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Die Erfindung betrifft eine Abgasvorrichtung für einen Heizkessel, mit einer Abgasleitung, die mit dem Heizkessel verbunden ist, und mit einer Schornsteinleitung, wobei die Abgasleitung in die Schornsteinleitung eintritt, die Schornsteinleitung in einen oberen Schornsteinleitungs-Abschnitt und einen unteren Schornsteinleitungs-Abschnitt unterteilt, abschnittsweise innerhalb des oberen Schornsteinleitungs-Abschnitts angeordnet ist und mit ihrem stromab liegenden Ende in einer umgebenden Atmosphäre mündet, wobei mindestens ein Stützteil innerhalb der Schornsteinleitung angeordnet ist und wobei die Abgasleitung mittels des Stütz-teils an der Schornsteinleitung abgestützt ist.
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Es sind Abgasvorrichtungen bekannt, bei denen Abgase, die beim Brennvorgang im Heizkessel entstehen, mittels einer Kesselleitung und einer vertikalen Schornsteinleitung in eine umgebende Atmosphäre geleitet werden. Sowohl die Kesselleitung als auch die Schornsteinleitung sind derart ausgestaltet, dass der Eintritt von Feuchtigkeit in die umgebende Bausubstanz, insbesondere in das umgebende Mauerwerk vermieden werden soll. Auf diese Weise wird eine Versottung verhindert.
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Bei der Umrüstung des Heizkessels auf Brennwertbetrieb und einer Änderung der Betriebsweise des Heizkessels auf Überdruckbetrieb ist es notwendig, eine zusätzliche Abgasleitung für den Überdruckbetrieb in der Abgasvorrichtung vorzusehen. Um die feuchte-unempfindlichen Eigenschaften der bereits bestehenden Abgasvorrichtung zu erhalten, wird die Kesselleitung üblicherweise durch die Abgasleitung ersetzt und die Abgasleitung üblicherweise innerhalb des oberen Schornsteinleitungs-Abschnitts weitergeführt.
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Die Halterung der Abgasleitung erfolgt derart, dass eine Schiene an die Innenwandung der Schornsteinleitung angeschraubt wird, so dass ein auf der Unterseite der Abgasleitung angeordneter Stützzapfen in eine entsprechende Vertiefung der Schienen eingreift. Das Gewicht der Abgasleitung wird unter Zwischenschaltung des Stützzapfens und der Schiene in die Schornsteinleitung eingeleitet.
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Durch das Anschrauben der Schiene und/oder durch das Öffnen der Schornsteinleitung wird die Wandung der Schornsteinleitung beschädigt. Damit ist die Gefahr gegeben, dass Feuchtigkeit durch diese Stelle in die umliegende Bausubstanz eintritt. Somit entfällt beim Umrüsten der Abgasvorrichtung die Zulassung als feuchte-unempfindliche Vorrichtung.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, die genannten Nachteile zu beseitigen und eine Abgasvorrichtung der genannten Art zu schaffen, bei der die Feuchte-Unempfindlichkeit der Abgasvorrichtung aufrechterhalten bleibt und die darüber hinaus die Abgasleitung zuverlässig abstützt.
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Die Aufgabe der Erfindung wird mit einer Abgasvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass das Stützteil mit der Schornsteinleitung verklemmt und/oder verklebt ist.
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Die Erfindung geht von der Grundüberlegung aus, dass zum Abstützen der Abgasleitung eine Beschädigung der Innenwandung der Schornsteinleitung vermieden werden muss. Durch die Befestigung des Stützteils mittels Verklemmung und/oder Verklebung bleibt die Innenwandung der Schornsteinleitung intakt, so dass die Feuchte-Unempfindlichkeit eine Zulassung der Abgasvorrichtung trotz der Nachrüstung der Abgasleitung erhalten bleibt.
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Die Verbindung des Stützteils mit der Schornsteinleitung kann zerstörungsfrei lösbar sein. Auf diese Weise kann die Position des Stützteils in der Schornsteinleitung auch nach dem Einbau verändert oder angepasst werden, woraufhin das Stützteil erneut der Schornsteinleitung verklemmt und/oder verklebt werden kann. Im Sinne der Erfindung bedeutet zerstörungsfrei, dass die Innenwandung der Schornsteinleitung bei der Verbindung des Stützteils mit der Schornsteinleitung nicht beschädigt wird.
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Ein entsprechendes Stützteil kann bei folgenden Schornsteinarten und Typen, die als Abgasleitung dienen, verwendet werden: runde Edelstahl-Rohrsysteme, die als Abgasleitung dienen, Schamott- und Keramikrohrsysteme, Glasrohrsysteme, Kunststoff-Rohrsysteme und nicht sandende mineralische Innenschalen, z.B. Leichtbeton-Innenschalen.
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Das Stützteil wird eingebaut, wenn nach der Umstellung auf Überdruck-Brennwertbetrieb eine neue Abgasleitung mit kleinerem Durchmesser in eine bestehende vertikale Schornsteinleitung eingebaut wird. Hierbei wird der Umlenkbogen der Abgasleitung mit Hilfe des Stützteils am bestehenden T-Stück der Schornsteinleitung abgestützt. Die Abgasleitung des neuen installierten Brennwertkessels wird druckdicht im Abgangsdurchmesser des Heizkessels zum Stützbogen geführt und mit diesem verbunden. Eine bestehende Kesselleitung der vorherigen Heizkesselanlage, die in der Regel nicht im Überdruckbetrieb lief, wird entfernt und durch die Abgasleitung ersetzt.
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Vorzugsweise ist die Abgasleitung mittels eines Halteteils am Stützteil abgestützt. Das Halteteil ist insbesondere zumindest abschnittsweise als Stützzapfen ausgebildet und der Stützzapfen greift vorzugsweise in eine Vertiefung des Stützteils ein. Durch Stützung des Halteteils der Abgasleitung kann unter Verwendung eines geringen Querschnitts das gesamte Gewicht der Abgasleitung innerhalb der Schornsteinleitung abgestützt werden.
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Das Stützteil kann vorzugsweis unmittelbar unterhalb des Eintritts der Abgasleitung in der Schornsteinleitung angeordnet sein. Auf diese Weise kann die Wirkungsrichtung der nach unten wirkenden Gewichtskraft der Abgasleitung besonders einfach vom Stützteil aufgenommen werden.
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Vorzugsweise weist das Stützteil ein zylindrisches Grundteil auf, so dass das Stützteil besonders einfach innerhalb der Schornsteinleitung anbringbar ist.
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Das Stützteil kann ein umlaufendes Dichtelement aufweisen, das mit der Innenwandung der Schornsteinleitung in klemmender Anlage steht. Auf diese Weise ist der Zwischenraum zwischen der Abgasleitung und der umgebenden Schornsteinleitung abgedichtet, so dass Flüssigkeiten gehindert werden, an dem Stützteil vorbei zu fließen. Das Dichtelement kann hierzu an der Mantelfläche des Stützteils angeordnet sein.
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Vorzugsweise weist das Stützteil eine Ringnut auf, in der das Dichtelement angeordnet ist. Dies ermöglicht einen sicheren Halt des Dichtelements am Stützteil.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Dichtelement mittels einer Pumpe aufblähbar. Während das Dichtelement in entspanntem Zustand einfach innerhalb der Schornsteinleitung positioniert werden kann, gewährleistet das Dichtelement in aufgeblähtem Zustand einen sicheren Halt innerhalb der Schornsteinleitung.
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Die Pumpe kann mittels einer Zuführleitung mit dem Dichtelement verbunden sein, wobei insbesondere die Pumpe außerhalb der Schornsteinleitung angeordnet ist. Die Zuführleistung kann als Schlauch ausgebildet sein. Ein Benutzer kann auf diese Weise das Dichtelement von einem räumlich entfernten Ort aus in einfacher Weise aufblähen.
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Vorzugsweise weist das Stützteil ein Auflageteil in Form zumindest einer radial hervorstehenden Nase auf, mit dem es auf einem Vorsprung der Schornsteinleitung aufliegt. Bei dem Vorsprung kann es sich um das T-Stück der Schornsteinleitung handeln, an dem die vorherige, nunmehr entfernte Kesselleitung an die Schornsteinleitung angeschlossen war. Auf diese Weise kann das Stützteil innerhalb der Schornsteinleitung zuverlässig und formstabil verklemmt werden. Das Auflageteil kann innerhalb der Schornsteinleitung auf dem Abgang des T-Stücks aufliegen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Stützteil mit der Schornsteinleitung zusätzlich verschweißt und/oder verfugt, um einen besseren und zuverlässigeren Halt zu gewährleisten.
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Das Einsatzteil kann zumindest abschnittsweise aus einem transparenten Material, insbesondere Glas oder einem hitzebeständigen Kunststoff gefertigt sein, um eine Sichtprüfung des Schornsteinrohres im Bereich jenseits des Stützteils zu ermöglichen. Aus dem gleichen Grund kann das Stützteil ein transparentes Fenster aus den genannten Materialien aufweisen.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren im Einzelnen verdeutlicht ist. Dabei zeigen:
- 1 einen Heizkessel mit einer Abgasvorrichtung in Seitenansicht vor einem Umbau;
- 2 einen Schnitt durch die Abgasvorrichtung aus 1 mit einem Stützteil nach einem Umbau und
- 3 eine vergrößerte Darstellung des Stützteils aus 2 in perspektivischer Ansicht.
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1 zeigt einen Heizkessel 10, an den eine Abgasvorrichtung 11 angeschlossen ist, um die bei den Verbrennungsvorgängen im Heizkessel 10 entstehenden Abgase in eine äußere Atmosphäre 12 zu leiten. Der Heizkessel 10 ist mit einer Kesselleitung 13 verbunden, die in einer im Wesentlichen vertikal verlaufenden Schornsteinleitung 14 mündet. Die Mitte dieser Mündungsstelle ist in 1 als horizontale gestrichelte Linie dargestellt und unterteilt die Schornsteinleitung 14 in einen oberen Schornsteinleitungs-Abschnitt 15 und einen unteren Schornsteinleitungs-Abschnitt 16.
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Der obere Schornsteinleitungs-Abschnitt 15 verläuft von der Mündungsstelle der Kesselleitung 13 vertikal nach oben durch ein umgebendes, nur schematisch dargestelltes Mauerwerk 17 und mündet mit einer oberen Stirnfläche 18 in der äußeren Atmosphäre 12.
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Der untere Schornsteinleitungs-Abschnitt 16 erstreckt sich von der Mündungsstelle der Kesselleitung 13 vertikal nach unten bis zu einer Schornsteinsohle 19, die den unteren Abschluss des unteren Schornsteinleitungs-Abschnitts 16 bildet. Oberhalb der Schornsteinsohle 19 ist die Wandung des unteren Schornsteinleitungs-Abschnitts 16 mit einer herausnehmbaren und/oder schwenkbaren Revisionstür 20 versehen, was in 1 als gepunktete Linie dargestellt ist. In geöffnetem Zustand gibt die Revisionstür 20 eine Revisionsöffnung 21 frei, mittels derer ein Zugang zum Innenraum des unteren Schornsteinleitungs-Abschnitts 16 von außen möglich ist.
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Die Wandungen der Schornsteinleitung 14 sind aus Edelstahl gefertigt, so dass keine Feuchtigkeit in die umliegende Bausubstanz bzw. das Mauerwerk 17 gelangen kann.
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Um den Heizkessel 10 und die Abgasvorrichtung 11 auf einen Überdruck-Brennwertbetrieb umzustellen, wird der Heizkessel 10 ausgewechselt und die Kesselleitung 13 entfernt. Statt der Kesselleitung 13 wird eine Abgasleitung 22 angebracht, wie es in 2 gezeigt ist. Mit ihrem stromauf liegenden Ende ist die Abgasleitung 22 an einen Abgasauslass des neuen Heizkessels 10 angeschlossen. Stromab verläuft die Abgasleitung 22 zu der Öffnung (T-Stück) in der Schornsteinleitung 14, an die vorher die Kesselleitung 13 angeschlossen war. Die Abgasleitung 13 tritt in die Schornsteinleitung 14 ein und folgt dem Verlauf des oberen Schornsteinleitungs-Abschnitts 15, so dass das stromab liegende Ende der Abgasleitung 22 in der äußeren Atmosphäre 12 mündet.
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Um die Position der Abgasleitung 22 innerhalb der Schornsteinleitung 14 zu stabilisieren, ist die Abgasleitung 22 mittels eines Halteteils 23, das an der Außenseite der Abgasleitung 22 im Bereich von dem sogenannten Stützbogen der Abgasleitung 22 in Form eines nach außen gerichteten Stützzapfens ausgebildet ist, auf einem in der Schornsteinleitung 14 gelegten Stützteil 24 abgestützt.
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3 zeigt das Stützteil 24 in vergrößerter Darstellung. Das Stützteil 24 weist einen zylindrischen Grundkörper auf und ist an seiner oberen Stirnseite 25 mit einer kreisförmigen Vertiefung 26 versehen. Die Dimensionierung der Vertiefung 26 ist derart, dass das Halteteil 23 der Abgasleitung 22 mit der Vertiefung 26 in Eingriff bringbar ist. Im Bereich der oberen Stirnseite 25 ist an einer Mantelfläche des Stützteils 24 ein Auflageteil 27 in Form einer seitlich hervorstehenden Auflagenase ausgebildet. Gemäß 2 liegt die Auflagenase 27 in dem T-Stück der Schornsteinleitung 14 auf, an dem vorher die Kesselleitung 13 angeschlossen war, wobei das Stützteil 24 in der Schornsteinleitung 14 verklemmt ist.
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Unterhalb des Auflageteils 27 weist die Mantelfläche des Stützteils 24 eine Ringnut 28 auf, in der ein schlauchförmiges Dichtelement 29 angeordnet ist. Das Dichtelement 29 ist mittels einer Pumpe 30 aufblähbar, die mit einer Zuführleitung 31 in Form eines Schlauchs 31 mit dem Dichtelement 29 verbunden ist. Hierzu ist der Schlauch 31 durch eine Ausnehmung 32 an einer unteren Stirnseite 33 des Stützteils 24 zum Dichtelement 29 geführt.
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Das Stützteil 24 ist derart ausgestaltet, dass es unter enger Passung längs der Schornsteinleitung 14 verstellbar ist. Nach Anordnung des Stützteils 24 innerhalb der Schornsteinleitung 14 wird die Pumpe 30 der Revisionsöffnung 21 entnommen, so dass ein Benutzer außerhalb der Schornsteinleitung 14 die Pumpe 30 betätigen und damit das Dichtelement 29 aufblähen kann. Dabei wird das Stützteil 24 auf seiner Position innerhalb der Schornsteinleitung 14 mit geringer Kraft verklemmt und fixiert und kann dann so ausgerichtet werden, dass seine Auflagenase 27 in das T-Stück hineinragt und das Stützteil 24 dadurch in der Schornsteinleitung 14 fixiert.
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Nachdem das Stützteil 24 eine feste Position innerhalb der Schornsteinleitung 14 eingenommen hat, wird es am äußeren Rand mit der Innenwandung der Schornsteinleitung 14 umlaufend verklebt und der Stützzapfen 23 der Abgasleitung 22 wird mit der Vertiefung 26 des Stützteils 24 derart in Eingriff gebracht, dass die Abgasleitung 22 an dem Stützteil 24 abgestützt ist. Dadurch ist die Abgasleitung 22 innerhalb der Schornsteinleitung 14 zuverlässig gehalten, ohne dass die Wandungen der Schornsteinleitung 14 beschädigt sind. Auf diese Weise ist der Schutz der umliegenden Bausubstanz bzw. des Mauerwerks 17 vor Feuchtigkeit gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Heizkessel
- 11
- Abgasvorrichtung
- 12
- Atmosphäre
- 13
- Kesselleitung
- 14
- Schornsteinleitung
- 15
- oberer Schornsteinleitungs-Abschnitt
- 16
- unterer Schornsteinleitungs-Abschnitt
- 17
- Mauerwerk
- 18
- obere Stirnfläche
- 19
- Schornsteinsohle
- 20
- Revisionstür
- 21
- Revisionsöffnung
- 22
- Abgasleitung
- 23
- Halteteil
- 24
- Stützteil
- 25
- obere Stirnseite
- 26
- Vertiefung
- 27
- Auflageteil/Auflagenase
- 28
- Ringnut
- 29
- Dichtelement
- 30
- Pumpe
- 31
- Zuführleitung Schlauch
- 32
- Ausnehmung
- 33
- untere Stirnseite