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Die Erfindung betrifft eine Verdeckeinrichtung für ein Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit einer solchen Verdeckeinrichtung.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2015 008 639 A1 geht eine Verdeckeinrichtung für einen offenen Personenkraftwagen hervor, welche ein mit einem Verdeckstoff bespannbares Verdeckgestänge aufweist, das von einer Schließstellung in eine Offenstellung und zurück verlagerbar ist. Eine Karosseriesäule ist mit dem Verdeckgestänge verlagerbar. Weiter ist ein Stoffhaltebügel vorgesehen, an welchem der Verdeckstoff heckseitig festlegbar ist. Bei derartigen Verdeckeinrichtungen besteht ein Zielkonflikt zwischen einem Designwunsch einerseits und der technischen Realisierbarkeit des Designs im Bereich des Stoffhaltebügels andererseits. Insbesondere kann es bei einem erwünschten Design ohne weitere Maßnahmen zu einer Kollision zwischen der Karosseriesäule einerseits und dem Stoffhaltebügel andererseits, und/oder zwischen der Karosseriesäule einerseits und einem karosseriefest angeordneten Fahrzeugbauteil andererseits, welches im Bereich des Stoffhaltebügels an einem Fahrzeug karosseriefest angeordnet ist, kommen. Um die Karosseriesäule gleichwohl mit dem Verdeckgestänge in die Offenstellung schwenken zu können, sind aufwändige Kinematiken nötig, wobei insbesondere zusätzlich angesteuerte Lenker verwendet werden können, die zusätzlich zu – im Fahrzeug-Koordinatensystem – Y-parallelen Drehachsen weitere Lenker mit räumlich angeordneten Drehachsen umfassen. Dabei wird typischerweise ein Lenker zusätzlich in Y-Richtung verfahren, um einen nötigen Freigang für die Karosseriesäule zur Karosserie zu gewährleisten. Solche Lösungen sind nicht nur kinematisch aufwändig, sondern benötigen auch relativ viele Teile und damit Material, wobei sie in der Herstellung und im Zusammenbau kostenintensiv sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verdeckeinrichtung für ein Stoffverdeck eines Fahrzeugs sowie ein Fahrzeug mit einer solchen Verdeckeinrichtung zu schaffen, wobei die genannten Nachteile nicht auftreten.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche geschaffen werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Insbesondere ist bei der hier vorgeschlagenen Verdeckeinrichtung vorgesehen, dass der Stoffhaltebügel schwenkbar gelagert ist. Hierdurch kann er zusätzlichen Freigang im Bewegungsablauf zulassen und beim Verschwenken des Verdeckgestänges in die Offenstellung Freiraum freigeben, in den dann die Karosseriesäule einschwenken kann. Weiter ist vorgesehen, dass wenigstens ein Fahrzeugbauteil, das eine Sichtfläche für das Fahrzeug aufweist, gemeinsam mit dem Stoffhaltebügel schwenkbar ist. Dabei kann insbesondere ein Fahrzeugbauteil, welches ansonsten – bei einer bekannten Ausgestaltung eines solchen Fahrzeugs – karosseriefest angeordnet ist, gemeinsam mit dem Stoffhaltebügel schwenkbar ausgestaltet werden, sodass es – wie auch der Stoffhaltebügel – zusätzlichen Freigang im Bewegungsablauf zulassen und Freiraum für die Karosseriesäule freigeben kann. Eine Kollisionsgefahr zwischen der Karosseriesäule und dem Fahrzeugbauteil kann auf diese Weise vermieden werden. Durch die Schwenkbewegung des Stoffhaltebügels mit dem wenigstens einen Fahrzeugbauteil wird eine kinematisch einfache, bauteilarme und kostengünstige Möglichkeit bereitgestellt, das Stoffverdeck in einfacher Weise und ohne Kollisionsgefahr der Karosseriesäule mit benachbarten Bauteilen insbesondere in einen Verdeckkasten einzuschwenken. Es kann also zum einen auf eine aufwändige und teure Kinematik verzichtet werden, zum anderen wird eine kompakte Bauweise im Bereich der Karosseriesäule möglich.
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Die Verdeckeinrichtung ist bevorzugt eingerichtet zur Verwendung an einem als offener Personenkraftwagen ausgebildeten Fahrzeug, insbesondere an einem Cabriolet oder Roadster.
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Die Karosseriesäule ist insbesondere ausgebildet als eine – bei bestimmungsgemäßer Anordnung der Verdeckeinrichtung an dem Fahrzeug in Fahrtrichtung gesehen – hinter einer A-Säule angeordnete Karosseriesäule, insbesondere als B-Säule oder als C-Säule, wobei es insbesondere von der Art und Ausgestaltung des Fahrzeugs abhängt, ob es sich bei der Karosseriesäule um eine B-Säule oder um eine C-Säule handelt. Jedenfalls ist die Karosseriesäule eingerichtet und derart mit dem Verdeckgestänge wirkverbunden, dass sie gemeinsam mit diesem beim Schwenken von der Schließstellung des Stoffverdecks in die Offenstellung insbesondere in einen Verdeckkasten eingeschwenkt werden kann.
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Unter einer Schließstellung wird dabei eine Stellung des Stoffverdecks verstanden, bei welchem dieses einen Innenraum des Fahrzeugs abdeckt, wobei das Fahrzeug geschlossen ist und das Stoffverdeck als Dach aufweist. Unter einer Offenstellung wird eine Stellung verstanden, in welcher der Innenraum des Fahrzeugs nach oben hin geöffnet ist, wobei also das Stoffverdeck vorzugsweise in seinen Verdeckkasten verschwenkt ist, wobei es den Innenraum des Fahrzeugs freigibt, sodass das Fahrzeug offen ist.
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Unter dem Begriff „heckseitig” wird insbesondere eine Seite verstanden, die in bestimmungsgemäß montiertem Zustand der Verdeckeinrichtung an einem Fahrzeug dem Fahrzeugheck des Fahrzeugs zugewandt ist. Der Verdeckstoff weist dabei insbesondere ein fahrzeugbugseitiges sowie ein heckseitiges Ende auf, wobei er mit dem heckseitigen Ende an dem Stoffhaltebügel festlegbar ist.
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Das Fahrzeugbauteil ist vorzugsweise ein Bauteil oder ein Teil eines Bauteils, das üblicherweise Teil der Fahrzeugkarosserie und/oder lagefest an der Karosserie angeordnet ist. Es kann sich hierbei beispielsweise um einen Teil eines Heckdeckels oder um einen Teil eines Kotflügels des Fahrzeugs handeln. Üblicherweise besteht eine Kollisionsgefahr bei bekannten Verdeckeinrichtungen zwischen der Karosseriesäule und einem Teil eines Heckdeckels oder Kotflügels des Fahrzeugs, wobei dieser kollisionsgefährdete Teil als Fahrzeugbauteil gemäß der hier vorgeschlagenen Verdeckeinrichtung gemeinsam mit dem Stoffhaltebügel schwenkbar ausgebildet ist. Es ist möglich, dass hierzu der Heckdeckel und/oder Kotflügel aufgeteilt wird in das Fahrzeugbauteil einerseits und einen anderen, karosseriefest angeordneten Teil.
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Unter einer Sichtfläche wird insbesondere eine Fläche verstanden, die in der Schließstellung der Verdeckeinrichtung nach außen sichtbar ist und damit Designvorgaben unterliegt. Gerade deswegen, weil das Fahrzeugbauteil eine Sichtfläche aufweist, kann es zu einem Zielkonflikt zwischen diesen Designvorgaben einerseits und einer kollisionsfreien Verschwenkbarkeit der Karosseriesäule andererseits kommen. Dadurch, dass die Sichtfläche mit und an dem Fahrzeugbauteil schwenkbar ausgestaltet ist, kann eine Kollision vermieden werden, ohne dass hierfür eine komplexe Kinematik nötig ist.
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Bevorzugt ist der Stoffhaltebügel mit dem Verdeckgestänge kinematisch gekoppelt, sodass er verschwenkt wird, wenn das Verdeckgestänge aus seiner Schließstellung in seine Offenstellung und zurück geschwenkt wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Fahrzeugbauteil an dem Stoffhaltebügel angeordnet ist. Insbesondere ist das wenigstens eine Fahrzeugbauteil lagefest an dem Stoffhaltebügel angeordnet. Dies stellt eine besonders einfache Ausgestaltung der gemeinsamen Verschwenkbarkeit zwischen dem Stoffhaltebügel einerseits und dem Fahrzeugbauteil andererseits dar. Das Fahrzeugbauteil ist also bevorzugt mit dem Stoffhaltebügel derart gekoppelt oder verbunden, dass diese relativ zueinander lagefest und gemeinsam miteinander verschwenkbar sind.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Stoffhaltebügel mit dem Fahrzeugbauteil beim Verlagern des Verdeckgestänges aus der Schließstellung in die Offenstellung – in Fahrzeug-Hochrichtung gesehen – absenkbar ist. Unter einer Fahrzeug-Hochrichtung wird dabei eine Richtung verstanden, die bei bestimmungsgemäßer Montage der Verdeckeinrichtung an einem Fahrzeug in dessen Hochrichtung, also insbesondere entlang der Z-Achse im Kraftfahrzeug-Koordinatensystem weist, insbesondere also von einem Fahrzeugboden zum Fahrzeughimmel. Ist der Stoffhaltebügel gemeinsam mit dem Fahrzeugbauteil absenkbar, kann er beim Verlagern des Verdeckgestänges aus der Schließstellung in die Offenstellung insbesondere in einen Verdeckkasten abgesenkt werden, wobei der Stoffhaltebügel und das Fahrzeugbauteil Freiraum zum Einschwenken der Karosseriesäule freigeben.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Stoffhaltebügel an einem Tragelement angeordnet ist, das an einer Frontseite den Stoffhaltebügel zum Befestigen des Verdeckstoffs aufweist. Das Tragelement ist bevorzugt als Formspriegel ausgebildet, an welchem der Stoffhaltebügel befestigt ist. Dabei ist es möglich, dass der Verdeckstoff zwischen dem Stoffhaltebügel einerseits und dem Formspriegel andererseits einklemmbar ist. Das als Formspriegel ausgestaltete Tragelement ist bevorzugt schmal ausgebildet, sodass es nur geringen Bauraum einnimmt. Das Tragelement liegt im Übrigen in der Schließstellung der Verdeckeinrichtung an der Fahrzeugkarosserie dichtend an und wird beim Verlagern der Verdeckeinrichtung in die Offenstellung mit dem Verdeckgestänge abgesenkt.
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Der Begriff „Frontseite” bildet dabei einen komplementären Begriff oder Gegenbegriff zu dem Begriff „heckseitig”; er bezeichnet also insbesondere eine Seite, welche bei bestimmungsgemäßer Montage der Verdeckeinrichtung an einem Fahrzeug der Fahrzeugfront oder dem Fahrzeugbug zugewandt ist.
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Alternativ oder zusätzlich ist bevorzugt vorgesehen, dass an einer Heckseite des Tragelements wenigstens ein Dichtmittel zum Dichten eines Fahrzeug-Innenraums in der Schließstellung der Verdeckeinrichtung angeordnet ist. Das Tragelement liegt dabei in der Schließstellung mit dem Dichtmittel dichtend an der Fahrzeugkarosserie an, sodass der Innenraum durch das Tragelement gedichtet wird. Beim Verschwenken der Verdeckeinrichtung von der Schließstellung in die Offenstellung wird diese dichtende Anlage gelöst, und das Tragelement wird abgesenkt. Bei der hier beschriebenen Ausgestaltung ist das Dichtmittel gemeinsam mit dem Tragelement absenkbar, da es an dem Tragelement angeordnet ist. Alternativ ist es möglich, dass das wenigstens eine Dichtmittel an der Fahrzeugkarosserie angeordnet ist, wobei das Tragelement in der Schließstellung dichtend an dem Dichtmittel anliegt. In diesem Fall ist das Dichtmittel nicht gemeinsam mit dem Tragelement absenkbar, sondern verbleibt vielmehr an der Karosserie in seiner karosseriefesten Lage.
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Insbesondere ist es möglich, dass das Tragelement und/oder die Fahrzeugkarosserie zwei Dichtmittel aufweisen, um eine bessere Dichtwirkung zu erzielen.
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Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass das Tragelement an einer – in Fahrzeug-Hochrichtung gesehen – Oberseite das Fahrzeugbauteil aufweist. Insbesondere kann an der Oberseite des Tragelements dann die Sichtseite vorgesehen sein.
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Es ist möglich, dass sowohl der Stoffhaltebügel als auch das Fahrzeugbauteil an dem Tragelement befestigt sind. Diese werden dann insbesondere gemeinsam mit dem Tragelement verschwenkt, wenn das Verdeckgestänge von seiner Offenstellung in die Schließstellung und zurück verlagert wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Tragelement wenigstens eine Wasserablaufrinne aufweist, die – in Fahrzeug-Hochrichtung gesehen – nach oben durch das Fahrzeugbauteil abgedeckt ist. Durch die Wasserablaufrinne kann beispielsweise Regenwasser ablaufen, wobei die Wasserablaufrinne durch das Fahrzeugbauteil insbesondere dem Blick eines Betrachters von außen auf das Fahrzeug verdeckt ist, wobei zum anderen das Fahrzeugbauteil auch Wasser von der Wasserablaufrinne abhalten kann, sodass diese nicht mit einer zu großen Wassermenge beaufschlagt wird. Das Fahrzeugbauteil kann insbesondere auch als Blendelement ausgebildet sein oder als Blendelement wirken. Dabei kann es eine Spaltabdeckung für einen insbesondere zwischen dem Verdeckstoff und dem Tragelement oder einem Karosserieelement bestehenden Spalt bilden. Besonders bevorzugt ist das Fahrzeugbauteil dabei als Zierblende ausgebildet oder wirkt als Zierblende.
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Die Verdeckeinrichtung weist vorzugsweise eine sogenannte Z-Faltung auf, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass auf einen Verdeckkastendeckel verzichtet wird.
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Die Aufgabe wird auch gelöst, indem ein Fahrzeug geschaffen wird, welches eine Verdeckeinrichtung nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele aufweist. Dabei ergeben sich in Zusammenhang mit dem Fahrzeug insbesondere die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit der Verdeckeinrichtung erläutert wurden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verdeckgestänge mit der Karosseriesäule in einen Verdeckkasten einschwenkbar ist. Auf diese Weise kann das Verdeckgestänge in der Offenstellung sicher aufbewahrt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Stoffhaltebügel mit dem Fahrzeugbauteil in den Verdeckkasten absenkbar ist, wenn das Verdeckgestänge mit der Karosseriesäule in den Verdeckkasten eingeschwenkt wird. Auf diese Weise wird insbesondere entlang des Wegs in den Verdeckkasten und im Verdeckkasten selbst Freiraum durch den Stoffhaltebügel und das Fahrzeugbauteil freigegeben, sodass das Verdeckgestänge mit der Karosseriesäule kollisionsfrei in den Verdeckkasten einschwenken kann.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens ein Dichtelement zum Dichten eines Fahrzeug-Innenraums in der Schließstellung der Verdeckeinrichtung, welches eingerichtet ist, um mit dem Tragelement in der Schließstellung dichtend zusammenzuwirken, an einem feststehenden Karosserieelement des Fahrzeugs angeordnet ist. In diesem Fall ist – wie oben bereits angedeutet – das Dichtmittel nicht gemeinsam mit dem Tragelement absenkbar. Es ist aber alternativ auch möglich, dass das wenigstens eine Dichtmittel an dem Tragelement angeordnet und gemeinsam mit diesem absenkbar ist. Insbesondere ist es möglich, dass die Fahrzeugkarosserie und/oder das Tragelement zwei Dichtmittel aufweisen.
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Schließlich ist bevorzugt vorgesehen, dass das Fahrzeug als offener Personenkraftwagen, insbesondere als Cabriolet oder Roadster ausgebildet ist. Dabei verwirklichen sich in besonderer Weise die bereits beschriebenen Vorteile.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Fahrzeugs mit einer Verdeckeinrichtung in einer Schließstellung;
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2 das Ausführungsbeispiel gemäß 1 in einer Zwischenposition zwischen der Schließstellung und einer Offenstellung;
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3 das Ausführungsbeispiel gemäß den 1 und 2 in der Offenstellung, und
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4 eine schematische Schnittdarstellung eines Details des Ausführungsbeispiels gemäß den 1 bis 3.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Fahrzeugs 1, das bevorzugt als offener Personenkraftwagen, insbesondere als Cabriolet oder Roadster ausgebildet ist, mit einem Ausführungsbeispiel einer Verdeckeinrichtung 3. Die Verdeckeinrichtung 3 weist ein mit einem in 4 dargestellten Verdeckstoff 17 bespannbares Verdeckgestänge 5 auf, welches von einer in 1 dargestellten Schließstellung in eine in 3 dargestellte Offenstellung verlagerbar ist. Außerdem weist die Verdeckeinrichtung 3 eine mit dem Verdeckgestänge 5 verlagerbare Karosseriesäule 7 auf, die hier insbesondere als C-Säule des Fahrzeugs 1 ausgebildet ist. Weiter weist die Verdeckeinrichtung 3 einen Stoffhaltebügel 9 auf, an dem der Verdeckstoff heckseitig festlegbar ist. Dabei ist hier eine Heckseite des Fahrzeugs 1 schematisch mit H bezeichnet. Der Stoffhaltebügel 9 ist schwenkbar gelagert, wobei ein Fahrzeugbauteil 11, welches hier nicht im Detail, sondern gemeinsam mit dem Stoffhaltebügel 9 dargestellt ist, gemeinsam mit dem Stoffhaltebügel 9 schwenkbar ist. Das Fahrzeugbauteil 11 und der Stoffhaltebügel 9 sind insbesondere in 4 separat voneinander dargestellt.
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Insbesondere ist das Fahrzeugbauteil 11 an dem Stoffhaltebügel 9 lagefest angeordnet. Dabei sind der Stoffhaltebügel 9 und das Fahrzeugbauteil 11 beim Verlagern des Verdeckgestänges 5 aus der Schließstellung in die Offenstellung – in Fahrzeug-Hochrichtung gesehen, das heißt in 1 in vertikaler Richtung – absenkbar.
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2 zeigt eine Darstellung des Fahrzeugs 1 sowie der Verdeckeinrichtung 3 gemäß 1 in einer Zwischenposition zwischen der in 1 dargestellten Schließstellung und der in 3 dargestellten Offenstellung. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Dabei zeigt sich, dass der Stoffhaltebügel 9 mit dem Fahrzeugbauteil 11 hier beim Verlagern des Verdeckgestänges 5 in einen Verdeckkasten 13 absenkbar ist, wobei sie Freiraum zum Einschwenken der Karosseriesäule 7 in den Verdeckkasten 13 freigeben. Eine Kollisionsgefahr der Karosseriesäule 7 mit dem Stoffhaltebügel 9 und dem Fahrzeugbauteil 11 wird so wirksam und auf kinematisch einfache Weise vermieden.
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3 zeigt eine Darstellung des Ausführungsbeispiels der Verdeckeinrichtung 3 und des Fahrzeugs 1 gemäß den 1 und 2 in der Offenstellung. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Anhand von 3 zeigt sich, dass der Stoffhaltebügel 9 mit dem Fahrzeugbauteil 11 in den Verdeckkasten 13 abgesenkt ist, wobei zugleich auch das Verdeckgestänge 5 und die Karosseriesäule 7 in den Verdeckkasten 13 eingeschwenkt sind. Bei der Schwenkbewegung besteht zu keinem Zeitpunkt Kollisionsgefahr zwischen der Karosseriesäule 7 und dem Stoffhaltebügel 9 sowie dem Fahrzeugbauteil 11, weil letztere zuerst in den Verdeckkasten 13 abgesenkt werden, wobei die Karosseriesäule 7 diesen Elementen in der Schwenkbewegung nachfolgt und so nicht mit ihnen zusammentrifft.
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4 zeigt eine schematische Schnittdarstellung durch ein Detail der Verdeckeinrichtung 3 gemäß den 1 bis 3, wobei hier insbesondere der Stoffhaltebügel 9 und das Fahrzeugbauteil 11 in der Schließstellung angeordnet sind. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Dabei zeigt sich, dass der Stoffhaltebügel 9 an einem Tragelement 15 angeordnet ist, welches den Stoffhaltebügel 9 an einer Frontseite F zum Befestigen des Verdeckstoffs 17 aufweist. Dabei ist der Verdeckstoff 17 insbesondere zwischen dem Stoffhaltebügel 9 und dem Tragelement 15 geklemmt. Die Frontseite F ist auch in den 1 bis 3 schematisch angedeutet.
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Das Tragelement 15 ist bevorzugt als Formspriegel und insbesondere schmal ausgebildet.
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An der Heckseite H weist das Tragelement 15 wenigstens ein Dichtmittel, hier zwei Dichtmittel 19 auf, die vorzugsweise als entlang des Tragelements 15 laufende Dichtlippen ausgebildet sind, und die in der hier dargestellten Schließstellung der Verdeckeinrichtung 3 an einem Karosserieelement 20 des Fahrzeugs 1 dichtend anliegen, um einen Fahrzeug-Innenraum in der Schließstellung der Verdeckeinrichtung 3 zu dichten. Die Dichtmittel 19 sind gemeinsam mit dem Stoffhaltebügel 9, dem Fahrzeugbauteil 11 und dem Trageelement 15 absenkbar, wenn das Verdeckgestänge 5 von seiner Schließstellung in die Offenstellung geschwenkt wird. Alternativ ist es auch möglich, dass die Dichtmittel 19 an dem Karosserieelement 20 lagefest angeordnet sind und insoweit nicht gemeinsam mit dem Stoffhaltebügel 9, dem Fahrzeugbauteil 11 und dem Trageelement 15 verschwenkt werden können.
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Das Tragelement 15 weist an seiner – in Fahrzeug-Hochrichtung, das heißt in 4 in vertikaler Richtung gesehen – Oberseite das Fahrzeugbauteil 11 auf. Dieses kann beispielsweise als Teil eines Kotflügels oder eines Heckdeckels ausgebildet sein. Es weist eine in der Schließstellung einem das Fahrzeug 1 von außen ansehenden Betrachter zugewandte Sichtfläche 21 auf. Diese Sichtfläche 21 unterliegt typischerweise Designvorgaben, insbesondere dient sie hier dazu, einen Spalt zwischen dem Karosserieelement 20 und dem Verdeckstoff 17 abzudecken.
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Bei einer herkömmlichen Ausgestaltung des Fahrzeugs 1 wäre das Karosserieelement 20 bis zu dem Verdeckstoff 17 vorgezogen, würde also das Fahrzeugbauteil 11 einstückig umfassen. In diesem Fall bestünde aber eine Kollisionsgefahr beim Einschwenken der Karosseriesäule 7 mit dem Karosserieelement 20, welche nur durch eine aufwändige Kinematik zu umgehen wäre. Daher ist bei dem hier vorgeschlagenen Ausführungsbeispiel der Verdeckeinrichtung 3 und des Fahrzeugs 1 vorgesehen, dass das Fahrzeugbauteil 11 von dem Karosserieelement 20 getrennt ausgebildet und gemeinsam mit dem Stoffhaltebügel 9 und dem Tragelement 15 absenkbar ist. Hierdurch kann der Zielkonflikt zwischen einer kinematisch einfachen Verschwenkbarkeit der Karosseriesäule 7 einerseits und Designvorgaben insbesondere im Bereich des Spalts zwischen dem Verdeckstoff 17 und dem Karosserieelement 20 andererseits gelöst werden.
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Es zeigt sich noch, dass das Tragelement 15 wenigstens eine Wasserablaufrinne, hier drei Wasserablaufrinnen 23 aufweist, die – in Fahrzeug-Hochrichtung gesehen – nach oben durch das Fahrzeugbauteil 11 abgedeckt sind. Insoweit ist das Fahrzeugbauteil 11 hier als Blendenelement, insbesondere als Zierblende, ausgebildet.
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Insgesamt zeigt sich, dass mit der hier vorgeschlagenen Verdeckeinrichtung 3 und dem Fahrzeug 1 eine kinematisch einfache Lösung für das Verschwenken der Karosseriesäule 7 in den Verdeckkasten 13 geschaffen werden kann, welche Designfreiheiten insbesondere im Bereich eines Spalts zwischen dem Verdeckstoff 17 und einem heckseitigen Karosserieelement 20 des Fahrzeugs 1 ermöglicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015008639 A1 [0002]