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Die Erfindung betrifft einen zur Verwendung als Atemgasschlauch an einem Medizingerät, zum Beispiel einem Beatmungsgerät, insbesondere einem Notfallrespirator, Intensivrespirator oder Heimrespirator, einem Anästhesiegerät oder dergleichen, bestimmten Schlauch. Solche Schläuche werden einerseits am jeweiligen Medizingerät angeschlossen und andererseits mit dem dann noch freien Ende zum Patienten geführt und dort zum Beispiel an eine Atemmaske oder einen Endotrachealtubus angeschlossen.
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Die Verbindung zwischen dem jeweiligen Medizingerät und dem Patienten wird in der Fachterminologie als Konnektion bezeichnet. Zur Konnektion eines Patienten an einem Medizingerät werden Schläuche sowie Zubehörteile in Form von Wasserfallen, Anfeuchtern, Y-Stücken und dergleichen genutzt. Dabei unterscheidet man zumindest zwei verschiedene Schlauchsysteme. Nämlich zum einen komplett zusammengebaute, nicht auftrennbare Schlauchsysteme und zum andern weitgehend beliebig zusammensetzbare Schlauchsysteme, die der Anwender flexibel erweitern kann. Ein nicht auftrennbares Schlauchsystem ist normalerweise nur einmal verwendbar (single-use).
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Die hier vorgeschlagene Neuerung befasst sich mit auftrennbaren und damit erweiterbaren Schlauchsystemen, welche zur Konnektion des Patienten sowohl einen inspiratorischen Schlauch wie auch einen exspiratorischen Schlauch umfassen.
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Ein Problem mit heutigen derartigen Schlauchsystemen besteht darin, dass auf Seiten des Medizingeräts zum Anschluss des inspiratorischen Schlauchs sowie auch des exspiratorischen Schlauchs regelmäßig identische Anschlüsse - sogenannte Ports - vorgesehen sind, üblicherweise in Form jeweils eines 22mm-male-Konus. Damit ist bereits geräteseitig eine Vertauschung möglich, derart, dass der inspiratorische Schlauch an den exspiratorischen Port angeschlossen wird und umgekehrt. Dieselbe Problematik der möglichen Vertauschung ergibt sich bei einem patientenseitigen Y-Stück oder dergleichen. An ein solches Y-Stück werden einerseits die beiden vom jeweiligen Medizingerät kommenden Schläuche und andererseits ein zum Patienten weiterführender Schlauch angeschlossen. Auch hier sind die Anschlüsse aufgrund entsprechender Vorgaben durch aktuelle Standards identisch. Üblicherweise weist demnach ein solches Y-Stück drei identische 22mm-male-Konen auf. Typischerweise sind solche Vertauschungen (Fehlkonnektierungen) unerheblich, weil die Schlauchsysteme inspiratorisch und exspiratorisch symmetrisch ausgeführt sind.
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Kritisch sind allerdings Fehlkonnektierungen, die zu einem „Kurzschluss“ führen, wie dies im speziellen Beschreibungsteil exemplarisch in der dortigen 2 gezeigt ist. Bei einem solchen Kurzschluss ist ein und derselbe Schlauch mit seinen beiden Enden an die beiden Ports am jeweiligen Medizingerät angeschlossen, so dass das Medizingerät kurzgeschlossen ist und/oder ein und derselbe Schlauch mit seinen beiden Enden an die beiden Tüllen am Y-Stück angeschlossen, so dass das Y-Stück kurzgeschlossen ist. Bei einem doppelten Kurzschluss - sowohl das Medizingerät wie auch das Y-Stück sind kurzgeschlossen - sind alle Schlauchenden angeschlossen, so dass der Kurzschluss nicht unmittelbar auffällt, wie dies ansonsten bei einem „übrig gebliebenen“ Schlauchende womöglich der Fall wäre.
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Die Gefahr eines solchen Kurzschlusses oder allgemein einer Fehlkonnektierung wächst mit der Anzahl der verwendeten Schläuche. So ist eine Verlängerung sowohl des inspiratorischen Zweigs wie auch des exspiratorischen Zweigs durch Hinzunahme jeweils weiterer Schlauchstücke üblich und stellenweise sogar notwendig. Dabei werden die einzelnen Schlauchstücke mittels üblicher Verbindungsstücke, insbesondere mittels Y-Stücken, verbunden, so dass durch eine derartige Kombination von jeweils zwei oder mehr Schlauchstücken ein insgesamt längeres Schlauchsystem entsteht. Die gewünschte oder gegebenenfalls notwendige Verlängerung des Schlauchsystems führt allerdings auch zu einem mitunter unübersichtlichen Verlauf, so dass der inspiratorische Zweig und der exspiratorische Zweig des Schlauchsystems nicht mehr eindeutig erkennbar und nicht leicht voneinander unterscheidbar sind.
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Eine vergleichsweise einfache Lösung zur Vermeidung unerwünschter und gegebenenfalls auch kritischer Fehlkonnektierungen besteht darin, anstelle der bisher durchweg gleichen Anschlüsse spezifische Anschlüsse einerseits für den inspiratorischen Zweig und andererseits für den exspiratorischen Zweig des Schlauchsystems vorzusehen. Allerdings würde dies alle betroffenen Hersteller zwingen, die Anschlussports an den Medizingeräten, die Schläuche und die Y-Stücke entsprechend zu ändern. Während einer Übergangsphase, also wenn noch das bisherige System mit identischen Anschlüssen parallel zu einem System mit spezifischen Anschlüssen für den inspiratorischen und für den exspiratorischen Zweig in Verwendung ist, kann sich darüber hinaus ergeben, dass eine Konnektierung eines Patienten nicht oder nicht mit der eigentlich gebotenen Schnelligkeit möglich ist. Darüber hinaus können sich während einer solchen Übergangsphase weitere Vertauschungsmöglichkeiten ergeben. Schließlich ist der 22mm-female-Konnektor schon für den Handbeatmungsbeutel an Anästhesiesystemen reserviert. Eine Vertauschung mit diesem Anschluss kann ebenfalls zu kritischen Situationen führen.
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Ausgehend von der oben skizzierten Situation liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine andere Art der Verhinderung von Fehlkonnektierungen, insbesondere Fehlkonnektierungen des Typs „doppelter Kurzschluss“, zu entwickeln, wobei die Anschlüsse sowohl am jeweiligen Medizingerät wie auch am Y-Stück (oder allgemein an einem patientenseitigen Gegenstück) und damit auch an den Schläuchen identisch bleiben sollen, um hohe Investitionskosten und Probleme während einer möglichen Übergangsphase zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mittels eines Schlauchpaars mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dazu ist bei einem zum direkten oder indirekten Anschluss an ein medizinisches Gerät bestimmten Schlauchpaar, welches einen ersten Schlauch und einen zweiten Schlauch umfasst, vorgesehen, dass der erste Schlauch an einem Ende mit einem Ende des zweiten Schlauchs verbunden ist, wobei die beiden Schläuche ansonsten voreinander unabhängig sind. Dabei meint der Ausdruck „an einem Ende des Schlauchs“ eine Position zum Beispiel innerhalb der letzten ca 50 cm des Schlauchs oder innerhalb des letzten Drittels des Schlauchs.
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Bei dem vorgeschlagenen Schlauchpaar ist zumindest einseitig ein Ende des ersten Schlauchs mit einem Ende des zweiten Schlauchs verbunden. Dies bewirkt, dass die beiden miteinander verbundenen Enden der beiden Schläuche nicht beliebig weit voneinander entfernt werden können. Die bewirkte Verbindung wird mittels einer Komponente hergestellt, die auch selbst als Verbindung bezeichnet werden kann. Im Interesse einer besseren Lesbarkeit der nachfolgenden Beschreibung wird diese im Folgenden als Zwischenstück bezeichnet. Dies unterscheidet die Vorrichtung/das Teil, mittels derer bzw. mittels dessen die Verbindung der beiden Schlauchenden bewirkt wird, von der Wirkung, die damit erzielt wird, nämlich der Wirkung, dass die beiden Schlauchenden miteinander verbunden sind.
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Das Zwischenstück begrenzt die maximale Entfernung zwischen den beiden mittels des Zwischenstücks verbundenen Enden. Ein solches Zwischenstück schließt eine Fehlkonnektierung, insbesondere eine einen Kurzschluss bewirkende Fehlkonnektierung nicht aus. Der begrenzte maximale Abstand zwischen den mittels des Zwischenstücks verbundenen Enden der beiden Schläuche führt aber dazu, dass zum Beispiel ein doppelter Kurzschluss nur noch hergestellt werden kann, wenn der ansonsten mögliche Abstand zwischen dem jeweiligen Medizingerät und dem Patienten erheblich reduziert wird. Die Notwendigkeit, diesen Abstand reduzieren zu müssen, macht den Anwender auf die drohende Fehlkonnektierung aufmerksam. Im Ergebnis wird damit eine Fehlkonnektierung wirksam vermieden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Schlauchpaars durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin und sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmalskombinationen der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen. Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche sowie der Beschreibung bei einer näheren Konkretisierung eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen sowie einer allgemeineren Ausführungsform des gegenständlichen Schlauchpaars nicht vorhanden ist. Jede Bezugnahme in der Beschreibung auf Aspekte nachgeordneter Ansprüche ist demnach auch ohne speziellen Hinweis ausdrücklich als Beschreibung optionaler Merkmale zu lesen.
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Bei einer Ausführungsform eines Schlauchpaars der oben vorgeschlagenen Art ist der erste Schlauch an einem Ende mittels eines beweglichen und/oder flexiblen Zwischenstücks mit einem Ende des zweiten Schlauchs verbunden. Als bewegliches Zwischenstück kommen zum Beispiel ein Zwischenstück in Form von oder nach Art einer Kette oder ein Zwischenstück in Form eines Fadens, zum Beispiel eines Kunststofffadens, oder ein Zwischenstück in Form eines Drahts, zum Beispiel eines Metalldrahts, in Betracht. Wesentlich ist, dass das jeweilige Zwischenstück den maximalen Abstand zwischen den damit verbundenen Enden der beiden Schläuche begrenzt und dass das Zwischenstück abgesehen von der Begrenzung des Abstands die Beweglichkeit der Schlauchenden so wenig wie möglich einschränkt.
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Bei einer Ausführungsform eines Schlauchpaars, bei dem jeweils ein Ende der beiden davon umfassten Schläuche mittels eines Zwischenstücks verbunden ist, ist das Zwischenstück einstückig mit beiden Schlauchenden verbunden (beidseitig einstückig verbunden), nämlich auf einer Seite einstückig mit dem Ende des ersten Schlauchs und auf der anderen Seite einstückig mit dem Ende des zweiten Schlauchs. Die einstückige Verbindung schafft eine dauerhafte und belastbare Verbindung der beiden Schlauchenden. Die einstückige Verbindung ist zum Beispiel realisiert, indem das Zwischenstück beidseitig an den jeweiligen Schlauchmantel oder an Anschlusselemente an den Schlauchenden angeformt ist. Vorteilhaft ist dabei das Zwischenstück aus demselben Material wie die Schlauchmäntel oder die Anschlussstücke gefertigt. Die einstückige Verbindung vermeidet sich ansonsten ergebende und gegebenenfalls schwer zu reinigende Zwischenräume zwischen dem Zwischenstück und den Schlauchmänteln oder den Anschlussstücken.
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Bei einer alternativen Ausführungsform eines Schlauchpaars, bei dem jeweils ein Ende der beiden davon umfassten Schläuche mittels eines Zwischenstücks verbundenist, weist das Zwischenstück beidseitig eine flexible oder verstellbare Öse auf, mittels derer das Zwischenstück lösbar einerseits mit dem Ende des ersten Schlauchs und andererseits mit dem Ende des zweiten Schlauchs verbunden oder verbindbar ist. Ein solches Zwischenstück kommt speziell zum Nachrüsten bereits in Gebrauch befindlicher Schlauchsysteme in Betracht, wobei durch das Verbinden jeweils zweier Schläuche mittels des Zwischenstücks ein Schlauchpaar der weiter oben beschriebenen Art entsteht. Flexible Ösen sind zum Beispiel aus einem elastischen Kunststoff, insbesondere Silikon, gebildet und erlauben das Anbringen an jeweils einem Ende eines Schlauchs. Verstellbare Ösen können zum Beispiel geöffnet werden, um das Hindurchführen eines am Ende eines Schlauchs befindlichen Anschlussstücks zu erlauben. Danach wird die Öse über dem Schlauchmantel wieder geschlossen und der größere Durchmesser des Anschlussstücks verhindert ein Abstreifen der Öse. Vorteilhaft ist ein Innendurchmesser der Ösen dabei so gewählt, dass diese in geschlossenem Zustand zumindest reibschlüssig, insbesondere formschlüssig und reibschlüssig, an der Außenoberfläche des Schlauchmantels anliegen, so dass die jeweilige Öse in axialer Richtung des Schlauchs fixiert ist.
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Bei einer nochmals weiteren alternativen Ausführungsform eines Schlauchpaars, bei dem die beiden davon umfassten Schläuche an jeweils einem Ende mittels eines Zwischenstücks verbunden sind, kommt ein Zwischenstück zur Anwendung, welches gewissermaßen eine Mischform der beiden bisher beschriebenen Ausführungsformen des Zwischenstücks darstellt. Bei einem solchen Schlauchpaar weist das Zwischenstück einseitig eine flexible oder verstellbare Öse auf, mittels derer das Zwischenstück lösbar mit dem Ende eines der beiden Schläuche des Schlauchpaars verbunden oder verbindbar ist. An der der Seite mit der Öse gegenüberliegenden Seite ist das Zwischenstück einstückig mit dem Ende des anderen Schlauchs des Schlauchpaars verbunden. Ein solches Zwischenstück geht aufgrund der einstückigen Verbindung mit einem der beiden Schläuche nicht verloren und ist jederzeit in axialer Richtung des Schlauchs korrekt positioniert. Mittels der Öse kann der Schlauch mit einem weiteren Schlauch zu einem Schlauchpaar der hier beschriebenen Art zusammengefasst werden. Auch diese Variante kommt speziell für Nachrüstungen in Betracht, denn alle bereits in Gebrauch befindlichen Schläuche können durch Verwendung der Ösenseite des weiteren Schlauchs zu einem Schlauchpaar zusammengefasst werden, um die hier beschriebenen Vorteile zu erzielen.
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Bei einer besonderen Ausführungsform eines Schlauchpaars der hier und im Folgenden beschriebenen Art fungiert als Zwischenstück ein an einem Ende mit dem ersten Schlauch und am gegenüberliegenden Ende mit dem zweiten Schlauch verbundener, insbesondere einstückig verbundener Kunststoffstreifen. Als Kunststoff kommt Silikon in Betracht, so dass entsprechend als Zwischenstück ein Silikonstreifen fungiert. Ein Kunststoff- oder Silikonstreifen hat eine gewisse Ausdehnung (Breite) in axialer Richtung des Schlauchs oder-je nach Art der Anbringung - quer zur axialen Richtung. Diese Breite bewirkt bei einem zum Beispiel am Medizingerät angebrachten Ende des ersten Schlauchs eine zusätzliche Führung des Endes des zweiten Schlauchs. Dieses kann damit leicht gegriffen und am Medizingerät angeschlossen werden.
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Bei einer speziellen Ausführungsform eines Schlauchpaars mit einem als Zwischenstück fungierenden Kunststoff- oder Silikonstreifen ist dieser beschriftbar oder mit einer Beschriftung versehen. Eine solche Beschriftung - zum Beispiel eine Beschriftung wie „Beatmungsgerät“ oder „Patient“ - führt den Anwender bei der Handhabung und Anbringung der Schlauchenden und gewährleistet dabei vor allem, dass der Anschluss des Schlauchpaars so schnell wie möglich erfolgen kann.
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Hinsichtlich einer Länge des Zwischenstücks und eines dadurch bedingten maximalen Abstands der mittels des Zwischenstücks verbundenen Enden der beiden Schläuche des Schlauchpaars kommt eine Länge von etwa 5 cm bis 30 cm, insbesondere 15 cm bis etwa 30 cm, in Betracht. Dabei werden übliche Abstände von zum Beispiel Anschlussports an einem Medizingerät berücksichtigt. Deshalb darf die Länge des Zwischenstücks nicht zu klein gewählt werden. Außerdem behindert ein zu kurzes Zwischenstück die Handhabung der Enden des Schlauchpaars.
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Bisher ist die Verbindung zweier Enden der beiden Schläuche eines Schlauchpaars stets für ein Zwischenstück an einem Ende des Schlauchpaars beschrieben worden. Grundsätzlich kommt selbstverständlich auch in Betracht, eine ebensolche Verbindung, also ein ebensolches Zwischenstück, am anderen Ende des Schlauchpaars vorzusehen. Dann ist der an seinem ersten Ende bereits mit dem ersten Ende des zweiten Schlauchs verbundene erste Schlauch auch am anderen Ende mit dem entsprechenden Ende des zweiten Schlauchs verbunden. Hinsichtlich spezieller Ausführungsformen der Verbindung der beiden Schläuche an diesem Ende kommen alle bisher beschriebenen Ausführungsformen in Betracht.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Das oder jedes Ausführungsbeispiel ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung Abänderungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten und Kombinationen, die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den im allgemeinen oder speziellen Beschreibungsteil beschriebenen sowie in den Ansprüchen und/oder der Zeichnung enthaltenen Merkmalen für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand führen.
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Es zeigen:
- 1 ein medizinisches Gerät mit Beatmungsschläuchen,
- 2 ein Gerät wie in 1 mit fehlerhaft angeschlossenen Beatmungsschläuchen,
- 3 zwei Beatmungsschläuche gemäß der in 1 gezeigten Situation, wobei die beiden Beatmungsschläuche mittels eines Zwischenstücks zu einem Schlauchpaar zusammengefasst sind,
- 4 mehrere korrekt aneinander und an ein patientenseitiges Endstück angeschlossene Schlauchpaare gemäß 3 und
- 5 mehrere Schlauchpaare gemäß 4 mit einer versuchten Fehlkonnektierung zur Illustration der aufgrund des Zwischenstücks in jedem Schlauchpaar resultierenden eingeschränkten Beweglichkeit des Schlauchsystems.
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Die Darstellung in 1 zeigt in schematisch vereinfachter Weise ein medizinisches Gerät 10, zum Beispiel ein Anästhesiegerät, mit daran angeschlossenen Beatmungsschläuchen 12, 14. Das mitunter kurz nur als Gerät 10 bezeichnete medizinische Gerät 10 umfasst in an sich bekannter Art und Weise einen inspiratorischen Port 16 und einen exspiratorischen Port 18. Die daran jeweils angeschlossenen Beatmungsschläuche 12, 14 werden entsprechend auch als inspiratorischer Beatmungsschlauch 12 bzw. exspiratorischer Beatmungsschlauch 14 oder kurz als inspiratorischer Schlauch 12 bzw. exspiratorischer Schlauch 14 bezeichnet.
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Die beiden Beatmungsschläuche 12, 14 werden in an sich bekannter Art und Weise zum Beispiel an einem sogenannten Y-Stück 20 zusammengeführt. Stromabwärts des Y-Stücks 20 führt ein Schlauch 22 zum Patienten.
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Die Darstellung in 2 zeigt in ebenfalls schematisch vereinfachter Form ein medizinisches Gerät 10 wie in 1, allerdings mit fehlerhaft angeschlossenen Beatmungsschläuchen 12, 14, nämlich vertauscht angeschlossenen Beatmungsschläuchen 12, 14. Der fehlerhafte, vertauschte Anschluss besteht erkennbar darin, dass ein erster Beatmungsschlauch 12 sowohl an den inspiratorischen Port 16 wie auch an den exspiratorischen Port 18 angeschlossen ist (Kurzschluss) und dass die beiden von dem zum Patienten führenden Schlauch 22 abgewandten Anschlüsse des Y-Stücks 20 mittels eines weiteren Beatmungsschlauchs 14 ebenfalls kurzgeschlossen sind. Ein solcher vertauschter Anschluss der Beatmungsschläuche 12, 14 kann in der Praxis aufgrund einer Vielzahl von Schläuchen, d.h. neben den Beatmungsschläuchen 12, 14 weiteren, hier nicht gezeigten Schläuchen, und/oder Kabeln im Pflege- oder Patientenbereich durchaus vorkommen.
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Die Darstellung in 3 zeigt im Wesentlichen die Situation gemäß 1. Die beiden als Beispiele für Schläuche 12, 14 grundsätzlich allgemeiner Art gezeigten Beatmungsschläuche 12, 14 sind auf einer Seite mittels eines Zwischenstücks 24 miteinander verbunden. Die Verbindung mittels des Zwischenstücks 24 besteht im Bereich der Enden zweier Schläuche 12, 14, also zum Beispiel innerhalb der letzten ca. 50 cm des Schlauchs oder innerhalb des letzten Drittels der Schläuche 12, 14, insbesondere innerhalb der letzten 20 cm oder innerhalb des letzten Achtels der Schläuche 12, 14. Bei der in 3 exemplarisch gezeigten Situation besteht die Verbindung mittels des Zwischenstücks 24 im Bereich der in Richtung auf das Medizingerät 10 weisenden Enden der Schläuche 12, 14. Grundsätzlich kann eine solche Verbindung mittels eines Zwischenstücks 24 auch am gegenüberliegenden Ende der Schläuche 12, 14, also in Richtung auf das Y-Stück 20, oder an beiden Enden der Schläuche 12, 14 bestehen.
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Das Zwischenstück 24 kombiniert die beiden Schläuche 12, 14 zu einem Schlauchpaar 12, 14. Wesentlich ist aber, dass das Zwischenstück 24 den maximalen Abstand zwischen den damit verbundenen Enden der beiden Schläuche 12, 14 begrenzt. Zur weiteren Erläuterung des Effekts der Begrenzung dieses maximalen Abstands wird auf die in 3 angegebenen Bezeichnungen der Enden der Schläuche 12, 14 verwiesen. Danach ist ein Ende des inspiratorischen Schlauchs 12 (erster Schlauch 12) symbolisch mit dem Buchstaben „A“ bezeichnet. Das gegenüberliegende Ende desselben Schlauchs 12 ist mit dem Buchstaben „B“ bezeichnet. Entsprechend ist ein Ende des exspiratorischen Schlauchs 14 (zweiter Schlauch 14) symbolisch mit dem Buchstaben „C“ bezeichnet. Das gegenüberliegende Ende desselben Schlauchs 14 ist mit dem Buchstaben „D“ bezeichnet.
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Für die Erfindung kommt es nicht darauf an, welcher der beiden Schläuche 12, 14 als inspiratorischer Schlauch oder exspiratorischer Schlauch fungiert. Deshalb wird im Folgenden die allgemeine Bezeichnung erster Schlauch 12 und zweiter Schlauch 14 verwendet. Beim Anschließen eines mittels eines Zwischenstücks 24 gebildeten Schlauchpaars 12, 14 an das Medizingerät 10 wird möglicherweise zunächst das mit „A“ bezeichnete Ende des ersten Schlauchs 12 mit einem der Anschlussports 16, 18, zum Beispiel dem Anschlussport 16 verbunden. Jetzt kann grundsätzlich das mit „B“ bezeichnete freie Ende des ersten Schlauchs 12 mit dem Anschlussport 18 verbunden werden. Dann ergibt sich mittels des ersten Schlauchs 12 ein Kurzschluss über dem Medizingerät 10, also eine Fehlkonnektierung. Nachdem jetzt beide Anschlussports 16, 18 belegt sind, müsste der Anwender versuchen, die noch freien Schlauchenden (das mit „C“ bezeichnete Ende des zweiten Schlauchs 14 sowie das mit „D“ bezeichnete weitere Ende des zweiten Schlauchs 14) mit dem Y-Stück 20 zu verbinden. Dies mag für das mit „D“ bezeichnete Ende des zweiten Schlauchs 14 noch möglich sein. Spätestens beim Versuch, das dann noch freie, mit „C“ bezeichnete Ende des zweiten Schlauchs 14 ebenfalls mit dem Y-Stück 20 zu verbinden, ergibt sich, dass aufgrund der durch das Zwischenstück 24 begrenzten Beweglichkeit dieses Endes des zweiten Schlauchs 14 ein solcher Anschluss nur dann möglich ist, wenn entweder das Medizingerät 10 näher zum Y-Stück 20 (und damit zum Patienten) oder das Y-Stück 20 (und damit der Patient) näher zu Medizingerät 10 gerückt wird. Nachdem eine solche ungewöhnliche Nähe des Patienten zum Medizingerät 10 (der Patient müsste beinahe auf das Medizingerät 10 oder unmittelbar neben das Medizingerät 10 gelegt werden) bei einem ordnungsgemäßem Anschluss der Schläuche 12, 14 an das Medizingerät 10 einerseits und das Y-Stück 20 andererseits regelmäßig nicht erforderlich ist, fällt dem Anwender eine solche Besonderheit auf. Er wird demnach durch diese Besonderheit auf die bestehende Fehlkonnektierung hingewiesen und kann die Fehlkonnektierung korrigieren.
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Die Darstellungen in 4 und 5 zeigen jeweils zwei Schlauchpaare 12, 14; 12', 14' (erstes Schlauchpaar 12, 14; zweites Schlauchpaar 12', 14'). In jedem Schlauchpaar 12, 14; 12', 14' sind die davon umfassten Schläuche 12, 14; 12', 14' jeweils an einem Ende mittels eines Zwischenstücks 24 miteinander verbunden.
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Bei der in 4 gezeigten Situation sind die beiden Schläuche 12, 14 des ersten Schlauchpaars 12, 14 auf einer Seite an ein Y-Stück 20 angeschlossen. Auf der anderen Seite ist an die Enden des ersten Schlauchpaars 12, 14 das zweite Schlauchpaar 12', 14' angeschlossen. Durch die Verbindung der beiden Schlauchpaare 12, 14; 12', 14' ergibt sich ein im Vergleich zu einem einzelnen Schlauchpaar 12, 14 längeres Schlauchsystem. An das Ende des in 4 gezeigten Schlauchsystems ist ein Y-Stück 20 mit einem weiterführenden Schlauch 22 angeschlossen. Weil ein solches Schlauchsystem an den hier in Form weiterer Y-Stücke gezeigten Verbindungsstellen 26 aufgetrennt werden kann, ergeben sich allerdings auch zusätzliche Möglichkeiten für Fehlkonnektierungen.
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Ein Beispiel für eine Fehlkonnektierung ist in 5 gezeigt. Die Darstellung in 5 zeigt einen mit dem ersten und zweiten Schlauchpaar 12, 14; 12', 14' gemäß 4 gebildeten doppelten Kurzschluss wie dies grundsätzlich in 2 gezeigt ist. In der Darstellung in 5 ist auch erkennbar, dass aufgrund der die beiden Schläuche 12, 14; 12', 14' jedes Schlauchpaars verbindenden Zwischenstücke 24 die Beweglichkeit des Schlauchsystems bei einer vorliegenden Fehlkonnektierung insgesamt drastisch eingeschränkt ist. Im gezeigten Szenario sind - wie in 4 - an den ersten Schlauch 12 des ersten Schlauchpaars 12, 14 der erste Schlauch 12' des zweiten Schlauchpaars 12', 14' und an den zweiten Schlauch 14 des ersten Schlauchpaars 12, 14 der zweite Schlauch 14' des zweiten Schlauchpaars 12', 14' angeschlossen. Der zweite Schlauch 14' des zweiten Schlauchpaars 12', 14' ist - ebenfalls wie in 4 - an das Y-Stück 20 angeschlossen. An den dann noch freien Anschluss des Y-Stücks 20 ist jetzt allerdings (fehlerhaft) der zweite Schlauch 14 des ersten Schlauchpaars 12, 14 angeschlossen. Damit ist ein Kurzschluss über dem Y-Stück 20 hergestellt. Frei sind jetzt noch die Enden des ersten Schlauchs 12 des ersten Schlauchpaars 12, 14 und des ersten Schlauchs 12' des zweiten Schlauchpaars 12', 14'. Hier könnte der Anwender versuchen, diese an das Medizingerät 10 (1) anzuschließen. Dann wäre auch ein Kurzschluss über dem Medizingerät 10 hergestellt. Bei einem solchen Versuch würde aber auffallen, dass aufgrund des die beiden Schläuche 12', 14' des zweiten Schlauchpaars 12', 14' verbindenden Zwischenstücks 24 extrem wenig Bewegungsmöglichkeit verbleibt. Entweder müsste das Medizingerät 10 äußerst nahe an den Patienten (der Schlauch 22 führt zum Patienten und damit kann die Darstellung des freien Endes des Schlauchs 22 näherungsweise als Position des Patienten aufgefasst werden) gerückt werden oder der Patient äußerst nahe an das Medizingerät 10. Dies ist nicht üblich. Tatsächlich hat der Anwender bei einem Schlauchsystem mit zwei Schlauchpaaren 12, 14; 12', 14' normalerweise die kombinierte Gesamtlänge der beiden Schlauchpaare 12, 14; 12', 14' zur Verfügung, um den Patienten mit dem Medizingerät 10 zu konnektieren. Wenn diese Länge aufgrund zumindest eines Zwischenstücks 24 nicht zur Verfügung steht, fällt dem Anwender dies auch bei einem zwei oder mehr Schlauchpaare 12, 14; 12', 14' umfassenden Schlauchsystem sofort als Fehlkonnektierung auf. Bei einem solchen Schlauchsystem ist dies besonders zweckmäßig, weil aufgrund der höheren Anzahl von Schläuchen 12, 14; 12', 14' und Anschlussstellen Fehlkonnektierungen besonders leicht vorkommen können.
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In den Darstellungen in 4 und 5 sind die Zwischenstücke 24 unterschiedlich dargestellt. Jede Darstellung eines Zwischenstücks 24 ist als beispielhafte schematische Darstellung zu verstehen. Die unterschiedlichen Darstellungen in 4 und 5 sollen auch veranschaulichen, dass unterschiedliche Ausführungsformen eines Zwischenstücks 24 oder der Zwischenstücke 24 denkbar sind, zum Beispiel eine Ausführung in Form eines Kunststoffstreifens, wie dies in 4 gezeigt ist oder auch ein Ausführung in Form einer Kette oder dergleichen, wie dies in 5 gezeigt ist.
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Einzelne im Vordergrund stehende Aspekte der hier vorgelegten Beschreibung lassen sich damit kurz wie folgt zusammenfassen: Angegeben wird ein Schlauch 12, 14, insbesondere ein Atemgasschlauch 12, 14, für ein Medizingerät 10, der mit einem weiteren Schlauch 12, 14 zu einem Schlauchpaar 12, 14 kombiniert ist, wobei ein erster Schlauch 12 der beiden Schläuche 12, 14 des Schlauchpaars 12, 14 an einem Ende mit einem Ende des zweiten Schlauchs 14 des Schlauchpaars 12, 14 verbunden ist und wobei die beiden Schläuche 12, 14 ansonsten voreinander unabhängig sind. Die Verbindung der beiden zu einem Schlauchpaar 12, 14 gehörigen Schläuche 12, 14 ist mittels eines Zwischenstücks 24 gegeben, welches den Abstand zwischen den Ende der so verbundenen Schläuche 12, 14 begrenzt. Dadurch werden ggf. kritische Fehlkonnektierungen der Schläuche 12, 14 zwar nicht ausgeschlossen, sie fallen aber unmittelbar auf, so dass Fehlkonnektierungen direkt beseitigt werden können, bevor kritische Situationen entstehen können.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- medizinisches Gerät
- 12
- (inspiratorischer) Beatmungsschlauch; erster Schlauch
- 12'
- (weiterer) erster Schlauch
- 14
- (exspiratorischer) Beatmungsschlauch; zweiter Schlauch
- 14'
- (weiterer) zweiter Schlauch
- 16
- inspiratorischer Port
- 18
- exspiratorischer Port
- 20
- Y-Stück
- 22
- Schlauch (zum Patienten)
- 24
- Zwischenstück
- 26
- Verbindungsstelle