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Die Erfindung betrifft eine Gurtschlosszunge für einen Sicherheitsgurt eines Fahrzeuges, welche bei Anlegen eines Sicherheitsgurtbandes in eine Öffnung eines Gurtschlosses einsteckbar und in diesem verriegelbar ist.
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Im Allgemeinen ist eine verschieblich an einem Sicherheitsgurtband eines Sicherheitsgurtes eines Fahrzeuges angeordnete Gurtschlosszunge bekannt. Eine solche Gurtschlosszunge ist bei Anlegen des Sicherheitsgurtbandes in das Gurtschloss einsteckbar und in diesem verriegelbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Gurtschlosszunge für einen Sicherheitsgurt eines Fahrzeuges anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Gurtschlosszunge für einen Sicherheitsgurt eines Fahrzeuges ist bei Anlegen eines Sicherheitsgurtbandes in eine Öffnung eines Gurtschlosses einsteckbar und in diesem verriegelbar. Erfindungsgemäß ist eine Schutzvorrichtung mit zwei die Gurtschlosszunge zumindest abschnittsweise umschließenden Schutzelementen vorgesehen, wobei ein Schutzelement fest mit einem im eingesteckten Zustand außerhalb des Gurtschlosses liegenden Bereich verbunden ist und ein weiteres Schutzelement verschieblich an dem Schutzelement und der Gurtschlosszunge angeordnet ist, wobei eine Verriegelungsaussparung im nicht eingesteckten Zustand von dem weiteren Schutzelement vollständig umhüllt ist.
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Mittels der Schutzelemente sind harte und kantige Konturen der Gurtschlosszunge, insbesondere im ungesteckten Zustand derselben, verdeckt, d. h. umhüllt, wodurch das Risiko von Beschädigungen bei Kontakt der Gurtschlosszunge mit einer Fahrzeugscheibe und/oder einem Verkleidungsteil, beispielsweise beim vergleichsweise schnellen Ablegen des Sicherheitsgurtbandes, wesentlich verringert ist.
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Durch die Schutzelemente werden insbesondere Zierleisten, die Fahrzeugscheibe und/oder das Verkleidungsteil geschont.
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Zudem ist dadurch, dass die Verriegelungsaussparung im nicht eingesteckten Zustand von dem weiteren Schutzelement vollständig umhüllt ist, ein Hängen- und/oder Steckenbleiben mit einem Finger in der Verriegelungsaussparung weitestgehend ausgeschlossen, so dass ein Verletzungsrisiko verringert ist.
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Darüber hinaus kann eine herkömmliche Kunststoffummantelung entfallen, so dass eine Gewichtseinsparung möglich ist. Die Schutzvorrichtung kann alternativ auch als Nachrüstlösung für die bisher bekannten herkömmlichen Gurtschlosszungen verwendet werden.
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Weiterhin sind mittels der Schutzelemente metallische Bereiche der Gurtschlosszunge weitestgehend abgedeckt, so dass die metallischen Bereiche thermisch isoliert sind und dadurch insbesondere bei vergleichsweise hohen Temperaturen im Fahrzeuginnenraum, beispielsweise aufgrund von Sonneneinstrahlung, ein schmerzhaftes Berühren dieser metallischen Bereiche im Wesentlichen ausgeschlossen werden kann.
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Mittels der Schutzelemente wird weitestgehend vermieden, dass die Sonneneinstrahlung direkt auf diese metallischen Bereich trifft, und/oder mittels der Schutzelemente wird ein Kontakt mit metallischen Bereichen im Wesentlichen vermieden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt die:
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1 schematisch eine Gurtschlosszunge mit teiltransparent dargestellten Schutzelementen,
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2 schematisch ein Fahrzeug,
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3 schematisch ein Gurtschloss
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4 schematisch die Gurtschlosszunge mit den Schutzelementen im gesteckten Zustand und
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5 schematisch die Gurtschlosszunge mit den Schutzelementen im ungesteckten Zustand gemäß 1.
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In 1 ist eine Gurtschlosszunge 1 mit einer Schutzvorrichtung S, welche zwei teiltransparent dargestellte Schutzelemente 2, 3 umfasst, gezeigt.
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Die Gurtschlosszunge 1 ist verschieblich an einem durch eine Aussparung 1.1 geführten Sicherheitsgurtband 4 befestigt, wobei die Gurtschlosszunge 1 und das Sicherheitsgurtband 4 Bestandteil eines Sicherheitsgurtes eines in 2 gezeigten Fahrzeuges 5 sind.
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Insbesondere handelt es sich bei dem Sicherheitsgurt um einen sogenannten Dreipunktgurt, mittels dessen ein Insasse im angelegten Zustand des Sicherheitsgurtbandes 4 an drei Punkten des Fahrzeuges 5 angebunden ist.
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Dabei bildet ein Punkt ein in 3 dargestelltes Gurtschloss 6, in welches die Gurtschlosszunge 1 bei Anlegen des Sicherheitsgurtbandes 4 einsteckbar und verriegelbar ist. Dazu ist ein Verriegelungselement innerhalb des Gurtschlosses 6 in einer Verriegelungsaussparung 1.2 der Gurtschlosszunge 1 positionierbar.
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Wird ein Betätigungselement 6.1, insbesondere ein Betätigungsknopf, an dem Gurtschloss 6 betätigt, wird die Gurtschlosszunge 1 freigegeben, so dass das Sicherheitsgurtband 4 abgelegt werden kann.
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Oftmals wird das Sicherheitsgurtband 4 vergleichsweise schnell abgelegt, so dass die Gurtschlosszunge 1 in Richtung einer Fahrzeugtür 5.1 schnellt und mit einer Fahrzeugscheibe 5.2 und/oder einem nicht näher dargestellten Verkleidungsteil kontaktiert, so dass das Risiko einer Beschädigung, insbesondere an der Fahrzeugscheibe 5.2 und/oder dem Verkleidungsteil, besteht.
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Um dieses Risiko der Beschädigung aufgrund des Kontaktes zwischen der Gurtschlosszunge 1 und der Fahrzeugscheibe 5.2 und/oder dem Verkleidungsteil zumindest wesentlich zu verringern, sind die Schutzelemente 2, 3 vorgesehen. Die Schutzelemente 2, 3 sind als Schutzringe ausgeführt, welche sowohl aus einem vergleichsweise weichen, Stoß absorbierenden als auch stabilen und robusten Material, beispielsweise einem Kunststoff, gebildet sind.
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Insbesondere können die Schutzelemente 2, 3 aus einem Sicherheitsgurtband 4 gebildet sein, so dass die Schutzelemente 2, 3 optisch und haptisch zumindest ähnlich dem Sicherheitsgurtband 4 ausgeführt sind.
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Ein als Schutzring oder Schutzhülle ausgebildetes Schutzelement 2 umschließt die Gurtschlosszunge 1 randseitig, wobei ein Bereich der Verriegelungsaussparung 1.2 in Bezug auf das Schutzelement 2 weitestgehend freiliegt.
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Dabei ist das Schutzelement 2 zumindest formschlüssig an der Gurtschlosszunge 1 befestigt, wobei das Schutzelement 2 alternativ oder zusätzlich auch stoffschlüssig mit der Gurtschlosszunge 1 verbunden sein kann.
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Vorzugsweise ist ein Randbereich einer oberhalb der Aussparung 1.1 liegenden Öffnung zumindest abschnittsweise, beispielsweise randseitig miteinander vernäht und/oder anderweitig aneinander befestigt. Dadurch ist es möglich, dass das Sicherheitsgurtband 4 durch die Aussparung 1.1 hindurchführbar ist.
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Das Schutzelement 2 ist derart ausgeführt, dass im Wesentlichen nur eine äußere Kante, insbesondere eine obere äußere Kante der Gurtschlosszunge 1 in einem der Verriegelungsaussparung 1.2 abgewandten Bereich abgedeckt ist, wobei in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß 1 ein Bereich, in dem sich die Aussparung 1.1 mit dem durchgeführten Sicherheitsgurtband 4 befindet, ebenfalls freiliegt.
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Ein als Schutzring oder Schutzhülle ausgeführtes weiteres Schutzelement 3 umhüllt das Schutzelement 2 in einem der Verriegelungsaussparung 1.2 zugewandten Abschnitt und den Bereich der Verriegelungsaussparung 1.2, so dass der Bereich der Verriegelungsaussparung 1.2 im nicht in das Gurtschloss 6 eingesteckten Zustand der Gurtschlosszunge 1 verdeckt und somit nicht sichtbar ist.
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Das weitere Schutzelement 3 weist einen derart großen Durchmesser auf, dass das weitere Schutzelement 3 verschieblich an dem Schutzelement 2 angeordnet ist. Vorzugsweise ist das weitere Schutzelement 3 weitestgehend ungehindert relativ zu dem Schutzelement 2 verschiebbar.
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Insbesondere ist das weitere Schutzelement 3 in Richtung der Aussparung 1.1 soweit verschiebbar, dass die Verriegelungsaussparung 1.2 freiliegt und das Schutzelement 2 zwischen der Gurtschlosszunge 1 und dem weiteren Schutzelement 3 angeordnet ist.
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Das Schutzelement 2 und das weitere Schutzelement 3 sind gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel mittels zwei Verbindungselementen 7 aneinander befestigt, wobei es sich bei den Verbindungselementen 7 um ein Band und/oder eine Schnur handelt, welche eine vorgegebene im wesentlichen unveränderbare Länge aufweisen bzw. aufweist.
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Ein Ende 7.1 des jeweiligen Verbindungselementes 7 ist dabei mittels einer Naht N an einem unteren Randbereich 2.1 des Schutzelementes 2 befestigt. Ein gegenüberliegendes Ende 7.2 des jeweiligen Verbindungselementes 7 ist in einem unteren Bereich, in einem der Gurtschlosszunge 1 abgewandten Bereich, mittels einer Naht N mit dem weiteren Schutzelement 3 verbunden.
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Zudem sind die Schutzelemente 2, 3 in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel mittels drei Gummibändern 8 miteinander verbunden.
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Ein Ende der Gummibänder 8 ist ebenfalls mittels einer Naht N, mit welcher das eine Ende 7.1 des Verbindungselementes 7 an dem unteren Randbereich 2.1 des Schutzelementes 2 befestigt ist, mit diesem verbunden.
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Ein gegenüberliegendes, der Aussparung 1.1 zugewandtes Ende des jeweiligen Gummibandes 8 ist zudem mittels einer Naht N mit dem weiteren Schutzelement 3 verbunden.
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Im nicht in das Gurtschloss 6 eingesteckten Zustand der Gurtschlosszunge 1 weisen die Gummibänder 8 keine Vorspannung auf und sind somit vollständig entspannt, wobei die Verbindungselemente 7 vollständig gestreckt sind und der Bereich der Verriegelungsaussparung 1.2 mittels des weiteren Schutzelementes 3 vollständig verdeckt ist.
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Alternativ oder zusätzlich zu der Verwendung von Gummibändern 8 kann zumindest auch ein Federelement, beispielsweise in Form einer Rückstellfeder und/oder Schraubenfeder, zur zusätzlichen Verbindung der beiden Schutzelemente 2, 3 angeordnet sein.
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Zur Versteifung des weiteren Schutzelementes 3 ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ein mit gestrichelter Linie dargestelltes Versteifungselement 9, welches beispielsweise als Kunststoffplättchen ausgeführt ist, vorgesehen. Das Versteifungselement 9 weist eine Rechteckform auf und erstreckt sich flächig an dem weiteren Schutzelement 3, wobei das Versteifungselement 9 ebenfalls mittels einer Naht N mit dem weiteren Schutzelement 3 verbunden ist.
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In einer zusätzlichen oder alternativen Ausführungsform kann das Versteifungselement 9 auch stoffschlüssig an einer Innenseite des weiteren Schutzelementes 3 befestigt sein, wobei das Versteifungselement 9 auch jedwede andere geeignete Form zur Versteifung und Verstärkung des weiteren Schutzelementes 3 ausweisen kann.
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Mittels des Versteifungselementes 9 wird das Risiko eines Verformens, insbesondere ein Zusammenraffen des weiteren Schutzelementes 3, zumindest wesentlich verringert.
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Auch kann vorgesehen sein, dass diesem Versteifungselement 9 gegenüberliegend ein nicht gezeigtes, weiteres Versteifungselement angeordnet ist, so dass das weitere Schutzelement 3 beidseitig versteift ist.
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Wird das Sicherheitsgurtband 4 angelegt, wird die Gurtschlosszunge 1 in eine in 3 nicht näher gezeigte Einstecköffnung eingesteckt. Bei dem Einsteckvorgang wird das weitere Schutzelement 3 durch einen Gegendruck der durch ein in 3 dargestelltes Gurtschlossgehäuse auf das weitere Schutzelement 3 wirkt, über das Schutzelement 2 geschoben. Dadurch kann der Bereich der Verriegelungsaussparung 1.2 in das Gurtschloss 6 eingeführt werden und mittels eines Verriegelungsmechanismus in dem Gurtschloss 6 verriegelt werden.
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Bei dem Verschieben des weiteren Schutzelementes 3 über das Schutzelement 2 spannen sich die Gummibänder 8, wobei ein Dehnungsbereich der Gummibänder 8 beispielsweise mittels der Verbindungselemente 7, insbesondere durch deren Länge, vorgegeben ist. Dabei können die Verbindungselemente 7 dazu dienen, dass die elastischen Gummibänder 8 nicht überdehnt werden oder sogar reißen.
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Vorzugsweise wird der Dehnungsbereich material- und konstruktionsbedingt begrenzt, wobei ein unterer Randbereich 2.1 des Schutzelementes 2 im gesteckten Zustand an einer unteren Naht N des weiteren Schutzelementes 3 anstößt und somit ein Verschiebeweg begrenzt ist.
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Insbesondere sind die Verbindungselemente 7 zur Weg- und Endlagenbegrenzung bei Verschieben des weiteren Schutzelementes 3 in entgegengesetzter Richtung des Schutzelementes 2 vorgesehen.
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Wird das Betätigungselement 6.1 zur Freigabe der Gurtschlosszunge 1 betätigt, wird die Gurtschlosszunge 1 entriegelt und aus dem Gurtschloss 6 ausgeworfen, wobei sich die Gummibänder 8 entspannen. Durch die Entspannung wird das weitere Schutzelement 3 in Richtung des Bereiches der Verriegelungsaussparung 1.2 gezogen, so dass diese erneut mittels des weiteren Schutzelementes 3 verdeckt ist.
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In 4 ist die Gurtschlosszunge 1 mit den Schutzelementen 2, 3 im gesteckten Zustand und in 5 im ungesteckten Zustand gemäß 1 dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gurtschlosszunge
- 1.1
- Aussparung
- 1.2
- Verriegelungsaussparung
- 2
- Schutzelement
- 2.1
- Randbereich
- 3
- weiteres Schutzelement
- 4
- Sicherheitsgurtband
- 5
- Fahrzeug
- 5.1
- Fahrzeugtür
- 5.2
- Fahrzeugscheibe
- 6
- Gurtschloss
- 6.1
- Betätigungselement
- 7
- Verbindungselement
- 7.1
- Ende
- 7.2
- gegenüberliegendes Ende
- 8
- Gummiband
- 9
- Versteifungselement
- N
- Naht
- S
- Schutzvorrichtung