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Beutel, insbesondere Tragetasche aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polyäthylen
Die Erfindung bezieht sich auf einen Beutel, insbesondere eine Tragetasche aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polyäthylen, mit oder ohne Einlegefalten, deren Griff durch Einschnitte oder Perforationen im Bereich der offenen Taschenseite gebildet ist.
Bei Tragetaschen, die dem Käufer in Geschäften zugegeben werden, kommt es darauf an, dass sie bei grösstmöglicher Tragfähigkeit billig sind. Die Billigkeit wird erzielt, indem die Wandstärke der Tasche gering gehalten wird, beispielsweise zwischen 50 und 60 und indem das Anbringen der Griffe möglichst ohne Materialverlust durchgeführt wird.
Zur Erreichung dieses Zieles werden bekannte Tragetaschen mit einem U-förmigen Einschnitt (nach der Art eines Hemdzuschnittes) versehen, wobei die freien Schenkel des U an der oberen Randkante der Tasche enden. Die an sich geschlossenen Seiten des Taschenkörpers müssen so weit offen bleiben, wie das U in die Fläche der Tasche hineinragt, damit eine Griffschlaufe entsteht. Der Nachteil einer derartig gestalteten Tragetasche besteht darin, dass das Füllen des Taschenkörpers umständlich ist, weil die Griffe im Wege sind, und dass das Volumen der Tasche nur bis zum unteren Querschenkel des U ausgenutzt werden kann. Eine Verringerung des Füllvolumens ist ausserdem dadurch gegeben, dass sich beim Zusammennehmen der Griffe zum Tragen, die im Bereich des U-Querschenkels befindliche Oberkante des Taschenkörpers verengt.
Während bei der beschriebenen Tragetasche von einem viereckigen Grundelement ausgegangen wird, bedient man sich bei einer andern bekannten Ausführungsform einer Tragetasche eines Grundelementes, das an seinem offenen Rand einen Ansatz trägt, in dem ein als Handgriff dienendes Langloch od. dgl. angeordnet ist. Auch diese Tragetasche ist bei Belastung nicht haltbar, weil die Last nur an den beiden schmalen Stegen hängt, die den Taschenansatz an den Schmalseiten des Langloches mit der Tasche selbst verbinden.
Ausser den erwähnten Tragetaschen sind Kunststoff-Folienbeutel bekannt, in welchen gewisse Waren zur sterilen Verpackung oder zur Zusammenstellung eines Sortimentes angeboten werden. Die Wandstärke derartiger Verpackungsbeutel kann wegen der an sie zu stellenden verminderten Anforderungen hinsichtlich ihrer Belastbarkeit gering gehalten werden, wodurch die Beutel entsprechend billig sind.
Zur Erleichterung des Transportes des verpackten Gegenstandes ist es bekannt, die Beutel mit Griffasnehmungen tragenden Pappstreifen od. dgl. zu versehen, die mittels Kleben oder Klammern an einer Beutelseite befestigt werden.
Allen bekannten Tragetaschen ist der Nachteil der Verteuerung bei Anbringung der Griffe sowie durch die Wahl verhältnismässig dickwandiger Folien zur Erzielung einer gewissen Belastbarkeit bei gleichzeitiger Vermeidung des Einreissens der Handgriffe gemeinsam, und die Verpackungsbeutel haben den Nachteil, dass sie bei griffloser, meist offener Ausbildung schlecht zu handhaben sind, und dass bei Anbringung von Griffen ihr Herstellungspreis so hoch wird, dass sich die Verwendung derartiger Beutel
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für zu verpackende Artikel geringen wertes nicht lohnt.
Die Erfindung beseitigt die Nachteile bekannter Tragetaschen und Beutel dadurch, dass die an ih- ren Enden gegen Einreissen gesicherten Einschnitte bzw. Perforationen von der Seitenrandkante her auf- einander zulaufen und mit Abstand voneinander enden.
In der erfindungsgemässen Weise in Tragetaschen oder Beuteln vorbereitete Griffschlaufen stellen sich beim Tragen henkelartig aus, so dass keine Verringerungen des Füllvolumens des Taschenkörpers auftreten. Ausser der Erhaltung des Füllvolumens beim Tragen der gefüllten Tasche wird erreicht, dass die Last über die gesamte Breite des Taschenrandumfanges gleichmässig verteilt angreift. Ein Abreissen der Griffschlaufen kann nur dann eintreten, wenn die Griffschlaufen über die gesamte Breite des zwi- schen den Endpunkten der Einschnitte angeordneten Steges abreissen. Gegenüber Tragetaschen mit Grifflochstanzungen wird eine etwa doppelt so grosse Tragfähigkeit erreicht.
Die gleichmässige Lastvertei- lung bei der erfindungsgemässen Ausführungsform einer Tragetasche bzw. eines Beutels macht es mög- lich, dass auch Kunststoffmaterialien verwendet werden können, deren Neigung zum Weiterreissen sie bisher von diesem Verwendungszweck ausgeschlossen haben. Dabei handelt es sich insbesondere um das durch seinen Papiercharakter ausgezeichnete Niederdruck-Polyäthylen.
Die in der erfindungsgemässen Weise ausgestatteten Tragetaschen bzw. Beutel haben ausserdem den
Vorteil der Billigkeit, weil sie ohne Materialverlust beim Anbringen der Griffschlaufen aus dünnwandi- gem Material hergestellt werden können. Ferner weisen sie ein grosses Füllvolumen auf. das ohne Gefahr des Weiterreissens der Griffschlaufen voll ausnutzbar ist.
Wenn die Griffschlaufen mit dem Taschenkör - per durch Perforationen verbunden sind, steht zur Füllung der Tasche - vor ihrer Funktion als Trageta- sche - der gesamte Öffnungsdurchmesser zur Verfügung. Beim Loslösen der Griffschlaufen von dem Ta- schenkörper zum Tragen der gefüllten Tasche ändert sich die Gestalt des gefüllten Taschenkörpers nicht im Sinne einer Volumsverringerung, weil die Seiten frei sind, so dass sich beim Vorhandensein von Seitenfalten, Blockwände oder beim Bestehen einer Bodenfalte, ein Blockboden ungehindert ausstellen und voll ausgenutzt werden können.
Wie bereits erwähnt, gelten die gleichen Vorteile auch für in der erfindungsgemässenweise an Verpackungsbeuteln angebrachte Griffschlaufen. Auch hier ist durch die günstige Lastverteilung die Wahl dünnen Folienmaterials möglich, wobei die Wandstärken, der für Beutel bestimmten Folien, noch wesentlich unterhalb der für Tragetaschen verwendeten liegen können, weil an ihre Tragfähigkeit im allgemeinen geringere Ansprüche gestellt werden.
Der Endverbraucher findet einen Verpackungsbeutel vor, den er nach Aufreissen der Perforationen an Griffschlaufen tragen kann, ohne Gefahr zu laufen, dass der Beutel ihm wegen seiner Unhandlichkeit entfällt oder dass der Beutelinhalt aus diesem herausfällt. Auch ohne Vorhandensein einer grösseren Tasche können gleichzeitig mehrere verschiedene Artikel an den Griffschlaufen ihrer Verpackungsbeutel unbeschadet und bequem transportiert werden.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Tragetasche mit verstärktem Rand und Bodenfalte, bei der die Sicherung gegen Weiterreissen durch Lochung erfolgt. Fig. 2 ist eine Tragetasche mit bogenförmiger Sicherung gegen Weiterreissen sowie oberer und unterer Einlegefalte. Fig. 3 zeigt eine Tragetasche ähnlich Fig. 2, jedoch mit tiefen Seitenfalten, wobei das Ende der Einschnitte im Bereich der Falten liegt. Fig. 4 ist eine Tragetasche mit Seitenfalten, wobei das Ende der Einschnitte sich ausserhalb der Seitenfalten befindet. Fig. 5 stellt eine faltenlose Tragetasche mit als Sicherung gegen Weiterreissen dienenden Schweisspunkten dar.
Fig. 6 ist eine Tragetasche, ebenfalls ohne Seiten- und ohne Bodenfalten, bei der die Sicherung gegen Weiterreissen durch eine durchlaufende Schweissnaht erfolgt. Fig. 7 zeigt einen Tragebeutel mit Seitenfalten für Verpackungszwecke, bei dem die Sicherung gegen Weiterreissen ein Schweissriegel ist.
Ein viereckiges Taschen- bzw. Beutelgrundelement -- 1-- aus Polyäthylen, z. B. mit einer Wandstärke von etwa 50 oder 60 11, ist an seinem oberen Rand mit Einschnitten oder Perforationen -- 2 und 3-versehen, die zur Bildung der Griffschlaufen-4 und 5-dienen. Dabei ist es wesentlich, dass die Einschnitte-2, 3-von der Seitenrandkante her aufeinander zulaufen und mit Abstand voneinander enden.
In dem in Fig. l gezeigten Beispiel laufen die Perforationen -- 2 und 3 -- jeweils in eine Lochung - 6-aus, welche der Sicherung gegen weiterreissen der Griffschlaufen-4 und 5- bei Belastung der Tasche dienen. Die Extrusion des Beutels erfolgt in Richtung des Pfeiles -- 8 - unter Einlegung einer oberen Falte-9-und einer unteren Falte-10-. Die obere Falte-9- wird zur Bildung einer Öffnung aufgeschnitten und ihre Seitenlappen werden mit dem Beutel verschweisst, so dass eine Verstärkung des oberen Tragetaschenrandes und der in diesem Bereich angebrachten Griffschlau-
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fen -- 4 und 5 -- gegeben ist.
Mit --11-- sind in allen Ausführungsbeispielen die bei der Bildung des Taschen- bzw. Beutelkörpers aus dem extrudierten Schlauch erforderlichen Schweissnähte bezeichnet.
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wobei die konvexen Wölbungen der Bögen gegeneinander gerichtet sind.
In dem Beispiel nach Fig. 3 ist zum Verhindern des Weiterreissens der Einschnitte ebenfalls ein bogenförmiger Verlauf-6, 7-der Einschnitte vorgesehen. Der Unterschied gegenüber Fig. 2 besteht darin, dass tiefe Seitenfalten -- 12, 13 -- vorhanden sind, in deren Bereich die Einschnitte enden. Hiedurch wird erreicht, dass beim Hochnehmen der Griffschlaufen-4, 5-das Folienmaterial der Falte
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in- 2 und 3-ausserhalb der Seitenfalten liegen. Hiedurch verlängern sich bei Loslösung der Perfora- tionen-2 und 3- die frei ausstellbaren Griffschlaufen -- 4 und 5 --, so dass trotz der kurzen Ein- schnitte lange, gut anfassbare Griffschlaufen entstehen.
Die in Fig. 5 gezeigte Tragetasche ist faltenlos hergestellt, und die Einschnitte -- 2 und 3 -- sind mittels Schweisspunkten-16, 17- gegen Weiterreissen gesichert. Die beim extrudierten Schlauch geschlossene obere Randkante wird zur Erstellung der Taschenöffnung und damit auch der Griffschlaufen aufgeschnitten.
Auch die In Fig. 6 wiedergegebene Tragetasche ist faltenlos hergestellt. Die Einschnitte -- 2 und 3-sind hier jeweils durch eine ununterbrochene Schweissnaht -- 20, 21 -- gesäumt, wodurch sich nicht nur eine Sicherung der Enden der Einschnitte-2 und 3-gegen Weiterreissen ergibt, sondern auch eine Verfestigung der Ränder über die gesamte Einschnittlänge. Zweckmässig beträgt die Länge der von den Seitenrändern her aufeinander zulaufenden Einschnitte-2 und 3-etwa die Breite des zwischen den Endpunkten der Einschnitte verbleibenden Steges -- 2 --.
Fig. 7 stellt einen Verpackungsbeutel mit offenem unterem Rand zum Einfüllen des Gutes dar. Unterhalb der Griffperforationen-2 und 3-ist eine Schweissnaht-11-zum oberen Abschluss des Beutels vorgesehen. Die Perforationen -- 2 und 3 -- sind innerhalb zweier tiefer Seitenfalten -- 12 und 13-angebracht, so dass sich eine Verdoppelung und Verstärkung des Griffschlaufenmaterials über die ganze Länge der Griffschlaufen- 4 und 5-ergeben. Bei diesem Beispiel ist die Sicherung der Perforationsenden durch quer zur Perforationsrichtung verlaufende Schweissriegel-- 14 und 15-vorgenom- men worden.
Die Wahl der möglichen Sicherungen der Enden. Einschnitte bzw. Perforationen gegen Weiterreissen hängt nicht mit der Extrudierrichtung des Beutels oder der Anbringung der Falten zusammen. Die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen von Tragetaschen bzw. Beuteln sind lediglich Beispiele, deren Einzelelemente je nach Bedarf undAufgabenstellung untereinander ausgetauscht werden können.