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Die Erfindung betrifft einen Reißverschluss mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Ein derartiger Reißverschluss ist aus der Praxis bekannt und besteht mithin aus einem Reißverschlussschlitten und zwei Seitenteilen, wobei jedes der beiden Seitenteile jeweils mit einem Krampenband versehen ist und der Reißverschlussschlitten mit beiden Krampenbändern in Eingriff steht, so dass die Krampenbänder durch Verfahren des Reißverschlussschlittens in Schließrichtung miteinander verhakt und durch Verfahren des Reißverschlussschlittens in Öffnungsrichtung enthakt werden, wobei der Reißverschlussschlitten einen Schiebegriff, eine Schließseite und eine hierzu abgewandt angeordnete Öffnungsseite umfasst.
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Bisher bekannte Reißverschlüsse weisen insbesondere Nachteile auf, wenn sie an ein Reißverschlussschloss angeschlossen werden, um Gepäckstücke oder Geldbörsen zu schlitzen. Diese Nachteile sind nachfolgend geschildert.
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Die Funktion eines Reißverschlusses beruht darauf, die beiden Krampenbänder durch Verfahren des Reißverschlussschlittens in Eingriff zu bringen oder den Eingriff zu lösen. Da der Reißverschlussschlitten direkt nur sehr unpraktisch und umständlich zu Verfahren ist und ein großer Reißverschlussschlitten unter Umständen eine Verletzungsgefahr birgt, sind sie mit einem Schiebegriff versehen, der ein praktisches Verfahren des Reißverschlussschlittens ermöglicht und beweglich gelagert ist, so dass er nicht von dem Reißverschlussschlitten absteht, um eine Verletzungsgefahr zu minimieren. Der Schiebegriff erfüllt somit eine entscheidende Funktion.
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In der Regel ist der Schiebegriff des Reißverschlussschlittens mit einem Loch oder zumindest mit einer Ausnehmung versehen. Dieses Merkmal nutzen bisherige Verschlusssysteme von Gepäckstücken oder Geldbörsen, um den Reißverschlussschlitten nach dem Verhaken beider Krampenbänder zu verrasten und so das Gepäckstück oder die Geldbörse zu sichern. Das Prinzip der Sicherung besteht darin, durch das Loch im Schiebegriff ein Stift oder Ähnliches zu stecken und die Freigabe des Schiebegriffs an eine Sicherheitsabfrage zu koppeln. Dem Schiebegriff kommt somit eine weitere Aufgabe zu.
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Weiterhin liegt ein verrasteter Schiebegriff in der Regel zumindest teilweise in einer Einrastöffnung eines Verschlusssystems offen, so dass er gezielt zerstört werden kann und keine Sicherungsfunktion mehr erfüllt und der Reißverschlussschlitten zudem nur noch schlecht verfahren werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reißverschluss der einleitend genannten Gattung mit einer hinsichtlich der Verrastsicherheit optimierten Verrastmöglichkeit zu schaffen.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das Verschlusssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird mithin ein Reißverschluss vorgeschlagen, umfassend einen Reißverschlussschlitten und zwei Seitenteile, wobei jedes der beiden Seitenteile jeweils mit einem Krampenband versehen ist und der Reißverschlussschlitten mit beiden Krampenbändern in Eingriff steht, so dass die Krampenbänder durch Verfahren des Reißverschlussschlittens in Schließrichtung miteinander verhakt und durch Verfahren des Reißverschlussschlittens in Öffnungsrichtung enthakt werden, wobei der Reißverschlussschlitten einen Schiebegriff, eine Schließseite und eine hierzu abgewandt angeordnete Öffnungsseite umfasst. An der Schließseite des Reißverschlussschlittens ist ein Verrastelement starr angeformt, welches in seiner Schließstellung, in welcher die Krampenbänder über ihre gesamte Länge miteinander in Eingriff stehen, in eine Einrastöffnung eines Verschlusssystems eingreift und durch ein Verschlusselement lösbar verrastet ist.
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Gemäß der Erfindung wird also ein Verrastelement vorgeschlagen, welches die Funktion des Verrastens mit einem Verschlusssystem erfüllt, so dass der Schiebegriff nur zum Verfahren des Reißverschlussschlittens genutzt werden muss. Eine Funktionstrennung führt nämlich dazu, dass der Reißverschlussschlitten bequem und unkompliziert mittels des Schiebegriffs verfahrbar ist und in Eingriff mit einem entsprechenden Verschlusselement gebracht werden kann, ohne dabei die Fingerführung des Reißverschlussschlittens aufzugeben. Vorteilhaft ist auch, dass das Verrastelement am Reißverschlussschlitten angeformt ist, so dass die Ausrichtung des Verrastelements von einer Zugrichtung des Reißverschlusses bestimmt ist.
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Bei einer ersten Ausführungsform des Reißverschlusses nach der Erfindung ist das Verrastelement aus dem gleichen Material gefertigt wie der Reißverschlussschlitten. Die Fertigung beider Komponenten aus dem gleichen Material hat den Vorteil, dass diese günstiger produzierbar sind. Zudem ist das gleiche Materialverhalten vorteilhaft. Falls der Reißverschlussschlitten mit einer Deckschicht überzogen wird, können beide Komponenten gleich auf die Deckschicht reagieren, um eine ansprechende, optische Wirkung zu erzielen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des Reißverschlusses nach der Erfindung ist das Verrastelement einstückig an den Reißverschlussschlitten angeformt. Die Herstellung des Reißverschlussschlittens und des Verrastelements in einem Stück vermeidet unschöne Fügungsmerkmale, wie Senken oder unreine Oberflächen im Fügebereich.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des Reißverschlusses nach der Erfindung ist das Verrastelement an den Reißverschlussschlitten mittels eines fügenden Verfahrens angeformt. Vorteilhaft an der Fügung beider Komponenten ist die einfache Formung in einem vorhergehenden Schritt während des Herstellungsprozesses. Je einfacher eine Geometrie ist, desto günstiger ist sie in der Regel zu produzieren.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des Reißverschlusses nach der Erfindung ist das Verrastelement keilartig ausgeformt. Die Ausführungsform des Keils bietet den Vorteil der weiter gesteigerten Sicherheit gegen gewaltsamen Bruch der Verbindung zwischen dem Verrastelement und dem Reißverschlussschlitten. Die Geometrie des Keils lässt sich in einer entsprechenden Konstruktion einfach verrasten und ist durch die Menge an Masse eine solide Ausführungsform. Je mehr Masse ein solches Verrastelement aufweist, desto schwieriger ist ein Aufbrechen der Verbindung mit dem Verschlusselement.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des Reißverschlusses nach der Erfindung ist das Verrastelement laschenartig ausgeformt. Die laschenartige Ausführungsform oder Lasche ist sehr leicht, so dass Reißverschlüsse nach der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik nicht wesentlich schwerer werden. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist somit die geringe Gewichtszunahme.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des Reißverschlusses nach der Erfindung weist das Verrastelement mindestens eine Ausnehmung auf. Die Ausnehmung bietet dem Verschlusselement eine Widerstandsfläche zum Verrasten. Je größer die Widerstandsfläche zwischen den verrasteten Elementen ist, desto sicherer ist die Verrastung. Daher ist es von Vorteil ein Verrastelement teilweise auszunehmen, jedoch vorzugsweise ganz, so dass das Verrastelement griffartig ausgeformt ist. Denkbar ist auch eine Variante mit zwei oder mehr Ausnehmungen.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
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Ausführungsbeispiele eines Reißverschlusses nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt
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1 einen Reißverschluss nach der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht;
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2 einen Schnitt des Reißverschlusses nach 1 entlang einer Linie A-A in 1;
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3 eine zweite Ausführungsform des Reißverschlusses nach der Erfindung;
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4 eine dritte Ausführungsform des Reißverschlusses nach der Erfindung;
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5 eine vierte Ausführungsform des Reißverschlusses nach der Erfindung;
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6 eine fünfte Ausführungsform des Reißverschlusses nach 1 entlang der Linie A-A in 1; und
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7 einen Reißverschlussschlitten in einer perspektivischen Ansicht.
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In 1 ist ein Reißverschluss 16 nach der Erfindung und ein Verschlusssystem 1 in einer perspektivischen Ansicht abgebildet. Der Reißverschluss 16 und das Verschlusssystem 1 sind mit einem Gepäckstück 50 verbunden. An Krampenbändern 22 des Reißverschlusses 16 ist ein Reißverschlussschlitten 18 geführt, so dass er mit beiden Krampenbändern 22 verschiebbar in Eingriff steht. Der Reißverschlussschlitten 18 weist einen oberseitig angeordneten Schiebegriff 62 und ein angeformtes Verrastelement 66 auf. Das Verrastelement 66 ist so an einer Schließseite 24 des Reißverschlussschlittens 18 angeordnet, dass es in Richtung des Verschlusssystems 1 zeigt. Das Verrastelement 66 ist eine Lasche mit einer durchgreifenden Ausnehmung. Das Verschlusssystem 1 grenzt an ein Bandende des Reißverschlusses 16 an, so dass es mit einer Einrastöffnung 10 in Richtung des Verrastelements 66 zeigt und an das Bandende angrenzt.
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Das Gehäuse des Verschlusssystems 1 ist einteilig ausgeführt und umfasst einen Quader, welcher in Richtung des Reißverschlusses 16 zeigt, und ein überwiegend zylindrisches Element, welches in Zugrichtung hinter dem Quaderelement angeordnet ist. Die Achse des zylindrischen Elements steht rechtwinklig zu einer Oberfläche des Gepäckstücks 50. Das zylindrische Element ist höher als das Quaderelement und in seinem Durchmesser größer als die Breite des Quaderelements. Die Einrastöffnung 10 des Quaderelements und das Verrastelement 66 sind in derselben Höhe über dem Gepäckstück 50 angeordnet. Die dem Reißverschluss 16 abgewandte Rückseite des Gehäuses ist eine Abflachung des Umfangs des zylindrischen Elements.
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In 2 ist der Reißverschluss 16 nach 1 in einer Schrittdarstellung (A-A) abgebildet, wobei der Reißverschluss 16 und das Verschlusssystem 1 dargestellt sind, welche beide mit dem Gepäckstück 50 verbunden sind. Das Verschlusssystem 1 ist in einer Schließstellung dargestellt. Der Reißverschluss 16 hat zwei Krampenbänder 22 und einen Reißverschlussschlitten 18. Der Reißverschlussschlitten 18 steht mit beiden Krampenbändern 22 in Eingriff und ist bei der in 2 dargestellten Anordnung soweit an das Bandende verfahren, dass die Krampenbänder 22 über ihre gesamte Länge verhakt sind und der Reißverschluss 16 damit geschlossen ist. Oberseitig weist der Reißverschlussschlitten 18 einen Schiebegriff und an der Schließseite 24 ein Verrastelement 66 auf.
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Das Verschlusssystem 1 ist in Verlängerung des Bandends des Reißverschlusses 16 mit der Einrastöffnung 10 in Richtung des Reißverschlusses 16 zeigend und an das Bandende angrenzend angeordnet. Im Verschlusssystem 1 ist ein Verschlusselement 8 als Haken ausgeformt, welcher mit einer Hakenseite in Richtung der Einrastöffnung 10 zeigt. Die Hakenseite des Verschlusselements 8 ist im Nahbereich der Einrastöffnung 10 angeordnet. Mit dem Verschlusselement 8 ist das Verrastelement 66 verrastet, welches durch die Einrastöffnung 10 in das Verschlusssystem 1 einragt.
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Zum Verrasten des Verrastelements 66 mit dem Verschlusselement 8 fährt das Verrastelement 66 durch die Einrastöffnung 10 in das Verschlusssystem 1 ein und kommt dort mit einem rampenartig geformten Zahn des Verschlusselements 8 in Kontakt, so dass bei weiterem Einfahren das durch eine Feder gespannte Verschlusselement 8 nach unten gedrückt wird und um eine Achse rotiert. Kommt der Zahn des Verschlusselements 8 in Eingriff mit der durchgreifenden Ausnehmung des Verrastelements 66, drückt die Kraft der Feder den Zahn des Verschlusselements 8 durch die durchgreifenden Ausnehmung des Verrastelements 66. Vorteilhafterweise ist das Verschlusssystem 1 so zum Reißverschluss 16 positioniert, dass es kurz vorher oder bei einem Anschlag des Reißverschlussschlittens 18 an das Verschlusssystem 1 zum Eingriff kommt.
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Zum Öffnen der Verrastung wird das Verschlusselement 8 durch eine nicht dargestellte Freigabeeinrichtung so verdreht, dass es von dem Verrastelement 66 gelöst wird. Der Nutzer kann somit den Reißverschlussschlitten 18 samt Verrastelement 66 wieder verschieben das Gepäckstück 50 oder die Geldbörse ist entsichert.
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In 3 ist eine alternative Ausführungsform eines Reißverschlussschlittens 18 nach der Erfindung abgebildet. Der Reißverschlussschlitten 18 weist einen oberseitigen. schwenkbaren Schiebegriff 62, eine Schließseite 24 und eine Öffnungsseite 26 auf. Ein Verrastelement ist als konvex geformter Keil 64 ausgeführt, welcher sich in Richtung der Schließseite 24 verjüngt. Er ist derart angeordnet, dass zwischen seinem höchsten Punkt und einem Bügel, welcher den Schiebegriff 62 befestigt, eine Aussparung entsteht, in welche ein Verschlusselement 8 eines entsprechend der in 2 dargestellten Verschlusssystems einrasten kann. Aus Sicherheitsgründen ist der Keil nicht höher als der Bügel zum Befestigen des Schiebegriffs 62.
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In 4 ist eine dritte Ausführungsform eines Reißverschlussschlittens 18 nach der Erfindung abgebildet. Das Verrastelement ist als Keil 64 ausgeführt, welcher vier Zähne aufweist, welche jeweils in Richtung der Schließseite 24 verjüngen. Diese Ausführungsform ermöglicht ein abgestuftes Einrasten in das Verschlusselement 8. Aus Sicherheitsgründen sind die Zähne nicht höher als der Bügel zum Befestigen des Schiebegriffs 62.
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In 5 ist eine vierte Ausführungsform eines Reißverschlusses nach der Erfindung abgebildet. Sie gleicht dem in 3 abgebildeten Reißverschlussschlitten 18, jedoch ist das Verrastelement als ein konkav geformter Keil 64 ausgeführt, welches sich in Richtung der Schließseite 24 verjüngt. Der Keil 64 ist derart angeordnet, dass zwischen seinem höchsten Punkt und einem Bügel, welcher den Schiebegriff 62 befestigt, eine Aussparung entsteht, in welche das Verschlusselement 8 einrasten kann. Aus Sicherheitsgründen sind die Zähne nicht höher als der Bügel zum Befestigen des Schiebegriffs 62.
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In 6 ist eine weitere Ausführungsform eines Reißverschlusses nach der Erfindung abgebildet. Sie gleicht dem in 3 abgebildeten Reißverschlussschlitten 18, jedoch ist das Verrastelement als eine Lasche 66 ausgeführt und in einer teilweisen Schnittdarstellung gezeigt.
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In 7 ist ein Reißverschlussschlitten 18 nach der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht. Der Reißverschlussschlitten 18 weist eine schließseitige Lasche 66 auf, welche eine durchgreifende Ausnehmung hat, in welche das entsprechend geformte Verschlusselement 8 einrasten kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verschlusssystem
- 8
- Verschlusselement
- 10
- Einrastöffnung
- 16
- Reißverschluss
- 18
- Reißverschlussschlitten
- 22
- Krampenband
- 24
- Schließseite
- 26
- Öffnungsseite
- 50
- Gepäckstück
- 62
- Schiebegriff
- 64
- Keil
- 66
- Lasche