den Erdungsseitenstrom i2, der von dem beschichteten Gegenstand 10 zu der Erde während des elektrostatischen Beschichtens fließt (Schritt S2). Dann bestimmt das elektrostatische Beschichtungsgerät 1 den Erdungszustand des beschichteten Gegenstands 10 auf der Grundlage des Glockenseitenstroms i1 und des Erdungsseitenstroms i2 (Schritt S3).
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Nachstehend wird ein Bestimmungsverfahren für den Erdungszustand in dem elektrostatischen Beschichtungsgerät 1 beschrieben. In dem elektrostatischen Beschichtungsgerät 1 gibt es große Unterschiede in dem Glockenseitenstrom i1 und dem Erdungsseitenstrom i2 zwischen einem Fall, bei dem die Erdung für den beschichteten Gegenstand 10 richtig funktioniert (nachstehend als ein Erdungsleitungszustand bezeichnet), und einem anormalen Zustand, bei dem die Erdung nicht richtig funktioniert (nachstehend als ein Erdungsisolationszustand bezeichnet). 4 zeigt einen Graphen zur Beschreibung einer Änderung in einem Stromwert in dem elektrostatischen Beschichtungsgerät 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel 1. In 4 ist eine Stromänderung in dem Erdungsleitungszustand des elektrostatischen Beschichtungsgeräts 1 auf der linken Seite gezeigt, und eine Stromänderung in dem Erdungsisolationszustand des elektrostatischen Beschichtungsgeräts 1 ist auf der rechten Seite gezeigt. Wie es in 4 gezeigt ist, gibt es große Unterschiede in dem Gesamtstrom IM und dem Erdungsseitenstrom i2 in Abhängigkeit davon, ob die Erdung funktioniert.
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Ferner zeigt 5 eine Tabelle, in der der Glockenseitenstrom i1 und der Erdungsseitenstrom i2 zwischen dem Erdungsleitungszustand und dem Erdungsisolationszustand verglichen werden. In dem in 5 gezeigten Beispiel gibt es in dem Glockenseitenstrom i1 in Abhängigkeit von dem Zustand der Erdung einen Unterschied von etwa dem Doppelten. In dem Erdungsseitenstrom gibt es einen Unterschied von dem Dreifachen oder mehr. Auch in dem Fall eines Vergleichens des Verhältnisses des Glockenseitenstroms i1 und des Erdungsseitenstroms gibt es einen Unterschied von 32% in Abhängigkeit davon, ob die Erdung funktioniert.
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Aufgrund der Unterschiede in den Strömen, die in 4 und 5 gezeigt sind, bestimmt die Erdungsüberprüfungseinheit 23 des elektrostatischen Beschichtungsgeräts 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel die Anomalie der Erdung durch ein Verfahren aus einem ersten Bestimmungsverfahren und einem zweiten Bestimmungsverfahren.
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In dem ersten Bestimmungsverfahren werden der Glockenseitenstrom i1 und der Erdungsseitenstrom i2, wenn die Erdung normal funktioniert, zunächst als erste bzw. zweite Standardwerte eingestellt. Dann wird in dem ersten Bestimmungsverfahren, wenn eine aus der Differenz zwischen dem berechneten Glockenseitenstrom i1 und dem ersten Standardwert und der Differenz zwischen dem gemessenen Erdungsseitenstrom i2 und dem zweiten Standardwert ein zuvor bestimmter Schwellenwert oder mehr wird, bestimmt, dass die Erdungsanomalie aufgetreten ist.
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In dem zweiten Bestimmungsverfahren wird ein Verhältnis (beispielsweise i2/i1) des Glockenseitenstroms i1 und des Erdungsseitenstroms i2, wenn die Erdung normal funktioniert, zunächst als ein Standardwert eingestellt. Dann wird in dem zweiten Bestimmungsverfahren, wenn die Differenz zwischen dem Verhältnis des berechneten Glockenseitenstroms i1 und des gemessenen Erdungsseitenstroms i2 und dem Standardwert ein zuvor bestimmter Schwellenwert oder mehr wird, bestimmt, dass die Erdungsanomalie aufgetreten ist.
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In dem ersten Bestimmungsverfahren ist es erforderlich, den Stromwert zu der normalen Zeit zu kennen und den Schwellenwert einzustellen. Ferner variiert der Stromwert zu der normalen Zeit in Abhängigkeit von dem Unterschied in einer Beschichtungsbedingung, eines beschichteten Gegenstands oder dergleichen, wobei es folglich in dem ersten Bestimmungsverfahren erforderlich ist, den Schwellenwert für jede Beschichtungsbedingung oder für jeden beschichteten Gegenstand einzustellen. Demgegenüber wird in dem zweiten Bestimmungsverfahren die Bestimmung des Erdungszustands auf der Grundlage des Verhältnisses des Glockenseitenstroms i1 und des gemessenen Erdungsseitenstroms i2 getroffen. Folglich variiert in dem zweiten Bestimmungsverfahren, auch wenn es einen Unterschied in einer Beschichtungsbedingung, einem beschichteten Gegenstand oder dergleichen gibt, das Verhältnis nicht in großem Umfang. Folglich kann in dem zweiten Bestimmungsverfahren ein fixierter Schwellenwert unabhängig von dem Unterschied in einer Beschichtungsbedingung, einem beschichteten Gegenstand oder dergleichen eingestellt werden.
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Dann ermöglicht, wie es in 3 gezeigt ist, in dem Fall einer Erfassung der Anomalie des Erdungszustands des beschichteten Gegenstands 10 auf der Grundlage des vorstehend beschriebenen Bestimmungsverfahrens das elektrostatische Beschichtungsgerät 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, dass das Steuerungssignal CNT von der Erdungsüberprüfungseinheit 23 ausgegeben wird, wobei die elektrostatische Beschichtung gestoppt wird (NEIN in Schritt S4). Demgegenüber setzt in dem Fall einer Bestimmung, dass der Erdungszustand des beschichteten Gegenstands 10 nicht anormal ist, auf der Grundlage des vorstehend beschriebenen Bestimmungsverfahrens (JA in Schritt S4) das elektrostatische Beschichtungsgerät 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel die elektrostatische Beschichtung fort (Schritt S5), wobei die elektrostatische Beschichtung vervollständigt wird.
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Wie es vorstehend beschrieben ist, ist es in dem elektrostatischen Beschichtungsgerät 1 und dem Verfahren zum Überprüfen der elektrischen Leitfähigkeit darin gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel auf der Grundlage der Ströme, die in dem elektrostatischen Beschichtungsgerät 1 fließen, möglich, die Anomalie des Erdungszustands des beschichteten Gegenstands 10 während des elektrostatischen Beschichtungsvorgangs zu erfassen. Hierdurch ist es in dem elektrostatischen Beschichtungsgerät 1 und in dem Verfahren zum Überprüfen der elektrischen Leitfähigkeit darin gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel nicht erforderlich, einen Vorgang zur Überprüfung des Erdungszustands des beschichteten Gegenstands 10 separat bereitzustellen, wobei es folglich möglich ist, die Zeit für den Beschichtungsvorgang zu verkürzen.
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In der vorstehend beschriebenen Beschreibung ist die Erfindung, die durch den Erfinder gemacht worden ist, spezifisch auf der Grundlage des Ausführungsbeispiels beschrieben, wobei aber die Erfindung nicht auf das bereits beschriebene Ausführungsbeispiel begrenzt ist.
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Ein elektrostatisches Beschichtungsgerät umfasst eine Beschichtungspistole (20), die ein Beschichtungsmaterial zu einem beschichteten Gegenstand (10) sprüht, ein Hochspannungsanlegegerät (22), das eine hohe Spannung an die Beschichtungspistole (20) anlegt, eine Glockenseitenstromberechnungseinheit, die einen Glockenseitenstrom (i1) berechnet, der von der Beschichtungspistole (20) zu dem beschichteten Gegenstand fließt, eine Erdungsseitenstrommesseinheit (15), die einen Erdungsseitenstrom (i2) misst, der von dem beschichteten Gegenstand (10) zu der Erde fließt, und eine Erdungsüberprüfungseinheit (23), die einen anormalen Erdungszustand des beschichteten Gegenstands in Abhängigkeit von einer Magnitudenbeziehung zwischen dem Glockenseitenstrom (i1), der zu der Zeit einer elektrostatischen Beschichtung berechnet wird, und dem Glockenseitenstrom (i1), wenn die Erdung richtig verbunden ist, und einer Magnitudenbeziehung zwischen dem Erdungsseitenstrom (i2), der zu der Zeit der elektrostatischen Beschichtung gemessen wird, und dem Erdungsseitenstrom (i2), wenn die Erdung richtig verbunden ist, erfasst.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2012-071224 A [0002, 0003, 0003, 0004, 0004]