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Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von speziellen emissionsfreien bzw. emissionsarmen Räumen bzw. Kabinen, die sich z. B. für witterungsabhängige und störungsfreie Beobachtungen in der Natur oder zur Jagd eignen.
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Mobile, als auch stationäre Kabinen für die Naturbeobachtung bzw. Jagd sind dem Fachmann gut bekannt. Beispiele dafür finden sich in der angefügten Literaturliste.
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Diese Kabinen haben allerdings alle einen Nachteil. Sie können die Abgabe von Gerüchen von Mensch oder Tier, wie z. B. Jagdhund, nach außen nicht verhindern. Solche Gerüche können dann von den Wildtieren aufgenommen werden. Wildtiere verbinden diese Gerüche mit Gefahr und treten nicht hervor oder verstecken sich. Dadurch wird eine erfolgreiche Naturbeobachtung von Wildtieren oder ein Jagderfolg sehr stark von der Witterung, allem voran dem Wind bzw. dem Zufall abhängig. Zudem kann ein nicht Beachten der Witterung zu nachhaltigen negativen Störungen des Wildes führen. Es kann vergrämt werden oder es kann „heimlicher” werden.
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Komplett luftdichte Kabinen sind zwar weitgehend emissionsfrei und geruchsneutral, sind aber wegen einer Erstickungsgefahr bei längerer Verweilzeit für Insassen nicht akzeptabel.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand nun darin, eine stationäre oder mobile Kabine zu finden, die die genannten Nachteile nicht hat und erstmals eine witterungsunabhängige Wildbeobachtung oder Jagd ganz oder weitestgehend geruchsfrei ermöglicht.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Überraschenderweise wurde eine Lösung dieser Aufgabe gefunden, indem man eine stationäre bzw. mobile Kabine aus luftundurchlässigem Material baut, wobei Fenster und Türen optional mit einer Dichtung aus geeignetem Material versehen sind, einen oder mehrere Luftfilter mit einem geeigneten Filtermaterial besitzen und die Erstickungsgefahr für Insassen vermieden wird, da über die Filter ein ausreichender Luftsauerstofftransport ermöglicht ist. Optional kann die Kabine auch weitere Eigenschaften bzw. Bauelemente besitzen.
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Eine stationäre oder mobile Kabine, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
- – alle für die Außenflächen verwendeten Baumaterialien keinen Luftaustausch zu lassen
- – ein oder mehrere Luftfilter in die Außenwand eingebaut sind, die zur Luftreinigung geeignet sind
- – optional der oder die Filter regenerierbar sind
- – optional die Filter bei nicht Benutzung der Kabine abschließbar sind
- – ein oder mehrere Sicherungsmechanismen vorhanden sind, die eine Erstickungsgefahr von Insassen vermeiden
- – Fenster und Türen optional mit einer geeigneten Dichtung versehen sind, um einen Luftaustausch zu verhindern
- – optional weitere Eigenschaften besitzt,
ist neu und Gegenstand dieser Erfindung.
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Wird in Rahmen dieser Erfindung von Luft gesprochen, so sind damit Gemische von Gasen gemeint, die für ein Vorkommen in der Atmosphäre üblich bzw. möglich sind. Gase dieser Gemische können z. B. Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxid, Argon, gasförmige Moleküle, die einen starken Geruch besitzen können, wie z. B. Mercaptane, Amine oder sonstige organische und anorganische Moleküle sein.
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Eine bevorzugte Ausführungsvariante besteht darin, dass die Materialien, die für die Außenseite der Kabine verwendet werden, witterungsbeständig sind. Dies kann z. B. durch eine Behandlung mit entsprechenden Lacken oder Farben oder durch die Auswahl von Materialien, wie z. B. Glasfaserverbundmaterialien, erreicht werden. Diese Ausführungsvariante ist neu und ebenfalls Gegenstand dieser Erfindung.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsvariante besteht darin, dass mindestens ein Luftfilter austauschbar ist. Besonders bevorzugt sind Ausführungsvarianten, in denen alle Luftfilter austauschbar sind.
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Die Kabine kann verschiedene Dimensionen (Höhe, Breite, Länge) haben. Sie ist in der Regel so beschaffen, dass eine erwachsene Person (Größe von z. B. 1,60 bis z. B. 2,00 m) oder auch mehrere Personen bequem darin sitzen und/oder Liegen und/oder stehen kann. Die Kabine hat mindestens eine Tür und ein Fenster, bevorzugt mehrere Fenster. Alle diese Elemente lassen sich bevorzugt nach außen öffnen, entweder zur Seite, nach oben oder nach unten. Das Material, aus dem die Kabine (Wände, Boden, Decke, Tür, Fenster etc). hergestellt ist und von dem mindestens eine Seite eine Außenfläche der Kabine darstellt, ist luftundurchlässig und vorzugsweise auch witterungsbeständig.
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Bevorzugt besitzt die Kabine mindestens ein Fenster für mindestens 3 Richtungen, und zwar so, dass eine Beobachtung der Außenwelt bzw. Natur in sitzender Position für die Insassen einfach möglich ist.
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Die erfindungsgemäße Kabine enthält in der Außenfläche (Wand, Decke, Boden, Tür oder Fenster) einen oder mehrere Luftfilter. Im Rahmen dieser Erfindung ist mit Außenfläche erfasst: alle Wände, Decke, Boden, Fenster und Türen der erfindungsgemäßen Kabine. Optional kann diese Kabine auf z. B. einen Wagen oder Anhänger aufgebaut oder befestigt sein, sodass man so eine mobile Kabine erhält. Die Kabine kann optional auch direkt auf den Boden aufgesetzt werden oder auf einen Sockel bzw. „Bock”. Auf diese Weise erhält man eine stationäre Kabine.
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In einer bevorzugen Ausführungsvariante enthält die Kabine Fenster und Türen, insbesondere Fenster, die sich geräuschlos bzw. nahezu geräuschlos bedienen und arretieren lassen.
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Geeignetes Baumaterial für Wände, Boden, Decke und Türe ist z. B.: Holz, Metall, Kunststoff wie z. B. Polycarbonate oder Verbundmaterialien, z. B. beinhaltend Holz, Fasern bzw. Matten, bestehend aus natürlichen und/oder synthetische Materialien, Metalle oder Kunststoffe, wie z. B. die sogenannten CFK- oder GFK-Materialien, welche dem Fachmann alle gut bekannt sind.
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Geeignetes Material für Fenster ist transparent und luftundurchlässig, wie z. B. Glas oder Kunststoff, wie z. B. Polycarbonate oder Acrylglas.
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Optional kann die Kabine einen oder mehrere Sicherungsmechanismen gegen Umstürzen besitzen, wie z. B. Stützen.
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Optional kann die erfindungsgemäße Kabine eine Vorrichtung zur Reduktion der Luft- bzw. Raumfeuchtigkeit enthalten.
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Der Filter besteht aus dem Filtermaterial und einem Gehäuse oder einem Hohlraum in der Türe, Außenwand, Decke, Boden oder Fenster.
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In einer bevorzugten Ausführung besitzt der Filter einen Aktivierungsmechanismus, der sowohl einen sicheren Aufenthalt in der Kabine ermöglicht als auch eine effiziente Nutzung des Filters vorsieht. Dazu ist der Öffnungs- bzw. Schließmechanismus der Filterabdeckung so aufgebaut, dass bei Nichtnutzung der Kabine die Innen und/oder Außenabdeckungen der Luftfilter geschlossen sind bzw. bei Nutzung der Kabine diese offen sind.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist bei Nichtnutzung der Kabine der Innenraum der Kabine über eine Öffnung in der Außenfläche nach außen offen. Bei Nutzung der Kabine wird diese Öffnung für ungefilterte Luft geschlossen und die Filteröffnung geöffnet.
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Ein mögliches geeignetes Filtermaterial basiert z. B. auf Aktivkohle. Die Filter sind bevorzugt austauschbar und optional regenerierbar. Sie absorbieren Gerüche, insbesondere Körpergerüche von Mensch und Tier und erlauben eine Diffusion von Atemluft mit den Hauptbestandteilen Sauerstoff und Stickstoff. Der Filter kann auch Filtermaterialien enthalten, die gezielt basische Moleküle oder/und gezielt saure Moleküle aus der durchströmenden Luft herausfiltern. Der Filter kann auch eine beliebige Kombination aus neutralen, basischen und sauren Filtermaterialien enthalten. Bevorzugt ist eine Kombination aus basischen, neutralen und sauren Filtermaterialien.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform nehmen die Luftfilter auch Luftfeuchtigkeit aus der durchströmenden Luft auf. Diese Ausführungsform ist neu und ebenfalls Gegenstand dieser Erfindung.
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Die Filter können so ausgeführt sein, dass ein Luft- bzw. Gastransport in nur eine oder in beide Richtungen möglich ist. Beispielsweise kann ein Luftstrom in nur eine Richtung z. B. durch eine Pumpe oder Propeller bewirkt werden.
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Als Sicherungsmechanismus gegen eine Erstickungsgefahr kann als einfachste Variante z. B. ein Filtermaterial verwendet werden, das einen ausreichenden Sauerstofftransport ermöglicht und geruchsaktive Stoffe absorbiert. Ein weiterer Sicherungsmechanismus kann so aufgebaut sein, dass Abdeckungen den Filter verschließen, wenn die Kabine nicht benutzt wird und bei Nutzung die Türe z. B. nur dann schließbar ist, wenn die Filterabdeckungen offen sind.
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Erfindungsgemäßes Beispiel
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Die 1 und 2 zeigen beispielhaft eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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1 und 2 zeigen eine Kabine 1 mit der Höhe 9 von ca. 2 m, der Breite 10 von ca. 1,5 m und der Tiefe 11 von ca. 1,5 m. In drei Außenwänden 3 befindet sich jeweils ein Fenster 2 mit einer Breite von ca. 90 cm und einer Höhe von ca. 50 cm. Die Unterkante der Fenster 2 befinden sich in einer Höhe von ca. 1 m über dem Boden 5 und ca. 10 cm entfernt von der senkrechten Kabineneckkante. Alle Fenster 2 lassen sich lautlos bzw. nahezu lautlos nach oben öffnen und feststellen. In der vierten Außenwand 3 befindet sich die Türe 6. Sie lässt sich nach außen öffnen und ebenfalls geräuschlos bzw. nahezu geräuschlos öffnen und schließen. Sie besitzt eine Höhe von ca. 1,80 m und eine Breite von 80 cm. In die Türe 6 sind ein Türfenster 7, sowie zwei Luftfilter 8 mit Aktivkohle eingelassen. Das Türfenster 7 ist quadratisch und hat eine Breite bzw. Höhe von ca. 30 cm. Das Türfenster 7 ist ebenfalls geräuschlos bzw. geräuscharm zu öffnen und zwar nach außen und oben. Die Filter sind zum Wechseln herausnehmbar. Sie ermöglichen einen Sauerstoffdurchfluss, sodass keine Gefahr des Erstickens für Insassen besteht. Die Luftfilter 8 besitzen eine Höhe von ca. 40 cm und eine Breite von ca. 40 cm.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kabine
- 2
- Fenster
- 3
- Außenwand
- 4
- Decke
- 5
- Boden
- 6
- Türe
- 7
- Türfenster
- 8
- Luftfilter
- 9
- Höhe der Kabine
- 10
- Breite der Kabine
- 11
- Tiefe der Kabine
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Mobile oder stationäre, emissionsfreie bzw. nahezu emissionsfreie Kabine für den Außenbereich
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Literaturliste (Stand: 3.6.2016)
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http://www.frankonia.de/Ansitzleiter+Holz+gro%C3%9F+mit+Dach/Bassner/Ansicht.html?Artikelnummer=184525
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http://www.hochsitz24.de/flycros/Geschlossene+Kanzeln/IRp57.html
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http://www.hochsitzspezi.de/mobile-kanzeln
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- http://www.hochsitz24.de/flycros/Geschlossene+Kanzeln/IRp57.html [0029]
- http://www.hochsitzspezi.de/mobile-kanzeln [0030]