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Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugspiegel umfassend eine an einem scheiben- oder plattenartigen Gegenstand zu befestigende Halteplatte sowie einen ein Spiegelgehäuse tragenden Trägerfuß, der mit der Halteplatte lösbar verbindbar oder verbunden ist.
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Ein solcher Kraftfahrzeugspiegel wird üblicherweise als Innenspiegel an der Innenseite der Windschutzscheibe angeordnet. Hierzu wird die Halteplatte zumeist scheibenseitig verklebt. An der Halteplatte ist ein Trägerfuß lösbar angeordnet, beispielsweise über eine Bajonettverbindung. An dem Trägerfuß ist das Spiegelgehäuse angeordnet, das den eigentlichen Spiegel beinhaltet.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Ausführungsformen solcher Kraftfahrzeugspiegel bekannt.
DE 103 25 350 A1 beschreibt eine Spiegelanordnung mit einer scheibenfesten Spiegelhalterung zum Haltern eines Spiegelfußes, der an einem Spiegelgehäuse mit Spiegelfläche ausgebildet ist. Die Spiegelhalterung umfasst eine scheibenseitig angeklebte Trägerplatte zum Haltern einer Abdeckung, die die Trägerplatte und die Spiegelhalterung sowie eine Federhalterung, über die ein elektrisches Bauteil fixiert ist, abdeckt.
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Aus
DE 10 2008 011 871 A1 ist eine Innenspiegelfußanordnung bekannt, umfassend eine scheibenseitig anzuordnende Scheibenaufnahme sowie einen an der Scheibenaufnahme lösbar an bringbaren Spiegelfuß. Zwischen Scheibenaufnahme und Spiegelfuß ist ein Andruck- und Verriegelungsmittel vorgesehen, das dazu dient, den Spiegelfuß gegenüber der Scheibenaufnahme zu verriegeln und einen anordnungsseitig vorgesehenen Sensor in Richtung des Scheibenanschlusses der Scheibenaufnahme zu drücken.
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Des Weiteren ist aus
US 9 244 249 B2 eine Spiegelanordnung bekannt, bei der eine scheibenseitig anzuordnende Trägerplatte mit einem Kugelkopf angeordnet ist, auf den ein länglicher Träger aufgesetzt ist, so dass sich im Verbindungsbereich eine Schwenkverbindung ergibt. Der Träger weist anderenends eine entsprechende Aufnahme auf, in die ein am Spiegelgehäuse vorgesehener Kugelkopf eingreift, so dass auch dortseits eine Schwenkverbindung realisiert ist.
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In
DE 100 12 971 A1 ist ein Spiegel mit einem Trägerfuß, der einen U-förmigen Halteabschnitt aufweist, offenbart. Der Halteabschnitt ist an einer scheibenseitigen und U-förmigen Halteplatte über zwei Paare von Verbindungsmitteln fixiert. Ferner ist an dem Halteabschnitt oder der Halteplatte ein Sensorgehäuse mittels einer Clipsverbindung befestigt, wobei durch das Sensorgehäuse eine Sensoranordnung im Bereich des Halteabschnitts und der Halteplatte abgedeckt wird.
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Aus
DE 19 18 981 A1 ist ein Rückspiegel für Kraftfahrzeuge bekannt, dessen Tragarm aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist, die wiederum über eine schiefe Ebene miteinander gekoppelt sind. Hierdurch wird ein Abgleiten dieser Teile und mithin eine Nachgiebigkeit des Rückspiegels in Fahrtrichtung bei einem Aufprall bewirkt.
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Ein weiterer mehrkomponentiger Rückspiegelhalter ist aus
US 5 820 097 A bekannt.
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Ein Problem kann sich ergeben, wenn es in Folge eines Unfalls zu einer Krafteinwirkung auf den Spiegel kommt, da sich dann der Trägerfuß, der lösbar mit der Halteplatte verbunden ist, von der Halteplatte lösen kann. Der Trägerfuß samt Spiegelgehäuse würde dann unkontrolliert im Innenraum herumfliegen, was zu Verletzungen von im Fahrzeug befindlichen Personen führen kann.
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Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, einen demgegenüber verbesserten Kraftfahrzeugspiegel anzugeben.
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Gelöst wird dieses Problem durch einen Kraftfahrzeugspiegel gemäß Anspruch 1.
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Durch das erfindungsgemäß vorgesehene Bauteil, das den Trägerfuß zumindest abschnittsweise umgreift, ihn also quasi gehäuse- oder abdeckungsartig einfasst, wird eine sichere Fixierung des Trägerfußes erreicht, die verhindert, dass der Trägerfuß samt Spiegelgehäuse sich im Falle eines Unfalls unkontrolliert löst. Dieses abdeckungs- oder gehäuseartige Bauteil ist an der scheibenseitig fest angeordneten, vorzugsweise verklebten Halteplatte verrastet, also über eine sichere Verbindung fixiert, die auch im Falle eines Unfalls, wenn also entsprechende Kräfte wirken, nicht gelöst wird. Das Bauteil umfasst nun den Trägerfuß zumindest abschnittsweise umfänglich, deckt ihn also ab oder haust ihn ein. Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass das Bauteil den Trägerfuß im fixierten Zustand oder im von der Halteplatte zumindest teilweise gelösten Zustand form- und/oder kraftschlüssig arretiert, das heißt, dass zusätzlich zu der möglichst stabilen Befestigung des Trägerfußes an der Halteplatte über das Bauteil eine weitere Arretierungs- oder Fixierungsebene gegeben ist.
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Kommt es nun bei einem Unfall zu einer beachtlichen Krafteinwirkung auf die Spiegelanordnung, die dazu führt, dass der Trägerfuß samt Spiegelgehäuse, die zusammen eine gewisse Masse besitzen, aus der Befestigung an der Halteplatte gelöst wird, so greift die zusätzliche Arretierung des Trägerfußes über das Bauteil, über die verhindert wird, dass der sich zumindest teilweise oder vollständig gelöste Trägerfuß samt Spiegelgehäuse in unkontrollierbarer Weise von der Halteplatte entfernt. Vielmehr wird der Trägerfuß, sei er teilweise gelöst, sei er vollständig gelöst, selbst in diesem Zustand über diese bauteilseitige Arretierung im Bereich der Halteplatte gehalten.
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Das Bauteil selbst ist bevorzugt eine die Halteplatte und den Trägerfuß umfassende gehäuseartige Abdeckung. Dieser kommen also zwei Funktionen zu. Zum einen dient sie der Optik, das heißt, dass die Halteplatte und abschnittsweise auch der Trägerfuß in einer optisch ansprechenden Abdeckung aufgenommen sind. Darüber hinaus hat die lösbar an der Halteplatte fixierte Abdeckung aber auch die zusätzliche Arretierfunktion. Bevorzugt handelt es sich bei dem Bauteil respektive der Abdeckung um ein entsprechendes Kunststoffbauteil, an dem ohne Weiteres die entsprechenden Geometrien oder Halteelemente etc. ausgebildet werden können.
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In Weiterbildung der Erfindung kann die gehäuseartige Abdeckung ein sich konusartig verjüngender, ein- oder zweiteiliger Hohlkörper sein. Die Abdeckung ändert also ihren Durchmesser, sie verjüngt sich konusartig. Mit dem einen, relativ breiten Endabschnitt wird sie an der Halteplatte fixiert, mit dem anderen, sich verschlankenden Ende liegt sie am Trägerfuß an. Dabei kann die Abdeckung ein einteiliger Hohlkörper sein, wenn dies in Montagehinsicht zweckmäßig ist. Alternativ kann es auch ein zweitteiliger Hohlkörper sein, wobei die Hohlkörperhälften entsprechend miteinander verbunden werden, wozu entsprechende Rastgeometrien oder dergleichen vorgesehen werden können.
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Zur einfachen Fixierung des Bauteils respektive der Abdeckung an dem Halteteil sieht eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung vor, dass das Bauteil wenigstens zwei Rastabschnitte aufweist, die in der Montagestellung die Halteplatte an den entsprechenden hinterschnittenen Eingriffsabschnitten hintergreifen. Es ist also eine einfache Rastverbindung zwischen Bauteil und Halteplatte vorgesehen. Zweckmäßig ist es, wenn die beiden Rastabschnitte einander um 180° versetzt gegenüberliegen, so dass eine symmetrische Fixierung gegeben ist.
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Bei der Anordnung zweier einander gegenüberliegender Rastabschnitte ist es zweckmäßig, wenn auch die Halteplatte zwei einander entsprechend gegenüberliegende Eingriffsabschnitte aufweist. Alternativ kann die Halteplatte, die vorzugsweise rechteckig, insbesondere quadratisch ausgeführt ist, an allen vier Seiten einen hinterschnittenen Eingriffsabschnitt aufweisen, was im Rahmen der Herstellung der Halteplatte gegebenenfalls einfacher auszubilden ist.
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Die Rastabschnitte des Bauteils sind bevorzugt als an der Innenseite de Bauteils angeformte, nach innen ragende Rastarme ausgeführt, die eine gewisse Flexibilität respektive Federbarkeit aufweisen, so dass sie beim Montieren ohne Weiteres in den Eingriffsabschnitten einschnappen können.
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Das Bauteil selbst ist wie beschrieben bevorzugt aus Kunststoff, was eine einfache Herstellung ermöglicht, auch sind unterschiedlichste Geometrien realisierbar. Auch können die Rastabschnitte, beispielsweise die Rastarme, auf einfache Weise ausgebildet werden.
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Neben dem Kraftfahrzeugspiegel selbst betrifft die Erfindung ferner ein Kraftfahrzeug, umfassend eine Frontscheibe, an der ein Kraftfahrzeugspiegel der beschriebenen Art mit seiner Halteplatte befestigt ist.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen, sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugspiegels in der Montagestellung an einer Fahrzeugscheibe,
- 2 eine Teilschnittansicht durch den Kraftfahrzeugspiegel aus 1, wobei der Trägerfuß an der Halteplatte befestigt ist, und
- 3 eine Ansicht der Spiegelanordnung nach einem Unfall mit teilweise gelöstem Trägerfuß.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugspiegel 1, der an einer Fahrzeugscheibe 2, üblicherweise einer Windschutzscheibe, befestigt ist. Der Kraftfahrzeugspiegel 1 weist ein Spiegelgehäuse 3 mit dem eigentlichen Spiegel 4 auf, das im gezeigten Beispiel fest an einem Trägerfuß 5 angeordnet ist. Die Anordnung könnte auch der Gestalt sein, dass dort eine Schwenk- oder Gelenkverbindung vorgesehen ist.
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Der Trägerfuß 5 ist, siehe die teilgeschnittene Ansicht gemäß 2, an einer Halteplatte 6 lösbar befestigt. Im gezeigten Beispiel ist eine Klebeschicht 7 angedeutet, über die der Trägerfuß 5 an der Halteplatte 6 fixiert ist. Die Halteplatte 6 ihrerseits ist an der Fahrzeugscheibe 2 angeordnet, beispielsweise ebenfalls über eine Klebeschicht 8 verklebt.
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Vorgesehen ist des Weiteren ein Bauteil 9 hier in Form einer Abdeckung 10, das bzw. die die Halteplatte 6 sowie den Trägerfuß 5 zumindest abschnittsweise gehäuseartig umgreift, also seitlich umfänglich einfasst und einhaust. Die Abdeckung 10, die bevorzugt aus Kunststoff gefertigt ist, weist an ihrer Innenseite im gezeigten Beispiel zwei Rastabschnitte 11 auf, die hier in Form von Rastarmen 12 ausgebildet sind. Die Rastarme 12 weisen entsprechende endseitige Rastvorsprünge 13 auf, die an der Halteplatte 6 vorgesehenen Eingriffsabschnitte 14 hintergreifen. Die Eingriffsabschnitte 14 sind hier als Teile einer umlaufenden Nut ausgebildet. Es ist also über die Eingriffsabschnitte 14 ein Hinterschnitt an der Halteplatte 6 realisiert, in den die flexiblen, federnden Rastarme 12 in der Montagestellung einschnappen. Hierzu ist es lediglich erforderlich, die Abdeckung 10, in der der Trägerfuß 5 bereits eingesetzt ist, entsprechend fest gegen die Halteplatte 6 zu drücken, so dass die Rastarme 12 in den Eingriffsabschnitten 14 einrasten.
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Das andere Ende 17 der sich konisch verjüngenden Abdeckung 10 liegt in der in 3 gezeigten Montagestellung form- und/oder kraftschlüssig an der Außenfläche des Trägerfußes 5 an. Alternativ zu einer form- und/oder kraftschlüssigen Anlage ist es auch denkbar, dass hier ein kleiner Spalt gegeben ist.
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Über diese Geometrie respektive dieses form- und/oder kraftschlüssige Anliegen bzw. diese nur geringfügige Beabstandung wird eine zusätzliche Arretierung des Trägerfußes 5 samt Spiegelgehäuse 3 im Bereich der Halteplatte 6 realisiert. Denn kommt es zu einem Unfall und zu einer hinreichend hohen Krafteinwirkung auf die Spiegelanordnung, so kann es dazu kommen, dass sich der Trägerfuß 5 aus seiner Verbindung mit der Halteplatte 6 löst. Exemplarisch ist dies in 3 dargestellt. Ersichtlich ist der Trägerfuß 5 hier zumindest teilweise gelöst von der Halteplatte 6 dargestellt, siehe den gezeigten Spalt 15. Aufgrund der konischen Geometrie und des Umstands, dass das Ende 17 entweder bereits form- und/oder kraftschlüssig am Trägerfuß 5 anliegt oder nur über einen schmalen Spalt beabstandet ist, kann sich der Trägerfuß 5, wenn überhaupt, nicht allzu weit von der Halteplatte 6 entfernen, da ihn die Abdeckung 10 zurückhält. Die Abdeckung 10 ist über ihre Rastarme 12 selbst auch nach der unfallbedingten Krafteinwirkung an der Halteplatte 6 verrastet, also nicht gelöst. Von daher kann der Trägerfuß sich nicht allzu weit von der Halteplatte 6 entfernen, da ihn die Abdeckung 10 zurückhält respektive das konisch verjüngte Ende 17 den Trägerfuß 5 form- und/oder kraftschlüssig auch in dieser Situation fixiert. Ein unkontrolliertes Herumfliegen des Trägerfußes 5 samt Spiegelgehäuse 3 ist demzufolge ausgeschlossen.
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Die Abdeckung 10 ist ersichtlich ein Hohlkörper. Es ist denkbar, diesen Hohlkörper einteilig auszuführen, wenn damit eine entsprechende Montage möglich ist. Bevorzugt kann der Hohlkörper auch zweiteilig ausgeführt werden, wobei die Hohlkörperhälften in entsprechender Weise miteinander verbunden werden, beispielsweise ebenfalls durch entsprechende Rastverbindungen im Rahmen der Montage. Neben der reinen Überdeckung der Halteplatte 6 und des Trägerfußes 5 ist es denkbar, auch einen Kabelkanal 16 über die Abdeckung 10 zu realisieren respektive zur Frontscheibe 2 hin auszubilden.