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Die Erfindung betrifft eine variable Tragtasche, aus einem flexiblen Material, mit einem Tragriemen oder dgl. und einem Boden auf dessen Innenseite sich ein tunnelförmiger Hohlraum befindet, durch den ein Rohr oder stabförmiges Element steckbar ist, an dessen Enden Bänder oder Schnüre mit einem Knebel oder dgl. an ihren Enden befestigt sind, wobei die Knebel oder dgl. an einer Befestigungseinrichtung am oberen Rand der Tragtasche fixierbar sind, gemäß Schutzanspruch 1. Die Erfindung betrifft ferner eine variable Tragtasche, aus einem flexiblen Material, mit einem Tragriemen oder dgl. und einem zweilagigen Boden der durch eine Trennnaht in der Mitte zwei taschenförmige Hohlräume bildet und wobei im Bereich der äußeren Enden der Trennnaht Bänder oder Schnüre mit einem Knebel oder dgl. an ihren Enden befestigt sind, wobei die Knebel oder dgl. an einer Befestigungseinrichtung am oberen Rand der Tragtasche fixierbar sind, gemäß Schutzanspruch 4.
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Aus der Praxis sind verschiedene derartige Tragtaschen bzw. Tragbeutel bekannt, wobei diese jedoch immer nur eine bestimmte Größe haben.
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Nachteilig bei derartigen Tragtaschen ist, dass sie nicht schnell und variabel an den jeweiligen Raumbedarf angepasst werden können. Dies ist z. B. erforderlich, wenn in einer Tragtasche die üblichen Utensilien wie Kosmetik, Geldbörse, Taschenbuch, Zeitung etc. mit an einen Arbeitsplatz genommen werden und nach Beendigung der Arbeit noch schnell Einkäufe erledigt werden. In dieser Situation ist es häufig erforderlich, eine größere Tasche zur Verfügung zu haben, um nicht eine weitere Wegwerf-Tragtasche im Geschäft mitnehmen zu müssen.
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Es besteht daher die Aufgabe, eine stabile Tragtasche mit variablem Volumen zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Schutzansprüche 1 und 4 gelöst. Dadurch, dass der Boden der Tragtasche mit Bändern, Schnüren oder dgl. in der Mitte nach oben gezogen werden kann, so dass er sich zusammenfaltet und praktisch zwei Kammern bildet, wird die Tragtasche in zwei Hälften geteilt und gleichzeitig ihr Aufnahmevolumen verkleinert. Die Enden der Bänder oder Schnüre werden dann am oberen Rand der Tragtasche z. B. zwischen zwei Tragriemen befestigt und die Tasche befindet sich in ihrer ”normalen” Gebrauchsstellung.
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Z. B. bei einem spontanen Einkauf oder wenn vom Arbeitsplatz ein größerer Gegenstand mitgenommen werden soll, löst man einfach die Bänder bzw. Schnüre und drückt den Boden nach unten. Dadurch kann man je nach Dimensionierung der Tasche deren Aufnahmevolumen nahezu verdoppeln.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Befestigungseinrichtung Ösen oder Schlaufen sind, durch die die Knebel leicht steckbar sind. Dadurch ist sowohl eine einfache, als auch eine optisch ansprechende funktionelle Lösung erreicht. Selbstverständlich könnte z. B. in der Mitte der Bänder oder Schnüre noch ein weiterer Knebel oder dgl. angebracht sein, so dass die Tasche noch ein weiteres Aufnahmevolumen aufweisen kann.
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Besonders zweckmäßig ist, wenn der Boden taschenartige Hohlräume aufweist, in die Versteifungsplatten einlegbar sind. Dadurch wird erreicht, dass die Versteifungsplatten nicht verrutschen können und auch schwerere Gegenstände sicher gehalten werden. Außerdem wird der Gefahr begegnet, dass sich spitze Gegenstände durch den Stoff bohren.
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Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass auf der Innenseite der Tragtasche unterhalb des oberen Randes mindestens eine Innentasche, insbesondere mit einem Reissverschluss, angebracht, vorzugsweise eingenäht ist. Damit können verschiedene Gegenstände separat untergebracht werden und sowohl der Suchaufwand verringert sich, als auch können diese Gegenstände nicht herausfallen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispiels in der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1: eine erfindungsgemäße Tragtasche in normalem Gebrauchszustand.
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2: die erfindungsgemäße Tragtasche in vergrößertem Gebrauchszustand.
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3: die Draufsicht auf den Boden der Tragtasche im Inneren.
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4: den Boden der Tragtasche auf der Außenseite von unten.
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5: die Draufsicht auf den nach außen gestülpten oberen Rand der Tragtasche.
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In 1 ist eine variable Tragtasche 1 dargestellt, die aus einem flexiblen, aber stabilen Material besteht, wie z. B. einer Kunststofffolie, einem Kunststoff- oder Textilgewebe oder dgl. Die Tragtasche 1 befindet sich im normalen Gebrauchszustand und hat eine Höhe von etwa 30–35 cm. In 2 ist die Tragtasche 1 in vergrößertem Gebrauchszustand dargestellt. In diesem Zustand weist sie eine Höhe von ca. 50–60 cm auf, so dass sie knapp doppelt so groß ist und beispielsweise bei einem spontanen Einkauf eingekaufte Gegenstände zusätzlich aufnehmen kann. Am oberen Rand 2 der Tragtasche 1 ist z. B. ein Tragriemen 3 oder eine andere Tragvorrichtung angebracht. Selbstverständlich könnte auch ein Henkel oder dgl. vorgesehen sein. Der Tragriemen bzw. die Aufhängeschlaufe kann auch einstückig an den oberen Rand 2 der Tragtasche 1 angeformt sein. Natürlich ist es auch möglich, den Tragriemen 3 in der Länge variabel zu gestalten, so dass die Tragtasche 1 entweder in der Hand getragen oder bequem über die Schulter gehängt werden kann. Aus 3 kann man erkennen, wie die Vergrößerung der Tragtasche 1 erfolgen kann. Dazu ist der Boden 4 der Tragtasche 1 in Draufsicht auf die Innenseite schematisch dargestellt. In der Mitte des Bodens 4 ist z. B. ein Stoffstreifen 5 derart aufgenäht, dass ein tunnelartiger Hohlraum entsteht, durch den ein Rohr 6 oder ein anderes stabförmiges Element gesteckt ist. Es wäre auch möglich, an Stelle des tunnelartigen Hohlraums nur Schlaufen vorzusehen. Der Boden 4 kann selbstverständlich auch aus zwei Lagen Stoff oder dgl. bestehen, so dass der tunnelartige Hohlraum einfach durch zwei Nähte 7 gebildet wird. In diesem Fall können als Verstärkung des Bodens 4 zwei Platten 8 aus z. B. PP oder Karton eingenäht werden. Damit die Platten 8 nicht verrutschen können, wäre in der Mitte auf jeden Fall zwischen ihnen eine Trennnaht erforderlich.
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An den Enden des Rohres 6 sind zwei flexible Bänder 9, Schnüre oder dgl. angebracht, an deren Ende sich ein Knebel 10 oder dgl. befindet. Mit diesem Knebel 10 kann der Boden 4 nach oben gezogen werden, wobei er sich zusammenfaltet und praktisch zwei Fächer in der Tragtasche 1 bildet. Die Knebel 10 sind in Ösen 11 steckbar, die sich im Bereich des oberen Randes 2 der Tragtasche 1 befinden. Dies ist am besten in 5 erkennbar, die schematisch eine Draufsicht auf die Tragtasche 1 zeigt, wobei der obere Rand 2 nach außen gestülpt ist. Der obere Rand 2 kann z. B. durch Umschlagen der Seitenwände gebildet werden oder es kann auch zur Verstärkung ein Band umgenäht werden. Damit können die Tragriemen 3 sicher befestigt werden.
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In 4 ist eine Draufsicht auf den Boden 4 von unten außen dargestellt, wobei die Platten 8 in ihren Taschen angedeutet sind und die Nähte 7 ebenfalls erkennbar sind.
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Eine weitere Ausführungsform könnte auch ohne ein Rohr 6 realisiert werden, indem die Bänder 7 einfach an den entsprechenden Ecken der Platten 8 befestigt werden.
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Nicht dargestellt sind in den Figuren eine oder zwei optional eingearbeitete Inntaschen, die sich unterhalb des Randes 2 auf der Innenseite der Tragtasche 1 befinden. Die Innentaschen sind angenäht, durch eine Doppelwand abgenäht oder z. B. durch Nieten oder dgl. angebracht. Sie können optional auch durch einen Reißverschluss verschließbar sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragtasche
- 2
- oberer Rand von 1
- 3
- Tragriemen
- 4
- Boden von 1
- 5
- Stoffstreifen
- 6
- Rohr
- 7
- Naht
- 8
- Platte
- 9
- Band
- 10
- Knebel